AVIÄRE INFLUENZA (AI) - Alle wichtigen

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Helen Wojcinski DVM DVSc ACPV
Bereichsleitung Wissenschaft und Nachhaltigkeit
AVIÄRE INFLUENZA (AI)
Alle wichtigen Informationen
AVIÄRE INFLUENZA (AI)
Alle wichtigen Informationen
Das Wichtigste auf einen Blick
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Das Geflügelgrippe‐Virus kann nicht übertragen werden, wenn Produkte richtig gehandhabt und gekocht werden.
Herden mit hochpathogener Geflügelgrippe‐
Infektion (HPAI, Hochpathogne Aviäre Influenza) gelangen nicht in die Lebensmittelverarbeitung.
Hervorragend funktionierende staatliche Überwachungsprogramme (z. B. NPIP) leiten schnelle Gegenmaßnahmen ein.
Das Virus ist einfach festzustellen.
Das Risiko für menschliche
Ansteckung ist niedrig.
Inhalt dieser Präsentation Auswirkungen auf den Export
Aktuelle Situation
Sind Eier und Fleisch infiziert?
Fachbegriffe
Niedrigpathogen
Hochpathogen
Risiko für
Menschen
Ausbreitung
Impfung
Eindämmung
Gesetzliche Regelungen
Saisonale Grippe: Typen A und B
● Über 200.000 Krankenhauseinlieferungen
● 3.000 – 49.000 Tote/Jahr in den vergangenen 30 Jahren Schweinegrippe: Typ A
• Regelmäßige Infektionen bei Schweinen (Subtypen H1 und H3)
• Infektionen auch bei Puten (Elterntiere) AVIÄRE INFLUENZA (AI): Typ A
• Befällt alle Vogelarten • Natürliche Wirtstiere: Wasservögel
• Verschiedene H‐Subtypen (16) und N‐Subtypen (9)
HPAI
Hochpathogen
• Schwerer Krankheitsverlauf
• Hohe Sterblichkeit:
95 % in 5 Tagen
• Meist Subtyp H5 oder H7
NPAI
Niedrigpathogen
• Abgemilderter Krankheitsverlauf
• Niedrige Sterblichkeitsrate (sekundäre Bakterien)
• H1, H3, H5, H6, H7, H9 …. Spezifische labordiagnostische Tests in nationalem veterinär‐
medizinischem Labor stellen fest, ob das Virus HOCHPATHOGEN oder NIEDRIGPATHOGEN ist. HPAI
Hochpathogen
• Schwerer Krankheitsverlauf
• Hohe Sterblichkeit:
95 % in 5 Tagen
• Meist Subtyp H5 oder H7
NPAI
Niedrigpathogen
• Abgemilderter Krankheitsverlauf
• Niedrige Sterblichkeitsrate (sekundäre Bakterien)
• H1, H3, H5, H6, H7, H9 …. Spezifische labordiagnostische Tests in nationalem veterinär‐
medizinischem Labor stellen fest, ob das Virus HOCHPATHOGEN oder NIEDRIGPATHOGEN ist. Ansteckungsquellen und Ausbreitungswege von AI‐Viren
Pumpe &
Druckbehälter
Wasserinstallation
zum Haus
Sand‐
filter
Rückhalte‐
behälter
Injektions‐
chlorinator
Pumpe &
Druckbehälter
100 Tage 17 °C
Geflügelgrippe‐Übertragung durch Wind?
Positive
Quelle
Infizierte
Herde
Ihre
Farm
• Staub und Federn als Vektoren
• Vorherrschende Windrichtung, Windstärke, Temperatur
• Ausschluss anderer Übertragungswege (Wildvögel, Kadaverbeseitigung, ausgeliehene Gerätschaften, Service‐/
Verkaufspersonal). Besucherjournal kontrollieren.
Überlebensfähigkeit von Influenzaviren
Ansteckungsquelle
Flüssigmist
Unterschiede Exkremente 4 °C
zwischen Exkremente 21 °C
Virusstämmen
Exkremente 32 °C
HPAI
oft weniger Wasser 19 °C
Wasser 31 °C
Kompost
Saubere Fläche
Überlebens‐
fähigkeit (Tage)
105 (Winter)
30–35
7
4
94‐160 26–30
<10
2
FÖRDERLICH
• Niedrige Temperaturen/Frost • Süßwasser/Brackwasser • Anfällige Wirtstiere
• Wasservögel: große Anzahl und natürlicher Wirt
• Getreidefelder/Wasser* in Nähe von Geflügelställen
• Unzureichende Hygienemaßnahmen (Biosecurity)
• Starke Winde?
ABTRÄGLICH
FÖRDERLICH
ABTRÄGLICH
• Niedrige Temperaturen/Frost • Warmes Wetter
• Süßwasser/Brackwasser • Trockenheit/Sonnenschein
• Anfällige Wirtstiere
• Salzwasser
• Wasservögel: große Anzahl und • Viele Desinfektionsmittel
natürlicher Wirt
• Getreidefelder/Wasser* in Nähe von Geflügelställen
• Unzureichende Hygienemaßnahmen (Biosecurity)
• Starke Winde?
• Keine anfälligen Vögel
• Zugefrorene Seen/Flüsse
• Überwachungs‐ und Keulungsprogramme
• Umfassende Hygienemaßnahmen
Missouri River, Nov. 2014. Naturschutzbehörde South Dakota. Mehr als 1 Million Enten und Gänse (840.000 Stockenten).
Zunahme um 15 % im Vergleich zu 2013. Zugwege nordamerikanischer Wildvögel
Zentraler Zugweg
FRÜHJAHR = NORDEN (Brutstätten)
Pazifischer Zugweg
HERBST = SÜDEN (Überwinterung)
Atlantischer Zugweg
Mississippi‐Zugweg
Überwachungs‐ und Eindämmungsprogramme
• Herdenbeschau vor Schlachtung
• HPAI‐Austilgung • Eindämmungsprogramme für H5 oder H7 NPAI (Varianten können zu HPAI mutieren)
Eindämmung der AI
Hygienemaßnahmen
Impfung
Eindämmung der AI
Hygienemaßnahmen
• Intensität abhängig von Befallsgefahr in Region
• Maßnahmenverschärfung, v. a. Zutritt
• Extrem ansteckend
• Herden sind NICHT immun
• Risikobewertung und Biosecurity‐Audits
Impfung
Eindämmung der AI
Hygienemaßnahmen
• Intensität abhängig von Befallsgefahr in Region
• Maßnahmenverschärfung, v. a. Zutritt
• Extrem ansteckend
• Herden sind NICHT immun
• Risikobewertung und Biosecurity‐
Audits
Impfung
• Impfung gegen niedrigpathogene Form erlaubt
• Die Tier‐ und Pflanzenschutzbehörde
(APHIS) untersucht derzeit Informationen aller Beteiligten und Handelspartner, um beurteilen zu können, ob Notfallimpfungen gegen HPAI‐Viren zugelassen werden sollen
• Impfungen gegen HPAI‐Viren müssen immer in eine Austilgungsstrategie eingebunden sein und strengen Auflagen unterliegen
Aufrechterhaltung des Betriebs
während eines Virusausbruchs
• Maßnahmenplan ist VOR Ausbruch abgesprochen
• Einsatzleitstellen
HPAI‐Ausbrüche seit Dez. 2014 – Aktuelle Situation
Wildvögel, Hobby‐/Eigenbedarfgeflügel, Mastgeflügel
Die Zahlen
GESAMT Konsumeier
ändern sich
Anz. Fälle
158
26
Betr. Bundes‐
15
IA, MN, WI
staaten
Anz. Keulungen 33 Mio. 25,5 Mio.
% Produktion
7,5 %
Puten
Sonstige
120
12
MN, IA, WI, WA, OR
SD, ND
7 Mio.
0,5
8,8 %
Größter Ausbruch seit PA
1983/84 (17 Mio. Vögel)
1. Dezember 2014 – 6. März 2015
17. April 2015 – 12. Mai 2015
8. März 2015 – 16. April 2015
H5N2
H5N8
H5N1
HPAI
H7N3
Pute
Ente
Falke
Gans
Huhn
Versch. Geflügelarten
Pute
Gans
Huhn
WARUM PUTEN?
• Keine Puten in Freilandhaltung mehr, trotzdem
noch Influenza‐Ausbrüche → andere Ursache
als Kontakt zu Zug‐Wasservögeln
• Verschiedene Virusstämme und Wirtsarten • Virus VA 2002 H7: Im Vergleich zur Pute ist für
eine Hühnerinfektion die 100‐ bis 250fache Virenmenge erforderlich
• Ähnliche Unterschiede bei Infektionsanfälligkeit
bei Viren vom Subtyp H5N1
• Altersanfälligkeit Ente
Falke
Versch. Geflügelarten
Risiko für Menschen = NIEDRIG
• Weltweit keine Humaninfektionen durch diesen H5‐
Subtyp. Keine Erkrankung = keine Ausbreitung.
• Dennoch: Sicherheitsvorkehrungen für Arbeiter mit Vogelkontakt. Überwachung (auf Bindehautentzündung) und Verabreichung antiviraler Medikamente. 12 Fälle
4 Todesopfer
Verschiedene H5‐Viren
8 Fälle
5 Todesopfer
19 Fälle
12 Todesopfer
16 Fälle
4 Todesopfer
2 Fälle
2 Todesopfer
93 Fälle
42 Todesopfer
22 Fälle
14 Todesopfer
1 Fall
0 Todesopfer
54 Fälle
42 Todesopfer
6 Fälle
6 Todesopfer
Extrem enger Kontakt mit Geflügel Produktgefährdung
• Laut Weltgesundheitsorganisation können HPAI‐Viren in rohem Geflügelfleisch überleben. Eine Ausbreitung über Frisch‐ oder Tiefkühlware ist also möglich.
• Nicht vergessen: Herden mit HPAI‐Infektion gelangen NICHT in die Lebensmittelverarbeitung.
LÖSUNG: PRODUKT RICHTIG DURCHGAREN Export: Was muss geschehen? • Staatliche Ausbruchsregelungen von Handelspartnern müssen entsprechend den Richtlinien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) wissenschaftlich fundiert sein. Handelsverbote müssen auf Regionen/Gebiete mit Ausbreitungsrisiko beschränkt bleiben.
• Schritt 1: Landesweites Verbot
• Schritt 2: Verbotsbeschränkung auf Landesteil
• Schritt 3: Verbotsbeschränkung auf Bezirk, Region, Landkreis.
• Wie schnell die Maßnahmen ergriffen werden, hängt davon ab, ob die Behörden ein Sperrgebiet einrichten, welche Ergebnisse die Überwachung innerhalb des Sperrgebietes erbringt
und ob es zu weiteren Ausbrüchen kommt.
Was wurde unternommen? 1.
Handelspartner, die den Handel mit allen Produkten aus dem gesamten Land aussetzten: 11, einschl. China, Südkorea, Südafrika, Russland
12 % des weltweiten Handelsvolumens
Anmerkung: Russischer Markt war bereits vor HPAI‐Handelsverbot verloren gegangen
2.
Handelspartner mit regionalen Verboten: 39
67 % des Handelsvolumens 2014. Diese Länder könnten entgegen‐
kommender sein, verstoßen aber nicht gegen die Bestimmungen. 3.
Handelspartner ohne Verbote: 110
23 % unseres Handelsvolumens 2014.
90 % unserer Exportmärkte bleiben offen.
Abschließende Überlegungen
•
Das Geflügelgrippe‐Virus wird nicht durch sachgerecht transportierte/
gekochte Produkte übertragen. Keine HPAI‐Herden.
•
Hervorragend funktionierende staatliche Überwachungsprogramme
(z. B. NPIP) leiten Gegenmaßnahmen ein. Das Virus ist einfach festzustellen.
•
Das Risiko für menschliche Ansteckung ist niedrig.
•
Die Auswirkungen auf die Branche
sind noch unklar.
• ES IST NOCH NICHT VORBEI!
Fragen oder Anmerkungen
media.hybrid@hendrix‐genetics.com
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