ISSN 1863-9453 · Fachzeitschrift für Architekten und Ingenieure · Ausgabe 3/09 · 73945 Bauen mit Beton Metall und Glas Preis € 9,50 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 BAUZENTRUM E-BAU energiebewusstes Bauen Renovierte Silotürme mit Fassadenbekleidung aus Farbaluminium von Novelis Ytong® and Silka® are registered trademarks of the Xella Group. DÄMMSTEINE BIETEN IHNEN GESTALTUNGSFREIHEIT. BESONDERS BEIM ÜBERTREFFEN DER EnEV 2009. 7ERDENAUCH3IE-ITGLIEDIM""AU36 $ER"5.$%36%2"!.$$%543#(%2"!53!#(6%234¯.$)'%2E 6ISTEINFREIWILLIGER :USAMMENSCHLUSSVON"AUSACHVERSTËNDIGENAUSDENVERSCHIEDENSTEN"AUFACHBEREICHEN -ITGLIEDERSINDFREIEZERTIlZIERTEUNDÚFFENTLICHBESTELLTEUNDVEREIDIGTE3ACHVERSTËNDIGE :WECKUNSERES6ERBANDESIST ,EISTUNGENDES""AU36FàR-ITGLIEDER QDIE&ÚRDERUNGEINESQUALIlZIERTENUNABHËNGI Q&ACHZEITSCHRIFT w$ER"AUSACHVERSTËNDIGEi GEN3ACHVERSTËNDIGENWESENSIN$EUTSCHLAND UND%UROPA QDIE&ÚRDERUNGDES"ERUFSSTANDESUNDDES !NSEHENSDER3ACHVERSTËNDIGENINDER ¾FFENTLICHKEITUNDBEIDEN!UFTRAGGEBERN Q&ORDERUNGVONMEHR4RANSPARENZIMDEUTSCHEN 3ACHVERSTËNDIGENWESEN%INFàHRUNGEINHEIT LICHER!NFORDERUNGENANDIE1UALITËTVON 3ACHVERSTËNDIGENGUTACHTENUND2EGELUNGEN ZU!USUND&ORTBILDUNG Q6ERBESSERUNGDERWIRTSCHAFTLICHRECHTLICHEN 2AHMENBEDINGUNGEN Q5NTERRICHTUNGDER-ITGLIEDERàBERWESENTLICHE %NTWICKLUNGENDES3ACHVERSTËNDIGENWESENS FACHLICHE)NFORMATIONàBERDIEJEWEILIGEN &ACHZEITSCHRIFTEN Q"ERATUNGUND"ETREUUNGDER-ITGLIEDER INBERUFSRELEVANTEN&RAGEN Q0mEGEDES%RFAHRUNGSAUSTAUSCHES Q&ACHZEITSCHRIFT w"AUZENTRUM%"AUi Q%INTRAGUNGINDAS3ACHVERSTËNDIGENVERZEICHNIS UNTERWWWBBAUSVDEUNDWWWBUNDESLISTEDE %INEEIGENE)NTERNETSEITEWIRDAUF7UNSCH VERLINKT Q6ERBANDSSIEGEL nBEI%RFàLLUNG DER6ERLEIHUNGS VORAUSSETZUNGEN (5%$1 (69 1' %8 ' '(876&+ (5 ""AU36 $IPL)NG-A NFRED-USTER %$ 86 $ & +9 (56 7 b1' ,*( 5 -USTERDES3IEGELSVERKLEINERT Q0REISNACHLASSAUF&ORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN DER$%543#(%.).'%.)%525.$!2#()4%+4%. !+!$%-)%E6$)!!UABEIDEN4EGERNSEER "AUFACHTAGEN Q+OSTENFREIE%RSTRECHTSBERATUNGIN"ERUFS !RBEITGEBERODER3TEUERFRAGEN Q(ILFESTELLUNGIN0ROBLEMFËLLEN Q6ERGàNSTIGUNGENDURCH2AHMENVEREINBARUNGEN MIT$IENSTLEISTERN Q.UTZUNGDES6ERBANDSLOGOSAUF"RIEFKOPF 7EBSITE6ISITENKARTEN Mit Dämmsteinen planen und bauen Sie ganzheitlich. Alle reden von der EnEV 2009. Wir sagen Ihnen, wie Sie diese und auch zukünftige Anforderungen erfüllen können: mit den Dämmsteinen von Ytong und Silka – der ganzheitlichen Lösung für die Gebäudehülle aus einer Hand. Nutzen Sie unsere Planungsunterstützung und Detaillösungen mit Höchstwerten bei der Wärme- und Schalldämmung. Alles zum einfachen Planen, Bauen und Energiesparen unter www.ytong-silka.de ('(/6%(5*675 à '0h1&+(1 à 7(/()21 à 7 ( / ( )$; à HPDLOLQIR#EEDXVYGH Editorial D ie deutsche Bauwirtschaft ist eine Schlüsselindustrie für die deutsche Volkswirtschaft. Die wichtigsten Verbände der deutschen Bauwirtschaft haben – der Bedeutung des Wirtschaftzweiges entsprechend und einer Empfehlung der Koalitionspartner folgend – sich ein Leitbild Bau gegeben, in welchem die Kernziele mit ihren Werten und Anforderungen zur Zukunft des Planens und Bauens in Deutschland definiert sind. Hauptanliegen der Branche sind die strategischen Ziele Nachhaltigkeit, Optimierung von Bauwerken über den Lebenszyklus, eine faire Kooperation aller in der Wertschöpfungskette Bau engagierten Partner und eine Stärkung des Qualitätswettbewerbes. Mit diesem Leitbild verbinden die Verbände mehr als nur Bekenntnis: Sie orientieren sich deutschen Baukonzerne und in unterschiedlich große regionale und lokale Märkte mit den dort engagierten Dienstleistern, den Zulieferunternehmen aus der Baumaschinenund Baustoffindustrie, den wissenschaftlichen Einrichtungen etc. Bauen in den Regionen Deutschlands ist stets ein Schwerpunkt für die mittelständische Industrie. Die Unternehmen des Baugewerbes, des Handwerks, der Baustoffindustrie sind die tragenden Zielgruppen auf der fachlichen Seite, die einerseits den Kontakt zu den ausstellenden Unternehmen suchen. Sie sind gerade in der gegenwärtigen Phase der Entwicklung des Baumarktes mit den Möglichkeiten der Modernisierung und des energetischen Bauens die Gruppe, die eine wichtige Stütze zur Abfederung des rückläufigen Wohnungsbaus und des durch die Wirtschaftskrise Bauen im Zeichen der Wirtschaftskrise Die veränderten Aufgaben für Baufachmessen in Deutschland damit auf neue Aufgaben, auf Forschung und Entwicklung, auf Innovationen, auf die Aufgaben einer alternden Gesellschaft, auf die sozialen Aspekte des Wohnens in Metropolen, auf familiengerechte Lösungen im Städte- und Wohnungsbau. Man kann sich fragen, ob mit diesem Leitbild sich auch die Landschaft der in Deutschland stattfindenden Baumessen verändert, anders ausgedrückt, in welcher Weise sich die veranstaltenden Messegesellschaften, mit den sie tragenden Verbänden, an den im Leitbild formulierten Kernzielen orientieren. Die Leser dieser Fachzeitschrift kennen sicher die Diskussion in der Branche und den Wettbewerb der in unserem Lande stattfindenden vielen Messeveranstaltungen. Die Fülle und die teilweise vorhandenen Terminüberschneidungen haben ihre Ursache in den nach wie vor vorhandenen unterschiedlichen Interessen der Branchenverbände und der jeweiligen Innungen, in den Traditionen der Messeveranstalter und den in den vergangenen Jahrzehnten aufgebauten regionalen Kontakte, Bindungen und Verpflichtungen. Dieses ist letztlich das Ergebnis der Tatsache, dass das Netzwerk Bau mit den Endprodukten für das Bauen zersplittert ist, einerseits in einen globalen Markt mit dem Tätigkeitsfeld der großen BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 herbeigeführten Abfall im Wirtschaftsbau sind und neue Marktpotentiale erschließen. Die Planer und Architekten stehen oftmals Fachmessen eher etwas reserviert gegenüber, da sie sich durch andere Informationsinstrumente und Medien gut informiert fühlen. Baufachmessen in Deutschland bleiben das was sie immer schon waren: Treffpunkte zum Dialog aller Baupartner mit den bauwilligen Bürgern, mit Modernisierern, mit Menschen, die trotz der Finanzkrise bereit sind, in Bauvorhaben zu investieren. Aber bitte sehr, reicht das im Sinne des neuen Leitbildes? Müssen sich Baufachmessen auf neue Inhalte des Dialoges und der Präsentation einrichten und mit den Konzepten umstellen? Der Autor sagt dazu mit voller Überzeugung ja! Baufachmessen sollten nicht mehr allein im Sinne eines Produktkataloges eine „Aufreihung von Produkten und Systemen“ sein. Dafür bietet das Internet alle Möglichkeiten der Informationen – aktuell, transparent, kompetent. Wenn ein Unternehmen sich zu einer Teilnahme an einer Baufachmesse entscheidet, dann wird zukünftig noch intensiver als schon bisher die Verhältnismäßigkeit alle finanziellen Aufwendungen zum Maßstab werden. Die Wirtschaft wird sich zunehmend an dem Mehrwert einer Messebeteiligung orientieren, einem Mehrwert, der nicht nur allein auf den tradierten Werten der Messepräsentation aufbaut. Von daher sollten Baufachmessen der Zukunft die Wertschöpfungskette Bau abbilden. Das Netzwerk Bau mit den vielen einzelnen Partnern wächst zunehmend zusammen: Waren Baufachmessen in den vergangenen Jahrzehnten vornehmlich Veranstaltungen für den Hochbau, z. B. für den Rohbau, den Ausbau, die Industrie der Fenster und Türen, der Produkte für die Dachdeckung und der Dachflächenfenster etc., zwingen die technischen Voraussetzungen für das energetische Bauen zu einer Symbiose von Bausystemen für die Gebäudehülle und die Gebäudetechnik. Die Hauptstadtmesse bautec hat seit einigen Jahren in Erkenntnis dieser Zusammenhänge dieses zu einem Grundsatz der Messepolitik gemacht. Und wie verhält es sich mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit, dem energieeffizenten Bauen etc.? In welcher Form werden zukünftig die Unternehmen ihre Konzeptionen für Nachhaltiges Planen und Bauen der Branchenöffentlichkeit und den Bürgern vermitteln? Zweifellos ist dieses eine herausfordernde Aufgabe, da es sich vordergründig nicht um den „Vertrieb von Produkten“ handelt, sondern um eine glaubwürdige Positionierung mit neuen Kompetenzen: Baustoffhersteller stehen im Blickpunkt hinsichtlich ihres Energiemanagements, ihres Beitrages für den Klimaschutz mit dem Schwerpunkt der Emissionsminderung von Gebäuden und dem Einfluss der von den Unternehmen entwickelten Produkte und Systeme, und schließlich auch dem Thema der rückstandsfreien Entsorgung bzw. Wiederverwendung. Wenn die Unternehmen die Chancen einer Baufachmesse für den Dialog zu diesen Themen nicht nutzen, dann würden sie eine Chance in den Wind schlagen. Auch hier kann die Hauptstadtmesse bautec darauf verweisen, dass in Kooperation mit dem Bauministerium erstmals in der Geschichte der deutschen Baufachmessen am ersten Messetag ein Internationaler Bauforschungskongress stattfinden wird, auf dem alle Themen des Leitbild Bau angesprochen werden. Es versteht sich von selbst, dass ein Wandel in den Erwartungen und Anforderungen für eine Baufachmesse, die natürlich auch ihre Wirtschaftlichkeit und ein gutes Ergebnis im Blick haben muss, nicht einfach zu bewältigen ist. Hier gilt es, zu einem neuen Miteinander der Partner und Verbände zu kommen. Vor allem aller der Verbände, die sich bei der Entwicklung des neuen Leitbild Bau zusammen gefunden haben. Thomas Möller 1 Inhalt Editorial Seite 1 Preisverleihungen Inhalt Seite 2 Architekturpreis Zukunft Wohnen 2009 Titel Markante Giganten in neuem Glanz Deutsches Architektur Museum Die „Weiße Stadt“ Seite 24 Seite 16 Der Pavillon – Lust und Polemik in der Architektur Seite 25 interzum award „Hohe Produktqualität“ Seite 17 DEUBAU Preis 2010 Seite 18 Seite 4 Kleider machen Leute Fassaden Gebäude Seite 6 Los Angeles County Museum Seite 8 Veranstaltungen Bauen mit Beton Metall und Glas Bio-Qualitätsschmiede baut mit Beton Seite 10 „Viertel Zwei“ – Lebens(t)raum aus Glas Seite 12 IBA-Dock – das schwimmende Klimahaus Seite 13 Vorbildliche Wohnhäuser gesucht Seite 20 Lichtworkshops Seite 21 Passivhaus Institut Seite 22 News Seite 23 Kleider machen Leute, Fassaden Gebäude. Nicht nur die inneren Werte eines Gebäudes müssen stimmen, Bericht ab Seite 6 Berlin News Seite 26 Nordbau09 Seite 28 Buchvorstellung Seite 30 Energieeffizientes Bauen – Top-Thema der Nordbau 2009, Bericht ab Seite 28 Außergewöhnliche Parkhauslösung gewinnt den DEUBAU PREIS 2010, Bericht ab Seite 18 2 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Berichte Skandinavischer Funktionalismus Formvollendet entspannen auf Schloss Montabaur Anspruchsvolle Böden Seite 32 Kinder erobern Rittergut Seite 44 Dem Himmel so nah Seite 52 Das ganze Jahr die Sonne nutzen Seite 46 Neue Klimadecken für die Universität Bochum Seite 54 Dynamisches Fassadenmanagment Seite 48 Optimale thermische Trennung Seite 50 Innovative nachleuchtende Alluminiumoberfläche Seite 55 Bauaufsichtliche Zulassung für Fassadenplatten Seite 51 VDA ZDI U.B.I.-D. Seite 56 Impressum Seite 64 Seite 36 Seite 39 Zukunftsweisende Glockensteuerung Im Freiburger Münster Seite 40 Neues Dach für den Dom von Siena Seite 42 Skandinavischer Funktionalismus, Bericht ab Seite 32 Energie zum Nulltarif mit dem SonnenhausKonzept, Bericht ab Seite 46 Neues Gipfelerlebnis im alpinen Drehrestaurant, Bericht ab Seite 52 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 3 Titel Markante Giganten in neuem Glanz Renovierte Silotürme mit Fassadenbekleidung aus Farbaluminium von Novelis I n einer außergewöhnlicher Gestaltung präsentieren sich die zwei beeindruckenden Silotürme einer ehemaligen Zuckerraffinerei und dominieren heute als optisches Highlight auf einem ca. 100.000 Quadratmeter rekultivierten Industriegelände im niederländischen Halfweg. Ein überzeugendes Gestaltungskonzept und der Einsatz hochwertiger Materialien waren ausschlaggebend bei der Sanierung der beiden 50 Meter hohen Silotürme mit jeweils 30 Metern Durchmesser durch das renommierte Amsterdamer Architektenbüro Soeters van Eldonk. Mit diesem Projekt wurden in jedem Turm bis zu zehn Etagen mit insgesamt 15.000 qm Nutzfläche geschaffen, die jetzt überwiegend als Büroflächen genutzt werden. Auffällig und ausdrucksstark zeigt sich vor allem die attraktive Aluminiumfassade, die durch ihre Symmetrie faszinierende Akzente setzt. Die hinterlüftete Fassade besteht aus Aluminium-Paneelen, die auf einem speziellen Rollformer gefertigt und waagerecht auf einer senkrecht verlaufenen Unterkonstruktion verdeckt angebracht wurde. Ein wesentliches gestalterisches Element ist auch die integrierte rautenfömige Aluminium-Fensterkonstruktion, die wie nachträg- 4 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 lich aufgesetzt wirkt, jedoch in die vorgehängte Aluminiumfassade eingebaut und zusätzlich mit markanten Rahmenelementen verblendet wurde. Funktions-Isoliergläser mit Sonnenschutz sorgen zudem für eine ausreichende Tageslichtausleuchtung im Gebäude. Darüber hinaus wurden die Silos mit einer Wärmedämmung versehen, die der Energiebedarfsberechnung entspricht. Damit sind die sanierten Silotürme nicht nur einzigartig in Form und Gestaltung, sie erinnern gleichzeitig an ihren ursprünglichen Einsatz, indem sie durch ihre Formgebung von Weitem das Firmenzeichen der einstigen Zuckerfabrik darstellen. Mit diesem erfolgreichen Sanierungsprojekt wurde das Architektenbüro Soeters van Eldonk mit dem Benelux Aluminium Award ausgezeichnet. Dieser Preis würdigt jedes Jahr die gelungensten Renovierungsprojekte, bei denen wertvolle alte Bausubstanz erhalten bleibt und Aluminium als dominierendes Material bei der Sanierung eingesetzt wird. Farbaluminium von Novelis ermöglicht vielfältige individuelle und zeitgemäße Ge- BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 staltungsmöglichkeiten im Bereich der Gebäudebedachung und Fassadenbekleidung. Vom leuchtend-hochglänzenden Farbton bis zum dezenten Metallic-Schimmer, das breite Farbprogramm ermöglicht sowohl farbige Kontrastpunkte als auch die farbliche Angleichung an das bauliche Umfeld und gewährt damit hohe Flexibilität bei Detaillösungen. Qualität, Wirtschaftlichkeit, Wartungsfreiheit, das leichte Gewicht sowie extreme Widerstandsfähigkeit und Stabilität – all das sind wesentliche Gründe, die für den Einsatz von Aluminium am Bau sprechen. Weitere Informationen zu diesem Objekt sowie zu Farbaluminium für Dach und Fassade erhalten Sie bei: Halbzeuglieferant: Novelis Deutschland GmbH Hannoversche Str. 1 37075 Göttingen Tel. 0551/304-0 Fax 0551/304-324 www.novelis-painted.com [email protected] 5 Titel Kleider machen Leute Fassaden Gebäude D as Beispiel Lagerhäuser Aarau zeigt: Nicht nur die inneren Werte eine Gebäudes müssen stimmen. Eine außergewöhnliche Fassadengestaltung verleiht einem Gebäude Charakter und Eigenständigkeit. Aluminiumbleche sind dafür ideal. Leicht, korrosionsbeständig und vor allem bieten sie bei der Farbgebung fast unbegrenzte Möglichkeiten – und Chancen. Das Zauberwort heißt „Eloxieren“ (von „Eloxal“, 6 Abkürzung für elektrolytische Oxidation von Aluminium). Dabei wird im Gegensatz zu den galvanischen Überzugsverfahren nicht eine Schutzschicht auf das Werkstück aufgetragen, sondern durch Umwandlung der obersten Metallzone ein Oxid bzw. Hydroxid gebildet. So entsteht eine 5 bis 25 μm dünne Schicht – die natürliche Oxidschicht des Aluminiums beträgt lediglich wenige mm –, die vor Korrosion schützt. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Eloxieren: Gelobt sei, was hart macht – und farbig T echnisch handelt es sich hier um einen aufwändigen Prozess. Die Oberfläche des Aluminiums wird gründlich gereinigt und auf den späteren Oberflächencharakter vorbereitet. Schleifen oder Sandstrahlen für rauere Oberflächen, Polieren für sehr glatte, Beizen, Mattieren oder Satinieren, wenn nur leichtes Anrauen gesucht wird. Durch Bürsten lässt sich mittlerweile eine edelstahlähnliche Oberfläche herstellen, die allerdings keine lästigen „Fingertapser“ zulässt. Danach erfolgt eine gründliche Reinigung, denn nur ein absolut fett- und staubfreies Aluminiumblech garantiert eine erfolgreiche Eloxierung. Nach einem intensiven Spülvorgang beginnt das eigentliche „Anodisieren“. Meist geschieht dies durch das so genannte Gleichstrom-Schwefelsäure-Verfahren. Das Aluminium wird dabei als Pluspol in ein Schwefelsäurebad getaucht, während die Kathode meist durch Bleiplatten gebildet wird. Die Anodisierung erfolgt dann in 10 bis 60 Minuten. Nach einer weiteren Spülung des Werkstücks kann Farbe ins Spiel kommen. Durch kochendes Wasser wird die Farbschicht verdichtet, versiegelt und kratzfest gemacht. In Aarau kamen 18 t weißes Aluminiumblech und 18 t schwarzes Aluminiumblech, jeweils 2 m x 2 m zum Einsatz. Das schwarze „stückeloxiert“ (Spezifikation J57S), das weiße „bandeloxiert“ und danach „abgelängt“ (Spezifikation J73A). Bandeleoxierung – Topergebnis am laufenden Meter N eben dem traditionellen „Stückverfahren“, das einen sehr aufwändigen und damit teuren Weg beschreibt, wurde in Aarau ein effektiverer Weg erfolgreich eingeschlagen: Die „Bandeloxierung“. Hier durchlaufen ganze Bänder kontinuierlich den klassischen Anodisierungs- und Veredelungsprozess. Die hat mehrere Vorteile: Der Prozess ist schneller, gleichmäßiger und ist leichter zu kontrollieren, da immer nur ein flaches Band veredelt wird. Auch kommt es zu weniger Farbschwankungen. So bekommen die Kunden ein bereits oberflächenveredeltes Material. Alles in allem deutlich wirtschaftlicher und kosteneffektiver. So wurde das Hochregallager der „Lagerhäuser Aarau“ nicht nur zu einem architektonischen Referenz-Objekt, sondern auch zu einem guten Beispiel für den effektiven und innovativen Einsatz hochwertiger Aluminiumtechnologie. Novelis Deutschland GmbH www.novelis-nachterstedt.com [email protected] BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 7 Titel Los Angeles County Museum of Art (LACMA) Dachkonstruktion aus hochwertigen ff3-Aluminiumblechen von Novelis D as Los Angeles County Museum of Art (LACMA) wurde 1910 als Teil des Museum of Science, History and Art gegründet. Seit 1961 ist es ein unabhängiges und eigenständiges Museum und zählt heutzutage zu den bedeutendsten Museen der USA. Der Museumskomplex besteht aus sieben Gebäuden und umfasst moderne und zeitgenössische Sammlungen südostasiatischer, koreanischer und auch afrikanischer Kunst sowie europäische Malerei und Bildhauerei. Seit 2004 wird das LACMA nach Plänen von Renzo Piano in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Gensler in drei Renovierungsphasen umgestaltet. Piano ist vor allem als Meister der Bautechnik bekannt, gilt als einer der weltweit bedeutendsten Architekten und zudem als sehr vielfältig in Be- 8 zug auf die Stilrichtungen seiner Werke. Einige seiner bekanntesten Entwürfe stellen das New York Times Building, das Nationale Wissenschafts- und Forschungszentrum NEMO in Amsterdam und der Centre Pompidou in Paris dar. Die absoluten Umbaukosten kalkuliert das LACMA auf 172 Millionen USD, wovon 132 Millionen USD durch Treuhänder zur Verfügung gestellt werden. (Die größten Spender sind Lynda und Stewart Resnick, die 25 Millionen USD bereitstellen und die Anna H. Bing Children`s Art Foundation, die 23,9 Millionen zur Verfügung stellt.) Die erste Renovierungsphase wurde im Februar 2008 abgeschlossen und beinhaltete die Neugestaltung des Atriums des Ahmanson Buildings, den Umbau des Eingangsgebäudes mit dem Grand Entrance BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 sowie die Einführung eines einheitlichen Campus. Der neue gläserne Eingang verbindet nun den westlichen und östlichen Teil des Campus und somit die verschiedenen Kunstwerke internationaler Künstler. Zudem wurde das von Renzo Piano entworfene Broad Contemporary Art Museum (BCAM), dessen Design stark an Piano`s Entwurf des Centre Pompidou erinnert, für amerikanische und präkolumbische sowie zeitgenössische Kunst als Teil des LACMA eröffnet. Der dreistöckige Bau wurde für 56 Millionen USD fertiggestellt und ist die erste Museumseröffnung in Los Angeles seit der Eröffnung des weltbekannten Getty Center in 1997. Das Gebäude besteht aus glatten Wänden aus Marmorfassaden und einem komplexen Gitterwerk, das aus Baugerüst, Treppen und einem Fahrstuhl besteht und dem Gebäude Piano`s spezielle Note verleiht. Die Dachkonstruktion besteht aus hochwertigen ff3-Aluminiumblechen, die von der Firma Novelis hergestellt und von der Firma BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Pohl Inc. verarbeitet wurden. Aufgrund der hohen Festigkeit des Materials ermöglichen ff3-Aluminiumfassaden im Gegensatz zu anderen Legierungen bei gleicher Materialdicke erheblich größere Spannweiten. Das ff3-Material lässt sich problemlos kleben, schrauben, nieten sowie kanten, runden und bohren – ohne dass die Beschichtung platzt oder reißt. Zudem ermöglichen nichtsichtbare Befestigungen bei der Glattblechfassade anspruchsvolle Architekturlösungen wie eben die auffällig gestaltete Dachkonstruktion des BCAM. Außerdem bietet das BCAM bietet eine Museumsfläche von 6.000m² und somit eine der größten säulenfreien Ausstellungshallen der USA. Als Erkennungszeichen besitzt das BCAM einen markanten, von außen sichtbaren, roten Fahrstuhl, der auch als „the spider“ bekannt ist und bis zu 30 Personen zum Eingang des BCAM in der 3. Etage transportieren kann. Zudem wurde das Dach aus Glasverkleidungen und Sonnenblenden, die das einfallende Licht auf die Ausstellungsflä- che lenken und so eine angenehme Atmosphäre erzeugen, in außergewöhnlicher Art und Weise konstruiert. Während des Eröffnungswochenendes kamen über 60.000 Besucher in das BCAM, das mit seiner Marmorfassade, dem dunkelroten Design und den stilvoll gestalteten Atrium und Fußwegen neuen Glanz in die Landschaft des LACMA bringt. Für die kommenden Umbauphasen haben die Verantwortlichen des LACMA bereits weitere Expansionen geplant. Alle Gebäude sollen erweitert und das 8 Hektar große Areal zu einer Einheit zusammengeführt werden. Während der zweiten Renovierungsphase soll daher der westliche Gebäudeteil des LACMA renoviert und ein neuer Ausstellungsraum geschaffen werden. In der dritten Phase werden dann größere Renovierungsmaßnahmen an allen Gebäuden und Galerien im Ostteil des Museumskomplexes durchgeführt. Abschließend sollen verschiedene Kunstwerke im Park aufgestellt werden. 9 Bauen mit Beton Metall und Glas Bio-Qualitätsschmiede baut mit Beton Neuer Firmensitz für Byodo E ine dunkel eingefärbte Sichtbetonwand trennt den „kundenorientierten“ Bürotrakt von Byodo wirkungsvoll vom funktionalen Logistikbereich und der Lagerhalle. Das ökologisch ausgerichtete Unternehmen kühlt und beheizt seinen modernen Neubau mit regenerativen Energien via Wärmepumpe und Betonkerntemperierung. Die Philosophie des Herstellers 10 für Bio-Produkte lässt sich nun auch am neuen Firmensitz ablesen. Der Neubau ist klar gegliedert. Eine über drei Geschosse durchgehende Sichtbetonwand trennt den zweigeschossigen Bürobaukörper mit Foyer und Kantine vom Logistikbereich mit großer Lagerhalle und Ladehof.Ein vorgelagerter Wintergarten vor dem Foyer und der Kantine öffnet das Haus BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 weit nach außen. Über die großflächig zu öffnende Glasfassade sind die halböffentlichen Aufenthaltsräume mit dem Glasvorbau verbunden und können je nach Witterung auch in kälteren Jahreszeiten zur großzügigen Freifläche hin ausgedehnt werden. Die Büroarbeitsplätze ordneten die Architekten an einer über beide Stockwerke laufenden Grünzone an. Diese Zone erhält über ein durchlaufendes Lichtband von oben Tageslicht, das die angenehme Arbeitsatmosphäre in den Büros unterstützt. Großflächige Schiebetüren können bei Bedarf die Büros zur Mitte hin abtrennen. Die Raumatmosphäre im Foyer- und Kantinenbereich sowie auch im Bürokomplex lebt im Wesentlichen von der Klarheit des Materialkonzeptes. So steht die über sämtliche Geschosse und Zonen bis nach außen hin durchgehende Sichtbetonwandfläche in einem reizvollen Kontrast zu den großformatigen Schiebeelementen, die mit unterschiedlich farbigem Filz bespannt sind. Beton für Bio-Unternehmen Die Münchner Architekten von mhp planten den Bau als Massivbau und ließen ihn in großen Teilen mit Betonfertigteilen ausführen. So ist der gesamte Rohbau von Bürotrakt und Halle eine durchdachte Fertigteilkonstruktion. Die trennende Sichtbetonscheibe im Zentrum des Bauwerks wurde aus mehreren vorgefertigten Architekturbetonelementen zusammengefügt. Bemerkenswert im Eingangsbereich ist auch die frei in den Raum auskragende Treppe. Ihre einzelnen dunkel durchgefärbten Betonstufen wurden vor Ort in die Wandelemente eingespannt. So ist keine Wange zur Befestigung der einzelnen Stufen nötig. Der geschliffene Betonboden im Logistiktrakt vermittelt selbst der riesigen übersichtlichen Lagerhalle eine gewisse Eleganz. Beton als massiver Baustoff bietet sich für umweltgerechte Energiekonzepte, die weitgehend auf regenerativen Energien beruhen, besonders an. In Mühldorf sollte gemäß der ökologisch ausgerichteten Firmenphilosophie Heizen und Kühlen komplett ohne fossile Brennstoffe möglich sein. Es bot sich an, BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 die konstante Temperatur des Grundwassers zu nutzen, das aus dem kiesigen Untergrund in acht Meter Tiefe einfach zu fördern war. Die Energieerzeugung erfolgt nun über eine Grundwasserwärmepumpe, die das Wasser über einen Sekundärkreislauf bei Bedarf auch direkt zur Kühlung der Halle und der Büroflächen einsetzt. Das Projekt von mhp Architekten aus München/Massing ist so ausgelegt, dass die Grundlast für Beheizung und Kühlung der Büroflächen durch die Betonkernaktivierung der massiven Bauteile erbracht werden kann. Über entsprechende, in die Betondecken eingegossene und mit Wasser gefüllte, Rohrleitungen werden die Bauteile im Sommer gekühlt und im Winter beheizt. Als zusätzliches Heiz- und Kühlsystem planten die Architekten eine Be- und Entlüftungsanlage ein, bei der durch variable Luftmengen eine Temperaturregelung in den einzelnen Räumen möglich ist. Zu diesem Zweck wird beheizbare oder kühlbare Frischluft in den einzelnen Räumen über nicht sichtbare Auslässe im Sockelbereich der Brüstungseinbauten entlang der Außenfas- sade eingebracht und im Bereich der zweigeschossigen zentralen Grünzone wieder abgesaugt. Auch der nach Südwesten ausgerichtete Wintergarten vor dem Bürogebäude ist Bestandteil des Energiekonzeptes und dient als „Klimapuffer“. Um die Überschusswärme zu nutzen wird bei Bedarf über eine Lüftungsanlage die warme Luft aus dem oberen Bereich des Wintergartens abgesaugt und der Lagerhalle zugeführt. Über einen Bodenkanal wird der Kreislauf geschlossen. Somit lässt sich im Winter und in der Übergangszeit die Halle direkt mit Solarenergie beheizen. Bei sehr hohen Außentemperaturen dagegen wird der Wintergarten über Abluftfensterflügel im Dachbereich und Lamellenfenster im Sockelbereich abgelüftet. In Verlängerung der Wintergartendachfläche integrierten die Architekten auf rund 200 m² eine Photovoltaikanlage in die Fassade, um die Gesamtenergiebilanz des Gebäudes weiter zu verbessern. Weitere Informationen rund um das Bauen mit Beton sind auch unter www.beton.org zu finden. 11 Bauen mit Beton Metall und Glas „Viertel Zwei“ Lebens(t)raum aus Glas M itten in Wien entsteht das futuristisch anmutende Stadtquartier „Viertel Zwei“. Auf 40.000 Quadratmetern wächst zwischen Messe und Innenstadt ein Lebensraum aus modernsten Bürogebäuden, Wohn- und Grünfl ächen. Das Herz des Viertels bildet der 5.000 Quadratmeter große See – darüber „schwebt“ der auskragende Teil des Bürokomplexes „Plus Zwei“ wie ein überdimensionaler Riegel aus Glas. Das Gebäude des Wiener Architekten Martin Kohlbauer ist eines von sechs innovativen Objekten, die im neuen Viertel bis 2010 errichtet werden. Klare Strukturen und 7.200 Quadratmeter Structural-Glazing-Fassade mit Sonnenschutzglas (ipasol neutral 50/27 und ipasol platin 47/29) schaffen von Tageslicht durchflutete Räume, die effektiv vor sommerlicher Überhitzung geschützt sind. Arbeiten in inspirierender Wohlfühl-Atmosphäre inklusive. Mit einem Gesamtvolumen von rund 300 Mio. Euro und einer vermieteten Fläche von etwa 90.000 Quadratmetern entsteht im Zweiten Wiener Bezirk ein faszinierender Lebensraum zum Arbeiten und Entspannen. Die besondere Atmosphäre wird unter anderem getragen durch den zentralen, fußballfeldgroßen See namens „H Zwei O“, um den sich moderne Glasarchitektur und viel Grün gruppiert. Structural Glazing mit Sonnen- und Brandschutz Mit seinem auskragenden Trakt, der 18 Meter über den See hinaus ragt, fällt der gläser- ne Bürokomplex „Plus Zwei“ dem Betrachter besonders ins Auge. Das achtstöckige und 33 Meter hohe Gebäude wurde vor Kurzem fertiggestellt, der Öl- und Gaskonzern OMV AG ist Mieter des modernen Bauwerkes. Auf 19.000 Quadratmetern arbeiten die Mitarbeiter in von Tageslicht durchfluteten Räumen, mit grandiosem Ausblick auf See, Grünflächen und die umliegende Architektur. Für klare, symmetrische Strukturen sorgt auch die als Structural Glazing ausgeführte, großflächige Glasfassade, durch die das Gebäude transparent und filigran wirkt: Mechanische und von außen sichtbare Halterungen der Glasscheiben entfallen. Die Fassade ist als W90-Paneelkonstruktion ausgeführt und erfüllt so die „brandschutztechnische Anforderung W90 für nicht tragende Außenwandbauteile“ zur Verhinderung des vertikalen Brandüberschlages zwischen den Geschossen. Tageslicht und Sonnenschutz fürs Arbeitsklima Die Glas-Architektur des „Plus Zwei“ erfüllt in ästhetischer und funktioneller Hinsicht hohe Ansprüche. Neutrale Durchsicht, viel Tageslicht und hoher Sonnenschutz sind die Stärken des Sonnenschutzglases ipasol neutral 50/27. Die energetischen Eigenschaften der Verglasung senken die Betriebskosten des Gebäudes und schonen die Umwelt: Durch den besonders niedrigen Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert = 27 Prozent nach EN 410) erhitzen sich die Räume bei Sonneneinstrahlung weniger, die Klimatisierungs- Hohe Ästhetik und modernste Funktionen: ipasol neutral schützt vor sommerlicher Hitze, dämmt bei Kälte und lässt viel Licht in die Räume. 12 kosten sinken und auf aufwändige außenliegende Verschattungsanlagen kann verzichtet werden. Trotzdem gelangt verhältnismäßig viel Tageslicht in die Räume (tL = 50 Prozent), so dass elektrisches Licht erst verhältnismäßig spät genutzt werden muss. Im Winter sorgt der Ug-Wert von 1,1 W/m²K (nach EN 673) für effektive Wärmedämmung. Während die Planer mit dem Einsatz von ipasol neutral 50/27 bewusst auf eine neutrale Ansicht setzten, besticht das in allen schräg stehenden oder angewinkelten Flächen eingesetzte ipasol platin 47/29 durch eine erhöhte Außenreflexion von 40 Prozent, hohen Sonnenschutz (g-Wert = 27 Prozent nach EN 410) und ebenfalls durch eine vergleichsweise hohe Lichtdurchlässigkeit (tL = 47 Prozent). Objektadresse: Trabrennstraße 8, 1020 Wien, Österreich Bauherr: Viertel Zwei Entwicklungs GmbH & Co Plus Zwei KG Bauunternehmen: Alu Sommer, Österreich Architekt: Martin Kohlbauer ZT Ges. m.b.H., Wien Eröffnung: Dezember 2008 Glasprodukt: ipasol neutral 50/27, ipasol platin 47/29 Glasveredler: Interpane Parndorf, Österreich Weitere Infos von: Interpane Glas Industrie AG Rainer W. Schmid Tel.: 05273/809-221/Fax: 05273 / 809-238 Visionäre Glasarchitektur: Das „Plus Zwei“ des österreichischen Architekten Martin Kohlbauer. Fotos: Interpane BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 IBA-Dock – Das schwimmende Klimahaus M itten in der Metropole Hamburg gibt es einen einzigartigen Schauplatz der Kreativität, der Chancen und Gegensätze: Die Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel sowie der Harburger Binnenhafen werden Schauplatz der Internationalen Bauausstellung IBA-Hamburg. Neben den Leithemen „Metrozonen“ (Entwicklung der inneren Stadtränder) und „Kosmopolis“ (Entwicklung der internationalen Stadtgesellschaft) hat sich die IBA die „Stadt im Klimawandel“ auf die Fahnen geschrieben, mit dem Ziel einer CO2-neutralen Stadtentwicklung. In diesem Rahmen sollen Projekte realisiert werden, bei denen die erneuerbaren Energien ein breites Grafik: Bloomimages/Immosolar BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Anwendungsgebiet fi nden. Wichtig ist nicht der Symbolcharakter, sondern die Übertragbarkeit der eingesetzten Technologien auf kommerzielle Bauten. Auch das 2009 in Bau gehende Informationszentrum der IBA, das IBA-Dock, wurde nach diesem Motto geplant, welches signalisiert, dass Klimatisierung ohne konventionelle Energieträger, wie Öl und Gas möglich ist. Das IBA-Dock ist eine auf einem schwimmenden Ponton erbaute Stahlkonstruktion. Unter dem Aspekt der Statik und der Gewichtsanforderung, werden die Aufbauten in Modulbauweise gefertigt und Vor-Ort auf dem Ponton montiert. Dies hat auch Einfluss auf die Wahl des wärmeabgebenden Systems. Da weder Estrich noch verputzte Wände im Gebäude verbaut werden, kommt somit auch keine konventionelle Wand- und Fußbodenheizung in Betracht. Die Verwendung von vorgefertigten Heiz- und Kühldeckenelementen, die im gesamten Gebäude installiert werden, sind hier die bessere Wahl. Der Baukörper nimmt zwei wichtige Funktionen der IBA-Hamburg GmbH auf. Zum einen ist das Büro der IBA-Gesellschaft inkl. Besprechungs- und Präsentationsräumen im IBA-Dock untergebracht. Die andere Hälfte des Gebäudes nimmt die Ausstellung zur Bauausstellung auf. Auf drei Geschossen, welche über versetzte Lufträume miteinander verbunden sind, ist hier genügend Platz für ein wachsendes Besucherzentrum mit Informationen zu allen IBA-Projekten, Wechselausstellungen und Sonderveranstaltungen. Da es sich beim IBA-Dock um ein schwimmendes Gebäude handelt, war die Art der Energieversorgung eine Herausforderung für Ingenieure, Geologen und die zuständigen Behörden. Zusammen mit der Fa. IMMOSOLAR wurden mehrere Möglichkeiten für die Energieversorgung des IBA-Docks aus den Wassertemperaturen der Elbe kombiniert mit Solarthermie abgedeckt. Dies beinhaltet sowohl den Wärmebedarf des Gebäudes einschließlich der Warmwasser- 13 Bauen mit Beton Metall und Glas Grafik: Bloomimages/Immosolar bereitung als auch den Kühlbedarf für die Klimatisierung der Räume. Die Energiequelle ist ein im Ponton eingearbeiteter Wärmeübertrager in Form von mäanderförmig verlegten Rohrleitungen. Diese Rohrleitungen sind in der Solplatte des Pontons eingelassen und vollflächig verlegt. Die Wahl der Wärmequelle resultiert aus der Wasserqualität und den biologischen Gegebenheiten der Elbe. So würde es beispielsweise bei einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe zur Verockerung der Filter und vermehrten Algenund Muschelbewuchs in den Ansaugrohren kommen, was wiederum zu hohen Wartungsintervallen führte. Auch die niedrigen Temperaturen der Elbe im Winter würden sich nachteilig auf die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe auswirken. Mittels der Solarkollektoren auf dem Dach wird die Nutzung der Solarwärme für die Brauchwassererwärmung und Heizungsunterstützung realisiert. Für den Anstellungswinkel der 16 IMMOSOLAR-Kollektoren wurden 50° mit einer Ausrichtung nach Süden gewählt. Durch die steile Anstellung werden gerade in den Übergangsmonaten die solaren Erträge maximiert und somit der Ausnutzungsgrad der Gesamtanlage erhöht. Die Bruttokollektorfläche beträgt ca. 34 m2. Für die Solarenergie gibt es 3 Abladeebenen, die nach Prioritäten hydraulisch angesteuert und geregelt werden. Die Brauchwasserbereitung hat die höchste Temperaturanforderung und somit die erste Priorität. Als zweite Ebene wird ein Heizungspufferspeicher angesteuert, der im mittleren Temperaturniveau arbeitet. Temperaturen unterhalb 30°C, welche weder für Warmwasser und Heizung verwendet werden können, werden in der dritten Abladeebene, dem geschlossenen Solesystem, zugeführt und zwischengespeichert. Ein weiterer Pufferspeicher, der zwischen der Wärmepumpe und dem Wärmeübertrager im Ponton installiert ist, speichert die Solarenergie. Die gespeicherte Energie wird in 14 Technische Details zur Energieversorgung 1. EnergyManager und Wärmepumpe • EnergyManager 40kW inkl. Regelung Zentrale Steuer- und Regelungseinheit mit Integrierten Hydraulikgruppen zur Verknüpfung von Sonnenkollektoren und Solespeicher als Energiequelle für die Wärmepumpe. • Wärmepumpe IS-EMS 44, mit aktiver Kühlung inkl. WPK-Regelung 1 Vollhermetische Kompressor-Wärmepumpe für den vollautomatischen Heiz- und Kühlbetrieb. 2. Solarthermiekollektoren • 16 Hochleistungskollektoren mit hochselektiver TINOX-Beschichtung zur Flachdachmontage. 3. Speicherkomponenten • Kombispeicher IMMOSOLAR IKW-1 650l 1 Pufferspeicher mit 2 Glattrohrwärmetauschern und Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip durch großflächigen Wellrohrwärmetauscher. Dadurch höchstes Maß an Hygiene und Minimierung der Legionellenbildung. • Pufferspeicher IMMOSOLAR IPSX-GWT 1500l 2 Pufferspeicher mit einem großflächigen Glattrohrwärmetauscher für maximale Solarausbeute. • Kältespeicher 500l 1 Kältespeicher zur Vorhaltung und Pufferung des Kühlwassers im Kühlbetrieb der Wärmepumpe. 4. Lindner – Heiz-Kühldecken Flächensystem • Heiz und Kühldeckensegel aus einzelnen Metall-Langfeldplatten und Randprofil. Die Heiz- und Kühldecken ermöglichen hohen Komfort und minimale Energieverluste. 5. Stahlbeton Ponton, thermische Aktivierung mit 16 Einzelkreisen zu je 160m • Sole-Rohrregister aus vernetztem Polyethylen (PE-Xa) thermisch aktiviert und dient somit als Wärmeübertrager für die Wärme und Kälteversorgung des Gebäudes. 6. Solon Photovoltaikanlage 14,8 kWp • 63 hochwertige polykristalline Solarzellen mit besonders lichtdurchlässigem Glas. Die Rahmen für die Module bestehen aus stranggepresstem, eloxiertem Aluminium. Standort: Müggenburger Zollhafen / Hamburg Energiekonzept und Engineering: Immosolar GmbH Fertigstellung: Ende 2009 Grafiken und Renderings Urbanista, Hamburg Bloomimages, Hamburg Funktionsskizze IBA-Dock Grafik: urbanista / Immosolar Bauherr: Internationale Bauausstellung IBA Hamburg GmbH Architektur: • Entwurf: Prof. Han Slawik, Hannover • Ausführung: bof architekten, Hamburg Grafik: Immosolar BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 der Heizperiode mittels der Wärmepumpe auf ein für Heizwecke nutzbares Temperaturniveau angehoben und den Heizflächen oder der Warmwasserbereitung zugeführt. Dies maximiert deutlich den Solarertrag sowie die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe und somit die Effizienz des Gesamtsystems. Die solaren Abladeebenen sind Bestandteil des IMMOSOLAR EnergyManagers, der die hydraulische und regelungstechnische Kernkomponente des IMMOSOLAR EnergyManagementSystems darstellt. Er bildet die Schnittstelle zur Kopplung der Solarkollektoren und der Wärmepumpe sowie für die Systemeinbindung der Speicherkomponenten. Der IMMOSOLAR EnergyManager sorgt dafür, dass alle Energieströme temperaturund bedarfsabhängig verwertet werden. Solarenergie wird bei Bedarf sofort an die Verbraucher weitergeleitet oder zur späteren Nutzung zwischengespeichert. Als Wärmepumpe kommt eine 44 kW IMMOSOLAR Sole-Wasser Wärmepumpe zum Einsatz, die das Gebäude sowohl heizt als auch aktiv kühlt. Über die installierten Heizund Kühldecken werden den Räume entweder Wärme zugeführt oder im Kühlfall entzogen. Die Vorlauftemperaturen werden im Heizfall auf 35°C und im Kühlfall auf 16°C begrenzt. Das sorgt für ein optimales Raumklima in den kalten wie auch warmen Monaten. Da das IBA-Dock als Informationszentrum für regen Publikumsverkehr und Ausstellungen konzipiert wurde, sind hygienischen Anforderungen an die Luftqualität gegeben. Der Luftwechsel des gesamten Gebäudes wird durch ein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung gesichert. Um eine CO2Neutralität zu gewährleisten, kommt eine Photovoltaikanlage zum Einsatz, deren Größe durch den Stromverbrauch der Wärmepumpenanlage einschließlich deren Hilfsaggregate bestimmt wird. Die Nutzung von Ökostrom für alle elektrischen Verbraucher unterstreicht letztendlich das gesteckte Ziel. Die Photovoltaikanlage ist auf der Ebene der Dachterrasse mit einem Anstellungswinkel von 30° nach Süden ausgerichtet. Die 63 polykristallinen Solon Module benötigen eine Fläche von ca. 103 m2 und erreichen eine Anschlussleistung von 14,8 kWp. Damit dem interessierten Besucher die Energieversorgung deutlich gemacht werden kann, wird der Technikraum begehbar gemacht und wird somit in die Bauausstellung integriert. Hinter einer Plexiglaswand werden die einzelnen Komponenten sichtbar dargestellt und anhand von Infotafeln erklärt. An einen Monitor werden die Besucher über Erträge, Verbräuche, Temperaturen und Anlagenzustand informiert. Das Monitoring ist fern auslesbar und kann somit individuell auf den Bedarf angepasst und nachgeregelt werden. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 15 Preisverleihungen Architekturpreis Zukunft Wohnen 2009 Gewinner stehen fest – Zement- und Betonindustrie prämiert zukunftsfähige Wohnkonzepte Insgesamt sieben Preisträger aus 188 eingereichten Arbeiten wurden prämiert. (Bild: BetonBild) I n Berlin sind die Preisträger des diesjährigen Architekturpreises Zukunft Wohnen 2009 bekannt gegeben worden. Seit fast 20 Jahren lobt die deutsche Zement- und Betonindustrie den Preis für zukunftsweisende und innovative Wohnbauten aus. Die Fachjury unter Vorsitz von Doris Gruber, Vizepräsidentin des Bundes Deutscher Architekten, prämierte sieben Preisträger aus insgesamt 188 eingereichten Projekten. Es ging Auslober und Jury weniger um die nur ästhetisch überzeugenden Lösungen, sondern auch um Qualität, Nutzungsflexibilität, Dauerhaftigkeit und energieeffi zientes Bauen. „Die zentrale Frage“, so Doris Gruber, „die unsere Diskussionen geprägt hat war, inwieweit die eingereichten Projekte tatsächlich einen exemplarischen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Wohnens in unserer Gesellschaft darstellen.“ Das prämierte Ensemble in der bayerischen Gemeinde Lilling/Gräfenberg (att Architekten, Nürnberg) zeigt dies in der Kategorie „Wohnen auf dem Land“. Dort fi ndet das Wohnen innerhalb gewachsener Siedlungen statt. Verdichtete Strukturen bestimmen die Zukunft: Aus energetischen, wirtschaftlichen, aber auch sozialen Gründen. Die Jury vergab in der Kategorie „Wohnen in der Stadt“ zwei Preise und unterstreicht damit die besondere Bedeutung des innerstädtischen Wohnens. Die beiden prämierten Projekte in Berlin (Zanderroth Architekten, Berlin) und Göttingen (Sergio Pascole Architects, Venedig) werden dieser Bedeutung mit zwei unterschiedlichen Konzepten gerecht. Innerstädtisches Wohnen einer ganz anderen Ausprägung zeigt die prämierte Sanierung eines Wahrzeichens des modernen Nachkriegsstädtebaus in Dresden (Knerer und Lang Architekten), Preisträger der Kategorie „Wohnen im Bestand“. Auch hier sieht die Jury vorbildliches Weiterbauen an der Identität der Stadt. Wohnen im Zentrum zu ermöglichen wird als elementare städtische Aufgabe wahrgenommen. Weitere mit Preisen bedachte Bauten liegen in den Gemeinden Wutöschingen (Architekt Matthias Maurer), Hohenkammer (Brückner & Brückner Architekten BDA). Ein Projekt in Neu Ulm 16 (Architekturbüro Wallner) wurde mit einem Sonderpreis hervorgehoben. „Insgesamt hat sich ein wirklich interessantes Spektrum an völlig verschiedenen Projekten für den Preis beworben. Generell zeigt sich ein ausgeprägtes Bewusstsein für qualitätvolles Bauen, und zwar bei Bauherren, Architekten und den Ausführenden“, so Andreas Kern, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Zementindustrie, der den Auslober in der Jury vertrat. Der Architekturpreis Zukunft Wohnen 2009 ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen. Zusätzlich vergibt die Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau einen Sonderpreis „Wohnen und Fertigteilbau“ in Höhe von 4.000 Euro. Die offizielle Preisverleihung findet im Oktober 2009 statt. Preisträger 2009: Kategorie 1: Wohnen in der Stadt sc11 Wohnungsbau Schönholzer Straße 11, Berlin Architekten: Zanderroth Architekten, Berlin Bauherr: Bauherrengemeinschaft Schönholzer Straße 11 GbR Neubau von Wohnungen „Alfred-Delp-Weg“, Göttingen Architekten: Sergio Pascole Architects, Venedig Bauherr: Städtische Wohnungsbau GmbH, Göttingen Kategorie 2: Wohnen auf dem Land Haus W, Lilling, Gräfenberg Architekten: att Architekten, Nürnberg Bauherr: Edda und Thomas Wesolowski, Gräfenberg Kategorie 3: Wohnen im Bestand Sanierung Prager Zeile, Dresden Architekten: Knerer und Lang Architekten GmbH, Dresden Bauherr: Gagfah Group, Dresden Kategorie 4: Wohnen in der Gemeinschaft Neubau und Erweiterung Gästehaus Schloss Hohenkammer Architekten: Brückner & Brückner Architekten BDA, Tirschenreuth/Würzburg Bauherr: Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG, München Kategorie 5: Wohnen und junge Architekten Custom-Made, Wutöschingen Architekten: Matthias Maurer, Freier Architekt, Wutöschingen Bauherr: Familie Hartmann, Wutöschingen Sonderpreis: Wohnen und Fertigteilbau Wohnhaus am Stadtpark, Neu-Ulm Architekten: Architekturbüro Wallner, München Bauherr: NUWOG, Wohnungsgesellschaft der Stadt GmbH, Neu-Ulm Alle Informationen zum Wettbewerb gibt es auf der Internetseite: www.architekturpreis-zukunft-wohnen.de BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 interzum award „Hohe Produktqualität“ Für Ganzglas-Schiebetürbeschlag von Hawa – Jury prämiert HAWA-Puro 100–150 D as Hawa Schiebebeschlagsystem für Raumtrennwände mit verdeckter Aufhängung HAWA-Puro 100–150 reiht sich in die Riege der Preisträger des „interzum award: intelligent material & design“ ein. Die international renommierte Expertenjury der Koelnmesse, die diesen Preis in Kooperation mit red dot projects anlässlich der interzum 2009 zum fünften Mal verliehen hat, zeichnet damit innovative Unternehmen aus, deren Produkte neue Branchenstandards setzen. Für HAWA-Puro 100–150 vergab die Jury die Auszeichnung „Hohe Produktqualität“ in der Kategorie „Beschläge, Glas und Licht“. Sie würdigte damit Innovationsgrad, Funktionalität, Materialqualität, Formgebung und Nachhaltigkeit des puristischen DesignSchiebetürbeschlags. HAWA-Puro 100–150 bringt die Transparenz und Eleganz von Glas perfekt zur Geltung. Mit voll in der Decke integrierter Laufschiene und Aufhängung entspricht er dem gestalterischen Ideal des unsichtbaren Beschlags. Zudem wartet er mit einer zum Patent angemeldeten Keilaufhängung für schnelle Höheneinstellung und einfache Montage auf. Traum von kompletter Transparenz wird Realität Das Schiebebeschlagsystem bietet sich für die Unterteilung und Gestaltung von repräsentativen öffentlichen wie privaten Räumen an und verbindet faszinierende Ästhetik mit hohem Schiebekomfort. Was HAWA-Puro 100–150 für Anhänger einer schlicht-eleganten Formensprache so interessant macht, ist seine verdeckte Aufhängung. Die Laufschienen mit integrierter Technik lassen sich sowohl in Betondecken (mit dem Einbetonierprofil HAWA-Adapto, dem interzum award-Preisträger 2005) als auch in abgehängten Leichtbaudecken (mit Deckenanschlusswinkeln) bündig montieren. Damit gleiten die Glasschiebetüren ohne sichtbare Beschlagteile direkt in der Decke – der Traum von der komplett transparenten Raumgestaltung wird Wirklichkeit. Auch bei aufgesetzter Deckenmontage macht HAWA-Puro 100–150 eine gute Figur: Die schnörkellose kubistische Laufschiene – es gibt sie in den Ausführungen farblos-elo- BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 xiert oder in Edelstahl-Effekt – kann auch ganz bewusst als Blickfänger im designorientierten Umfeld eingesetzt werden. Hoher Schiebekomfort, problemlose Montage HAWA-Puro 100–150 bewegt bis zu 150 kg schwere Ganzglastüren sanft und leise in eloxierten Laufschienen. Die hochwertige, auf lange Lebensdauer ausgelegte Kugellagertechnik bietet erstklassige Laufeigenschaften. So lassen sich die Türen mit minimalem Kraftaufwand öffnen und schließen. Die zweiteilige punktuelle und spielfreie Bodenführung ermöglicht das einfache Einhängen der Glasschiebetüren und verhindert etwa bei Zugluft Klappergeräusche. Für hohen Bedienkomfort sorgen stufenlos einstellbare Haltepuffer, die auf das Türgewicht abgestimmt werden können. Die formschlüssige Verbindung von Glas und Beschlag garantiert hohe Gebrauchssicherheit, ein Verrutschen der Gläser ist ausgeschlossen. HAWA-Puro 100–150 eignet sich für den Einbau von 8, 10, 12 und 12,7 mm dickem Einscheibensicherheitsglas sowie von 7,7 bis 13 mm dickem Verbundsicherheitsglas. Letzteres bietet dem Verarbeiter die Möglichkeit, mit dekorativen Folien optische Effekte zu erzielen. Durchdacht: Montage mit Festelementen HAWA-Puro 100–150 lässt sich mit ein und derselben Laufschiene auch individuell mit Festteilen aus Glas oder Holz kombinieren. Selbst beidseitig einsetzbare Festteile, die eine Schiebetürtasche bilden, können HAWA-Puro 100–150 wurde mit dem „interzum award: intelligent material & design“ ausgezeichnet und ist in der Online-Ausstellung unter www.interzum-award.de zu sehen. Logo: red dot projects mit der vorhandenen Laufschiene realisiert werden. Die abnehmbaren Zusatz- und Abdeckprofile lassen sich farblich an die Decke anpassen, störende Übergange werden so vermieden. Diverses Zubehör rundet das Sortiment rund um HAWA-Puro 100–150 ab. Ein ebenso praktisches wie sinnvolles Accessoire ist zum Beispiel das vertikale Aluprofil mit Gummidichtung. Es schließt die Fuge zwischen Festverglasung und Schiebetür und schützt nicht nur die Glaskanten, sondern auch vor Zugluft. Schlösser, Wandabschlussprofile und Profile für die Deckenintegration komplettieren das Sortiment. Weitere Informationen gibt es bei: Hawa AG, Schiebebeschlagsysteme, Untere Fischbachstraße 4, CH-8932 Mettmenstetten, Telefon +41 44 767 91 91, Telefax +41 44 767 91 78, [email protected], www.hawa.ch Der Traum von transparenten Schieben wird wahr: HAWA-Puro 100–150 bewegt Raumtrennwände mit verdeckter Aufhängung ohne sichtbare Beschlagteile. Foto: Hawa AG 17 Preisverleihungen Außergewöhnliche Parkhaus-Lösung für Ernsting’s Family gewinnt den DEUBAU-Preis 2010 S o schön kann Parken sein: Mit ihrer außergewöhnlichen, platzsparenden und zugleich offenen Parkhaus-Lösung überzeugten die beiden Stuttgarter Architekten Liza Heilmeyer und Stephan Birk die Jury des Deubau Preises 2010 für junge Architektinnen und Architekten. Der renommierte Preis wird von der Stadt Essen anlässlich der Internationalen Baufachmesse Deubau in Essen ausgelobt. Die größte Baufachmesse des Jahres 2010 fi ndet vom 12. bis zum 16. Januar 2010 in der Messe Essen statt. In zwölf Messehallen präsentieren die Aussteller dem Fachpublikum ihre Lösungen rund um die Bereiche Hochbau, Ausbau und Tiefbau. Liza Heilmeyer und Stephan Birk erhalten den Deubau-Preis für ihren Neubau auf dem Firmengelände von Ernsting’s Family in Coesfeld-Lette. Ihr 500 Fahrzeuge fassendes Parkhaus basiert auf zwei gegeneinander versetzten, doppelläufig geneigten Parkdecks. Dadurch fallen die üblichen Rampen weg, das Parkhaus gewinnt an Klarheit und benötigt weniger Platz. Dank der Holzlamellenfassade fügt sich das riegelförmige Gebäude nach außen in die Landschaft ein und bietet nach innen eine offene und sichere Atmosphäre. Die Jury hob dieses Werk als Vorbild eines Parkhauses heraus. In der moder- Parkhaus-Lösung von Liza Heilmeyer und Stephan Birk 18 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Pumpwerk-Umbau von Nils Wenk und Jan Wiese nen Welt seien Parkhäuser unerlässlich und der Neubau der beiden jungen Architekten biete eine intelligente und attraktive Lösung. Sonderpreis für temporär einsetzbare Open-Air-Module Die Experten der Jury, unter ihnen Mitglieder von Architektenverbänden, Dozenten, Vertreter von Unternehmen und der Stadt Essen, zeigten sich begeistert von der Qualität der 15 für die Finalrunde nominierten Arbeiten. Zum ersten Mal verliehen sie daher sowohl einen Sonderpreis wie auch eine Anerkennung. Den Sonderpreis erhalten Marc Günnewig und Jan Kampshoff von modulorbeat aus Münster für ihr Projekt Kubik. Durch das Über- und Nebeneinanderbauen von innen beleuchteten Transportbehältern schaffen sie nach dem Baustein-Prinzip nahezu beliebig veränderbare Räume, die durch Lichtund Klangspiele abgerundet werden. Ihre flexiblen Arrangements sind in europäischen Städten temporär zu Gast und beleben damit vor allem brach liegende Flächen. Hier lobte die Jury vor allem, mit welch sparsamem Mitteleinsatz innerstädtische Räume, die sich im Umbruch befinden, wieder mit neuem Leben gefüllt werden können. Pumpwerk-Umbau erhält Anerkennung Als beeindruckendes Beispiel für den vorbildlichen Umgang mit denkmalgeschütztem Bestand wertete die Jury den Beitrag des Berliner Architektenduo Nils Wenk und Jan Wiese. Für ihren Umbau des Pumpwerks Neukölln wird das Team mit einer Anerkennung gewürdigt. Wenk und Wiese bauten ein 1926 errichtetes und unter Denkmalschutz stehendes Pumpwerk in Berlin Neukölln zu einem Atelier-, Galerie- und Wohngebäude um. Der Deubau-Preis wird im Rahmen des Pressetreffs am 14. Oktober im Congress Center der Messe Essen verliehen. Sonderpreis für Marc Günnewig und Jan Kampshoff von modulorbeat BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 19 Veranstaltungen Vorbildhafte Wohnhäuser gesucht Jetzt anmelden und am 10. Oktober „Energiespar-Rekord“ vorstellen D ie Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) ruft Bauherren, Architekten, Planer und Handwerker auf, sich am bundesweiten „Tag der Energiespar-Rekorde“ am 10. Oktober 2009 zu beteiligen. An diesem Aktionstag öffnen landesweit energetisch vorbildlich sanierte Effi zienzhäuser ihre Türen. Denn gute Beispiele sind der beste Anreiz für die Sanierer und Bauherren von morgen. Beteiligen können sich Ei- gentümer von Ein- und Mehrfamilienhäusern, Kindergärten oder Museen. Die Gebäude können bereits fertig gestellt, mitten in der Sanierung oder noch im Bau sein. Bei kurzen Führungen sollen interessierten Besuchern die technischen und baulichen Besonderheiten vorgestellt und in Gesprächen individuelle Fragen beantwortet werden. Wohnungsbesichtigungen können zudem einen Eindruck vermitteln, wie man in einem Effi zienzhaus lebt. Denn Effi zienzhäuser sind nicht nur durch ihren sehr geringen Energiebedarf eine zukunftssichere Investition, sondern bieten gleichzeitig einen hohen Wohnkomfort. Vorreiter gesucht: Anmelden und mitmachen Teilnehmen können Eigentümer besonders energieeffizienter Gebäude. Bei Wohnhäusern gilt für Neubauten der Mindeststandard Effizienzhaus 55 (ehemals „KfW-40“), für sanierte Gebäude Effizienzhaus 70 (ehemals „EnEV-Neubau-30%“). Auch Eigentümer besonders energieeffizienter öffentlicher Gebäude wie zum Beispiel Schulen oder Kindergärten können mitmachen. Anmeldungen sind online unter www.energiespar-rekorde. de bis September möglich. Die dena unterstützt alle Teilnehmer bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit und präsentiert die Bauprojekte als Best-Practise-Beispiele im Internet und in der dena-Gebäudedatenbank. Gute Beispiele regen zur Nachahmung an Bereits zum dritten Mal öffnen am „Tag der Energiespar-Rekorde“ bundesweit vorbildhafte Beispiele des energieeffizienten Bauens und Sanierens ihre Türen. Die zukunftsweisend sanierten Gebäude der denaModellvorhaben „Niedrigenergiehaus im Bestand“, wie Ein- und Mehrfamilienhäusern sind ebenso vertreten wie auch Schulen, Turnhallen und Museen. Im Rahmen der Modellvorhaben wurden bereits mehr als 400 Gebäude hocheffizient saniert, bei Wohngebäuden mit einer durchschnittlichen Energieeinsparung von 85 Prozent. Die Vorzeige-Sanierungen regen mit übertragbaren, wirtschaftlich sinnvollen Sanierungsempfehlungen zur Nachahmung an und fördern den Wissenstransfer in der Region. Unterstützt wird das Modellvorhaben durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), die BASF SE sowie den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW). Ihre Ansprechpartnerin: Beatrice Kuhn, Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Chaussesstraße 128a, 10115 Berlin, Telefon: 030/726165 765, Fax: 030/726165 699, E-Mail-Adresse: [email protected] 20 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Lichtworkshops für Studierende und Fortbildungsseminare für Mitglieder der AKNW ERCO Lichtseminare 2009 zur Lichtplanung in der Architektur Architektenseminare Ziel der Seminare ist es, das Wissen im Bereich Beleuchtungstechnik zu aktualisieren, moderne und wirtschaftliche Lichtquellen kennen zu lernen und sich die Kriterien für eine umweltbewusste und wahrnehmungsorientierte Architekturbeleuchtung anzueignen. Erschlossen wird dieses Ziel durch ein modulares Seminarkonzept, das einerseits praxisorientierte Grundlagen zu Licht und Leuchtmitteln vermittelt. Andererseits wird das dabei gewonnene Wissen anhand konkreter Beleuchtungsaufgaben sowie in Planungsübungen und Musterlösungen direkt in die Praxis umgesetzt. Mit dem Besuch der anerkannten Fortbildungsseminare erfüllen Architekten und Innenarchitekten ihre jährliche nachzuweisende Verpflichtung zur beruflichen Fortbildung. „Licht und Raum – Architekturorientierte Beleuchtungsplanung“ Anerkannte Fortbildung für Mitglieder der AKNW Termine Acht Unterrichtsstunden jeweils am 11. September 2009 02. Oktober 2009 Ort Lüdenscheid BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Lichtworkshop für Studierende Die Lichtworkshops für Studierende der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Lichtplanung beinhalten Übungen zur Lichtplanung und eine Exkursion zu beispielhaften Objekten der Museums- und Shopbeleuchtung, die von erfahrenen Architekten und Lichtplanern durchgeführt werden. Theoretische Kenntnisse in der Lichtplanung, die im Studium oder auch in den ERCO Lichtseminaren vermittelt werden, erhalten dadurch einen unmittelbaren praktischen Bezug. Als Ergänzung zu den Lehrveranstaltungen der einzelnen Hochschulen finden die Lichtworkshops außerhalb der Vorlesungszeiten statt. Termine 29. bis 31. Juli 2009 07. bis 09. Oktober 2009 Ort Lüdenscheid Lichtworkshop für Hochschulgruppen In ein- bis zweitägigen Lichtseminaren vermitteln erfahrene Architekten und Lichtplaner Hochschulgruppen fundierte Kenntnisse über Lichtplanung und Lichtwahrnehmung, über Leuchtmittel sowie über Architektur-, Akzent- und Allgemeinbeleuchtung. Zu den Zielen der Seminare zählt neben der Vermittlung von Lichttechnik- und Wahrnehmungsgrundlagen auch der Aufbau lichtplanerischer Kompetenz, um Entwürfe im Studium nach Kriterien der Lichtplanung entwickeln und präzisieren zu können. Auf Grund des modularen Aufbaus des Lernangebots können die einzelnen Seminare inhaltlich an die Erfordernisse der verschiedenen Fachrichtungen angepasst werden. Die Lichtseminare sind für Hochschulgruppen kostenlos und können zu vereinbarten Terminen von einem Lehrstuhl gebucht werden. Informationen und Anmeldung zu den Lichtworkshops bei Marc Hartings unter [email protected] 21 Passivhäuser „Heizsysteme im Passivhaus – Statistische Auswertung und Systemvergleich“ Protokollband zur 38. Sitzung des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser erschienen W elche Heiztechniken eignen sich für das Passivhaus? Neben konventionellen Lösungen, die prinzipiell anwendbar sind, haben sich speziell angepasste Systeme gut bewährt. Bei der 38. Sitzung des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser in Hannover wurden langjährige Erfahrungen bei Planung und Betrieb berücksichtigt und statistische Auswertungen und Systemvergleiche präsentiert. Die üblichen Heizsysteme, das klassische Passivhaus-Kompaktaggregat und Lösungen wie brennstoffbetriebene Kompaktgeräte, Wärmepumpen, die Sole anstelle der Fortluft nutzen, speicherlose Systeme aber auch Heizsysteme auf der Basis regenerativer Energien wurden verglichen und bewertet. Einige Vorzüge des Kompaktgeräte-Ansatzes stellten sich dabei heraus: Durch die Kombination des Wärmeerzeugers für Warmwasser und Heizung mit dem Lüftungsgerät in einer Einheit mit gemeinsamer Regelung können Abstimmungsprobleme vermieden und Synergieeffekte genutzt werden. Langjährige Erfahrungen mit dem Einsatz von Kompaktgeräten wurden ebenso präsentiert wie Praxisbeispiele mit Biomasse-Systemen für Heizung und Warmwasser. Eine im Rahmen des Arbeitskreises realisierte statistische Auswertung gibt zudem Auskunft darüber, welche Heizsysteme in der Praxis in Passivhäusern häufig eingesetzt werden, wie die Warmwasserbereitung realisiert wird und wie die Verteilung der Energieträger im Vergleich zum sonstigen Wohnungsbestand in Deutschland aussieht. Das Passivhaus unterscheidet sich durch seinen minimalen Heizenergiebedarf grundsätzlich von anderen Gebäuden. Mit einem Heizwärmebedarf von maximal 15 kWh/ (m²a) sowie einer Heizlast bei maximal 10 W/m², kommt es nicht darauf an, auf welche Weise die Wärme dem Raum zugeführt wird (Heizkörper, Flächenheizung, Zuluftheizung...). Die Restwärmeversorgung kann problemlos mit regenerativen Energien gedeckt werden. Der Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung liegt zwischen 12 bis 35 KWh/m² (je nach Belegung und Verteilverlusten) und ist damit bedeutender als die Heizenergie. Das Passivhaus kann, bei entsprechender Sorgfalt hinsichtlich der Auswahl der Haushaltsgeräte, den Kriterien der Nachhaltigkeit mit Gesamt-Primärenergiekennwerten sogar unter 100 kWh/(m²a) (für Heizung, Warmwasser und inklusive des Haushaltsstroms!) entsprechen. Regelmäßig werden solche Gesamt-PE-Kennwerte von max. 120 kWh/ (m2a) erreicht. Das Passivhaus bietet damit eine gute Voraussetzung für die langfristig vollständige Umstellung auf regenerative Energieträger. Dass diese Werte nicht nur theoretisch errechnet, sondern in der Breite auch in der Praxis erreicht werden, zeigte eine Auswertung von 18 intensiv vermessenen Passivhaus-Projekten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. So lag der Mittelwert des Primärenergiekennwertes der Haustechnik (ohne Haushaltsstrom) der untersuchten Gebäude bei 42,4 kWh/(m²a) in Bezug auf die beheizte Wohnfläche. Bezogen auf die Nutzfläche AN nach EnEV liegen die Werte im Mittel damit nur um 30 kWh/(m²a) – das sind ganz ausgezeichnete Werte, vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich nicht um Rechenergebnisse, sondern um gemessene Verbrauchswerte handelt. Der Arbeitskreis kostengünstige Passivhäuser Phase IV wurde gefördert durch die DBU – Deutsche Bundesstiftung Umwelt, das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ehem. Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung), den enercity-Fonds proKlima, E.ON Energie AG, das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft. Das Protokollband 38 kann ab sofort zum Preis von 29,10 € beim Passivhaus Institut bestellt werden unter www.passiv.de. Passivhäuser selbst erleben: 6. Tage des Passivhauses vom 06. – 08. November 2009 – Projektanmeldung ab sofort möglich D as Passivhaus wird volljährig – seit 18 Jahren gelebtes und erprobtes Passivhaus - innovative Architektur – ausgereifte Technik – unter diesem Motto lädt die IG Passivhaus alle Passivhaus-Bewohner ein, sich aktiv an den Tagen des Passivhauses zu beteiligen und vom 06. – 08.11.09 ihre Häuser für Besucher zu öffnen. Passivhäuser sind spürbar behaglich. Passivhäuser sparen fast den ganzen Heizenergieverbrauch ein. Das Passivhauskonzept kann man heute bei jedem Neubau um- 22 setzen – und auch in der Altbaumodernisierung einsetzen. Passivhäuser rechnen sich vom ersten Tag an. Am Tag des Passivhauses können Interessierte all das einfach nachprüfen und die Vorzüge unmittelbar kennen lernen: Bauherren und Eigentümer von Passivhäusern ermöglichen Besuche in bewohnten Passivhäusern – überwiegend ganz normale private Wohnbauten. Aber auch Bürogebäude, Schulen und Kindergärten können besichtigt werden. Die Häuser sind von unterschiedli- chen Architekten geplant und in verschiedenen Bauweisen errichtet. Der Tag des Passivhauses ist eine Aktion der IG-Passivhaus und Ihrer Mitglieder. Bereits zum sechsten Mal heißt es „Herzlich Willkommen im Passivhaus“, wieder nicht nur in Deutschland und Österreich, sondern europa- und weltweit! Ab September 2009 beginnen wir mit der Veröffentlichung der zu besichtigenden Häuser über unsere Projektdatenbank. Weitere Informationen unter www.ig-passivhaus.de BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 NEWS Bundestag verabschiedet Novelle der Kleinfeuerungsanlagen-Verordnung Der Deutsche Bundestag hat in seiner Sitzung vom 2. Juli 2009 in zweiter Lesung die Novelle der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) verabschiedet. Für Einzelraumfeuerungen für feste Brennstoffe wie Kaminöfen und andere kleine Feuerungsanlagen sollen demnach in Zukunft strengere Umweltauflagen in Form von Emissionsgrenzwerten gelten. Außerdem werden Mindestwirkungsgrade verlangt. Darauf macht der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. aufmerksam, der an der Erarbeitung dieser Verordnung im Vorfeld der Beratungen beteiligt war. „Mit der Verabschiedung der Kleinfeuerungsanlagen-Verordnung durch den Deutschen Bundestag wurde ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Planungs- und Investitionssicherheit für Hersteller und Verbraucher zurückgelegt. Das hilft vor allem, die Feinstaubbelastung weiter zu reduzieren“, so Frank Kienle, Geschäftsführer des HKI. „Nach einhelliger Meinung soll sich dadurch der heutige Ausstoß von 24.000 Tonnen jährlich bis zum Jahr 2025 halbieren.“ Dieses Ziel soll mit einer neuen Generation von Feuerungsanlagen sowie durch Sanierungsregelungen bei bestehenden Anlagen erreicht werden. Mit der vom Bundestag verabschiedeten Novelle werden die Vorgaben für Öfen und Heizungen, in denen feste Brennstoffe wie Holz und Braunkohlenbriketts verfeuert werden, zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren an die technischen Weiterentwicklungen bei der Verringerung der Schadstoffemissionen angepasst. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Lange Übergangsfristen sollen für Investitionssicherheit sorgen Die Einführung der anspruchsvollen Anforderungen erfolgt ab Inkrafttreten der Verordnung in zwei Stufen. Die Einhaltung dieser neuen Anforderungen wird in einer Typprüfung in dafür vorgesehenen Prüfstellen überprüft. Kontrollmessungen beim Betreiber der Feuerstätte sind dagegen nicht vorgesehen. Für die Einhaltung der Anforderungen bei bestehenden Einzelraumfeuerungsanlagen sind lange Übergangsfristen vorgesehen, die schrittweise ab 2014 gelten sollen. Einzelraumfeuerungen, die die für sie jeweils vorgeschriebenen Anforderungen nicht erfüllen, müssen mit einer geeigneten Emissionsminderungs-Maßnahme, z. B. einem Filter, ausgerüstet oder ausgetauscht werden. Ausgenommen von einer Austausch- bzw. Nachrüstungspflicht sind Grundöfen, Kochherde, Backöfen, Badeöfen und offene Kamine sowie Öfen, die vor 1950 errichtet wurden. Auch wenn für eine bestehende Einzelraumfeuerungsanlage für feste Brennstoffe eine entsprechende Herstellerbescheinigung vorliegt oder durch eine Vor-OrtMessung die Einhaltung der Grenzwerte für Staub von 150 mg/m³ und für Kohlenmonoxid (CO) von 4 g/m³ nachgewiesen werden kann, ist ein zeitlich unbegrenzter Betrieb weiterhin möglich. Generell befreit von der Einhaltung von Grenzwerten sind zudem auch Einzelraumfeuerungsanlagen in Wohneinheiten, deren Wärmeversorgung ausschließlich über diese Anlagen erfolgt. Somit sind die umwelt- und gesundheitspolitischen Ziele auf eine sozialverträgliche Weise erreicht worden. Betroffen von einer Nachrüstung oder einem möglichen Austausch sind somit ältere Geräte, die nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen und lediglich als Zusatzheizung dienen. Maßgeblich ist hierbei das Herstellungsjahr. Für Öfen, die 1974 oder noch früher hergestellt worden sind, gilt der 31. 12. 2014 als Stichtag. Diese Modelle sind dann mindestens 40 Jahre alt. Es folgen in drei weiteren Schritten: Bis zum Jahresende 2017 die Prüfreihen von 1975 bis 1984, zum Ende des Jahres 2020 die Jahre 1985 bis 1994 und zu Ende 2024 alle Geräte ab 1995 bis zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung. Abschließend steht jetzt noch die Entscheidung des Bundesrates aus. 23 Berichte Veranstaltungen Die „Weiße Stadt“ Eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum, Frankfurt am Main 26. Juni – 13. September 2009, 1. Obergeschoss Eine dokumentarische Ausstellung zur Moderne in Tel Aviv D as Stadtzentrum von Tel Aviv zählt seit Juli 2003 zum UNESCO Weltkulturerbe. Die israelische Stadt am Mittelmeer, die dieses Jahr ihr 100. Gründungsjubiläum feiert, verfügt über ein einzigartiges Ensemble von mehr als 4.000 Häusern im Stil des „Neuen Bauens“, die teilweise erst in den letzten Jahren restauriert wurden. Nach Stationen in Lausanne, Le Havre, Montreal und Rom zeigt das Deutsche Architekturmuseum, Frankfurt am Main die von der Stadt Tel Aviv organisierte dokumentarische Ausstellung „Die ‚Weisse Stadt’. Tel Avivs Moderne“ vom 26. Juni bis 13. September 2009 im ersten Obergeschoss seines Hauses. 1925 wurde der schottische Stadtplaner Sir Patrick Geddes beauftragt, die noch junge Siedlung Tel Aviv durch einen MasterStadtplan zu strukturieren. Er projektierte eine Gartenstadt mit streng hierarchischem Straßennetz und einer organischen Anordnung, die mit rund 60 öffentlichen Gärten durchsetzt sein sollte. Im Verlauf seiner Realisierung musste das Projekt stark verdichtet werden – schon auf Grund der Flut von Immigranten, die Tel Aviv zwischen 1930 und 1935 von 50.000 auf 120.000 Einwohner anwachsen ließ. Und doch lässt sich auch heute die ursprüngliche Planung von Geddes vielerorts noch erkennen. Zahlreiche der in Tel Aviv lebenden Architekten orientierten sich in ihren Entwürfen an der Formensprache von Le Corbusier, Mies van der Rohe, Walter Gropius und Erich Mendelsohn, die ihnen als Vorbilder dienten. Die immigrierten Architekten aus Europa, die in den 1930er und frühen 1940er Jahren vor der wirtschaftlichen und politischen Krise nach Palästina flüchteten, aber auch vom „Neuen Bauen“ inspirierte, eingesessene lokale Architekten sorgten dafür, dass Tel Aviv in einem außerordentlichen Maßstab zu einem Experimentierfeld für die Grundsätze der modernen Architektur wurde. Natürlich musste die in Europa erlernte Architektursprache den klimatisch gänzlich anderen Bedingungen angepasst werden: Besonders auffällig ist in diesem Zusammenhang das Fehlen großer Glasflächen bzw. der verstärk- Das Herzstück der „Weißen Stadt“: der Dizengoff-Platz mit seinen einheitlichen Bauten von Genia Averbouch (1935) aus: Nitza Metzger-Szmuk, Dwelling on the dunes Foto: ©Ph. Itzhak Kalter 24 Luftbildaufnahme des Dizengoff-Platzes Foto: ©Paul Gross te Einsatz von Balkonen mit Mauerbrüstungen – beides sollte dafür sorgen, dass die Hitze nicht ungehindert in die Häuser eindringen konnte. Tel Aviv ist weltweit die einzige Stadt, deren Zentrum fast komplett im Stil des „Neuen Bauens“ errichtet wurde. Heute besteht jedoch bei vielen der Häuser akuter Sanierungsbedarf. Die Kuratorin der Ausstellung Prof. Arch. Nitza Szmuk, jahrelange Leiterin des „Conservation Department“ in der Stadtverwaltung, engagiert sich seit Jahren für den Erhalt dieser wertvollen Bausubstanz. Die Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum vermittelt in historischen und aktuellen Fotografien einen Einblick in die Architektursprache der Zeit und veranschaulicht den Einfluss, den das europäische Erbe auf das lokale Bauen genommen hat. Der Master-Stadtplan des schottischen Stadtplaners Sir Patrick Geddes wird in Plänen und Modellen präsentiert, eine Auswahl von historischen Filmen gibt ein lebendiges Bild der Stadtentwicklung zwischen 1920 und 1958 wieder. Die Vielfalt der in Oberflächenbeschaffenheit und Farbe unterschiedlichen Verputze wird dabei ebenso gezeigt wie genaue Analysen von Detailplanungen (z. B. die verschiedenen Balkonarten). Grafische 3D-Animationen sowie nahezu 80 Lebensläufe der Architekten vertiefen das Verständnis für die Architektur der „Weißen Stadt“. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 „Der Pavillon – Lust und Polemik in der Architektur” Eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum, Frankfurt am Main 11. Juli – 20. September 2009, Erdgeschoss T emporäre Architektur ist nicht nur experimentelles Denken und Konstruieren, sondern immer auch Bauen für klimatisch warme und gemäßigte Jahreszeiten. Passend zum Sommer widmet sich das Deutsche Architekturmuseum, Frankfurt am Main ganz dem Thema Pavillonarchitektur. Vom 11. Juli bis zum 20. September 2009 beleuchtet die Ausstellung „Der Pavillon – Lust und Polemik in der Architektur“ die Architekturgeschichte des temporären Bauens. Als ein paradigmatisches Beispiel wird der DAM-Pavillon von Barkow Leibinger Architekten und Werner Sobek Ingenieuren vorgestellt. Weitere herausragende Präsentationsmodelle dokumentieren die Geschichte des Pavillons im 20. und frühen 21. Jahrhundert. Der Entwurf des DAM-Pavillons – 2008 geplant für den Park des Museums für Angewandte Kunst, Frankfurt am Main, bis heute unrealisiert – sieht ein leichtes Gebilde vor aus mehrdimensional gebogenen Stahlrohren mit transluzenter Außenhaut. Die intensive Forschung und Entwicklung dieses Pavillon wird in der Ausstellung anhand von Entwurfskizzen und Modellen beleuchtet sowie durch ein für die Besucher begehbares Mock-up in Originalgröße. Im zweiten Teil der Schau unternimmt die Städelschule Architecture Class (SAC), Kooperationspartner der Ausstellung, einen einzigartigen Ausflug in die polemische Welt der architektonischen Pavillons. Die Präsentation eigens für die Ausstellung hergestellter Modelle erlaubt neue und außergewöhnliche Blicke auf bekannte Pavillons der jüngeren Architekturgeschichte. Moderne Klassiker von Le Corbusier, Mies van der Rohe, Gerrit Rietveld und Frei Otto treffen auf zeitgenössische Pavillons von Toyo Ito, David Adjaye, Álvaro Siza und Diller + Scofidio. Die Studierenden der SAC zeigen ihre Modellentwürfe und Forschungsergebnisse auf einer eigens dafür entworfenen dreidimensionalen Wandmatrix – „the Papillon“. Die Ausstellung und der Bau des PavillonMock-up werden großzügig unterstützt von der s.boehme & co. KGaA, Frankfurt am Main, Drees & Sommer Frankfurt, MBM Konstruktionen, Bayer Sheet Europe, Bör- BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 ner, BPR Schäpertöns, Devold AS und der Stadt Frankfurt am Main. Zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag die reich bebilderte Publikation „Der Pavillon – Lust und Polemik in der Architektur“ mit Essays von Frank Barkow, Barry Bergdoll, Ben van Berkel, Johan Bettum, Christian Brensing, Kerstin Bußmann, Beatriz Colomina, Nikolaus Hirsch, Werner Sobek und Wolfgang Sundermann. Weitere Infos im Internet unter: www.dam-online.de DAM Pavillon, Barkow Leibinger Architekten, Berlin, 2009 Foto: ©Barkow Leibinger Architekten Kuwaitischer Pavillon für die Weltausstellung Sevilla,1992, Santiago Calatrava © Modell: Deepak Jawahar, Foto: Jonas Leihener 25 BERLIN NEWS Berlin News Bauen und Gestalten in der Hauptstadt: Eine lebendige Herausforderung In der nun schon über viele Monate hier veröffentlichten Serie „Berlin News“ geht es um die Publizierung von Bauprojekten und Bauobjekten, von Ideen und Diskussionen, von Fragen der Architektur in einer sich wandelnden Metropole, von der innovativen Weiterentwicklung von Bautechnik und Bauverfahren vor dem Hintergrund der Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Dass in der Hauptstadt Deutschlands, auch noch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung, immer wieder neue Bauaufgaben zu bewältigen sind, ist angesichts der Entwicklungen der Stadt im ehemaligen Ostteil und auch im ehemaligen Westberlin keine Überraschung. Und dennoch findet der Autor so manchmal in Gesprächen mit journalistischen Kollegen die Auffassung, dass eigentlich in Berlin die Bauwirtschaft „keine besondere Rolle“ mehr spiele – „Berlin ist doch gebaut“. Da kann ich nur entgegenhalten: Geht es um Quantität, dann könnte man zu dieser Meinung kommen. Aber es geht in Berlin um mehr: Um Lösungen für große Areale, die mit Blick auf ihre Bedeutung in der Stadt und im Hinblick auf ihre städtebauliche Zuordnung für das neue Berlin Maßstäbe setzen sollen. Und von daher soll „Berlin News“ in dieser Folge einmal die aktuellen Diskussionsschwerpunkte beleuchten. Es geht in der innerstädtischen Diskussion nicht so sehr um einzelne Gebäude. Vielmehr hat eine Diskussion über einzelne Quartiere und Areale eingesetzt, die sich aus vielen interessanten Projekten zusammen setzen. Von einigen dieser Projekte wurde hier schon berichtet, andere sind noch nicht vorgestellt worden. 1. Das Projekt „MEDIASPREE“ Die Planung des Projekts „MEDIASPREE“, einer Fläche von 180 Hektar entlang der Spree im Ostteil Berlin, ist in vielen Bereich zwar weitgehend abgeschlossen, steht allerdings bei einigen Projekten unter dem Vorbehalt einer in Teilbereichen erforderlichen Überarbeitung und Kostenkalkulation. Vornehmlich die Kritiker des neuen Stadtquartiers bezeichnen die Planung als einen „Ausverkauf der Stadt ans internationale Kapital“ und auch als eine Stadtentwicklung, die an den Interessen der Bürger vorbei gehe. Es werden mit dieser Argumentation nicht nur die dort seit Jahren anwesenden Wagenburgen, Clubs und Strandbars vertei- 26 digt, sondern auch der Zugang zum Wasser an allen Stellen durch öffentliche Wege gefordert. Die Fläche zwischen den Neubauten und der Spree soll nach der vorhandenen Planung durch eine zehn Meter breite Uferpromenade gewährleistet werden- die Kritiker fordern hingegen einen 50 Meter breiten Uferstreifen. Die Thematik ist für die Stadtpolitik nicht einfach, da für fast alle Bauprojekte rechtlich verbindliche Bauplanungen mit den Investoren bestehen. Daher muss bis zum Sommer 2009 ein Kompromiss gefunden werden- die aktualisierte Planung soll dann vom Bezirksbürgermeister Franz Schulz der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dieses Stadtquartier avanciert somit zu einem Beispiel für eine ganzheitliche nachhaltige Betrachtung im Sinne einer Planung, die sich nicht nur auf die Vorstellungen von Experten abstützt. Stefan Sihler, der „Labels-Sprecher“ der Investoren, hat unlängst in der BERLINER MORGENPOST seine Zuversicht so geäußert. Berlin hat sich zur Nummer eins in Deutschland im Kreativbereich entwickelt. Und die Mediaspree bietet dafür große Potenziale“ (Zitat). Ein Planungsschwerpunkt ist der Bereich um die neu entstandene O2-World, die im September 2008 eröffnet wurde. Auf rund 20 Hektar rings um die Halle soll ein Entertainment-Viertel entstehen. Allerdings gibt es dafür noch keine konkreten Planungen. An der Spree ist der East Side Tower mit 14 Geschossen für Wohnungen und Büros geplant – ein Gebäude hinter der weltweit bekannten East Side Gallery, die derzeit saniert wird. Ein anderer Schwerpunkt der MEDIASPREE ist das Quartier am Osthafen, wo kräftig gebaut wird, z. B. ein Vier-Sterne-Hotel und Wohnungen an der Ehrenbergstraße. Mit dem Erlös der dort verkauften Grundstücke sollen denkmalgeschützte Gebäude im Westhafen saniert werden. Das Gelände an der Südseite der Spree in Richtung des Bezirkes Kreuzberg an der Köpenickerstraße, das Gelände Viktoriaspeicher, unweit der Schillingbrücke, ist in der Planung für Büros, ebenso das große Areal der Nähe des Ostbahnhofs mit dem Titel „Postareal“ für die Nutzung Gewerbe, Kultur und Wohnen. Die Darstellung zeigt, dass Bauen und Gestalten heute eine sehr komplexe Aufgabe ist, die nur dann erfolgreich sein kann, wenn es einen „kraftschlüssigen“ Dialog zwischen den Planern, Investoren und den Bürgern gibt. Man kann fast vereinfacht sagen: Bauen und Gestalten wächst in eine „gelebte Nachhaltigkeit“ hinein. 2. Das Lehrter Stadtquartier In „Berlin-News“ ist bereits auf die Planung in der Nachbarschaft zum Hauptbahnhof hingewiesen worden. Gegenüber dem Kanzleramt soll das „Lehrter Stadtquartier“ entstehen – ein Ensemble aus sieben Bauteilen. Das Richtfest für das erste Gebäude – übrigens auch das kleinste Haus – mit acht Geschossen erfolgte Anfang April 2009. Es entsteht ein „Low-Budget-Hotel“ mit 300 Zimmern, das von der Meininger Gruppe im Oktober 2009 eröffnet werden soll. Unter dem Fundament des Hauses befindet sich der Tiergartentunnel und ein Teil der Tiefgarage. Neben dem Hotel sind drei weitere Hotels unterschiedlicher Kategorien sowie ein Kongresszentrum für 3500 Plätze und weitere Bürogebäude geplant: Auf der anderen Seite der Bahngleise plant die Meermann Chamartin Gruppe ein Vier-Sterne-Hotel mit angegliedertem Konferenz-Zentrum sowie Shops, Restaurants und Bistros. Baubeginn soll Anfang 2010 sein. Das Investitionsvolumen beträgt 100 Millionen Euro. Diese „mutige“ Planung verdeutlicht immerhin den Optimismus hinsichtlich der Chancen der Metropole für die Zukunft, auch wenn gegenwärtig durch die weltweite Wirtschaftskrise die Buchungen in den Spitzenhotels der Stadt geringfügig rückläufig sind. Aber: Berlin setzt auf die Zukunft- daran besteht nicht der geringste Zweifel. Diese Erwartung wird auch die Berliner Baufachmesse bautec beflügeln, bereits im Jahr 2010 wird sich der Aufwärtstrend bestätigen. 3. Die neuen Ministerien Ein großes Bauvolumen zeichnet sich für den Neubau von Ministerien ab – auch darüber haben wir bereits berichtet. Neu ist, das sich die räumliche Dimension der geplanten Gebäude immer mehr an der Zukunft orientiert: Die Zeit der doppelten Dienstsitze „Berlin-Bonn“ neigt sich so langsam dem Ende zu. Im Jahr des 20. Geburtstages der Wiedervereinigung Deutschlands nimmt die Erkenntnis zu, dass Effektivität und Kostenbewusstsein die Triebkräfte dafür seien, die heute noch in Bonn tätigen Bereiche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in naher Zukunft mit denen in Berlin zu vereinen. Diese Planspiele übertragen sich auf die Bauvolumina und die Gestaltung der neuen Ministerial-Gebäude: Das neue Bundesinnenministerium zwischen „Alt-Moabit“ und der Spree, einem Freigelände zwischen dem legendären Restaurant „Paris-Moskau“ und dem Kanzleramt, wird aus drei z-förmigen Gebäudeteilen bestehen mit vier bis neun Geschossen. Das Investitionsvolumen beträgt 200 Millionen Euro, umgesetzt von den Architekten Müller Reimann. Das neue „Areal“ bietet fast anderthalbmal so viel Nutzfläche wie das benachbarte Kanzleramt. Heute ist die Fläche unbebaut. Weitere Großprojekte sind der Neubau des Forschungsministeriums, in der Nachbarschaft zum Hauptbahnhof, gegenüber dem Spreebogenpark und das Umweltministerium an der Stresemannstraße. Wir werden in einer der nächsten Ausgaben den Planungsbzw. Baustatus der neuen Gebäude in Berlin-Mitte vorstellen. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Für die Berliner und Brandenburger Bauwirtschaft ist das Gesamtvolumen der Investitionen des Bundes von großer Bedeutung. Insgesamt sollen Investitionen in der Höhe von einer Milliarde Euro getätigt werden: z. B. 125 Millionen für den Großflughafen BBI, 110 Millionen für den Neubau des Robert – Koch- Institutes in Berlin Wedding, 100 Millionen für die Erweiterung des Verteidigungsministeriums im ehemaligen Bendlerblock und 33,5 Millionen für den Umbau des Bundeskriminalamtes am Treptower Park. 720 Millionen Euro werden für den Neubau der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes aufgewendet. 4. Der neue Großflughafen BBI „BBI“ ist heute eine große Baustelle. Seit drei Jahren wird nunmehr schon in BerlinSchönefeld gebaut, heute sind dort mehr als 40 Kräne und 2200 Bauleute auf Europas größter Baustelle im Einsatz. Das Hauptterminal ist bereits in großen Teilen im Rohbau fertiggestellt. Auch die ersten Meter der einmal vier Kilometer langen Süd-Startbahn wurden schon betoniert. In der Woche vom 01.-07. Juni veranstaltete die Flughafengesellschaft ein kleines Jubiläum mit „1000 Tage BBI-Baustelle“, ein Tag der „offenen Baustelle“ für die Bürger. Dann kann auch der bereits im Rohbau fertiggestellte unterirdische BBI-Bahnhof besichtigt werden. Auch können sich die Besucher über das Projekt des neuen Kontrollturms, dem zweithöchsten Tower Deutschlands mit 72 Metern Höhe, informieren. Am 22. April 2009 wurde der Grundstein gelegt. Am Fuße des Towers soll ein dreistöckiges Verwaltungsgebäude bis November 2009 entstehen. Wir werden die Veranstaltung besuchen und dann über den aktuellen Status des BBI berichten. Der Bund will in den kommenden Jahren auf dem Gelände insgesamt 125 Millionen Euro investieren. 4500 Quadratmeter der Fläche sollen für den protokollarischen Bereich mit einem eigenen Terminal vorgesehen werden. Ein neuer Schwerpunkt für Bauinvestitionen ist das Areal um den Flughafen herum. Kürzlich erfolgte der Spatenstich für einen neuen Gewerbepark westlich der neuen Autobahn 113, in Kienberg-Süd. Drei Hotels sind geplant, Büros, ein Schulungszentrum sowie Gebäude für Logistik und die Flughafenverwaltung. Weitere Gewerbeparks sind der BBI-Business Park an der B96a und der Airport Park. Der Großflughafern BBI wird die gesamte Region stark verändern. Für Ansiedlungen stehen 600 Hektar zur Verfügung, 400 davon allein in Schönefeld. Es ist nicht übertrieben, wenn man vermuten kann, dass sich hier- wohl mehr nach der gegenwärtigen Zurückhaltung durch die Probleme der Wirtschaftskrise- eine Wachstumsregion für das Bauen am Rande der Hauptstadt entwickeln kann, die ihres gleichen in Deutsch- BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 land sucht. Nach den Jahren der“ bauwirtschaftlichen Schmalkost“ hat schon heute wieder der „Speckgürtel“ um Berlin eine hohe Anziehungskraft. 5. Die Zukunft des ehemaligen Flughafen Tempelhof Um es vorweg zu sagen: Es ist nichts entschieden. Nach der Schließung des Flughafens und dem erfolglosen Volksentscheid“ Pro Tempelhof“ geht es jetzt darum ,ernsthafte, d.h. städtebaulich seriöse Vorschläge für die Nutzung bzw. Bebauung zu erarbeiten. Die heutige Tendenz ist offensichtlich eine Bebauung entlang des Columbiadamms, auch des Tempelhofer Damms. Am weitesten sind die Überlegungen aus den Ergebnissen eines Ideenwettbewerbes für ein neues „Columbiaquartier“ nördlich des Flughafengeländes. Mitte 2009 sollen die vorhandenen Ideen in einen Masterplan einfließen und vom Entwicklungsträger Tempelhof hinsichtlich der weiteren Planung betreut werden. Da viele rechtliche und finanzielle Sachverhalte noch zu klären sind, ist mit schnellen Entscheidungen nicht zu rechnen. 6. Die Diskussion über die neue City Mit der „neuen City“ ist die zukünftige Gestaltung der Berliner Stadtmitte gemeint. Ausgelöst durch die Auffassung des Regierenden Bürgermeisters über die Bedeutung dieses Areals zwischen dem ehemaligen Schloss bis zum Fernsehturm und der in der Berliner Morgenpost laufenden Serie über die Berliner Altstadt kommt es jetzt zu einer Meinungsbildung über die Gestaltung im Wechselbad zwischen Tradition und Moderne. Anfang Juni wird ein wichtiger Beitrag in der Form eines Buches des ehemaligen Senatsbaudirektor Hans Stimmann unter dem Titel:“ Berliner Altstadt- Von der DDR-Staatsmitte zur Stadtmitte“ erscheinen. Damit wird die Diskussion über die Bebauung der großen Fläche – in den zwanziger Jahren mit einer dichten Bebauung mit dem Schloss als Zentrum – eine große Belebung erfahren. Auch an einer anderen Stelle prallen die Auffassungen über die Gestaltung aufeinander: Es geht um das Klosterviertel, der eigentlichen Geburtsstätte Berlins mit dem Neuen Stadthaus. Jetzt soll dieses Traditions-Quartier mit Gassen, Arkaden, Höfen und Plätzen wieder entstehen. Die Diskussionsergebnisse werden in den bevorstehenden Monaten für eine Meinungsvielfalt sorgen. Diese werden wir für „BerlinNews“ auswerten und hier in den nächsten Folgen kommentieren. Fazit: Die Hauptstadt wächst – die Metropole stellt immer neue Aufgaben für die Bauwirtschaft. Diese sollte diese Entwicklung als eine Zukunftschance verstehen. Thomas Möller 27 Berichte Auf Nordeuropas größter Baufachmesse (10. bis 15. September) Energieeffizientes Bauen – Top-Thema der NordBau 2009 D ie NordBau 2009 befi ndet sich auf Kurs. Nordeuropas größte Baufachmesse ist bis auf wenige Ausstellungsflächen fast ausgebucht. Die Messestadt Neumünster erwartet zum 54. Treffpunkt der Baubranche rund 900 Aussteller aus dem In- und Ausland. „Der aktuelle Anmeldungsstand der Aussteller ist 28 sehr gut und durchaus mit dem im vergangenen Jahr zu vergleichen“, berichtet Messeleiter Wolfgerd Jansch. Nicht zu unterschätzen seien in diesem Jahr die Erwartungen der Bauwirtschaft, die eng mit dem von der Bundesregierung beschlossenen Konjunkturprogramm zusammenhängen. „Das ist auch ein Hauptthema BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 in den Vorgesprächen mit den Maschinenund Baustoffherstellern“, so Jansch über die Vorbereitungen der NordBau auf dem Gelände der Holstenhallen. In diesem Jahr werden sich die Themen „Energieeffizienz“ und „Klimaschutz“ als Leitfaden durch die Messehallen und über die Stände im Freigelände ziehen. „Das wird bei allen für den Bau relevanten Materialien, Techniken und Systemen eine große Rolle spielen. Hersteller, Architekten und Ingenieure sehen darin einen hohen Anspruch und eine große Herausforderung an ihre Arbeit. Gleichzeitig ist das eine Verpflichtung den Besuchern gegenüber, Materialien und Lösungen anzubieten, die energieeffizientes Bauen oder eine energetische Gebäudesanierung ermöglichen“, betonte Jansch. So wird ein Schwerpunkt der norddeutschen Traditionsmesse das „Nachhaltige Bauen“ sein – ein aktuelles Thema für die Bau- und Immobilienwirtschaft sowie für private Bauherren. Planer und Architekten nehmen verstärkt ökologische Baustoffe ins Visier. „Wir haben bereits zu den vorangegangenen Messen festgestellt, dass nachhaltiges Bauen bei den Herstellern und Besuchern als klimapolitische Notwendigkeit erkannt wurde und zugleich zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor unter den Herstellern geworden ist. „Passivhaus“ – Beispiel für energieeffizientes Bauen Zur kommenden NordBau wird auch das „Passivhaus“ als Beispiel für energieeffizientes Bauen gepaart mit Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit thematisiert. So wird den Besuchern und Fachleuten der richtige Einbau von Modulen vorgestellt, mit denen der Bauherr bis zu 90 Prozent der Heizenergie gegenüber normalen Häusern einsparen kann. Die energiesparenden Häuser besitzen aber nicht nur eine moderne Haustechnik, sondern sind auch architektonisch ausgeklügelt. So sind Räume, in denen man sich oft aufhält, mit möglichst großen Fensterflächen nach Süden gerichtet. Die Fenster – wie auf der NordBau zu sehen – sind mehrfach verglast und gut isoliert. Informiert wird auch über ausreichendes Dämmmaterial für Wände, Dach und Bodenplatten. Natürlich werden auch Solaranlagen vorgestellt, die für ausreichend warmes Wasser sorgen. Die Interessenten für eine solche Bauweise finden auch Beispiele für Lüftungsanlagen, die ebenfalls zum Passivhaus gehören. Bereits vor etwa 20 Jahren entstand das erste Passivhaus. Dass dies heute keine exotische Besonderheit mehr ist, beweisen weltweit 16.500 Wohneinheiten, bei denen sich dieses Konzept bewährt hat. Wer sich zur NordBau über diese Themen informieren BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 will, wird bei den Baustoffherstellern „offene Türen“ einrennen. „Bauen – Modernisieren –Energieeinsparen“ – das sind die Top-Themen der NordBau 2009, die sich natürlich auch in einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm widerspiegeln werden. Auch über Fördermöglichkeiten eines Passivhausbaus können sich Bauherren informieren. Unterstützung aus der Politik Wie Wolfgang Tiefensee, Bundesministerminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, in diesem Zusammenhang erklärte, unterstütze die Bundesregierung das energieeffiziente Bauen mit dem von ihr aufgelegten CO2-Gebäudesanierungsprogramm. Er nannte folgende Fakten: Wenn das gesamte Einsparpotential genutzt werde, könnten bis zum Jahr 2020 allein 40 Milliarden Euro Heizkosten gespart werden – bis zu 500 Euro pro Jahr und Haushalt. Fest steht, dass die NordBau auch in diesem Jahr wieder Schauplatz für modernste Baustoffe und höchste ingenieurtechnischer Leistungen sein wird – eine Präsentation, die gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Alternativen zu ständig steigenden Öl- und Gaspreisen aufzeigt. So wird, neben zahlreichen anderen Materialien, auch Holz als Hochleistungsbaustoff wiederum einen Schwerpunkt in Neumünster bilden. In Holzbauweise lassen sich beispielsweise hoch wärmedämmende Gebäudehüllen mit geringen Wandstärken realisieren. Und weil Holz bei niedrigem Eigengewicht eine große Zugund Druckfestigkeit aufweist, sind Konstruktionen mit enormen Spannweiten für den Baustoff kein Problem. Weitere Informationen bei: Hallenbetriebe Neumünster GmbH Messeleitung NordBau Justus-von-Liebig-Straße 2–4, 24537 Neumünster, Tel.: 04321-910190 Fax: 04321910199, E-Mail: [email protected], Internet: www.nordbau.de 29 BUCHVORSTELLUNG Buchvorstellung „Licht im Außenraum“ In einer Zeit, in der Licht, Architektur und Raumplanung verstärkt unter dem Aspekt der Ressourcenschonung und Energieeffizienz betrachtet werden, entwickelt ERCO mit dem Ansatz “tune the light” innovative Lichtwerkzeuge, die effizienten Sehkomfort und szenografische Gestaltungsmöglichkeiten perfekt miteinander verbinden. Für den Umgang mit Licht im Außenraum soll diese Broschüre Hintergrundwissen vermitteln, Beispiele bieten und Inspiration schenken. Die Broschüre steht als PDF-Datei bereit zum download unter: www. erco.com Handbuch Innenarchitektur 2009/2010 Das jetzt neu erschienene Handbuch Innenarchitektur des Bundes Deutscher Innenarchitekten (BDIA) gliedert sich wie sein Vorgänger in drei Teile: Nach der Einleitung werden auf 80 farbig bebilderten Seiten ausgewählte Bauten und Objekte vorgestellt. Danach folgt ein zwanzigseitiger Teil mit Fachbeiträgen und abschließend ein umfangreiches Adressenverzeichnis, das u. a. die Mitgliedern des BDIA umfasst. Im Farbteil des Handbuches werden 22 aktuelle, von einer Jury ausgewählte Innenarchitektur-Projekte jeweils mit mehreren professionellen Fotos und Plänen dokumentiert. Sie zeigen einen repräsentativen Überblick über das derzeitige Wirken von Innenarchitekten und decken eine große Spannbreite ab. Diese reicht vom Jüdischen Kulturmuseum Augsburg, dem Manufactum Warenhaus in München und mehreren Shops sowie Stores über neue und renovierte Wohnungen und Häuser bis zum Gäste-WC mit ausgefallenem Raumkonzept. Die Fachbeiträge widmen sich zwei Themenkreisen: · dem Generationenwohnen und · Farbe in der Innenarchitektur. · Wohnen im Alter: Gruppenzwang oder Einsamkeit? 30 Zum Thema Generationenwohnen werden zwei ganz unterschiedliche Ansätze vorgestellt, die zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Einerseits kommt der Trendforscher Harry Gatterer zu dem Schluss, dass immer mehr Menschen „lieber gemeinsam als einsam“ in WGs, Generationenhäusern und anderen gemeinschaftlichen Wohnformen leben wollen. Andererseits beschreiben eine Bauherrin im Rentenalter und ihr Architekt die Gegenposition dazu. Danach ist ein altersgerechtes Haus mit Platz für eine ggf. notwendig werdende Pflegeperson und dem Vorteil eines individuelleren, selbst bestimmten Lebens für manche passender als ein mit mehr oder weniger Gruppenzwang verbundenes Gemeinschaftswohnen. Langeweile und auf Nummer-Sicher-gehen? Zum Thema Farbe gibt es mehrere Texte, die alle die Bedeutung von Farbe in Verbindung mit Materialen, Verarbeitungsformen und Licht behandeln und darauf hinweisen, dass man Farbe nicht nur einfach sieht, sondern z. B. auch mit Gerüchen und Geschmacksrichtungen verbindet. Zu den Texten gibt es auch eine tabellarische Übersicht zu den vielfältigen Wirkungen verschiedener Farben und eine Checkliste zur InnenraumFarbplanung. Alle Autoren werben für mehr Farbe, wobei der Text von Prof. Axel Venn durch seinen provokanten Stil hervorsticht und allein deshalb nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen dürfte. Er plädiert nicht nur für mehr Farbe, sondern beklagt auch in drastischen Worten, dass Weiß weiterhin Favoritenstatus habe und Kult sei und sich die „Langweiler-Gesellschaft … ihrer NummerSicher-Gehen-Motive“ rühme. Er wagt auch die Prognose, dass „alle Puristerei … in zwei, drei Jahren vorbei sein wird“ und sich eine „unübersehbare Vergeltung an stahl-, beton-, stein- und aluminiumgefärbter Funktionalität“ abzeichnet. Mit den Fachbeiträgen, den ausgewählten Projekten und dem umfangreichen Adressteil bietet auch das diesjährige offizielle Handbuch des BDIA Denkanstöße und viele Informationen für (Innen)Architekten, Bauherren und alle innenarchitektonisch Interessierte. Der Herausgeber Der Bund Deutscher Innenarchitekten BDIA ist der Berufsverband der Innenarchitekten in Deutschland. Er fördert und festigt den Berufsstand und die Berufsausübung der Innenarchitekten. Dabei setzt er sich als Berufsvertretung seiner Mitglieder für deren Belange in der Öffentlichkeit und gegenüber Wirtschaft und Politik ein – auch europaweit und international. Die bibliographischen Angaben zum Buch: Handbuch Innenarchitektur 2009/2010, Herausgeber: Bund Deutscher Innenarchitekten, 206 Seiten mit zahlreichen Plänen und farbigen Abbildungen, broschiert, ISBN 978-37667-1793-1, 29,95 Euro, Callwey-Verlag „URSA EnEV kompakt“ Praxisleitfaden neu aufgelegt Ab dem 1. Oktober 2009 tritt die neue EnEV 2009 in Kraft. Mit ihr ändern sich die Anforderungen an die Dämmwerte von Bauteilen der Gebäudehülle bei Neubauten. Aber auch für Bestandsgebäude gibt es wesentliche Änderungen. Nach wie vor ist im Bestand das größte Einsparpotenzial. Aus diesem Grund wurde die speziell für die EnEV-Anforderungen an Altbauten konzipierte Broschüre „URSA EnEV kompakt“ aktualisiert und erweitert. Baustoffhändler, Verarbeiter und Planer können anhand der Broschüre die optimalen Wärmedämmmaßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes ermitteln. Intuitiv wird der Leser durch die wesentlichen Fragestellungen zur EnEV geführt und erhält am Ende konkrete Vorschläge zur praktischen Umsetzung. Die neu aufgelegte Broschüre weist einerseits auf die neue Nachrüstverpflichtung bei bestehenden Gebäuden (Dämmung der obersten Geschossdecke) hin und berücksichtigt andererseits alle aktuellen und ab dem 1. Oktober ’09 gültigen U-Werte der Bauteile der Gebäudehülle. Darüber hinaus hilft ein kleiner Leitfaden bei der Auswahl der seit April 2009 geltenden Förderprogramme der KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau zur Finanzierung von energiesparenden Maßnahmen. Schnell wird in diesem Praxisleitfaden deutlich: Der erste Schritt zur Energieeinsparung bei Gebäuden ist die Wärmedämmung. In vier Schritten, angefangen von den typischen Wärmeverlusten einzelner Bauteile, den Forderungen der EnEV an Altbauten über die energiesparenden Wärmedämmmöglichkeiten bis hin zu den aktuellen KfW-Fördermöglichkeiten für energiesparende Maßnahmen erfährt der Leser, welches Einsparpotenzial sich bietet. Die neu aufgelegte Broschüre „URSA EnEV kompakt“ kann unter www.ursa.de als PDFDatei herunter geladen werden. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Das grüne Buch vom Beton Gute Argumente für nachhaltiges Bauen Die Nachfrage nach Baulösungen, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen, steigt. Als weltweit meistverwendeter Baustoff kommt Beton und auch der herstellenden Zement- und Betonindustrie eine besondere Verantwortung zu. Denn Beton und zeitgemäße Bauteile aus Beton tragen auf vielfältige Weise zur nachhaltigen Entwicklung und Realisierung einer umweltfreundlicheren Bauweise bei. Ganz gleich, ob in Gebäuden, Tunneln, Brücken, Kanälen oder Straßen. Das vom InformationsZentrum Beton GmbH herausgegebene „Grüne Buch vom Beton“ zeigt auf, wie der Baustoff Beton sowie die Produzenten den Anspruch an nachhaltiges Bauen in der Praxis umsetzen. Schon bei der Herstellung von Beton – so erläutern die ersten Kapitel des im handlichen Taschenformat erstellten Buches – lässt sich durch einen effizienten Einsatz der Rohstoffe, intelligentes Recycling und die gezielte Reduzierung von Abfällen die Umwelt schonen. Beton trägt zu CO2-Reduktion und Umweltschutz bei Zum Beispiel erläutern die Autoren, wie die Ausnutzung der enormen Wärmespeicherfähigkeit von Beton oder auch die Betonkernaktivierung zur Einsparung von klimaschädlichen CO2-Emissionen führen und somit zum Umweltschutz beitragen. Darüber hinaus ist Beton als Baustoff sehr widerstandsfähig gegen äußere (Wetter-) Einflüsse, dauerhaft, langlebig und robust – was eine lange Nutzungsdauer für heutige und auch kommende Generationen sicher stellt. Das handliche Buch ist kostenlos unter www.betonshop.de erhältlich. Architektur und Kalksandstein 2009 Die neue Architektur-Broschüre Vier außergewöhnliche Objekte werden in der neuen, 48-seitigen Broschüre „Architektur und Kalksandstein 2009“ vorgestellt. In Wort und Bild wird eindrucksvoll gezeigt, wie sich namhafte Architekten des Themas Kalksandstein-Sichtmauerwerk annehmen. Meisterhaft integrieren sie den Wandbaustoff in ihre Bauten – mit all seinen Facetten, BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 seinen Strukturen, seiner Farbigkeit. Mal sensibel, mal spielerisch, mal faszinierend lebendig, mal mit einer selbstbewussten Sachlichkeit, die frei ist von allen modischen Strömungen. Drei Neubauten und ein in die Jahre gekommenes – aber modern gebliebenes – Industriegebäude zeigen auf ganz persönliche und prägnante Art und Weise die eigenständige und ästhetisch architektonische Vielfalt des Kalksandstein-Sichtmauerwerks. Ausführliche Beschreibungen der Gebäudearchitektur mit zahlreichen Farbfotos und Zeichnungen runden die Broschüre ab. In seinem Vorwort plädiert Prof. Dr.-Ing. Martin Pfeiffer, Architekt, Institut für Energie und Klimaschutz, Hannover, für fachund sachgerechtes Sichtmauerwerk. Kritisch und kompetent, präzise und auf den Punkt gebracht beschreibt er wesentliche technische Faktoren und gestalterische Anforderungen, die zu einem nachhaltigen, qualitativ hochwertigen Sichtmauerwerk führen. Die vier Objekte zeigen exzellente, kreative Architektur, vorbildlich abgebildet mit verläuternden Texten und Plänen. Als erstes Bauwerk wird das Fraunhofer-Zentrum Kaiserslautern – Architekturbüro: Ermel Horinek Weber ASPLAN Architekten, Kaiserslautern – vorgestellt. Das ca. 19.000 m2 große Kompetenzzentrum mit wissenschaftlicher Schrittmacherfunktion, entstand in unmittelbarer Nachbarschaft und in enger Kooperation mit der Technischen Universität Kaiserslautern. Offenheit und Transparenz, viel Licht und Platz für Kommunikation charakterisieren diesen außergewöhnlichen Bau. Der Kalksandstein-Fasenstein unterstreicht mit seiner subtilen Fugenstruktur die sympathische und freundliche Architektur. Für den Neubau der Berufsakademie in Lörrach wurde 2003 ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, an dem 40 Büros teilnahmen. Als Sieger aus dem Architekturwettbewerb ging das Stuttgarter Architekturbüro Prof. Arno Lederer – Jórunn Ragnarsdóttir – Marc Oei hervor. Die Architekten haben mit nur wenigen robusten Materialien eine variantenreiche Architektur geschaffen. Zwei Materialien prägen außen die Architektur: Kalksandstein-Sichtmauerwerk und Naturschiefer. Beides sind für Arno Lederer „sehr vertraute Materialien, im besten Sinne nachhaltig, dauerhaft und handwerklich zu verarbeiten. Die Innenräume leben vom Wechsel des Kalksandstein-Sichtmauerwerks und des roh belassenen Sichtbetons. Mit sicherem Gespür für Proportionen und Materialien ist es dem Luxemburger Architekten Marc Dieschbourg gelungen, dem Rettungsstützpunkt Centre d’Intervention in Mertert-Wasserbillig (L) eine eigene Ausstrahlung zu geben, die Klarheit mit Funktionalität verbindet und technisch bedingte Gestaltungselemente in die Architektur inte- griert. Das Erscheinungsbild wird durch das farbige Kalksandstein-Sichtmauerwerk entscheidend geprägt, wobei insbesondere die Zweifarbigkeit des Mauerwerks überzeugt. Es gibt dem ganzen Gebäude eine freundliche und wohlwollende Aura und lockert die Strenge der Zweckarchitektur auf. Das Geschäftshaus des Ingenieurbüros Hengen in Kandel, Nähe Karlsruhe wurde 1987 gebaut. Das Haus ist zeitlos. Es unterliegt keinem Trend. Weder einem architektonischen noch unternehmerischen Zeitgeist. Geschäftsführerin Dipl.-Psych. Anneliese Hengen erläutert in einem sehr persönlichen Gespräch, wie die damals getroffenen formalen, konstruktiven und architektonischen Entscheidungen bis heute an Aktualität, Präsenz und Schönheit nichts verloren haben. Hengen: „Schon von außen ganz man erkennen, dass hier hochwertige Hightech-Innovationen zu Hause sind. Das KalksandsteinSichtmauerwerk gibt dem Gebäude mit seiner Farbe und der unaufdringlichen, klaren Struktur die notwendige Prägnanz und Sachlichkeit. Es ist das verbindende Element zwischen Architektur und Technik.“ Die Broschüre ist kostenfrei zu beziehen über: Kalksandsteinwerk Bienwald Schencking GmbH & CO. KG Postfach 1108, 76765 Hagenbach Tel 07273 – 9355-0 Fax 07273 – 9355-10 [email protected] www.kswbienwald.de Dipl.- Ing. Bernd Niebuhr, Fachjournalist, Hannover 31 Berichte Skandinavischer Funktionalismus F ür einen Einzugsbereich von ca. 340.000 Bewohnern aus der Region Oslo-Nord ist in Akershus ein neues Krankenhaus entstanden, das mit medizinischer Lehre und Forschung zugleich zentraler Bestandteil der Universität Oslo ist. Das dänische Architekturbüro C.F. Møller, das die Maxime des Einfachen, Klaren und Unprätentiösen für sich beansprucht, und das bereits mehrfach im nördlichen Europa im Krankenhausbau tätig war, hat 2001 den Architekten-Wettbewerb für Konzept und Ausführung gewonnen. Zwei Jahre später hat dann das norwegische Parlament als Aufsichtsorgan der staatlichen Krankenhausgesellschaft Helse Øst RHF die Genehmigung zum Bau des neuen Universitätskrankenhauses erteilt, mit dem dann auch noch im gleichen Jahr begonnen wurde. Im Herbst 2008 ist es endgültig bezugsfähig übergeben worden. Fassaden in Ziegel, Holz und Aluminium finden ihren besonderen Ausdruck in der transparenten Ausformung und verleihen damit dem Gebäude, trotz seiner großen Volumina, dennoch einen filigranen Charakter, – unverkennbare Formensprache von C.F. Møller. Große Volumina auf gemeinsamem Sockel Die Kopfbauten der Bettenflügel zeigen die typische Transparenz und Luftigkeit der Architektur von C.F. Møller. Die Lamellen-Bekleidungen werden teilweise auch um die Gebäudeecken herumgezogen, um so die scharfen Kanten aufzulösen. Architekten: C.F. Møller, Århus, Dänemark Foto: MOEDING Keramikfassaden GmbH (Torben Eskerod, Kopenhagen) 32 Patienten und Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt, Transparenz, gute Architektur und künstlerische Gestaltung schaffen Atmosphäre, die Konzentration der Funktionen optimiert den Kontakt zwischen Behandelnden und Patienten. Hinzu kommen kurze Wege, bewährte Organisationsformen und moderne Technologien, die die Freiräume schaffen für eine zeitgemäße Pflege. Neben diesen grundsätzlichen Basisforderungen waren die bekannt komplexen Prozesse eines Krankenhauses zu berücksichtigen, deren Funktionen logistisch zu verbinden wa- BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Selbst die gewaltigen Techniktürme, die u.a. der inneren, vertikalen Er-schließung dienen, werden durch die Überlagerung der vulkangrauen ALPHATON-Ziegelbekleidung mit gleichfarbigen Ziegel-Baguettes aufgelöst und so in die übergeordnete Gestaltungsidee integriert: Transparenz als dominierende Formensprache. ren. Entsprechend wurde der Hauptbaukörper als klare und präzise Gebäudeanlagung ausformuliert, derart, dass seine differenzierten Aufgabenbereiche in Gestaltung und Materialität ablesbar sind. Die einzelnen, den Baukörper beschreibenden Volumina, unterscheiden sich in ihrer Dimensionierung, in Form und Ausdruck und sorgen so für ein abwechslungsreiches, visuelles Erleben. Ein rundum geschlossenes zusammenhängendes Glasband in der ersten Etage, das die Gebäudeunterschiede aufnimmt, schafft einen präzisen horizontalen Sockel und vereinigt so die einzelnen Gebäudeteile wieder zu der gewünschten Ganzheitlichkeit. Ziegelfassade signalisiert Geschlossenheit Die unterschiedlichen Gebäude und Funktionen des Hauptkomplexes sind beidseits einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Erschließungsachse angeordnet, einer glasüberdachten »Straße«, die die Gebäude auf BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Detail der um eine Gebäudeecke herumgezogenen luftigen Bekleidung mit Ziegel-Baguettes, um so die harte Kante des Kubus aufzulösen. allen Ebenen miteinander verbindet. Auf der Ostseite schließt sich der Bettentrakt an, der mit seinen vier schlanken Gebäudeflügeln einen übergeordneten Rhythmus vorgibt, der dann entsprechend auf der Westseite der Glasstraße, von dem um vier Höfe herum gebauten Behandlungsbereich wieder aufgenommen wird. Die Technik-Etage unter dem Dach sowie die sechs Techniktürme, die zugleich der inneren, vertikalen Erschließung dienen, werden durch die Ausbildung ihrer Fassaden in vulkangrauer ALPHATON-Ziegelbekleidung mit z. T. überlagerten Baguettes in die übergeordnete Gestaltung integriert, sodass sie zusammen mit den übrigen Gebäudefunktionen des Gesamtkomplexes eine harmonische Geschlossenheit signalisieren. Die als Hauptachse durch den Neubau geführte Erschließungsstraße verbindet alle Funktionsbereiche des Krankenhauses zwischen dem Haupteingangsgebäude im Norden und dem Kinderzentrum an ihrem südlichen Ende. Beide Kopfgebäude sind ebenfalls durch das gemeinsame Glas-Sockelgeschoss in den Gesamtgebäudekomplex eingebunden. Die viergeschossige Glasstraße dient nicht nur als Hauptverkehrsader, sondern ist zugleich zentrale und soziale Zone des Krankenhauses mit Geschäften, Bankfilialen, Kirche, Friseur, Gastronomie etc., sozusagen die Dorfstraße des Ensembles mit entsprechender Infrastruktur. »Man fühlt sich wie zu Hause«. Die den unterschiedlichen Funktionen der Krankenhausanlage zugeordneten Materialien wie Ziegelelemente, Holz, Aluminium, Glas finden sich hier wieder. In dieser Straße kommen alle Identitäten zusammen; die einzelnen Bereiche werden nachvollziehbar. Ablesbarkeit der Funktionen Die Materialität der Fassaden ist grundsätzlich den Funktionen bzw. Nutzungen des Hauses zugeordnet, als verbindendes Element jedoch überlagert durch eine vulkangraue, vorgehängte Ziegelfassade aus Plat- 33 Berichte Die Südfassaden der nach Osten gerichteten vier Bettenhausflügel, sind im Wesentlichen als transparente Lamellenkonstruktionen mit Ziegel-Baguettes ausgebildet, gefasst in einem Rahmen aus massiven Ziegelplatten,- ein typisches Gestaltungsmerkmal, das sich bei dem gesamten Gebäudekomplex wiederholt. ten und Baguettes der MOEDING Keramikfassaden GmbH, Niederbayern. Weiterhin sind Leimholz-Lamellenkonstruktionen verarbeitet worden, beispielsweise in Bereichen des Kinderzentrums und auch an den Nordfassaden der einzelnen Flügel des Bettenhauses. Lockere Holzlamellen-Behänge vor einigen Fensterflächen der Erschließungsachse schaffen dazu den Übergang von Innen nach Außen. Das signifikante Eingangsgebäude als auch unterschiedliche Teilflächen an anderen Stellen wurden in weiß gestrichenem Wärmedämmverbundsystem ausgeführt und auch z. T. in Aluminium. Eines aber haben alle Fassadengestaltungen, mit Ausnahme der WDV-Systeme, gemeinsam: Die Transparenz. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Ensemble und spiegelt die Identität der Architektur von C.F. Møller wider. Diese typische Formensprache dokumentiert sich sowohl in den offenen als auch geschlossenen Konstruktionen der Ziegelfassade – immer wieder nach gleichem Gestaltungsmuster: Dreidimensionale, massive Rahmen umschließen Stirnseite eines der vier Bettenhäuser, bekleidet mit der ALPHATON-Ziegelfassade in der Farbe vulkangrau. Links im Bild: das sich im Süden des Gebäudekomplexes anschließende Kinderzentrum mit einer hellen Leimholz-Lamellenfassade; die Funktionen sind ablesbar. 34 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 die einzelnen Wände, wobei luftige Mitten sich auch um die Ecken herumziehen. Das Innere ist ausgefüllt durch eher transparente Lamellen-Konstruktionen, beispielsweise Baguettes, oder aber durch Fensterflächen. Die Lamellen bilden filigrane Strukturen und gehen beispielsweise bei den Süd-Fassaden der Bettenflügel flüssig über in die Glas-Konstruktionen der Fensterbänder, ohne hier jedoch die Funktion des Sonnenschutzes zu übernehmen; dazu sind die Abstände der Lamellen zu weit. Die großflächigen Ziegelplatten-Fassaden der Techniktürme sind zusätzlich durch vorgehängte, aus Baguettes montierte Vorfassaden, aufgelöst. Das schafft Tiefe und macht gleichzeitig die Türme, die sich so gewaltig in die Funktionsbereiche hineinschieben, zu einem Teil des gemeinsamen Ensembles. Ein großes Bauvolumen, durch abgegrenzte Materialzuordnung einfach und klar gegliedert in seine deutlich ablesbaren Funktionen und Nutzungsbereiche, wird in seiner filigranen und transparenten Ausformung menschlich erfassbar. Die die beiden Hauptbereiche Bettenhaus und Behandlungsgebäude trennende und zugleich verbindende Glasstraße mit zusätzlichen Shopping-Angeboten trägt dazu bei – ein Haus gebaut für Menschen. Weitere Infos im Internet unter www.moeding.de Die nach Westen gerichteten Behandlungsgebäude folgen, ebenso wie die Bettenhäuser, dem grundsätzlichen Gestaltungsmuster: Auflösung von Flächen durch Lamellenkonstruktionen (hier Aluminium) und Fensterbänder, umschlossen von massiven Rahmen, die dann wiederum die einzelnen Bauteile als Einheit zusammenhalten. Die markante, horizontale Struktur des Eingangsgebäudes vor den massiven, mit einer vulkangrauen Ziegelfassade bekleideten Techniktürmen, hat einen hohen Wiedererkennungswert und ist damit zugleich Signaturbau und Symbol des neuen Krankenhauses. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 35 Berichte Formvollendet entspannen auf Schloss Montabaur E rst die Arbeit, dann das Vergnügen. Diese Lebensweisheit scheint auf Schloss Montabaur ausgedient zu haben. Denn hinter historischen Schlossmauern wird das Nützliche mit dem Angenehmen verbunden. Dank ausgefeilter Veranstaltungstechnik wird hier auf höchstem Niveau getagt und gleichzeitig zwi- 36 schen den Vorträgen die ausgezeichnete Schlossgastronomie und die überwältigende Aussicht genossen. Seit Mai 2008 steht den Gästen darüber hinaus ein modernes und völlig neu gestaltetes Business-Spa zur Entspannung zur Verfügung. In nur drei Monaten Umbauzeit verwandelte sich das frühere, jetzt überholte „Schwimmbad- BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Sauna-Fitness“-Konzept der 80er Jahre in ein architektonisches Gesamtkunstwerk und in einen Spa-Bereich der Neuzeit. Gestalterisches Highlight sind die zahlreichen fl ießenden, amorphen Formen, die sich zu Relax-Kokons, zu einer Entspannungsröhre und zu Erlebnisduschen zusammenfi nden. Grundlage für diese komplexe Aufgabe musste ein Baustoff sein, der leicht verarbeitbar ist, sich frei formen lässt, eine hohe Feuchtebeständigkeit und Wärmeisolation aufweist sowie problemlos verfl iesbar ist. Die Wahl fiel auf die innovativen Bauprodukte aus dem Hause wedi. Schloss Montabaur liegt zentral zwischen Frankfurt und Köln im südlichen Westerwald. Das 4-Sterne Hotel gehört zu den besten Tagungshotels Deutschlands und hat sich mit über 70.000 Übernachtungen pro Jahr zu einem der größten Hotelbetriebe in Rheinland-Pfalz entwickelt. Seit 2007 sind Übernachtungen auch für Einzelpersonen möglich. Um den Schlossberg mit seiner imposanten Aussicht schmiegen sich sechs Gästehäuser, in denen sich der größte Teil der 287 Hotelzimmer befinden. Das ruhige Ambiente der Räume lässt schnell den nötigen Abstand vom Arbeitstag finden. Allein der Schwimmbad/Sauna-Bereich konnte mit der rasanten Entwicklung des Tagungshotels und mit seinem hohen Anspruch an Komfort und Professionalität nicht mehr mithalten. Die Akademie Deutscher Genossenschaften ADG, Eigentümerin von Schloss Montabaur, entschloss sich deshalb, ein komplett neues Konzept für einen Spa der „Business-Class“ entwerfen zu lassen. Neues Leitsystem, neue Architektur Aufgrund des bisherigen labyrinthischen Grundrisses entschied das Architekturbüro Graf, Dernbach, das ganze Geschoss zu entkernen, die Fläche neu zu gliedern und durch das Hinzunehmen einer ebenfalls veralteten Kegelbahn zu vergrößern. Die einzelnen Funktionsbereiche wurden neu geordnet und definiert, die Umkleide- und Duschbereiche sowie die Verkehrswege optimiert. Entlang eines organisch wellförmig geformten Pfades liegen nach Logik geordnet alle relevanten Funktionen wie Handtuchausgabe, Duschen, Massageräume etc. Dieser Erschließungspfad, gerahmt mit Flusskieseln, mündet an einer Plaza, auf der sich der Gast entscheiden kann, ob er ins fast 20 Meter lange Schwimmbad abtauchen, in die Saunazone mit Dampfbad, Biosauna oder Finnischer Sauna (mit Panoramafenster) entschwinden oder in der Entspannungsröhre beziehungsweise in einem der Relax-Kokons die Augen schließen oder gar Wechselfußbäder genießen möchte. Beleuchtung und Farbe spielten bei der Schaffung von unter- BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 schiedlichen Atmosphären in den einzelnen Zonen eine wichtige Rolle. Dreh- und Angelpunkt des Architekturkonzeptes ist jedoch die stilsichere und prägnante innenarchitektonische Formgebung: Harte, kantige Elemente treffen hier ganz bewusst auf fließend, amorphe Formen. Idealer Baustoff für freie Formen Dass diese Lösung überzeugt, zeigt sich insbesondere bei den runden Kokons, sieben in die Wand integrierte „Höhlen“ mit streng geradlinigen Liegen sowie Sitzen mit dazugehörigen Fußbecken. Ebenso wie bei der Entspannungsröhre mit Wasserbetten und faseroptischer Beleuchtung sowie bei den drei Erlebnisduschen. Sie alle wurden speziell für dieses Business-Spa entworfen und sollten in kleiner Stückzahl gefertigt werden können. Ein Unterfangen, bei dem die Wahl des Baustoffes wohl überlegt sein musste. „Wir haben uns lange auf dem Markt umgesehen“, so Graf, „doch schlussendlich fiel die Wahl einstimmig auf wedi.“ Die Eigen- 37 Berichte schaften der wedi Systembaustoffe wie geringes Gewicht, leichte Verarbeitbarkeit, hohe Wärmeisolation und Feuchtebeständigkeit waren für Architekt und Verarbeiter sehr überzeugend. Hoher Vorfertigungsgrad Darüber hinaus nahm wedi ihnen einen Großteil der Arbeit ab: Nach den Zeichnungen des Architekten wurden bei wedi Freigabezeichnungen erstellt und im Anschluss dann die Elemente teils aus Bauplatten auf Maß gefertigt und gebogen, teils aus dem vollen Schaum geschnitten. Allein die Entspannungsröhre besteht aus 27 Einzelteilen, die vor Ort nur noch zusammengeklebt und verfliest beziehungsweise verputzt werden mussten. „Im Endeffekt war es eine Kombination aus dem wedi Material an sich und dem hohen Vorfertigungsgrad, die es uns ermöglichte, den vorgegebenen Zeitrahmen von nur drei Monaten Umbauzeit termingerecht einhalten zu können“, zieht Graf im 38 Nachhinein das Resümee. „Hätten wir auf der Baustelle die Elemente noch bearbeiten, um sie gegen Feuchtigkeit, Dampf und Wasser unempfindlich zu machen, und alle Formen vor Ort ,von Hand bauen‘ müssen, wäre uns nicht nur der Zeit- sondern auch der Kostenplan aus dem Ruder gelaufen.“ Und an den Stellen, wo selbst wedi keinen Einfluss nehmen kann, wurde durch Kreativität eine Lösung gefunden: Da der Torbogen des Schlosses sehr eng und niedrig ist, war keine ausreichende Zufahrt für den wedi Lkw vorhanden. Er wurde deshalb auf einem Parkplatz an der Hauptstraße abgestellt und der Hausmeister des Schlosses fuhr die Paletten mit einem Traktor und einem kleinen Anhänger den Berg hinauf. wedi Bauplatte langlebige, technisch ausgereifte Konstruktionen. Hinter dem schlichten Namen „wedi Bauplatte“ verbirgt sich eine leichte, stabile, wasserundurchlässige und wärmedämmende Platte aus beidseitig gewebeverstärktem, mörtelbeschichtetem extrudiertem Polystyrol-Hartschaum, die in unterschiedlichen Breiten und Stärken, als U-förmiges Element und sogar rund gebogen erhältlich ist. Ihre rauhe, zementäre Oberfläche bildet einen idealen Untergrund für Fliesenverklebungen im Dünnbettverfahren und für das Aufbringen von Putz. Das innovative Material ist auch die Basis für die eigene Produktpalette, zum Beispiel für Wannenträger, die die freie Platzierung von Badewannen, auch mitten im Raum, ermöglichen. Oder für die Duschelemente Serie „Fundo“ und die Wellnessoasen „Sanoasa“. In 25 Jahren hat sich wedi von einem Fliesenverlegebetrieb zum Systemanbieter für innovative Bauprodukte entwickelt. Seine Produkte stehen für erstklassige Qualität und Bezugsquellen unter: wedi GmbH, Hollefeldstr. 51, 48282 Emsdetten, Tel.: 02572-156 0, E-Mail: [email protected], Internet: www.wedi.de BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Anspruchsvolle Böden in Hamburg, Berlin und Singapore Hochwertige Bodenbeschichtungen haben sich in unterschiedlichsten Einsatzgebieten bewährt O b der neue Terminal C am Flughafen in Berlin-Schönefeld, die Color Line Arena in Hamburg oder das neue Parkhaus für den Terminal 3 des Flughafens Singapore, eines haben alle Objekte gemeinsam: Fußbodenbeschichtungen auf Epoxidharzbasis mit speziell auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmten Eigenschaften. Der Terminal C in Berlin-Schönefeld ist eine in Europa einzigartige Show- und Eventlocation rund um das Fliegen. Bis zu 500 Teilnehmer können hier gleichzeitig feiern oder konferieren. Das Gebäude ist ein echter Blickfang. Die Konstruktion in Form eines Flügels präsentiert sich ausschließlich mit Rundungen und Elipsen. Starke Farbkontraste an Wand- und Bodenflächen, realisiert mit dampfdiffusionsfähigen Beschichtungssystemen der Remmers Baustofftechnik, setzten das gestalterische Konzept um. Neben den gestalterischen Möglichkeiten waren die Strapazierfähigkeit und einfache Reinigung Anforderungen an die Oberfläche. Ganz andere Anforderungen und Voraussetzungen in Hamburg. Die Color Line Arena, Zentrum für Entertainment durch die Superstars der Pop- und Rockszene, Eishockeyarena der Hamburg Freezers und Inszenierungsort für große Opern und Musicals, benötigte für ihr Herzstück, den Innenraum, ebenfalls eine besonders anspruchsvolle Bodenbeschichtung. Acht Monate im Jahr unter Dauerfrost mit -16°C, zwischendurch Austragungsort eines Handballspiels oder Popkonzerts, das waren hohe Anforderungen an den Boden. Auch hier entschied man sich für wasserdampfdiffusionsfähige Systeme der Remmers Baustofftechnik. Hier in einem makellosen Weiß aufgetragen, kommt das darüber liegende Eis erst recht zur Geltung. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Am Terminal 3 des Flughafens Singapore dockt der neue Superjet der Lüfte, der Airbus A380, an. Das zu diesem Terminal gehörende Parkhaus benötigte eine auf die Anforderungen abgestimmte Bodenbeschichtung für über 70.000 m². Eine rutschhemmende Epoxybeschichtung von Remmers überzeugte auch hier die Planer des neuen Terminals. Diese Beschichtung schützt den darunter liegenden Beton u. a. vor Schadsalzen und gibt ihm eine extrem verschleißfeste Oberfläche. Die neuen Bodenbeschichtungen auf Epoxidharzbasis sind individuell auf die Anforderungen und Belastungen der verschiedenen Einsatzgebiete einstellbar und bieten Planern und Betreibern dadurch viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Böden Weiter Informationen unter www.remmers.de Remmers Baustofftechnik, Bernhard Remmers Straße 13, 49624 Löningen, Tel.: 054 32/83-0, Fax: 054 32/3985 39 Berichte Berker Master Control in der Sakristei Zukunftsweisende Glockensteuerung im Freiburger Münster S Alt und Neu vereint: In der Sakristei hinter wertvollen Holzschränken mit filigranen Intarsienarbeiten ist Hightech-Steuerungstechnik von Berker verborgen. Bereits mit leichtem Fingerdruck kann die Zentralsteuerung für KNX/EIB-Funktionen Berker Master Control bedient werden und das ausgewählte Geläutszenario ertönt. eit fast 700 Jahren prägt der Turm des Freiburger Münsters das Bild der Stadt und ist Mittelpunkt der gesamten Region. „Schönster Turm der Christenheit“ wird der 116 Meter hohe Glockenturm oftmals genannt. Über solche Attribute lässt sich streiten, doch fest steht: Die Glockensteuerung des Münsters ist seit kurzem eine der modernsten der Welt. Von der Sakristei aus kann der Messner das gewünschte Geläut bequem mit Hilfe der Zentralsteuerung Berker Master Control auslösen. Das Münster verfügt über 19 läutbare Glocken, von denen die älteste – die Hosanna aus dem Jahr 1258 – zu den ältesten erhaltenen Glocken in dieser Größe zählt. Seit 2002 wurde an der Sanierung des historischen Glockenstuhls gearbeitet, dessen Balken teilweise von Bäumen stammen, die 1290/91 gefällt wurden. Diese Arbeiten wurden Mitte 2008 mit einer neuen Hängung des Geläuts abgeschlossen. Mit einem Tonumfang von über zweieinhalb Oktaven und einem Gesamtgewicht von rund 25 Tonnen gehört das Freiburger Münstergeläut zu den größten Domgeläuten in Deutschland. Komplexe Baustelle Glockenbauer und Planer favorisierten anfangs herkömmliche Technik zur Bedienung der Glockenanlage. Doch die ausführende Freiburger Elektroinstallationsfirma Ullmann überzeugte im Dialog mit dem Berker-Außendienst den Bauherren, dass die EIB-Technik zur Steuerung des historischen Geläuts geeignet ist. „Anfängliche Vorurteile gegen die EIB-Technik wurden zerstreut als deutlich wurde, wie reaktionsschnell und flexibel das Bussystem ist“, erinnert sich Sascha Lehmann, Elektro-Ullmann. „Gemeinsam mit den Messnern, die Tag für Tag mit der Steuerung arbeiten müssen, legten wir fest, was sie leisten soll“, führt Uwe Krumm aus, der für Berker in der Freiburger Region als Außendienstmitarbeiter unterwegs ist. Passendes Geläut Blick in das Freiburger Münster. 40 Im Laufe des vergangenen Jahres wurde die Läuteordnung Schritt für Schritt überarbeitet und genau festgelegt zu welchem Anlass welche Glocken wie lange läuten sollen. In Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftler Andreas Phillipp entstanden bis heute rund 100 Läuteszenarien, die programmiert werden mussten. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Die Glockensteuerung des Freiburger Münsters ist seit kurzem eine der modernsten der Welt. Seit Anfang des Jahres erleichtert die moderne Steuerungsanlage den vier Messnern die Arbeit. Im übersichtlichen Menü des Berker Master Control finden sie schnell das passende Geläut, das sowohl automatisch als auch manuell zu jedem gewünschten Zeitpunkt ausgelöst werden kann. Hightech inside Wenn man die Sakristei des Freiburger Münsters betritt, ahnt man nicht, welch moderne Technik sich hinter Vorhängen und in edlen Holzschränken mit wertvollen Intarsienarbeiten verbirgt. „Neben dem Bedienzentrum Master Control wurden im Münster eine IP-Control, Schaltaktoren, Binäreingänge, ein Zeitsender REG mit DCF-Antenne für Empfang der Funkuhr und als Vor-Ort-Bedienung für Revisionsarbeiten direkt im Glockenstuhl ein EIB-Funkempfänger mit Fernbedienung eingebaut“, führt Uwe Krumm aus. Mit Hilfe des Master Control in der Sakristei wird die Steuerung bedient. Sowohl der Automatikbetrieb als auch einzelne nicht einprogrammierte Geläute werden von hier aus in Gang gesetzt. Die Messner nutzen eine Touch-Oberfläche, die die Ansteuerung der programmierten Geläute sowie den manuellen Zugriff auf jede einzelne Glocke ermöglicht. Mit den Schaltaktoren werden die MotorWendeschaltungen der Glockenantriebe angesteuert. Ein zweiter Satz Aktoren ist nur für die Funkbedienung zuständig. Im Funkbetrieb kann der Glockenbauer, direkt neben der Glocke stehend, den Antrieb ein- und ausschalten und somit Reparaturen oder Revisionen optimal ausführen. Die Binäreingänge nehmen die Rückmeldung der Glockenbewegungen auf. Mit Hilfe von Tasterschnittstellen und LED werden in der Sakristei die Glockenbewegungen optisch signalisiert. Durch den Einsatz eines Zeitsenders REG in Verbindung mit der DCFAntenne wird gewährleistet, dass die Steuerung pünktlich und zuverlässig arbeitet. IP-Control wurde als Funktionsbaustein mit logischen Verknüpfungen und Zeitgliedern, Wochen- sowie Jahresschaltuhr eingesetzt. Die Visualisierungsoberfläche wird BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 erst einmal nur als Testoberfläche der Techniker genutzt. Durch den integrierten BusMonitor war es bisher möglich, die Signale im System zu beobachten und Fehler, die sich eingeschlichen hatten, zu lokalisieren. „Theoretisch könnte der Erzbischof, wenn er gerade in Rom weilt, von dort aus via Internet ein bestimmtes Geläut im Münster auslösen“, erläutert Norbert Keller, einer der vier zuständigen Messner, die von den technischen Neuerungen begeistert sind, mit einem Augenzwinkern. Dieses technische „Wunder“ wird möglich durch Berker IPControl, denn im Freiburger Münster wachsen IP- und KNX/EIB-Welt enger zusammen: Neben der zentralen Steuerung Master Control wurde Berker IP-Control installiert. „Mit Berker IP-Control lassen sich nicht nur Heizung, Licht, Jalousien von jedem Internet- oder Netzwerkanschluss steuern – auch tonnenschwere Glocken. Die neue ,Haussteuerung’ aus dem Hause Berker bringt enorme Erleichterungen mit sich, denn Installation und Wartung können in vielen Fällen aus der Ferne erfolgen“, freut sich Sascha Lehmann. Technik in luftiger Höhe: Blick auf den Verteiler im Glockenstuhl, Schaltaktoren für die Glocken, Binäreingänge 230V für die Rückmeldung der Glockenantriebe, die IP-Control, Programmierschnittstellen und die Spannungsversorgung 640mA für die EIBAnlage sowie ein Netzgerät und einen Switch für die Verbindung zur Datendose in der Sakristei für den Anschluss an die IP-Control. Produktfoto IP-Control: Im Freiburger Münster wurde IP-Control als Funktionsbaustein mit logischen Verknüpfungen und Zeitgliedern, Wochen- sowie Jahresschaltuhr eingesetzt. Positive Zwischenbilanz Die ersten Monate mit der modernen Zentralsteuerung verliefen vielversprechend. Die enorme Flexibilität – der zentrale Vorteil der EIB-Technik gegenüber der konventionellen Technik – überzeugt alle Beteiligten jeden Tag aufs neue. So werden von Zeit zu Zeit problemlos weitere Läuteszenarien einprogrammiert und Optimierungen vorgenommen. „Die Anlage im Freiburger Münster hat sich zum Musterprojekt entwickelt. Es wird für Schulungen herangezogen und stößt auf großes Interesse in Fachkreisen. Allein in meinem Bereich gibt es bereits in Willstätt und Donaueschingen zwei weitere Kirchen, die in Zukunft ihre Glocken mit Berker Master Control beziehungsweise mit IP-Control steuern“, freut sich Uwe Krumm. Treffen in der Münster-Sakristei: Norbert Keller, Messner, Sascha Lehmann, ElektroUllmann, und Uwe Krumm, Berker-Außendienstmitarbeiter, betreuen die Anlage zur Steuerung des historischen Geläuts. Weitere Infos im Internet unter: www.berker.de 41 Berichte Der Dom von Siena erhielt ein Dach nach neuesten technischen Standards V Der mit Naturkalkputz geglättete Untergrund im Traufenbereich. In den Schlitzen werden die Rinneisen befestigt. on 2005 bis Ende 2008 wurde die gesamte Gebäudehülle des geschichtsträchtigen Doms von Siena von Grund auf saniert. Im Rahmen dieses Großprojektes wurde auch das Dach technisch auf den neuesten Stand gebracht. Dabei kam eine äußerst belastbare Schalungsbahn zum Einsatz, die auch die hohen Temperaturbelastungen und -schwankungen aushält, mit denen unter ei ner Eindeckung aus Bleischaren und südlichem Himmel zu rechnen ist. Problematische Befestigungstechnik Bei einem Großbrand im Jahr 1890 wurde das Dach der Kathedrale zerstört und danach von dem sienesischen Architekten Giuseppe Pattini wieder neu errichtet. Seither ist es nicht mehr saniert worden. Damit wuchs von Jahr zu Jahr das Risiko, dass durch eindringende Feuchtigkeit auch der Innenraum beschädigt werden könnte. Im Sommer 2005 begann deshalb die große Sa- Die Unterdeckbahn wird jeweils nur mit geringem Vorlauf ausgerollt. Am firstseitigen Querfalz, der von einem gekanteten Edelstahlblech gebildet wird, sind die einzelnen Tafeln mit der Unterkonstruktion verschraubt. 42 Der Dom von Siena während der umfassenden Sanierungsmaßnahmen von 2005 bis Ende 2008. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 nierung des gesamten Außenbereiches. Dabei sollte auch das Dach technisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Bleieindeckung war im 19. Jahrhundert fest mit dem Untergrund verschraubt worden. Durch Bewegungen und Spannungen im Material in Folge von starken Temperaturschwankungen hatten sich diese Befestigungen im Laufe der Zeit verschlissen und an vielen Stellen vom Untergrund gelöst. Um dieses grundlegende Problem zu lösen, sollte bei der jetzigen Sanierung eine klassische Befestigungstechnik namens „aggraffatura“ eingesetzt werden, die eine freie Beweglichkeit der Bleischare ermöglicht. Zuvor wurde jedoch nach einer geeigneten Unterdeck- und Schalungsbahn gesucht, die auf der Unterkonstruktion aus geputztem Ziegelmauerwerk verlegt werden konnte. Dabei sollte keine klassische Bitumenbahn mehr zum Einsatz kommen; vielmehr wurde ein diffusionsoffenes und dabei wasserdichtes, reißfestes und auch sonst hoch belastbares Material ausgeschrieben. Vor allem muss die Bahn die hohen Temperaturbelastungen und -schwankungen aushalten, mit denen unter einer Eindeckung aus Bleischaren und südlichem Himmel immer zu rechnen ist. Unter vielen diffusionsoffenen Bahnen, die zur Diskussion standen, wurde schließlich Delta-Foxx Plus von der Dörken GmbH & Co. KG, Herdecke, ausgewählt. Material mit Durchhaltevermögen Trotz ihrer hohen mechanischen Belastbarkeit zeichnet sich dieses Material durch ein geringes Flächengewicht von ca. 270g/ m² aus. Im Vergleich zu bituminösen Schalungsbahnen ist das Material damit besonders einfach zu handhaben. Das thermisch verfestigte Spezialvlies mit einer Reißkraft von 300 N/5 cm gemäß DIN EN 12311 ist mechanisch hoch belastbar und nimmt auch eine raue Behandlung nicht übel. Das Material lässt sich leicht ausrichten, kommt aber auch auf relativ glatten Untergrund nicht ins Rutschen und bietet mit seiner strukturierten Deckbeschichtung einen trittsicheren Untergrund beim Begehen. Die geringe Dicke und die hohe Flexibilität erleichtern zudem die Detailausbildung. Das Material lässt sich zudem passgenau zuschneiden und ist auch an schwierigen Stellen einfach zu verarbeiten. Besonders wichtig für dieses Objekt war jedoch die hohe Temperaturbeständigkeit der Bahn, die auch bei intensiver Sonneneinstrahlung und extrem hohen Temperaturen unterhalb der Bleieindeckung die Materialkonsistenz garantieren und schon beim Verlegen unter südlicher Sonne gleich bleibende Verarbeitungseigenschaften sicherstellen. Mit einem sd-Wert von ca. 0,02 Metern erfüllte sie zudem die Forderungen BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 des Planers nach einem hoch diffusionsoffenen Material. Sanierung von Grund auf Zum Witterungsschutz und um einen unterbrechungsfreien Arbeitsablauf zu gewährleisten, wurde zunächst die gesamte Dachfläche mit einer zeltartigen Konstruktion überbaut. Danach folgte die vollständige Demontage der verschlissenen und undichten Bleieindeckung und auch die „Dachschalung“ aus Tonhohlplatten wurde komplett entfernt. Die darunter befindliche Unterkonstruktion, die dem Satteldach seine äußere Erscheinungsform gibt, besteht aus sparrenähnlich angeordneten Mauerwerksscheiben, die auf den Deckengewölben aufgesetzt sind. Nach der Vorbereitung und Egalisierung dieses konstruktiven Untergrundes wurden wieder Tonhohlplatten darauf verlegt. Ein nachfolgend aufgebrachter gitterarmierter Putz aus Naturkalk bildet eine glatte und ebene Verlegefläche für die Dacheindeckung. Im ersten Arbeitsgang wurde die Unterdeckbahn aufgebracht. Dabei wurden die Bahnen parallel zur Traufe überlappend zum First hin verlegt. Die einzelnen Bahnen wurden dabei jedoch nur um das für die Verlegung der Bleiplatten notwendige Maß ausgerollt. So konnte man ausschließen, dass durch andere parallel laufende Arbeiten und auch durch Begehen oder Werkzeuggebrauch eine übermäßige Beanspruchung der Bahnen auftrat. Die eigentliche Dachhaut bilden Bleitafeln, die in Doppelstehfalztechnik verlegt wurden. Die Falzabstände betragen 900 mm in der Quer- und 1370 mm in der Längsrichtung. Die einzelnen Tafeln sind lediglich an ihrer firstseitigen Kante fest mit dem Untergrund verbunden. Mit Hilfe eines z-förmig gekanteten Haftstreifens aus Edelstahlblech wurde hier eine lineare, fest verschraubte Verbindung mit der darunterliegenden Dachfläche aus Tonhohlziegeln hergestellt. An den Längsseiten sind die Platten hochgekantet und werden durch Hafte aus Kupferblech niedergehalten. Die traufseitige Kante der Platten ist nach innen gekantet, greift unter den Haftstreifen der von der Traufe her kommend bereits verlegten Platte und bildet dort einen einfachen Querfalz aus. Mit dieser Verlegeweise ist eine ungehinderte Beweglichkeit der einzelnen Tafeln in Längsrichtung möglich. Temperaturbedingte Maßänderungen in Querrichtung und dadurch mögliche Aufbeulungen werden durch die gewählte Tafelbreite und die vergleichsweise große Materialstärke in vertretbaren Grenzen gehalten. Obwohl die Befestigungspunkte der einzelnen Hafte bzw. der Haftstreifen nicht direkt der Bewitterung ausgesetzt sind, wurden sie mit einer zusätzlichen Nageldichtung versehen. Damit ist gewährleistet, dass auch bei extremen Wetterbedingungen – z. B. durch vom Wind eingetriebenes Regenwasser – keinerlei Durchfeuchtung des Untergrundes auftreten kann. Sicher bedacht Die Außenarbeiten am Dom von Siena dauerten bis Ende 2008. Mit Fertigstellung der neuen Dachkonstruktion war jedoch sofort gewährleistet, dass der Innenraum mit seinen Kunstschätzen und der kostbaren Decken- und Wandgestaltung sicher vor weiteren Feuchteschäden geschützt war. Redakteurin: Dagmar Riefer Informationen über die Produkte der Dörken GmbH & Co. KG, Herdecke erhalten Sie im Internet unter: www.doerken.de Aus Kupferblech individuell gekantete Einzelhafte bilden die Befestigung im Bereich der Längsfalze. Die Befestigung auf Nageldichtungsband verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit durch die Bohrlöcher. 43 Berichte Kinder erobern Rittergut Moderne Kita auf historischem Grund – Ersatzneubau mit Poroton-Ziegeln H annover, Mai 2009 (bfp) – Die neue Kindertagesstätte haucht der Ortsmitte von Liegau-Augustusbad im wahrsten Sinne neues Leben ein. So erblüht das ehemalige Rittergut bei Radeberg mit Heimatstube und Gasthof wieder zu einem funktionierenden und attraktiven Zentrum. Eine unwirtschaftliche Sanierung des alten Kinderhauses kam für die Kommune und das Büro Lunze Architekten nicht in Frage. Das neue Objekt sollte vor allem eins sein: energieeffi zient, wohngesund und ökologisch – innen wie außen. Mit dem Ersatzneubau wurde zugleich die historische Dreiseithof-Struktur wieder hergestellt: Die Kita besteht damit aus zwei rechtwinklig zueinander stehenden Gebäudeteilen, deren Eigenständigkeit auch optisch wirksam wird durch verschieden farbliche Akzentuierungen. Der Verbindungsbau dient als Treppenhaus. Durch intelligente Aufteilung in verschiedene Nutzereinheiten haben alle Altersstufen ihre individuellen Bereiche. Im Erdgeschoss befinden sich unter anderem Krippe sowie Technikräume und Turnhalle; im Obergeschoss sind Kindergarten und Hort untergebracht. Eine Besonderheit ist die bewusste Einbettung in die Geländetopographie; so gibt es einen direkten Zugang vom Obergeschoss des ersten Baukörpers in den höher gelegenen Gartenteil. Alle kindgerecht geplanten Gruppenräume besitzen einen eigenen Ausgang an der Vorderseite. In der oberen Etage befinden sich Loggien. Große Glasflächen in Gruppenräumen, Treppenhaus und Fluren sorgen für viel Tageslicht. Markisen dienen der Verschattung. Für angenehme Wärme sorgen in beiden Baukörpern Fußbodenheizungen. Von der Farbe der Fassade bis zu den Satteldächern mit Doppelmuldenfalzziegeln passt sich die moderne Kita in die Umgebungsbebauung des ehemaligen Rittergutes ein. Gesundes Raumklima für Kinder Der Verbindungsbau dient als Treppenhaus. Durch raumhohe Fenster dringt viel Tageslicht ins Innere. 44 Mit dem Fokus auf das Thema Wohngesundheit setzte man beim Bau bewusst auf besonders schadstoffarme Materialien. Damit ist die Kita heute für den Nachwuchs Spielparadies und Wohlfühloase in einem. Als Wandbildner kamen emissionsarme Poroton-Ziegel aus der neuen Generation mit Perlitfüllung zum Einsatz. Die eingesetzten Poroton-S 12 aus der T 9-/S 11-Familie sind BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Bautafel Objekt: Bauherr: Baufirma: Architekt: Kindertagesstätte Liegau-Augustusbad mit 160 Plätzen Stadt Radeberg, Am Markt 14, 01454 Radeberg Lattermann Bau GmbH, Dresden Lunze Architekten, Radeberg www.lunze-architekten.de Überbaute Fläche: ca. 788 m² Abmessungen: Gebäudeteil 1 Gebäudeteil 2 Verbindungsbau Breite 14,86 m 14,87 m 2,9 m Länge 27,34 m 22,16 m 12,3 m Bauweise Konstruktion: Sauberes und schnelles Verarbeiten – ohne zusätzliche Außendämmung. In einem Arbeitsschritt wurden die Außenwände erstellt, der natürliche Wärmeschutz steckt bereits im Ziegel. Die eingesetzten Poroton-Ziegel aus der S 11-Familie von Wienerberger zeichnen sich durch sehr gute statische Eigenschaften und eine hohe Druckfestigkeit aus. Sämtliche Innenwände wurden ebenfalls als Ziegelmauerwerk ausgeführt, so entstand ein massiver homogener Rohbau. Foto: Wienerberger Ziegelindustrie – wie alle Poroton-Ziegel – aus den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde gefertigt und frei von schädlichen Inhaltsstoffen sowie Ausdünstungen und lösen daher keine gesundheitsbedenklichen Allergien aus. Auch die durch unterseeische Vulkantätigkeit entstandene Perlitfüllung ist ein reines Naturerzeugnis. Dank hochwärmedämmender Eigenschaften ist der Stein prädestiniert für die massive, monolithische Bauweise und überzeugt als ressourcenschonender und energiesparender Wandbaustoff. Das Innovationsprodukt punktet auch beim Schallschutz. Die speziell für den Objektbau entwickelten Poroton-S 12/-S 11*-Ziegel zeichnen sich durch besonders massive Stege und eine Rohdichte von 0,8 (*0,9) aus. Mit einem Direkt-SchalldämmMaß von Rw = 47 (*50) dB bei einer Wandstärke ab 30,0 cm können normative Bestimmungen und sogar die Anforderungen an den erhöhten Schallschutz sicher erreicht werden. So sorgen die Ziegel innen wie außen für Ruhe. Naturnahe Erlebniswelt Neben dem Anspruch an eine schadstoffarme und energiesparende Bauweise wurde BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Ökologische Ziegel-Massivbauweise Wandbaustoff: WZI-Poroton-S 12*, 36,5 cm, mit integrierter ökologischer Dämmung aus Perlit (mineralisches Vulkangestein) Dachform/-neigung: Fassade: Hauptgebäude mit Satteldach, 38 % Neigung Verbindungsbau mit Flachdach Außenputzsystem, eingefärbter Oberputz Dicke der Außenwand: Ca. 40,0 cm inkl. Innen-/Außen-Putz U-Wert der Außenwand: 0,30 W/m²K* (*S 11: 0,28 W/m²K) Jahres-Primärenergiebedarf: 57,66 kwh/m² a (tatsächl.) (64 kwh/m² a max. zulässig) Haustechnik: Brennwertkessel 70 KW, Fußbodenheizung, Warmwasserspeicher 300 Liter Baukosten: ca. 1.610.000,00 € Brutto in den Kostengruppen 300, 400 und 500 gem. DIN 276 Besonderheiten: Loggia, Terrasse/Brücke im 1. OG mit direktem Zugang zum höher gelegenen Gartenbereich, naturnahe Außenflächengestaltung mit Lehmkuhle, Wasserplatz, Regenwasserzisterne 5000 Liter * Nachfolger des S 12 ist der optimierte Poroton-S 11 mit einer verbesserten Wärmeleitfähigkeit von 0,11 W/mK (U-Wert 0,28 W/m²K) sowie einem höheren Direktschalldämmmaß von 50 dB. auch im Außenbereich auf ein ökologisches Konzept gesetzt: Eine Regenwasserzisterne mit 5000 Litern Fassungsvermögen sorgt beispielsweise für eine wirtschaftliche Bewässerung; das vorhandene Gebäude für Spielgeräte besitzt ein Gründach. Den richtigen Umgang mit natürlichen Ressourcen erlernen die insgesamt 160 Kinder im Alter von ein bis neun Jahren auf dem naturnahen Außenbereich. Dieser ist im Rahmen des Projektes „Natur-erleben-undSpiel(t)räume“ entstanden, gefördert durch die Sächsische Landesstiftung für Natur und Umwelt. Auch hier unterstützte und begleitete das Büro Lunze Architekten Gestaltung und Umsetzung. Heute führen verschlungene Wege, gerahmt von Trockenmauern aus regionalem Granit und Sandsteinquader, durch das Gelände. Experimente mit Wasser, Flora und Fauna sind fest in die frühkindliche Erziehung integriert. Mit Hilfe ei- ner traditionellen Schwengelpumpe im Sand-Matsch-Bereich wird Wasser nicht nur spielerisch erfahrbar, die Kinder lernen zugleich den sorgsamen Umgang. Eine weitere Attraktion ist die Lehmkuhle. Hier wird je nach Witterungsbedingungen der Umgang mit Lehm gefördert. „Die wohngesunde und ökologische Bauweise der Kindertagesstätte wird nicht nur im Ortsteil Liegau-Augustusbad positiv aufgenommen, auch Kinder aus Radeberg fühlen sich auf dem historisch bedeutungsvollen Platz rundum wohl“, so Leiterin Margrid Kühne. Weitere Informationen: Wienerberger Ziegelindustrie GmbH, Oldenburger Allee 26, 30659 Hannover, Tel. (05 11) 6 10 70-0, Fax (05 11) 61 44 03, E-Mail: [email protected], www.wienerberger.de 45 Berichte Das ganze Jahr die Sonne nutzen Energie zum Nulltarif mit dem Sonnenhaus-Konzept M itten in Regensburg realisierte Architekt Georg Dasch ein Ziegelhaus mit einem solaren Deckungsgrad von 100 %. Ein Wohnhaus mit einer optimalen Wärmedämmung, gebaut aus natürlichen Baustoffen, dabei auf dem neuesten Stand der Technik und mit einem angenehmen Wohnklima - davon träumte Bauherr Jakob Lehner, als er sich mit seinen anspruchsvollen Wohnwünschen an den Architekten Georg Dasch wandte. Zudem sollte das Traumhaus noch zu 100 % mit sauberer Energie zum Nulltarif funktionieren. Geht nicht? Und ob – Sonnen- Umweltfreundlich und sparsam: Massive Ziegelwände aus natürlichen Poroton-T8-Ziegeln und 84 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf dem durchgehend 40 Grad geneigten Süddach sorgen für optimale Wärmespeicherung. Foto: Wienerberger Ziegelindustrie 46 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 haus heißt das Baukonzept des Straubinger Architekten, das all diese Bedingungen erfüllt und damit eine echte Alternative zum Passivhaus darstellt. Schon seit mehr als zehn Jahren realisiert Georg Dasch dutzende solcher Sonnenhäuser nach dem Vorbild des Schweizer Solarpioniers Josef Jenni, der bereits 1989 das erste völlig solar versorgte Haus baute. Die Kraft der Sonne rund ums Jahr nutzen Im Mittelpunkt der Sonnenhäuser steht die effiziente Nutzung des unerschöpflichen Energielieferanten Sonne. Das Ziel: Ein auf ein Minimum reduzierter Restverbrauch an fossiler Primärenergie. Im Idealfall – wie beim Sonnenhaus Lehner mit einem solaren Deckungsgrad von 100% – kann sogar ganz darauf verzichtet werden. Dafür sorgen 84 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf dem durchgehend 40 Grad geneigten Süddach. 34,37 Quadratmeter Photovoltaikelemente auf der Beschattung der Südseite erzeugen zusätzlichen Strom mit einer Spitzenleistung von 4,5 kWp. Der Jahresertrag liegt bei etwa 4.800 kWh. Transparente Bauteile wie nach Süden orientierte Glasflächen und Solarkollektoren fangen die gerade im Winter so kostbaren Sonnenstrahlen ein und sorgen für Wärme im Haus. Kernstück des Sonnenhauses ist ein im Haus integrierter und mit Wasser gefüllter Pufferspeicher, der die eingefangene Sonnenenergie wochenlang speichern und verteilen kann. Der imposante, 39.500 Liter fassende, zweieinhalb Meter dicke, 9,25 Meter hohe, gedämmte Wasserspeicher sammelt die gewonnene Sonnenenergie. Der integrierte Boiler speichert diese über lange Zeit und kann sie – je nach Bedarf – über eine Wandflächenheizung an den Wohnraum abgeben. Das bedeutet, auch in den heizintensiven Wintermonaten steht überschüssige Energie aus den Übergangsmonaten in ausreichendem Maße zur Verfügung. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist mit besonders Strom sparenden Gleichstrom-Ventilatoren ausgestattet. Zusätzlich wurden 60 Meter Erdwärmetauscher eingebaut. Massive Wände für eine optimale Wärmespeicherung Für eine wirklich autarke Energieversorgung, ist zudem eine optimale Wärmedämmung notwendig, z. B. durch die beim Bau verwendeten, massiven Ziegel Poroton-T8. Diese Planziegel der Wienerberger Ziegelindustrie bestehen aus Wärmekammern, die mit natürlichem, vulkanischem Perlit gefüllt sind. Neben optimiertem Schallschutz erfüllen die T8-Ziegel auch höchste Anforderungen an den Brandschutz und weisen beste ökologische und baubiologische Eigenschaften auf. Architekt Dasch entschied sich für den Poroton-T8, um den Transmissionswärmeverlust auf ein Minimum zu reduzieren. Denn: „Je massiver die Wände, desto besser die Wärmespeicherung.“ Der Bau eines Sonnenhauses ist damit eine umweltfreundliche Investition in die Zukunft, die sich schnell auszahlt. Entsprechend gelassen kann Bauherr Jakob Lehner auf die künftige Entwicklung der Energiepreise blicken. Seine hauseigene Sonnenenergie ist kostenlos – und das über Jahrzehnte hinweg. Nicht nur farblich passt sich der Ersatzneubau ideal dem angrenzenden Gasthof und der Heimatstube an. Mit den beiden Baukörpern wurde die historische Gebäudestruktur des einstigen Rittergutes wieder hergestellt. Besondere Akzente setzen die Loggien in verzinkter Stahlkonstruktion. Foto: Wienerberger Ziegelindustrie/ Gerhard Zwickert BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Der Verbindungsbau dient als Treppenhaus. Durch raumhohe Fenster dringt viel Tageslicht ins Innere. Foto: Wienerberger Ziegelindustrie/ Gerhard Zwickert Weitere Informationen zum SonnenhausKonzept sowie bundesweite Partnerbetriebe, die nach dem Sonnenhaus-Konzept planen und bauen, finden interessierte Bauherren unter www.sonnenhaus-institut.de. Weitere Informationen zum energiesparenden Bauen mit Poroton-T8 und -T9-Ziegeln sind erhältlich bei der Wienerberger Ziegelindustrie GmbH, Oldenburger Allee 26, 30659 Hannover, Tel. 0511 610 70-0, Fax 0511 61 44 03, E-mail: [email protected] oder im Internet unter: www.wienerberger.de. 47 Berichte Dynamisches Fassadenmanagement regelt Lichtschutz für die Binnenalster E ine intelligente Großlamellen-Steuerung mit Dämmerungsfunktion und Zeitschaltuhr an einer Fassade der Europa Passage in Hamburg regelt das rechtzeitige Schließen des Licht- und Sonnenschutzes bei Einbruch der Dunkelheit. Damit gewährleistet das System die Einhaltung der Binnenalster-Verordnung. Seit ihrer Eröffnung im Herbst 2006 hat sich die Europa Passage als eine der attraktivsten Kauf- und Erlebniswelten in der Hamburger Innenstadt etabliert. Das liegt einerseits an den Dimensionen – die 160 Meter lange Mall beherbergt auf fünf Ebenen 120 Geschäfte mit rund 30.000 m² Einzelhandelsfläche. Andererseits lädt die offen gestaltete Architektur von Hadi Teherani mit ihren 21 Metallbögen und einem tageslichtdurchlässigen Glasdach zum längeren Verweilen ein. Innenbeleuchtung darf Stadtbild nicht beeinträchtigen So angenehm das Tageslicht für die einkaufenden Menschen innerhalb der Passage ist, so störend empfindet die Stadt Hamburg das künstliche Licht, das bei Dunkelheit von innen nach außen auf die Binnenalster sowie die angrenzenden Straßenzüge und Fassaden dringt. Um das in diesem Teil des Zentrums charakteristische Stadtbild zu erhalten, wurde 1949 die Binnenalster-Verordnung erlassen. Sie legt fest, dass sich Werbemittel und Lichtzeichen auf eine Wandhöhe von zehn bis zwölf Metern über dem Straßenniveau beschränken müssen. An der zur Binnenalster ausgerichteten Außenfassade der Europa Passage befindet sich jedoch ein großflächig ver- Europa Passage Hamburg: Die Fassade darf laut Binnenalster-Verordnung nach Einbruch der Dunkelheit keine, das charakteristische Stadtbild störende Beleuchtung nach außen abstrahlen. Fotos: Somfy GmbH 48 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Sonnenstandsverfolgung gewährleistet Blendschutz Patio in der Europa Passage: Die Lamellen des Behangs lassen sich mit Hilfe der zentralen Gebäudesteuerung Animeo IB+ des Herstellers Somfy individuell für jedes Fassadenteil optimal ausrichten. glastes Dachgeschoss mit Büroräumen. Vor allem in den Wintermonaten, wenn es frühzeitig dunkel wird, muss daher gewährleistet sein, dass die Innenbeleuchtung keinen störenden Einfluss auf den Außenbereich ausübt und die Richtlinien der Binnenalster-Verordnung berücksichtigt werden. Sensortechnik sorgt für Einhaltung der Binnenalster-Verordnung Um diese rechtliche Vorgabe technisch befriedigend zu lösen, wurden die verglasten Dachschrägen mit einem dynamischen Fassadenmangement des Herstellers Somfy ausgestattet. Das Steuerungssystem Animeo IB+ versetzt die Großlamellen zu jeder Jahreszeit rechtzeitig automatisch in den Verdunkelungsmodus. Dabei übermittelt der Lichtfühler einer außen angebrachten Sensor Box die Daten an ein zentrales Gebäudesteuerungsgerät. Dort werden sie ausgewertet und entsprechende Befehle über das Bus-System an das lokale Motorsteuergerät geschickt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Antriebe den Behang spätestens 30 Minuten nach Sonnenuntergang schließen. Die Sensor Box verfügt zudem über Regen- und Temperaturfühler. Das ist vor allem im Winter wichtig, da die Gummiprofile der Lamellen in geschlossenem Zustand an der Fassade festfrieren können und dadurch beschädigt werden. Bemerken die Sensoren Frostgefahr, schließen sich die Lamellen nur zu 95 Prozent. Das erhält die Funktion des Systems dauerhaft aufrecht und gleichzeitig dringt das künstliche Licht im Innern nicht nach außen. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Auch in anderen Bürobereichen der Europa Passage findet sich intelligente Steuerungstechnologie für den Sonnenschutz. So sind beispielsweise die Außenjalousien per Sonnenstandsverfolgung automatisch bedienbar. Dabei errechnet die Zentrale für jede Tageszeit den jeweiligen Sonnenstand und übermittelt diese Daten an das Motorsteuergerät, das die Lamellen der Behänge entsprechend ausrichtet – ganz individuell auf die einzelne Fassade des Gebäudes abgestimmt. Das gewährleistet zu jeder Tages- und Jahreszeit die besten Sichtverhältnisse für die Nutzer der Büroräume. Die im Gebäude arbeitenden Menschen müssen sich aber keineswegs der zentralen Steuereinheit unterordnen. Jeder hat über einen im Raum befestigten Bedientaster die Möglichkeit, den Befehl direkt zu stoppen. Die Behänge reagieren unmittelbar und nicht erst bei Erreichung der oberen oder unteren Endlage, so dass keine unnötigen Wartezeiten entstehen. Diese Bedienpriorität lässt die Zentralbefehle für den Rest des Tages aussetzen und der Nutzer muss nicht permanent gegensteuern. Stephan Wolter ist als Centermanager zuständig für die Gebäude- und Betriebstechnik der Europa Passage und betreut in diesem Zusammenhang auch die Steuerungstechnik für den Sonnenschutz. „Wichtig sind für meine Arbeit vor allem die Zuverlässigkeit des Systems sowie die problemlose Bedienbarkeit. Beides ist hier gegeben. Die vorhandene Sonnenschutzsteuerung ist sehr leistungsfähig und gleichzeitig mit einer bedienerfreundlichen Software ausgerüstet. Dadurch wird der Alltagsbetrieb extrem vereinfacht und die Nutzer verfügen jederzeit über die besten Lichtund Sichtverhältnisse.“ Weitere Infos im Internet unter: www.somfy.de Intelligentes Fassadenmanagement mit Animeo IB+ von Somfy: Das Zusammenspiel von Building Controler (rechts) und Motor Controler ermöglicht Energieeinsparungen, optimale Lichtverhältnisse und die Raumhoheit des Nutzers über die Sonnenschutzautomatik. Die Lamellen im Obergeschoss des zur Binnenalster gelegenen Teils der Europa Passage werden per Lichtsensor und zentralem Steuerungsgerät rechtzeitig vor Anbruch der Dunkelheit geschlossen. Neumünster - Messegelände Holstenhallen 10. - 15. Sept. 2009 Donnerstag – Dienstag 9.00 – 18.00 Uhr Baumaschinen & Kommunalgeräte und Sonderthema Farbe Gestaltung Bauschutz – Energie sparen und gesund leben – Info-Tel. 04321- 910 190 oder im Internet unter www.nordbau.de %DXPDVFKLQHQ*HUlWH3ODQXQJ1HXEDX$XVEDX 49 Berichte Isokorb: Konstruktiv, innovativ, kreativ Gestaltungsfreiheit und optimale thermische Trennung N achhaltiges Bauen und moderne Architektur: Die Schöck Bauteile GmbH aus Baden-Baden bietet mit ihrer Isokorb-Produktreihe vielfältige Anschlussvarianten zur thermischen Trennung auskragender Bauteile. Das tragende Dämmelement reduziert Wärmebrücken beispielsweise an Balkonen und ermöglicht Planern gleichzeitig mehr Gestaltungsfreiheit. Energieeffi zient trennt der Isokorb auskragende Bauteile aus Stahl, Stahlbeton Ein Plus an Wohnqualität im Kanton Zug (Schweiz): Die großzügigen Balkone an den Gebäuden des Zuger Stadttors sind über eine stützenfreie Konstruktion mit dem Schöck Isokorb angebracht. Foto: Schöck Bauteile GmbH und Holz voneinander. Als Teil der Statik sind zudem weit auskragende Bauteile mit großen Tragweiten realisierbar. So sind konstruktive Lösungen möglich, die den steigenden energetischen Anforderungen gerecht werden und architektonisch ein hohes Maß an Flexibilität zulassen. Steigende Energiekosten und verschärfte gesetzliche Anforderungen: Die Rahmenbedingungen, mit denen Planer konfrontiert werden, können kreative Entwurfsideen schnell zunichte machen. Eine individuelle Architektur erfordert bautechnische Lösungen, die energiewirtschaftlich sind und gleichzeitig flexibel eingesetzt werden können. Besonders bei auskragenden Bauteilen, wie zum Beispiel Balkonen oder Laubengängen, ist der Planer vor die Herausforderung gestellt, Energieeffizienz und individuelle Architektur aufeinander abzustimmen. Denn besonders Auskragungen, wie Balkone oder Laubengänge, verursachen einen erhöhten Energieverlust in der Gebäudehülle. Diese Wärmebrücke ist äußerst heikel und zum Teil verzichten Planer ganz auf derlei Konstruktionen, um den steigenden energetischen Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig aber sind sie ein wichtiges architektonisches Gestaltungselement, Am Sandtorkai in Hamburg: Der Schöck Isokorb Typ K ist in das weit über den Sandtorhafen auskragende Gebäude eingebaut. Foto: Schöck Bauteile GmbH 50 das den Wert einer Immobilie und die Wohnqualität erheblich steigert. Genau für diesen schwierigen Spagat bietet der renommierte Bauteilehersteller Schöck mit seiner IsokorbProduktreihe konstruktiv wirksame Lösungen an. Optimale Wärmedämmung und mehr Gestaltungsfreiheit Ob geometrische oder materialbedingte Wärmebrücken – die Isokörbe von Schöck minimieren den Energieverlust und schonen damit nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Bausubstanz. Denn durch den lokal erhöhten Wärmeverlust im Bereich der Wärmebrücke kann es zu einer erheblichen Absenkung der Oberflächentemperatur kommen, so dass sich Schimmel oder sogar Tauwasser bildet. Bei auskragenden Bauteilen muss der Planer deshalb besonders auf die energetische Bilanz achten, um die Bausubstanz zu schützen und damit gleichermaßen gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden. Für diese Anforderungen hat sich der Schöck-Isokorb seit Jahrzehnten bewährt: Er bietet bei Balkonen und Laubengängen einen wärmebrückenminimierten Anschluss und ist gleichzeitig materialunabhängig: Mit dem Isokorb Typ K kann Stahlbeton von Stahlbeton thermisch getrennt werden, sei es ein Balkon, eine Attika oder auch eine Brüstung. Frei auskragende Stahlträger können mit dem Typ KS angeschlossen werden. Für einen wärmegedämmten Anschluss zwischen Holz und Stahlbeton bietet Schöck den Isokorb Typ KSH an. Stahlkonstruktionen sind mit dem Isokorb Typ KST möglich. Mit dem neuen Isokorb XT hat der Bauteilespezialist zudem ein Produkt auf den Markt gebracht, das als „Wärmebrückenarme Konstruktion“ den Bau nach Passivhausstandard ermöglicht. Durch die Materialunabhängigkeit und die leichte Verarbeitung ist der Schöck Isokorb für ganz unterschiedliche Bauweisen einsetzbar. Gleichzeitig ist das Wärmedämmelement Teil der Statik und so sind weit auskragende Bauteile mit großen Tragweiten möglich – für ein architektonisch individuelles Ergebnis mit einer langen Lebensdauer. Weitere Informationen zum Isokorb bekommen interessierte Planer und Bauherren direkt bei der Schöck Bauteile GmbH in BadenBaden: per Fax (07223 9677-471) oder per E-Mail ([email protected]). BAUZENTRUM E-BAU 2/2009 Bauaufsichtliche Zulassung für Trespa Meteon Fassadenplatten tere andere Hilfsmittel. Grundsätzlich ist die Hinterschnitttechnik für eine Vielzahl von Bekleidungswerkstoffen, einschließlich Naturwerkstein, geeignet und in nationalen und europäischen Zulassungen geregelt. Die Wirkungsweise des KEIL-Hinterschnittankers ist der Formschluss, der bei einem geringen Bohrlochdurchmesser und großer Hinterschnittbohrung hohe Haltekräfte sicherstellt. Die witterungsbedingte Verschmutzung wird infolge der rückseitigen Verankerung vermieden und macht eine aufwändige Wartung entbehrlich. Auch in erdbebengefährdeten Gebieten und zusätzlichen Anforderungen bei Flughafenbebauungen hat sich die Hinterschnitttechnik bewährt. Mit dem KEILHinterschnittanker Trespa-MeteonFassadenplatten D ie seit Jahren bewährte Hinterschnitt-Verankerung in Trespa-Meteon-Fassadenplatten hat nunmehr das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) erneut bauaufsichtlichzugelassen (Z-21.91544). KEIL-Hinterschnittanker KH Das wesentliche Merkmal des Hinterschnittankers besteht in der rückseitigen, nicht sichtbaren, Befestigung der Fassadenplatte an der Unterkonstruktion – ohne wei- Die Fassadenplatten vom Typ Meteon und Meteon-KR sind bauaufsichtlich zugelassen, wobei es sich beim Plattenkern sowohl um faserverstärkte Harzkomposit- oder HPLPlatten handeln kann. Die Herstellung unterliegt der zulassungsgemäßen Eigen- und Fremdüberwachung. Von entscheidender qualitativer Bedeutung ist die integrierte, dekorative Oberfläche aus pigmentierten Harzen, die mittels Elektronenstrahlen ausgehärtet werden. Die Platten und die Befestigung sind auch in Industrieatmosphäre und Meeresnähe einsetzbar. Neu: Ausführung von Untersichten und Durchfahrten. Die vorliegende Zulassung erlaubt ohne weitere Nachweise die Bekleidung von z. B. Untersichten und die Seitenwände von Durchfahrten (vgl. „Anwendungsbereich“, VOB/C, ATV DIN 18351), die Vandalismus gefährdet sind. Damit werden Ausschreibung und Ausführung von Bekleidungen in diesem Bereich wesentlich vereinfacht. Weitere Gestaltungsvielfalt Nunmehr ist auch die Verwendung variabler Plattengrößen geregelt und dem Planer wird eine größere Gestaltungsvielfalt eröffnet. Beispiele sind das Einbeziehen von Fensterlinien, Bändern oder Lisenen in das Fugenraster. Neue Formen der Gliederung, betont abgegrenzte Farbflächen und das Vorsehen von Teilflächen zum Anbringen einer später erforderlichen statischen Auswechslung für Werbeflächen oder Lichtleitsystemen sind möglich. Fotos: Trespa BAUZENTRUM E-BAU 2/2009 Weitere Informationen können dem FVHFSonderdruck „Hinterschnittbefestigungen von Fassadenplatten“ entnommen werden. Mehr zum Thema Hinterschnittbefestigungen sind im Internet unter www.keil.eu zu finden 51 Berichte Dem Himmel so nah Alpines Drehrestaurant mit Demag-Antriebseinheiten ausgestattet dem Meeresspiegel und beeindruckt mit einer ständig wechselnden Kulisse. Innerhalb einer Stunde ziehen an den Panoramafenstern ganz gemächlich Säntis, Appenzell, der Bodensee und das Rheintal sowie der Vorarlberg vorbei. Allerdings dreht sich hier nicht das gesamte Restaurant, denn das eigentliche Gebäude ist statisch. Vielmehr sorgt ein Drehelement im Boden dafür, dass sich allein der Bereich um 360 Grad dreht, in dem die Gäste mit vornehmlich heimischen Spezialitäten verwöhnt werden. Der Weg zum neuen Gipfelerlebnis D ie Ostschweiz ist um eine Touristenattraktion reicher. Nach nur einjähriger Bauzeit wurde 2008 auf dem Appenzeller Aussichtsberg „Hoher Kasten“ ein neues Drehrestaurant eröffnet, das den Besuchern eine Rumdumsicht über die faszinierende Bergwelt bietet. Die erforderlichen Antriebssysteme von der Fahreinheit bis zum Frequenzumrichter stammen von Demag Cranes & Components. Das „rondom“ gelungene Bauwerk befindet sich in einer Höhe von 1.795 Metern über 52 Zu erreichen ist das Drehrestaurant „Hoher Kasten“, in dessen Bau die LBHK Luftseilbahn Brülisau-Hoher Kasten AG rund 9,6 Millionen Franken investiert hat, über eine Seilbahn. Die Fahrt von Brülisau auf den Aufsichtsberg dauert knapp 8 Minuten. Welche außergewöhnlichen logistischen Dienste diese Seilbahn in den letzten zwei Jahren leistete, machen Zahlen deutlich. So sind während des Abbruchs des alten Gebäudes allein etwa 2.200 Kleinmulden mit der Bahn ins Tal gebracht worden. In Summe waren für die Abbrucharbeiten 1.920 Abfahrten nötig. Im Gegenzug wurden sämtliche für den Neubau benötigte Komponenten mit der Bahn auf den Aussichtsberg transportiert, selbst 3,8 Meter lange gebogene Träger sowie die Unterkonstruktion für das Drehrestaurant. Die Idee, eine rotierende Scheibe in den Boden einzulassen, entstammt von den stammt von den Schweizer „architekten:rlc ag“, Rheineck. Das Gesamtkonzept setze sich im Rahmen eines Architekturwettbewerbs durch. Die Suche nach einem geeigneten Lieferanten für die erforderlichen Antriebssysteme führte zu Demag Cranes & Components. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Solide Techniken für den geräuschlosen Dreh Der Durchmesser des heutigen „Drehtellers“, der sich aus umlaufenden Kranschienen sowie einem Metallkranz samt aufgelegtem Holzboden zusammensetzt, beläuft sich auf 14,5 Meter. Getragen wird die Konstruktion von 24 kreisförmig angeordneten Radblöcken der Baugröße DRS 200, die fest im Betonboden verschraubt sind. Ergänzend wurden sechs Seitenführungen in Form von nicht angetriebenen Radblöcken des Typs DRS 112 installiert. Dies war erforderlich, da der Drehkranz quasi kein Zentrum hat und daher von außerhalb geführt werden muss. Die Fläche im Innern des Rings ist fixiert. Auf ihr befindet sich der begehbare Korpus für das Büffet im Panoramarestaurant. Das System dreht sich also um diesen Kern. Allein schon das Konstruktionsprinzip der Antriebseinheiten von Demag gewährleistet ein Minimum an Geräuschentwicklung im alltäglichen Betrieb. Gemeinsam mit der Hofer AG aus Rorschach, die den Stahlbau sowie die Lieferung und Integration der Spezialverglasung verantwortete, wurden dennoch weitere Vorkehrungen getroffen. Ziel war, den Gästen ein Ambiente zu bieten, das durch keinerlei Geräuschentwicklung im sprichwörtlichen Untergrund gestört wird. Dazu wurden Schalldämm-Schaumplatten und an den Antriebselementen eine rundum montierte Graphit-Dauerschmierung aufgebracht. Für die Trennung von Holz und Stahl sorgt eine Folie. Der schmale Übergangsspalt vom Innen- zum Außenkreis wurde mit Bürstendichtungen isoliert. Das reduziert ganz nebenbei auch die Staubentwicklung. Im Restaurant selbst lässt nur eine sauber verfasste Fuge im Teppichboden erahnen, welche Kräfte darunter wirken. Für die erforderliche Bewegung des Drehelements sorgen sechs Flach-Doppelgetriebe mit Bremsmotoren, die in ihrer Drehzahl explizit auf die hier geforderten, sehr geringen Fahrgeschwindigkeiten ausgelegt sind. Die Leistung beläuft sich auf je 0,18 kW bei 100 % ED, die Nennspannung beträgt 220/380 V (ΔY). Darüber hinaus ermöglicht die patentierte Drehmomentstütze der Flachgetriebe eine radialkraftfreie Übertragung des Drehmoments zwischen Radblock und Getriebemotor. Das reduziert die Belastung der Antriebswelle und verlängert deren Lebensdauer. Zentral angesteuert werden die sechs Antriebsmotoren über den DemagFrequenzumrichter „Dedrive Compact“, der bei einer Modulationsfrequenz von 16 kHz sehr geringe Arbeitsgeräusche aufweist und über den sich Geschwindigkeiten stufenlos einstellen lassen. Eine Frage der richtigen Kombination Neben hoher Planungs- und Investitionssicherheit hat die Entscheidung, auf komplette verschleißarme Fahreinheiten von Demag zu setzen, einen weiteren, nicht unwesentlichen Vorteil für den Bauherrn und die Betreiber des neuen Schweizer Aussichtswunders. So sind sämtliche Bauteile exakt aufeinander abgestimmt. Das stellt hohe Funktionssicherheit, ein sanftes und präzises Beschleunigen und Bremsen sowie einen geräuscharmen und ruckfreien Lauf sicher. Über den „Dedrive Compact“ können zudem der Anlaufstrom begrenzt und damit Motoren und Getriebe entlastet werden. Weitere Infos im Internet unter: www.demag.de BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 53 Berichte Universität Bochum Großauftrag mit BRESPA®-Klimadecken U nis sind Vordenker und was liegt da näher als innovative Produkte zum Einsatz zu bringen. Aktuelles Beispiel ist die Ruhr-Universität Bochum: In den neuen Gebäuden ID und IDN, in denen Laborräume, Büros, Seminar- und Übungsräume sowie einen Hörsaal, eine Bibliothek und eine Cafeteria untergebracht werden, werden 19.500 m² BRESPA®-Klimadecken in den Dicken 26 cm und 32 cm eingebaut. Das Niedertemperatursystem erhält seine geothermische Energie aus 130 m Tiefe und die großen Speichermassen des Betons dienen zum gleichmäßigen Kühlen oder Wärmen der Räume. Mit diesem Deckensystem werden die Anlagen- und Betriebskosten deutlich gesenkt und die Energieeffi zienz der Gebäude erhöht. Zusätzlich werden auch noch 4.500 m² BRESPA®Isodecken als Sohlplatten geliefert. Auftraggeber ist MBN Bau AG aus Georgsmarienhütte, Fachplaner waren das Büro Rohling AG (pbr) aus Osnabrück. Da für BRESPA®-Klimadecken die Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung der SpannbetonFertigdecken nicht gilt, wurde beim Ingenieurbüro Hegger + Partner in Aachen ein Gutachten in Auftrag gegeben und die Zustimmung im Einzelfall erwirkt. Gutachten zur BRESPA®Klimadecke von H + P Ingenieure GmbH & Co. KG Im März 2009 wurden 26 cm und 32 cm dicke BRESPA®-Decken untersucht, ob die zusätzlich eingelegten Heizregister und die zwei Anschlussdosen die Querkrafttragfähigkeit im Bereich des ungerissenen Querschnittes beeinträchtigen. Dafür hat der Sachverständigenausschuss „SpannbetonHohlplatten“ als Interpretation der Formulierungen aus der DIN EN 1168 genau definierte Versuchsaufbauten vorgeschrieben: An jedem Plattentyp mussten drei Bauteil- 54 versuche mit jeweils 9 Belastungszyklen durchgeführt und alle Versuchsreihen bis zum Versagen der Prüfplatten (Bruchlast) gefahren werden. Neben der Querkrafttragfähigkeit wurden auch die Plattenverformungen an beiden Auflagern und an der Stelle der maximal zu erwartenden Durchbiegung aufgezeichnet. Mit der Überwachung und die Auswertung der Bauteilversuche war das Büro Hegger + Partner Ingenieure aus Aachen beauftragt. Alle Versuche erreichten die vom Sachverständigenausschuss „Spannbeton-Hohlplatten“ geforderte Mindesttragfähigkeit von 95% der voraussichtlichen Bruchlast. Die Zugfestigkeiten der Versuchskörper betrugen mindestens 3,33 N/mm² und lagen somit weit über dem in der Zulassung geforderten Wert von 3,0 N/mm². Mit diesem Gutachten haben Prüfbehörden nun eine allgemein gültige Entscheidungsgrundlage für die Tragfähigkeit der hier eingesetzten Klimadecken, um Zustimmungen im Einzelfall zu erteilen – wie beim Erweiterungsbau der Uni Bochum geschehen, wo die ersten Deckenplatten Anfang Mai ausgeliefert wurden. Das ganze Gutachten kann unter www.dwsystembau.de heruntergeladen werden. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Stromausfall – Angst im Dunklen? Innovative nachleuchtende Aluminiumoberfläche von Novelis S ie befi nden sich in einem geschlossenen Raum, wie z.B. einem Fahrstuhl und plötzlich ein Stromausfall! Es gibt keinerlei Lichtquelle von außen. Es herrscht absolute Dunkelheit. Jetzt ist es nicht schwer sich vorzustellen, dass es in dieser Notsituation leicht zu panischen Reaktionen, möglicherweise zu Unfällen kommen kann. Für solche sicherheitsrelevante Anwendungen hat NOVELIS jetzt eine neue innovative Aluminiumoberfläche entwickelt LUMINAL LUMINAL ist ein im Bandbeschichtungsverfahren lackiertes Aluminiumblech mit einer nachleuchtenden Beschichtung. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Für die Person im Fahrstuhl würde sich die Situation mit LUMINAL bekleideten Wände oder Decken im Fahrstuhl erheblich entschärfen: Denn die lackierten Aluminiumoberflächen geben auch nach einer Stunde noch soviel Licht ab, dass sich die im Raum befindlichen Personen problemlos orientieren können. LUMINAL-Bleche sind in Dicken bis zu 2 mm und Breiten bis zu 1600 mm verfügbar. Die Lackierung und Aluminiumlegierung ist problemlos für Verformungen, wie Abkanten oder Rollformen geeignet. Als Beschichtungsvariante bietet NOVELIS eine LUMINAL-Oberfläche mit besonders hoher Kratzfestigkeit für den Einsatz in stark frequentierten Bereichen wie z. B. U-BahnStationen und Unterführungen an. LUMINAL-Bleche sind witterungsbeständig und nicht brennbar (A1 zertifiziert nach EN 13501). Die Oberfläche kann auch mit vielen gängigen Verfahren bedruckt oder überlackiert werden. Farbaluminium mit der nachleuchtenden Oberfläche bietet besonders für Anwendungen in sicherheitsrelevanten Bereichen eine optimale Lösung. LUMINAL vermeidet Unfälle, Paniken und stellt bei den hohen Energiekosten eine Vielzahl von alternativen Einsatzmöglichkeiten zu bisherigen Beleuchtungssystemen dar. Kontakt: Novelis Deutschland GmbH www.novelis-painted.com [email protected] Tel. 0551-304-0 55 VDA ZDI U.B.I-D. Gemeinsame Nachrichten der Verbände: • ZDI – Zentralverband Deutscher Ingenieure e. V. • U.B.I.-D. – Union Beratender Ingenieure e. V. – Bundesverband Freiberuflicher Ingenieure BFI • VDA – Verband Deutscher Architekten e. V. • IAP – Bundesverband Deutscher Ingenieur-, Architektur- und Planungsbüros e. V. • BIAV – Bundesingenieur- und -Architektenverband e. V. • BDK – Bundesverband Deutscher Baukoordinatoren e. V. • UFB – Union Freier Berufe e. V., Fachrichtung Bauwesen • BDGS – Bundesverband Deutscher Grundstückssachverständiger e. V. • BBauSV – Bundesverband Deutscher Bausachverständiger e. V. Bundesgeschäftsstelle Edelsbergstr. 8, 80686 München, Tel. 089-570070, Fax 089-57007260 Mail: [email protected] 70. Geburtstag Präsident Johann Straub Dipl.-Ing. (FH) Johann Straub, Präsident der Union Freier Sachverständige e. V. – UFS, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Grundstückssachverständiger e. V. – BDGS und Präsident des Bundesverbandes Deutscher Baukoordinatoren e. V. – BDK feiert am 20. Juli 2009 im Kreise seiner Familie (verheiratet, zwei Söhne und 4 Enkel) seinen 70. Geburtstag in München. Herr Straub, der in München geboren und aufgewachsen ist, hat nach dem Studium des Bauingenieurwesens das elterliche Geschäft der Bauunternehmung übernommen. Er hat die Baumeisterprüfung abgelegt und war dann selbst im Baumeisterprüfungsausschuss aktiv. Straub war zeit seines Lebens selbständig tätig und unterlag nie der Knebelung seines freien Geistes! Seit über 40 Jahre engagiert sich Straub nun ehrenamtlich mit viel Einsatz und großem diplomatischem Geschick für die gemeinsamen Interessen der freien Berufe, insbesondere der Ingenieure und Sachverständigen. Als geschätzter und kompetenter Gesprächspartner hat sich Straub stets um ein sinnvolles Miteinander und um den Ausgleich von Gegensätzen der einzelnen Berufsgruppen und Tätigkeitsarten eingesetzt. 56 Große Verdienste erwarb sich Straub auch beim Aufbau der Verbände des Bundesverbandes Deutscher Grundstückssachverständiger e. V. – BDGS und des Bundesverbandes Deutscher Baukoordinatoren e. V. – BDK. Seinem Weitblick ist es zu verdanken, dass auch diese Berufsgruppen eine wirkungsvolle Interessensvertretung haben. Johann Straub ist neben Prof. Dr. Carl Soergel und Prof. Dr. Günter Zimmermann Gründer und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der DEUTSCHEN INGENIEURUND ARCHITEKTEN-AKADEMIE e. V. – DIAA, da ihm die Fort- und Weiterbildung der Architekten, Ingenieure und Sachverständige ein großes Anliegen ist. Als Beratender Ingenieur setzt er sich weiterhin auch in der Vertreterversammlung der Bayerischen IngenieurekammerBau für die Interessen der Ingenieure ein und war 1990 bereits dort im Gründungsausschuss tätig. Weiterhin engagiert sich Straub ehrenamtlich als Vorsitzender des BERUFSVERBANDES FREISCHAFFENDER INGENIEURE UND ARCHITEKTEN e. V. – BFIA und Vizepräsident der UNION MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN e. V. – UMU. Von 1994 bis 2005 war Straub als ehrenamtlicher Finanzrichter am Finanzgericht München/Oberbayern tätig. Präsident Johann Straub Anlässlich seines Ehrentages möchten ihm der ZENTRALVERBAND DEUTSCHER INGENIEURE e. V. – ZDI, die DEUTSCHE INGENIEUR- UND ARCHITEKTEN-AKADEMIE e. V. – DIAA und die angeschlossenen Berufsverbände besonderen Dank für sein außergewöhnliches Engagement aussprechen und ihm für die jahrelange harmonische, aber auch immer konstruktivkritische, Zusammenarbeit danken. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Neue HOAI tritt in Kürze in Kraft! Honorare werden um 10 % erhöht! Die Neufassung der HOAI wurde nun endlich beschlossen und tritt mit Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt (Ende Juli/Anfang August 2009) in Kraft. Erfreulich ist, dass die Honorarsätze um 10 % erhöht wurden. Stundensätze und Honorare für Beratungsleistungen sind hingegen nicht mehr geregelt. Diese müssen nun ausgehandelt werden. Das kann für Sie zum Vorteil oder auch zum Nachteil sein! Mit der HOAI-Novelle wurde das Ziel des Bürokratieabbaus vorangebracht sowie mehr Freiraum für die Vertragsgestaltung geschaffen, um den Ansprüchen heutiger komplexer Planungsprozesse zu entsprechen. Die Büros sollen mit der Neuregelung dazu anzuhalten werden, noch konsequenter betriebswirtschaftlich zu kalkulieren, was besonders im Zusammenhang mit der internationalen Geschäftstätigkeit mittelständischer Unternehmen bedeutsam ist. Mit der Verordnung erfolgt eine Unterteilung der HOAI in zwei Bereiche: Zum einen sind verbindliche Regeln und zum anderen – in einem Anlagenteil – unverbindliche Empfehlungen vorgesehen. Grundlage für diese Differenzierung ist die erfolgte Unterscheidung von Planungsleistungen (verbindlich) und Beratungsleistungen (unverbindlich, Leistungsbilder gemäß Teil X-XIII). Mit den verbindlichen Vorgaben soll vor allem auch dem Verbraucherschutz entsprochen werden. Die Ausweisung von Orientierungsgrößen im Anlagenteil ist darauf ausgerichtet, den Übergang ehemals verbindlicher Regelungen in die Freivereinbarkeit abzufedern. Wesentliche weitere Änderungen der HOAI sind die Abkopplung der Honorare von den tatsächlichen Baukosten mittels eines so genannten Baukostenberechnungsmodells (Grundlage sind nunmehr die in der Entwurfsplanung berechneten Kosten) sowie die sofortige Anhebung aller Honorarsätze (Tabellenwerte) um zehn Prozent. Um den Vorgaben der Richtlinie des europäischen Parlaments und des Rates über Dienstleistungen im Binnenmarkt vom 12. Dezember 2006 zu genügen, wird der Anwendungsbereich der HOAI auf Büros mit Sitz im Inland beschränkt. Und wie geht es weiter? Eine nochmalige Modernisierung und redaktionelle Überarbeitung der HOAI 2009 ist geplant, da die Beschränkung der Vorgaben verbindlicher Honorarsätze allein auf Planungsleistungen doch als problematisch angesehen wird. Die Auswirkungen der HOAI 2009 sollen nun kritisch beobachtet werden. Gegebenenfalls kehrt man dann BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 HOAI – Fachveranstaltung München, Bauzentrum, Willy Brandt Allee 10, Würzburg, Maritim Hotel, Pleichertorstr. 5, Hannover* Düsseldorf oder Köln* München, Bauzentrum, Willy Brandt Allee 10, Berlin* Donnerstag, den 23. Juli 2009 Donnerstag, den 30. Juli 2009 Montag, den 10. August 2009 Donnerstag, den 27. August 2009 Mittwoch, den 9. September 2009 Freitag, den 11. September 2009 * Veranstaltungsort stand noch nicht fest und wird bei Anmeldung mitgeteilt! Referent: Rechtsanwalt Thomas Obermiller RA Obermiller ist seit Jahren Ansprechpartner für die Mitglieder in HOAI Fragen. Daher ist er mit der HOAI und den Problemen aus der Praxis bestens vertraut. Seminarinhalt: Teil 1 (10.00 – 13.00 Uhr) Grundlagen der HOAI, Neugliederung der HOAI, wichtigste inhaltliche Änderungen, Auswirkungen auf die tägliche Praxis Teil 2 (14.00 – 17.00 Uhr) Vertiefung anhand ausgesuchter Schwerpunktthemen zum Allgemeinen Teil, sowie zur Objektplanung und Fachplanung Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs vorgenommen! Der Verband behält sich vor eventuell Termine zu ändern/ stornieren. Für Mitglieder des Verbandes ist das Seminar kostenfrei! Nichtmitglieder wenden sich für weitere Informationen bitte an die DCI-Seminar GmbH, Frau Hillner, Tel. 089/57007244, E-Mail: [email protected] HOAI – Text Die Textfassung der HOAI 2009 erhalten Sie demnächst vom Verband kostenfrei zugestellt. Die HOAI Beschlussvorlage des Bundesrates (Drucksache 395/09) können Sie zwischenzeitlich im Internet unter www.biav.de downloaden. doch wieder zur Verbindlichkeit der Honorare für Beratungsleistungen nach Anlage 1 der Verordnung zurück. Ein Gutachten, welches nach Inkrafttreten der HOAI 2009 in Auftrag gegeben wird, soll dann darüber Aufschluss geben, ob möglicherweise Anpassungsmaßnahmen insbesondere im Hinblick auf die Auskömmlichkeit der Honorarstruktur, die Leistungsbilder, die Anrechenbarkeit nach Bausubstanz sowie die Regelung der Objektüberwachung nötig sind. Wesentliche Änderungen im Überblick: Der Anwendungsbereich der HOAI wird auf Planungen von im Inland ansässigen Büros beschränkt. Damit wird der allgemeinen Dienstleistungsfreiheit gemäß der europäischen Dienstleistungsrichtlinie Rechnung getragen. Mit einem neuen Berechnungsmodell und einem Bonus-Malus-System werden die Honorare von den Baukosten abgekoppelt und Anreize zum kostengünstigen Bauen geschaffen. Beratende Tätigkeiten werden ebenso behandelt wie bei der Rechtsberatung (Mit der Novellierung der Gebührenordnung für Rechtsanwälte ist seit Juli 2006 nur noch die gerichtliche Tätigkeit an verbindliche Gebühren gebunden). Die Regelungen bleiben aber als unverbindliche Vorschriften erhalten und stellen für unerfahrene Planer und Auftragnehmer ein Orientierungsgeländer dar. Mit dem Wegfall verbindlicher Stundensätze wird mehr Vertragsfreiheit ermöglicht. Gleichzeitig entstehen mehr Anreize für die Büros zu wirtschaftlich vernünftigem und marktgerechtem Kalkulieren. Die seit fast 14 Jahren unveränderten Tafelwerte werden pauschal um 10 Prozent angehoben. Die Mehrkosten für die öffentlichen Haushalte betragen rund 290 Millionen Euro, davon tragen der Bund 80 Millionen Euro, die Bundesländer 35 Millionen Euro und die Kommunen 175 Millionen Euro. Der Entwurf enthält außerdem systematische Verbesserungen und Vereinfachungen. Es bleibt bei den bisherigen Tafelendwerten (unter anderem 25,56 Millionen Euro im Hochbau). Die sogenannten Beratungsleistungen Teile X bis XIII sind in dem „nicht verbindlichen Anhang“ enthalten. 57 VDA ZDI U.B.I-D. Neufassung der Vergabeordnung für freiberufliche Dienstleistungen – VOF geplant ! Zu dem Entwurf der Neufassung der Vergabeordnung für freiberufliche Dienstleistungen – VOF (Stand 04. 05. 2009) haben wir dem Bundeswirtschaftsministerium mitgeteilt, dass wir ein grundsätzlich großes Problem darin sehen, dass Existenzgründer und kleine Büros nicht ausreichend berücksichtigt werden. Eine Auswahlentscheidung zugunsten jungen und kleinen Büros ist durch die stringenten Vorgaben gemäß § 5 Abs. 4 und 5 des Entwurfs der VOF äußerst schwierig. Gefordert werden danach Nachweise der finanziellen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und fachlichen Eignung, die z. B. durch Bilanzen, Liste von Referenzobjekten, Zahl der Mitarbeiter bzw. einer Erklärung über die Büroausstattung erbracht werden sollen. „Die kreative Gründerkultur ist inzwischen derart bürokratisiert, dass die Baukultur darunter enorm leidet! Wir sind der Ansicht, dass eine Kultur der Selbständigkeit gefördert werden muss und nicht die Knebelung des Geistes!“, sagte Dipl.-Ing. Hermann Sturm, Präsident des ZENTRALVERBAND DEUTSCHER INGENIEURE e. V. – ZDI und Vorsitzender der UNION BERATENDER INGENIEURE e. V. – U.B.I.-D. zu diesem Entwurf der VOF. Dass der Saldo der Existenzgründung 2008 erstmals seit 30 Jahren negativ ist, sei daher kein Wunder! Sturm führt als gutes Beispiel für eine Gründungsgeneration durch Leistungsträger eines der größten unabhängigen Planungsbüros in Deutschland „Obermeyer planen und beraten“ auf, dessen Erfolgsgeschichte damit begann, dass Herr Obermeyer durch eine kostenfreie Planung einer kleinen Brücke Anfang der fünfziger Jahre für die Stadt München mit dieser ins Geschäft gekommen war. „Würde diese Planung heute aber ein junger Kollege anbieten, würde er sich vor Abmahnungen kaum retten können und der Ausschluss aus der Architekten- oder Ingenieurkammer würde ihm drohen!“, so Sturm weiter. Berufsanfängern und kleinen Büros mangelt es bei Bewerbungen immer wieder daran, geeignete Referenzobjekte und diese auch in ausreichender Zahl für die letzten drei Jahre vorweisen zu können. Große Büros mit hohen Umsatzzahlen und vielen Beschäftigten sind somit gegenüber jungen 58 und/oder kleinen Büros durch eine vermeintliche bessere Leistungsfähigkeit im Vorteil. Folglich erhalten die Aufträge nur die großen Büros. Auch die Anzahl der Mitarbeiter darf kein Beurteilungskriterium mehr sein, da bei dem heutigen Arbeitsmarkt jederzeit die Einstellung einer notwendigen Anzahl qualifizierter Mitarbeiterzahlen möglich ist und sich somit die nötige Leistungsfähigkeit im erforderlichen Umfang auch kurzfristig sicher stellen lässt. Gleiches gilt für die Beschaffung der Geräte und der technischen Ausrüstung, gemäß § 5 Abs. 5 e. des Entwurfs der VOF. Wir sind der Ansicht, dass die grundlegende Bewertung neu gewichtet gehört, so dass z. B. die örtliche Präsens, also Verfügbarkeit am Ort des Geschehens sowie die Wirtschaftlichkeit des Projekts ein stärkeres Gewicht erhalten müssen. Ebenso sollten gesetzestreue Unternehmen, mit sozialen, umweltbewussten und innovativen Aspekten stärker berücksichtigt werden. Auftraggeber sollen aber zudem angehalten werden, die „Eignungsvoraussetzungen“ nicht zu hoch anzusetzen. Auf den bei kleinen Büros vorhandenen Erfahrungsschatz und auch auf die neuen Ideen von jungen Büros zu verzichten und dadurch auch die Beschäftigungslage der kleinen und jungen Büros zu gefährden, entspricht unserer Auffassung nach nicht der deutschen Planungskultur. Die deutsche Planungskultur lebt von einer Vielfalt von Ideen und deren Verwirklichung und nicht wie in angelsächsischen Ländern von großen Planungsfabriken. Ein transparentes und faires Vergabeverfahren sieht nach unseren Vorstellungen so aus, dass der beste und innovativste Vorschlag den Zuschlag bekommt, unabhängig von Referenzobjekten, Mitarbeiterzahl und Büroausstattung! Mietwohnungsbau muss angekurbelt werden! ZENTRALVERBAND DEUTSCHER INGENIEURE e. V. – ZDI fordert Erhöhung der Abschreibungen auf Wohnungen Der Bedarf an Wohnungen und Häusern wird in den kommenden Jahren in Ballungsräumen wie München, Stuttgart, Köln oder Hamburg kontinuierlich steigen, obwohl die Bevölkerung insgesamt schrumpft. Dies liegt zum einen daran, dass die Anzahl der SingleHaushalte noch deutlich zunehmen wird und zum anderen daran, dass viele der in der Nachkriegszeit errichteten Gebäude nicht sanierungsfähig und marktgängig sind und besser abgerissen und durch entsprechenden Neubau kompensiert werden müssen. Verschiedene Studien gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2025 bundesweit rund 400.000 Wohnungen jährlich neu erstellt werden müssen um eine angespannte Mietwohnungslage zu verhindern. Tatsächlich wurden im Jahr 2008 aber gerade einmal ca. 175.000 Wohnungen fertig gestellt. Besorgniserregend ist dies, da zumal kontinuierlich ein Rückgang seit 1995 im Wohnungsbau zu verzeichnen ist. Bezahlbarer und lebenswerter Wohnraum wird jedoch von künftigen Investitionen im Mietwohnungsbau abhängen. Da sich die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Investitionen in den Mietwohnungsbau aber in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert haben, haben sich auch die Investoren aus dem Mietwohnungsbau zurückgezogen. Bei Renditen nach Steuern von 2 bis 4% ist Wohnraum als Anlageform nicht mehr attraktiv gewesen. Dipl.-Ing. Hermann Sturm, Präsident des ZENTRALVERBANDES DEUTSCHER INGENIEURE e. V. – ZDI fordert daher eine gezielte Ankurbelung des brachliegenden Wohnungsneubaus durch die Wiedereinführung der degressiven AfA. „Gezielte Förderungen für die Immobilienund Wohnungswirtschaft gehören in das Konjunkturpaket der Bundesregierung, denn seit jeher ist die Bauwirtschaft ein Motor, der die Konjunktur zum Laufen bringt und ihre Entwicklung stabilisiert“, so Sturm weiter. MINT – Technischen Nachwuchs im Mittelstand sichern Der demographische Wandel sowie die zunehmende Technologisierung der Arbeitswelt führen zu steigenden Anforderungen an die Beschäftigten und zu Herausforderungen für die Personalpolitik in mittelständischen Unternehmen, in den sog. MINT-Qualifikationen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Ein struktureller Fachkräfteengpass führt – trotz Krise – bei Technikern, Meistern und Akademikern bereits jetzt zu einer erschwerten Stellenbesetzung in Unternehmen. Mittelfristig wird sich diese Situation weiter verschärfen, sollten keine adäquaten Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Zurückzuführen ist dies auf zwei Entwicklungen: Einerseits werden in den kommenden Jahren vermehrt MINT-Fachkräfte aus dem Erwerbsleben ausscheidenden, welche durch nachrückenden Jahrgänge nicht ersetzt werden können. Anderseits steigt der generelle Bedarf an MINT-Fachkräften innerhalb des Wirtschaftssystems auf Grund einer zunehmenden Technologisierung. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen benötigen Hilfestellungen, um sich BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 im Wettbewerb mit Großunternehmen als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Deshalb beteiligt sich der Dachverband die UNION MITTELSTÄNDISCHER UNTERNEHMEN e. V. – UMU, vertreten durch Prof. Dr. Carsten Ahrens, an einem entsprechenden Projekt des Bundeswirtschaftsministeriums und des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Ziel des Projektes ist es, den Mittelstand für den drohenden Fachkräfteengpass im MINT-Bereich zu sensibilisieren. In einem weiteren Schritt soll dann ein personalwirtschaftlicher Instrumentenkasten entwickelt werden, der den Unternehmen Werkzeuge in den vier Bereichen Personalrekrutierung, Qualifizierung, Mitarbeiterbindung sowie Personal- und Organisationsentwicklung an die Hand gibt. EnEV 2009 tritt am 1. Oktober 2009 in Kraft 30 Prozent mehr Energieeffizienz bei Gebäuden Die EnEV 2009 wurde am 30. April 2009 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und tritt am 1. Oktober 2009 in Kraft. Der Kerninhalt ist eine 30%-Erhöhung der Anforderungen an die Energieeffizienz von Neu- und BestandsGebäuden. Die Änderungen im Überblick: Neubauten: Die Obergrenze für den zulässigen Jahres-Primärenergiebedarf wird um durchschnittlich 30 Prozent gesenkt. Neubauten: Die energetischen Anforderungen an die Wärmedämmung der Gebäudehülle werden um durchschnittlich 15 Prozent erhöht, das heißt, die Wärmedämmung der Gebäudehülle muss durchschnittlich 15 Prozent mehr leisten als bisher. Altbau-Modernisierung: Bei der Modernisierung von Altbauten mit größeren baulichen Änderungen an der Gebäudehülle werden die Bauteilanforderungen um durchschnittlich 30 Prozent verschärft (z. B. Erneuerung der Fassade, der Fenster, des Dachs). Alternativ kann der Bauherr sich dafür entscheiden, auf das 1,4-fache Neubau-Niveau zu sanieren. Dies betrifft die Anforderungen an den Jahres-Primärenergiebedarf und an die Wärmedämmung der Gebäudehülle. Die Anforderungen an die Dämmung oberster nicht begehbarer Geschossdecken (Dachböden) werden verschärft. Oberste begehbare Geschossdecken müssen bis Ende 2011 eine Wärmedämmung erhalten. In beiden Fällen genügt aber auch eine Dämmung des Daches. Für Klimaanlagen, die die Feuchtigkeit der Raumluft verändern sollen, wird eine Pflicht BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 zum Nachrüsten von Einrichtungen zur automatischen Regelung der Be- und Entfeuchtung vorgesehen. Nachtstromspeicherheizungen, die älter als 30 Jahre alt sind, sollen in größeren Gebäuden außer Betrieb genommen werden und durch effizientere Heizungen ersetzt werden. Dies betrifft Wohngebäude mit mindestens sechs Wohneinheiten und Nichtwohngebäude mit mehr als 500 Quadratmetern Nutzfläche. Die Pflicht zur Außerbetriebnahme soll stufenweise zum 1. Januar 2020 einsetzen. Es besteht keine Pflicht, wenn das Gebäude das Anforderungsniveau der Wärmeschutzverordnung 1995 erfüllt, der Austausch unwirtschaftlich wäre oder öffentlich-rechtliche Vorschriften den Einsatz von elektrischen Speicherheizsystemen vorschreiben (z. B. Festsetzungen in Bebauungsplänen). Maßnahmen zum Vollzug der Verordnung werden verstärkt: Bestimmte Prüfungen werden den Bezirksschornsteinfegermeister übertragen und Nachweise bei der Durchführung bestimmter Arbeiten im Gebäudebestand – so genannte Unternehmererklärungen – eingeführt. Außerdem werden einheitliche Bußgeldvorschriften eingeführt. Verstöße gegen bestimmte Neu- und Altbauanforderungen der EnEV und die Verwendung falscher Daten beim Energieausweis werden als Ordnungswidrigkeit geahndet (Quelle: BMVBS.) Musterarbeitsvertrag für Ingenieure – Architekten – Technische und kaufmännische Angestelle Einige Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichtes führten dazu, dass unsere bisher herausgegebenen Musterarbeitsverträge der neuen Rechtslage angepasst werden mussten. Sobald Sie als Arbeitgeber vorgefasste Vertragsklauseln in einen Arbeitsvertrag übernehmen, unterfallen diese der sog. AGB-Inhaltskontrolle gem. §§ 307 BGB ff. (AGB = Allgemeine Geschäftsbedingungen). Dies bedeutet, dass Vertragsklauseln im Streitfall vor Gericht dahingehend überprüft werden können, ob Sie z. B. überraschend, unklar oder widersprüchlich sind oder ob gar ein Klauselverbot vorliegt. Es wird empfohlen, die alten Arbeitsvertragsmuster nicht mehr zu verwenden. Sollte sich bei Ihren schon länger beschäftigten Arbeitnehmern auch aus anderen Gründen eine Anpassung im Arbeitsvertrag erforderlich sein, verwenden Sie bitte auch hier die neuen Vertragsformulierungen. Alle Mitglieder der Partnerverbände können den neuen Musterarbeitsvertrag mit Erläuterungen beim Arbeitgeberverband Deutscher Architekten und Ingenieure e. V. – ADAI kostenfrei anfordern per Mail unter [email protected] oder per Fax 089-57007260: Teilen Sie uns bitte neben ihrem Namen und Ihrer E-Mail-Adresse auch den Verband mit, in dem eine Mitgliedschaft besteht bzw. Ihre Mitgliedsnummer Rechtsprechung: Wohnflächenberechnung unter anteiliger Einbeziehung von Dachterrassenflächen Der unter anderem für das Wohnraummietrecht zuständige VIII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs hatte über die Frage zu entscheiden, mit welchem Anteil Dachterrassen bei der Berechnung der Wohnfläche einer Mietwohnung zu berücksichtigen sind. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs stellt eine Abweichung der tatsächlich vorhandenen von der vereinbarten Wohnfläche um mehr als 10 % einen erheblichen Mangel der Mietsache dar, die den Mieter zu einer entsprechenden Mietminderung berechtigt. Dabei ist der Begriff „Wohnfläche“ im Wohnraummietrecht auch bei frei finanziertem Wohnraum grundsätzlich anhand der für preisgebundenen Wohnraum geltenden Bestimmungen auszulegen. Dementsprechend ist die Wohnfläche für Mietverhältnisse aus der Zeit vor dem 1. Januar 2004 aufgrund der bis zum 31. Dezember 2003 anwendbaren §§ 42 bis 44 der Zweiten Berechnungsverordnung (II. BV), für Mietverhältnisse jüngeren Datums nach der ab dem 1. Januar 2004 geltenden Wohnflächenverordnung (WoFlV) zu ermitteln. Das gilt nur dann nicht, wenn die Parteien dem Begriff der Wohnfläche im Einzelfall eine abweichende Bedeutung beigemessen haben oder wenn ein anderer Berechnungsmodus vereinbart oder ortsüblich ist oder nach der Art der Wohnung näher liegt. Für die Anrechnung von Außenflächen (Balkonen, Loggien und Dachterrassen) können entweder die DIN 283 oder § 44 Abs. 2 II BV bei Mietverträgen, die vor dem 01. 01. 2004 abgeschlossen sind, herangezogen werden. Während die DIN 283 eine starre Anrechnung zu ¼ vorschreibt, lässt § 44 Abs. 2 II.BV eine Anrechnung bis zur Hälfte zu. Nach § 4 Nr. 4 WoFlV sind solche Flächen höchstens zur Hälfte, in der Regel aber mit ¼ anzurechnen. Einen Mittel- oder Regelwert der Anrechnung von ¼ nennt § 44 Abs. 2 II. BV – anders als § 4 Abs. 4 WoFlV – nicht. Die Bestimmung überlässt es vielmehr dem Bauherrn, die für ihn unter dem Gesichtspunkt der Wohnungsbauförderung günstigste Anrechnungsquote bis zur Hälfte zu wählen. Dieser dem Bauherrn vom Gesetz 59 VDA ZDI U.B.I-D. bewusst eingeräumte Spielraum kann bei der Ermittlung der Wohnfläche nach dem Maßstab des § 44 Abs. 2 II. BV auch dann nicht unberücksichtigt bleiben, wenn es um die Frage einer möglichen Wohnflächenabweichung als Mangel der Mietsache geht. Denn dies hätte zur Folge, dass Vermieter unter Umständen erhebliche Mietminderungen wegen Wohnflächenabweichung hinnehmen müssten, obwohl die im Mietvertrag angegebene Wohnfläche nach Maßgabe des § 44 Abs. 2 II. BV zulässigerweise unter Anrechnung von Balkon- und Terrassenflächen bis zur Hälfte errechnet worden ist. Ein solches Ergebnis erscheint nicht hinnehmbar. Es hat deshalb – vorbehaltlich abweichender Parteivereinbarung oder örtlicher Verkehrssitte – dabei zu bewenden, dass bei Wohnflächenberechnungen nach Maßgabe des § 44 Abs. 2 II. BV die Grundfläche einer Dachterrasse bis zur Hälfte anzurechnen ist. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs haben ortsübliche Berechnungsweisen mangels abweichender Parteivereinbarung Vorrang. (Urteil vom 22. April 2009 – VIII ZR 86/08, AG Köln – Urteil vom 11. November 2005 – 208 C 393/05, LG Köln – Urteil vom 5. März 2008 – 10 S 327/05 Quelle: Pressestelle des Bundesgerichtshofs) Bindung des Planers an seine Schlussrechnung Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Diskussion um die nachträgliche Aufbesserung eines Pauschalhonorars unterhalb der Mindestsätze um zwei wichtige Aussagen bereichert. Erstens: In einer Schlussrechnung liegt grundsätzlich kein Verzicht des Planers auf eine weitergehende Forderung. Zweitens: Zahlt ein Auftraggeber die Schlussrechnung des Planers, sind Nachforderungen des Planers nicht grundsätzlich ausgeschlossen (Urteil vom 23. 10. 2008, Az: VII ZR 105/07). (www.iww.de) Öffentliche Auftraggeber tragen künftig Verzögerungskosten bei Ausschreibungen Der Bundesgerichtshof hat am 11. Mai 2009 entschieden, dass der öffentliche Auftragge- 60 ber künftig die Mehrkosten aus der Verzögerung zu tragen hat, wenn der Zuschlag auf einen ausgeschriebenen Bauauftrag erst nach Ablauf der Bindefrist für die Angebote erteilt wird. Diese Verzögerungen hatten in der Vergangenheit den Bauunternehmen immer wieder erhebliche Zusatzkosten verursacht, weil die Preise für Baustoffe wie Stahl, Bitumen oder Beton in der Zwischenzeit explodiert waren. Die Mehrkosten berechnen sich dabei nach § 2 Nr. 5 VOB/B. Für die Bauwirtschaft ist die wirtschaftliche Bedeutung des Urteils erheblich. Erfahrungsgemäß werden mindestens 10 % der öffentlichen Aufträge im Bausektor verspätet abgeschlossen, dadurch entstehen den Bauunternehmen schätzungsweise Mehrkosten von bis zu 1 Mrd. € jährlich. (BGH-Urteil vom 11. Mai 2009 – VII ZR 11/08) Tochter als Mieterin: Der Fiskus stellt in diesem Fall strenge Anforderungen Grundsätzlich hat der Gesetzgeber nichts dagegen, wenn enge Verwandte untereinander als Mieter und Vermieter auftreten. Sie dürfen dann auch alle damit verbundenen steuerlichen Vorteile in Anspruch nehmen. Allerdings weist der Infodienst Recht und Steuern der LBS darauf hin, dass der Fiskus auf solche Vertragsverhältnisse ein ganz besonders strenges Auge wirft. Die Vereinbarungen müssen dem Vergleich mit normalen Mietbeziehungen unter Fremden Stand halten. (Finanzgericht Köln, Aktenzeichen 5 K 5762/04) Der Fall: Ein Elternpaar machte in seiner Steuererklärung Werbungskosten aus Vermietung und Verpachtung geltend. Die betreffende Wohnung war an die eigene Tochter vermietet. Das zuständige Finanzamt wollte jedoch die Verluste nicht anerkennen. Die Begründung: Die Vertragsbeziehung sei so außergewöhnlich gestaltet, dass man nicht von einem normalen Mietverhältnis sprechen könne. Unter anderem existierte für die fragliche Zeit nur eine mündliche Vertragsvereinbarung, der Mietzins war deutlich niedriger als der des vorherigen Fremdmieters und hinsichtlich der Nebenkosten hatte man keine verbindliche Regelung getroffen. All diese Argumente schienen dem Finanzgericht Köln ausreichend, um dieses Mietverhältnis letzten Endes steuerlich nicht anzuerkennen. Jede einzelne Abweichung sei für sich betrachtet vielleicht noch nicht so dramatisch gewesen, aber „in ihrer Gesamtheit“ seien die Auffälligkeiten „so gravierend, dass das Mietverhältnis in den Streitjahren keine steuerliche Anerkennung finden kann.“ (Quelle: LBS) ARGE Baurecht: Selbständigen Unternehmern droht Umsatzsteuerfalle! Ärzte, Apotheker, Architekten, aber auch selbständige Friseure, Bäckermeister oder IT-Unternehmer müssen aufpassen, wenn sie ein privates Wohnhaus bauen und dabei Firmen mit Sitz im Ausland beschäftigen. Als selbständige Unternehmer schulden sie dann nämlich dem deutschen Fiskus Umsatzsteuer, warnt Rechtsanwältin Heike Rath, Mitglied des Geschäftsführenden Ausschusses der Arbeitsgemeinschaft für Bau- und Immobilienrecht (ARGE Baurecht) im Deutschen Anwaltverein (DAV). „Diese Umkehr der Steuerschuldnerschaft ist vielen Betroffenen nicht bekannt. Das ist eine veritable Umsatzsteuerfalle!“ Betroffen sind alle Bauherren, die ihren Beruf als selbständige Unternehmer ausüben, und zwar unabhängig davon, ob sie als Unternehmer Umsatzsteuer berechnen oder nicht. Beauftragen sie für ihren Hausbau oder Teile davon ein Unternehmen, das seinen Sitz im Ausland hat, dann müssen sie die 19 Prozent Umsatzsteuer, die auf die von ihnen beauftragten Bauleistungen anfallen, an das Finanzamt abführen. Davon betroffen sind häufig Bauherren, die in grenznahen Gebieten bauen und Firmen aus Polen, Tschechien, Holland, Belgien, Frankreich oder Österreich mit dem Bau oder Ausbau ihres privaten Wohnhauses beauftragen. Sie müssen darauf achten, dass sie die Umsatzsteuer – wenn sie fälschlicherweise in der Rechnung ausgewiesen ist, nicht bezahlen. Der Bauunternehmer bekommt nur den Nettobetrag überwiesen, die 19 Prozent Umsatzsteuer dagegen müssen an das zuständige Finanzamt abgeführt werden. Dieses Umsatzsteuerproblem für selbständige Unternehmer darf nicht mit der Bauabzugssteuer verwechselt werden. Die Bauabzugssteuer bezieht sich auf den unternehmerisch genutzten Teil des Wohnhauses. Baut der Selbständige aber ein reines Wohnhaus, ist er von der Bauabzugssteuer nicht betroffen und muss sich auch keine Freistellungserklärung vorlegen lassen. Vorsicht sollten auch die Architekten der betroffenen Bauherren walten lassen, wenn sie Bau- und Handwerkerrechnungen prüfen und ihren Auftraggebern zur Bezahlung „freigeben“, empfiehlt die Fachanwältin. Raten sie ihren Auftraggebern, die komplette Rechnung samt Umsatzsteuer an den ausländischen Unternehmer zu überweisen, dann zahlt der ahnungslose Bauherr unter Umständen doppelt: einmal an den Bauunternehmer und ein zweites Mal ans Finanzamt, denn das hält sich in jedem Fall an den Bauherren. Er ist als selbständiger Unternehmer in der Umsatzsteuerpflicht. Kann er sich die zuviel gezahlte Umsatzsteuer vom BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 ausländischen Unternehmen nicht zurückholen, weil dieser unwillig ist oder die Firma gar nicht mehr existiert, dann hält sich der Bauherr im Zweifel an den Architekten, der ihm geraten hat, die Rechnung zu bezahlen. Das kann für den Planer teuer werden, warnt die ARGE Baurecht. Er sollte sich hier rechtzeitig Rat vom Baujuristen holen. (Quelle: Arge-Baurecht www.arbge-baurecht.com) dass hier eine besondere Verbundenheit mit diesen Anwälten vorliegt. Verzichten Sie als Sachverständiger auf Links zu Rechtsanwälten! Von Lutz Battran und Achim Linhardt Ein Link auf der Homepage des Sachverständigen zur Homepage eines verfahrensbeteiligten Rechtsanwalts kann die Besorgnis der Befangenheit begründen und damit Ihren Auftrag kosten! Ein Sachverständiger wurde als befangen abgelehnt nachdem der Prozessvertreter der Beklagtenpartei bei einer Überprüfung des Tätigkeitsfeldes des Sachverständigen anlässlich einer Beauftragung zur Erstellung eines ergänzenden Gutachtens eine Internetrecherche durchführte. Dabei stellte der Anwalt fest, dass der Sachverständige auf seiner Internetseite unter der Überschrift „Folgende interessante Links habe ich für Sie zusammengestellt:“ unter dem Punkt „Rechtsanwälte“ neben einer weiteren Kanzlei die gegnerischen Prozessvertreter benennt. Der Sachverständige erklärte daraufhin, dass er seine Webseite mit der Kanzlei der Anwälte der Klägerin verlinkt habe, weil er den sachbearbeitenden Anwalt im Jahre 2002 anlässlich einer Privatbegutachtung als kompetenten Rechtsanwalt auf dem Gebiet des Bau- und Architektenrechts kennen gelernt habe, aber ansonsten keine weiteren geschäftliche oder private Verbindungen zu dem Anwalt bestünden Das LG Kiel beschloss (24. 02. 2009, AZ 11 O 43/06), dass das Ablehnungsgesuch gemäß den §§ 406 Abs. 1 S. 1, 42 ZPO begründet ist, da ein Grund vorliegt, der geeignet ist, Misstrauen gegen die Unparteilichkeit des Sachverständigen zu rechtfertigen. Danach kommt es für eine Befangenheit nicht darauf an, ob der vom Gericht beauftragte Sachverständige parteilich ist oder ob das Gericht selbst Zweifel an seiner Unparteilichkeit hat. Entscheidend sei vielmehr, ob vom Standpunkt der ablehnenden Partei genügend objektive Gründe vorliegen, die in den Augen eines vernünftigen Menschen geeignet sind, Zweifel an der Unparteilichkeit eines Sachverständigen zu erregen. Dies ist durch das Aufführen von nur zwei Rechtsanwaltskanzleien auf der Webweite des Sachverständigen gegeben, da für den unbefangenen Betrachter der Eindruck entstehe, BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Neue Förderprogramme für Energieeffizienz und Klimaschutz Rezension Brandschutz kompakt Adressen – Bautabellen – Vorschriften 2009, DIN A6, 366 Seiten, 29 €, ISBN 978-3939138-36-5, Feuertrutz GmbH Verlag für Brandschutzpublikationen, Tel. 0221-5497120, mail: [email protected], www.baufachmedien „Brandschutz Kompakt“ ist ein praktisches Nachschlagwerk für den vorbeugenden Brandschutz. Es bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Fachinformationen, die Planer und Ausführende im vorbeugenden Brandschutz ständig griffbereit haben sollten und beinhaltet Adressen, Tabellen, Abläufe und Übersichten mit wichtigen Planungswerten aus Normen und Vorschriften, tabellarische Auszüge aus Bauordnungen, Symbole für Brandschutzpläne und Gefahrzeichen sowie Verzeichnisse von Normen, Baubestimmungen und Muster-Richtlinien. Internetportal www.werdebauingenieur.de Ingenieure verdienen gut und haben gute Zukunftsaussichten! Trotzdem gibt es zu wenig Studierende des Bauingenieurwesens. Die Zahl der Absolventen liegt seit Jahren um rund 1.000 unter dem vom Branchenverband als jährlichen Bedarf angegeben 4.000 Absolventen. Es wird eine Ingenieurlücke drohen, die auch durch den aktuellen Anstieg der Studienanfängerzahlen um 1.500 auf 7.500 in 2008 nicht geschlossen werden kann, da die jungen Bauingenieure frühestens in vier bis fünf Jahren dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Diesen drohenden Ingenieurmangel hat der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie zum Anlass genommen durch ein Internetportal das Interesse bei jungen Menschen am Studium des Bauingenieurwesens zu wecken. Unter www.werde-bauingenieur.de kommen nun erstmals Studenten und Studentinnen von verschiedenen Hochschulen und Universitäten zu Wort, die von ihren Erfahrungen aus den ersten Semestern des Studiums berichten. www.werde-bauingenieur.de Energieeffizient Bauen wird noch leichter gemacht Die KfW Bankengruppe führte zum 01. April 2009 eine neue, transparente Programmstruktur in der KfW-Wohnbauförderung ein. Durch eine flexiblere und stärker am Kunden orientierte Struktur der Förderprogramme sowie attraktive Konditionen sollen zusätzliche Anreize für energieeffizientes Bauen und Sanieren geschaffen werden. Energieeffizient Bauen und Sanieren Die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen im Wohnbau durch Kredite und Zuschüsse ist seit dem 01.04. 2009 in den beiden Programmen „Energieeffizient Bauen“ und „Energieeffizient Sanieren“ mit weitgehend angeglichenen Förderbedingungen gebündelt. Einheitlicher Förderstandard für Neubau und Sanierung wird zukünftig das neue „KfW-Effizienzhaus“ sein. Diese Marke knüpft an das erfolgreiche KfW-Energiesparhaus im Neubau und erweitert es um den Bereich der Sanierung. Neu ist auch die ergänzende Sonderförderung von speziellen Sanierungsmaßnahmen im Baukastensystem. Die KfW vergibt selbst direkte Zuschüsse für die qualifizierte Baubegleitung durch einen Sachverständigen (zum Beispiel einen Energieberater), den Austausch von Nachtsstromspeicherheizungen sowie die Optimierung bestehender Heizungsanlagen. Diese Maßnahmen können sowohl miteinander als auch mit der Kreditoder der Zuschussvariante des Programms oder mit anderen KfW Programmen kombiniert werden. Altersgerecht Umbauen Der Wohnungsbestand in Deutschland entspricht vielfach noch nicht den Anforderungen ältere Menschen. Deshalb wird das Programm „Wohnraum Modernisieren – Standard“um die Variante „Altersgerecht Umbauen“ erweitert. Damit können Wohnungen modernisiert, barrierefreie oder barrierereduziert gestaltet oder mit intelligenter Haustechnik ausgestattet werden. Das hilft Menschen mit altersbedingt eingeschränkter Mobilität, Menschen mit Behinderungen genauso wie Familien mit Kindern. Gefördert werden investive Maßnahmen an bestehenden Gebäu- 61 VDA ZDI U.B.I-D. Bundesverband Deutscher Grundstückssachverständiger e. V. – BDGS den unabhängig vom Baujahr des Gebäudes mit zinsgünstigen Krediten. Der Förderhöchstbetrag liegt bei 50.000 Euro je Wohneinheit (vor Modernisierung). Die neuen Programmbedingungen gelten für alle Anträge, die ab 01. April bei der KfW eingehen. Die Antragstellung erfolgt für Kredite bei der Hausbank, Anträge für Zuschüsse und Sonderförderung können direkt bei der KfW gestellt werden. Weitere Informationen erhalten Sie auch unter www.kfw.de DTZ Logistikimmobilien-Report 2008/2009 Die Logistikbranche ist Deutschlands drittgrößter Wirtschaftszweig – davon profitiert auch der Immobilienmarkt. Im Gegensatz zur großen wirtschaftlichen Bedeutung führt der deutsche Logistikimmobilienmarkt in der Wahrnehmung jedoch nur ein Schattendasein. Lediglich vereinzelt gibt es Angaben zum absoluten Flächenbestand von Logistikimmobilien. Noch lückenhafter sind Informationen zu Leerständen, zur Nutzerstruktur oder zu Ausstattungsmerkmalen. Damit mangelt es an Grundlagen für eine Markttransparenz und professionelle Beobachtung des Marktgeschehens. Genau hier hat DTZ angesetzt und eine Bestandserhebung für Logistikimmobilien durchgeführt und die Ergebnisse in einem Report zusammen gestellt. Marktinformationen über Standorte, Flächenbestand, Nutzerstruktur, Bautätigkeit, Leerstände, Umsätze sowie Mieten und Renditen werden darin vorgestellt. Als erstes immobilienwirtschaftliches Beratungshaus hat DTZ auch ein Ausstattungs-Rating für Logistikimmobilien entwickelt und dies für das besonders gefragte Segment der Logistikobjekte ab 10.000 m2 in den Regionen Berlin, München, Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg. Der Report wird als PDF-Dokument für eine Schutzgebühr von 79 € angeboten unter www.dtz.com. Wählen Sie auf der Startseite das Land „Germany“ aus. Dann sehen Sie eine Aufstellung aktueller Studien. Klicken Sie auf Logistikimmobilien-Report 2008–2009. Sie können sich zunächst eine kostenfreie Zusammenfassung der Inhalte ansehen, bevor Sie sich für einen kostenpflichtigen Download des ausführlichen Berichts entscheiden. Rückblick über die Tegernseer Baufachtage und die ImmobilienSachverständigentage in Rottach-Egern Gruppe der interessierten BDK-Mitglieder Bundesverband Deutscher Baukoordinatoren e. V. – BDK BDK besichtigt Skyline Tower in München Am 29. 05. 2009 ermöglichte der BDK unter Leitung des zuständigen Koordinators, Herrn Guido Schmidt, eine Führung für interessierte Mitglieder über die bekannte Baustelle des Skyline Tower in München, Schwabing. Das Ensemble besteht aus einem 23-geschossigen Hochhaus und vier 5- und 7-geschossigen Campusgebäuden. Insgesamt entstehen rund 44.000 Quadratmeter Geschossfläche auf einem 13.800 Quadratmeter großen Grundstück. Der Entwurf für den „Skyline Tower“ stammt von dem international bekannten Architekten Helmut Jahn aus Chicago. Der BDK will sich auch zukünftig um die Durchführung von Baustellenbesuchen bemühen und damit Gelegenheit für die praktische Fortbildung und Erfahrungsaustausch unter Kollegen bieten. 62 Die Tegernseer Baufachtage, die am 14./15. Mai 2009 veranstaltet wurden, standen in diesem Jahr unter dem Generalthema „Energetische Sanierung von Bestandsfassaden“. Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Phys. Klaus Sedlbauer referierte als erster über die Veralgung von Wärmedämmverbundsystemen. Anschließend zeigte Dipl.-Ing. Ralf Schumacher anhand von Beispielen wie Fehler beim Einbau von Fenstern und Sohlbänken zu vermeiden sind. Herr Dr. Ulrich Heinemann dozierte weiter über hocheffiziente Dämmelemente zur Gebäudesanierung – Vakuumisolationspaneele (VIP) und Vakuumisolierglas (VIG). Herr Dr. Thomas Schrepfer zeigte die Bauphysikalischen Vorteile aber auch Probleme und typische Schäden an hinterlüfteten Außenwandbekleidungen. Herr Prof. Rainer Pohlenz referierte über die Auswirkungen von Wärmeschutzmaßnahmen auf den Schallschutz von Außenwänden. Herr Prof. BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Horst Fischer zeigte anhand von Beispielen ästhetische Aspekte bei der wärmetechnischen Sanierung von Bestandsgebäuden. Die Fortschreibung des Energiesparrechts und die EnEV 2009 war das Thema von Herrn Prof. Dr. Martin Homann am Freitag, den 15. Mai 2009. Rechtsfragen zu Energieberatung und Energieausweis beantwortete Frau Rechtsanwältin Elke Schmitz. Dieser Themen-Zyklus der „Energetischen Sanierung von Bestandsfassaden“ wird bei der nächsten Baufachtagung 2010 fortgesetzt. Zum 20jährigen Jubiläum der Tegernseer Immobilien – Sachverständigentage am 15./16. Mai 2009 mit über 160 Teilnehmern begrüßte der Bürgermeister von RottachEgern, Herr Hafner, Referenten und Seminarteilnehmer herzlich. Die geplante ImmowertV, von Herrn Prof. Simon vorgestellt, und die NHKs 2005, über die Herr Vogels dozierte, waren aktuelle Themen dieser Veranstaltung. Weitere interessante Vorträge der Tagung waren das Beschwerdemanagement im Sachverständigenwesen (Rechtsanwältin Gabriele Hohenner), der Neue Erbschaftssteuerwert im Verhältnis zum Verkehrswert (Prof. Wolfgang Kleiber) und die Ablehnung wegen Besorgnis der Befangenheit (Dr. Walter Bayerlein). Herr Dr. Hans-Georg Tillmann zeigte am Schluss die Struktur – Inhalt und Fehler beim Verkehrswertgutachten im Privat – und Gerichtsauftrag auf. Die nächsten Tegernseer Baufach – und Immobilien – Sachverständigentage sind vom 06. – 08. Mai 2010 geplant. Fachkursion nach Dubai vom 9. bis 16. November 2009 für Architekten Ingenieure und Grundstücksachverständige Ab/bis Frankfurt/Main mit Emirates nonstop zum Gesamtspreis € 1.815,– mit Fachprogramm und deutschsprachiger Reiseleitung in Dubai, 6 Übernachtungen im 4-Sterne-Hotel Dhow Palace Hotel/Frühstück/Transfers/Steuern/Gebühren/Reiserücktrittsversicherung etc. Fordern Sie das vollständige Programm bei Frau Hillner (Tel. 089/57007244) an! SEMINARPROGRAMM DEUTSCHE INGENIEUR- UND ARCHITEKTEN-AKADEMIE e. V. – DIAA Edelsbergstr. 8 · 80686 München · Tel. (089) 57007-244 · Fax: (089) 57007-271 E-Mail: [email protected] · Internet: www.diaa-akademie.de Seminarübersicht von Juli – Dezember 2009 Thema/Termin/Referenten/Preise Veranstaltungsort Lehrgang zur energetischen Bewertung von Nichtwohngebäuden (40 Stunden) 24. August – 28. August 2009 Köln 07. September – 11. September 2009 Leipzig Referenten: Dipl.-Ing. Martin Kusic, Dipl.-Ing. Ulrich Jung Seminargebühren: Verbandsmitglieder: 1.200,– € zzgl. MwSt. Nichtmitglieder: 1.400,– € zzgl. MwSt. HOAI – Fachveranstaltung Donnerstag, den 23. Juli 2009 Donnerstag, den 30. Juli 2009 Montag, den 10. August 2009 Donnerstag, den 27. August 2009 Mittwoch, den 9. September 2009 Freitag, den 11. September 2009 Referent: Rechtsanwalt Thomas Obermiller Seminargebühren: 100,– € inkl. MwSt. Für Mitglieder der Trägerverbände: kostenfrei Fachseminar: Nachhaltigkeitszertifizierung 10. 09. 2009 von 09.00 – 17.00 Uhr Referenten: Dipl.-Ing. Martin Kusic, Dipl.-Ing. Ulrich Jung Seminargebühren: Verbandsmitglieder: 250,– € zzgl. MwSt. Nichtmitglieder: 290,– € zzgl. MwSt. München Würzburg Hannover Düsseldorf oder Köln München Berlin Berlin Energieberater-Lehrgang Wohngebäude BAFA-anerkannt (120 Stunden) 05.–08. Oktober /26.–30. Oktober /09. –˘13. November 2009 München Referenten: Dipl.-Ing. Bauer, Dipl.-Ing. Martin Kusic, Dipl.-Ing. Ulrich Jung Seminargebühren: Verbandsmitglieder: 2.050,– € inkl. MwSt. Nichtmitglieder: 2.150,– € inkl. MwSt. Sachverständigen – Fortbildung (Modul 1 – 4) Sachverständiger für Erkennung, Bewertung u. Sanierung von Schimmelpilzbelastungen 01./02.Oktober (Modul 1) – 15./16. Oktober (Modul 2) 27./28.Oktober (Modul 3) – 03. November (Modul 4) Referent: Axel Kreissig, ö.b.u.v. Sachverständiger für Holzbau Seminargebühren: Je Modul (1–3) Verbandsmitglieder: 520,– € inkl. MwSt. Nichtmitglieder: 590,– € inkl. MwSt. (Zzgl. 115,– € für Sachkundeprüfung) Modul 4 Verbandsmitglieder: 320,– € inkl. MwSt. Nichtmitglieder: 350,– € inkl. MwSt. München Weitere Seminare und Infos im Internet unter: www.diaa-akademie.de BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 63 Impressum Herausgeber: Meinders & Elstermann GmbH + Co. KG Weberstraße 7 49191 Belm Telefon (0 54 06) 808 110 Fax (0 54 06) 808 118 E-Mail: [email protected] BAUZENTRUM E-BAU Fachzeitschrift für Architekten und Ingenieure ISSN 1863-9453 4. Jahrgang 2009 Redaktion: Ulrike Biebelmann Günter Freese Friedrich Marx Thomas Möller Günther Müller (verantwortlich), Telefon (0 61 58) 74 88 33 Anzeigen Zur Zeit ist Anzeigen-Preisliste vom 1. Januar 2008 gültig. Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Verlag und Redaktion übernehmen keine Gewähr für unverlangt übersandte Manuskripte und Fotos. Namentlich gezeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt auch die der Redaktion wieder. Meldungen über technische Neuheiten und Beschreibungen von Baustoffen und Bauteilen basieren auf den Angaben der Herstellerfirmen. BAUZENTRUM E-BAU erscheint 6-mal jährlich. Es wird den Empfängern zu folgenden Bedingungen zugestellt: Jahresabo Inland (Deutschland): € 49,– Jahresabo Ausland: € 85,– Jahresabo Studenten: € 23,– Einzelheft Inland (Deutschland): € 9,50 Einzelheft Ausland: € 15,50 NEU! Probeabo (2 Hefte) Inland (Deutschland): € 10,– NEU! Probeabo (2 Hefte) Ausland: € 22,– Offizielles Organ der Verbände: Mitglieder der im Impressum genannten Verbände erhalten BAUZENTRUM E-BAU im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrags. Bundesgeschäftsstelle Edelsbergstr. 8, 80686 München Telefon (089) 570070, Fax (089) 57007260 E-Mail: [email protected] Druck: Meinders & Elstermann, Belm VDA ZDI U.B.I.-D. BFI BIAV UFB Verband Deutscher Architekten Zentralverband Deutscher Ingenieure (Fachschaft Bauwesen) Union Beratender Ingenieure Bundesverband Freiberuflicher Ingenieure Bundesingenieur- und Architektenverband Union Freier Berufe (Fachschaft Bauwesen) Besuchen Sie uns im Internet unter www.bauzentrum-ebau.de 64 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 Ytong® and Silka® are registered trademarks of the Xella Group. DÄMMSTEINE BIETEN IHNEN GESTALTUNGSFREIHEIT. BESONDERS BEIM ÜBERTREFFEN DER EnEV 2009. 7ERDENAUCH3IE-ITGLIEDIM""AU36 $ER"5.$%36%2"!.$$%543#(%2"!53!#(6%234¯.$)'%2E 6ISTEINFREIWILLIGER :USAMMENSCHLUSSVON"AUSACHVERSTËNDIGENAUSDENVERSCHIEDENSTEN"AUFACHBEREICHEN -ITGLIEDERSINDFREIEZERTIlZIERTEUNDÚFFENTLICHBESTELLTEUNDVEREIDIGTE3ACHVERSTËNDIGE :WECKUNSERES6ERBANDESIST ,EISTUNGENDES""AU36FàR-ITGLIEDER QDIE&ÚRDERUNGEINESQUALIlZIERTENUNABHËNGI Q&ACHZEITSCHRIFT w$ER"AUSACHVERSTËNDIGEi GEN3ACHVERSTËNDIGENWESENSIN$EUTSCHLAND UND%UROPA QDIE&ÚRDERUNGDES"ERUFSSTANDESUNDDES !NSEHENSDER3ACHVERSTËNDIGENINDER ¾FFENTLICHKEITUNDBEIDEN!UFTRAGGEBERN Q&ORDERUNGVONMEHR4RANSPARENZIMDEUTSCHEN 3ACHVERSTËNDIGENWESEN%INFàHRUNGEINHEIT LICHER!NFORDERUNGENANDIE1UALITËTVON 3ACHVERSTËNDIGENGUTACHTENUND2EGELUNGEN ZU!USUND&ORTBILDUNG Q6ERBESSERUNGDERWIRTSCHAFTLICHRECHTLICHEN 2AHMENBEDINGUNGEN Q5NTERRICHTUNGDER-ITGLIEDERàBERWESENTLICHE %NTWICKLUNGENDES3ACHVERSTËNDIGENWESENS FACHLICHE)NFORMATIONàBERDIEJEWEILIGEN &ACHZEITSCHRIFTEN Q"ERATUNGUND"ETREUUNGDER-ITGLIEDER INBERUFSRELEVANTEN&RAGEN Q0mEGEDES%RFAHRUNGSAUSTAUSCHES Q&ACHZEITSCHRIFT w"AUZENTRUM%"AUi Q%INTRAGUNGINDAS3ACHVERSTËNDIGENVERZEICHNIS UNTERWWWBBAUSVDEUNDWWWBUNDESLISTEDE %INEEIGENE)NTERNETSEITEWIRDAUF7UNSCH VERLINKT Q6ERBANDSSIEGEL nBEI%RFàLLUNG DER6ERLEIHUNGS VORAUSSETZUNGEN (5%$1 (69 1' %8 ' '(876&+ (5 ""AU36 $IPL)NG-A NFRED-USTER %$ 86 $ & +9 (56 7 b1' ,*( 5 -USTERDES3IEGELSVERKLEINERT Q0REISNACHLASSAUF&ORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN DER$%543#(%.).'%.)%525.$!2#()4%+4%. !+!$%-)%E6$)!!UABEIDEN4EGERNSEER "AUFACHTAGEN Q+OSTENFREIE%RSTRECHTSBERATUNGIN"ERUFS !RBEITGEBERODER3TEUERFRAGEN Q(ILFESTELLUNGIN0ROBLEMFËLLEN Q6ERGàNSTIGUNGENDURCH2AHMENVEREINBARUNGEN MIT$IENSTLEISTERN Q.UTZUNGDES6ERBANDSLOGOSAUF"RIEFKOPF 7EBSITE6ISITENKARTEN Mit Dämmsteinen planen und bauen Sie ganzheitlich. Alle reden von der EnEV 2009. Wir sagen Ihnen, wie Sie diese und auch zukünftige Anforderungen erfüllen können: mit den Dämmsteinen von Ytong und Silka – der ganzheitlichen Lösung für die Gebäudehülle aus einer Hand. Nutzen Sie unsere Planungsunterstützung und Detaillösungen mit Höchstwerten bei der Wärme- und Schalldämmung. Alles zum einfachen Planen, Bauen und Energiesparen unter www.ytong-silka.de ('(/6%(5*675 à '0h1&+(1 à 7(/()21 à 7 ( / ( )$; à HPDLOLQIR#EEDXVYGH ISSN 1863-9453 · Fachzeitschrift für Architekten und Ingenieure · Ausgabe 3/09 · 73945 Bauen mit Beton Metall und Glas Preis € 9,50 BAUZENTRUM E-BAU 3/2009 BAUZENTRUM E-BAU energiebewusstes Bauen Renovierte Silotürme mit Fassadenbekleidung aus Farbaluminium von Novelis