Gentechnik – Nutzen und Gefahren Die Gentechnik ist in die drei großen Bereiche – Rote, Grüne und Weiße Gentechnik – eingeteilt. Die in der Medizin eingesetzte Gentechnik wird Rote Gentechnik genannt, die Veränderung des Saatguts in der Landwirtschaft wird Grüne Gentechnik genannt und die in der Mikrobiologie eingesetzte Gentechnik wird Weiße Gentechnik genannt. Definitionen • Gen: Einzelne Erbanlagen; Genom: Die Gesamtheit aller Gene (30–40 Tausend); Gentechnik: Anwendungsgebiet anhand der Erkenntnisse in der Genetik. • DNS: „Desoxyribonukleinsäure“, gigantisches Molekül, das alle Erbinformationen enthält. DNA: Engl. für DNS (Säure/Acid) Rote Gentechnik • Bei der gentechnischen Herstellung von Medikamenten werden Gene, die therapeutisch verwertbare Substanzen kodieren, in mglichst einfach kultivierbare Zellen bertragen. Dafür benutzt man meistens Bakterien, selterner auch Hefe- und Säugetierzellen. Auf diese Weise hergestellte Arzneimittel nennt man „Rekombinante Medikamente“. • Gentherapie: Bei der Gentherapie werden Gene oder DNS-Bruchstücke in Zellen hineingeschleust, um Krankheiten zu heilen oder zu lindern. • Beispielsmedikamente: Insulin, Interferone, Interleukin 2, Colony Stimulating Factor, Granulocyte Colony Stimulating Factor (G-CSF), Granulocyte Macrofage Colony Stimulating Factor (GM-CSF) Erythropoietin (EPO), Somatotrokin (Human Growth Hormon HGH), Blutgerinnungsfaktor VIII, Blutgerinnungsfaktor IX, Gewebeplasminogenaktivator (tPA), Glucagon, Impfstoff gegen Hepatits-B, Impfstoff gegen Haemophilus, Influencer Typ b, Impfstoff gegen E. Coli, Impfstoff gegen Aujetzkysche Krankheit, Impfstoff gegen Leukemie, Acelluvax (Bordetella Pertussis), Orochol (Vibrio Colerae). Grüne Gentechnik • Seit dem 18. April 2004 müssen gentechnisch veränderte Lebensmittel zwingend eine Kennzeichnung tragen, die dem Kunden deutlich werden lässt, dass er ein genverändertes Produkt kauft. 70% der Deutschen würden keine genveränderten Produkte kaufen, auch wenn sie billiger wären. • Gängige Pflanzen, die mit gentechnisch verändertem Saatgut angebaut werden: Raps (nicht als Futter- oder Lebensmittel zugelassen), Mais, Soja, Tomate, Kürbis, Baumwolle. Fast immer handelt es sich bei der Veränderung um eine Resistenz gegen Insekten oder Herbizide. • Anti-Matsch-Tomate und Lager-Kartoffel: Durch Genmanipulation matschen die Tomaten nicht so schnell und schmecken länger frisch, Kartoffeln können besser und länger gelagert werden. • Agrarlobby: „Gentechnik ermöglicht billigere Herstellung von Lebensmitteln, das ist besonders gut für 3.-Welt-Länder.“ – Tatsächlich verschweigen sie, dass gentechnisch verändertes Saatgut patentierbar ist und sie so kleine Bauern in den Ruin treiben können. • Beispiel Müller: Genamanipuliertes Soja im Viehfutter, dadurch gelangt die Gentechnik direkt in unser Essen („Müller Milch“, „Froop“-Joghurts, „Der Joghurt mit der Ecke“, etc.) Gefahren • Unbekannte Konsequenzen: Wenn ein Fehler auftritt, kann quasi alles passieren, Langzeituntersuchungen sind nicht bekannt. Mögliche Folgen: Verursacht gesunheitliche Schäden, weist bisher nicht entdeckte Eigenschaften auf, mutiert mit anderen Zellen, Pflanzen oder Genen zu gänzlich neuen Formen, etc. • Bisher keine Forschungsergebnisse, daher völlig unvorhersehbarer und unkontrollierbarer Verlauf von Versuchen. • Patentierbarkeit von Saatgut möglich → Patent auf Pflanzen. Führt das dazu, dass Lebensformen patentierbar werden? • Wo soll das hinführen – Ratten-Gene im Salat, Motten-Gene im Apfel, Kuh-Gene in der Soja-Bohne? Alles längst Realität, im Labor hergestellt.