NTM Schiller PH 2

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INHALT
14. INTERNATIONALE SCHILLERTAGE
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VORHANG AUF!
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VORWORTE
GUT, BESSER, BESTIALISCH
Die 14. Internationalen Schillertage unter dem Motto: Bestie Mensch
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MANEGE FREI!
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SCHILLER-HANDSCHRIFTEN
SCHWARZE MINUTEN (UA) – Nationaltheater Mannheim Schauspiel
DER VERBRECHER AUS VERLORENER EHRE – schauspielfrankfurt, Gastspiel
FIESQUE (UA) – Nationaltheater Mannheim Oper
MARIA STUART – Nationaltheater Mannheim Schauspiel
KABALE UND LIEBE – Nationaltheater Mannheim Schauspiel
KABALE UND LIEBE – Schauspielhaus Zürich, Gastspiel
ULRIKE MARIA STUART – Thalia Theater Hamburg, Gastspiel
MARIA STUART – Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, Gastspiel
WALLENSTEIN. EINE DOKUMENTARISCHE INSZENIERUNG – Rimini Protokoll
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IM AUFTRAG SCHILLER
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SCHILLER IN SÜDAMERIKA
LA LIBERTAD / FREIHEIT (UA) –
Alejandro Tantanian / Compañía Pablo Soler – Argentinien
KALLIAS. TENTATIVAS SOBRE LA BELLEZA / VERSUCHE ÜBER DIE SCHÖNHEIT (UA) –
Luis Ureta / Teatro La Puerta – Chile
OS BANDIDOS / DIE RÄUBER. Nach Friedrich Schiller (UA) –
Zé Celso / Teatro Oficina Uzyna Uzona – Brasilien
UNTERWEGS ZU SCHILLER
KARNEVAL DER TIERE. ÄSTHETISCHE ÜBUNGEN ZUM TIERWERDEN (UA) – LIGNA
PENSION SCHILLER. DIE SOAP (UA) – Drama Köln
-ILLER (UA) – Martin Nachbar
PIMP THE CITY – Nationaltheater Mannheim
ZWISCHEN VERWILDERUNG UND BARBAREI (UA) – Dr. Walter Siegfried
SCHILLER VOR MIR. EINE REISE (UA) – Volker Gerling
HELDEN MANNHEIMS. EINE MANNHEIMVERBESSERUNG (UA) –
Revue von Jürgen Kuttner & Tom Kühnel (Büro 2007)
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ZUGABE! ZUGABE!
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SCHILLER ON AIR
BESTIE MENSCH! – Ein Gesprächsforum in Kooperation mit dem SWR2
BESESSENE JUGEND
GEISTERSEHER3 (UA) – Junges Nationaltheater Mannheim
SCHWERERPANZERFLÜGELKLEID. Nach Motiven aus Die Jungfrau von Orléans (UA) –
Gemeinschaftszentrum Jungbusch / Creative Factory
SCHILL-OUT
DAS NACHTPROGRAMM mit Konzerten und Tanz
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HINTERM VORHANG!
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NACHWUCHSFÖRDERUNG
Seminarprogramm für Stipendiaten
Die Festivalzeitung
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EIN FANCLUB FÜR DEN DICHTER
FAHRRÄDER FÜR SCHILLER – Eine Leih- und Verkaufsaktion
Der 1. FC SCHILLER ist wieder dabei!
Stiftung Nationaltheater Mannheim
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IMPRESSUM
Impressum
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SERVICE
Terminübersicht
Spielstätten & Kartenerwerb
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VORHANG AUF!
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GUT, BESSER, BESTIALISCH
DIE 14. INTERNATIONALEN SCHILLERTAGE UNTER DEM MOTTO: BESTIE MENSCH
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as ist der Mensch? Ein Kulturwesen oder das biologisch erfolgreichste Tier? Angesichts eskalierender
religiöser Konflikte, Raubtierkapitalismus und Umweltzerstörung, angesichts der Möglichkeiten der
Humangenetik stellt sich unser von Humanismus und Aufklärung geprägtes idealistisches Menschenbild
mehr denn je in Frage. „Der moderne Mensch ist ein Tier, in dessen Politik sein Leben als Lebewesen auf
dem Spiel steht“, schreibt Michel Foucault. Die zerstörerischen Kräfte im Menschen, seine Bestialität im
Überlebenskampf scheinen eine anthropologische Konstante zu sein. „Die lichtvollste Sphäre der Beziehungen mit dem Göttlichen“ hängt wohl „von jener Sphäre – der dunkelsten – ab, die uns vom Tier trennt“
– so der italienische Philosoph Giorgio Agamben.
W
Dem idealistischen Freiheitsdenker Friedrich Schiller steht der Mediziner und Menschensezierer Schiller
gegenüber, den die tierische Natur des Menschen faszinierte. Schon in seiner medizinischen Dissertation
beschrieb er sie als „ursprüngliche Bedingung seiner Menschheit“. Zwischen Bestie und Vernunftstier, zwischen Instinkt, Trieb, Körper und Ratio hat Schiller den menschlichen Kosmos in seinen Werken auszuloten versucht. In Zeiten sozialer, biosphärischer und ethischer Verwüstungsprozesse stellen die 14. Internationalen Schillertage jenen Menschen ins Zentrum, von dem Schiller meinte, er sei „nie ganz im thierischen
Zustand“ gewesen, er sei „ihm aber auch nie ganz entflohen.“
Das neue Schauspielteam unter der Leitung von Burkhard C. Kosminski steht mit seinen zahlreichen Uraufführungen und Auftragswerken für ein zeitgenössisches Autorentheater. Auch die 14. Internationalen
Schillertage sind verstärkt ein produzierendes Festival. Neben den Gastspielen lautet ein wichtiger programmatischer Schwerpunkt: Im Auftrag Schiller. Als Auftraggeber und Koproduzent von Theatermachern
und Autoren will das Festival Anstoß zu neuen theatralen Erkundungen innerhalb der Schillerschen Gedanken- und Dramenwelt geben. Über die Hälfte der Aufführungen sind auf Anregung für das Festival entstanden. Der Programmzeitplan wurde in diesem Jahr so konzipiert, dass man tatsächlich alle Vorstellungen sehen könnte.
Albert Ostermaiers Auftragswerk Schwarze Minuten, eine Adaption von Schillers Erzählung Der Verbrecher
aus verlorener Ehre, eröffnet die Schillertage. Mit einer weiteren Lesart dieser Schillerschen Novelle als Gastspiel des schauspielfrankfurt findet sich ein zweiter Blick auf die Geschichte des Sonnenwirts, in der Schiller die menschlich-animalischen Abgründe auslotet, die einer aus der Bahn geratenen Existenz drohen. Eine zweite Uraufführung kommt aus dem Bereich des Musiktheaters mit der Inszenierung von Edouard Lalos 1868 komponierter Oper Fiesque (nach Schillers Die Verschwörung des Fiesko zu Genua).
Herausragende Inszenierungen von Schillerdramen vom Thalia Theater in Hamburg, dem Schauspielhaus
Zürich und der Schaubühne Berlin bilden unter dem Titel Schiller-Handschriften das weitere Gastspielprogramm. Mit den Regisseuren Nicolas Stemann, David Bösch und Luc Perceval zeigen die Schillertage derzeit maßgebliche Regiehandschriften im deutschen Theater. Dabei ist Schillers Maria Stuart in zwei Inszenierungen und einer Neuadaption vertreten. Ulrike Maria Stuart hat Elfriede Jelinek ihr neuestes Werk, eine Überschreibung des Schillerschen Klassikers, genannt, die den weiblichen Machtkampf vor dem Hintergrund von Bürgerkrieg, Terror und religiösem Wahn auf ein Frauenpaar der jüngeren Geschichte von BRD
und RAF überträgt: Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof. Wieder aufgenommen wird schließlich der von Rimini Protokoll inszenierte Wallenstein.
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Mit Schiller in Südamerika präsentiert das Festival drei Auftragswerke des Theaters aus Argentinien, Chile
und Brasilien und widmet damit Südamerika sein diesjähriges kulturell-geografisches Augenmerk.
Mit Alejandro Tantanian, Luis Ureta und dem schon legendären Zé Celso vom Teatro Oficina Uzyna Uzona, der in Os Bandidos Schillers Räuber mit den bürgerkriegsähnlichen Unruhen in São Paulo verbindet,
zeigen drei herausragende lateinamerikanische Theatermacher erstmals ihre Auseinandersetzung mit dem
Werk Schillers. Ihre Inszenierungen ermöglichen eine andere Perspektive auf den Zustand des bürgerlichen
Projekts und seiner Ideale, wie sie bei Schiller entwickelt wurden. Was bleibt aus der Ferne betrachtet vom
europäischen Idealismus, welche Werte haben angesichts gesellschaftlicher Zersetzungs- und Umbruchsprozesse auf der anderen Seite des Atlantiks überlebt?
Neue performative Stile, außerhalb des Theaters, aber innerhalb der Stadt, erproben unter dem Titel Unterwegs zu Schiller die Radiogruppe LIGNA, der Tänzer und Choreograph Martin Nachbar und der Wanderer
und Daumenkinograph Volker Gerling. In der Pension Schiller schreiben vier Autoren an einer Schiller-Soap, die an geheimen Hot Spots im Mannheimer Stadtgebiet zur Aufführung kommt. PIMP THE CITY sucht
Schiller in den böhmischen Wäldern Mannheims und Dr. Walter Siegfried macht sich Gedanken über Verwilderung und Barbarei.
In der Kurpfalztherme im Collini-Center unternehmen Jürgen Kuttner und Tom Kühnel ihre dem 400jährigen Stadtjubiläum gewidmete Mannheimverbesserung im Geiste Schillers.
Eine ebenso interessante wie kontroverse Auseinandersetzung über die Bestie Mensch mit prominenten
Wissenschaftlern und Künstlern bietet eine Reihe von Podiumsdiskussionen unter dem Titel Schiller On Air,
welche durch die Kooperation des Nationaltheater Mannheim mit SWR2 Forum ermöglicht wurde.
In der Reihe Besessene Jugend zeigt das Junge Nationaltheater Mannheim gemeinsam mit dem Schnawwl
drei Projekte nach Schillers Geisterseher–Roman und das Gemeinschaftszentrum Jungbusch/Creative Factory Die Jungfrau von Orléans als Sidewalk-Theater.
Das mittlerweile traditionelle Stipendiatenprogramm bietet wieder theoretischen und praktischen Austausch
von Theaterschaffenden und Theaternachwuchs.
Und dann bleibt noch das anzukündigen, was die Schillertage weit über die Abendaufführungen hinaus ins
Kultisch-Animalische verlängern möchte und das Festival in die Nächte hinein rocken lässt: Konzerte, DJs,
Partyprogramm – also tanzen und feiern und feiern und tanzen.
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„Der Mensch war nie ganz im thierischen Zustand,
aber er ist ihm auch nie ganz entflohen.“
Friedrich Schiller
AUFTRAGSWERK
MANEGE FREI!
SCHILLER-HANDSCHRIFTEN
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Albert Ostermaier
SCHWARZE MINUTEN (UA)
NATIONALTHEATER MANNHEIM
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15.06.2007 (Premiere)
20:00 Uhr
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SCHAUSPIELHAUS
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Uraufführung
„Eine unsichtbare fürchterliche Hand schwebte über mir, der Stundenweiser
meines Schicksals zeigte unwiderruflich auf diese schwarze Minute.“
Friedrich Schiller
enige Sekunden und eine erfühlte Ewigkeit später weiß Swan, dass
er ein Mörder ist.
INSZENIERUNG
Burkhard C. Kosminski
BÜHNE
Florian Etti
KOSTÜME
Ute Lindenberg
W
Wie Schillers Sonnenwirt aus seiner Erzählung Der Verbrecher aus verlorener Ehre wird er zu einer Schattenexistenz. In den Seelenabgründen und
dunklen Ängsten verfinstert sich sein Blick auf die Welt. Die einzige Moral,
die einem wie ihm bleibt, ist die Präzision. Er wird zum Moralisten der
Nacht.
MUSIK
Hans Platzgumer
LICHT
Nicole Berry
Er weiß, seine Stunden sind gezählt. Er ist ein Erhängter auf Urlaub. Die
blutroten Fäden seiner Geschichte bündeln sich zu einem Strick, der sein
Genick auffängt bei seinem letzten Fall ins Bodenlose.
DRAMATURGIE
Ingoh Brux
MIT
Jens Atzorn
Thorsten Danner
Ralf Dittrich
Tim Egloff
Michael Fuchs
Silja von Kriegstein
Reinhard Mahlberg
Jacques Malan
Peter Pearce
Hannah von Peinen
Ragna Pitoll
Sven Prietz
Taner Sahintürk
PRODUKTION
Auftragswerk der 14. Internationalen
Schillertage
Nationaltheater Mannheim
www.nationaltheater-mannheim.de
12
Swan hat wie Camus’ Fremder den „Schweiß und die Sonne abgeschüttelt“,
er hat sein ganzes Sein und die Hand um den Revolver angespannt. Nach
dem ersten Schuss ist nichts wie es war.
Er glaubte an die Möglichkeit der Liebe, die ihm unmöglich wurde, er glaubte an die zweite Chance wie an den zweiten Atem, doch man lässt ihm keine Luft und gibt ihm keine Chance, außer der, die er sich nimmt.
Der Held muss kalt werden, fordert Schiller. Swan wird nicht mehr warm
werden mit der Welt, so sehr er ihre Wärme sucht am Ende und mit ihr
die Verwundbarkeit, die verlorenen Stunden in der Einsamkeit und ihren
Ritualen.
Schillers Interesse für Verbrecher und Vaganten, für „alles, was am Galgen
hart vorbeistreifte und daran hängen blieb“ (Ernst Bloch), stieß ihn auf die
Biographie des historischen Sonnenwirts, die er in seiner wahren
Geschichte Der Verbrecher aus verlorener Ehre beschrieb. Albert Ostermaier (geb. 1967 in München), einer der bedeutendsten zeitgenössischen
Dramatiker und Lyriker im deutschsprachigen Raum und 1996/97 Hausautor am Nationaltheater Mannheim, ließ sich davon wiederum zu einem
Theaterstück inspirieren, das als Auftragsarbeit des Mannheimer Nationaltheater die Schillertage 2007 in der Inszenierung des Schauspieldirektors
Burkhard C. Kosminski eröffnet. Dabei ist es nicht die romantische Verklärung oder die Überhöhung des Verbrecherdaseins als Begriff von radikaler
Freiheit oder gesteigerter Lebensintensität, die Albert Ostermaier interessiert, sondern:
„Was begeistert, ist dieses Leben unter Brennspiegeln, sind gerade die
Verfolgungsjagden mit der Selbsttäuschung, die Selbstmythologisierungen,
die Ästhetisierung des eigenen Lebens und eben nach allem am Ende der
Fall, die totale Entzauberung, die bittere Realität des Lebens auf der Flucht
oder hinter Gittern, das Ungelebte hinter all der Sehnsucht, die ins Extreme
trieb. Auch interessant ist es zu verfolgen, wie vieles dem alltäglichen
Leben, den alltäglichen Enttäuschungen und Zwängen gleicht, wenn man
die romantische Räuberhaut abzieht für die nackte Realität, die diese Figur
blutig macht.“ Albert Ostermaier
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GASTSPIEL
MANEGE FREI!
SCHILLER-HANDSCHRIFTEN
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Friedrich Schiller
DER VERBRECHER AUS VERLORENER EHRE
SCHAUSPIELFRANKFURT
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15.06.2007
18:30 & 22:00 Uhr
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STUDIO WERKHAUS
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
40 min
Keine Pause
E
INSZENIERUNG
Christiane J. Schneider
In seiner Novelle Der Verbrecher aus verlorener Ehre erzählt Friedrich
Schiller die Geschichte des Sonnenwirtes Christian Wolf, eines jungen
Mannes aus einfachen Verhältnissen, der durch die Missgunst seiner Umwelt zum Ausgestoßenen und Mörder wird.
Um bei seiner geliebten Hannah eine Chance zu haben, beginnt er zu
wildern, wird aber von seinem Rivalen denunziert und wiederholt verurteilt. Als er zurückkehrt hat er Haus, Hof und Familie verloren.
Ohne Aussicht auf berufliche oder gesellschaftliche Anerkennung flieht er
in den Wald, wo er von einer unheimlichen Gestalt zu den Räubern geführt
wird und zugleich in die wildesten Abgründe seiner Seele:
BÜHNE & KOSTÜM
Adriane Westerbarkey
LICHT
Frank Kaster
DRAMATURGIE
Jens Groß
MIT
Oliver Kraushaar
in Mensch gerät auf die schiefe Bahn und fällt aus dem Netz der
bürgerlichen Gesellschaft. Was hat es mit der abgründigen Natur des
Menschen auf sich? Was bedeuten Ehre und Würde innerhalb des Drahtseilaktes „Leben“? Was liegt links und rechts des Weges, und gibt es einen Weg
zurück?
PRODUKTION
schauspielfrankfurt
„Der Wald wurde immer abschüssiger, unwegsamer und wilder. Ich schlug
die Augen auf, wir standen am schroffen Absturz eines Felsen, der sich in
eine tiefe Kluft hinunterbückte. Eine Leiter kam, wie von sich selbst, langsam aus der Tiefe gestiegen. Mein Führer kletterte zuerst hinunter, mich ließ
er warten, bis er wiederkäme. Erst muss ich den Hund an die Kette legen
lassen, setzte er hinzu, du bist hier fremd, die Bestie würde dich zerreißen.“
Später macht die Räuberbande Christian Wolf zu ihrem im ganzen Land
gefürchteten Hauptmann. Unter dem Namen Sonnenwirt wird er zu einem
berüchtigten Räuber.
www.schauspielfrankfurt.de
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Schillers Novelle Der Verbrecher aus verlorener Ehre beruht auf einer
wahren Begebenheit und ist im Rahmen dieses Festivals zweimal vertreten.
Sie inspirierte sowohl den Autor Albert Ostermaier zu seiner Adaptation
Schwarze Minuten, welche die diesjährigen Schillertage eröffnet, als auch
die Regisseurin Christiane J. Schneider: Sie lässt die Geschichte von Schauspieler Oliver Kraushaar aus der Sicht des Protagonisten nacherzählen. Mit
dieser Inszenierung ist der Regisseurin ein kurzweiliges, erfrischendes,
freches und heutiges Erzähltheater gelungen.
Christiane J. Schneider, Hausregisseurin am Nationaltheater Mannheim, ist
neben ihrer Frankfurter Produktion von Der Verbrecher aus verlorener Ehre
mit einer weiteren Schiller-Inszenierung (Kabale und Liebe) beim Festival
vertreten.
Publikumsgespräch am 15.06. im Anschluss an die erste
Vorstellung (ca. 19:30 Uhr) – Studio Werkhaus.
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EIGENPRODUKTION
MANEGE FREI!
SCHILLER-HANDSCHRIFTEN
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Edouard Lalo
FIESQUE - OPER IN DREI AKTEN (UA)
LIBRETTO VON CHARLES BEAUQUIER NACH SCHILLERS
DIE VERSCHWÖRUNG DES FIESKO ZU GENUA
NATIONALTHEATER MANNHEIM
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 19:00 Uhr
16.06. (Premiere) & 20.06.2007
✶
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OPERNHAUS
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Uraufführung
Französisch
Mit deutschen ÜT
180 min, eine Pause
MUSIKALISCHE LEITUNG
Alexander Kalajdzic
INSZENIERUNG
Jens-Daniel Herzog
BÜHNE & KOSTÜME
Mathis Neidhardt
LICHT
Andreas Rehfeld
DRAMATURGIE
Dr. Christiane Plank
MIT
Thomas Berau
Theodor Carlson
Francesco Petrozzi
Galina Shesterneva
Andrea Szántó
Chor & Extra-Chor
Orchester
PRODUKTION
Nationaltheater Mannheim
MIT FREUNDLICHER
UNTERSTÜTZUNG VON
www.nationaltheater-mannheim.de
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m Mittelpunkt der Oper steht Fiesko, ein zielbewusster Politiker, der nicht
davor zurückschreckt, sein Umfeld für seine politischen Pläne zu instrumentalisieren. Doch er entpuppt sich als machtbesessener Intrigant, als ein
Wolf im Schafspelz, der die republikanische Idee aus den Augen verliert und
deshalb seinen Verrat mit dem Tod bezahlen muss.
Die Idee, Schillers republikanisches Trauerspiel Die Verschwörung des
Fiesko zu Genua zu einem Libretto umzuarbeiten, stammt von Edouard
Lalos Librettisten Charles Beauquier, einem überzeugten Republikaner, der
die Auflösung der französischen Nationalversammlung und die Krönung
Napoleons III. zum Kaiser der Franzosen hautnah miterlebt hatte. Der Stoff
bot nicht zuletzt aufgrund seiner Aktualität eine attraktive Vorlage, die den
Anforderungen der Grand Opéra entgegen kam und den Komponisten zu
einer melodisch expressiven und farbenreichen Partitur, voll von musiktheatralen Effekten und mitreißenden Chorszenen, inspirierte.
Der französische Komponist Edouard Lalo (1823–1892) ist heute in der
Opernwelt nur aufgrund seiner Oper Le Roi d’Ys bekannt, die einzige weitere vollendete Oper ist Fiesque. Sie entstand 1868 für einen KompositionsWettbewerb, bei dem der Fiesque den 3. Preis erhielt. Trotz Verhandlungen
mit der Pariser und der Brüsseler Oper kam es jedoch, wahrscheinlich aus
politischen Gründen, nie zu einer Aufführung. Im Rahmen der diesjährigen
Schillertage kommt Lalos Fiesque am Nationaltheater Mannheim zur
Uraufführung.
Neben der musikalischen Leitung durch den aus Kroatien stammenden
Alexander Kalajdzic (Dirigier- und Violastudium), der sowohl an renommierten Bühnen Deutschlands (u.a. an der Bayerischen Staatsoper und
am Nationaltheater Weimar) wie in zahlreichen internationalen Gastengagements (Italien, Frankreich, Südafrika, Mexiko u.a.) tätig war, zeichnet der frühere Mannheimer Schauspieldirektor Jens-Daniel Herzog für die
Inszenierung verantwortlich. Herzog führten Gastinszenierungen u.a. an
das Schauspielhaus Zürich, das Hamburger Thalia Theater, das Wiener
Burgtheater und das schauspielfrankfurt. Am Opernhaus Zürich stellte er
sich zudem mit Tannhäuser, Pique Dame und Orlando als Opernregisseur
vor. Am Nationaltheater Mannheim inszenierte er bereits Così fan tutte und
Die Entführung aus dem Serail.
I
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FIESQUE – REPUBLIKANISCHES TRAUERSPIEL
IM GEWAND DER GRAND OPÉRA
EIN VORTRAG VON PROF. DR. JÜRGEN SCHLÄDER
(MÜNCHEN)
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21.06.2007
17:00 Uhr
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OBERES FOYER
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Als Edouard Lalo und Charles Beauquier nach einem Opernsujet suchten, fiel ihre Wahl auf Schillers Fiesko, denn das Scheitern der republikanischen Idee, dargestellt am Untergang des Titelhelden, interessierte
nicht allein in den Jahren 1782/83, sondern bot auch 1868, während
des Zweiten Kaiserreichs, aufgrund seiner stofflichen Aktualität eine
attraktive Vorlage. Interessant scheint in diesem Zusammenhang die
Frage, welche konzeptionellen Änderungen sich bei der Umarbeitung in
eine historische Oper ergeben haben und welche Sichtweise dadurch auf
das Verhältnis von republikanischen Forderungen und totalitärem
Herrschaftsanspruch, aber auch auf den Zusammenhang von politischer
Vision und gesellschaftlicher Realität entstanden ist.
Im Anschluss Publikumsgespräch.
Eintritt frei in Verbindung mit einer Eintrittskarte für eine der
beiden Fiesque-Vorstellungen.
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EIGENPRODUKTION
MANEGE FREI!
SCHILLER-HANDSCHRIFTEN
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Friedrich Schiller
MARIA STUART
NATIONALTHEATER MANNHEIM
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 20:00 Uhr
16.06.2007
✶
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SCHAUSPIELHAUS
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120 min
Keine Pause
INSZENIERUNG
Georg Schmiedleitner
chiller, einer der politischsten unter den deutschen Dichtern, stellt die
Frage nach den Bedingungen von Macht. Welche Mittel setzen
Menschen ein, um Macht zu erhalten oder um Macht zu erstreiten?
S
Zwei Frauen behaupten von sich, rechtmäßige Königin von England zu sein.
Der eingekerkerten katholischen Maria Stuart wird vorgeworfen, Mordanschläge auf die protestantische Regentin Elisabeth angezettelt zu haben.
Sie aber findet sich nicht schuldig:
RAUM & KOSTÜME
Florian Parbs
LICHT
Wolfgang Schade
„Was ich auch zu bereuen hab
in England bin ich nicht schuldig,
Macht ist’s, die mich hier unterdrückt.“
DRAMATURGIE
Volker Bürger
MIT
Gabriela Badura
Tim Egloff
Silja von Kriegstein
Reinhard Mahlberg
Ragna Pitoll
Sven Prietz
Simon Zagermann
und Chor
PRODUKTION
Nationaltheater Mannheim
Am Ende der Tragödie wird die Titelheldin zum Richtblock geführt. Ihre
Rivalin Elisabeth kann keine zweite Frau, die die rechtmäßige Anwartschaft
auf den englischen Thron behauptet, lebend akzeptieren. Noch dazu eine
Frau, die ihr in weiblichen Belangen – das womöglich noch schmerzhafter
und tragischer für sie – überlegen sein mag. Ein zeitloser Konflikt – die
Schlammschlacht um die Macht – im Gewand einer historischen Situation.
Schiller schreibt ein Tribunalstück, das mehr als nur die Schuldfrage Maria
Stuarts verhandelt. Die Entscheidung über Leben und Tod folgt politischem
Kalkül, das sich über Recht und Gerechtigkeit hinwegsetzt. Menschlicher
Wahn, religiöser Eifer und Fanatismus stellen die Bedingungen von Herrschaft und Macht, stellen den Menschen selbst in seiner Fähigkeit zum zoon
politicon, zum zur Gemeinschaft befähigten Wesen, in Frage.
Georg Schmiedleitner interessiert in seiner Inszenierung die invertierte
Machtsituation. Die erotischen Bedingungen des Machtkampfes zwischen
den beiden Frauen erzählen sich, da eine Vielzahl von Männern mit unterschiedlichsten Interessen um die beiden Königinnen und um deren Macht
buhlt.
www.nationaltheater-mannheim.de
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Der österreichische Regisseur hat nach seiner Zeit als Mitbegründer und
Leiter des Theater Phoenix Linz als freier Regisseur u. a. am Staatstheater
Nürnberg, dem Nationaltheater Weimar, dem Schauspielhaus Graz, dem
Wiener Volkstheater und dem Burgtheater gearbeitet. 2006 wurde er für
seine Uraufführung von Franzobels Hunt, das er vor der gigantischen Kulisse
eines Kohlebrechers mit Profischauspielern und einem mehrere hundert
Menschen zählenden Laienchor im österreichischen Hausruck inszenierte,
ausgezeichnet: Er erhielt den Nestroy Preis, der als der „Oscar des Theaters“
in Österreichs gilt.
„Nach seinen Räubern in Nürnberg hat Georg Schmiedleitner nun am
Nationaltheater Mannheim erneut gezeigt, dass er für den heißblütigsten
der deutschen Klassiker das richtige Händchen hat. Mit einer eher unüblichen Beherztheit lässt der gebürtige Österreicher ohne Scheu vor
großen Gefühlen und deren melodramatischer Umsetzung das Königinnendrama als zeitloses Beispiel verhängnisvoller historischer Konstellationen und menschlicher Konflikte auf eine heutige Weise frei vom Blatt
spielen. Der auf zwei Stunden Dauer gekürzte Text kommt so verblüffend
natürlich zur Sprache, dass alles Verstaubte wie weggeblasen wirkt.“ RheinNeckar-Zeitung
Publikumsgespräch am 16.06. im Anschluss an die Vorstellung
(ca. 22:00 Uhr) – Schauspielhaus.
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EIGENPRODUKTION
MANEGE FREI!
SCHILLER-HANDSCHRIFTEN
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Friedrich Schiller
KABALE UND LIEBE
NATIONALTHEATER MANNHEIM
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 19:30 Uhr
17.06.2007
✶
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SCHAUSPIELHAUS
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160 min
Eine Pause
INSZENIERUNG
Christiane J. Schneider
BÜHNE & KOSTÜME
Adriane Westerbarkey
m Ende sterben Ferdinand und Luise, deren Liebe mit allen erdenkbaren Mitteln von Ferdinands Vater und Luises Nebenbuhler Wurm
hintertrieben wird, den tragischen Liebestod. Blind vor Eifersucht und verletztem Stolz geht Ferdinand der Intrige auf den Leim und führt sich und
Luise in den gemeinsamen Freitod, um zu spät noch von der sterbenden
Luise die wahren Hintergründe der Intrige zu erfahren. Der idealistische
Himmelstürmer, der Wahrheitseiferer Ferdinand, wird zum erblindeten
Fanatiker, zum verletzten Tier, das das tötet, was ihm am meisten Wert war.
So stellt sich mit dieser Art Amoklauf und dem tragischen Doppeltod die
Frage: Wie kann die große Liebe zu etwas Bestialischem werden?
A
LICHT
Nicole Berry
MUSIK
Axel Nitz
DRAMATURGIE
Volker Bürger
MIT
Jens Atzorn
Edgar M. Böhlke
Thorsten Danner
Jacques Malan
Hannah von Peinen
Sven Prietz
Nadine Schwitter
Simon Zagermann
PRODUKTION
Nationaltheater Mannheim
www.nationaltheater-mannheim.de
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Die Figuren des Stückes, die sich mit ihren Sehnsüchten und Hoffnungen,
mit ihren Verletzungen und ihrem Hass gegenseitig in ihren Schicksalen
bedingen und voneinander abhängen, breiten ein weites Spektrum der
menschlichen Verhaltens- und Charakterweisen aus. Nicht zufällig wählte
Schiller Namen mit animalischer Konnotation für Wurm und Von Kalb. Der
Heimtücke des windigen Schreibers und der Eitelkeit des kälbischen Hofmarschalls stellt er den oft naiven Idealismus der jungen Liebenden und den
pragmatischen Machtinstinkt des Präsidenten gegenüber. Einen ganzen
Kosmos an menschlichen Verhaltensweisen und Weltanschauungen entfaltet Schiller in Kabale und Liebe. Die Willkür der Mächtigen, die die fatalen Folgen für die Liebenden verursacht, pariert Schiller dabei mit Spott und
Hohn, er schmäht sie mit beißender Satire. Wie in kaum einem anderen
Stück gelingt ihm hier eine Gratwanderung zwischen Tragödie und
Komödie.
„Christiane J. Schneider vertraut Schillers Sprache und Wortwitz, lockert
mit sparsamen Mitteln die große Tragödie zur Gesellschaftsfarce und lässt
mit einer klugen Strichfassung auch Szenen zu, die wir jahrelang als gestrichen vermelden mussten.“ Mannheimer Morgen
„Ich sterbe unschuldig, Ferdinand!“ - Mit diesem Satz der sterbenden Luise
endet die Inszenierung der Hausregisseurin Christiane J. Schneider abrupt
in ein schnelles Black hinein. Mit einem besonderen Interesse für Rhythmus und Musikalität, für die Wechsel zwischen Tragödie und komödiantischen Versatzstücken hat sie Kabale und Liebe inszeniert.
Die 32jährige Regisseurin hat an der Theaterakademie August Everding in
München Regie studiert, bevor sie ihre ersten Regiearbeiten am
schauspielfrankfurt (u. a. Schmutzige Hände von Jean-Paul Sartre und
Gotthelm oder Mythos Claus von Michael Lentz) und am Nationaltheater
Mannheim (die Uraufführungen von nachts ist es anders von Sabine
Harbeke und Offene Türen von Christoph Nußbaumeder) gezeigt hat.
„Schillers Abi-Klassiker platziert Christiane J. Schneider auf einer formalen
Rasterbühne, die an die Raumskizze aus Lars von Triers Dogville erinnert
und den Bühnenraum in ein Spielfeld des Klassenkampfes Adel gegen
Bürgertum verwandelt. Christiane Schneider kann klassische Schwergewichte inszenieren, ohne Unsicherheiten mit inszenatorischem
Naschwerk zu übertünchen.“ Theaterheute
Publikumsgespräch am 17.06. im Anschluss an die Vorstellung
(ca. 22:15 Uhr) – Schauspielhaus.
21
GASTSPIEL
MANEGE FREI!
SCHILLER-HANDSCHRIFTEN
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Friedrich Schiller
KABALE UND LIEBE
SCHAUSPIELHAUS ZÜRICH
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 19:30 Uhr
18.06.2007
✶
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
SCHAUSPIELHAUS
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
it der leidenschaftlichen Energie eines 23jährigen schafft Friedrich
Schiller einen Aufschrei gegen die Fürstenwillkür: Kabale und Liebe.
Der Bühnenkrimi eines bürgerlichen Trauerspiels hat auch heute nichts von
seiner Wirkung eingebüßt.
Väter töten in blindem Ehrgeiz ihre Kinder, und die Träume jugendlicher
Schwärmerei scheitern an den Klippen zynischen Machtkalküls. Ein Generationendrama aus der Feder des jungen Stürmer-und-Drängers Schiller, der
gegen das Establishment seiner Zeit aufbegehrt. Ein revoltierendes Politstück, in dem Schiller, der selbst vom herzoglichen Machtapparat verhaftet
und auf dem Ludwigsburger Hohenasperg inhaftiert wurde, manche am
eigenen Leib gemachte Erfahrung verwertet.
Eine große Lovestory, die Romeo Ferdinand und Julia Luise erst im tragischen, aus Intrigen und Missverständnissen resultierenden Tod zusammen
kommen lässt.
M
INSZENIERUNG
David Bösch
BÜHNE
Volker Hintermeier
KOSTÜME
Su Bühler
LICHT
Frank Bittermann
DRAMATURGIE
Andreas Erdmann
MIT
Gottfried Breitfuss
Marcus Kiepe
Fabian Krüger
Jörg Pohl
Nele Rosetz
Cathérine Seifert
Gilles Tschudi
Mirjam Zbinden
PRODUKTION
Schauspielhaus Zürich
www.schauspielhaus.ch
22
In seiner ersten Inszenierung eines Dramas von Friedrich Schiller zeigt der
29jährige David Bösch – „Senkrechtstarter der jungen Regiegarde“ Die ZEIT
– am Züricher Schauspielhaus seine ganz eigene Sicht auf dieses Stück.
Ferdinand als Spielball gesellschaftlicher Intrigen, aber auch das Opfer seiner
eigenen Emotionen: der Verlauf eines inneren Kampfes zwischen jugendlichem Idealismus und verletztem Stolz. Ein Pandämonium scheiternder
Beziehungen zwischen Vätern, Söhnen, Ziehsöhnen und Töchtern.
David Bösch hat nicht nur durch seine hervorragenden, spielwitzigen und
figurenstarken Arbeiten wie Port oder George Taboris Mein Kampf am
Thalia Theater von sich Reden gemacht hat, sondern auch durch seine
spektakulären Shakespeare-Inszenierungen von Romeo und Julia am
Schauspielhaus Bochum und Ein Sommernachtstraum am Essener
Schauspiel. Seine bisherigen Arbeiten waren auch immer Geschichten vom
Erwachsenwerden, von der Suche nach einer gefestigten Rolle in der
Gesellschaft oder deren Scheitern.
Sein Inszenierungsstil „versprüht Leidenschaft und heutiges Lebensgefühl.
Bösch schöpft – ohne zu ’zitieren’, wie er betont, denn es ist ihm selbstverständlich – aus einem medialen Bildervorrat (Pop, Comic, Film,
Werbung). Die vitale Körperlichkeit des Spiels wirkt unbedingt ansteckend.
Sinnlich, direkt, spielerisch, emotional unmittelbar soll sein Theater sein.“
Die ZEIT
David Bösch wurde 1978 in Lübbecke / Nordrhein-Westfalen geboren. Er
studierte Theater- und Filmregie in Burghausen und Zürich. 2006 lief seine
Inszenierung von Simon Stephens Port im Rahmen des Young Directors
Project bei den Salzburger Festspielen. Seit der Spielzeit 2005/06 ist David
Bösch Hausregisseur am Schauspiel Essen. Im Juni 2006 inszenierte er am
Thalia Theater Hamburg Shakespeares Viel Lärm um nichts in einem Zelt
im Hamburger Hafen. Für diese Inszenierung, die auch bei den Salzburger
Festspielen zu Gast war, erhielt Bösch den Nestroy-Preis.
Publikumsgespräch am 18.06. im Anschluss an die Vorstellung –
Schauspielhaus.
23
GASTSPIEL
MANEGE FREI!
SCHILLER-HANDSCHRIFTEN
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Elfriede Jelinek
ULRIKE MARIA STUART
THALIA THEATER HAMBURG
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 19:30 Uhr
19.06.2007
✶
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OPERNHAUS
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Uraufführung
120 min
Keine Pause
lfriede Jelinek – die Ikone der deutschen Literatur und Nobelpreisträgerin für Literatur (1986 Heinrich Böll-Preis als erste Frau, 1998 Georg
Büchner-, 2002 Mühlheimer Dramatikerpreis) – steht mit ihrem Gesamtwerk für die bedeutendsten neuen dramatischen Schreibformen unserer
Zeit. Mit Ulrike Maria Stuart eignet sie sich zum ersten Mal eine klassische
Tragödie von Friedrich Schiller an.
E
INSZENIERUNG
Nicolas Stemann
BÜHNE
Katrin Nottrodt
KOSTÜME
Marysol del Castillo
LICHT
Paulus Vogt
MUSIK
Thomas Kürstner
Sebastian Vogel
DRAMATURGIE
Sonja Anders
Benjamin von Blomberg
MIT
Andreas Döhler
Felix Knopp
Peter Maertens
Katharina Matz
Judith Rosmair
Sebastian Rudolph
Elisabeth Schwarz
Nicolas Stemann
Susanne Wolff
PRODUKTION
Thalia Theater Hamburg
www.thalia-theater.de
24
„Ulrike Maria Stuart, das neue Königinnendrama, wendet sich den Ikonen
des bewaffneten politischen Mystizismus der 70er Jahre zu, Ulrike Meinhof
und Gudrun Ensslin. Die beiden Herrscherinnen werden noch mal in Maria
Stuart und Elisabeth I. gespiegelt, frei nach Schiller, wobei sie eigentlich
durcheinander geraten, dafür gab es nur einen Andreas Baader/Earl of
Leicester.“ Theaterheute
Es geht um Anerkennung, Liebe, Ideale – letztendlich um eine Identität.
Und es geht um Macht, konkret weibliche Macht. Während die Königinnen von Geblüt diese besitzen, benötigen die RAFlerinnen Gewalt, um sie
zu erringen. Sie maßen sich an, nicht bloß an der eigenen Geschichte
schreiben zu wollen – im Glauben freilich, das Volk verpflichte sie hierzu.
Wahrnehmungsgrenzen von „menschlich“ und „unmenschlich“ verwischen und im Begehren, zu Protagonistinnen dieser Geschichten zu werden, opfern sie ihre Weiblichkeit. Und zerbrechen daran.
Mit Ulrike Maria Stuart setzt Jelinek ihr System der Montage widerstrebenden Textmaterials fort: Sie collagiert Stimmen aus Historie, Gegenwart und Fiktion. Jenseits von dokumentarischer Genauigkeit zeichnen sich
ihre Texte durch groteske Verzerrungen und Sprachakrobatik aus. Die
Autorin entfaltet ein spannendes Spiel des permanenten Verbergens und
Herzeigens. Diese Kunst der grotesken Verzerrung ist es, die Elfriede Jelinek
mit dem Regisseur Nicolas Stemann verbindet.
Nicolas Stemann ist in seiner Inszenierung obsessiv auf der Suche nach den
Momenten, in denen das Spiel des Uneigentlichen endet und sich Existenzielles offenbart. Er „transformiert das Stück in einen Stilmix aus
Revueszenen und Videoeinspielungen, der ein tragfähiges Fundament
abgibt für zwei ohne Pause gespielte Theaterstunden mit immer wieder
spannenden Momenten und forciert dabei entschieden das Prinzip maßloser
Übertreibungen und Überlagerungen: Faszinierend vor allem, wie die
beiden zentralen Personen-Paare sich überlagern und ihre Identitäten
wechseln.“ Lübecker Nachrichten
Nicolas Stemann, geboren 1968 in Hamburg, studierte Regie in Wien und
Hamburg (Christof Nel, Jürgen Flimm). Er ist seither an vielen deutschen
Theatern (u.a. Hamburger Schauspielhaus, Deutsches Theater Berlin und
schauspielhannover: Hamlet / Berliner Theatertreffen 2002) und auch bei
internationalen Festivals vertreten. 2003 bringt er die Uraufführung von
Elfriede Jelineks Das Werk am Wiener Akademietheater heraus (eingeladen
zum Berliner Theatertreffen 2003). Seit 2004/2005 ist er Hausregisseur am
Burgtheater Wien mit u.a. seiner zweiten Jelinek-Inszenierung Babel
(2005). Die Uraufführung von Elfriede Jelineks Stück Ulrike Maria Stuart
war Nicolas Stemanns erste Regiearbeit am Thalia Theater. Die Inszenierung
wurde eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2007 und zu den
Mühlheimer Theatertagen.
„Stemann pflegt mit Jelinek einen Umgang, der zwischen Ehrfurcht und
Frechheit changiert. Er zelebriert ihr Werk, aber er verhöhnt es auch, er
feiert die Dichterin, aber er erledigt sie auch.“ Die ZEIT
Publikumsgespräch am 19.06. im Anschluss an die Vorstellung
(ca. 21:30 Uhr) – Oberes Foyer.
25
GASTSPIEL
MANEGE FREI!
SCHILLER-HANDSCHRIFTEN
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Friedrich Schiller
MARIA STUART
SCHAUBÜHNE AM LEHNINER PLATZ, BERLIN
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 19:00 Uhr
22.06.2007
✶
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
OPERNHAUS
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
180 min
Eine Pause
INSZENIERUNG
Luc Perceval
BÜHNE
Annette Kurz
KOSTÜME
Ursula Renzenbrink
LICHT
Marc Van Denesse
uc Percevals Maria Stuart-Inszenierung ist die erste Inszenierung Percevals als Hausregisseur der Schaubühne am Lehniner Platz und wurde im März mit dem Friedrich-Luft-Preis als beste Inszenierung des Jahres
2006 ausgezeichnet. In der Jurybegründung heißt es:
L
„Luc Perceval hat den Machtkampf zweier starker Frauen im CinemascopeFormat inszeniert. Er problematisiert das Verhältnis von Frauen zur Macht
und zeigt eindringlich, wie sich Privates und Politisches durchdringen.
Perceval entdeckt erstaunlich humoreske Seiten in Schillers Tragödie. Seine
Bearbeitung ist zeitgemäß, geht aber mit dem Text respektvoll um.
Der Regisseur Luc Perceval hat einen zeichenhaften, aber dennoch realen
Gleichgewichtskampf zwischen den beiden umwerfenden Schauspielerinnen Jule Böwe als Elisabeth und Yvon Jansen als Maria inszeniert.“
Berliner Zeitung
DRAMATURGIE
Maja Zade
MIT
Thomas Bading
Jule Böwe
Jean Chaize
Patrice Luc Doumeyrou
Bernd Grawert
Ezard Haussmann
Femke Heijens
Yvon Jansen
Erhard Marggraf
Werner Rehm
Reyk Reuter
Falk Rockstroh
Davis Ruland
Sebastian Stert
Marius Warembourg
Philipp Wiese
PRODUKTION
Schaubühne am Lehniner Platz
www.schaubuehne.de
26
„Selten lauert man so gespannt auf jeden neuen Satz; selten bewundert man
so die taktische Intelligenz in der geschliffenen Sprache der Lords und der
beiden Königinnen. Friedrich Schiller glänzt plötzlich sophisticated, als
hätte er sich für sein englisches Königsdrama tatsächlich angelsächsischen
Witz einverleibt: Man fühlt und genießt, wie in den Figuren persönliche
Gefühle und politisches Kalkül ständig umeinander schleichen.“ die
tageszeitung
„Das sind die wirklich starken Augenblicke in diesen drei Stunden: Die
Stille, in der man jedes Wort versteht. In der jede Wendung sitzt und trifft
und man spürt, dass Schiller ein verflucht sauberer, messerscharfer Kriminalpsychologe war.“ Der Tagesspiegel
„Ein Theater, das gut aussieht. Das sich gut anhört. Und sehr gut gespielt
ist. Der flämische Regisseur denkt das Theater nicht von der Absicht her,
sondern arrangiert es sinnlich im Raum.“ Frankfurter Rundschau
Der flämische Regisseur Luc Perceval war in den 90er Jahren einer der herausragenden Protagonisten der Flämischen Welle, und machte sich durch
konzentrierte und zeitgemäße Klassikerinszenierungen einen Namen.
1998 gründete er in Antwerpen das Het Toneelhuis. Dort inszenierte er
auch den Shakespeare-Marathon Ten oorlog. Mit der deutschen Version
dieses Projekts, das unter dem Titel Schlachten bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt und 2000 zum Theatertreffen eingeladen wurde,
erregte Perceval auch in Deutschland Aufsehen.
Seitdem inszeniert er regelmäßig an deutschen Häusern, unter anderem am
schauspielhannover, an den Münchner Kammerspielen (Traum im Herbst
von Jon Fosse, eingeladen zum Theatertreffen 2002) sowie der Staatsoper
Stuttgart und der Staatsoper Unter den Linden, Berlin. Seit 2001 inszeniert
er regelmäßig an der Schaubühne Berlin. Seine 2003 für die Schaubühne
realisierte Andromache-Adaption mit Jutta Lampe wurde mit dem FriedrichLuft-Preis ausgezeichnet.
Publikumsgespräch am 22.06. im Anschluss an die Vorstellung
(ca. 22:00 Uhr) – Oberes Foyer.
27
KOPRODUKTION
MANEGE FREI!
SCHILLER-HANDSCHRIFTEN
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Helgard Haug und Daniel Wetzel / RIMINI PROTOKOLL
WALLENSTEIN – EINE DOKUMENTARISCHE
INSZENIERUNG
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 20:00 Uhr
22.06. & 23.06.2007
✶
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
PROBENZENTRUM NECKARAU
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Wiederaufnahme
120 min
Keine Pause
INSZENIERUNG
Helgard Haug / Daniel Wetzel
MITARBEIT BÜHNE
Judith Kehrle
DRAMATURGIE
Imanuel Schipper
m Auftrag der vergangenen 13. Internationalen Schillertage haben
Helgard Haug und Daniel Wetzel Schillers „dramatisches Gedicht“
Wallenstein durchkämmt. Sie verteilten Reclam-Hefte auf „des Lebens Bühne“ an Leute, die den Stoff höchstens noch aus der Schule kannten und
baten sie, nachzuschauen: Was hat das mit Dir zu tun? Dabei ist es ihnen
gelungen, Schillers Text nicht zu „beschämen“, sondern ihn ganz direkt
zum Kraftfeld eines neuen Theaters zu machen:
I
„Dem dokumentarischen Theater von Haug/Wetzel gelingt es mit diesem
radikalen Versuch, Schiller an der Gegenwart zu messen. Die Antworten
werden außerhalb des Theaters gesucht, innerhalb des Theaters sichtbar gemacht.“ Der Tagesspiegel
PRODUKTIONSDRAMATURGIE
Weimar: Dunja Funke
MIT
Dave Blalock
Wolfgang Brendel
Friedemann Gassner
Robert Helfert
Ralf Kirsten
Rita Mischereit
Dr. Sven Joachim Otto
Esther Potter
Hagen Reich
Darnell Stephen Summers
AUF VIDEO
Carsten Südmersen
Prof. Martin Weber
PRODUKTION
Eine Koproduktion von Nationaltheater Mannheim und Deutsches
Nationaltheater Weimar
(13. Internationale Schillertage 2005)
www.rimini-protokoll.de
28
Nach ihrer Uraufführung 2005 in Mannheim wurde die Produktion zum
Theatertreffen 2006 in Berlin eingeladen und gastierte seitdem am Hebbel
am Ufer Berlin, am Thalia Theater Hamburg und bei den Züricher Festspielen.
Auf der Bühne stehen Menschen aus Mannheim und Weimar, deren Wirkungsstätte nicht das Theater, sondern das Leben ist. Mit ihrer Biografie
messen sie sich an Schillers Protagonisten und treten ihnen entgegen.
Menschen aus zwei Städten, die zu den gegensätzlichen ideologischen
Blöcken entlang des Eisernen Vorhangs gehörten: Experten für Aufstieg und
Fall im politischen Ränkespiel der Macht, Loyalität und Gehorsam oder eben
auch das Individuum in rasanten politischen Umbruchphasen.
„Haug/Wetzel fragten sich, inwiefern heutige Entscheidungsträger sich
wie Wallenstein von der Astrologie abhängig machen, was aus Amtsträgern
wird, wenn sie Pflicht und Liebe nicht mehr unter einen Hut bringen, ob
die berüchtigten Pappenheimer tatsächlich ehr- und treulos sind, der Krieg
ungerecht ist und der Kommandeur ein skrupelloser Karrierist.“
Süddeutsche Zeitung
Die Experten der Wirklichkeit sind ein ehemaliger Oberbürgermeisterkandidat, zwei Vietnam-Veteranen, eine geprüfte Astrologin und ein ehemaliger Oberkellner im berühmten Weimarer Hotel Elephant, sowie die
Leiterin einer Seitensprungagentur, ein ehemaliger Flakhelfer, ein ehemaliger Zeitsoldat auf der Offizierslaufbahn und ein Schiller-Liebhaber und
Elektromeister, dessen Projekt es seit 20 Jahren ist, alle schönen Verse von
Schiller „im Herzen zu tragen“ und parat zu haben. Für die Kritik war der
„Mannheimer Wallenstein 2005 eines der spannendsten Theaterereignisse
der letzten Zeit.“ Süddeutsche Zeitung
Rimini Protokoll – „Das sind gleichsam lebende Protokolle, und so wie die
lebenden Bilder einst Sonderformen des Theaters waren, so mag man hier
die Sonderform der Wirklichkeit erkennen. Waren die lebenden Bilder eine
Art von Vorstufe des Theaters, so sind diese lebenden Protokolle eine Art
von Nachstufe des Wirklichen – wirklicher als Theater, weil sie authentisch
sind; unwirklicher als die Wirklichkeit, weil diese selektiert und gestaltet
wird. Und wie.“ Thüringer Zeitung
Publikumsgespräch am 23.06. im Anschluss an die Vorstellung
(ca. 22:00 Uhr) – Probenzentrum Neckarau.
29
((Seite 32, FOTO über ganze Seite – wird nachgeliefert))
30
„Der Mensch kann sich aber auf eine doppelte Weise
entgegengesetzt sein: entweder als Wilder, wenn seine
Gefühle über seine Gegensätze herrschen; oder als Barbar,
wenn seine Grundsätze seine Gefühle zerstören.“
Friedrich Schiller
AUFTRAGSWERK
IM AUFTRAG SCHILLER
SCHILLER IN SÜDAMERIKA
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Alejandro Tantanian
LA LIBERTAD / FREIHEIT (UA)
COMPAÑÍA PABLO SOLER – ARGENTINIEN
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶
16.06. (Premiere), 17.06. & 18.06.2007 ✶ 20:00 Uhr
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
PROBENZENTRUM NECKARAU
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Uraufführung
Deutsch & Spanisch
Mit deutschen ÜT
70 min, keine Pause
KONZEPT & INSZENIERUNG
Alejandro Tantanian
TEXT
Ariel Farace
Alejandro Tantanian
Martín Tufró
BÜHNE & KOSTÜM
Oria Puppo
LICHT
Jorge Pastorino
FOTOAUSSTELLUNG
Ernesto Donegana
MIT
Analía Couceyro
Ariel Farace
PRODUKTION
Auftragswerk der
14. Internationalen Schillertage
Eine Produktion des
Nationaltheater Mannheim
„Stand Schiller zu Beginn unserer Arbeit auf einem Sockel mit Goethe und
Beethoven, so wurde seine Art, die Welt zu betrachten plötzlich lebendig
und aktuell in Bezug auf das Leben in Buenos Aires.
Und da kam Pablo Soler ins Spiel: Argentinier, geboren am selben Tag, an
dem Schiller starb – nur 147 Jahre später. Durch ihn wurde es möglich,
Schillers Gedankenspuren – als materielle wie geistige Wirklichkeit – in
Buenos Aires wieder zu finden.
Beide hatten das gleiche Ideal: die Freiheit als letztes und eigentliches Ziel
im Leben.“ Alejandro Tantanian
ablo Soler trifft auf Friedrich Schiller. Ein für ihn einschneidendes
Erlebnis! Nichts wird mehr so sein wie es war ... Sein zukünftiges Leben
wird davon bestimmt sein, Schiller zu suchen, ihn zu verstehen und ihn sich
anzueignen.
Ein Begehren, ja eine Begierde nach Schiller wird in ihm wach, die sein
ganzes Leben verändern wird. – Wer ist Pablo Soler? Warum zerbrach sein
Leben in Stücke? Niemand weiß wirklich etwas über ihn. Im Alter von zehn
Jahren sieht er eine faszinierende Aufführung von Schillers Räubern. Was
genau geschah danach?
Hatte Schiller je von Argentinien gehört? Wusste er, dass sich Pablos
argentinisches Leben für immer verändern würde, nachdem er ihn gelesen
hatte? – Und wer ist diese Frau, die in der theatralen Recherche La Libertad
so vieles über beide zu erzählen weiß? Seine Tochter, seine Geliebte oder
doch nur eine Fiktion?
P
Alejandro Tantanian und sein Team finden schillernde Antworten in einer
fesselnden Konferenz um eine ungewöhnliche deutsch-argentinische
Begegnung mit Texten, Fotografien und Erinnerungen. Begleiten Sie ein
trügerisches Spiel aus Wirklichkeit und Fiktion!
MIT FREUNDLICHER
UNTERSTÜTZUNG VON
Akademie Schloss Solitude
Goethe Instituts Buenos Aires
www.portaldedramaturgos.com.ar/
tantanian
32
„Meine Mutter kehrte ihrer russischen Heimat 1941 den Rücken. Sie
erzählte oft von den glücklichen Kindheitsjahren in Stuttgart und Heidelberg. Schließlich landete die Familie 1950 nach einer Irrfahrt quer durch
Frankreich und Südamerika in Buenos Aires, Argentinien. – Dort wurde ich
1966 geboren.“ Alejandro Tantanian
Der Regisseur und Erfolgsautor des zeitgenössischen argentinischen
Theaters eignet sich mit dieser Arbeit zum ersten Mal Werke Friedrich
Schillers an. Er studierte Schauspiel und Regie, Gesang und Dramaturgie
und nahm – entweder mit seinen eigenen Werken oder zusammen mit der
Gruppe El Periférico de Objetos – an mehr als 60 internationalen Festivals
teil und erhielt zahlreiche Preise. Seine Theaterstücke sind auch über
Argentinien hinaus bekannt und übersetzt (Aufführungen in Frankreich,
Spanien, Belgien, Österreich und Deutschland). Die Akademie Schloss
Solitude nahm ihn als ersten argentinischen Theaterkünstler in ihr Förderprogramm auf. Er brachte u.a. Lohengrin zur argentinischen Uraufführung.
Zu seinen aktuellsten Arbeiten als Regisseur gehören Los Mansos (2005) –
eine Arbeit mit biographischen Einflüssen entlang von Fjodor Dostojewskis
Der Idiot – und eine eigene Version von Romeo und Julia am Luzerner
Theater (2006).
Publikumsgespräch am 17.06. im Anschluss an die Vorstellung
(ca. 21:30 Uhr) – Probenzentrum Neckarau.
33
AUFTRAGSWERK
IM AUFTRAG SCHILLER
SCHILLER IN SÜDAMERIKA
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Luis Ureta
KALLIAS. TENTATIVAS SOBRE LA BELLEZA /
VERSUCHE ÜBER DIE SCHÖNHEIT (UA)
TEATRO LA PUERTA – CHILE
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶
20.06. (Premiere), 21.06. & 22.06.2007 ✶ 18:30 Uhr
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
STUDIO WERKHAUS
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Uraufführung
Spanisch
Mit deutschen ÜT
INSZENIERUNG
Luis Ureta
DRAMATURGIE
Rolando Jara
BÜHNE
Guillermo Ganga
PRODUKTIONSLEITUNG
Cristian Matta
MIT
María Paz Granjean
Roxana Naranjo
Sergio Piña
Andres Velasco
PRODUKTION
Auftragswerk der
14. Internationalen Schillertage
Eine Produktion des
Nationaltheater Mannheim
chillers Briefwechsel mit Christian Gottfried Körner, dem langjährigen
Freund und späteren Herausgeber der ersten Gesamtausgabe von
Schillers Werken, gehört zu den zentralen Dokumenten der Schillerschen
Ästhetik. Angelegt als ein umfangreiches Projekt, sollte der Briefwechsel
unter dem Titel Kallias oder Über die Schönheit veröffentlicht werden.
Doch das Projekt wurde nie beendet. Schillers Bemühungen, in der ästhetischen Betrachtung über den philosophischen Dualismus hinaus zu
gelangen und einen allgemeinen Begriff des Schönen zu bestimmen, blieben
unabgeschlossen.
S
Wie lässt sich also das Schöne fassen? Wenn Schönheit, wie Schiller
schreibt, Freiheit in der Erscheinung ist, kann man Schönheit dann überhaupt festhalten? Ist sie körperlich oder geistig? Und wie steht es um ihren
moralischen Gehalt?
Der chilenische Regisseur Luis Ureta heftet sich für die Schillertage auf
Kallias’ Spuren. In seiner Inszenierung gerät die Suche zum Kriminalfall, zur
detektivischen Erträumung. Sein Forschungslabor ist bevölkert von
Menschen auf der Suche nach der eigenen Vervollkommnung, nach Poesie,
moralischer Reinheit oder körperlicher Perfektion. Doch die animalische
Physis leistet Widerstand, will überwunden werden: Die Organismen sind
in ihrer physischen Unversehrtheit bedroht, opfern sich auf für das Ideal,
das sie nie erreichen. Denn, wie Schiller schreibt: „Glanz der Schönheit ist
in der Überwindung der logischen Natur ihres Objektes und eine Überwindung ohne Widerstand ist nicht möglich!“
Uretas Inszenierung ist gleichzeitig kalt berechnende Untersuchung und
poetisches Spiel. Sie bewahrt die Briefform der Vorlage und übersetzt sie in
eine szenische Recherche, bei der Schillers theoretische Überlegungen auf
intensives körperliches Spiel treffen. Gedanken und Körper werden unter
dem Seziermesser offen gelegt.
MIT FREUNDLICHER
UNTERSTÜTZUNG VON
Goethe Institut Santiago de Chile
34
Luis Ureta arbeitet seit Anfang der 90er Jahre als Regisseur in Santiago de
Chile und realisierte in dieser Zeit über zwanzig Produktionen, meist zeitgenössischer Dramatik, für sein Teatro La Puerta. Darunter befanden sich
insbesondere eine Reihe chilenischer Erstaufführungen deutschsprachiger
Werke, etwa von Falk Richter, Lukas Bärfuss oder dem diesjährigen Mannheimer Hausautor Reto Finger. Ureta ist einer der wenigen Regisseure, die
Texte von René Pollesch inszenieren durften, wobei Pollesch und Ureta für
die Inszenierung von Heidi Hoh arbeitet nicht (2000) eng zusammengearbeitet haben. 2002 erhielt Teatro La Puerta für seine über zehnjährige
künstlerische Arbeit den chilenischen Kritikerpreis Premio Nacional de
Teatro. Nach seiner Einladung zum Young Directors Project in Salzburg
wird das Auftragswerk der diesjährigen Internationalen Schillertage der
zweite Auftritt von Luis Ureta und seinem Teatro La Puerta in Europa überhaupt sein.
Publikumsgespräch am 21.06. im Anschluss an die Vorstellung –
Studio Werkhaus.
35
AUFTRAGSWERK
IM AUFTRAG SCHILLER
SCHILLER IN SÜDAMERIKA
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Zé Celso
OS BANDIDOS / DIE RÄUBER
NACH FRIEDRICH SCHILLER (UA)
TEATRO OFICINA UZYNA UZONA – BRASILIEN
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶
21.06. (Premiere), 22.06. & 23.06.2007 ✶ 19:30 Uhr
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
SCHAUSPIELHAUS
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Uraufführung
Portugiesisch
Mit deutschen ÜT
FASSUNG & INSZENIERUNG
Zé Celso
BÜHNE
Oswald Gabrielli
MIT
Zé Celso
Marcelo Drummond
Aury Porto
Sylvia Prado
u. a.
PRODUKTION
Auftragswerk der
14. Internationalen Schillertage
Eine Koproduktion von Teatro Oficina
Uzyna Uzona und Nationaltheater
Mannheim
MIT FREUNDLICHER
UNTERSTÜTZUNG VON
Brasilianisches Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten und
Brasilianische Botschaft in Berlin
Das Teatro Oficina Uzyna Uzona wird
unterstützt von
www.teatroficina.com.br
36
a staunte die Stadt. Und raunte. Als das selbst ernannte Erste Hauptstadtkommando unter dem bis dato unbekannten Kürzel PCC zum
Muttertag des letzten Jahres erstmals das öffentliche Leben in São Paulo
mit einer Serie von Brandanschlägen auf Linienbusse und Polizeiposten
derart effizient lahm legte, dass es in dieser größten, reichsten und rastlosesten Metropole Südamerikas plötzlich zu einem allgemeinen Stillstand
kam. Zugleich machte sich auch so etwas wie ein kollektives Schuldbewusstsein Luft, eine Art pervertiertes soziales Gewissen. Ein Untergangsrausch brach aus. In Windeseile verbreiteten sich zahllose Gerüchte
über das Noch-Viel-Schlimmere, das angeblich bereits überall im Gange sei:
geplünderte Bankfilialen, brennende Geschäftshäuser, explodierende
U-Bahnstationen, Massenfluchten aus Staatsgefängnissen. Mit dem
Primeiro Comado da Capital (kurz PCC) schien der „Dies Irae“ angebrochen, der Tag der Rache; und allen – mochten sie selbst nun eher Opfer
oder Nutznießer dieses Systems von Ungleichheit, Ausbeutung und angewandtem Neoliberalismus sein – war offenbar die Logik und die Notwendigkeit eines solchen reinigenden, die herrschenden Verhältnisse
schlicht hinwegfegenden Gewitters gänzlich klar. Als müsse Strafe eben
sein. Und so wird jeder Vernichtungsschlag auch zur katalytischen Erlösungsgeste, mein Mörder zu meinem Retter.
D
Nun ist das PCC nichts anderes als das organisierte Verbrechen. Eine
Mafia. Gesteuert von inhaftierten Anführern aus den Hochsicherheitstrakten der Staatsgefängnisse, die sich mit den knastgesteuerten Aktionen
draußen (erfolgreich) dagegen zur Wehr setzten, dass man ihnen kurz
zuvor Fernsehapparate, Sonderbehandlung und ihre in die Zellen geschmuggelten Mobiltelefone entzogen hatte.
Schillers Räuber erzählen ebenfalls von zwei Verbrechergruppen, den
„Outlaws“ im Wald und den vermeintlich Rechtschaffenden, den
Manipulatoren an den Hebeln der Macht. Beides kommt in den besten
Familien vor – zeigt der Autor des Sturm-und-Drang-Dramas. Mühsam nur
gelingt es der Gesellschaft, die Impulse ihrer Subjekte zu zügeln: Krieg und
Verbrechen, Mord und Totschlag scheinen letzten Endes doch vielmehr die
„Condition humaine“ und das Wesen des Menschen auszumachen als aller
Humanismus, aufklärerische Toleranz oder Kants kategorischer Imperativ.
„Legalize it!“ lautet einer der mantrahaft wiederholten Slogans und Songs
aus dem Teatro Oficina, wenn es um die Entkriminalisierung der Favelas
und ihrer Bewohner geht. Dass Drogenkonsum strafbar ist, während der
systematische und vorsätzliche Entzug von Bildung, beruflichen Chancen
und entsprechenden Lebensperspektiven mit den schwierigen
„Verhältnissen“ gerechtfertigt werden darf, hat ja noch nicht mal eine
innere, zynische Logik.
Das Teatro Oficina Uzyna Uzona gilt in São Paulo als ein Ort der Erinnerung an eine revolutionärere Zeit. Und zugleich als ein Hort des sympathischen Starrsinns, des Beharrens auf solchen Ideen und Idealen.
Gegründet 1958 vom Regisseur und Autor Zé Celso, wurde die Gruppe
Ende der Sechziger Jahre zum Vorreiter und theatralen Exponenten des
Tropicalismus, jener künstlerischen Protestbewegung in der härtesten
Phase der brasilianischen Militärdiktatur. Wiedereröffnet nach dem Ende
der Diktatur in den Achtziger Jahren und nunmehr von der Stararchitektin
Lina Bo Bardi in einen spektakulären Gerüstraum platziert, der das Publikum auf schmalen Galeriebänken in vier Stockwerken entlang einer 4 x
40 Meter langen Spielfläche aufreiht, forscht das Teatro Oficina heute in
der Ritual- und Spielwelt Brasiliens und bringt seine Stücke als dionysischkarnevaleske Festorgien heraus, wie zuletzt das fünfteilige Projekt Krieg im
Sertão nach Euclides da Cunha, ein insgesamt 24-stündiges Spektakel über
Geschichte und Gegenwart der „brasilianischen“ Ungleichheit und die
Kämpfe um die Armentrutzburg und „Urfavela“ Canudos, das auch in
Deutschland bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen (2004) und in der
Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz (2005) gezeigt wurde.
Publikumsgespräch am 22.06. im Anschluss an die Vorstellung –
Schauspielhaus.
37
AUFTRAGSWERK
IM AUFTRAG SCHILLER
UNTERWEGS ZU SCHILLER
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
KARNEVAL DER TIERE
ÄSTHETISCHE ÜBUNGEN ZUM TIERWERDEN (UA)
LIGNA
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 14:00 Uhr
16.06. (Premiere) & 23.06.2007
✶
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
UNTERES FOYER, NATIONALTHEATER
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Uraufführung
In den Quadraten &
auf bermuda.funk
89,6 MHz
TEXT, KONZEPT, INSZENIERUNG
LIGNA
PRODUKTION
Auftragswerk der
14. Internationalen Schillertage
Eine Produktion des Nationaltheater
Mannheim in Kooperation mit
eben im Quadrat“ – klarer als durch die architektonische Anlage der
Mannheimer Innenstadt lässt sich nicht zeigen, dass die Natur mit ihren unheimlich lebendigen Tieren aus der Stadt vertrieben ist. Mensch und
Tier – Geist und Natur – erscheinen vollständig voneinander getrennt. Genau diese Trennung aber wollte Friedrich Schiller seinerzeit überwinden:
In seiner Doktorarbeit untersuchte er den „Zusammenhang der thierischen
Natur des Menschen mit seiner geistigen“. Später verurteilte er alle, die nur
eine der beiden Naturen lebten, als Wilde und Barbaren. Gegen diese Verrohungen entwirft der Dichter die Utopie des Spiels, in welchem sich die
Trennung zwischen Mensch und Tier – zwischen reiner Erkenntnis und
sinnlicher Erfahrung – aufhebt: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo
er spielt.“
L
LIGNA behauptet: „Dieses Spiel kann nirgends besser vollzogen werden,
als im Quadrat selbst!“ – und lädt ein zum Karneval der Tiere. Das Publikum bleibt dabei nicht etwa – wie in der klassischen Schaubühne üblich –
in seinen Sesseln sitzen und wird dort erzogen. Nein, es verlässt das Theater und wird selbst zum Akteur!
Die Überlebensausrüstung für diese Aktion wird ein Radiogerät mit Kopfhörern und die ein oder andere Maske sein. Als menschliches Tier, als Chimäre, geht es dann auf Entdeckungsreise in den Dschungel der Stadt. Hier
herrscht die Ökonomie reiner Abstraktion und die Logik des Konsums.
38
Unbekannte Bewegungen werden durch das gleichzeitige, kollektive Radiohören auf magische Weise möglich. Und mit der gleichen Magie verwandelt sich die Wahrnehmung des eigenen Körpers:
Als Teilnehmer werden Sie von einem Radiohörspiel, das während der Aktion live über bermuda.funk auf 89,6 MHz ausgestrahlt wird, durch den urbanen Raum geleitet und bekommen praktische Tipps, um ihre eigene tierische Natur freizulegen. Für die Zeit der Performance wird der öffentliche
Raum in der uns so bekannt erscheinenden Mannheimer Innenstadt zu einem unbekannten Spielraum einer menschlicheren, weil tierischeren Welt.
Die freie Radiogruppe LIGNA besteht aus den Radio- und Performancekünstlern Ole Frahm, Michael Hüners und Torsten Michaelsen. In Shows,
performativen Interventionen und Installationen untersucht LIGNA die Bedeutung der Zerstreuung im Radio, bzw. des Radios. Sie entwickeln Modelle
anderer Radionutzungen wie das Radioballett und erweitern mit ihren Arbeiten den Theaterraum auf öffentliche Plätze. Bewegungen und Handlungen, die jeder Einzelne dort nicht durchführen würde, werden im zerstreuten, aber gemeinsamen Radiohören möglich. Ihre Arbeiten wurden in
den letzten Jahren auf zahlreichen Festivals gezeigt und mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet.
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
! Pünktlicher Start: 14:00 Uhr !
Ab 13:00 Uhr: Ausgabe der Radiogeräte
Unteres Foyer, Nationaltheater
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
39
AUFTRAGSWERK
IM AUFTRAG SCHILLER
UNTERWEGS ZU SCHILLER
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Nuran D. Calis, David Gieselmann, Dirk Laucke, Polle Wilbert
PENSION SCHILLER – DIE SOAP (UA)
DRAMA KÖLN
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
16.06., 18.06., 20.06., 22.06. & 23.06.2007
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
KIOSK AM WASSERTURM (AM BEGINN DER PLANKEN)
ODER HOTLINE 0621-1680 203
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Uraufführung
Folge 1 bis 4
Max. 60 min
TERMINE
16.06. Pilotfolge
Großmarkt Mannheim: Gottlieb-Daimler-Str.14
Oder Treffpunkt: Kiosk am Wasserturm
Beginn 22:00 Uhr
21:30 Uhr
18.06. Zweite Folge
Ort unter Tel: 0621-1680 203
Oder Treffpunkt: Kiosk am Wasserturm
Beginn 22:00 Uhr
21:30 Uhr
20.06. Dritte Folge
Ort unter Tel: 0621-1680 203
Oder Treffpunkt: Kiosk am Wasserturm
Beginn 22:00 Uhr
21:30 Uhr
DRAMATURGIE
Volker Bürger
22.06. Vierte Folge
Ort unter Tel: 0621-1680 203
Oder Treffpunkt: Kiosk am Wasserturm
Beginn 22:00 Uhr
21.30 Uhr
MIT
Gabriel Vetter
und Schauspielern des Nationaltheaters
23.06. Finale
Studio Werkhaus
Beginn 18:30 Uhr
PRODUKTION
Auftragswerk der
14. Internationalen Schillertage
Eine Koproduktion von Drama Köln
und Nationaltheater Mannheim
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
TEXT
Nuran D. Calis
David Gieselmann
Dirk Laucke
Polle Wilbert
INSZENIERUNG
Malte Jelden
Oliver Krietsch-Matzura
Christiane J. Schneider
Simon Solberg
MIT FREUNDLICHER
UNTERSTÜTZUNG VON
VRN (Verkehrsbund Rhein-Neckar)
www.drama-koeln.de
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roßmarkt Mannheim. Internationale Einflugschneise. Ein Lkw aus
Rotterdam bringt Ware aus Nordafrika, Südamerika oder China. Mitten in Obst und Gemüse, Plastikspielzeug, Gucci-Uhren und anderen Raubkopien sitzt ein Fremder. Er ist auf der Flucht. Und spricht in Versen. Sein
Name: Friedrich Schiller. Fast augenblicklich ist er umgeben von Frauen.
Schönen Frauen, klugen Frauen, starken Frauen. Der Aufstieg beginnt: vom
Illegalen zum Liebling der Mannheimer Haute vollée. Womöglich findet er
in Mannheim die Stadt seiner Bestimmung. Oder vielleicht nur einen Ort,
an dem man gerne und viele Denkmäler für ihn baut?
G
So oder so ähnlich beginnt die Geschichte. Wie sie weitergeht? Das entscheiden die vier Autoren, die Drama Köln und das Nationaltheater Mannheim eingeladen haben, während der 14. Internationalen Schillertage die
Fortsetzungsfolgen einer Theater-Soap zu schreiben.
David Gieselmann, Nuran D. Calis, Dirk Laucke und Polle Wilbert logieren
in der Pension Schiller, einem herunter gekommenen Kiosk am Wasserturm,
der vom 16. bis zum 23. Juni zum Autorenhotel wird. Für die Zeit der
Internationalen Schillertage genießen sie dort Asyl. Unter schweren Bedingungen: In aller Öffentlichkeit, vor den Augen der Mannheimer leben und
arbeiten sie dort. Jeder Autor hat nur eine Nacht für seine Folge. Und man
kann ihm beim Schreiben zusehen. Am nächsten Morgen übernimmt ein
Team aus Regisseur, Schauspielern und dem Schiller-Slam-Poeten Gabriel
Vetter. Ihnen bleiben jeweils 36 Stunden Zeit, die nächste Folge an einem
geheimen Hot Spot im Mannheimer Stadtgebiet zu inszenieren.
Welche Orte das sind? Das erfahren Sie am Tag der Aufführung unter
0621-1680 203. Oder Sie kommen um 21.30 Uhr zum immer gleichen
Treffpunkt, dem Kiosk am Wasserturm (am Beginn der Planken), und wandern mit uns gemeinsam zum Spielort. Die Karawane zieht weiter...
DRAMA KÖLN (Malte Jelden, Oliver Krietsch-Matzura) hat sich mit neuen Produktions- und Präsentationsformaten um die Autorenfindung verdient gemacht. Seit 2003 starten sie den Aufruf an junge, nicht durchgesetzte Autoren/innen, dramatische Kurztexte zu verfassen und einzuschicken. Ausgewählte Dramen werden innerhalb der Temporären
Theatralen Zone an ungewöhnlichen Leerständen im Kölner Stadtgebiet
(Hotellobbies, U-Bahnunterführungen, Autohäuser, Fitnessstudios u.a.)
aufgeführt.
Die Eintrittskarte ist zugleich ein Kombiticket des VRN (Verkehrsverbund Rhein-Neckar).
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
AUTORENKLATSCH UND SCHILLER-SLAM
Vom 16.06.–22.06. laden die Autoren jeweils um
15:00 Uhr zu einem kurzen literarischen Überraschungsdate
in die Pension Schiller (Kiosk am Wasserturm)
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
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AUFTRAGSWERK
IM AUFTRAG SCHILLER
UNTERWEGS ZU SCHILLER
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Martin Nachbar
–ILLER (UA)
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 18:30 Uhr
17.06. (Premiere) & 18.06.2007
✶
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
STUDIO WERKHAUS
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Uraufführung
60 min
Keine Pause
CHOREOGRAPHIE
Martin Nachbar
MUSIK
Boris Hauf
LICHT
Geni Diez
CHOREOGRAPHISCHE
ASSISTENZ
Lilia Mestre
MIT
Martin Nachbar
Boris Hauf
PRODUKTION
Auftragswerk der
14. Internationalen Schillertage
Eine Produktion des
Nationaltheater Mannheim
riedrich Schiller war Bettnässer, drogenabhängig und hatte Tuberkulose. Die meisten Werke des großen Nationaldichters sind einem gebrochenen Körper abgetrotzt, die großen Dramen das Ergebnis intensiver Drogenzufuhr. Schiller wusste:
F
„Jede Überspannung von Geistestätigkeit hat jederzeit eine Überspannung
gewisser körperlicher Aktionen zur Folge.“
Das schrieb er bereits 1780 in seiner medizinischen Abschlussarbeit Ueber
den Zusammenhang der thierischen Natur des Menschen mit seiner
geistigen. Schillers besonderes Interesse galt zeitlebens den körperlich
Versehrten, den auffälligen Physiognomien und den auch physisch gebrochenen Figuren.
„Der Mensch mußte am Staube kriechen, eh er den Newtonschen Flug
durchs Universum wagte. Der Körper also der erste Sporn zur Thätigkeit;
Sinnlichkeit die erste Leiter zur Vollkommenheit?“ schreibt der
Menschenveredler Schiller.
Der Berliner Tänzer und Choreograph Martin Nachbar nimmt ihn beim
Wort und fragt, was wir von Schiller lernen können über das Scheitern, das
Gebrechen, den Zerfall. Besser Leiden mit Schiller! Klassisch Kränkeln!
Ausgehend von Schillers Doktorarbeit untersucht Nachbar die theatralen
Möglichkeiten des körperlichen Scheiterns für die Bühne. Er geht in seinem
Solo der Frage nach, wie ein gebrochener Körper choreographiert werden
kann und was man dabei von Friedrich Schiller über den Zusammenhang
von Wollen und Können lernen kann.
Es geht also um das, was bei Schiller hinter der Perfektion des Werkes
scheinbar verschwindet und doch immer anwesend ist: das Unfertige, das
Gebrochene, das Fehlerhafte. Gemeinsam mit dem Komponisten Boris Hauf
wird Martin Nachbar auf der Bühne tanzen, scratchen, sich verkleiden und
zerbrechen.
42
Martin Nachbar arbeitet als Tänzer und Choreograf unter anderem mit Les
Ballets C. de la B., Meg Stuart, Thomas Lehmen und Joachim Schlömer zusammen. Mit seinen Soloarbeiten Ausflug und Verdeckte Ermittlung und
dem gemeinsam mit Jochen Roller für den Steirischen Herbst 2005 entwickelten Projekt mnemonic nonstop war der charismatische Performer an
vielen europäischen Häusern zu Gast. Martin Nachbar schreibt für Tanzund Theatermagazine wie das britische Dance Theatre Journal oder
ballettanz. Nach der Jandl-Choreografie ja, ja – der dritte mann, mit der
Nachbar 2006 den Choreographiewettbewerb Ludwigshafen gewann, ist
-iller Nachbars zweiter Versuch, eine literarische Vorlage in Tanz zu übersetzen.
„So zupackend, charmant, präzis und spielerisch, dass man fast übersehen
könnte, dass es sich, nach handelsüblicher Unterscheidung, ja auch um
‚Konzept-Tanz’ handelt. Ein leichtfüßiges Plädoyer dafür, dass Denken so
unsexy gar nicht ist.“ Frankfurter Rundschau
Publikumsgespräch am 18.06. im Anschluss an die Vorstellung
(ca. 19:30 Uhr) – Studio Werkhaus.
43
EIGENPRODUKTION
IM AUFTRAG SCHILLER
UNTERWEGS ZU SCHILLER
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
PIMP THE CITY
SOZIAL-TRASH NACH MOTIVEN VON SCHILLER
NATIONALTHEATER MANNHEIM
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 20:00 Uhr
18.06.2007
✶
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
ALTE FEUERWACHE
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
ie haben es öffentlich-rechtlich probiert, sich ihren (Arbeits-)Platz in
unserer Gesellschaft zu erkämpfen. Aber keiner rückt ihn raus. Doch sie
können auch anders! Die Horde Weltverbesserer taucht ab in die Böhmischen Wälder Mannheims. Aus dem künstlerischen Untergrund starten sie
angriffslustige Pimp-Versuche in und an Mannheim und gehen auf Vollkontakt-Tour durch die Stadt. Zivilisation contra Dschungel – Kultur contra
Subkultur – Politik contra Schwarzarbeit und Sozialmissbrauch. Jetzt
stürmen sie die Alte Feuerwache, wo die Outlaws während der Schillertage
Asyl finden. Wahres, Unwahres und schlichtweg Erlogenes aus dem
schillernden Leben am Rande der Armutsgrenze.
S
EIN PROJEKT VON
Simon Solberg (Regie)
Volker Bürger (Dramaturgie)
MIT
Leonie Achtnich
Juarez Bomfim-Tavares
Corrado Costarelli
Birgit El-Aissaoui
Philipp Hardaway
Konstanze Kappenstein
Johann Kuithan
Norbert Leklou
Matthias Michaelis
Sinan Ozan
Andreas Schweizer
Sven Weber
und anderen Mannheimer Bürgern
PRODUKTION
Eine Produktion des Nationaltheater
Mannheim in Kooperation mit der
Alten Feuerwache Mannheim, der
ARGE Mannheim und dem Gemeinschaftswerk Arbeit und Umwelt e.V.
Gefördert im Fonds Heimspiel der
Kulturstiftung des Bundes
www.pimpthecity.de
44
Seit Anfang 2007 arbeitet PIMP THE CITY mit arbeitslosen Menschen aus
Mannheim. Sie sind aufgerufen, Ideen zu entwickeln wie ihre Stadt sozialer,
lebenswerter und schöner werden kann. PIMP THE CITY will Plattform für
Lebensgeschichten und Bühne sein, um mit Aktionen und theatralen Mitteln den Begriff der Arbeitslosigkeit in unserer Gesellschaft in Frage zu
stellen. Anfang Juni präsentiert sich PIMP THE CITY auf einer Stadttour
durch Mannheim.
Mit Friedrich Schiller hat PIMP THE CITY einen Gastgeber und Schirmherren gefunden, der sein anthropologisches Interesse und seine soziale Verantwortung immer wieder in Zusammenhang mit Formen der literarischen
Kolportage, dem Abenteurer- und Verbrechergenre gebracht hat. Ob in
seinen Fragmenten Der Geisterseher und Die Polizey, in den Räubern, in
seiner Erzählung Der Verbrecher aus verlorener Ehre oder als Herausgeber
der Merkwürdigsten Rechtsfälle nach Pitaval gibt sich Schiller hart am
Trivialformat. Und unverbesserlich mit einem glühenden Gewissen für die
Menschlichkeit.
Simon Solberg, Jahrgang 1979, ist seit dieser Spielzeit Hausregisseur am
Nationaltheater Mannheim. Nach seiner Schauspielausbildung an der
Folkwang Hochschule in Essen arbeitete er als Regieassistent am
schauspielfrankfurt, wo er u.a. für Inszenierungen von Armin Petras Videos
produzierte, an denen er als Darsteller oder Kampftrainer beteiligt war.
Sein Regie-Debüt Odyssee reloaded, eine Adaption der Odyssee von Homer,
gab er ebenfalls am schauspielfrankfurt und arbeitete als Gastdozent am
Theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Mainz.
In Mannheim inszenierte er die Uraufführung von Wilhelm Genazinos
Fremde Kämpfe („Das vorläufige Highlight der Saisoneröffnung“ Theater
der Zeit) und Making of THE BAND, eine Doku-Soap-Tele-Favela.
Im Frühjahr 2007 hat er am schauspielfrankfurt seine Bühnenfassung von
Kleists Familie Schroffenstein mit Schauspielern, Kampfkünstlern, Tänzern
und Musikern zur Premiere gebracht.
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AUFTRAGSWERK
IM AUFTRAG SCHILLER
UNTERWEGS ZU SCHILLER
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Dr. Walter Siegfried
ZWISCHEN VERWILDERUNG UND BARBAREI (UA)
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 22:00 Uhr
19.06. (Premiere) & 20.06.2007
✶
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
ZEITRAUMEXIT
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Uraufführung
45 min
„Der Weg zu dem Kopf durch das Herz muss geöffnet werden ...“
Friedrich Schiller
ie ist dieser Satz zu verstehen? Kann eine solche Öffnung tatsächlich
vollzogen werden? Ein Versuch, bei dem alles daran – und aufs Spiel
– gesetzt wird, die verschiedenen Wege der Emotionalisierung auszuprobieren: Wie kommt das Wissen überhaupt zum Herzen? Was passiert, wenn
die Gedanken auf dem Weg dorthin erstarren oder sich verirren? Auf welche Hürden oder gar unerwarteten Möglichkeiten stößt der Denkende bei
diesem waghalsigen Selbstexperiment?
W
KONZEPT
Dr. Walter Siegfried
MIT
Dr. Walter Siegfried
PRODUKTION
Auftragswerk der
14. Internationalen Schillertage
Eine Koproduktion von zeitraumexit
und Nationaltheater Mannheim
Während der diesjährigen Internationalen Schillertage widmet sich Dr. Walter Siegfried erneut dem Menschen in all seinen Schattierungen. Schon zu
anderen Anlässen schloss der ehemalige Verhaltensforscher – der auch bei
Konrad Lorenz forschte – seine Performances mit dem Satz: „Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich auch in den eigenen Kopf hineinzuwühlen,“ nachdem er sich und seine Erinnerungen der Neugier und den Interaktionen des
Publikums ausgesetzt hatte.
„Der Mensch kann sich aber auf eine doppelte Weise entgegengesetzt sein:
entweder als Wilder, wenn seine Gefühle über seine Gegensätze herrschen;
oder als Barbar, wenn seine Grundsätze seine Gefühle zerstören.“
Friedrich Schiller
Ganz im Sinne Schillers seziert Siegfried nun dessen Werk Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschen, indem er die Begriffe Verwilderung
und Barbarei unter die Lupe nimmt und sie auf ungewöhnliche Weise neu
interpretiert. Es erwartet Sie eine Computer gestützte Reflexion der besonderen Art, die das Verhältnis von Herz und Kopf auf lebendigste Weise untersucht: vom Sprechen und Rezitieren bis zum Jubilieren. Ein Abend voller
überraschender und eingängiger neuer Erkenntnisse.
46
Dr. Walter Siegfried, geboren 1949 in Zofingen, promovierte 1977 an der
Universität Zürich in der Fächerkombination Psychologie, Kunstgeschichte
und Philosophie. Seine Arbeiten wurden gefördert und ausgezeichnet von
Philip Morris und Pro Helvetia, vom Siemens Kulturprogramm sowie von
der Landeshauptstadt München und dem Aargauer Kuratorium.
„Walter Siegfried zeigt seine Lust am genauen Beobachten, Vergleichen,
Sammeln und Ordnen [...]. Neben dem sanften Hinweis auf seine Herkunft
als Wissenschaftler spürt man darin auch den distanzierten Humor von
Walter Siegfried: singer, performer, scientist – dancer.“
Regioartline Kunstmagazin
Beginnend mit den Stadttänzern (1987) setzt er sich mit Fragen der Kunst
im öffentlichen Raum auseinander, zuletzt im Umfeld von Teutopia (Atelier
van Lieshout) auf dem Olympiaberg in München 2004. In RUFEN (einer
Arbeit mit Frank Helfrich für die öffentlichen Räume des Gasteig Kulturzentrum, München 2005) hat er seine Situativen Gesänge zu einer mobilen
Gesangsskulptur für mehrere Sänger erweitert und arbeitet aktuell an
seinem Projekt Computer Aided Memory und über das Erkenntnisglück in
der barocken Bibliothek.
Publikumsgespräch am 20.06. im Anschluss an die Vorstellung
(ca. 23:00 Uhr) – zeitraumexit.
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AUFTRAGSWERK
IM AUFTRAG SCHILLER
UNTERWEGS ZU SCHILLER
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Volker Gerling
SCHILLER VOR MIR – EINE REISE (UA)
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✶
21.06. (Premiere), 22.06. & 23.06.2007 ✶ 22:00 Uhr
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
TIG7 HOF
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Uraufführung
60 min
Keine Pause
KONZEPT
Volker Gerling
MIT
Volker Gerling
UNTER VERWENDUNG VON
SZENEN AUS:
Schiller. Eine Dichterjugend (1923)
von Curt Goetz
MIT FREUNDLICHER
GENEHMIGUNG VON
Dr. Schmerschneider
(Rechteverwaltung)
MIT FREUNDLICHER
UNTERSTÜTZUNG DES
Filmmuseums München
PRODUKTION
Auftragswerk der 14. Internationalen
Schillertage
Eine Kooperation zwischen Nationaltheater Mannheim und
tuttgart, Mannheim, Darmstadt, Frankfurt, Mainz, Worms, Oggersheim
und wieder Mannheim – und das alles in zwei Wochen und größtenteils zu Fuß. Der Berliner Künstler und Daumenkinograph Volker Gerling
ist Wanderer aus Passion.
S
Für die 14. Internationalen Schillertage begibt er sich auf die historische
Spur des 23jährigen Friedrich Schiller, der 1782 bei Nacht und Nebel aus
seinem Regiment ausbricht und sich auf Umwegen von Stuttgart nach
Mannheim durchschlägt. Gerling steigt in denselben Gasthöfen ab und
rastet an denselben Weggabelungen wie Schiller 225 Jahre vor ihm.
Doch Volker Gerling folgt Schiller nicht nur, er führt ihn auch im Gepäck:
Ausgestattet mit mehreren Daumenkinos eröffnet Gerling seine „Wanderausstellung“ wo immer er Halt macht. Die bewegten Bilder seiner
Daumenkinos basieren auf Szenen aus einem Stummfilm über Schillers
Jugend in Stuttgart. Der mündet in genau jene Reise Schillers, auf deren
Spuren Gerling nun wandert.
Aus den Begegnungen mit temporären Weggefährten auf der Landstraße,
am Gartenzaun, auf Märkten und in Gasthöfen, schöpft Gerling neue Geschichten und Bilder, die er anschließend zu einem Abend zusammenfügt,
an dem sich historische Spurensuche und erlebte Gegenwart verbinden.
Volker Gerling stellt in seiner Arbeit Fragen nach persönlicher Freiheit,
Selbstverwirklichung und nach der Geschwindigkeit des Augenblicks. Seine
Daumenkinos sind bewegte Portaits, in denen sich die Flüchtigkeit des
Moments abbildet. Wenn Gerling für uns das Experiment unternimmt, eine
entscheidende Phase in Friedrich Schillers Leben nachzuleben und einzelne
Momente in Daumenkinos festzuhalten, so ist das auch eine Forschungsreise zu unserem Umgang mit Zeit und Geschichte.
MIT FREUNDLICHER
UNTERSTÜTZUNG VON
Akademie Schloss Solitude
www.daumenkinographie.de
48
Volker Gerling, Absolvent der Babelsberger Filmhochschule, hat sich vor
Jahren auf fotografische Daumenkinos spezialisiert und eine ganz eigene
Form der Präsentation gefunden, die er auf Festivals in ganz Europa
präsentiert. Gerling hält seine Daumenkinos unter eine Videokamera, projiziert sie in Echtzeit auf die Leinwand und erzählt die Geschichten der
Menschen, die er für seine Daumenkinos porträtieren durfte. In Gerlings
magischen Portrait- und Momentstudien, die er mit einfachsten Mitteln in
den Raum wirft, entsteht so eine leichtfüßige und gleichzeitig tiefsinnige
Reflektion auf die Flüchtigkeit des Moments und die Bedeutung der
menschlichen Begegnung.
„Volker Gerling zeigt, dass ein Daumenkino weit mehr sein kann als ein fast
vergessenes Kinderspielzeug. Nämlich ein Spiegel der Wirklichkeit, der
manchmal ein so direktes und wahrhaftiges Bild liefert, dass es den
Betrachter unmittelbar trifft.“ Kölner Stadtanzeiger
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Ab 18. Mai ist Volker Gerling zwischen Stuttgart und
Mannheim unterwegs.
Besuchen Sie seine Wanderausstellung!
Ab 18. Juni in Mannheim.
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49
BEITRAG
UNTERWEGS ZU SCHILLER
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Revue von Jürgen Kuttner & Tom Kühnel
HELDEN MANNHEIMS – EINE
MANNHEIMVERBESSERUNG (UA)
MIT JÜRGEN KUTTNER UND FRIEDRICH SCHILLER
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
✶ 20:00 Uhr
23.06.2007 (Premiere)
✶
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
KURPFALZTHERME IM COLLINI-CENTER
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Uraufführung
Ca. 120 min
Eine Pause
TEXT
Tom Kühnel & Jürgen Kuttner
INSZENIERUNG
Tom Kühnel
RAUM & VIDEO
Jo Schramm
PUPPENBAU
Suse Wächter
FILM
„Datenstrudel“
Jörn Hintzer
Jakob Hüfner
MIT
Jürgen Kuttner
Suse Wächter
Datenstrudel
Rike Schubert
Sylvia Barth
Jörn Hintzer
Jakob Hüfner
Die HELDEN-Band
und vielen anderen
PRODUKTION
Eine Produktion der Stadt Mannheim,
Büro 2007 in Kooperation mit den
14. Intern. Schillertagen Mannheim
MIT FREUNDLICHER
UNTERSTÜTZUNG VON
50
annheim. 30.000 Jahre vor Christus. In einer Höhle unter dem
Standort des heutigen Collini-Center beschließt eine Horde des
Homo Mannheimiensis, das Feuer nicht mehr nur zum Kochen zu verwenden. Damit setzt eine nicht mehr aufzuhaltende Lawine der Verbesserungen ein. Am Ende dieser Entwicklung stehen Jürgen Kuttner und Friedrich Schiller, als Experten und Moderatoren einer erneuten, dem 400jährigen Stadtjubiläum gewidmeten, Mannheimverbesserung.
M
Denn die Frage lautet: Müssen wir Geschichte unabänderlich als gegeben
und damit unverbesserlich hinnehmen? Oder sollte man nicht vielmehr versuchen, sie in die eigene Hand zu nehmen? Wie sieht es zum Beispiel mit
Fußballergebnissen des SV Waldhof aus? Sind wir dazu verdammt, eine einmal erfolgte Niederlage als unvermeidlich hinzunehmen, oder bestünde
nicht die Möglichkeit, sie zu korrigieren? Wie das 0:2 im Pokalendspiel
1940 gegen den 1. FC Nürnberg? Welche ideologischen Risiken verbergen
sich in der so nüchtern scheinenden Quadratur Mannheims? Zu diesem
Thema hat der in Mannheim gebürtige Antifaschist und spätere langjährige
DDR-Verteidigungsminister Armeegeneral Heinz Hoffmann (Autobiografie:
„Mannheim-Madrid-Moskau“) einiges zu sagen!
Hitler und Albert Speer fragen sich: War es nicht doch ein Fehler, den aus
dem Rheingold geschmiedeten Ring den Rheintöchtern zurückzugeben?
Ein Tauchgang in die mittlerweile überfluteten Höhlen unter der Kurpfalztherme im Collini-Center schafft Klarheit. Es wäre noch einiges zur Kurpfalztherme zu sagen, einem Ort, an dem die Zeit stehen geblieben ist - einem Ort, prädestiniert für eine historische Tiefenbohrung. Ein Brandanschlag vor 11 Jahren stoppte die erste Mannheimverbesserung. Die Zeit für
einen zweiten Versuch ist nun reif. Die technischen Mittel haben wir. – In
dieser ungewöhnlichen Revue im Collini-Center begegnen sich Kuttner und
Schiller, dessen Auferstehung durch die Puppenspielkünstlerin Suse Wächter möglich wird.
Den Abend gestalten: Jürgen Kuttner, der neben seinen legendären
Sprechfunkabenden auf Radio Fritz auch an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz mit seinen monatlichen Videoschnipselvorträgen „Von
Mainz bis an die Memel“ Kultstatus erlangt hat, Regisseur Tom Kühnel,
im Team mit Robert Schuster Max-Reinhardt-Preisträger und u. a. an der
Berliner Schaubühne, der Volksbühne Berlin und am Thalia Theater Hamburg tätig, die Puppenspielkünstlerin Suse Wächter, die in ihren Arbeiten
u.a. am TAT, an der Volksbühne und am Theater Basel die Möglichkeiten
des Figurentheaters mit denen des Schauspiels und der Musik auf neue und
unerwartete Weise zu verbinden weiß, Jörn Hintzer und Jakob Hüfner
(Datenstrudel), ein kreatives Duo, das im Spannungsfeld von Kommerz bis
Kunst, von Animation bis Spielfilm, Neuen und Alten Medien arbeitet, einem größeren Publikum bekannt geworden durch den Film „Weltverbesserungsmassnahmen“ (Berlinale 2005) und Jo Schramm, der als Bühnenbildner, Licht- und Videokünstler u.a. mit Christoph Schlingensief, Michael
Simon, Johann Kresnik und Tom Kühnel arbeitete und eigene Inszenierungen u.a. im Hebbel am Ufer Berlin und am ZKM Karlsruhe vorstellte.
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Eine Produktion der Stadt Mannheim, Büro 2007
Weitere Spieltermine: 24.06.–29.06.2007
jeweils 20:00 Uhr, Einlass ab 19:00 Uhr
Kurpfalztherme im Collini-Center
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((Seite 54, FOTO über ganze Seite – wird nachgeliefert))
52
„Unsre Natur, gleich unfähig, länger im Zustande
des Thiers fortzudauern, als die feinern Arbeiten des Verstandes
fortzusetzen, verlangte einen mittleren Zustand, der beide
widersprechende Enden vereinigte, die harte Spannung zu
sanfter Harmonie herabstimmte und den wechselweisen Uebergang
eines Zustandes in den andern erleichterte.“
Friedrich Schiller
ZUGABE! ZUGABE!
SCHILLER ON AIR
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SCHILLER ON AIR
BESTIE MENSCH! – EIN GESPRÄCHSFORUM MIT DEM SWR2
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✶ 17:00 Uhr
16.06., 17.06., 19.06., 20.06., 22.06., 23.06.2007
✶
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OBERES FOYER
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estie Mensch! Angesichts der Globalisierung taugt diese Formulierung wieder als Metapher: der Kapitalist
als Raubtier. Die Weltwirtschaft als Animal Farm ohne soziales Gewissen, wo der Mensch des Menschen
Wolf ist und nur ein Gesetz gilt: das des Fressens und Gefressenwerdens. Ist das wirklich so? Und wie verhält
es sich mit den Sozialutopien der Humanität, die dagegen gesetzt werden? Gilt für sie am Ende nicht immer
die Formel: Besser, am besten, bestialisch?
Der Mediziner Schiller hat das Animalische seziert, um das Humane zu gewinnen. Er hat damit ein Thema
bearbeitet, das seither eine lange Karriere aufweist – von den Rassismus- und Sozialdarwinismus-Debatten des
19. Jahrhunderts über die Psychoanalyse bis zur modernen Bewusstseinsforschung.
Wer vom Bösen im Menschen und von seiner Triebnatur spricht, muss sich auch auf die theologische und philosophische Tradition dieses Begriffs einlassen. Schon die Mythen und die Erzählungen der Bibel zeigen, dass
das Böse zur Grundausstattung von Gottes Ebenbild gehört. Braucht man den Teufel, um es zu verstehen? Nein,
sagt der Philosoph Rüdiger Safranski: „Das Böse gehört zum Drama der menschlichen Freiheit. Es ist der Preis
der Freiheit. Der Mensch geht nicht in der Natur auf.“
Wie aber lässt sich das spezifisch Menschliche bestimmen? Wo verläuft die Grenze zwischen Mensch und Tier?
Darüber und über die schöne Seite der Triebe, das animalische Vergnügen des Menschen, debattieren Spezialisten aus den Bereichen Wissenschaft, Religion, Literatur, Wirtschaft und Kriminalistik in sechs Podiumsdiskussionen der Reihe SWR2 Forum.
B
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Samstag 16.06.2007
WIEVIEL TRIEB STECKT IN DER TAT?
Wenn der Mensch zur Bestie wird
Stephan Harbort, Kriminalhauptkommissar und Buchautor, Düsseldorf
Albert Ostermaier, Dramatiker, München
Prof. Dr. Harald Welzer, Sozialpsychologe, Kulturwissenschaftliches Institut des Wissenschaftszentrums NRW
Gesprächsleitung: Dietrich Brants
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Sonntag 17.06.2007
DER KLEINE UNTERSCHIED
Wo ist die Grenze zwischen Tier und Mensch?
Prof. Dr. Hannah Monyer, Hirnforscherin, Universität Heidelberg
Gerd Siemoneit-Barum, Raubtiertrainer, Einbeck
Prof. Dr. Wulf Schiefenhövel, Verhaltensforscher, Max-Planck-Institut Andechs
Gesprächsleitung: Jörg Tröger
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Dienstag 19.06.2007
GOTTES EBENBILD?
Das unmenschlich Menschliche des Bösen
Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf, evangelischer Theologe, Universität München
Dr. Rüdiger Safranski, Schriftsteller und Philosoph, München
Prof. Dr. Hannelore Schlaffer, Literaturwissenschaftlerin, Stuttgart
Gesprächsleitung: Ursula Nusser
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Mittwoch 20.06.2007
EIN PLATZ AN DER WONNE
Körper, Lust und Leidenschaft
Prof. Dr. Jochen Hörisch, Literatur- und Medienwissenschaftler, Universität Mannheim
Prof. Dr. Eva Jaeggi, Verhaltenstherapeutin und Psychoanalytikerin, Berlin
Prof. Dr. Peter Wippermann, Soziologe und Gründer des Trendbüros Hamburg
Gesprächsleitung: Carsten Otte
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Alle Diskussionen werden zeitversetzt durch den SWR2 ausgestrahlt.
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Freitag 22.06.2007
LEITHAMMEL UND ALPHATIERE
Wie animalisch ist die Welt der Wirtschaft?
Prof. Dr. Michael Hutter, Wirtschaftswissenschaftler, Universität Witten-Herdecke
Harald Schumann, Journalist und Buchautor, Berlin
Dr.-Ing. Rainer Dulger, geschäftsführender Gesellschafter der ProMinent Dosiertechnik GmbH, Heidelberg
und Vizepräsident der IHK Rhein-Neckar
Gesprächsleitung: Eggert Blum
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Samstag 23.06.2007
BESSER, AM BESTEN, BESTIALISCH
Die Gewalt der Utopien
Prof. Dr. Hans-Martin Schönherr-Mann, Politikwissenschaftler, Geschwister-Scholl-Institut, München
Prof. Dr. Thomas Macho, Kulturwissenschaftler, Humboldt-Universität Berlin
Prof. Dr. Annett Zinsmeister, Künstlerin und Architekturtheoretikerin, Universität Wuppertal
Gesprächsleitung: Walter Filz
Konzeption: Ursula Nusser
Organisation: Dr. Angela Wendt
Eine Koproduktion von Nationaltheater Mannheim und
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BEITRAG
ZUGABE! ZUGABE!
BESESSENE JUGEND
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GEISTERSEHER3 (UA)
JUNGES NATIONALTHEATER MANNHEIM
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✶ 18:30 Uhr
19.06.2007 (Premiere)
✶
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SCHNAWWL
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Uraufführung
150 min
Eine Pause
ORGANISATION UND KONZEPTION
Marcela Herrera
Stefanie Kötter
PRODUKTION
Ein Beitrag des Jungen Nationaltheater
Mannheim zu den 14. Internationalen
Schillertagen in Kooperation mit dem
Elisabeth-Gymnasium, der Neckarschule und der Sickingerschule
lam Poetry, Erzähltheater, Maskentheater – und das Romanfragment
Der Geisterseher von Friedrich Schiller; drei Jugendgruppen des
Jungen Nationaltheater Mannheim setzen sich seit Dezember 2006 auf
dieser Grundlage mit der Frage der Grenzüberschreitung zwischen
Irdischem und Überirdischem, Rationalität und Irrationalität, Sinnlichem
und Übersinnlichem auseinander. Die 50 jungen Spieler im Alter von
14 bis 21 Jahren führen nicht nur selbst auf, sondern erhalten auch
Gelegenheit, Produktionen der 14. Internationalen Schillertage zu besuchen und sich mit Künstlern aus aller Welt auszutauschen. Die Teilnehmer des Projektes kommen aus verschiedenen Stadtteilen Mannheims. Ein wichtiges Ziel des Projektes ist es daher, die Jugendlichen mit
unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen in einen
inhaltlichen und künstlerischen Austausch zu bringen.
S
Publikumsgespräch mit Andrea Gronemeyer (Direktorin des
Schnawwl) im Anschluss an die Vorstellung (ca. 21:30 Uhr)
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
Geisterseher – Slam Poetry
Mannheimer Schüler präsentieren ein Lese-Happening der mulmigen
Sorte. Wo Kollege Fritze Schiller dem Geisterseher verfällt, mutiert die
Mannheimer Slam-Jugend zu Geistern, Slammern und Sehern in Personalunion. Slam Poetry ist hier Literatur, Performance und Nabelschau
zugleich, wobei die Grenzen zwischen Text und Auftritt mutwillig abgeschafft werden. Was bleibt, ist ein Redeschwall an Geschichten, Gedichten, Gedanken und Fragmenten. Beim Schiller-Slam macht man sich
seine Geister noch selber!
MIT FREUNDLICHER
UNTERSTÜTZUNG VON
Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung
(bei GEISTERSEHER – Slam Poetry)
56
Leitung: Gabriel Vetter ist mit seinen 22 Jahren eine Ausnahmeerscheinung innerhalb der deutschsprachigen Slampoetry- und Jungliteratenszene. Er ist Champion des German International Poetry Slam
2004 und Preisträger des Salzburger Stier, dem renommiertesten Kabarettpreis im deutschsprachigen Raum (2006). Als Autor und Performer
tritt er innerhalb der Internationalen Schillertage auch im Projekt von
Drama Köln auf.
BESESSENE JUGEND
Der Geisterseher: wie geht es weiter?
Die Helden des Romans Der Geisterseher werden in geisterhafte, scheinbar übersinnliche Ereignisse verwickelt, deren Ursachen nie vollständig
aufgeklärt werden. – Hier wird nun zu Ende erfunden, was Schiller nicht
mehr erzählte. Protagonisten werden dabei die von den Jugendlichen mit
Hilfe der bildenden Künstlerin Sandy Baker-Finn erschaffenen Masken
und Puppen, die die Jugendlichen im Bewegungstheater unter Anleitung
von Steven Markusfeld lebendig werden lassen.
Leitung: Steven Markusfeld ist Ballettmanager, Schauspieler und Regisseur
und wird unterstützt von Sandy Baker-Finn, Bildende Künstlerin.
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Erzähltheater Die Geisterseher
Die Jugendlichen gehen der magischen Anziehungskraft von Geistergeschichten und dem Erzählen an sich nach: Verhandelt wird die Faszination, die von der Macht ausgeht, die unheimliche Bilder über uns
haben. Eine große verinnerlichte Sehnsucht nach einer tatsächlichen Begegnung mit Wesen aus einer anderen Sphäre (Engeln, Göttern, Feen,
Verstorbenen etc.) und das Verlangen nach einem anderen Bewusstseinszustand verschaffen sich Raum.
Leitung: Marcela Herrera ist Theaterpädagogin am Schnawwl Kinderund Jugendtheater am Nationaltheater Mannheim.
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JUNGES NATIONALTHEATER MANNHEIM
Seit 2002 können sich im Jungen Nationaltheater Mannheim Kinder und
Jugendliche zwischen 6 und 21 Jahren mit dem Medium Theater vertraut
machen: In praxisorientierten Theaterkursen begeben sich Theaterpädagogen und Künstler von Schnawwl, Schauspiel, Ballett und Oper
gemeinsam mit den Teilnehmern in einen künstlerischen Prozess. Das
Junge Nationaltheater bietet jungen Theaterinteressierten aus Mannheim
und Umgebung eine langfristige Perspektive, gemeinsam mit dem Theater
aufzuwachsen.
Infos unter 0621/1680 334
57
BEITRAG
ZUGABE! ZUGABE!
BESESSENE JUGEND
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SCHWERERPANZERFLÜGELKLEID (UA)
NACH MOTIVEN AUS
DIE JUNGFRAU VON ORLÉANS
GEMEINSCHAFTSZENTRUM JUNGBUSCH /
CREATIVE FACTORY
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✶ 18:30 Uhr
17.06. (Premiere) & 23.06.2007
✶
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
SAAL GEMEINSCHAFTSZENTRUM JUNGBUSCH,
JUNGBUSCHSTR. 19
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Uraufführung
KONZEPT
Lisa Massetti / Creative Factory
Alex Miller
MIT
Jugendlichen aus Mannheim
PRODUKTION
Eine Produktion von Gemeinschaftszentrum Jungbusch und Creative
Factory in Kooperation mit Junges
Nationaltheater Mannheim, KulturContainerStadt CONTENT.17 (Stadtjubiläum 2007) und den 14. Internationalen Schillertagen
wei rivalisierende Jugend-Gangs bekämpfen sich bis aufs Messer. Die
Situation zwischen den beiden Gruppen ist festgefahren.
Z
Da taucht ein Mädchen auf: Sie ist erst vor kurzer Zeit aus Anatolien nach
Deutschland gekommen und schließt sich einer Gruppe von Jugendlichen
an, die sie dank ihres energischen Auftretens schnell aufnimmt. Die
Jugendlichen der Gruppe geben ihr die Geborgenheit, die sie zu Hause hatte
und in diesem neuen Land vermisst. Mit ihnen teilt sie ihre Ideale,
schmiedet Pläne, sie kämpfen zusammen und bereiten sich auf einen TanzWettbewerb vor.
Alles funktioniert wunderbar, bis sie dem Anführer der gegnerischen Gang
begegnet und die beiden sich ineinander verlieben. Nun steht sie vor einem
Konflikt: Soll sie ihren persönlichen Gefühlen nachgeben oder sich „der
Sache“ unterordnen?
Ein Sidewalk-Theater auf den Straßen und Plätzen des Stadtteils Jungbusch
sowie der Kanalbühne der KulturContainerStadt CONTENT.17.
Zumeist türkische Jugendliche zwischen 13 und 20 Jahren aus verschiedenen Theatergruppen machen einen klassischen Text aus ihrer Lebensperspektive über zeitliche und kulturelle Grenzen hinweg erlebbar. Dabei
moderieren und kommentieren professionelle Schauspieler die Handlung
hin zu einer Interaktion zwischen Zuschauern und Akteuren.
Infos unter 0621-14948
www.jungbuschzentrum.de
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BESESSENE JUGEND
Nach ihrem großen Erfolg von Feuerbrand in jungen Herzen (eine Adaption von Kabale und Liebe) bei den Schillertagen 2003 und Hunger nach
Glückseligkeit (Adaption von Die Räuber) bei den Schillertagen 2005
präsentieren die Regisseurin und Theaterpädagogin Lisa Massetti (Creative
Factory) und der Schauspieler Alex Miller nun ein Projekt nach Motiven von
Schillers Die Jungfrau von Orléans. Die Creative Factory, die aus der interkulturellen Jugendarbeit im Gemeinschaftszentrum Jungbusch hervorging,
versteht sich als Werkstatt für kreative Jugendkultur, in der sich junge
Migranten der Jugendinitiative Jungbusch mit ihrer Biografie, ihrem Leben
und ihrem Lebensumfeld aktiv und kreativ auseinandersetzen. Inspiriert
von Themen wie Religion und Glaube, Identifikation und Identität, Individuum und Gesellschaft, Recht und Gerechtigkeit werden in der diesjährigen Schiller-Adaption Parallelen zur Lebenswelt der jungen Migranten
in der Gegenwart sowie zu Entwicklungen und Realitäten im Stadtteil Jungbusch und der Gesellschaft insgesamt gezogen.
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ZUGABE! ZUGABE!
SCHILL-OUT
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SCHILL-OUT
DAS NACHTPROGRAMM
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✶ Ab 22:30 Uhr
15.06.–23.06.2007
✶
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UNTERES FOYER & THEATERCAFÉ
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uch 2007 wieder dabei! Tanz und Talk bis zum frühen Morgen! Das nächtliche Schill-Out bietet spannende Unterhaltung mit Live-Bands und DJs. Spätestens in diesem nächtlichen Dschungel wird jeder zum
Tier – ob Theatermacher, Besucher, Stipendiat, Journalist oder Autor …
A
NÄCHTLICH!
✶
EINTRITT FREI!
✶
NÄCHTLICH!
✶
EINTRITT FREI!
FREITAG 15.06.07 AB 22.30 UHR
LA VIEILLE ECOLE
COLEÜMES
Positive Ethno Hip Hop
Von Musette über Tango, Klezmer, Walzer, Jazz
Die fünf internationalen Musiker mischen HipHopBeats mit Ragga, Reggae, Salsa-Elementen und werfen
afrikanische Perkussion und orientalische Melodien
ein: eine Band mit Kultstatus.
Zu viert berauschen sie mit Schalk und musikalischer
Tiefe. Melodien zum Wegfliegen und groovende
Tanzmusik! Ihre Spezialität: Mit dem Walking Act ihrer tragbaren Instrumenten direkt ins Publikum.
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SAMSTAG 16.06.07 AB 22.30 UHR
WAIKIKI BEACH BOMBERS
DJ MEHLHOSE
Surf Rock
Indie, 80er, 90er und Jetztzeit alles Gute
Fünf Franken in polynesischer Ungezwungenheit =
punkige Surf-Tracks und rocksteady ähnliche CalypsoNummern. Eine einzigartige, unterhaltsame Performance mit enormem Motivationspotential!
Der Geheimtipp aus dem Nationaltheater Mannheim!
Das Musikgenie des Hauses verführt mit seinem unverwechselbaren Musikstil nun nicht mehr nur exklusiv hinter der Bühne …
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SONNTAG 17.06.07 AB 22.30 UHR
60
THE BUSTERS
MINI MOUSTACHE
Evolution Pop Ska
Pop
Iro meets Dreads! Riddim meets Punk! Europaweit!
Die 13 mit dem obligatorischen Ska-Helm lassen keinen Musikstil aus: geschmackvolle Songs mit Lyrics
von Sozialkritik bis Herzschmerz.
Super Disco Théâtre von sechs Franzosen voll Selbstironie! Punk trifft auf Pornofunk auf Pop auf Disco –
oder so ähnlich. Wichtig! Ein T-Shirt oder gar ein
Ös’chen zum Wechseln einpacken…
MONTAG 18.06.07 AB 22.30 UHR
YE:SOLAR
HANS PLATZGUMER A, DiskoB, Domino,
Elektrojazz
Cheap, Spezialmaterial – Elektrobreaks
Like they were on trampolines. Tanzen zu swingenden House-Beats. Das Trio remixt sich selbst, fadet
von Vinyl zu Live-Musik und bietet verrückte Visuals.
Der preisgekrönten Musiker, DJ & Produzenten sorgt
mit strobotauglichen Tracks für die richtige Stimmung
und eine digitale Wahrnehmung der Welt.
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DIENSTAG 19.06.07 AB 22.30 UHR
MONOCHROME
DJ EVE MASSACRE
Indie Rock
Electronic punk
Eine furiose Band mit internationaler UndergroundKultur. Die Sechs haben Hardcore im Herzen, Punk
in den Beinen und Pop auf den Lippen.
Das One lady electro punk grime disco violence outfit. Songs von straight to the dancefloor bis zu getwisteten Sound-Eskapaden ...
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MITTWOCH 20.06.07 AB 22.30 UHR
PETERLICHT
DJ SHOE BEE
Pop Electro
deephouse, minimal
Arbeiten mit Remix-Charakter, gejagt durch die Formate Text, Melodie und Bühne, behaupten die eigene Welt des feinsinnigsten Beobachters und Musikers
der deutschen Popmusikszene.
Das Partyanimal des Mannheimer Clubs Das Zimmer
legt in jedem wichtigen Club der Region auf und
selbst in den heißen Sommermonaten bricht „die Hütte“ regelmäßig auseinander …
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DONNERSTAG 21.06.07 AB 22.30 UHR
R’N’R HIGHSCHOOL
MODS VS ROCKERS
Rock
Northern Soul, Mod-Musik, Rock’n Roll
Der Rock’n’Roll des lokalen Undergrounds: schrill
und schräg! Rock‘n’Roll is what you want it to be!
PANDA PLAYSCHOOL und THE SCHOGETTES.
DJ Spy – Internationale Größe in Rockabilly-Kreisen
(LA, Bern) trifft auf Mr. Fridelistic – stilecht mit Target
auf dem Parka und Northern Soul im Herzen.
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FREITAG 22.06.07 AB 22.30 UHR
KOOK & ROXXY
PITCHTUNER
Electro
Housy Poptunes, LoFi-Elektronik, Independent Rock
Das Electronic Dream Team mit Berlin Gammelglamour: Tanzalarm und Melodien von zuckersüß bis Pogo. Die straighten Beats – progressiv und eingängig –
gehen nicht mehr aus dem Ohr!
Das japanisch-deutsche Live-Trio aus Gitarre/Bass/
Drums ist der Beweis – Elektronische Tanz-Musik ist
nicht nur mit Maschinen machbar! Und sie sind europaweit auf Tour.
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SAMSTAG 23.06.07 AB 22.30 UHR
SORGENTE
SINN GING DJ
RetroFunk, Urban HipHop, WorldMusic
psychodiscorock
Hier müssen Sie tanzen! – Ein musikalischer Zaubertrank von 7 Musikern: vierstimmige Soulchöre umschmeicheln Reggae/Latinbeats, versprühen karibisches Lebensgefühl und mehr …
Arvild Baud aka C – die Psychodiscorockband Waldorf
legt singend zum hardcore Discodancing auf. Und lieferte den Soundtrack zu Nicolas Stemanns Don Karlos
am Deutschen Theater, Berlin.
61
((Seite 64 FOTO über ganze Seite – wird nachgeliefert))
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„Schwimme, wer schwimmen kann, und wer zu plump ist,
geh unter! (…) Frisch also! muthig ans Werk!
Ich will Alles um mich her ausrotten, was mich einschränkt, daß ich
nicht Herr bin. Herr muß ich sein, daß ich das mit Gewalt ertrotze,
wozu mir die Liebenswürdigkeit gebricht.“
Franz Moor / Friedrich Schiller
HINTERM VORHANG!
NACHWUCHSFÖRDERUNG
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
SEMINARPROGRAMM FÜR STIPENDIATEN
PROGRAMM ZUR NACHWUCHSFÖRDERUNG
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16.06.–18.06. & 20.06.–22.06.2007
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as Stipendiatenprogramm ist von jeher fester Bestandteil des Festivals. Es dient neben der Auseinandersetzung mit dem Namenspatron dazu, dem Theaternachwuchs die Gelegenheit zu bieten, sich im
Rahmen eines internationalen Festivals mit erfahrenen Kollegen, Theaterschaffenden und nicht zuletzt untereinander auszutauschen.
D
Dieses Angebot richtet sich an Studierende nahezu aller Theaterprofessionen (Schauspiel, Bühnenbild,
Theatertechnik, Literaturwissenschaften, Kulturmanagement etc.) und an junge Bühnenangehörige. Tagsüber
wird in den Seminaren zu unterschiedlichen Teilbereichen des Theaters gearbeitet, abends steht der Besuch
der Gastspiele, der Auftragswerke, Diskussionsveranstaltungen und Publikumsgespräche auf dem Programm.
Voraussetzung für die Bewerbung um eines der begehrten Stipendien war ein Motivationsschreiben rund um
die Festivalthematik.
Im ersten Seminarblock werden Hans Platzgumer – Musiker, DJ, Produzent und Komponist des diesjährigen
Eröffnungsstückes Schwarze Minuten – in die Welt elektronischer Musik für Bühne, Film und Hörspiel einleiten und Dr. Gregor Hopf – selbst für Kassenschlager wie Cats und Elton John’s Aida verantwortlich – die
Geheimnisse erfolgreicher Festivalorganisation lüften. Außerdem wird Reto Finger – Theater-, Hörspiel- und
diesjähriger Hausautor am Nationaltheater Mannheim – die schreibenden Seminaristen bei den einzelnen
Arbeitsschritten einer Stückentwicklung anhand von Schillers Fragment Polizey begleiten und Nuran D. Calis
– prämierter Nachwuchsautor und Regisseur – stellt sich und den Seminaristen die Frage, wie das Theater der
Stadt und den Menschen helfen kann.
Im anschließenden zweiten Seminarblock gibt Axel Nitz – u.a. Musiker und Komponist bei der Mannheimer
Kabale und Liebe-Inszenierung – Einblick in sein musikalisches Verständnis von begehbaren Partituren, die
Musik, Bildende Kunst und Theater vereinen. Kirsten Hehmeyer – Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Hebbel am Ufer und ehemals an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin – stellt erfolgreiche Strategien intelligenter Kommunikation vor. Die Medientheoretiker und Radioaktivisten, die sich hinter
dem Namen LIGNA verbergen, werden in ihrem Seminar Schillers Ästhetik aus zeitgenössischer und
politischer Perspektive unter die Lupe nehmen und zu guter Letzt behandelt Katrin Nottrodt – Bühnenbildnerin der Schiller-Inszenierungen Ulrike Maria Stuart (Thalia Theater Hamburg) und Don Karlos (Deutsches
Theater Berlin) – in ihrem Seminar Macht als räumliche Erfahrung: geschützter Mensch oder bewachte Bestie?
Auch dieses Jahr werden die Stipendiaten wieder von theaterbegeisterten Mannheimer Bürgern aufgenommen.
Denjenigen, die „Betten für Schiller“ zur Verfügung stellen, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!
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HINTERM VORHANG!
NACHWUCHSFÖRDERUNG
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DIE FESTIVALZEITUNG
PROGRAMM ZUR NACHWUCHSFÖRDERUNG
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14.06., 18.06.–23.06. & 25.06.2007
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Als Beilage des Mannheimer Morgen und an den Veranstaltungsorten
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uch bei den 14. Internationalen Schillertagen soll die mittlerweile traditionelle Festivalzeitung nicht fehlen.
Mit dem Programm zur Nachwuchsförderung erhalten zwölf junge Journalisten, die sich in der Ausbildung
befinden oder diese gerade abgeschlossen haben, in Form von Stipendien erneut die Möglichkeit, das Festival
mit Rezensionen, Hintergrundberichten, Features, Interviews und „bunten“ Geschichten kritisch und unabhängig zu begleiten.
Die Nachwuchs-Journalisten bilden gemeinsam eine Redaktion und arbeiten unter den Bedingungen eines
üblichen Redaktionsalltags, der aus Redaktionssitzungen, Recherche, Terminen, Interviews und Blattkritik
besteht. Die Arbeit erfolgt unter Anleitung des Chefs vom Dienst, Sabine Demm (u. a. Frankfurt Rundschau,
Jüdische Allgemeine, dpa). Die Kritiken werden vor der Veröffentlichung in täglichen Seminaren mit dem
Theaterkritiker Jürgen Berger (Süddeutsche Zeitung, Theater heute, Die Rheinpfalz) besprochen. Ergänzt wird
die Redaktionsarbeit durch Seminare mit verschiedenen Kultur-Journalisten.
Die Kernredaktion wird erweitert durch Journalisten aus dem Ausland, die als Beobachter zu den 14. Internationalen Schillertagen eingeladen sind und Gastbeiträge in ihrer jeweiligen Landessprache, ggf. mit deutschen
Zusammenfassungen, veröffentlichen werden. Fotos werden von der Fotoabteilung des Nationaltheater
Mannheim beigesteuert.
A
Mit freundlicher Unterstützung von
Dr. Haas GmbH
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Entdecken Sie die Festivalregion Rhein-Neckar!
ie 13 Top-Festivals der Metropolregion Rhein-Neckar bieten kulturelle Vielfalt auf höchstem Niveau.
Das Spektrum reicht von Jazz und Klassik über Tanz und Theater bis hin zu Film, Foto und Bildender
Kunst. Mit einer gemeinsamen Marketing-Kampagne möchten Ihnen die Festivals diese Vielfalt näher bringen: Das Magazin zur Festivalregion erscheint zweimal im Jahr und präsentiert Ihnen Geschichten,
Hintergründe und Fakten zu den Top-Festivals. Das Serviceheft bietet kompakte Informationen sowie
Gutscheine und ein attraktives Gewinnspiel. Beide Publikationen liegen gratis an vielen Stellen in der
Region aus oder können unter www.festivalregion.de bzw. der Hotline 01805-888 133 kostenlos
bestellt werden.
D
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HINTERM VORHANG!
EIN FANCLUB FÜR DEN DICHTER
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FAHRRÄDER FÜR SCHILLER EINE LEIH- UND VERKAUFSAKTION
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✶ 16:00–19:00 Uhr
23.06.2007
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NATIONALTHEATER MANNHEIM – THEATERVORPLATZ
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as Nationaltheater Mannheim freut sich, den Arbeitsförderungsbetrieb BIOTOPIA für diese Aktion als
Kooperationspartner gewonnen zu haben. BIOTOPIA ist eine in Mannheim ansässige gemeinnützige
GmbH zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit. Um dieses Ziel zu erreichen, initiiert und organisiert BIOTOPIA
Projekte, die geeignet sind, in sinnstiftender Tätigkeit zu qualifizieren, zu stabilisieren und zu beschäftigen.
D
BIOTOPIA wird während des Festivalzeitraums 80 fabrikneue Fahrräder für Schiller zur Verfügung stellen.
Diese werden von BIOTOPIA ein eigenes Schiller-Outfit bekommen und können von den Festivalbeteiligten
gegen einen Pfand ausgeliehen werden. Während zwei Service-Stunden pro Tag führen ein bis zwei Azubis
von BIOTOPIA kleinere Wartungen und Reparaturen der Schiller-Räder am Nationaltheater durch.
Am 23.06.2007 – dem letzten Veranstaltungstag des Festivals – wird das Nationaltheater Mannheim eine große Verkaufsaktion Räder für Schiller auf dem Theatervorplatz organisieren. Die Schiller-Räder können dort
exklusiv erworben werden. Der Erlös kommt BIOTOPIA zugute.
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DER 1. FC SCHILLER IST WIEDER DABEI!
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ein Fan ohne Club! Mit diesem Aufruf gründete das Nationaltheater vor vier Jahren, zu den 12. Internationalen Schillertagen, den ersten offiziellen Schiller-Fanclub. Eine Idee, die dem 1. FC Schiller schon
nach kurzer Zeit mehr als tausend Mitglieder bescherte. Und spätestens seit 2003 steht somit fest: die Mannheimer sind wahre Schillerfans. Doch nicht nur die, denn der Fanclub ist seit 2005 bundesweit aktiv.
K
So möchte das Nationaltheater auch beim diesjährigen Festival den Schillerfans die Möglichkeit geben, ihre
Schiller-Begeisterung zu zeigen und gleichzeitig das Nationaltheater bei der Ausrichtung der Schillertage zu
unterstützen. Bestellen Sie einfach Ihr Anmeldeformular per E-Mail: [email protected] oder unter der
Fanhotline +49 (0) 621/ 1680-544.
Als Schillerfan im 1. FC Schiller kommen Sie für einen einmaligen Mitgliedsbeitrag von (mindestens) e 10,in den Genuss folgender Vorteile. Sie erhalten:
✶ Einen Mitgliedsausweis
✶ Ein Kartenvorkaufsrecht auf alle Veranstaltungen der Schillertage
✶ 50 % Ermäßigung auf die KICK OFF Partys im Werkhaus
Und Ihnen ist exklusiv vorbehalten:
✶ Der 1. FC Schillertage Newsletter mit topaktuellen Informationen
✶ Die Beteiligung an Gewinnspielen für 1. FC Schiller-Mitglieder
✶ Auf Wunsch die namentliche Nennung als Unterstützer der Schillertage auf der Schillertagehomepage
Willkommen im 1. FC Schiller!
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HINTERM VORHANG!
EIN FANCLUB FÜR DEN DICHTER
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STIFTUNG NATIONALTHEATER MANNHEIM
DER KREIS DER STIFTER AM TAG DER ERÖFFNUNG
DER 14. INTERNATIONALEN SCHILLERTAGE
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Gitti und Heinz Bauer, Ursula und Helmut Determann, Sigrid und Viktor Dulger, Karin und Prof. Dr. CarlHeinrich Esser, Dr. Jutta und Prof. Dr. Michael Frank, Lilo und Dr. Manfred Fuchs, Sascha und Richard
Grimminger, Juliane und Klaus-Jürgen Hahn, Heide und Dr. Karl Heidenreich, Eva Knudsen, Karl Kohler,
Elke Kohler-Schweyer, Christina und Karl Otto Limbourg, Prof. Dr. Norbert Loos, Regina und Franz Peter
Manz, Helga und Alfred Müller, Dr. Sibylle Schiebel-Bergdolt, Dr. Christa Schmidt-Maushart und
Prof. Dr. Jörg Schmidt, Heinrich Vetter, Lotte Wiest
Bilfinger Berger AG, BWK Unternehmensbeteiligungsgesellschaft Stuttgart, Dresdner Bank Mannheim,
Ernst & Young AG, Freunde und Förderer des Nationaltheaters Mannheim e.V., Fuchs Petrolub AG, Horst
und Eva Engelhardt-Stiftung, Institut für klinische Pharmakologie, KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Landesbank Baden-Württemberg, Lochbühler Aufzüge,
Mannheimer AG Holding, Südzucker AG
Die Stiftung Nationaltheater verfolgt folgende Zwecke:
· Die ideelle und finanzielle Förderung von Projekten und Maßnahmen des Nationaltheaters, die über den
normalen Spielbetrieb hinausgehen und die überregionale Bedeutung der Schillerbühne unterstreichen.
· Maßnahmen zugunsten des künstlerischen Nachwuchses.
Vorstand:
Prof. Dr. Rüdiger Hauser (Vorsitzender),
Richard Dietmann,
Prof. Dr. Christof Hettich
Kuratorium:
Prof. Dr. Achim Weizel (Vorsitzender), Prof. Dr. Norbert Loos (stellvertretender Vorsitzender),
Generalintendantin Regula Gerber, Prof. Dr. Carl-Heinrich Esser, Prof. Dr. Michael Frank, Dr. Manfred
Fuchs, Dr. Karl Heidenreich, Ulla Hofmann, Hans Schreiber
stiftung
nationaltheater
mannheim
Kontakt: Stiftung Nationaltheater Mannheim
Geschäftsstelle Sparkasse Rhein Neckar Nord
D 1, 1–3 · 68159 Mannheim
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HINTERM VORHANG!
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IMPRESSUM
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KONTAKT
Nationaltheater Mannheim
Festivalbüro Internationale Schillertage
Mozartstr. 9
68161 Mannheim
www.nationaltheater-mannheim.de
Tel +49 (0) 621/1680-200
Fax +49 (0) 621/1680-500
Fan-Hotline: +49 (0) 621/1680-544
www.schillertage.de
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SCHILLERTAGE-TEAM
KÜNSTLERISCHE LEITUNG: Burkhard C. Kosminski
PROJEKTLEITUNG
Holger Schulz
DRAMATURGIE
Ingoh Brux
Volker Bürger
Stefanie Gottfried
FESTIVALDRAMATURGIE
Haiko Pfost
Jan-Philipp Possmann
TECHNISCHE LEITUNG
Luise Weidner
MARKETING/
KOMMUNIKATION
SPONSORING
Dr. Jochen Zulauf
Kristina Faber
Morticia Zschiesche
KONZEPTION FESTIVALZENTRUM
Thomas Busse, Nicole Berry, Tobias Morell
PROJEKTASSISTENZ & LEITUNG FESTIVALBÜRO
Yasemin Retter
DIE “SCHILLER-GIRLS”
Sofia Azimova, Sophia Gorges, Stefan Jooß, Stefanie
Momper, Pascal Payer, Caroline Schaffner, Johanna Schütz,
Lea Schulte, Angela Wendt
Ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Nationaltheater Mannheim in allen
Abteilungen, den bühnentechnischen Mannschaften
sowie den Werkstätten für ihr großes Engagement.
✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶✶
IMPRESSUM
Herausgeber: Nationaltheater Mannheim; Generalintendantin: Regula Gerber; Schauspieldirektor: Burkhard
C. Kosminski; Projektleiter Schillertage: Holger Schulz; Redaktion: Dramaturgie, Marketing, Sonja Narr;
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Dr. Jochen Zulauf und Kristina Faber; Sponsoring: Morticia Zschiesche; Gestaltung: fathalischoen, Frankfurt; Layout und Satz: Typotex, Mannheim; Druck: Jütte Messdruck, Leipzig.
Die Texte basieren größtenteils auf den Informationen, die uns ebenso wie die verwendeten Fotos von den Gasttheatern bzw. den jeweiligen Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt wurden.
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BILDNACHWEISE
S. 12 Portrait Burkhard C. Kosminski © Hans Jörg Michel * S. 14 Fotos zu Verbrecher aus verlorener Ehre © Alexander
Paul Englert * S. 16 Portrait Jens-Daniel Herzog © Hans Jörg Michel * S. 18 Portrait Georg Schmiedleitner & andere Fotos
zu Maria Stuart © Frank Heller * S. 20 Portrait Christiane J. Schneider & andere Fotos zu Kabale und Liebe © Hans Jörg
Michel * S. 22 Portrait David Bösch © Leonard Zubler * S. 24 Portrait Nicolas Stemann & andere Fotos zu Ulrike Maria Stuart © Arno Declair * S. 26 Portrait Luc Perceval © Patrick de Spiegelaere / Andere Fotos zu Maria Stuart © Matthias Horn
* S. 28 Portrait Daniel Wetzel/Helgard Haug © Hanna Lippmann, Rimini Protokoll / Andere Fotos zu Wallenstein © Karola Prutek * S. 32 Alle Fotos zu Alejandro Tantanian © Ernesto Donegana * S. 34 Portrait Luis Ureta © Luis Hoppe * S. 36
Portrait Zé Celso & andere Fotos zu Teatro Oficina Uzyna Uzona © Lenise Pinheiro * S. 38 Portrait LIGNA © T-Mobile /
Andere Fotos zu LIGNA © LIGNA * S. 40 Portrait Drama Köln © Drama Köln * S. 42 Portrait Martin Nachbar © Thomas
Plischke / Andere Fotos © Martin Nachbar * S. 44 Potrait Simon Solberg © Hans Jörg Michel / Andere Fotos © Corrado
Costarelli * S. 46 Portrait Walter Siegfried © Barbara Weigel, Berlin / Andere Fotos © Walter Siegfried * S. 48 Fotos zu Volker Gerling © Susanne Schü * S. 50 Portrait Jürgen Kuttner © Thomas Aurin / Fotoreihe Puppen © Suse Wächter * S. 56
Fotos zu Geisterseher3: Maskenfotos © Sandy Baker-Finn / Portrait Gabriel Vetter © Gabriel Vetter * S. 58 Fotos zu Schwererflügelpanzerkleid © Creative Factory * Ganzseitige Fotos © Hans Jörg Michel
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SPIELPLAN
✶ FR 15.06.07 ✶
✶ SA 16.06.07 ✶
✶ SO
14:00 Unteres Foyer PREMIERE
KARNEVAL DER TIERE (UA)
AB 14.00
AB 17.00
AB 18.30
LIGNA
€ 5,- / 2,50
17:30 Theatervorplatz
17:00 Oberes Foyer
17:00 Obe
ERÖFFNUNG DER
14. INTERNATIONALEN
SCHILLERTAGE
SCHILLER ON AIR
SWR2 FORUM € 5,- / 2,50 /
SCHILLE
frei in Verb. m. Vorstellungsbes.
oder SWR2 Radioclubmitg.
SWR2 FO
frei in Ve
oder SWR
18:30 Studio Werkhaus GASTSPIEL
18:30 Stud
DER VERBRECHER AUS
VERLORENER EHRE
-ILLER (U
Martin N
€ 13,- / 8
schauspielfrankfurt
€ 13,- / 8,- · anschl. Publikumsgespräch
18:30 Jung
SCHWER
FLÜGEL
GZJungbu
Eintritt fr
AB 19.00
20:00 Schauspielhaus PREMIERE
20:00 Schauspielhaus
19:30 Sch
ALBERT OSTERMAIER
SCHWARZE MINUTEN (UA)
MARIA STUART
KABALE
Nationaltheater Mannheim
PREISE G · anschl. Publikumsgespräch
Nationalt
PREISE G
Nationaltheater Mannheim
Abo S, PREISE F
19:00 Opernhaus PREMIERE
EDOUARD LALO
FIESQUE (UA)
Nationaltheater Mannheim
PREISE A
AB 22.00
AB 22.30
20:00 Probenzentrum Neckarau
20:00 Pro
ALEJANDRO TANTANIAN
LA LIBERTAD / FREIHEIT (UA)
ALEJAN
LA LIBE
Cia Pablo Soler – Argentinien
€ 13,- / 8,- PREMIERE
Cia Pablo
€ 13,- / 8
22:00 Studio Werkhaus GASTSPIEL
22:00 Großmarkt Mannheim
DER VERBRECHER AUS
VERLORENER EHRE
PENSION SCHILLER
DIE PILOTFOLGE (UA)
schauspielfrankfurt
€ 13,- / 8,-
Drama Köln
€ 13,- / 8,-
22:30 Unteres Foyer/Theatercafé
22:30 Unteres Foyer/Theatercafé
22:30 Unt
SCHILL-OUT
SCHILL-OUT
SCHILL-
mit LA VIEILLE ECOLE
und COLEÜMES
Eintritt frei!
mit WAIKIKI BEACH BOMBERS
und DJ MEHLHOSE
Eintritt frei!
mit THE
und MIN
Eintritt fr
17.06.07
✶ ✶ MO 18.06.07 ✶ ✶ DI 19.06.07 ✶
eres Foyer
✶ MI 20.06.0
17:00 Oberes Foyer
17:00 Oberes Foyer
ER ON AIR
ORUM € 5,- / 2,50 /
SCHILLER ON AIR
SWR2 FORUM € 5,- / 2,50 /
SCHILLER ON AIR
SWR2 FORUM € 5,- /
erb. m. Vorstellungsbes.
R2 Radioclubmitg.
frei in Verb. m. Vorstellungsbes.
oder SWR2 Radioclubmitg.
frei in Verb. m. Vorste
oder SWR2 Radioclubm
dio Werkhaus PREMIERE
18:30 Studio Werkhaus
18:30 Studio Werkhaus P
UA)
-ILLER (UA)
LUIS URETA · KALLIA
SUCHE ÜBER DIE SCH
Nachbar
8,-
Martin Nachbar
€ 13,- / 8,- · anschl. Publikumsgespräch
Teatro La Puerta – Chi
€ 13,- / 8,-
gbuschstr. 19 PREMIERE
18:30 Schnawwl PREMIERE
RERPANZERKLEID (UA)
GEISTERSEHER3 (UA)
Junges Nationaltheater
Mannheim
€ 5,- / 2,50 · anschl. Publikumsgespräch
usch/Creative Factory
rei!
auspielhaus
19:30 Schauspielhaus GASTSPIEL
E UND LIEBE
KABALE UND LIEBE
theater Mannheim
G · anschl. Publikumsgespräch
Schauspielhaus Zürich
PREISE G · anschl. Publikumsgespräch
20:00 Alte Feuerwache
19:30 Opernhaus GASTSPIEL
19:00 Opernhaus
PIMP THE CITY
ELFRIEDE JELINEK
ULRIKE MARIA STUART
EDOUARD LALO
FIESQUE (UA)
Thalia Theater Hamburg
PREISE G · anschl. Publikumsgespräch
Nationaltheater Mannh
Abo M blau, PREISE C
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Nationaltheater Mannheim
€ 13,- / 8,-
benzentrum Neckarau
20:00 Probenzentrum Neckarau
DRO TANTANIAN
RTAD / FREIHEIT (UA)
ALEJANDRO TANTANIAN
LA LIBERTAD / FREIHEIT (UA)
o Soler – Argentinien
8,- · anschl. Publikumsgespräch
Cia Pablo Soler – Argentinien
€ 13,- / 8,22:00
22:00
PENSION SCHILLER
FOLGE 2 (UA)
PENSION SCHILLER
FOLGE 3 (UA)
Drama Köln
€ 13,- / 8,-
Drama Köln
€ 13,- / 8,22:00 zeitraumexit PREMIERE
22:00 zeitraumexit
ZWISCHEN VERWILDERUNG
UND BARBAREI (UA)
ZWISCHEN VERWILD
UND BARBAREI (UA)
Dr. Walter Siegfried
€ 13,- / 8,-
Dr. Walter Siegfried
€ 13,- / 8,- · anschl. Publi
teres Foyer/Theatercafé
22:30 Unteres Foyer/Theatercafé
22:30 Unteres Foyer/Theatercafé
22:30 Unteres Foyer/The
OUT
SCHILL-OUT
SCHILL-OUT
SCHILL-OUT
mit YE:SOLAR
und HANS PLATZGUMER
Eintritt frei!
mit MONOCHROME
und DJ EVE MASSACRE
Eintritt frei!
mit PETERLICHT
und DJ SHOE BEE
Eintritt frei!
BUSTERS
NI MOUSTACHE
rei!
07
✶ ✶ DO 21.06.07 ✶
✶ FR 22.06.07 ✶
✶ SA 23.06.07 ✶
14:00 Unteres Foyer
KARNEVAL DER TIERE (UA)
LIGNA
€ 5,- / 2,50
17:00 Oberes Foyer
17:00 Oberes Foyer
17:00 Oberes Foyer
FIESQUE (UA)
SCHILLER ON AIR
SWR2 FORUM € 5,- / 2,50 /
SCHILLER ON AIR
SWR2 FORUM € 5,- / 2,50 /
2,50 /
llungsbes.
mitg.
Ein Vortrag von
Prof. Dr. Jürgen Schläder
€ 5,- / 2,50 / frei*
frei in Verb. m. Vorstellungsbes.
oder SWR2 Radioclubmitg.
frei in Verb. m. Vorstellungsbes.
oder SWR2 Radioclubmitg.
PREMIERE
18:30 Studio Werkhaus
18:30 Studio Werkhaus
18:30 Studio Werkhaus
AS. VERHÖNHEIT
LUIS URETA · KALLIAS. VERSUCHE ÜBER DIE SCHÖNHEIT
LUIS URETA · KALLIAS. VERSUCHE ÜBER DIE SCHÖNHEIT
PENSION SCHILLER
DAS FINALE
ile
Teatro La Puerta – Chile
(UA)
€ 13,- / 8,- · anschl. Publikumsgespräch
Teatro La Puerta – Chile
€ 13,- / 8,-
Drama Köln
€ 13,- / 8,-
(UA)
(UA)
18:30 Jungbuschstraße 19
SCHWERERPANZERFLÜGELKLEID (UA)
GZJungbusch/Creative Factory
Eintritt frei!
19:30 Schauspielhaus PREMIERE
19:30 Schauspielhaus
19:30 Schauspielhaus
OS BANDIDOS / DIE RÄUBER
NACH SCHILLER (UA)
Teatro Oficina – Brasilien
OS BANDIDOS / DIE RÄUBER
NACH SCHILLER (UA) Teatro
Oficina – Brasilien, Abo F grün,
OS BANDIDOS / DIE RÄUBER
NACH SCHILLER (UA)
Teatro Oficina – Brasilien
Abo D blau, PREISE G
PREISE G ·
PREISE G
anschl. Publikumsgespräch
19:00 Opernhaus GASTSPIEL
20:00 Kurpfalztherme Collini-Center
MARIA STUART
PREMIERE
REVUE
HELDEN MANNHEIMS (UA)
Schaubühne Berlin
PREISE G · anschl. Publikumsgespräch
eim
Jürgen Kuttner & Tom Kühnel
VVK € 8,- zzgl. VVK / € 10,- AK
20:00 Probenzentrum Neckarau
20:00 Probenzentrum Neckarau
WALLENSTEIN
WALLENSTEIN
– Eine dokumentarische
Inszenierung · Rimini Protokoll
€ 13,- / 8,-
– Eine dokumentarische
Inszenierung · Rimini Protokoll
€ 13,- / 8,- · anschl. Publikumsgespräch
22:00
PENSION SCHILLER
FOLGE 4 (UA)
Drama Köln
€ 13,- / 8,22:00 TIG7 Hof PREMIERE
22:00 TIG7 Hof
22:00 TIG7 Hof
SCHILLER VOR MIR
– EINE REISE (UA)
SCHILLER VOR MIR
– EINE REISE (UA)
SCHILLER VOR MIR
– EINE REISE (UA)
kumsgespräch
Volker Gerling
€ 13,- / 8,-
Volker Gerling
€ 13,- / 8,-
Volker Gerling
€ 13,- / 8,-
eatercafé
22:30 Unteres Foyer/Theatercafé
22:30 Unteres Foyer/Theatercafé
22:30 Unteres Foyer/Theatercafé
SCHILL-OUT mit PANDA PLAY-
SCHILL-OUT
SCHILL-OUT
SCHOOL, THE SCHOGETTES
und MODS VS ROCKERS (DJ)
mit KOOK & ROXXY
und PITCHTUNER
Eintritt frei!
mit SORGENTE
und SINN GING DJ
Eintritt frei!
DERUNG
Eintritt frei!
SERVICE
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ZENTRALER KARTENVORVERKAUF
Theaterkasse am Goetheplatz
Kartentelefon
Mo & Sa 11–13 Uhr
Tel 0621/1680 150
Di & Fr 11–18 Uhr
Fax 0621/1680 258
An allen Vorstellungstagen
Mo & Sa 9–15 Uhr
außerdem von 18–20 Uhr
Di & Fr 9–20 Uhr
E-Mail [email protected]
Für auswärtige Besuchergruppen: Besucherring am Nationaltheater
E-Mail [email protected] · Tel 0621/1680 310 · Fax 0621/1680 534
B
64.46.38.29.20.11.-
Preise Opernhaus
C
57.42.34.26.18.10.-
D
51.37.30.24.17.10.-
E
30.22.18.14.10.6.-
Preisgruppen
Platzgattung
Platzgattung
Preisgruppen
A
Ia 84.I 62.II 51.III 39.IV 28.V 17.-
F
I 40.II 32.III 25.IV 17.V 10.-
G
28.23.18.13.8.50
H
24.20.15.11.7.-
J
21.17.13.10.6.-
Preise Schauspielhaus
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SPIELSTÄTTEN UND KARTENERWERB
OPERNHAUS/SCHAUSPIELHAUS/OBERES & UNTERES FOYER/ THEATERCAFE:
Am Goetheplatz, Mannheim
ZENTRALER KARTENVORVERKAUF / ABENDKASSE: 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn
STUDIO WERKHAUS: Mozartstraße 9, Mannheim
ZENTRALER KARTENVORVERKAUF / ABENDKASSE: 1/2 Stunde vor Vorstellungsbeginn
PROBENZENTRUM NECKARAU: Eisenbahnstraße 2, Mannheim
ZENTRALER KARTENVORVERKAUF / ABENDKASSE vor Ort
Shuttle vom Nationaltheater zum Veranstaltungsort
PENSION SCHILLER: Kiosk am Wasserturm (Beginn der Planken), Mannheim
ZENTRALER KARTENVORVERKAUF / ABENDKASSE vor Ort
Die Eintrittskarte ist zugleich ein Kombiticket der VRN (Verkehrsverbund Rhein-Neckar)
ZEITRAUMEXIT: Hafenstraße 68-72, Mannheim (Jungbusch)
ZENTRALER KARTENVORVERKAUF / ABENDKASSE vor Ort
THEATERHAUS TIG7: G7, 4b, Mannheim
KARTENVORVERKAUF: 0621 154976 / ABENDKASSE vor Ort
ALTE FEUERWACHE / SCHNAWWL: Am Alten Messplatz (Brückenstraße 2), Mannheim
ZENTRALER VORVERKAUF /ABENDKASSE vor Ort
KURPFALZTHERME: Collini-Center, Collini-Straße, Mannheim
KARTENVORVERKAUF: 01805 700733 & www.mannheim2007.de / ABENDKASSE vor Ort
GEMEINSCHAFTSZENTRUM: Jungbuschstr.19, Mannheim
Eintritt frei
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ERMÄSSIGUNGEN:
✶ Schiller-Abo – Beim Besuch von mindestens 4 Vorstellungen (ausgenommen SWR2 Forum, Schnawwl, LIGNA, zeitraumexit, TiG7, Kurpfalztherme) 25% Ermäßigung auf den Normalpreis / Ab 6 Vorstellungen 30%.
✶ Abonnenten – erhalten generell 25% Ermäßigung.
✶ Unikat – Schüler und Studentenabo – gilt ab Preisgruppe III.
✶ Last-Minute-Ticket – für Schüler und Studenten ab 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn auf allen Plätzen im
Schauspielhaus € 9,- / im Opernhaus € 12,-.
✶ Gruppenermäßigung – ab 20 Personen 25% Ermäßigung.
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