Rhizoctonia

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I
Rhizoctonia
Herkunft · Verbreitung · Bedeutung
Inhaltsverzeichnis
Einleitung������������������������������������������������������������������������������ 4
Rhizoctonia solani
Herkunft, Geschichte, Verbreitung,
wirtschaftliche Bedeutung����������������������������������������������������� 5
Symptome���������������������������������������������������������������������������� 9
Verwechslungsmöglichkeiten und
Nachweismethoden������������������������������������������������������������ 12
Biologie und Epidemiologie des Erregers���������������������������� 16
Maßnahmen zur Minderung des Schadens������������������������� 18
Resistenzzüchtung�������������������������������������������������������������� 21
Zusammenfassung und Ausblick���������������������������������������� 24
Da kommt was bei Rübe!
Die Zuckerrübe - ein echter Bodenschatz. Egal ob für
Quotenzucker, Industriezucker, Bioethanol oder Biogas:
Die Rübe ist immer ein Gewinn. Damit das so bleibt, arbeiten unsere Züchter an innovativen Zuchtprogrammen
für unterschiedliche Nutzungsrichtungen und Anbaubedingungen. Für Ihren erfolgreichen Rübenanbau, z.B. auf
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bleibt die Königin der Feldfrüchte.
Rhizoctonia violacea�������������������������������������������������������� 26
Wichtige Fachbegriffe��������������������������������������������������������� 31
Da kommt was bei Rübe!
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|3
Einleitung
Von der Pilzgattung Rhizoctonia existieren verschiedene Arten.
Die Arten Rhizoctonia solani und Rhizoctonia violacea können
die Zuckerrübe infizieren. Die vorliegende Broschüre befasst
sich hauptsächlich mit Rhizoctonia solani. Informationen zu
Rhizoctonia violacea finden sich am Ende dieser Broschüre.
Rhizoctonia solani ist ein weltweit verbreiteter Pilz, der als
bodenbürtiger Schaderreger eine Vielzahl von Kulturarten
befällt. An Zuckerrüben können verschiedene Herkünfte von
Rhizoctonia solani unterschiedliche Krankheiten verursachen.
Nach bisherigem Kenntnisstand kann Rhizoctonia solani als
Erreger im Komplex der Umfallkrankheit („Wurzelbrand“) beteiligt sein und in der frühen Entwicklungsphase der Zuckerrüben zu nennenswerten Ausfällen führen. Die größte Bedeutung kommt aber der Krankheit zu, die als Späte Rübenfäule
bezeichnet wird.
Ziel der vorliegenden Broschüre ist es, Ihnen die Möglichkeit
zu geben, mehr über die Späte Rübenfäule und über Maßnahmen zur Minderung des Schadens zu erfahren.
RHIZOCTONIA SOLANI
Herkunft – Geschichte – Verbreitung –
wirtschaftliche Bedeutung
Julius Kühn, der Begründer der landwirtschaftlichen Phytomedizin, benannte 1858 einen Pilz, den er von befallenen Kartoffeln isolierte, als Rhizoctonia solani, den Wurzeltöter der
Kartoffel. Rhizoctonia solani ist ein weltweit verbreiteter Pilz,
der in nahezu allen Böden vorkommt. Ursprünglich in nicht
kultivierten Böden beheimatet, konnte sich der Pilz in vielen
landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen etablieren.
Die hohe Variabilität des Pilzes erschwerte lange Zeit eine eindeutige Zuordnung zu den befallenen Wirtspflanzen.
Mittlerweile haben viele Untersuchungen gezeigt, dass von
Rhizoctonia solani verschiedene Rassen existieren, die in
sogenannte Anastomosegruppen (AG) eingeteilt werden.
Weltweit verbreiteter Pilz, der als bodenbürtiger Schaderreger die Zuckerrübe befällt.
Je nach Zugehörigkeit zu einer Anastomosegruppe kann
­Rhizoctonia solani verschiedene Kulturen befallen, z. B.
Zuckerrüben, Kartoffeln, Getreide, Raps, Mais, Soja u. a. Zwei
Anastomosegruppen verursachen Schäden an Zuckerrüben:
Die AG 2-2 ist der alleinige Erreger der Späten Rübenfäule.
Die AG 4 hat eine Bedeutung im Erregerkomplex der Umfallkrankheit und als Erreger der Braunfäule der Blätter in den USA
und in Japan.
4 | Einleitung
Rhizoctonia solani | 5
Nachdem der Pilz schon seit vielen Jahren in den USA, Chile,
Japan und Südeuropa als wirtschaftlich relevanter Schaderreger auftritt, hat er in Mitteleuropa erst seit Beginn der 90er
Jahre als Krankheit an Zuckerrüben Bedeutung erlangt. Die mit
der Späten Rübenfäule befallene Fläche wird in der EU auf ca.
70.000 ha geschätzt, mit einer zunehmenden Bedeutung dieser
Krankheit ist zu rechnen. Im Jahr 2007 waren in Deutschland
etwa 5 % der Zuckerrübenfläche befallen (s. Abb. 1).
Rhizoctonia solani verursacht oft starke Schäden an Einzelpflanzen. Die Verluste im Rübenertrag sind sehr variabel, in
Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Infektion und der Größe der
befallenen Fläche können sie zwischen 2 % und mehr als 50 %
betragen. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Zuckergehalt bei starkem Befall mit Rhizoctonia solani um mehr als
60 % reduziert werden kann (s. Abb. 2). Neben einer geringen
Lagerfähigkeit ist besonders die Verarbeitungsqualität
befallener Rüben stark beeinträchtigt (s. Abb. 3–5). Je nach
Befallsstärke kann ein Aussortieren fauler Rüben erforderlich
sein.
Zuckergehalt (%)
20
15
10
5
0
Befall
Abb. 1: Befallsgebiete der Späten Rübenfäule in Deutschland
6 | Rhizoctonia solani
ohne
gering
mäßig
stark
Abb. 2: Einfluss der Späten Rübenfäule auf den Zuckergehalt von Zuckerrüben
(nach Büttner & Bürcky)
Rhizoctonia solani | 7
Symptome
Kaliumgehalt (mmol/1000g)
60
40
Abb. 3:
Einfluss der Späten
Rübenfäule auf den
Kaliumgehalt von
Zuckerrüben
(nach Büttner & Bürcky)
20
0
Befall
ohne
gering
mäßig
stark
Natriumgehalt (mmol/1000g)
15
Erste Symptome der Späten Rübenfäule können sich bereits
ab Reihenschluss zeigen. Oft ist ein Befall aber erst im Spätsommer bis Herbst erkennbar. In kleinen, meist scharf abgegrenzten Nestern setzt zunächst eine plötzliche Welke oder
Chlorose der Blätter von außen nach innen ein.
Befallene Rüben zeigen oft einen deutlichen Minderwuchs.
Im oberen Drittel des Rübenkörpers, oft unmittelbar unterhalb der Bodenoberfläche, finden sich dann graubraune bis
schwarze Faulstellen oder Risse, die zunächst nur an der
Wurzeloberfläche zu beobachten sind.
10
Abb. 4:
Einfluss der Späten
Rübenfäule auf den
Natriumgehalt von
Zuckerrüben
(nach Büttner & Bürcky)
5
0
Befall
ohne
gering
mäßig
stark
Amino-N-Gehalt (mmol/1000g)
16
12
8
Abb. 5:
Einfluss der Späten
Rübenfäule auf den AminoN-Gehalt von Zuckerrüben
(nach Büttner & Bürcky)
4
0
Befall
ohne
gering
8 | Rhizoctonia solani
mäßig
stark
Abb. 6: Durch die Späte Rübenfäule hervorgerufene Bestandslücken
Quelle: Dr. M. Heupel, LWK Nordrhein Westfalen, Pflanzenschutzdienst, Bonn
Rhizoctonia solani | 9
Im fortgeschrittenen Stadium gehen diese Faulstellen ineinander über. Ein Schnitt quer durch den Rübenkörper zeigt
meist eine deutliche Abgrenzung von gesundem und krankem
Gewebe. Die Späte Rübenfäule beginnt kurz unterhalb
der Bodenoberfläche und verteilt sich mit zunehmender
Krankheitsentwicklung über den gesamten Rübenkörper.
Bei stark fortgeschrittener Fäule liegen die welken Blätter
sternförmig auf dem Boden um die Rübe; diese versucht
noch neue Blätter zu bilden, bevor sie abstirbt. In Befallsnestern sind oft alle Befallsstadien nebeneinander zu finden. Durch den Befall erkrankter Rüben mit pilzlichen und/
oder bakteriellen Sekundärerregern kann es zu Trocken- oder
Nassfäulen des Rübenkörpers kommen.
Abb. 7: Typisches Bild einer stark befallenen Zuckerrübe –
die abgestorbenen Blätter liegen sternförmig auf dem Boden
10 | Rhizoctonia solani
Abb. 8: Anfangssymptome der Späten
Rübenfäule, die Fäule beginnt im oberen
Drittel des Rübenkörpers
Abb. 9: Symptom der Späten Rübenfäule
im Endstadium
Abb. 10: Vergleich kranker und gesunder Rübenkörper –
fortschreitende Verfärbung des Rübenkörpers „von außen nach innen“
Rhizoctonia solani | 11
Verwechslungsmöglichkeiten und
Nachweismethoden
Trotz des verstärkten Auftretens der Krankheit in den letzten Jahren handelt es sich bei faulenden, braun bis schwarz
gefärbten Rüben nicht zwangsläufig um Rhizoctonia solani.
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen insbesondere mit
anderen den Rübenkörper befallenden Erregern.
Ein Befall mit Rhizoctonia violacea, einem eng verwandten Pilz, setzt im Gegensatz zu Rhizoctonia solani im unteren
Bereich des Rübenkörpers ein. Das befallene Gewebe ist mit
einem rot bis dunkelviolett gefärbten Myzel überzogen. Weitere Informationen über Rhizoctonia violacea finden Sie ab
Seite 28.
Die Phoma-Rübenfäule (Phoma betae) bewirkt eine trockene Fäule, die ebenfalls am oberen Teil des Rübenkörpers
einsetzt. Das befallene Gewebe wird dunkelbraun bis schwarz
und kann aufreißen. Oft ist zusätzlich ein Befall der Blätter
(Phoma-Blattflecken) zu beobachten.
Die Phytophthora-Nassfäule (Phytophthora megasperma)
verursacht eine Fäule, die im Gegensatz zu Rhizoctonia solani
von der Wurzelspitze einsetzt. Auch hier vergilbt und welkt der
Blattapparat, der Habitus der Pflanze ist gestaucht.
Die Mietenfäule wird durch einen Komplex an Erregern verursacht, verschiedene Pilze können beteiligt sein (u. a. Fusarium spp., Penicillium spp., Aspergillus spp., Botrytis cinerea).
12 | Rhizoctonia solani
Es bildet sich im Kopfbereich von gerodeten Rüben ein dichter
Pilzrasen, der je nach vorherrschendem Erreger unterschiedlich gefärbt sein kann.
Der durch Actinomyceten verursachte
Gürtelschorf tritt, ähnlich wie Rhizoctonia solani, vornehmlich auf schlecht
strukturierten Böden mit, je nach
Schaderreger, hohem oder niedrigem
pH-Wert auf. In nassen Sommern ist
der Befall mit Gürtelschorf allgemein
häufiger.
Im Gegensatz zu Rhizoctonia solani
sind Teile der Rübe in einer gürtelförmigen Zone schorfig und braun verfärbt, teilweise mit Einschnürungen
Abb. 11: Gürtelschorf, eine
und wulstartigen Verformungen der
Krankheit, die in der Rübenmitte
Wurzeloberfläche. Vor allem bei hoher
ebenfalls zu schwarzfaulen
Rübenkörpern führen kann
Bodenfeuchte kann Sekundärbefall
durch Pilze oder Bakterien zu Wurzelfäulen führen. Der Blattapparat bleibt bis zur Ernte symptomlos (s. Abb. 11).
Rübenkopfälchen (Ditylenchus dipsaci) verursachen ebenfalls schorfartige, rissige Stellen im oberen Drittel des Rübenkörpers, die sich später schwarz verfärben (s. Abb. 12). Sekundäre Infektionen mit Pilzen, Bakterien und anderen Nematoden
führen im weiteren Verlauf zu Fäulen (Rübenkopffäule), die
häufig tief in das Gewebe hineinreichen.
Rhizoctonia solani | 13
Abb. 12: Fäulnis im Rübenkopfbereich, hervorgerufen durch Rübenkopfälchen
(Ditylenchus dipsaci)
Abb. 13: Bormangel, die Fäule beginnt im Bereich der Herzblätter
Bormangel (s. Abb. 13) ist die Ursache der Herz- und Trockenfäule. Anders als bei der Späten Rübenenfäule beginnt
die Fäule im Bereich der Herzblätter, die sich schwarz verfärben und absterben. Ältere Blätter zeigen feine Risse auf der
Blattoberfläche und Verkorkungen im Bereich der Blattstiele,
bevor sie verwelken und ebenfalls absterben.
Als Standardmethode im Labor wird Pflanzenmaterial aus
dem Übergangsbereich von befallenem zu gesundem Gewebe auf für Rhizoctonia solani spezifische Medien in Petrischalen ausgelegt. Anhand typischer morphologischer Merkmale
des wachsenden Myzels kann eine eindeutige Bestimmung
des Erregers unter dem Mikroskop vorgenommen werden.
Insbesondere sekundäre Infektionen durch Pilze, Bakterien
und Nematoden erschweren eine genaue Diagnose. Auch
wenn die beschriebenen Symptome vorhanden und die sons­
tigen Voraussetzungen für einen Befall mit Rhizoctonia solani
gegeben sind, ist nur durch den Nachweis des Erregers im
Labor eine zuverlässige Diagnose gewährleistet.
Neuere Methoden arbeiten auf Basis spezieller Laborverfahren (ELISA) oder mit Hilfe molekular-biologischer Methoden
(PCR).
14 | Rhizoctonia solani
Rhizoctonia solani | 15
Biologie und Epidemiologie des Erregers
Rhizoctonia solani gehört zur Klasse der Fungi imperfecti und
stellt die asexuelle Form der Hauptfruchtform Thanatephorus
cucumeris dar. Zahlreiche Isolate von Rhizoctonia solani sind
beschrieben.
dauerung als Myzel an organischer Substanz möglich. Die
Aktivität des Pilzes setzt mit steigender Bodentemperatur
(> 15 °C) ein. Nach Überwachsen der Oberfläche des Rübenkörpers oder der Blattstiele (Bodenkontakt) dringen die Hyphen
mit Hilfe von zellwandauflösenden Enzymen direkt in das Pflanzengewebe ein.
In einem sogenannten Kompatibilitätstest wird geprüft, ob
Hyphen von zwei Isolaten zu einer Verschmelzung fähig sind.
Aufgrund der Kompatibilität werden die Isolate in sogenannte
Anastomosegruppen (AG) eingeteilt. Diese unterscheiden
sich vornehmlich in ihrem Wirtspflanzenkreis und den Temperaturansprüchen zur Zeit der Infektion. Bisher sind weltweit 12
Anastomosegruppen beschrieben. Durch neue molekular-biologische Techniken und biochemische Methoden ist eine weitere Differenzierung zu erwarten. Innerhalb der einzelnen Anastomosegruppen gibt es Untergruppen, die sich durch einen
mehr oder weniger engen Wirtspflanzenkreis auszeichnen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Rhizoctonia solani AG
2-2IIIB sowohl die Blattstiele und den Rübenkopf als auch
das Wurzelgewebe befallen kann. Bevorzugte Eintrittspforten sind die unteren Abschnitte der Blattstiele, natürliche
Risse im Rübenkopf und Lentizellen an Pfahl- und Seitenwurzeln. Im Pflanzengewebe kann sich der Pilz sowohl zwischen als
auch in den Zellen ausbreiten. Durch den Befall der Leitbahnen
wird die Pflanze stark geschädigt bzw. stirbt ab, da die Wasserund Nährstoffzufuhr behindert oder sogar unterbrochen wird.
In der für die Zuckerrübe wichtigen Anastomosegruppe
2-2 sind bisher die Untergruppen AG 2-2IIIB und AG 2-2IV
beschrieben worden. Die Späte Rübenfäule wird durch die
AG 2-2IIIB verursacht. Schwere, schlecht drainierte Böden
mit Hang zur Staunässe und schlechter Struktur sowie
warme Witterungsbedingungen im Frühjahr und Sommer
(> 25 °C) wirken sich befallsfördernd aus. In einigen Ländern wie z. B. den Niederlanden tritt der Pilz auch auf sandigen Böden mit hohem Grundwasserstand auf. Rhizoctonia
solani überdauert in Form von Sklerotien oder als Myzel auf
organischer Substanz im Boden. Aufgrund des hohen saprophytischen Potenzials des Pilzes ist eine 3-jährige Über16 | Rhizoctonia solani
Rhizoctonia solani ist vermutlich in allen Böden vorhanden, bricht aber erst infolge bestimmter Umweltfaktoren aus.
Die Verbreitung des Pilzes über Bodenpartikel (z. B. Bodenbearbeitungsgeräte, Erntemaschinen), aber auch über Windoder Wassererosion (Drainagewasser, Bewässerung) ist möglich, wird aber in seiner epidemiologischen Bedeutung als gering
eingestuft. Vielmehr wird vermutet, dass Rhizoctonia solani
in allen Böden vorhanden ist und ein Ausbruch der Krankheit
durch äußere Faktoren (Fruchtfolge, Witterung, Strukturschäden der Böden, Wasserverfügbarkeit z. B. durch Beregnung)
verursacht wird.
Rhizoctonia solani | 17
Nur so ist zu erklären, dass in den letzten Jahren nahezu
gleichzeitig eine deutliche Zunahme des Befalls in Frankreich,
Deutschland, den Niederlanden und anderen europäischen
Ländern festgestellt wurde.
• Ein Anbau von geeigneten Zwischenfrüchten ist in der
Fruchtfolge einzuplanen. Empfehlenswert ist der Anbau
von Ölrettich, dabei stehen nematodenreduzierende
Sorten zur Verfügung.
Maßnahmen zur Minderung des Schadens
Bodenbearbeitung
• Es sollten Voraussetzungen für eine ausreichende biologische Aktivität geschaffen werden (Durchlüftung,
pH-Wert etc.).
• Strukturschäden durch nicht termingerechte Bodenbearbeitung und Einsatz von Erntemaschinen sollten vermieden werden.
• Bei stärkerem Befall ist ein früher Rodetermin zu bevorzugen.
Wie auch bei anderen bodenbürtigen Krankheitserregern der
Zuckerrübe werden der Krankheitsverlauf und das Ausmaß
des Schadens vom Infektionspotenzial im Boden sowie von der
Witterung und den Anbaumaßnahmen bestimmt. In Abhängigkeit vom Auftreten und vom Infektionszeitpunkt von Rhizoctonia
solani kann es zu Ertragsausfällen von über 50 % kommen.
Bisherige Untersuchungsergebnisse belegen, dass bei unterschiedlicher Schwere des Befalls eine deutliche Verminderung
des Zuckergehalts und ein Anstieg der Natrium-, Kalium- und
Amino-Stickstoff-Werte die Folge sein können (s. Abb. 2–5). Mit
den nachfolgend genannten acker- und pflanzenbaulichen Maßnahmen können Sie einem Schaden entgegenwirken:
Fruchtfolge
• Durch die Erweiterung der Fruchtfolge wird das Inokulum im Boden reduziert, der Anteil der Zuckerrüben sollte
daher nicht mehr als 33 % betragen.
• Mais ist in der Fruchtfolge als problematisch einzustufen,
da Rhizoctonia solani (AG 2-2) auf Maisstroh überdauern
kann. Ein weiterer Nachteil kann eine späte Ernte von Mais
und die damit verbundene Gefahr von Strukturschäden
sein. Nach Körnermais muss ein vernünftiges Strohmanagement für eine gute Strohrotte erfolgen.
18 | Rhizoctonia solani
Pflanzenschutzmaßnahmen
• Spritzapplikationen verschiedener fungizider Wirkstoffe sind
in der Lage, eine Verminderung des Befalls zu erzielen. Die
Probleme bestehen darin, dass Zulassungen für derartige
Indikationen fehlen und dass das Fungizid in einer ausreichenden Konzentration an den Ort der Infektion zu bringen
ist, um das Pilzwachstum entscheidend zu hemmen.
• Saatgutbehandlungen mit einer Kombination von Fungiziden und Antagonisten befinden sich in der Entwicklung. Ziel ist, mit dem Fungizidanteil ein frühes Auftreten
von R
­ hizoctonia solani zu bekämpfen und zusätzlich durch
die Besiedlung mit antagonistisch wirkenden Mikroorganismen in der Rhizosphäre einen langanhaltenden Schutz zu
gewährleisten.
Rhizoctonia solani | 19
Sortenwahl
• Die größte Bedeutung hat die Sortenwahl. Durch die
Züchtung neuer, gegenüber Rhizoctonia solani resistenter
Zuckerrüben stehen Ihnen auf Befallsflächen leistungsfähige Sorten zur Verfügung.
Resistenzzüchtung
Die Resistenzzüchtung hat bei der KWS einen hohen Stellenwert. In vielen Fällen ist es nicht möglich oder nicht wirtschaftlich, Krankheiten durch Pflanzenschutzmittel zu bekämpfen.
KWS unternimmt daher große Anstrengungen bei der Züchtung resistenter Sorten, um Ihnen geeignete, leistungsfähige
Sorten für Ihre speziellen Bedürfnisse zur Verfügung zu stellen.
Erste Erfolge sind zu verzeichnen: 1999 konnte die KWS die
erste in Europa zugelassene Sorte mit einer Resistenz gegen
Rhizoctonia solani anbieten. Mittlerweile stehen mehrfachtolerante Sorten mit einer Resistenz/Toleranz gegen Rhizoctonia und Rizomania zur Verfügung.
Resistenzquelle –
woher kommt die Resistenz in Zuckerrüben?
Die heute zugelassenen oder sich in offiziellen Prüfungen
befindlichen Sorten mit Resistenz gegen Rhizoctonia ­solani
gehen im Wesentlichen auf amerikanisches Zuchtmaterial
zurück. Die amerikanischen Ursprungslinien bieten einen
guten Schutz gegen die Späte Rübenfäule, zeigen jedoch eine
schwache Ertragsleistung, unterdurchschnittliche Qualitätseigenschaften und eine geringe Schossfestigkeit.
Abb. 14: Auswahl leistungsfähiger Zuckerrübensorten
20 | Rhizoctonia solani
Oberstes Ziel der züchterischen Arbeiten ist es daher, durch
Rückkreuzung der Ursprungslinien mit Elitelinien die Ertragsleistung und die Qualität zu verbessern und die Schossfestigkeit zu erhöhen. Zusätzlich versucht man u. a. in Wildrüben
neue Resistenzquellen zu identifizieren. Diese Arbeiten stehen
jedoch noch am Anfang.
Rhizoctonia solani | 21
Bis aus Wildrüben sortenreifes Material entwickelt werden
kann, vergehen oft viele Jahre züchterischer Arbeit. Auf jeder
Züchtungsstufe muss sichergestellt werden, dass die neuen
Linien nicht nur in ihrer Leistung verbessert wurden, sondern
dass auch die Resistenz gegenüber Rhizoctonia solani in
ihrem Erbgut erhalten geblieben ist. Da die Resistenz gegenüber der Späten Rübenfäule durch mehr als ein Gen vererbt
wird, kann im Rahmen der Rückkreuzungsprogramme immer
wieder ein Teil der Resistenz verloren gehen. Die daraus herLeistungsstarke, resistente Sorten bieten dank hochwertiger Züchtungsarbeit und intensiver Resistenzprüfung guten Schutz gegenüber der Späten Rübenfäule.
vorgehenden Linien zeichnen sich dann durch eine geringere
Resistenzhöhe aus. Sie würden somit bei Starkbefall nur
einen geringeren Schutz bieten. Um dies zu vermeiden und
eine hohe Resistenz im Zuchtmaterial zu garantieren, ist eine
intensive Resistenzprüfung notwendig. Die KWS führt Resistenzprüfungen zur Rhizoctonia-Rübenfäule in zahlreichen
Ländern weltweit durch.
Resistenzprüfung –
wie erkennt man Resistenzunterschiede?
Die Resistenzprüfung von Zuchtmaterial und Sorten erfolgt
derzeit hauptsächlich unter natürlichen Befallsbedingungen
oder nach künstlicher Infektion im Feld. Da die Späte Rübenfäule im Feld meist nur nesterweise vorkommt und die Befalls-
22 | Rhizoctonia solani
stärke in einzelnen Jahren stark von Umweltbedingungen
beeinflusst wird, sind oft mehrjährige Versuche notwendig,
um die besten Komponenten für neue Sorten zu identifizieren. Zur Erfassung von Resistenzunterschieden werden neben
Ertragsmessungen unter Befall auch Zählungen von Pflanzenausfällen und eine Bonitur der Rübenkörper zur Ernte
durchgeführt, bei der der Fäulnisgrad pro Einzelrübe ermittelt
wird. In einem großen Versuchsfeld müssen oft mehrere tausend Rüben einzeln in die Hand genommen werden, um das
Ausmaß der Fäulnis zu bewerten. Die Prüfung des Zuchtmaterials ist damit recht aufwändig und ein Grund für die hohen
Entwicklungskosten neuer Sorten.
Resistente Sorten –
ein Schritt zum Schutz gegen die Späte Rübenfäule
In Europa wurden in den letzten Jahren zunächst in Frankreich
Sorten mit Resistenz zugelassen und in den Anbau gebracht,
in weiteren Ländern befinden sich Sorten in der Anmeldung
oder stehen kurz vor der Zulassung.
Zum Schutz vor Keimlingsbefall sind Fruchtfolgemaßnahmen und optimale Bodenbedingungen dringend
notwendig.
Der Anbau der ersten Sortengeneration ist derzeit nur für
Starkbefallsgebiete zu empfehlen. Sie bietet bei starkem Befall
mit Rhizoctonia solani einen sehr guten Schutz gegenüber der
Späten Rübenfäule, zeichnet sich aber unter Nichtbefall durch
Rhizoctonia solani | 23
eine im Vergleich zu bekannten Standardsorten geringere
Ertragsleistung aus. Dies soll im Rahmen der weiteren züchterischen Bearbeitung verbessert werden. Die Resistenz der
derzeit zur Verfügung stehenden Sorten ist lediglich gegen die
Späte Rübenfäule wirksam und bietet kaum Schutz gegenüber dem Keimlingsbefall. Daher sind neben dem Einsatz
resistenter Sorten insbesondere Fruchtfolgemaßnahmen, gute
Bodenbearbeitung und optimale Aussaat- und Feldaufgangsbedingungen wichtig, um einen Schutz der Rüben über die
gesamte Vegetationsperiode zu gewährleisten.
Diagnose der Späten Rübenfäule kann nur durch Nachweismethoden im Labor erfolgen.
• Mit acker- und pflanzenbaulichen Maßnahmen
(u. a. Erweiterung der Fruchtfolge, Zwischenfruchtanbau,
Vermeidung von Strukturschäden durch termingerechten
Maschineneinsatz, standortangepasster Nährstoffeinsatz)
kann dem Schaden entgegengewirkt werden.
• Auf stark befallenen Flächen hat die Sortenwahl eine große
Bedeutung. Zugelassene Sorten mit Resistenz gegen
­Rhizoctonia solani stehen zur Verfügung.
Zusammenfassung und Ausblick
Rhizoctonia solani als Erreger der Späten Rübenfäule hat in
den letzten 15 Jahren in den europäischen Anbaugebieten
an Bedeutung gewonnen. Durch acker- und pflanzenbauliche
Maßnahmen sowie durch die Sortenwahl können Sie zur Minderung der Schäden beitragen. Sortenzulassungen liegen
in verschiedenen Ländern bereits seit einigen Jahren vor und
dokumentieren, dass KWS schnell auf die Anforderungen der
Landwirte reagiert hat. Mittlerweile stehen Sorten zur Verfügung, die über eine Kombination der Resistenzen gegenüber
Rhizoctonia solani und Rizomania verfügen.
• Rhizoctonia solani ist ein weltweit verbreiteter Pilz, der in
nahezu allen Böden vorkommt.
• Je nach Zugehörigkeit zu einer Anastomosegruppe kann
Rhizoctonia solani verschiedene Kulturen befallen; die AG
2-2 verursacht die Späte Rübenfäule an Zuckerrüben.
• Der Pilz überdauert in Form von Sklerotien oder als Myzel
auf organischer Substanz im Boden.
• Warme Witterung und hohe Bodenfeuchtigkeit fördern
den Befall durch Rhizoctonia solani.
• Der Befall zeigt sich ab Sommer bis Herbst zunächst in
kleinen Nestern. Die Rüben welken und zeigen deutlichen
Minderwuchs.
• Am Rübenkörper entstehen graubraune bis schwarze Faulstellen und Risse, bei stark fortgeschrittener Fäule liegen
die welken Blätter sternförmig auf dem Boden um die Rübe.
• Es bestehen Verwechslungsmöglichkeiten mit verschiedenen, den Rübenkörper befallenden Erregern. Eine sichere
24 | Rhizoctonia solani
Zusätzlich beschäftigen sich aktuelle Arbeiten im Bereich
der Saatguttechnologie mit der Kontrolle von Rhizoctonia
solani über die Saatgutbehandlung mit speziellen Fungiziden
und/oder Antagonisten, um einen Frühbefall mit der Krankheit
zu verhindern. Damit leistet KWS einen wichtigen Beitrag zu
umweltschonenden Anbauverfahren im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft.
Rhizoctonia solani | 25
RHIZOCTONIA VIOLACEA
Herkunft – Geschichte – Verbreitung
Rhizoctonia violacea (synonym: Rhizoctonia crocorum) wurde
erstmals 1858 von Julius Kühn an Zuckerrüben in Deutschland beschrieben. Der Pilz ist in Europa weit verbreitet. Vor
allem in England, Frankreich und Spanien tritt er regelmäßig
auf. In Deutschland kommt er nur sporadisch vor, in den USA
beschränkt sich das gelegentliche Auftreten auf die westlichen
Zuckerrüben-Anbaugebiete.
Symptome
Ähnlich wie die Späte Rübenfäule tritt auch die Rotfäule der
Zuckerrübe anfangs in kleinen Nestern auf, ein großflächiger
Befall wird nur selten beobachtet. Befallene Rüben zeigen Welkesymptome als Folge der schlechten Ausnutzung des vorhandenen Wasser- und Nährstoffangebotes. Der Rübenkörper wird
durch ein rot bis violett gefärbtes Pilzmyzel überwachsen.
Die Rotfäule setzt im Gegensatz zur Späten Rübenfäule bei der
Spitze des Rübenkörpers ein. Unter dem Pilzbelag entwickelt
sich eine flache Fäule am Rübenkörper. Eine häufig beobachtete
tiefe Fäule kurz vor der Ernte ist das Resultat von Sekundärerregern, die in die geschwächte Rübe eindringen. Befallene Rüben
zeichnen sich oft durch einen starken Erdanhang aus.
Das Welken der Blätter kann zu Verwechslungen führen. Der
Pilzbelag auf dem Rübenkörper ist dagegen sehr typisch: das
rotviolette Myzel, das oft erst nach dem Säubern der Rübe
vom Erdanhang zu erkennen ist, schließt Verwechslungen mit
anderen Erregern aus.
26 | Rhizoctonia violacea
Abb. 15
Abb. 15, 16, 17: Rhizoctonia violacea, die Rotfäule der Zuckerrübe.
Die Fäule beginnt im unteren Bereich des Rübenkörpers,
befallene Stellen sind mit einem rot bis dunkelviolett
gefärbten Myzel überzogen.
Rhizoctonia violacea | 27
Biologie des Erregers
Rhizoctonia violacea gehört zur Klasse der Fungi imperfecti und
stellt die asexuelle Form der Hauptfruchtform ­Helicobasidium
brebissonii dar. Der Pilz überdauert in Form von Sklerotien
oder als Myzel auf organischer Substanz im Boden oder an
Wurzeln von befallenen Pflanzen (z. B. Unkräuter). Der Pilz
hat einen weiten Wirtspflanzenkreis, neben Kulturpflanzen
(z. B. Kartoffeln, Raps, Karotten, Klee, Luzerne, Spargel)
werden auch verschiedene Unkräuter befallen (z. B. KohlGänsedistel (Sonchus oleraceus), Brennessel (Urtica urens),
Vogelmiere (Stellaria media), Schafgarbe (Achillea millefolium),
Hirtentäschelkraut (Capsella bursa-pastoris).
Abb. 16
Die Aktivität von Rhizoctonia violacea setzt ab Bodentemperaturen von 13 °C ein, das Optimum liegt bei 22–25 °C.
Eine Ausbreitung des Pilzes ist prinzipiell durch alle Bodenbewegungen möglich. In der Praxis bleibt die Ausbreitung allerdings gering, wodurch ein Befall meistens auf kleine Nester
beschränkt bleibt. Gefördert wird die Krankheit auf sandigen
und kalkhaltigen Böden (z. B. Champagne in Frankreich).
Darüber hinaus wird ein Befall mit Rhizoctonia violacea
durch Bodenverdichtungen und schlechte Bodenstruktur begünstigt. Durch einen aufeinander folgenden Anbau
empfindlicher Kulturen erhöht sich das Inokulum im Boden,
wodurch die Gefährdung einer Infektion zunimmt.
Abb. 17
28 | Rhizoctonia violacea
Rhizoctonia violacea | 29
Wichtig zu wissen: Zuckerrüben, die eine Toleranz gegenüber
der Späten Rübenfäule Rhizoctonia solani aufweisen, haben
nicht zwangsläufig auch eine Toleranz gegenüber der Rotfäule
Rhizoctonia violacea.
Wichtige Fachbegriffe
Eine Schadensminderung kann durch pflanzenbauliche
Maßnahmen erreicht werden. Dazu zählen:
• Vermeidung von Strukturschäden durch nicht termingerechte Bodenbearbeitung oder Ernte.
• Begrenzung des Anteils empfindlicher Kulturen und
Un­kräuter in der Fruchtfolge; kein Anbau empfindlicher
Kulturarten unmittelbar vor Zuckerrüben.
• Wendende Bodenbearbeitung (Pflug).
• Verbesserung der Bodenstruktur durch Zwischenfrucht­
anbau.
Antagonist:
Gegenspieler („Nützling“), ein Organismus, der einen anderen
Organismus unmittelbar beeinträchtigt
Anastomosegruppe:
Einteilung des Pilzes Rhizoctonia solani in verschiedene Isolate
(Rassen)
ELISA-Test:
engl.: Enzyme Linked Immuno-Sorbent Assay; Laborverfahren
zum Nachweis von Pathogenen (Pilze, Viren u. a.)
Epidemiologie:
Lehre (Wissenschaft) von der Entstehung und Ausbreitung von
Krankheiten
Hyphen:
Pilzfäden
Inokulum:
Vermehrungseinheiten eines Krankheitserregers, die in oder
an einem Wirt Infektionen verursachen
Isolate:
Bezeichnung verschiedener geografischer Herkünfte eines
Pilzes
Kompatibilitätstest:
Verfahren zur Bestimmung der Anastomosegruppe
30 | Rhizoctonia violacea
Wichtige Fachbegriffe | 31
Lentizellen:
Unbewegliche, starre Poren in der äußeren Zellschicht von
Pflanzengewebe
Für Ihre Notizen
Myzel:
Pilzgeflecht
PCR:
engl.: Polymerase Chain Reaction; Laborverfahren, basierend
auf Unterschieden in der Erbsubstanz von Individuen („Genetischer Fingerabdruck“)
Resistenz:
Fähigkeit der Pflanzen, die Vermehrung eines Schaderregers
zu unterdrücken oder zu verhindern („Befallsminderung“)
Rhizosphäre:
Unmittelbare Umgebung von Wurzeln im Boden, u. a. gekennzeichnet durch hohe Dichten von Mikroorganismen
Saprophytisches Potenzial:
Fähigkeit eines Erregers, in Abwesenheit einer geeigneten
Wirtspflanze an abgestorbener organischer Substanz zu überdauern
Sklerotien:
Aus zusammengewachsenen Pilzfäden entstandenes, sehr
widerstandsfähiges, meist dunkel gefärbtes Dauerstadium bei
Pilzen
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Für Ihre Notizen
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