Grünflächen und Hunde Die Verunreinigung von Grünflächen, Wiesen, Äckern und Wegen ist seit langer Zeit ein leidiges und recht unappetitliches Thema. Insbesondere die Hinterlassenschaften von Hunden sind aus verschiedenen Gründen ein ziemliches Ärgernis. Nicht nur der Anblick, der Geruch, das Hineintreten und mühsame Säubern der Schuhe werden als besonders belästigend empfunden - auch Krankheiten können unter Umständen verbreitet werden, Krankheiten für Tier und Mensch! Werden Wiesen, Äcker und Wege durch Hunde verunreinigt, können verschiedene Erreger z.B. in das Grünfutter von Kühen gelangen. Im ungünstigsten Fall müssen durch Erreger befallene Rinder notgeschlachtet werden. Hunde können sich zwangsläufig dadurch auch selbst infizieren, ebenso können Menschen, vor allem Kinder, Radfahrer, Rollstuhlfahrer (Hand-Reifen-Kontakt) in Berührung kommen mit den Erregern. Coronavirusinfektion - eine hoch ansteckende Darminfektion Der Virus verursacht beim Hund Fressunlust, wässrigen Durchfall, Blutbeimengungen und Erbrechen. Der Virus wird über Kot verbreitet. Die Virusgattung Coronavirus ist die bedeutendere und größere Gattung innerhalb der Familie Coronaviridae, ihre Vertreter verursachen bei Säugetieren, Nagetieren und Vögeln sehr unterschiedliche Erkrankungen. Beim Menschen sind besondere Spezies als Erreger von Durchfällen und Atemwegsinfektionen von Bedeutung. Schützen Sie die Natur in Pforzheim! Schützen Sie unsere Flüsse! Welche Infektionsgefahren bestehen durch Hundekot? Die wichtigsten Krankheiten werden im folgenden kurz erläutert: Toxocariasis (Toxocara canis) - Hundespulwurm-Infektion Hunde sind an der Leine zu führen Hundekot ist zu entsorgen Füttern verboten Nach dem Verschlucken der Hundespulwurmeier schlüpft die Larve im Dünndarm Überfütterung führt zu Fluss- und Uferbereiche sind Hundekot führt zur nachhaltigen des Wirtes (z.B. Mensch) und passiert aktiv die Darmschleimhaut. Über den Blutweg Krankheiten bei den Wildtieren, Lebensraum und Nistplatz Verschmutzung unserer erhöht die Rattenplage im verschiedener Wasservögel. Grünanlagen und Gewässer. gelangen die Larven in verschiedene Organe, in denen sie Gewebeveränderungen Die Störungen durch freilaufende Hundekot ist deshalb zu entfernen Stadtgebiet und schädigt infolge Hunde führen zum Verlassen der und ordnungsgemäß zu entsorgen, des Nährstoffeintrags nachhaltig auslösen. Besonders betroffen sind die Leber und Lungen, auch ist ein Befall des Gehirns die Wasserqualität! Nester und zur Brutaufgabe! z.B. in den Dog-Stationen! und vor allem der Augen möglich. Die Larven zeigen eine hohe Affinität zum Zentralen Stadt Pforzheim Nervensystem und den Augen. Die Inkubationszeit beträgt etwa zwei Wochen. Eine Weiterentwicklung der Larven Oben: Schild der Stadt Pforzheim, aufgestellt an Grünflächen und in Flussvorländern im Menschen ist zwar nicht möglich, die Larven können jedoch Monate bis zu 7 Jahre überleben und behindern die Organfunktion. Durch die Wanderung und Sensibilisierung entstehen Gewebeschäden. Die Erkrankung tritt weltweit auf und ist in Deutschland nicht selten. Die klinischen Erscheinungen hängen von der Zahl der Larven, vom befallenen Gewebe und vom Ausmaß der Abwehrreaktionen ab. Klassische Symptome sind Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Bauch-, Muskel-, Gelenkschmerzen, Durchfall, Nesselsucht, Lungenentzündung, Vergrößerung von Leber und Milz oder neurologische Symptome. Seltene Folge kann die Larva migrans ocularis sein (Befall des Auges, wird oft verwechselt mit dem Retinoblastom). Die Infektion des Menschen erfolgt durch die orale Aufnahme embryonierter Eier mit Sand, Erde, Nahrungsmitteln oder Wasser. Eine besondere Gefahr besteht für Rollstuhlfahrer (Kontaktweg Kot - Reifen - Hand). Die Erkrankung ist im Menschen selbstlimitierend, die Heilungsprognose ist gut. Etwa 10 – 20% der Hunde in Deutschland sind infiziert, auch etwa 10-20% der Sandkästen in Deutschland sind mit Absurderweise werden nicht selten auch die Tüten mit dem Hundekot auf den Wiesen weggeworfen Eiern verseucht. Der Mensch ist letztlich ein Fehlwirt. Nach den einschlägigen Vorschriften der Polizeiverordnung „öffentliche Sicherheit“ der Stadt Pforzheim und des Jagdrechts können Zuwiderhandlungen mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Einzellige Parasiten (Giardien) und nicht sachgerecht entsorgt! Beim Mähen werden dann zwangsläufig nicht nur die Hinterlassenschaften der Hunde sondern auch die Plastiktüten zerkleinert und ausgebreitet! Sie können Säugetiere, Vögel, niedere Wirbeltiere und auch den Menschen befallen. Im Zwischenwirt (Tier) werden Muskelzysten gebildet. Im Endwirt (z.B. Mensch) können sie sich über die Fleischaufnahme im Darm u.a. zu sog. Oozysten entwickeln, die mit dem Abhilfe Kot in die Außenwelt gelangen. Giardien sind eine Gattung von mikroskopisch kleinen - Die vielerorts vorgeschriebene Beseitigung der Hunde-Hinterlassenschaften sollten Dünndarm-Parasiten. Sie kommen weltweit bei einer Vielzahl von Säugetieren vor. Für unbedingt befolgt werden. An vielen Stellen sind Behälter mit Sammeltüten und den Menschen stellen sie als Zoonoseerreger eine Gefahr dar. Abfalleimern („Dog-Stations“) aufgestellt. Um andere Lebewesen zu befallen, umgeben sich jeweils zwei Giardien mit einer - Besonders bizarr verhalten sich Hundehalter, die den Kot ihrer Vierbeiner in den schützenden Hülle und lassen sich über den Kot ausscheiden. Durch die Hülle sind sie genannten Sammeltüten aufnehmen, die Tüte verschließen und dann die Tüte auf der tage- bis wochenlang geschützt, bevor sie vom neuen Wirt über verschmutztes Wasser Wiese ablegen. Wird die Wiese gemäht, wird nicht nur der Hundekot sondern auch noch oder Nahrungsmittel aufgenommen werden. Die Parasiten bleiben in feuchten Böden die Kunststofftüte zermäht und auf der Fläche mit dem Kot verteilt. Ein Einsammeln ist bis zu sieben Wochen infektiös, unter optimalen Bedingungen können sie sogar mehrere praktisch kaum mehr möglich! Monate lebensfähig bleiben. Viele Menschen und Tiere beherbergen Giardien im Darm, - Womöglich gelangt dann beides in das Viehfutter. Weidetiere versuchen mit Kot ohne sich krank zu fühlen. Trotzdem scheiden sie den Parasiten mit ihrem Stuhl aus. verunreinigtes Gras zu meiden. Andere befallene Individuen leiden an Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall. - Hunde sollten deshalb nicht auf Weiden, Futterwiesen und in landwirtschaft-lich Ein Verteter diese Giardien ist der Einzeller Neospora caninum, der die Infektionskrankheit genutzten Flächen laufen gelassen werden. Neosporose bei Haus- und Wildtieren hervorruft. Sie tritt vor allem bei Haushunden auf und - Hundehalter sollten ihre Hunde regelmäßig entwurmen. kann bei diesen eine neurologische Erkrankung auslösen, die sich als„Hirnstammsyndrom“ (Krankheitsbild: z.B. Lähmungen, Tremor, Kopfschiefhaltungen) äußert. Meist ruft die - Der Sand in Sandkästen sollte regelmäßig ausgetauscht werden. Infektion nur selten eine schwerwiegende Erkrankung hervor. Infizierte Hunde scheiden - In landwirtschaftlich genutzen Bereichen sollten Hunde zusätzlich an der Leine geführt über den Kot Oozysten aus. Diese werden von Zwischenwirten über die Nahrung und werden, um zu verhindern, dass unbemerkt Kot in den Flächen abgelegt wird, der dann Wasser aufgenommen. Nehmen Rinder mit dem Gras infizierten Hundekot mit auf, zwangsläufig in den Nahrungskreislauf kommt. können bei ihnen durch Neospora caninum Fehl- und Frühgeburten ausgelöst werden, im - Hundekot soll nicht in die Biotonne, sondern muss im normalen Restmüll entsorgt Extremfall müssen die Rinder geschlachtet werden. Dies ist für Landwirte ein erheblicher werden. Ist keine „öffentliche“ Kunststofftüte zur Hand, so können für wenig Geld nichttransparente Beutel überall erworben und immer mitgeführt werden. finanzieller Schaden. Text: Bauer Fotos: Bauer