Welche Faktoren können die weibliche Libido beeinflussen?

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Welche Faktoren können die weibliche Libido beeinflussen?
Welche Faktoren können die weibliche Libido beeinflussen?
Tübingen (5. Mai 2010) - Eine Studie zur Häufigkeit sexueller Funktionsstörungen
und deren möglicher Beeinflussung – auch durch die „Pille“ wurde jetzt in der
renommierten Fachzeitschrift „Journal of Sexual Medicine“ veröffentlicht. Die
bislang größte Untersuchung zu dieser Fragestellung, mit Befragung von über
1.000 Medizinstudentinnen, wurde unter Federführung des Institutes für
Frauengesundheit Baden Württemberg mit Beteiligung der Universitätskliniken
Tübingen, Heidelberg und Basel durchgeführt.
Ziel der Studie war es, die Häufigkeit und die unterschiedlichen Formen von
Störungen der weiblichen Sexualfunktion zu erforschen. Ebenfalls untersucht
wurde der Zusammenhang von Funktionsstörungen und hormoneller Verhütung
mit der „Pille“, genauer mit unterschiedlichen Formen einer hormonalen
Kontrazeption (Empfängnisverhütung). Der Online-Fragebogen basierte auf dem
sogenannten (anerkannt validierten) Female Sexual Function Index (FSFI) und
enthielt gezielte Fragen zur sexuellen Aktivität und möglichen Einflussfaktoren.
Bezüglich einer eventuell durchgeführten Kontrazeption wurden die Auswirkungen
verschiedener Verhütungsmethoden auf die Sexualfunktion wie auch
unterschiedliche hormonale Kontrazeptiva vergleichend berücksichtigt.
Die Auswertung zeigt, dass von den teilnehmenden Frauen gemäß
FSFI-Definition 32,4 % ein Risiko für sexuelle Dysfunktion haben, und zwar in den
Bereichen Orgasmus (8,7 %), Libido (5,8 %), Befriedigung (2,6 %), Lubrikation
(1,2 %), Schmerzen (1,1 %) und sexuelle Erregung (1,0 %). Stärkere (signifikante)
Auswirkungen auf die FSFI-Gesamtauswertung hatten die Faktoren
Verhütungsmethode und Rauchen, wobei die hormonelle Verhütung mit
geringerer Libido und Erregung assoziiert war als die Nicht-Verhütung und die
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ausschließlich nichthormonale Kontrazeption. Weitere Variablen wie
Stressbelastung, Schwangerschaft, Partnerbeziehung und Kinderwunsch hatten
ebenfalls einen bedeutenden Einfluss auf die Sexualfunktion.
Einschränkend weisen die Autoren darauf hin, dass die Studie entsprechend ihrer
Anlage primär nur Assoziationen, nicht aber Kausalität nachweisen kann. Es
scheint daher wichtig, im weiteren Verlauf der Studie durch detaillierte
Untersuchung der Hormoneffekte auch mögliche Mechanismen nachzuweisen,
die dann zu einem besseren Verständnis der Ätiologie weiblicher
Sexualfunktionsstörungen beitragen können.
Originalpublikation
Wallwiener CW, Wallwiener LM, Seeger H, Mueck AO, Bitzer J, and Wallwiener
M; Prevalence of Sexual Dysfunction and Impact of Contraception in Female
German Medical Stu-dents; Journal of Sexual Medicine; 2010; DOI:
10.1111/j.1743-6109.2010.01742.x
Quelle: Pressemitteilung Universitätsklinikum Tübingen, 05.05.2010 (tB).
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