news Newsletter des Österreichischen Astrologenverbandes 01 / 2007 Einzelpreis: € 2,50 WELTWEITER TAG DER ASTROLOGIE am 21. März 2007 Gabriela Steiner „Tag der Astrologie“ in der Wiener Wirtschaftskammer Unter dem Untertitel „Schwachsinn Astrologie“ - in Anspielung an den gleichnamigen Leitartikel im „Profil“ vor wenigen Monaten – lud die Wiener Berufsgruppe der AstrologInnen am Tag der Astrologie in das Gewerbehaus der Wiener Wirtschaftskammer. Und tatsächlich waren diesem Ruf viele gefolgt, denn der Festsaal war voll besetzt, wenngleich unter den Gästen überwiegend AstrologInnen anzutreffen waren und sich die Veranstalter, die in der Vorbereitung dieses Events keine Mühen gescheut hatten, sicherlich mehr Journalisten vor Ort gewünscht hätten. Nach den einleitenden Worten des Bundessprechers Peter Fraiss, der die um sich greifenden TV-Beratungen als ein Millionen-Geschäft der jeweiligen Fernsehsender anprangert und auf die Notwendigkeit von Ethik-Richtlinien für unsere Zunft als das „zweitälteste Gewerbe der Welt“ hinweist, spricht die Präsidentin der Wiener Kammer über die wachsende Bedeutung der Kleinstunternehmer, zu denen auch die AstrologInnen zählen. Es folgen einige Vorträge von Vertretern der Wiener Berufsgruppe der AstrologInnen: Zuerst spannt Karl-Heinz Dotter, Inhaber des Kepler-Instituts in Wien, einen geschichtlichen Bogen von den Anfängen der Astrologie mit ihren Hoch- und Tief-Phasen und Perioden kirchlicher und rechtsstaatlicher Verfolgungen bis hin zu ihrem neuerlichen Aufschwung in der heutigen Zeit. Amüsant die Zitierung der Aussage des großen Denkers Seneca, die da lautet: „Die willens sind, führt das Schicksal, die nicht willens sind, schleift es.“ Peter Fraiss folgt mit seinen „7 populärsten Angriffen gegen die Astrologie“: Es sind in der Tat die häufigsten Fragen der Zweifler an der Astrologie, wie etwa die Frage „Wie seriös kann es sein, 8 Millionen Österreicher in 12 Kategorien entsprechend der Tierkreiszeichen aufzuteilen?“. Auch die folgende Aussage im oben genannten Leitartikel des Profil verrät einen der größten Irrtümer über die Astrologie: „Wie können Kugeln aus Fels, Eis und Gasen über mehrere 100 Mio Kilometer Entfernung hinweg die Persönlichkeit eines Säuglings prägen?“ Peter Fraiss versteht es, pointiert und gut verständlich diesen Angriffen zu kontern. Der ehemalige österreichische Politiker und Astrologe Dr. Herbert Kohlmaier greift danach eines der von seinem Vorredner angeführten Argumente auf: Astrologie könne eben nicht naturwissenschaftlich erklärt werden, denn was gäbe es dann alles nicht (wie etwa die „Liebe“, die sich genauso wenig wissenschaftlich erklären lässt). Er bringt einige Beispiele seiner astrologischen Prognosen zum Wahltag zum Nationalrat am 1. Oktober 2006, zur letzten Papstwahl oder zur Volksabstimmung über den EU-Beitritt. Für die 4. Rednerin, Regina Binder bleibt aufgrund der fortgeschrittenen Stunde letztlich nur mehr ein Bruchteil der vorgesehen Zeit: Sie postuliert in ihrem Vortrag, was gute AstrologInnen alles NICHT sind: Wir manipulieren nicht, wir bewerten nicht, wir sind keine Hellseher. Und es gibt keine „guten“ und keine „bösen“ Konstellationen. Schließlich ergreift die Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl das Wort und stellt vorbereitete Fragen an die Astrologen am Podium. Auch Fragen aus dem Publikum waren zugelassen. Natürlich ließen auch diese klassischen Fragen der Zweifler an den Astrologen nicht auf sich warten: „Was ist eigentlich mit den Kaiserschnitt-Geburten und deren Horoskopen?“. Fortsetzung auf Seite 11 Weltweit wurde am 21. März 2007 (dem astrologischen Jahresbeginn) der Tag der Astrologie gefeiert. Aus diesem Grunde fanden diverse astrologische Veranstaltungen, statt, mit dem Ziel, der Öffentlichkeit die Astrologie seriös zu präsentieren und als bedeutende Symbolsprache des Abendlandes wieder ins Bewusstsein zu rufen. Der oeav stellte sein Verbandstelefon ganztägig für Fragen zur Astrologie zur Verfügung und MariaLuise Mathis gab der APA ein Interview, das in Form eines Presseartikels interessierten Journalisten zugängig war und zu dem der Kurier am 21.3. ein Feuilleton veröffentlichte. In Deutschland veranstaltete der „Deutsche Astrologenverband (DAV)“ in insgesamt 33 Regionalstellen und Zentren des DAV eine Reihe von Vorträgen und Workshops. Einen Überblick über diverse Aktivitäten und Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website www.astrologenverband.at. Abo-Service: 2344 Maria Enzersdorf, Tel. +43 (0)676 930 4135, eMail: [email protected] 2 köpfe news 01 / 2007 Aus unserer Reihe Das -Team stellt sich vor: Dr. Elena KOSTER Leiterin der Sektion „Psychologische Astrologie“ im oeav Gabriela Steiner Wer Elena Koster zum ersten Mal begegnet, nimmt sofort eine große Warmherzigkeit wahr. Die Sensitiven unter uns spüren vielleicht sogar ein bisschen mehr: Hier handelt es sich um eine Persönlichkeit von großer seelischer Reife und Integrität. Man kann gar nicht umhin, sie zu mögen: Mag sein, dass ihr Mond am DC im Trigon zum MC und zur Sonne ihr nicht nur beruflich, sondern auch privat die Menschenherzen zufliegen lässt: Die akademische Pharmazeutin strahlt jedenfalls stets Freundlichkeit aus, und in ihrer Herzensbildung entweicht ihr vielleicht so manches emotionale – jedoch nie ein lautes Wort. Vielleicht sind es die vielen Ausbildungen zur Arbeit am Menschen, die sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung so weit gebracht haben. Immerhin hat sie es neben ihrem „bürgerlichen“ Beruf (wie sie es nennt) in der Pharmabranche als „Area Pain Manager“ zustande gebracht, die bekannterweise nicht gerade einfache Ausbildung in TCM (Traditioneller Chinesischer Medizin) abzuschließen, sowie es auch noch bis zum NLP Master, Resonanz-Coach, Reiki-Meisterin, Ernährungsberaterin nach TCM und nicht zuletzt zur Etablierung als eine hervorragende psychologische Astrologin (Diplom SFER - Schweizer Schule für Erwachsene) zu schaffen. sehr harmonisch wirkenden Ehepaar Koster liebevoll umsorgt wird. Damit ist es ihr gelungen, der Familientradition (sie kommt ja aus einer alteingesessenen Pharmazeuten-Familie) treu zu bleiben und dennoch neben dem Brotberuf auch ihrem „Herzensberuf“ gleich viel Raum zu geben. Reisen gehört zu einem ihrer liebsten Freizeitbeschäftigungen, und insbesondere Italien hat es den Kosters angetan. Aber auch die Fitness darf bei Elena nicht zu kurz kommen: Laufsport und Nordic Walking gehören bei ihr zur Tagesordnung, um sich die Konstitution für einen ausgefüllten Arbeitstag zu sichern. Den in jüngsten Jahren sehnlichsten Wunsch, Dolmetsch zu werden, hat sie sich auf ihre eigene Weise erfüllt: „Ich übersetze jetzt kosmische Zeichen“, erklärt sie zufrieden. Die nach ihren eigenen Worten „ewig Suchende“ und fast „zwanghaft Lernende“ (AC Schütze) hat bereits ein weiteres Standbein in Angriff genommen: Gerade absolviert sie eine Ausbildung in „Familienstellen“, dem derzeitigen Mega-Trend in der Aufarbeitung von Lebensmustern, der die Therapeuten-Szene in zwei Lager teilt, das Klienten-Volk jedoch immer mehr in seinen Bann zieht. Elenas Ehepartner, der mittlerweile auch von ihren Tätigkeitsfeldern wie Astrologie und Psychologie infiziert ist und bereits selbst als Familiensteller arbeitet, unterstützt sie im Management ihres ausgefüllten Tagesplanes, wo immer es geht. Mit zur Familie gehört ein glücklicher Dackel, der auf den Namen „Sophie“ hört und der von dem „Richtung und Weg“, das Synonym für ihr breites Angebot, ist zugleich ein Ausdruck ihres eigenen persönlichen Fortentwickelns, und wie gut ihr dies bereits gelungen ist, zeigt auch der Erfolg der von ihr geleiteten Sektion „Psychologische Astrologie“. Diese Sektion ist im oeav von Anbeginn hinsichtlich der Anzahl der regelmäßigen Teilnehmer und intensiven Mitarbeit jedes einzelnen Mitglieds kaum zu überbieten. Elena Koster scheint es kraft Ihrer Persönlichkeit kontinuierlich zu schaffen, ihre Gruppe immer wieder zu großartigen Beiträgen und effektivem Wissensaustausch anzuspornen. Wer also noch dazulernen will, ist in ihrer Sektion bestens aufgehoben. Und wer ganz nebenbei auch noch auf eine entspannte und liebevolle Atmosphäre Wert legt, ebenso. „Wahre Astrologie 2007“ in Deutschland Auch dieses Jahr finden wieder ZWEI SEMINARE ZUR KLASSISCHEN ASTROLOGIE in Deutschland statt. Einmal das Wochenende zur "Wahren Astrologie" vom 25. - 27. Mai 2007 und zum anderen eine bisher einmalige Veranstaltung zur klassischen Geburtsastrologie: Das 6-tägige Intensivseminar von John Frawley und Branka Stamenkovic vom 29. Mai - 03. Juni 2007. Sprecher am Wochenende: John Frawley, Branka Stamenkovic, Oscar Hofman und Bernhard Bergbauer. Sprecher beim Intensiv-Seminar: John Frawley und Branka Stamenkovic, mit einer Einleitung von Bernhard Bergbauer. Beide Seminare finden im City-Hotel Lenz in Fulda statt und beinhalten volle Verpflegung und auf Wunsch Übernachtung im Konferenzhotel. Es haben sich bereits Teilnehmer aus Australien, den USA, England, Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Schweden angemeldet. Neben den ausgezeichneten Lektionen bieten beide Konferenzen also auch reichlich Gelegenheit, sich mit internationalen Kollegen auszutauschen. Fragen werden gerne unter [email protected] beantwortet. info news 01 / 2007 3 IM RÖNTGENBLICK DER ASTROLOGIE 2-facher Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher und Univ. Prof. für Soziologie an der Uni Wien Dr. Roland Girtler II. Teil Gabriela Steiner FORTSETZUNG des Berichts über die 2. Life-Gast-Interpretation des Österreichischen Astrologenverbandes am 30. November 2006. Diesmal UNIV. PROF. DR. ROLAND GIRTLER Nach einer kurzen Pause verändert sich die Atmosphäre auf der Bühne blitzschnell. Dr. Roland Girtler, Professor für Soziologie an der Uni Wien, nimmt den Platz des Horoskopeigners ein. Mag. Maria-Luise Mathis und Univ.Prof. Dr. Roland Girtler Der Revoluzzer unter den Wissenschaftlern seines Genres, der sich höchstpersönlich für seine Forschungen in die verschiedenen Milieus der Dirnen, Sandler, Bergbauern uvm. hineinbegeben hat, um ganz nah am Subjekt zu sein, ist immer wieder Stein des Anstoßes in der Gesellschaft gewesen. Was ihn, so merkt man bald, gar nicht bekümmert, ganz im Gegenteil: Er scheint damit regelrecht zu kokettieren. Auf Mathis Frage nach seiner „teilnehmenden Beobachtung“, der Angewohnheit, mittenrein ins Feld zu gehen, dorthin, wo es – nach seinen eigenen Worten – „menschelt“, sagt er schnell: Ja, ich arbeite nicht mit Fragebogen, von den Leuten kannst du nur direkt was erfahren.“ Mathis vermutet ein hohes Maß an Freiheit in seiner Partnerschaft, worauf Girtler erwidert: „Ja, ja, meine Frau sagt immer, ich sei ein verheirateter Junggeselle.“ Gelächter, wie man diesen Abend noch öfters erleben wird, denn allmählich läuft Girtler zu seiner Höchstform auf. „Man muss sich vorstellen“, führt er weiter aus, „ich bin mit Ungarn-Kindern aufgewachsen, am Land, in der großen Freiheit, und dann steckten mich meine Eltern in die Klosterschule. Das war hart.“ Mathis fragt weiter nach der Kunst in seiner Sprache, er habe ja einige Bücher geschrieben, mit Sonne in Zwillinge in 10 hätte man auch das Anliegen, Kulturgut an die Öffentlichkeit zu bringen, man betreibe sein Fach aufklärend, aber mit dem nötigen Ernst. Girtler beginnt zu philosophieren: Jeder Mensch habe seine Würde, in jeder sozialen Schicht. Das habe er schon in seiner Sandler-Studie herausgefunden. Die Kultur der Sandler gehe bis ins Mittelalter zurück, auch bei den Bauern habe er eine ganz alte Sprache entdeckt, und obwohl sich diese Leute für ihre Sprache genieren, so habe sie doch althochdeutsche Wurzeln. All diese Menschen hätten sehr wohl eine hohe Kultur, von der man nur lernen könne. Darum sei er so gern mit dem Rad unterwegs, man sehe so viel von da aus. Im Krieg sei er mit dem Rad jeden Tag in einem Lokal namens „Oktagon“ gewesen, und der Wirt gab ihm dort immer umsonst zu trinken. Sonne Konjunktion Jupiter zeige großen Optimismus, so Mathis, eine Offenheit und Bildungsfreude, günstige Gelegenheiten, Förderer, Glück. „Schauen Sie“, erwidert dazu Girtler, „es gibt 3 Dinge die man zum Erfolg braucht, 1. Was leisten – das „Sein“, 2. einen guten Schmäh – der „Schein“, und 3. eine Menge „Schwein“. Ich hatte sehr viel Glück in meinem Leben. Und um das Glück herauszufordern, braucht man einen guten Schmäh“. Ja, das hat er, der Saal tobt bereits. Mathis spricht eine Tendenz zur Reiselust an. „Ich muss nicht weiß Gott wo sein“, meint Girtler dazu, „ich sehe jeden Tag was Neues, wo ich grade bin.“ Mathis spricht ihn auf sein Buch „Die Lust des Vagabundierens“ an. Da zückt er spontan seine Visitenkarte und liest vor: „Roland Girtler – Doktor der Philosophie, Vagabund, Feldforscher, Experte für Sandler und Sennerinnen, für Dominas und Pfarrersköchinnen, für Aristokraten und Ganoven, Scholar in Gottes Weltuniversität, Universitätsprofessor, Privatgelehrter und Lohnschreiber.“ Das Stellium von Sonne, Jupiter, Uranus und Saturn interpretiert Mathis u.a. als ein Interesse an Dingen, mit denen sich noch niemand auseinandergesetzt hat, Abenteuer. Univ.Prof. Dr. Roland Girtler „Ja“, sagt er dazu, „ich bin Auseinandersetzungen eigentlich immer aus dem Weg gegangen, ich habe zweimal an Wettbewerben teilgenommen, da wurde ich einmal der Zehnte von 10 und einmal der 2. von zwei Teilnehmern. Ich forsche eigentlich gerne alleine.“ 4 news 01 / 2007 Angesprochen auf die Konjunktion zwischen Jupiter und Uranus als „DIE Aufsteiger-Konstellation“, erinnert er an die Aussage von Pfarrer Holl, der einmal gesagt haben soll: „Der Girtler ist schon zu Lebzeiten ein Wunder.“ „Ja, der konnte gar nicht fassen“, so Girtler, „dass ich Professor geworden bin.“ Die Stimmung im Saal wird immer heiterer. Mathis kommt zu einem ernsteren Thema, Saturn in Elevation als Ausdruck großer Ernsthaftigkeit. Girtler dazu: „Ich bin schon ernst, ich bin zwar immer als Komödiant gesehen worden, aber eigentlich bin ich ein ernster Mensch. Ich hab halt immer Freude daran, andere zu unterhalten.“ Mathis fragt nach harten Zeiten in seinem Leben. „Ja, da gab’s genug,“ erzählt Girtler. 8 Jahre war ich in einer "totalen Institution", damals in der Klosterschule - einer dauernden Kontrolle unterzogen. Da war nur Rebellion möglich, sonst hätte ich nicht überlebt. Von damals 56 Schülern haben letztlich nur 15 maturiert.“ Univ.Prof. Dr. Roland Girtler Dann parliert er einfach drauf los: „Ich bin 42 Jahre verheiratet, und ohne meine Frau wäre ich ein Sozialfall geworden. Heute habe ich 2 Kinder, 8 Enkeln, und jeden Morgen fahre ich mit dem Radl um 3 Semmeln und 2 Salzstangerln, die bringe ich meinen Enkeln zum Frühstück. Und manchmal läuft mir der Gusenbauer in der Früh entgegen, der wohnt in der Nähe.“ Mathis zeigt ein Foto von Girtler mit einem Buch in der Hand. Girtler weiß sofort die Geschichte dazu: „Das war mein Forschungs-Tagebuch. In Rumänien saß ich immer VOR dem Haus und habe dort ge- info schrieben, so kam man in Kontakt mit den Leuten, denn die fragten einen dann, was ich hier denn so schreibe. Dabei kann ich eigentlich nur drei Sprachen: Wienerisch, Oberösterreichisch und Hochdeutsch.“ Wieder ausgelassenes Gelächter im Saal. Dann erzählt Girtler von seinem Motorrad-Unfall mit 24 Jahren, als er mit einem Mercedes kollidiert war, 31 m durch die Luft geschleudert, fast gestorben wäre. 4 Monate lang sei er im Krankenhaus gelegen, zusammen mit Leuten aus der untersten Schicht, und er erinnert sich an einen Zuhälter, der mit einem Herzstich mit ihm im Zimmer gelegen hatte. Da habe es eine Krankenschwester namens Hermi gegeben („Krankenschwestern heißen meist Hermi“, sein Kommentar), die habe ihn ständig schikaniert, „böse war sie zu mir“, erzählt er. Und da habe dieser Zuhälter zu ihr gesagt: Pass auf, wenn´st dich zum Roland weiter so aufführst, dann nehm ich einen 15er in Kauf (= in der Milieusprache: 15 Jahre „Häfen“/ Knast). Der Mann sei heute Biobauer bei Linz, fülle nur noch Formulare aus, um die EU-Förderungen zu erhalten. Girtlers Geheimrezept bei seinen Feldstudien sei immer ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Offenheit und Distanz gewesen. Damals, so erzählt er, habe er die platinene VIP-Karte fürs Bordell erhalten, er hatte die Nr. 3, Nr. 2 hatte ein berühmter Fußballtrainer, und die Karte bedeutete, dass man nichts zu zahlen brauchte. Natürlich habe er das nie in Anspruch genommen. Aber damals, so spannt er den Bogen zurück zu jener frühen Zeit im Krankenhaus, habe er beschlossen, Sozialforscher zu werden. Mathis braucht eigentlich nur noch Stichworte, damit Roland Girtler wieder eine neue Geschichte aus seinem Ärmel ziehen kann. In Anspielung auf das Quadrat zwischen Mars und Sonne führt sie an, dass Girtler „schussendlich“ den Waffenschein erhalten habe. „Ja,“ legt Girtler wieder los, „ich habe ja über Wilderer geschrieben, im Gebirge waren die Wildschützen bis in die 60er Jahre hoch angesehen, waren wunderbare Bergsteiger. Die Wilderer galten als die Rebellen in den Bergen, er kannte da einen, der hatte 5 Kinder und sagte immer: „Wer weiß, ob die alle von mir sind“. In ihrem endlosen Kampf gegen den Jagdherren entwickelten die Wildschützen eine echte Kultur, und so gab es auf seine Initiative hin bald in St. Pankratz ein eigenes Museum für die Helden der kleinen Leute, „Gauner-Museum“ habe man es boshaft genannt. Eines Tages habe man die ausgestellten Waffen konfisziert und Girtler deswegen als illegalen Waffenbesitzer angeklagt. Er habe diese WildererWaffen erst wieder zurückbekommen, nachdem er selbst den Waffenschein gemacht hatte. Sein Rechtsanwalt wollte damals ATS 30.000,-- von ihm, und da Girtler nicht zahlen konnte, habe ihm der Rechtsanwalt einen Deal vorgeschlagen: Er verlange nichts von ihm, wenn dafür sein Bild im Wilderer-Museum aufgehängt würde. Mathis bestärkt nochmals schmunzelnd: „Mit Mars in 8 ist man ja geradezu verpflichtet zu einem Waffenschein.“ Und schon gehen Girtlers Erinnerungen weiter: Er sei immer mit einer Militärstreife mitgefahren, sei Mitglied der Freunde der Kriminalbeamten gewesen. Einmal sei er sogar bei einer Dirne mit eingeladen gewesen, einer Sado-Dame, die hatte immer Kriminalbeamte als Kunden. „Passt das eh so?“ fragt er nach seinen Geschichten immer wieder in Richtung Astrologin, und erntet damit immer spontanes Lachen. Fortsetzung auf Seite 9 Univ.Prof. Dr. Roland Girtler spezialthema news 01 / 2007 5 Spezialthema ASTRONOMIE IN DER ANSCHAUUNG oeav – Vortrag , 16. November 2006 Hans-Hermann Delz studierte Elektrotechnik und Informatik; 30 Jahre Systemberater, später Dozent für Programmiersprachen bei IBM. Seit 1980 Beschäftigung mit alternativen Weltbildern. Astrologische Studien, Vorträge und Seminare, Mitarbeit bei der Programmierung von Analyse- und Astrologieprogrammen. Im ERSTEN TEIL seines Vortrags vermittelte Hans-Hermann Delz einen Eindruck einer Horoskopsdarstellung am Himmel an einem Beispiel. Er zeigte, wie ein Aszendent eines Geburtsorts mit anderen Orten mit gleichem Aszendenten eine Aszendentenlinie bildet. Es verschiebt sich die Lage der Ekliptik gegenüber dem Himmelsäquator im Laufe eines bestimmten Tages hin und her. Wenn wir andererseits eine bestimmte Tageszeit nehmen und den Himmel über ein ganzes Jahr beobachten, sehen wir den gleichen Effekt: Die Lage der Ekliptik zu einem bestimmten Tageszeitpunkt schwankt gegenüber dem Himmelsäquator im Laufe eines Jahres auf gleiche Weise hin und her. Die Extremlagen sind durch die Erddrehung – bezogen auf den Beobachtungsort – und durch die jahreszeitliche Erdstellung bestimmt: Wenn wir den Frühlingspunkt als Datum für unsere Beobachtungen betrachten, erscheint um Null Uhr Ortszeit die Ekliptik nach Westen geneigt. Um 6 Uhr steht sie genau über dem Himmelsäquator und um 12 Uhr erscheint sie nach Osten geneigt. Um 18 Uhr nimmt die Ekliptik wieder die Mittellage ein, allerdings jetzt mit ihrem tiefsten Bogen. Diese vier besonderen Ekliptikstellungen wiederholen sich zu den vier Jahreszeiten in entsprechender Weise. Sobald wir den Beobachtungsort verlassen und uns in nordsüdlicher Richtung bewegen, entstehen neue Verhältnisse. Wenn wir im Winter morgens um 6 Uhr in Frankfurt unsere Beobachtungen machen, sehen wir gerade das Sternzeichen Schütze aufgehen. Wenn wir nun nach Norden bis Oslo reisen, finden wir im Osten noch den Skorpion (auf 23°). Um wieder den Schützen aufgehen zu sehen, müssen wir von Oslo weit nach Osten reisen, etwa bis Helsinki zu einer geografischen Länge von 22°. Bei einer Bewegung nach Süden erhalten wir umgekehrte Verhältnisse: Um die gleiche Lage der Ekliptik zu erhalten, müssen wir weiter nach Westen fahren. Wir erhalten dadurch eine Linie mit gleicher Ekliptiklage und damit gleichem Aszendenten. Durch unser Gedankenexperiment sehen wir also, dass zu unserem Beobachtungszeitpunkt die Aszendentenlinie durch Frankfurt von West nach Ost geneigt ist. Dieses Experiment können wir für andere Tages- und Jahreszeiten wiederholen und erhalten die maximalen Schwankungen der Ekliptik gegenüber dem Äquator. Wir erhalten auf diese Weise auch die Linien mit gleichen Aszendenten oder wenn man die Sonnenaufgänge betrachtet, alle Orte der Erde, an denen gleichzeitig die Sonne aufgeht. Wir sehen, dass im Winter diese Linie weit nach Osten und im Sommer nach Westen geneigt ist. Man kann auch ermitteln, auf welcher geografischen Position beispielsweise ein bestimmter Planet gerade kulminiert, d.h. am Medium Coeli steht. Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Astrokartographie. Das zweite Thema behandelte die astronomischen Koordinatensysteme am Beispiel einer beobachteten Konjunktion zweier Planeten. Als Beispiel für die verschiedenen Sichtweisen durch die beschriebenen Koordinatensysteme untersuchen wir eine Beobachtung am nächtlichen Himmel: 3 Äq u at or 20:59 2 1 20:33 Ekliptik 19:34 W Konjunktion am 1. Februar 1998 20 Uhr ? Am 1. Februar 1998 um 20:20 sehen wir eine Konjunktion zwischen Saturn und Mond. Die Mondposition 1 befindet sich genau unterhalb des Saturn. Die beiden Gestirne stehen - vom Beobachtungspunkt aus gesehen in diesem Moment um 19:34 Uhr also genau übereinander. An einem Ort mit einer anderen geografischen Breite ist das nicht der Fall, weil der Äquator eine andere Neigung gegen den Horizont hat. Das bedeutet aber nicht, dass diese beiden Gestirne zu diesem Zeitpunkt wirklich eine Konjunktion im astrologischen Sinne bilden. Das würde nämlich eine ekliptikale Projektion voraussetzen. In diesem Falle fände eine Konjunktion erst später statt, nämlich um 20:59 Uhr. Es ist dies die Mondposition 3 der Grafik. Bereits um 20:33 Uhr fand eine äquatoriale Konjunktion statt d.h. eine Konjunktion durch Projektion auf den Himmelsäquator (Mondposition 2). 6 spezialthema news 01 / 2007 Das dritte Thema widmete sich dem Phänomen der Schleifenbildung und Rückläufigkeit der Planeten. Anhand von Grafiken zeigte Hans-Hermann Delz anschaulich, wie es zu dieser scheinbaren Schleifenbildung kommt. 12 4 10 11 3 9 2 8 5 7 1 6 7 n bah eten Plan 6 7 6 5 4 3 2 1 5 4 8 Sonne 9 3 2 10 11 12 1 Erdbahn Beim Umlauf um die Sonne überholt die Erde im Verhältnis zur Sonne den anderen Planeten ab Position 4. Dadurch fällt dieser scheinbar zurück, bildet eine Schleife und wird wieder rechtsläufig. Wir befinden uns nicht, wie früher angenommen, auf einem festen Beobachtungspunkt, sondern wir bewegen uns selbst bei unserer Beobachtung. Durch diese Relativbewegung entstehen scheinbar Schleifenbewegungen der Planetenbeobachtung. Das Verhältnis dieser beiden Bewegungen ist bei den einzelnen Planeten unterschiedlich, so läuft Saturn beispielsweise im Verhältnis 3 : 1. Er geht zwei Einheiten vor und macht dann eine Schleife, geht wieder zwei Einheiten vor, macht die nächste Schleife usw. Der synodische Mond Da der Mond kein Eigenlicht hat und nur das Sonnenlicht reflektiert, sehen wir seine von der Sonne beleuchtete Seite in unterschiedlicher Form, je nach Richtung, aus der er bestrahlt wird. Die Lichtphase zeigt beim Umlauf um die Erde nach Neumond eine schmale Sichel, die langsam anwächst, zum Halbmond wird (= erstes Viertel) und schließlich die voll beleuchtete Mondscheibe zeigt, den Vollmond. Danach schrumpft die Scheibe wieder bis zum Halbmond (= letztes Viertel) und weiter zur schmalen Sichel vor der Neumondstellung. Diese vier herausgehobenen Phasen, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel und Neumond entsprechen den Winkelstellungen des Mondes zur Sonne gegenüber der Erde: Der siderische Mond ist der Umlauf vor dem Fixsternhintergrund. Dieser Mondumlauf ist kürzer, als der synodische Umlauf, weil die Sonne in der Ekliptik nach einem Monat ein Zeichen weitergerückt ist und die nächste Konjunktion mit dem Mond im folgenden Zeichen stattfindet. Die nächste Konjunktion findet also nach dem siderischen Umlauf etwa 2½ Tage später statt. Der siderische Mond Der siderische Mond ist der Umlauf vor dem Fixsternhintergrund. Dieser Mondumlauf ist kürzer, als der synodische Umlauf, weil die Sonne in der Ekliptik nach einem Monat ein Zeichen weitergerückt ist und die nächste Konjunktion mit dem Mond im folgenden Zeichen stattfindet. Die nächste Konjunktion findet also nach dem siderischen Umlauf etwa 2½ Tage später statt. Der siderische Mondumlauf beträgt 27d 7h 43m 12s. Zu beachten ist, dass die Mondphasen ebenfalls durch den Tierkreis wandern, beginnend mit dem Zeichen der Neumondstellung. Durch die Oppositionsstellung des Vollmondes steht dieser im Sommer immer in einem Winterzeichen, also durchläuft der Vollmond dann eine flache Bahn. Umgekehrte Verhältnisse haben wir beim Wintervollmond, der immer sehr hoch steht. Die Wechselwirkungen des siderischen Tierkreises mit der Pflanzen- und Tierwelt werden von anthroposophischen Forschungseinrichtun gen untersucht. Auf Anregung von Rudolf Steiner, die er in seinem Landwirtschaftlichen Kurs bereits 1924 gab, wurden Anbauversuche mit Kulturpflanzen unternommen, bei denen der siderische Mondstand eine Rolle spielte. Seitdem wurden die Ergebnisse bis heute immer wieder verifiziert. Die biologisch-dynamische Landwirtschaft (Markenzeichen Demeter) wendet diese Erkenntnisse auf alle landwirtschaftliche Arbeiten mit großem Erfolg an. Die Grafik zeigt die Verhältnisse bei Pflanzversuchen mit Radies. Man sieht hier, dass eine Aussaat mit dem Mond in einem Erdzeichen – also Stier, Jungfrau oder Steinbock – die besten Erträge liefert. Will man hingegen Samen ziehen, so empfiehlt sich eine Aussaat im Wärmetrigon Widder, Löwe oder Schütze. Ein Mondstand im Krebs würde vor allem die Blattanteile (= Wasser) der Pflanzen fördern. Die Zeit, welche die 12 Neumondphasen benötigen, ist ein Mondjahr, es ist 354d 9h lang. Wenn man wissen will, in wie viel synodischen Mondumläufen die siderischen ohne Rest aufgehen, dann findet man, dass 13 siderische Monate eine Länge von 355d 5h haben. Es ergibt sich eine Differenz von 11 Tagen gegenüber dem Sonnenjahr. Berechnet man, wann der siderische und der synodische Mond mit dem Sonnenjahr aufgeht, dann findet man 19 Sonnenjahre. Nach Ablauf dieser Zeit steht der Mond im gleichen Zeichen in gleicher Phase am gleichen Tag. Dieser Zeitraum wird Metonischer Zyklus genannt (Meton um 450 n.Chr. Athen). spezialthema Der anomalistische Mond - Lilith In neuerer Zeit fand ein weiteres Objekt Eingang in die Astrologie: der erdabgewandte Brennpunkt der Mondbahn um die Erde. Dieser Punkt wurde Lilith (der schwarze Mond) genannt. Es handelt sich nicht um einen Himmelskörper, sondern um einen mathematisch definierten Punkt im Raum. Er liegt auf der Hauptachse der Bahnellipse, die das Perigäum (Erdferne) mit dem Apogäum (Erdnähe) verbindet (Apsidenlinie). Diese Linie ist nicht fix, sondern bewegt sich ungleichmäßig in west-östlicher Richtung durch den Tierkreis. Sie vollzieht eine Art Pendelbewegung und vollendet einen Umlauf durch den Tierkreis in etwa 9 Jahren. In einem Jahr bewegt sich die Apsidenlinie um 40° weiter. Der Umlauf des Mondes von einer Erdnähe zur nächsten wird daher länger sein als der siderische Umlauf: der anomalistische Mondumlauf beträgt 27d 13h 18m. Der drakonische Mond (Mondknoten) Da die Mondbahn etwa 5° gegenüber der Erdbahn geneigt ist, schneidet sie die Erdbahn in zwei gegenüberliegenden Punkten, den Knotenpunkten. Der Punkt, an dem der Mond von südlicher Deklination nach Norden geht, wird aufsteigender Mondknoten (auch Nordknoten) genannt. Der Gegenpunkt ist der absteigende Mondknoten (Südknoten). Diese beiden Punkte stehen nicht fest, sondern bewegen sich langsam gegen den Tierkreis, so dass es zu einem Umlauf der Knotenachse in 18,6 Jahren kommt. Der Umlauf des Mondes vom Nordknoten zum nächsten Nordknoten ist wegen der Rückläufigkeit der Knoten kürzer als der siderischen Monat. Der drakonische Mondumlauf beträgt 27d 5h 5m 36s. Natürlich besitzen alle Planeten auch solche Knotenpunkte. Da ihre Bahnen nicht in der Ekliptikebene liegen, muss es immer Punkte geben, an denen der Planet durch diese Ebene hindurchgeht. Dabei ist der nördliche Knoten immer der Übergangspunkt der Planetenbahn in der Ekliptik von südlicher Breite zu nördlicher Breite. Im ZWEITEN TEIL des Vortrags führte Hans-Hermann Delz sein Demo-Planetarium vor. Er schrieb dieses Programm zum besseren Verständnis der Bewegungen am Himmel. Durch beliebige Auswahl von Zeit und Ort lassen sich alle Konstellationen am Himmel anschaulich darstellen. Durch Zeitraffer-Funktionen der Planetenbewegungen werden ihre Bewegungen erst deutlich. Außerdem lassen sich alle Schleifenbildungen der geozentrischen Pla- news 01 / 2007 7 netenbahnen darstellen. Sehr anschaulich sieht man das „Atmen“ der Ekliptik im Tageslauf und in den Jahreszeiten. Alle oben genannten Themen wurden in der Demonstration noch einmal zur Anschauung gebracht. Hans-Hermann Delz ist Autor des Buches „Astronomie für Astrologen“ erschienen bei astronova ISBN 3-937077-04-9 Er geht in diesem Buch auf alle Erscheinungen am Himmel ein und stellt diese aus einem für die Astrologie wichtigen Blickwinkel vor. Damit schließt er die Lücke zwischen astrologischer Deutung und astronomischer Berechnung. Zu den Themen gehören u.a. Koordinatensysteme Datum und Kalender Bau des Planetensystems Die Keplerschen Gesetze Die Bahnelemente der Planeten Horoskopberechnung Zeitliche Auslösungen Koordinaten und Planetenbögen Häusersysteme Astro*Carto*Graphie Tabellarischer Anhang. Die angeführten Graphiken wurden uns seitens Hans-Hermann Delz zur Verfügung gestellt. Zwecks Kopie und Weiterwendung bitte Hans-Hermann Delz direkt zu kontaktieren. Impressum: Herausgeber und Verleger: Österreichischer Astrologenverband, eingetragener gemeinnütziger Verein, ZVR 301914806 2344 Maria Enzersdorf, Riemerschmiedgasse 5a/4 Tel.: +43 (0)676 930 41 35 Mail: [email protected] Website: www.astrologenverband.at Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Maria Luise Mathis und Mag. Gabriela Steiner Layout: Mag. Erwin Frank Beiträge: Hans-Hermann Delz, Jakob Erhardt, Mag. Maria Luise Mathis, Dkfm. Friederike Rath, Mag. Gabriela Steiner 8 spezialthema news 01 / 2007 FRAKTALE PROGRESSION: neuer Ansatz, astrologische Zeitqualität dynamisch zu betrachten! oeav – Vortrag , 26. Jänner 2007 Jakob Erhardt Fachmitglied des Österreichischen Astrologenverbandes, Journalist, Pädagoge, Kommunikationsberater und Entwickler von Internet-Applikationen beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Astrologie; Untersuchung von Berührungspunkten der Astrologie mit offenen Wissenschaftsmodellen Kraftzeichen - Institut für lösungsorientierte Astrologie: Tel. 0664 392 44 55 [email protected], Der folgende Artikel ist der Website http://www.kraftzeichen.at entnommen. Wie ist das Verfahren der fraktalen Progression entstanden? Vor etlichen Jahren beschäftigte ich mich intensiv mit der Münchner Rhythmenlehre (MRL) Wolfgang Döbereiners und studierte speziell das von ihm vorgestellte Verfahren, Auslösungen im Horoskop durch die Auswertung von Solaren und Septaren (sofern der 7er-Rhythmus angewendet wurde) sichtbar zu machen. Zur gleichen Zeit las ich viel über Chaostheorie und andere Komplexitätswissenschaften; es formte sich in mir das Bild von der Astrologie als eine Disziplin, die es eigentlich mit den komplex aufeinander bezogenen Entwicklungszyklen der Evolution zu tun hat und nicht so sehr mit den Planeten - die waren nur die "himmlischen Zeiger" der Uhr, die es abzulesen galt. Aus einer Intuition heraus - ich erinnere mich, während einer Busfahrt war "es" plötzlich da - wurden mir die Verwandtschaften zwischen den Fraktalen, wie sie etwa Benoit Mandelbrot in der Chaosforschung beschrieben hatte, und den Auslöse-Berechnungen der MRL bewusst. Döbereiner arbeitete mit Fraktalen ... . Auch andere Verfahren der astrologischen Projektion von Zeitqualität auf vergangene oder künftige Zeitpunkte arbeiten mit zeitlicher Vergrößerung oder Verkleinerung - wenn etwa in der sekundären Progression die Sonne mit jedem Lebensjahr um ein Grad im Tierkreis verschoben wird, so ist das quasi eine Betrachtung in Zeitlupe. Dabei geht es allerdings um lineare Verhältnisse - sehr im Unterschied zu Döbereiner, der die variablen Größen der Häuser als Maßstab nimmt und den Aszendenten entsprechend schneller oder langsamer wandern lässt: das "Tempo" der Aszendenten-Progression in der MRL resultiert aus einem Teilungsverhältnis einer nicht-linear zu Stande gekommenen Bezugszahl, der Häusergröße. Das ist ein Kennzeichen für ein echtes Fraktal. Das führt hier aber im Detail zu weit - wenden wir uns der Praxis zu. Wenn der AC im 7er-Rhythmus 7 Jahre benötigt, um ein Haus zu durchwandern, dann braucht er 84 Jahre für einen Gesamtumlauf. Die Zahl 84 ist auch in der Zerlegung recht interessant: 12 x 7 ... Monate und Wochentage ... (3 plus 4) mal (3 mal 4) … usw. Was ich bei Döbereiners Auslösungen als weniger befriedigend empfand, waren die Sprünge, die ein Solar bzw. ein Septar jeweils darstellten. Ich tat mir schwer mit der Vorstellung, dass jeweils nach einem Jahr, wenn die Sonne den gleichen Stand erreicht hatte, quasi von Der Österreichische Astrologenverband wird unterstützt von heute auf morgen ein neues Solar "gelten" sollte, für das ganze Jahr, mit einem Hops ein Sprung in der Zeitqualität? Die Zahl 84 war der Wendepunkt: Nach etlichen Experimenten mit der "Dynamisierung" von Solaren und Septaren nahm ich die 84 als fraktalen Teiler meiner realen Lebenszeit - und hatte damit einen Schlüssel in der Hand, der es mir ermöglichte, für jeden beliebigen Zeitpunkt meiner Entwicklung (auch in Vergangenheit und Zukunft hinein projiziert) ein aussagekräftiges, mit signifikanter Auslösequalität versehenes Horoskop zu erstellen. In Anerkennung der Wurzeln dieses Verfahrens in der Chaostheorie einerseits und im bewährten Instrument der astrologischen Progression andererseits bezeichne ich diesen Schlüssel als "fraktale Progression". Seit den ersten, aufregenden Einblicken habe ich in Hunderten von Beispielen bestätigt gefunden, dass sich in der fraktalen Progression wunderbar plastisch die Dynamik unserer Entwicklung spiegelt. Für mich hat dadurch die Astrologie wesentlich an Leben gewonnen - weg von den Zeit-Punkten, hin zu Betrachtungen von ZeitEntwicklung und zur vertieften BeDeutung von Augenblicken, die unsere Individuation markieren. spezialthema Wie die fraktale Progression berechnet wird Die Berechnung der fraktalen Progression klingt in der Beschreibung einfach, erscheint in der detaillierten Betrachtung tückisch kompliziert und wird in der praktischen Umsetzung wieder ganz einfach: Einigen wir uns zunächst auf die Begriffe, die ich verwende: Geburtsdatum ist klar - und zwar verwende ich das Geburtsdatum, so wie es in der Zeitzone der Ortszeit angegeben ist - quasi als Verankerung des Ausgangspunktes im Raum-Zeit-Kontinuum. Zieldatum: Als Zieldatum bezeichne ich jenes Datum, für das die fraktale Progression berechnet werden soll. Dabei wird die Zeit gemäß der Zeitzone des Ortes verwendet, auf den sich die Betrachtung bezieht. Referenzdatum: Das Referenzdatum ist jenes, das zur Erstellung des Horoskops der fraktalen Progression herangezogen wird. Bei der Horoskopberechnung wird das Referenzdatum zusammen mit dem Ort des zu betrachtenden Ereignisses eingegeben, als wäre es die dort gerade gültige Zonenzeit. Berechnung: Die Differenz zwischen Ziel- und Geburtsdatum wird durch 84 geteilt - mit anderen Worten: wir erhalten 1/84 der zwischen Geburt und Ereignis verstrichenen Zeit. Dieses Zeit-Fraktal wird nun zur Geburtszeit addiert - das Datum, das sich daraus ergibt, ist das Referenzdatum. Ein Beispiel: Nehmen wir an, ich wäre am 1. 1. 1950 um 0 Uhr geboren, und ich wollte die fraktale Progression für den 15. 3. 2004, 0 Uhr, berechnen: Ich ziehe das Zieldatum 15. 3. 2004 vom Geburtsdatum ab und erhalte eine Zeitspanne von ca. 54 Jahren und 2 1/2 Monaten. Diese Zeitspanne teile ich durch 84 und erhalte ca. 8 Monate. Die addiere ich nun zum Geburtsdatum... das Referenzdatum wird also irgendwo im August 1950 liegen. Richtig berechnet ist es der 24. 8. 1950, 16:17 Uhr. Eine dermaßen über den Daumen gepeilte Berechnung bringt freilich nichts Verwertbares für eine Horoskop-Berechnung. Die exakte Berechnung wirft eine Fülle von Fragen auf. Auch wenn wir beispielsweise die jeweiligen Daten in Sekunden angeben ... es sind Schaltjahre zu berücksichtigen, ungleiche Monatslängen - für einen schwachen Rechner wie mich eine Tortur. Die Lösung bringt der Computer: Jede vernünftige Tabellenkalkulation kann solche Datumsberechnungen anstellen, und damit reduziert sich die Berechnung der fraktalen Progression auf die Eingabe der Geburts- und Zieldaten, sofern die einfache Rechenformel "(Zieldatum - Geburtsdatum)/84 + Geburtsdatum" erst einmal hinterlegt ist. news 01 / 2007 9 Für Internet-Nutzer ist es noch einfacher: Hier habe ich eine Online-Berechung der fraktalen Progression programmiert, die Ihnen per Mausklick das gewünschte Referenzdatum liefert. Abschließend noch einmal ein Beispiel, dessen Ergebnis im Horoskop Sie auch auf dieser Website überprüfen können - die fraktale Progression für Bundeskanzler Gerhard Schröder am Abend der Wahl in Nordrhein-Westfalen, die der Partei des Kanzlers eine empfindliche Schlappe gebracht und ihn zum Ausrufen von Neuwahlen bewogen hat. Schritt 1: Berechnung des Referenzdatums für die fraktale Progression: Schröders Geburtsdatum 7. 4. 1944, 22 Uhr, in Blomberg. Zieldatum: 22. 4. 2005, 18.00 Uhr, Berlin. 18 Uhr, weil zu diesem Zeitpunkt mit der ersten Hochrechnung das Ergebnis quasi offiziell wurde. Und Berlin (und nicht etwa Düsseldorf), weil es um den Blickwinkel Schröders geht, der sich da gerade in Berlin aufhielt. Als Referenzdatum ergibt sich der 29. 12. 1944, 16:31 Uhr. Schritt 2: Mit diesem Referenzdatum und der Ortsangabe Berlin erstelle ich ein Horoskop, das über die subjektive Zeitqualität des Bundeskanzlers am Wahlabend einiges erkennen lässt - mehr dazu in der Betrachtung dieses Ereignisses unter www.kraftzeichen.at Unterpunkt Ereignisse. IM RÖNTGENBLICK DER ASTROLOGIE Fortsetzung von Seite 4 Mathis geht auf den Mond in Löwe in 12 ein: Das sei ein Drang zur Selbstdarstellung, aber manchmal mache man auch einen traurigen Eindruck? Girtler greift auch das sofort bereitwillig auf. Er sei immer unbekümmert gewesen, und habe viel schauspielerisches Talent gehabt, sozusagen ein leidenschaftlicher Selbstdarsteller. „Vielleicht auch ein wenig Märchenerzähler?“ kommt da von Mathis. „Ja sicher,“ meint Girtler, „ich habe schließlich 8 Enkelkinder.“ “Mit Mond in 12 müssten Sie sich in der Kindheit manchmal schon einsam gefühlt haben, lieben Sie auch den stillen Rückzug?“ fragt Mathis weiter. „Na fragen Sie meine Frau! Ich bin wirklich gern allein.“ Und schöner könnte man sein 12. Haus gar nicht beschreiben: „Meine Eltern waren ja Landärzte, und da habe auch ich mich früh mit Ausgegrenzten, mit Flüchtlingen beschäftigt.“ Im Laufe seines Auftritts wird Girtler immer ausgelassener, ein G´schichtl nach dem anderen schüttelt er aus dem Ärmel, und eine Lachsalve folgt der anderen. Roland Girtler ist ein Garant für einen witzigen Abend, und am Ende seiner Darbietungen hat jeder im Saal das Gefühl, auch ein Stück Kabarett erlebt zu haben. Wir haben 2 Löwe-Aszendenten kennen gelernt, die unterschiedlicher in ihrer Selbstdarstellung nicht sein können, und während Seisenbacher und sein Trainer Norbert Hermann Auskunft geben, wo man am besten Judo lernen kann, mischt Girtler sich erneut „mitten unters Volk“, unters Astrologen-Volk sozusagen, taucht ein in die Atmosphäre Gleichgesinnter, ganz im Sinne seiner „teilnehmenden Beobachtung“, um gemeinsam mit den letzten Gästen das Restaurant Sperl zu verlassen, das sicher einen außergewöhnlichen Abend mit ganz außergewöhnlichen Prominenten erlebt hat. 10 news 01 / 2007 info OEAV WEIHNACHTSFEIER 2006 mit einem Theaterstück „Vorweihnachtszeit“ Gabriela Steiner Wenngleich der Frühling bereits seine ersten Boten ausschickt, werfen wir nochmals kurz einen Blick auf die oeav-Weihnachtsfeier 2006, die erstmalig am neuen oeav-Veranstaltungsort im Restaurant Sperl im 4. Wiener Gemeindebezirk stattfand. oeav MitgliederInnen in weihnachtlicher Stimmung Nach einem überaus spannenden Vortrag mit erfreulichem Neuheitswert von Mag. Maria-Luise Mathis über „Wie Walter zu Waltraud wird“, der astrologisch beleuchteten Geschichte einer Geschlechtsumwandlung, folgte ein gelungenes satirisches Theaterstück zum Thema: Vorweihnachtszeit. In dem von den Schauspielern Sigrid Farber und Hannes Wagner selbst verfassten Stück erlebten wir in 3 Szenen die Vorbereitung auf Heiligabend von 3 Paaren in bestimmter Tierkreiszeichen-Kombination, deren Vertreter ihre Sonne auf amüsante Weise persiflierten. Die 1. Szene beginnt mit der meditierenden Marina (Fische) und dem bereits angesichts des näher rückenden Einladungstermins nervös umherlaufenden Bertram (Steinbock), gefolgt von dem WaageStier-Pärchen Anna und Ferry, das die konträren Gesichter der Venus nicht besser zum Vorschein bringen könnte, und schließlich die skorpionische Viola, die die selbstgefällige In-Szene-Setzung ihres goldglänzenden Löwe-Mannes Leo lasziv mitverfolgt. Man merkt schnell, dass beide Darsteller Bühnenerfahrung mitbringen: Sigrid Farber, selbst Astrologin, hatte einige Jahre lang En- gagements an diversen Bühnen in Österreich, Schweiz und Deutschland, während Hannes Wagner mit seiner Raum einnehmenden (Sing-)Stimme von der musikalischen Seite der Bühne kommt. Großartig, wie authentisch die beiden diese so grundverschiedenen Menschentypen darzustellen vermochten. Mit einfachen Requisiten zauberten sie 3 weihnachtliche Kulissen auf die kleine Bühne, und ihre Kostümierung entsprach perfekt den vorgestellten Archetypen. Verdiente Standing Ovations waren der Lohn für die gelungene kabarettistische Darbietung. Sigrid Farber und Hannes Wagner als Marina und Bertram, Anna und Ferry sowie Viola und Leo info news 01 / 2007 11 WEBSITE IM NEUEN GLANZ Die bisherige Website des oeav hatte bereits Staub angesetzt, war weit entfernt vom „state-of-the-art“ im Netz, außerdem bot sie keine Möglichkeit, inhaltliche Änderungen selbst vorzunehmen – es musste immer ein Website-Programmierer bemüht werden. Um Infos rascher auf die Website zu stellen und Kosten zu ersparen, haben wir nun einen Relaunch der Website vorgenommen. Das Grunddesign blieb im Wesentlichen gleich, ansonsten gibt es neben einer besseren Struktur auch einige neue „Webtools“, wie z.B. den CD-Shop, eine attraktivere Darstellung der Fachmitglieder, uvm. Weiters haben wir einige Verbesserungen vorgenommen, um in den Suchmaschinen besser gefunden zu werden. Erste Rückmeldungen bestätigen ein gelungenes Website-Relauch, wie z.B. das folgende Mail von Frau Susanne Eder zeigt: „Hallo liebe Maria Luise und Gabriela, ich war gerade auf der Astrologenverbandhomepage und muss Euch sagen, dass die neue Version einfach SPITZE ist !!! 1) Für Modemanwender, wie ich eine bin, schnell aufrufbar! - SUPER !! 2) Turbotoll strukturiert, ich werde jetzt sicher öfter reinschauen als bisher! Frohes Astroschaffen und herzliche Grüße schickt euch Susanne Eder, Astrologie & Tarot, http://susanne.eder.vip.at/, Tel.: 02633 47418, 2560 AIGEN, Gartenweg 2“ WELTWEITER TAG DER ASTROLOGIE Fortsetzung von Seite 1 „Führen Prognosen nicht zur berühmten self fulfilling prophecy“? Karl-Heinz Dotter, Peter Fraiss, Regina Binder und Manfred Zimmel antworten geschickt und kompetent auf diese nicht neuen, und gewiss auch nicht unerwarteten Fragestellungen. Als sich Claudia Stöckl auf den Börsenastrologen Manfred Zimmel mit der Frage „Sind Sie schon Multi-Millionär“ stürzt, kontert Peter Fraiss schlagfertig: „Manfred Zimmel hat das Horoskop eines Astrologen, nicht eines Millionärs“. Auch die Frage „Kann man sich mit psychologischer Astrologie eine Therapie ersparen?“ vermag die Astrologen am Podium nicht aufs Glatteis zu führen. Warum denselben Astrologen allerdings auf die Frage nach „Netzwerken“ und „fachlichem Austausch von Astrologen im Sinne von Supervision“ nur ein dezenter Hinweis auf die eigene Schule eingefallen ist, nicht aber die wettbewerbsneutralere Variante der Österreichischen Astrologischen Gesellschaft oder des Österreichischen Astrologenverbandes, der mit seinen Sektionen und regionalen Austausch-Gruppen nicht zuletzt auch zur Abdeckung genau dieses Bedarfs gegründet wurde, stimmt nachdenklich. Beim anschließenden Buffet wurde leidenschaftlich diskutiert, und man darf mit Anerkennung sagen, dass diese Veranstaltung nicht nur professionell organisiert war, sondern auch mit der gezeigten fachlichen und persönlichen Kompetenz dem immer noch grassierenden Glaskugel-Image der Astrologen eine gehörige Abfuhr erteilt hat. Die Veranstalter hätten sich eine bessere mediale Präsenz mehr als verdient, was scheinbar mit dem Verzicht auf Sensationsgetöse und oberflächliche Astro-Show-Elemente (immer noch) nicht vereinbar sein dürfte. Die dennoch konsequente Absage an diese Lockmittel für Journalisten ist dem Bundessprecher und der Kammer uneingeschränkt zugute zu halten. Professionelle AstrologInnen lassen sich eben nicht zu diesem Verrat an seriöser Astrologie hinreißen, und das hat die Veranstaltung in jeder Hinsicht kommuniziert. 12 news 01 / 2007 serie Archetypische Bilder Brücken zu unserer Wirklichkeit 7. Teil Friederike Rath JUPITER Das entwickelnde Urprinzip Jupiter ist der größte und nach der Venus der hellste Planet unseres Sonnensystems. Er benötigt zirka zwölf Jahre um die Sonne zu umkreisen. Im Mittelalter betrachtete man ihn als Glücksplaneten und er wurde hauptsächlich als „Fortuna major“ - das Große Glück – bezeichnet. Dies führte in der Deutung zu einer Reihe von Irrtümern, die teilweise bis heute nicht aufgeklärt wurden. Jupiter ist mit dem griechischen Zeus identisch und dem germanischen Donar – auch Thor genannt – dessen Name und Bedeutung sich heute noch im Wort „Donnerstag“ zeigen. Zeus ist als oberster Gott im Olymp aber nicht mit dem all-einigen Gott der Christen zu vergleichen. Er ist kein Symbol der Einheit, sondern nur eines der Urprinzipien – jedoch schon ein der Einheit sehr nahestehendes Prinzip. Er wird im Land ohne Schatten geboren und wo kein Schatten existiert, gibt es keine Polarität. Er gelangt - als Kind der Einheit - allerdings in die polare Welt, ein Schicksal, welches er mit vielen anderen Gottessöhnen teilt. Von Anbeginn seines Lebens muss er sich vor dem eigenen Vater Saturn/Kronos schützen und in Höhlen verbergen, da Kronos von seinem sterbenden Vater vorhergesagt wurde, dass ihn seine eigenen Kinder einst entthronen werden. Er muss einen beschwerlichen Weg gehen, der ihn letztendlich ans Licht führt und ihm die Allmacht bringt. Im Gegensatz zu seiner Rolle auf dem Olymp, welche weniger souverän ist, da er selbst zu sehr „verwickelt“ ist und er dadurch neben Optimismus und Offenheit auch Arroganz und eine gewisse Großspurigkeit ausstrahlt, verkörpert er in der Menschenwelt eine andere Rolle: Er muss auf Erden über Recht und Gesetz wachen, ist für die Entwicklung und für die Suche der Menschen nach Wertmaßstäben und Sinn für ihr Leben zuständig und dass trotz hoher Ideale Zufriedenheit, Glück und Erfolg nicht zu kurz kommen. Er fördert eine Atmosphäre, in der Weisheit, Kultur, menschliche Entwicklung, Einsicht und Erkenntnis aufblühen können. Um diesen Zielen zu dienen verbreitet er Optimismus und Heiterkeit. „Leben und leben lassen“ ist sein Prinzip, sein Wesen ist Freiheit, Offenheit und Weisheit und die Lust an der Dynamik. Wenn sein Anspruch auf Führung akzeptiert wird, ist er weise und friedliebend und der für Fülle und Reichtum zuständige Gottvater, gerechter Verwalter der legitimen Macht. Seine Gesetze sind beschützend und lebensfördernd und nicht hart und einschränkend wie die seines Vaters Saturn. Er ermöglicht mit seiner jovialen Güte die Prinzipien Entfaltung, Freiheit, Wachstum, Lebensfreude, Zufriedenheit, Glück und Expansion. So untersteht ihm auch das Prinzip der Gesundheit und Gesundung, denn er ist in seinem gewaltigen Kampf und endlichen Sieg gegen die Kräfte der Dunkelheit der große Heiler. zeigt unter anderem an, in welchem Ausmaß unsere Weltanschauung mit den gesellschaftlichen Wertmaßstäben in Einklang steht und in welchen Lebensbereichen wir Erfolg haben und Anerkennung finden. Wertend würde man sagen: Menschen mit Jupiterqualitäten auf der Minus-Seite neigen zu undiszipliniertem, autoritärem und selbstherrlichem Verhalten. Sie sind unter Umständen cholerisch, materialistisch bis habgierig sowie maßlos und agieren übertrieben bis bombastisch und geschwätzig. Menschen mit Jupiterqualitäten auf der Plus-Seite besitzen großzügiges, optimistisches und joviales Verhalten. Sie sind weise und einsichtig, anderen gegenüber prinzipiell wohlwollend eingestellt und vereinen Gegensätze und agieren positiv denkend und vertrauensvoll fühlend mit dem Blick auf eine erfolgreiche Zukunft. Die körperlichen Entsprechungen des Jupiters sind unter anderem: Die Leber, das Fett und das Cholesterin, die Thymusdrüse, die für das Wachstum zuständig ist, das übermäßige Körperwachstum der Zellen wie bei Geschwüren und Krebs, der Dickdarm, der Geruchssinn und die Körperentgiftung. Im individuellen Horoskop versinnbildlicht Jupiter die Kräfte in uns, die nach Wissen und Weisheit streben und eine Ausdehnung anstreben. Alles, was die Erweiterung unseres geistigen Horizonts fördert, ist ihm unterstellt. In der klassischen Astrologie wurden ihm daher die Gebiete der Philosophie, der Religion und der weiten Reisen zugeordnet. Er gibt uns die Fähigkeit zum Lernen und die Toleranzfähigkeit. Jupiter repräsentiert auch die moralischen Grundsätze und das Recht. Seine Stellung im Horoskop Friederike Rath: oeav Sektion Astrologie, Spiritualität und Ethik Fragen können Sie gerne persönlich an mich richten: [email protected], Tel. 01 581 30 00, www.cosmo-coaching.at.