Newsletter Nr. 01 2007 - Österreichischer Astrologenverband

Werbung
news
Newsletter des Österreichischen Astrologenverbandes
01 / 2007
Einzelpreis: € 2,50
WELTWEITER TAG DER ASTROLOGIE
am 21. März 2007
Gabriela Steiner
„Tag der Astrologie“
in der Wiener
Wirtschaftskammer
Unter dem Untertitel „Schwachsinn
Astrologie“ - in Anspielung an den
gleichnamigen Leitartikel im „Profil“
vor wenigen Monaten – lud die
Wiener Berufsgruppe der AstrologInnen am Tag der Astrologie in
das Gewerbehaus der Wiener
Wirtschaftskammer. Und tatsächlich waren diesem Ruf viele gefolgt,
denn der Festsaal war voll besetzt,
wenngleich unter den Gästen
überwiegend AstrologInnen anzutreffen waren und sich die Veranstalter, die in der Vorbereitung dieses Events keine Mühen gescheut
hatten, sicherlich mehr Journalisten
vor Ort gewünscht hätten.
Nach den einleitenden Worten des
Bundessprechers Peter Fraiss, der
die um sich greifenden TV-Beratungen als ein Millionen-Geschäft
der jeweiligen Fernsehsender anprangert und auf die Notwendigkeit
von Ethik-Richtlinien für unsere
Zunft als das „zweitälteste Gewerbe der Welt“ hinweist, spricht
die Präsidentin der Wiener Kammer über die wachsende Bedeutung der Kleinstunternehmer, zu
denen auch die AstrologInnen
zählen.
Es folgen einige Vorträge von Vertretern der Wiener Berufsgruppe
der AstrologInnen:
Zuerst spannt Karl-Heinz Dotter,
Inhaber des Kepler-Instituts in
Wien, einen geschichtlichen Bogen
von den Anfängen der Astrologie
mit ihren Hoch- und Tief-Phasen
und Perioden kirchlicher und
rechtsstaatlicher Verfolgungen bis
hin zu ihrem neuerlichen Aufschwung in der heutigen Zeit.
Amüsant die Zitierung der Aussage
des großen Denkers Seneca, die
da lautet: „Die willens sind, führt
das Schicksal, die nicht willens
sind, schleift es.“
Peter Fraiss folgt mit seinen „7 populärsten Angriffen gegen die Astrologie“: Es sind in der Tat die häufigsten Fragen der Zweifler an der
Astrologie, wie etwa die Frage „Wie
seriös kann es sein, 8 Millionen
Österreicher in 12 Kategorien entsprechend der Tierkreiszeichen
aufzuteilen?“.
Auch die folgende Aussage im
oben genannten Leitartikel des
Profil verrät einen der größten Irrtümer über die Astrologie: „Wie
können Kugeln aus Fels, Eis und
Gasen über mehrere 100 Mio Kilometer Entfernung hinweg die
Persönlichkeit eines Säuglings
prägen?“ Peter Fraiss versteht es,
pointiert und gut verständlich diesen Angriffen zu kontern.
Der ehemalige österreichische Politiker und Astrologe Dr. Herbert
Kohlmaier greift danach eines der
von seinem Vorredner angeführten
Argumente auf: Astrologie könne
eben nicht naturwissenschaftlich
erklärt werden, denn was gäbe es
dann alles nicht (wie etwa die
„Liebe“, die sich genauso wenig
wissenschaftlich erklären lässt). Er
bringt einige Beispiele seiner astrologischen
Prognosen
zum
Wahltag zum Nationalrat am 1.
Oktober 2006, zur letzten Papstwahl oder zur Volksabstimmung
über den EU-Beitritt. Für die 4.
Rednerin, Regina Binder bleibt
aufgrund der fortgeschrittenen
Stunde letztlich nur mehr ein
Bruchteil der vorgesehen Zeit: Sie
postuliert in ihrem Vortrag, was
gute AstrologInnen alles NICHT
sind: Wir manipulieren nicht, wir
bewerten nicht, wir sind keine Hellseher. Und es gibt keine „guten“
und keine „bösen“ Konstellationen.
Schließlich ergreift die Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl das Wort und
stellt vorbereitete Fragen an die
Astrologen am Podium. Auch Fragen aus dem Publikum waren zugelassen. Natürlich ließen auch
diese klassischen Fragen der
Zweifler an den Astrologen nicht
auf sich warten: „Was ist eigentlich
mit den Kaiserschnitt-Geburten und
deren Horoskopen?“.
Fortsetzung auf Seite 11
Weltweit wurde am 21. März 2007 (dem astrologischen Jahresbeginn) der Tag der Astrologie gefeiert.
Aus diesem Grunde fanden diverse astrologische Veranstaltungen, statt, mit dem Ziel, der Öffentlichkeit die
Astrologie seriös zu präsentieren und als bedeutende Symbolsprache des Abendlandes wieder ins Bewusstsein zu rufen.
Der oeav stellte sein Verbandstelefon ganztägig für Fragen zur Astrologie zur Verfügung und MariaLuise Mathis gab der APA ein Interview, das in Form eines Presseartikels interessierten Journalisten
zugängig war und zu dem der Kurier am 21.3. ein Feuilleton veröffentlichte.
In Deutschland veranstaltete der „Deutsche Astrologenverband (DAV)“ in insgesamt 33 Regionalstellen und
Zentren des DAV eine Reihe von Vorträgen und Workshops. Einen Überblick über diverse Aktivitäten und Veranstaltungen finden Sie auf unserer Website www.astrologenverband.at.
Abo-Service: 2344 Maria Enzersdorf, Tel. +43 (0)676 930 4135, eMail: [email protected]
2
köpfe
news 01 / 2007
Aus unserer Reihe
Das
-Team stellt sich vor:
Dr. Elena KOSTER
Leiterin der Sektion „Psychologische
Astrologie“ im oeav
Gabriela Steiner
Wer Elena Koster zum ersten Mal
begegnet, nimmt sofort eine große
Warmherzigkeit wahr. Die Sensitiven unter uns spüren vielleicht sogar ein bisschen mehr: Hier handelt es sich um eine Persönlichkeit
von großer seelischer Reife und
Integrität. Man kann gar nicht umhin, sie zu mögen: Mag sein, dass
ihr Mond am DC im Trigon zum MC
und zur Sonne ihr nicht nur beruflich, sondern auch privat die Menschenherzen zufliegen lässt:
Die akademische Pharmazeutin
strahlt jedenfalls stets Freundlichkeit aus, und in ihrer Herzensbildung entweicht ihr vielleicht so
manches emotionale – jedoch nie
ein lautes Wort.
Vielleicht sind es die vielen Ausbildungen zur Arbeit am Menschen,
die sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung so weit gebracht haben. Immerhin hat sie es neben ihrem „bürgerlichen“ Beruf (wie sie
es nennt) in der Pharmabranche
als „Area Pain Manager“ zustande
gebracht, die bekannterweise nicht
gerade einfache Ausbildung in
TCM (Traditioneller Chinesischer
Medizin) abzuschließen, sowie es
auch noch bis zum NLP Master,
Resonanz-Coach, Reiki-Meisterin,
Ernährungsberaterin nach TCM
und nicht zuletzt zur Etablierung
als eine hervorragende psychologische Astrologin (Diplom SFER -
Schweizer Schule für Erwachsene)
zu schaffen.
sehr harmonisch wirkenden Ehepaar Koster liebevoll umsorgt wird.
Damit ist es ihr gelungen, der Familientradition (sie kommt ja aus
einer alteingesessenen Pharmazeuten-Familie) treu zu bleiben und
dennoch neben dem Brotberuf
auch ihrem „Herzensberuf“ gleich
viel Raum zu geben.
Reisen gehört zu einem ihrer
liebsten Freizeitbeschäftigungen,
und insbesondere Italien hat es
den Kosters angetan. Aber auch
die Fitness darf bei Elena nicht zu
kurz kommen: Laufsport und Nordic Walking gehören bei ihr zur Tagesordnung, um sich die Konstitution für einen ausgefüllten Arbeitstag zu sichern.
Den in jüngsten Jahren sehnlichsten Wunsch, Dolmetsch zu werden,
hat sie sich auf ihre eigene Weise
erfüllt: „Ich übersetze jetzt kosmische Zeichen“, erklärt sie zufrieden. Die nach ihren eigenen Worten „ewig Suchende“ und fast
„zwanghaft
Lernende“
(AC
Schütze) hat bereits ein weiteres
Standbein in Angriff genommen:
Gerade absolviert sie eine Ausbildung in „Familienstellen“, dem derzeitigen Mega-Trend in der Aufarbeitung von Lebensmustern, der
die Therapeuten-Szene in zwei Lager teilt, das Klienten-Volk jedoch
immer mehr in seinen Bann zieht.
Elenas Ehepartner, der mittlerweile
auch von ihren Tätigkeitsfeldern
wie Astrologie und Psychologie infiziert ist und bereits selbst als Familiensteller arbeitet, unterstützt sie
im Management ihres ausgefüllten
Tagesplanes, wo immer es geht.
Mit zur Familie gehört ein glücklicher Dackel, der auf den Namen
„Sophie“ hört und der von dem
„Richtung und Weg“, das Synonym
für ihr breites Angebot, ist zugleich
ein Ausdruck ihres eigenen persönlichen Fortentwickelns, und wie
gut ihr dies bereits gelungen ist,
zeigt auch der Erfolg der von ihr
geleiteten Sektion „Psychologische Astrologie“. Diese Sektion
ist im oeav von Anbeginn hinsichtlich der Anzahl der regelmäßigen
Teilnehmer und intensiven Mitarbeit jedes einzelnen Mitglieds
kaum zu überbieten. Elena Koster
scheint es kraft Ihrer Persönlichkeit
kontinuierlich zu schaffen, ihre
Gruppe immer wieder zu großartigen Beiträgen und effektivem Wissensaustausch anzuspornen. Wer
also noch dazulernen will, ist in ihrer Sektion bestens aufgehoben.
Und wer ganz nebenbei auch noch
auf eine entspannte und liebevolle
Atmosphäre Wert legt, ebenso.
„Wahre Astrologie 2007“ in Deutschland
Auch dieses Jahr finden wieder ZWEI SEMINARE ZUR KLASSISCHEN ASTROLOGIE in Deutschland statt.
Einmal das Wochenende zur "Wahren Astrologie" vom 25. - 27. Mai 2007 und zum anderen eine bisher
einmalige Veranstaltung zur klassischen Geburtsastrologie: Das 6-tägige Intensivseminar von John Frawley
und Branka Stamenkovic vom 29. Mai - 03. Juni 2007.
Sprecher am Wochenende: John Frawley, Branka Stamenkovic, Oscar Hofman und Bernhard Bergbauer.
Sprecher beim Intensiv-Seminar: John Frawley und Branka Stamenkovic, mit einer Einleitung von Bernhard
Bergbauer.
Beide Seminare finden im City-Hotel Lenz in Fulda statt und beinhalten volle Verpflegung und auf Wunsch
Übernachtung im Konferenzhotel.
Es haben sich bereits Teilnehmer aus Australien, den USA, England, Deutschland, Österreich, der Schweiz,
den Niederlanden, Belgien und Schweden angemeldet. Neben den ausgezeichneten Lektionen bieten beide
Konferenzen also auch reichlich Gelegenheit, sich mit internationalen Kollegen auszutauschen.
Fragen werden gerne unter [email protected] beantwortet.
info
news 01 / 2007 3
IM RÖNTGENBLICK DER ASTROLOGIE
2-facher Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher und Univ.
Prof. für Soziologie an der Uni Wien Dr. Roland Girtler
II. Teil
Gabriela Steiner
FORTSETZUNG des Berichts
über die 2. Life-Gast-Interpretation des Österreichischen Astrologenverbandes am 30. November 2006. Diesmal
UNIV. PROF. DR.
ROLAND GIRTLER
Nach einer kurzen Pause verändert
sich die Atmosphäre auf der Bühne
blitzschnell. Dr. Roland Girtler,
Professor für Soziologie an der Uni
Wien, nimmt den Platz des Horoskopeigners ein.
Mag. Maria-Luise Mathis und
Univ.Prof. Dr. Roland Girtler
Der Revoluzzer unter den Wissenschaftlern seines Genres, der sich
höchstpersönlich für seine Forschungen in die verschiedenen Milieus der Dirnen, Sandler, Bergbauern uvm. hineinbegeben hat,
um ganz nah am Subjekt zu sein,
ist immer wieder Stein des Anstoßes in der Gesellschaft gewesen. Was ihn, so merkt man bald,
gar nicht bekümmert, ganz im Gegenteil: Er scheint damit regelrecht
zu kokettieren.
Auf Mathis Frage nach seiner
„teilnehmenden Beobachtung“, der
Angewohnheit, mittenrein ins Feld
zu gehen, dorthin, wo es – nach
seinen
eigenen
Worten
–
„menschelt“, sagt er schnell: Ja, ich
arbeite nicht mit Fragebogen, von
den Leuten kannst du nur direkt
was erfahren.“
Mathis vermutet ein hohes Maß an
Freiheit in seiner Partnerschaft,
worauf Girtler erwidert: „Ja, ja,
meine Frau sagt immer, ich sei ein
verheirateter Junggeselle.“ Gelächter, wie man diesen Abend
noch öfters erleben wird, denn allmählich läuft Girtler zu seiner
Höchstform auf. „Man muss sich
vorstellen“, führt er weiter aus, „ich
bin mit Ungarn-Kindern aufgewachsen, am Land, in der großen
Freiheit, und dann steckten mich
meine Eltern in die Klosterschule.
Das war hart.“
Mathis fragt weiter nach der Kunst
in seiner Sprache, er habe ja einige
Bücher geschrieben, mit Sonne in
Zwillinge in 10 hätte man auch das
Anliegen, Kulturgut an die Öffentlichkeit zu bringen, man betreibe
sein Fach aufklärend, aber mit dem
nötigen Ernst.
Girtler beginnt zu philosophieren:
Jeder Mensch habe seine Würde,
in jeder sozialen Schicht. Das habe
er schon in seiner Sandler-Studie
herausgefunden. Die Kultur der
Sandler gehe bis ins Mittelalter zurück, auch bei den Bauern habe er
eine ganz alte Sprache entdeckt,
und obwohl sich diese Leute für
ihre Sprache genieren, so habe sie
doch althochdeutsche Wurzeln. All
diese Menschen hätten sehr wohl
eine hohe Kultur, von der man nur
lernen könne. Darum sei er so gern
mit dem Rad unterwegs, man sehe
so viel von da aus. Im Krieg sei er
mit dem Rad jeden Tag in einem
Lokal namens „Oktagon“ gewesen,
und der Wirt gab ihm dort immer
umsonst zu trinken.
Sonne Konjunktion Jupiter zeige
großen Optimismus, so Mathis,
eine Offenheit und Bildungsfreude,
günstige Gelegenheiten, Förderer,
Glück.
„Schauen Sie“, erwidert dazu Girtler, „es gibt 3 Dinge die man zum
Erfolg braucht,
1. Was leisten – das „Sein“,
2. einen guten Schmäh – der
„Schein“, und
3. eine Menge „Schwein“.
Ich hatte sehr viel Glück in meinem
Leben. Und um das Glück herauszufordern, braucht man einen guten Schmäh“. Ja, das hat er, der
Saal tobt bereits. Mathis spricht
eine Tendenz zur Reiselust an. „Ich
muss nicht weiß Gott wo sein“,
meint Girtler dazu, „ich sehe jeden
Tag was Neues, wo ich grade bin.“
Mathis spricht ihn auf sein Buch
„Die Lust des Vagabundierens“ an.
Da zückt er spontan seine Visitenkarte und liest vor: „Roland Girtler
– Doktor der Philosophie, Vagabund, Feldforscher, Experte für
Sandler und Sennerinnen, für Dominas und Pfarrersköchinnen, für
Aristokraten und Ganoven, Scholar
in Gottes Weltuniversität, Universitätsprofessor, Privatgelehrter und
Lohnschreiber.“
Das Stellium von Sonne, Jupiter,
Uranus und Saturn interpretiert
Mathis u.a. als ein Interesse an
Dingen, mit denen sich noch niemand auseinandergesetzt hat,
Abenteuer.
Univ.Prof. Dr. Roland Girtler
„Ja“, sagt er dazu, „ich bin Auseinandersetzungen eigentlich immer
aus dem Weg gegangen, ich habe
zweimal an Wettbewerben teilgenommen, da wurde ich einmal der
Zehnte von 10 und einmal der 2.
von zwei Teilnehmern. Ich forsche
eigentlich gerne alleine.“
4
news 01 / 2007
Angesprochen auf die Konjunktion
zwischen Jupiter und Uranus als
„DIE Aufsteiger-Konstellation“, erinnert er an die Aussage von Pfarrer Holl, der einmal gesagt haben
soll: „Der Girtler ist schon zu Lebzeiten ein Wunder.“
„Ja, der konnte gar nicht fassen“,
so Girtler, „dass ich Professor geworden bin.“
Die Stimmung im Saal wird immer
heiterer. Mathis kommt zu einem
ernsteren Thema, Saturn in Elevation als Ausdruck großer Ernsthaftigkeit. Girtler dazu: „Ich bin schon
ernst, ich bin zwar immer als Komödiant gesehen worden, aber eigentlich bin ich ein ernster Mensch.
Ich hab halt immer Freude daran,
andere zu unterhalten.“
Mathis fragt nach harten Zeiten in
seinem Leben. „Ja, da gab’s genug,“ erzählt Girtler. 8 Jahre war
ich in einer "totalen Institution",
damals in der Klosterschule - einer
dauernden Kontrolle unterzogen.
Da war nur Rebellion möglich,
sonst hätte ich nicht überlebt. Von
damals 56 Schülern haben letztlich
nur 15 maturiert.“
Univ.Prof. Dr. Roland Girtler
Dann parliert er einfach drauf los:
„Ich bin 42 Jahre verheiratet, und
ohne meine Frau wäre ich ein Sozialfall geworden. Heute habe ich 2
Kinder, 8 Enkeln, und jeden Morgen fahre ich mit dem Radl um 3
Semmeln und 2 Salzstangerln, die
bringe ich meinen Enkeln zum
Frühstück. Und manchmal läuft mir
der Gusenbauer in der Früh entgegen, der wohnt in der Nähe.“
Mathis zeigt ein Foto von Girtler mit
einem Buch in der Hand. Girtler
weiß sofort die Geschichte dazu:
„Das war mein Forschungs-Tagebuch. In Rumänien saß ich immer
VOR dem Haus und habe dort ge-
info
schrieben, so kam man in Kontakt
mit den Leuten, denn die fragten
einen dann, was ich hier denn so
schreibe. Dabei kann ich eigentlich
nur drei Sprachen: Wienerisch,
Oberösterreichisch
und
Hochdeutsch.“ Wieder ausgelassenes
Gelächter im Saal.
Dann erzählt Girtler von seinem
Motorrad-Unfall mit 24 Jahren, als
er mit einem Mercedes kollidiert
war, 31 m durch die Luft geschleudert, fast gestorben wäre. 4 Monate lang sei er im Krankenhaus
gelegen, zusammen mit Leuten
aus der untersten Schicht, und er
erinnert sich an einen Zuhälter, der
mit einem Herzstich mit ihm im
Zimmer gelegen hatte. Da habe es
eine Krankenschwester namens
Hermi gegeben („Krankenschwestern heißen meist Hermi“, sein
Kommentar), die habe ihn ständig
schikaniert, „böse war sie zu mir“,
erzählt er. Und da habe dieser Zuhälter zu ihr gesagt: Pass auf,
wenn´st dich zum Roland weiter so
aufführst, dann nehm ich einen
15er in Kauf (= in der Milieusprache: 15 Jahre „Häfen“/ Knast). Der
Mann sei heute Biobauer bei Linz,
fülle nur noch Formulare aus, um
die EU-Förderungen zu erhalten.
Girtlers Geheimrezept bei seinen
Feldstudien sei immer ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Offenheit und Distanz gewesen. Damals, so erzählt er, habe er die
platinene VIP-Karte fürs Bordell
erhalten, er hatte die Nr. 3, Nr. 2
hatte ein berühmter Fußballtrainer,
und die Karte bedeutete, dass man
nichts zu zahlen brauchte. Natürlich habe er das nie in Anspruch
genommen. Aber damals, so
spannt er den Bogen zurück zu jener frühen Zeit im Krankenhaus,
habe er beschlossen, Sozialforscher zu werden.
Mathis braucht
eigentlich
nur
noch Stichworte,
damit
Roland
Girtler
wieder
eine neue Geschichte aus seinem Ärmel ziehen kann. In Anspielung auf das
Quadrat
zwischen Mars und
Sonne führt sie
an, dass Girtler
„schussendlich“
den
Waffenschein erhalten
habe.
„Ja,“ legt Girtler wieder los, „ich
habe ja über Wilderer geschrieben,
im Gebirge waren die Wildschützen
bis in die 60er Jahre hoch angesehen, waren wunderbare Bergsteiger. Die Wilderer galten als die
Rebellen in den Bergen, er kannte
da einen, der hatte 5 Kinder und
sagte immer: „Wer weiß, ob die alle
von mir sind“. In ihrem endlosen
Kampf gegen den Jagdherren entwickelten die Wildschützen eine
echte Kultur, und so gab es auf
seine Initiative hin bald in St.
Pankratz ein eigenes Museum für
die Helden der kleinen Leute,
„Gauner-Museum“ habe man es
boshaft genannt. Eines Tages
habe man die ausgestellten Waffen
konfisziert und Girtler deswegen
als illegalen Waffenbesitzer angeklagt. Er habe diese WildererWaffen erst wieder zurückbekommen, nachdem er selbst den Waffenschein gemacht hatte. Sein
Rechtsanwalt wollte damals ATS
30.000,-- von ihm, und da Girtler
nicht zahlen konnte, habe ihm der
Rechtsanwalt einen Deal vorgeschlagen: Er verlange nichts von
ihm, wenn dafür sein Bild im Wilderer-Museum aufgehängt würde.
Mathis bestärkt nochmals schmunzelnd: „Mit Mars in 8 ist man ja geradezu verpflichtet zu einem Waffenschein.“ Und schon gehen Girtlers Erinnerungen weiter: Er sei
immer mit einer Militärstreife mitgefahren, sei Mitglied der Freunde
der Kriminalbeamten gewesen.
Einmal sei er sogar bei einer Dirne
mit eingeladen gewesen, einer
Sado-Dame, die hatte immer Kriminalbeamte als Kunden.
„Passt das eh so?“ fragt er nach
seinen Geschichten immer wieder
in Richtung Astrologin, und erntet
damit immer spontanes Lachen.
Fortsetzung auf Seite 9
Univ.Prof. Dr. Roland Girtler
spezialthema
news 01 / 2007 5
Spezialthema
ASTRONOMIE IN DER
ANSCHAUUNG
oeav – Vortrag , 16. November 2006
Hans-Hermann Delz
studierte Elektrotechnik und Informatik; 30 Jahre Systemberater, später Dozent
für Programmiersprachen bei IBM. Seit 1980 Beschäftigung mit alternativen
Weltbildern. Astrologische Studien, Vorträge und Seminare, Mitarbeit bei der
Programmierung von Analyse- und Astrologieprogrammen.
Im ERSTEN TEIL seines Vortrags
vermittelte Hans-Hermann Delz
einen Eindruck einer Horoskopsdarstellung am Himmel an einem
Beispiel.
Er zeigte, wie ein Aszendent eines
Geburtsorts mit anderen Orten mit
gleichem
Aszendenten
eine
Aszendentenlinie bildet.
Es verschiebt sich die Lage der
Ekliptik gegenüber dem Himmelsäquator im Laufe eines bestimmten
Tages hin und her. Wenn wir andererseits eine bestimmte Tageszeit
nehmen und den Himmel über ein
ganzes Jahr beobachten, sehen
wir den gleichen Effekt: Die Lage
der Ekliptik zu einem bestimmten
Tageszeitpunkt schwankt gegenüber dem Himmelsäquator im
Laufe eines Jahres auf gleiche
Weise hin und her.
Die Extremlagen sind durch die
Erddrehung – bezogen auf den
Beobachtungsort – und durch die
jahreszeitliche Erdstellung bestimmt: Wenn wir den Frühlingspunkt als Datum für unsere Beobachtungen betrachten, erscheint
um Null Uhr Ortszeit die Ekliptik
nach Westen geneigt. Um 6 Uhr
steht sie genau über dem Himmelsäquator und um 12 Uhr erscheint sie nach Osten geneigt.
Um 18 Uhr nimmt die Ekliptik wieder die Mittellage ein, allerdings
jetzt mit ihrem tiefsten Bogen.
Diese vier besonderen Ekliptikstellungen wiederholen sich zu den
vier Jahreszeiten in entsprechender Weise.
Sobald wir den Beobachtungsort
verlassen und uns in nordsüdlicher
Richtung bewegen, entstehen neue
Verhältnisse. Wenn wir im Winter
morgens um 6 Uhr in Frankfurt unsere Beobachtungen machen, sehen wir gerade das Sternzeichen
Schütze aufgehen. Wenn wir nun
nach Norden bis Oslo reisen, finden wir im Osten noch den Skorpion (auf 23°). Um wieder den
Schützen aufgehen zu sehen,
müssen wir von Oslo weit nach
Osten reisen, etwa bis Helsinki zu
einer geografischen Länge von
22°. Bei einer Bewegung nach Süden erhalten wir umgekehrte
Verhältnisse: Um die gleiche
Lage der Ekliptik zu
erhalten, müssen wir
weiter nach Westen
fahren. Wir erhalten
dadurch eine Linie
mit gleicher Ekliptiklage und damit gleichem Aszendenten.
Durch unser Gedankenexperiment sehen
wir also, dass zu unserem
Beobachtungszeitpunkt
die
Aszendentenlinie
durch Frankfurt von West nach Ost
geneigt ist.
Dieses Experiment können wir für
andere Tages- und Jahreszeiten
wiederholen und erhalten die maximalen Schwankungen der Ekliptik
gegenüber dem Äquator. Wir erhalten auf diese Weise auch die
Linien mit gleichen Aszendenten
oder wenn man die Sonnenaufgänge betrachtet, alle Orte der
Erde, an denen gleichzeitig die
Sonne aufgeht. Wir sehen, dass im
Winter diese Linie weit nach Osten
und im Sommer nach Westen geneigt ist.
Man kann auch ermitteln, auf welcher geografischen Position beispielsweise ein bestimmter Planet
gerade kulminiert, d.h. am Medium
Coeli steht. Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Astrokartographie.
Das zweite Thema behandelte die
astronomischen
Koordinatensysteme am Beispiel einer beobachteten Konjunktion zweier
Planeten.
Als Beispiel für die verschiedenen
Sichtweisen durch die beschriebenen Koordinatensysteme untersuchen wir eine Beobachtung am
nächtlichen Himmel:
3
Äq
u
at
or
20:59
2
1
20:33
Ekliptik
19:34
W
Konjunktion am 1. Februar 1998 20 Uhr ?
Am 1. Februar 1998 um 20:20
sehen
wir
eine
Konjunktion
zwischen Saturn und Mond. Die
Mondposition 1 befindet sich genau
unterhalb des Saturn.
Die beiden Gestirne stehen - vom
Beobachtungspunkt aus gesehen in diesem Moment um 19:34 Uhr
also genau übereinander.
An einem Ort mit einer anderen
geografischen Breite ist das nicht
der Fall, weil der Äquator eine
andere Neigung gegen den
Horizont hat.
Das bedeutet aber nicht, dass
diese beiden Gestirne zu diesem
Zeitpunkt wirklich eine Konjunktion
im astrologischen Sinne bilden.
Das würde nämlich eine ekliptikale
Projektion voraussetzen. In diesem
Falle fände eine Konjunktion erst
später statt, nämlich um 20:59 Uhr.
Es ist dies die Mondposition 3 der
Grafik. Bereits um 20:33 Uhr fand
eine äquatoriale Konjunktion statt
d.h. eine Konjunktion durch Projektion auf den Himmelsäquator
(Mondposition 2).
6
spezialthema
news 01 / 2007
Das dritte Thema widmete sich
dem Phänomen der Schleifenbildung und Rückläufigkeit der
Planeten. Anhand von Grafiken
zeigte Hans-Hermann Delz anschaulich, wie es zu dieser scheinbaren Schleifenbildung kommt.
12
4
10
11
3
9
2
8
5
7
1
6
7
n
bah
eten
Plan
6
7
6
5
4
3
2
1
5
4
8
Sonne
9
3
2
10
11
12
1
Erdbahn
Beim Umlauf um die Sonne überholt die Erde im Verhältnis zur
Sonne den anderen Planeten ab
Position 4. Dadurch fällt dieser
scheinbar zurück, bildet eine
Schleife und wird wieder rechtsläufig. Wir befinden uns nicht, wie
früher angenommen, auf einem
festen Beobachtungspunkt, sondern wir bewegen uns selbst bei
unserer Beobachtung. Durch diese
Relativbewegung
entstehen
scheinbar
Schleifenbewegungen
der Planetenbeobachtung. Das
Verhältnis dieser beiden Bewegungen ist bei den einzelnen Planeten
unterschiedlich, so läuft Saturn
beispielsweise im Verhältnis 3 : 1.
Er geht zwei Einheiten vor und
macht dann eine Schleife, geht
wieder zwei Einheiten vor, macht
die nächste Schleife usw.
Der synodische Mond
Da der Mond kein Eigenlicht hat
und nur das Sonnenlicht reflektiert,
sehen wir seine von der Sonne
beleuchtete Seite in unterschiedlicher Form, je nach Richtung, aus
der er bestrahlt wird. Die Lichtphase zeigt beim Umlauf um die
Erde nach Neumond eine schmale
Sichel, die langsam anwächst, zum
Halbmond wird (= erstes Viertel)
und schließlich die voll beleuchtete
Mondscheibe zeigt, den Vollmond.
Danach schrumpft die Scheibe
wieder bis zum Halbmond (= letztes Viertel) und weiter zur schmalen Sichel vor der Neumondstellung. Diese vier herausgehobenen
Phasen, erstes Viertel, Vollmond,
letztes Viertel und Neumond entsprechen den Winkelstellungen
des Mondes zur Sonne gegenüber
der Erde: Der siderische Mond ist
der Umlauf vor dem Fixsternhintergrund. Dieser Mondumlauf ist kürzer, als der synodische
Umlauf, weil die Sonne in der
Ekliptik nach einem Monat
ein Zeichen weitergerückt ist
und die nächste Konjunktion
mit dem Mond im folgenden
Zeichen
stattfindet.
Die
nächste Konjunktion findet
also nach dem siderischen
Umlauf etwa 2½ Tage später
statt.
Der siderische Mond
Der siderische Mond ist der
Umlauf vor dem Fixsternhintergrund. Dieser Mondumlauf ist
kürzer, als der synodische Umlauf,
weil die Sonne in der Ekliptik nach
einem
Monat
ein
Zeichen
weitergerückt ist und die nächste
Konjunktion mit dem Mond im
folgenden Zeichen stattfindet. Die
nächste Konjunktion findet also
nach dem siderischen Umlauf etwa
2½ Tage später statt. Der siderische Mondumlauf beträgt 27d 7h
43m 12s.
Zu beachten ist, dass die Mondphasen ebenfalls durch den Tierkreis wandern, beginnend mit dem
Zeichen der Neumondstellung.
Durch die Oppositionsstellung des
Vollmondes steht dieser im Sommer immer in einem Winterzeichen,
also durchläuft der Vollmond dann
eine flache Bahn.
Umgekehrte
Verhältnisse haben
wir
beim
Wintervollmond, der immer sehr hoch steht.
Die Wechselwirkungen des siderischen
Tierkreises mit der
Pflanzen- und Tierwelt
werden
von
anthroposophischen
Forschungseinrichtun
gen untersucht. Auf
Anregung von Rudolf
Steiner, die er in seinem Landwirtschaftlichen Kurs bereits
1924 gab, wurden
Anbauversuche mit
Kulturpflanzen unternommen, bei denen
der siderische Mondstand eine
Rolle spielte. Seitdem wurden die
Ergebnisse bis heute immer wieder
verifiziert. Die biologisch-dynamische
Landwirtschaft
(Markenzeichen Demeter) wendet diese
Erkenntnisse auf alle landwirtschaftliche Arbeiten mit großem
Erfolg an. Die Grafik zeigt die Verhältnisse bei Pflanzversuchen mit
Radies. Man sieht hier, dass eine
Aussaat mit dem Mond in einem
Erdzeichen – also Stier, Jungfrau
oder Steinbock – die besten Erträge liefert. Will man hingegen
Samen ziehen, so empfiehlt sich
eine Aussaat im Wärmetrigon Widder, Löwe oder Schütze. Ein
Mondstand im Krebs würde vor allem die Blattanteile (= Wasser) der
Pflanzen fördern.
Die Zeit, welche die 12 Neumondphasen benötigen, ist ein Mondjahr, es ist 354d 9h lang. Wenn
man wissen will, in wie viel synodischen Mondumläufen die siderischen ohne Rest aufgehen, dann
findet man, dass 13 siderische Monate eine Länge von 355d 5h haben. Es ergibt sich eine Differenz
von 11 Tagen gegenüber dem
Sonnenjahr. Berechnet man, wann
der siderische und der synodische
Mond mit dem Sonnenjahr aufgeht,
dann findet man 19 Sonnenjahre.
Nach Ablauf dieser Zeit steht der
Mond im gleichen Zeichen in gleicher Phase am gleichen Tag. Dieser Zeitraum wird Metonischer
Zyklus genannt (Meton um 450
n.Chr. Athen).
spezialthema
Der anomalistische Mond - Lilith
In neuerer Zeit fand ein weiteres
Objekt Eingang in die Astrologie:
der erdabgewandte Brennpunkt der
Mondbahn um die Erde. Dieser
Punkt wurde Lilith (der schwarze
Mond) genannt.
Es handelt sich nicht um einen
Himmelskörper, sondern um einen
mathematisch definierten Punkt im
Raum. Er liegt auf der Hauptachse
der Bahnellipse, die das Perigäum
(Erdferne) mit dem Apogäum (Erdnähe) verbindet (Apsidenlinie).
Diese Linie ist nicht fix, sondern
bewegt sich ungleichmäßig in
west-östlicher Richtung durch den
Tierkreis. Sie vollzieht eine Art
Pendelbewegung und vollendet einen Umlauf durch den Tierkreis in
etwa 9 Jahren. In einem Jahr bewegt sich die Apsidenlinie um 40°
weiter. Der Umlauf des Mondes
von einer Erdnähe zur nächsten
wird daher länger sein als der siderische Umlauf: der anomalistische
Mondumlauf beträgt 27d 13h 18m.
Der drakonische Mond (Mondknoten)
Da die Mondbahn etwa 5° gegenüber der Erdbahn geneigt ist,
schneidet sie die Erdbahn in zwei
gegenüberliegenden Punkten, den
Knotenpunkten. Der Punkt, an dem
der Mond von südlicher Deklination
nach Norden geht, wird aufsteigender Mondknoten (auch Nordknoten) genannt. Der Gegenpunkt
ist der absteigende Mondknoten
(Südknoten). Diese beiden Punkte
stehen nicht fest, sondern bewegen sich langsam gegen den Tierkreis, so dass es zu einem Umlauf
der Knotenachse in 18,6 Jahren
kommt. Der Umlauf des Mondes
vom Nordknoten zum nächsten
Nordknoten ist wegen der Rückläufigkeit der Knoten kürzer als der
siderischen Monat. Der drakonische Mondumlauf beträgt 27d 5h
5m 36s.
Natürlich besitzen alle Planeten
auch solche Knotenpunkte. Da ihre
Bahnen nicht in der Ekliptikebene
liegen, muss es immer Punkte geben, an denen der Planet durch
diese Ebene hindurchgeht. Dabei
ist der nördliche Knoten immer der
Übergangspunkt der Planetenbahn
in der Ekliptik von südlicher Breite
zu nördlicher Breite.
Im ZWEITEN TEIL des Vortrags
führte Hans-Hermann Delz sein
Demo-Planetarium vor.
Er schrieb dieses Programm zum
besseren Verständnis der Bewegungen am Himmel. Durch beliebige Auswahl von Zeit und Ort lassen sich alle Konstellationen am
Himmel anschaulich darstellen.
Durch Zeitraffer-Funktionen der
Planetenbewegungen werden ihre
Bewegungen erst deutlich. Außerdem lassen sich alle Schleifenbildungen der geozentrischen Pla-
news 01 / 2007 7
netenbahnen darstellen. Sehr anschaulich sieht man das „Atmen“
der Ekliptik im Tageslauf und in
den Jahreszeiten. Alle oben genannten Themen wurden in der
Demonstration noch einmal zur
Anschauung gebracht.
Hans-Hermann Delz ist Autor des
Buches „Astronomie für Astrologen“ erschienen bei astronova
ISBN 3-937077-04-9
Er geht in diesem Buch auf alle Erscheinungen am Himmel ein und
stellt diese aus einem für die Astrologie wichtigen Blickwinkel vor.
Damit schließt er die Lücke zwischen astrologischer Deutung und
astronomischer Berechnung. Zu
den Themen gehören u.a.
Koordinatensysteme
Datum und Kalender
Bau des Planetensystems
Die Keplerschen Gesetze
Die Bahnelemente der Planeten
Horoskopberechnung
Zeitliche Auslösungen
Koordinaten und Planetenbögen
Häusersysteme
Astro*Carto*Graphie
Tabellarischer Anhang.
Die angeführten Graphiken wurden uns
seitens Hans-Hermann Delz zur
Verfügung gestellt. Zwecks Kopie und
Weiterwendung bitte Hans-Hermann
Delz direkt zu kontaktieren.
Impressum:
Herausgeber und Verleger: Österreichischer Astrologenverband, eingetragener gemeinnütziger Verein, ZVR 301914806
2344 Maria Enzersdorf, Riemerschmiedgasse 5a/4
Tel.: +43 (0)676 930 41 35
Mail: [email protected] Website: www.astrologenverband.at
Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Maria Luise Mathis und Mag. Gabriela Steiner
Layout:
Mag. Erwin Frank
Beiträge:
Hans-Hermann Delz, Jakob Erhardt, Mag. Maria Luise Mathis, Dkfm. Friederike Rath, Mag. Gabriela Steiner
8
spezialthema
news 01 / 2007
FRAKTALE PROGRESSION:
neuer Ansatz, astrologische Zeitqualität
dynamisch zu betrachten!
oeav – Vortrag , 26. Jänner 2007
Jakob Erhardt
Fachmitglied des Österreichischen Astrologenverbandes, Journalist, Pädagoge,
Kommunikationsberater und Entwickler von Internet-Applikationen
beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Astrologie; Untersuchung von Berührungspunkten
der Astrologie mit offenen Wissenschaftsmodellen
Kraftzeichen - Institut für lösungsorientierte Astrologie:
Tel. 0664 392 44 55 [email protected],
Der folgende Artikel ist der Website http://www.kraftzeichen.at entnommen.
Wie ist das Verfahren der
fraktalen Progression
entstanden?
Vor etlichen Jahren beschäftigte
ich mich intensiv mit der Münchner
Rhythmenlehre (MRL) Wolfgang
Döbereiners und studierte speziell
das von ihm vorgestellte Verfahren,
Auslösungen im Horoskop durch
die Auswertung von Solaren und
Septaren (sofern der 7er-Rhythmus
angewendet wurde) sichtbar zu
machen.
Zur gleichen Zeit las ich viel über
Chaostheorie und andere Komplexitätswissenschaften; es formte
sich in mir das Bild von der Astrologie als eine Disziplin, die es eigentlich mit den komplex aufeinander bezogenen Entwicklungszyklen der Evolution zu tun hat und
nicht so sehr mit den Planeten - die
waren nur die "himmlischen Zeiger"
der Uhr, die es abzulesen galt.
Aus einer Intuition heraus - ich erinnere mich, während einer Busfahrt war "es" plötzlich da - wurden
mir die Verwandtschaften zwischen
den Fraktalen, wie sie etwa Benoit
Mandelbrot in der Chaosforschung
beschrieben hatte, und den Auslöse-Berechnungen der MRL bewusst. Döbereiner arbeitete mit
Fraktalen ... .
Auch andere Verfahren der astrologischen
Projektion
von
Zeitqualität auf vergangene oder
künftige Zeitpunkte arbeiten mit
zeitlicher Vergrößerung oder Verkleinerung - wenn etwa in der sekundären Progression die Sonne
mit jedem Lebensjahr um ein Grad
im Tierkreis verschoben wird, so ist
das quasi eine Betrachtung in
Zeitlupe. Dabei geht es allerdings
um lineare Verhältnisse - sehr im
Unterschied zu Döbereiner, der die
variablen Größen der Häuser als
Maßstab nimmt und den Aszendenten entsprechend schneller
oder langsamer wandern lässt: das
"Tempo" der Aszendenten-Progression in der MRL resultiert aus
einem Teilungsverhältnis einer
nicht-linear zu Stande gekommenen Bezugszahl, der Häusergröße.
Das ist ein Kennzeichen für ein
echtes Fraktal. Das führt hier aber
im Detail zu weit - wenden wir uns
der Praxis zu.
Wenn der AC im 7er-Rhythmus 7
Jahre benötigt, um ein Haus zu
durchwandern, dann braucht er 84
Jahre für einen Gesamtumlauf. Die
Zahl 84 ist auch in der Zerlegung
recht interessant: 12 x 7 ... Monate
und Wochentage ... (3 plus 4) mal
(3 mal 4) … usw. Was ich bei Döbereiners Auslösungen als weniger
befriedigend empfand, waren die
Sprünge, die ein Solar bzw. ein
Septar jeweils darstellten. Ich tat
mir schwer mit der Vorstellung,
dass jeweils nach einem Jahr,
wenn die Sonne den gleichen
Stand erreicht hatte, quasi von
Der Österreichische Astrologenverband
wird unterstützt von
heute auf morgen ein neues Solar
"gelten" sollte, für das ganze Jahr,
mit einem Hops ein Sprung in der
Zeitqualität?
Die Zahl 84 war der Wendepunkt:
Nach etlichen Experimenten mit
der "Dynamisierung" von Solaren
und Septaren nahm ich die 84 als
fraktalen Teiler meiner realen Lebenszeit - und hatte damit einen
Schlüssel in der Hand, der es mir
ermöglichte, für jeden beliebigen
Zeitpunkt
meiner
Entwicklung
(auch in Vergangenheit und Zukunft hinein projiziert) ein aussagekräftiges, mit signifikanter Auslösequalität versehenes Horoskop zu
erstellen. In Anerkennung der Wurzeln dieses Verfahrens in der Chaostheorie einerseits und im bewährten Instrument der astrologischen Progression andererseits
bezeichne ich diesen Schlüssel als
"fraktale Progression".
Seit den ersten, aufregenden Einblicken habe ich in Hunderten von
Beispielen bestätigt gefunden,
dass sich in der fraktalen Progression wunderbar plastisch die Dynamik unserer Entwicklung spiegelt. Für mich hat dadurch die Astrologie wesentlich an Leben gewonnen - weg von den Zeit-Punkten, hin zu Betrachtungen von ZeitEntwicklung und zur vertieften BeDeutung von Augenblicken, die unsere Individuation markieren.
spezialthema
Wie die fraktale Progression
berechnet wird
Die Berechnung der fraktalen Progression klingt in der Beschreibung einfach, erscheint in der detaillierten Betrachtung tückisch
kompliziert und wird in der praktischen Umsetzung wieder ganz
einfach:
Einigen wir uns zunächst auf die
Begriffe, die ich verwende:
Geburtsdatum ist klar - und zwar
verwende ich das Geburtsdatum,
so wie es in der Zeitzone der Ortszeit angegeben ist - quasi als Verankerung des Ausgangspunktes
im Raum-Zeit-Kontinuum.
Zieldatum: Als Zieldatum bezeichne ich jenes Datum, für das
die fraktale Progression berechnet
werden soll. Dabei wird die Zeit
gemäß der Zeitzone des Ortes
verwendet, auf den sich die Betrachtung bezieht.
Referenzdatum: Das Referenzdatum ist jenes, das zur Erstellung
des Horoskops der fraktalen Progression herangezogen wird. Bei
der Horoskopberechnung wird das
Referenzdatum zusammen mit
dem Ort des zu betrachtenden Ereignisses eingegeben, als wäre es
die dort gerade gültige Zonenzeit.
Berechnung: Die Differenz zwischen Ziel- und Geburtsdatum
wird durch 84 geteilt - mit anderen
Worten: wir erhalten 1/84 der zwischen Geburt und Ereignis verstrichenen Zeit.
Dieses Zeit-Fraktal wird nun zur
Geburtszeit addiert - das Datum,
das sich daraus ergibt, ist das
Referenzdatum.
Ein Beispiel:
Nehmen wir an, ich wäre am 1. 1.
1950 um 0 Uhr geboren, und ich
wollte die fraktale Progression für
den 15. 3. 2004, 0 Uhr, berechnen:
Ich ziehe das Zieldatum 15. 3.
2004 vom Geburtsdatum ab und
erhalte eine Zeitspanne von ca. 54
Jahren und 2 1/2 Monaten. Diese
Zeitspanne teile ich durch 84 und
erhalte ca. 8 Monate. Die addiere
ich nun zum Geburtsdatum... das
Referenzdatum wird also irgendwo
im August 1950 liegen. Richtig berechnet ist es der 24. 8. 1950,
16:17 Uhr.
Eine dermaßen über den Daumen
gepeilte Berechnung bringt freilich
nichts Verwertbares für eine Horoskop-Berechnung. Die exakte
Berechnung wirft eine Fülle von
Fragen auf. Auch wenn wir beispielsweise die jeweiligen Daten in
Sekunden angeben ... es sind
Schaltjahre zu berücksichtigen,
ungleiche Monatslängen - für einen schwachen Rechner wie mich
eine Tortur. Die Lösung bringt der
Computer: Jede vernünftige Tabellenkalkulation kann solche Datumsberechnungen anstellen, und
damit reduziert sich die Berechnung der fraktalen Progression auf
die Eingabe der Geburts- und
Zieldaten, sofern die einfache Rechenformel "(Zieldatum - Geburtsdatum)/84 + Geburtsdatum" erst
einmal hinterlegt ist.
news 01 / 2007 9
Für Internet-Nutzer ist es noch
einfacher: Hier habe ich eine
Online-Berechung der fraktalen
Progression programmiert, die Ihnen per Mausklick das gewünschte Referenzdatum liefert.
Abschließend noch einmal ein
Beispiel, dessen Ergebnis im Horoskop Sie auch auf dieser Website überprüfen können - die fraktale Progression für Bundeskanzler Gerhard Schröder am Abend
der Wahl in Nordrhein-Westfalen,
die der Partei des Kanzlers eine
empfindliche Schlappe gebracht
und ihn zum Ausrufen von Neuwahlen bewogen hat.
Schritt 1: Berechnung des Referenzdatums für die fraktale Progression: Schröders Geburtsdatum
7. 4. 1944, 22 Uhr, in Blomberg.
Zieldatum: 22. 4. 2005, 18.00 Uhr,
Berlin. 18 Uhr, weil zu diesem
Zeitpunkt mit der ersten Hochrechnung das Ergebnis quasi offiziell wurde. Und Berlin (und nicht
etwa Düsseldorf), weil es um den
Blickwinkel Schröders geht, der
sich da gerade in Berlin aufhielt.
Als Referenzdatum ergibt sich der
29. 12. 1944, 16:31 Uhr.
Schritt 2: Mit diesem Referenzdatum und der Ortsangabe Berlin
erstelle ich ein Horoskop, das über
die subjektive Zeitqualität des
Bundeskanzlers am Wahlabend
einiges erkennen lässt - mehr
dazu in der Betrachtung dieses
Ereignisses
unter
www.kraftzeichen.at
Unterpunkt
Ereignisse.
IM RÖNTGENBLICK DER ASTROLOGIE
Fortsetzung von Seite 4
Mathis geht auf den Mond in Löwe
in 12 ein: Das sei ein Drang zur
Selbstdarstellung, aber manchmal
mache man auch einen traurigen
Eindruck?
Girtler greift auch das sofort bereitwillig auf. Er sei immer unbekümmert gewesen, und habe viel
schauspielerisches Talent gehabt,
sozusagen ein leidenschaftlicher
Selbstdarsteller.
„Vielleicht auch ein wenig Märchenerzähler?“ kommt da von Mathis. „Ja sicher,“ meint Girtler, „ich
habe schließlich 8 Enkelkinder.“
“Mit Mond in 12 müssten Sie sich
in der Kindheit manchmal schon
einsam gefühlt haben, lieben Sie
auch den stillen Rückzug?“ fragt
Mathis weiter. „Na fragen Sie
meine Frau! Ich bin wirklich gern
allein.“ Und schöner könnte man
sein 12. Haus gar nicht beschreiben: „Meine Eltern waren ja Landärzte, und da habe auch ich mich
früh mit Ausgegrenzten, mit Flüchtlingen beschäftigt.“
Im Laufe seines Auftritts wird Girtler immer ausgelassener, ein
G´schichtl nach dem anderen
schüttelt er aus dem Ärmel, und
eine Lachsalve folgt der anderen.
Roland Girtler ist ein Garant für einen witzigen Abend, und am Ende
seiner Darbietungen hat jeder im
Saal das Gefühl, auch ein Stück
Kabarett erlebt zu haben.
Wir haben 2 Löwe-Aszendenten
kennen gelernt, die unterschiedlicher in ihrer Selbstdarstellung
nicht sein können, und während
Seisenbacher und sein Trainer
Norbert Hermann Auskunft geben,
wo man am besten Judo lernen
kann, mischt Girtler sich erneut
„mitten unters Volk“, unters Astrologen-Volk sozusagen, taucht ein
in die Atmosphäre Gleichgesinnter,
ganz im Sinne seiner „teilnehmenden Beobachtung“, um gemeinsam
mit den letzten Gästen das Restaurant Sperl zu verlassen, das sicher
einen außergewöhnlichen Abend
mit
ganz
außergewöhnlichen
Prominenten erlebt hat.
10
news 01 / 2007
info
OEAV WEIHNACHTSFEIER 2006
mit einem Theaterstück „Vorweihnachtszeit“
Gabriela Steiner
Wenngleich der Frühling bereits seine ersten Boten ausschickt, werfen wir nochmals kurz einen Blick auf die
oeav-Weihnachtsfeier 2006, die erstmalig am neuen oeav-Veranstaltungsort im Restaurant Sperl im 4. Wiener
Gemeindebezirk stattfand.
oeav MitgliederInnen in weihnachtlicher Stimmung
Nach einem überaus spannenden
Vortrag mit erfreulichem Neuheitswert von Mag. Maria-Luise Mathis
über „Wie Walter zu Waltraud
wird“, der astrologisch beleuchteten Geschichte einer Geschlechtsumwandlung, folgte ein gelungenes
satirisches
Theaterstück
zum
Thema: Vorweihnachtszeit.
In dem von den Schauspielern Sigrid Farber und Hannes Wagner
selbst verfassten Stück erlebten wir
in 3 Szenen die Vorbereitung auf
Heiligabend von 3 Paaren in bestimmter Tierkreiszeichen-Kombination, deren Vertreter ihre Sonne
auf amüsante Weise persiflierten.
Die 1. Szene beginnt mit der meditierenden Marina (Fische) und dem
bereits angesichts des näher rückenden Einladungstermins nervös
umherlaufenden Bertram (Steinbock), gefolgt von dem WaageStier-Pärchen Anna und Ferry, das
die konträren Gesichter der Venus
nicht besser zum Vorschein bringen könnte, und schließlich die
skorpionische Viola, die die selbstgefällige In-Szene-Setzung ihres
goldglänzenden Löwe-Mannes Leo
lasziv mitverfolgt.
Man merkt schnell, dass beide
Darsteller Bühnenerfahrung mitbringen: Sigrid Farber, selbst Astrologin, hatte einige Jahre lang En-
gagements an diversen Bühnen in
Österreich, Schweiz und Deutschland, während Hannes Wagner mit
seiner
Raum
einnehmenden
(Sing-)Stimme von der musikalischen Seite der Bühne kommt.
Großartig, wie authentisch die beiden diese so grundverschiedenen
Menschentypen darzustellen vermochten. Mit einfachen Requisiten
zauberten sie 3 weihnachtliche Kulissen auf die kleine Bühne, und
ihre Kostümierung entsprach perfekt den vorgestellten Archetypen.
Verdiente Standing Ovations waren
der Lohn für die gelungene kabarettistische Darbietung.
Sigrid Farber und Hannes Wagner als
Marina und Bertram, Anna und Ferry sowie Viola und Leo
info
news 01 / 2007 11
WEBSITE IM NEUEN GLANZ
Die bisherige Website des oeav hatte bereits Staub angesetzt, war weit entfernt vom „state-of-the-art“ im
Netz, außerdem bot sie keine Möglichkeit, inhaltliche Änderungen selbst vorzunehmen – es musste immer
ein Website-Programmierer bemüht werden. Um Infos rascher auf die Website zu stellen und Kosten zu
ersparen, haben wir nun einen Relaunch der Website vorgenommen. Das Grunddesign blieb im
Wesentlichen gleich, ansonsten gibt es neben einer besseren Struktur auch einige neue „Webtools“, wie z.B.
den CD-Shop, eine attraktivere Darstellung der Fachmitglieder, uvm. Weiters haben wir einige
Verbesserungen vorgenommen, um in den Suchmaschinen besser gefunden zu werden.
Erste Rückmeldungen bestätigen ein gelungenes Website-Relauch, wie z.B. das folgende Mail von Frau
Susanne Eder zeigt:
„Hallo liebe Maria Luise und Gabriela,
ich war gerade auf der Astrologenverbandhomepage und muss Euch sagen, dass die neue Version
einfach SPITZE ist !!!
1) Für Modemanwender, wie ich eine bin, schnell aufrufbar! - SUPER !!
2) Turbotoll strukturiert, ich werde jetzt sicher öfter reinschauen als bisher!
Frohes Astroschaffen und herzliche Grüße schickt euch
Susanne Eder, Astrologie & Tarot, http://susanne.eder.vip.at/, Tel.: 02633 47418, 2560 AIGEN, Gartenweg 2“
WELTWEITER TAG DER ASTROLOGIE
Fortsetzung von Seite 1
„Führen Prognosen nicht zur berühmten self fulfilling prophecy“?
Karl-Heinz Dotter, Peter Fraiss,
Regina Binder und Manfred Zimmel antworten geschickt und kompetent auf diese nicht neuen, und
gewiss auch nicht unerwarteten
Fragestellungen. Als sich Claudia
Stöckl auf den Börsenastrologen
Manfred Zimmel mit der Frage
„Sind Sie schon Multi-Millionär“
stürzt, kontert Peter Fraiss schlagfertig: „Manfred Zimmel hat das
Horoskop eines Astrologen, nicht
eines Millionärs“. Auch die Frage
„Kann man sich mit psychologischer Astrologie eine Therapie ersparen?“ vermag die Astrologen
am Podium nicht aufs Glatteis zu
führen.
Warum denselben Astrologen allerdings auf die Frage nach „Netzwerken“ und „fachlichem Austausch von Astrologen im Sinne
von Supervision“ nur ein dezenter
Hinweis auf die eigene Schule eingefallen ist, nicht aber die wettbewerbsneutralere Variante der Österreichischen Astrologischen Gesellschaft oder des Österreichischen Astrologenverbandes, der
mit seinen Sektionen und regionalen Austausch-Gruppen nicht zuletzt auch zur Abdeckung genau
dieses Bedarfs gegründet wurde,
stimmt nachdenklich.
Beim anschließenden Buffet wurde
leidenschaftlich diskutiert, und man
darf mit Anerkennung sagen, dass
diese Veranstaltung nicht nur professionell organisiert war, sondern
auch mit der gezeigten fachlichen
und persönlichen Kompetenz dem
immer noch grassierenden Glaskugel-Image der Astrologen eine
gehörige Abfuhr erteilt hat. Die
Veranstalter hätten sich eine bessere mediale Präsenz mehr als
verdient, was scheinbar mit dem
Verzicht auf Sensationsgetöse und
oberflächliche
Astro-Show-Elemente (immer noch) nicht vereinbar sein dürfte. Die dennoch konsequente Absage an diese Lockmittel für Journalisten ist dem Bundessprecher und der Kammer uneingeschränkt zugute zu halten.
Professionelle AstrologInnen lassen sich eben nicht zu diesem Verrat an seriöser Astrologie hinreißen, und das hat die Veranstaltung in jeder Hinsicht kommuniziert.
12
news 01 / 2007
serie
Archetypische Bilder
Brücken zu unserer Wirklichkeit
7. Teil
Friederike Rath
JUPITER
Das entwickelnde Urprinzip
Jupiter ist der größte und nach der
Venus der hellste Planet unseres
Sonnensystems. Er benötigt zirka
zwölf Jahre um die Sonne zu umkreisen. Im Mittelalter betrachtete
man ihn als Glücksplaneten und er
wurde hauptsächlich als „Fortuna
major“ - das Große Glück – bezeichnet. Dies führte in der Deutung zu einer Reihe von Irrtümern,
die teilweise bis heute nicht aufgeklärt wurden.
Jupiter ist mit dem griechischen
Zeus identisch und dem germanischen Donar – auch Thor genannt
– dessen Name und Bedeutung
sich heute noch im Wort „Donnerstag“ zeigen.
Zeus ist als oberster Gott im Olymp
aber nicht mit dem all-einigen Gott
der Christen zu vergleichen. Er ist
kein Symbol der Einheit, sondern
nur eines der Urprinzipien – jedoch
schon ein der Einheit sehr nahestehendes Prinzip. Er wird im Land
ohne Schatten geboren und wo
kein Schatten existiert, gibt es
keine Polarität. Er gelangt - als
Kind der Einheit - allerdings in die
polare Welt, ein Schicksal, welches
er mit vielen anderen Gottessöhnen teilt. Von Anbeginn seines
Lebens muss er sich vor dem
eigenen
Vater
Saturn/Kronos
schützen und in Höhlen verbergen,
da Kronos von seinem sterbenden
Vater vorhergesagt wurde, dass
ihn seine eigenen Kinder einst
entthronen werden. Er muss einen
beschwerlichen Weg gehen, der
ihn letztendlich ans Licht führt und
ihm die Allmacht bringt.
Im Gegensatz zu seiner Rolle auf
dem Olymp, welche weniger souverän ist, da er selbst zu sehr
„verwickelt“ ist und er dadurch neben Optimismus und Offenheit
auch Arroganz und eine gewisse
Großspurigkeit ausstrahlt, verkörpert er in der Menschenwelt eine
andere Rolle:
Er muss auf Erden über Recht und
Gesetz wachen, ist für die Entwicklung und für die Suche der
Menschen nach Wertmaßstäben
und Sinn für ihr Leben zuständig
und dass trotz hoher Ideale Zufriedenheit, Glück und Erfolg nicht zu
kurz kommen. Er fördert eine Atmosphäre, in der Weisheit, Kultur,
menschliche Entwicklung, Einsicht
und Erkenntnis aufblühen können.
Um diesen Zielen zu dienen verbreitet er Optimismus und Heiterkeit. „Leben und leben lassen“ ist
sein Prinzip, sein Wesen ist Freiheit, Offenheit und Weisheit und
die Lust an der Dynamik. Wenn
sein Anspruch auf Führung akzeptiert wird, ist er weise und friedliebend und der für Fülle und Reichtum zuständige Gottvater, gerechter Verwalter der legitimen Macht.
Seine Gesetze sind beschützend
und lebensfördernd und nicht hart
und einschränkend wie die seines
Vaters Saturn.
Er ermöglicht mit seiner jovialen
Güte die Prinzipien Entfaltung,
Freiheit, Wachstum, Lebensfreude,
Zufriedenheit, Glück und Expansion. So untersteht ihm auch das
Prinzip der Gesundheit und Gesundung, denn er ist in seinem gewaltigen Kampf und endlichen Sieg
gegen die Kräfte der Dunkelheit
der große Heiler.
zeigt unter anderem an, in welchem Ausmaß unsere Weltanschauung mit den gesellschaftlichen Wertmaßstäben in Einklang
steht und in welchen Lebensbereichen wir Erfolg haben und Anerkennung finden.
Wertend würde man sagen:
Menschen mit Jupiterqualitäten auf
der Minus-Seite neigen zu undiszipliniertem,
autoritärem
und
selbstherrlichem Verhalten. Sie
sind unter Umständen cholerisch,
materialistisch bis habgierig sowie
maßlos und agieren übertrieben bis
bombastisch und geschwätzig.
Menschen mit Jupiterqualitäten auf
der Plus-Seite besitzen großzügiges, optimistisches und joviales
Verhalten. Sie sind weise und einsichtig, anderen gegenüber prinzipiell wohlwollend eingestellt und
vereinen Gegensätze und agieren
positiv denkend und vertrauensvoll
fühlend mit dem Blick auf eine erfolgreiche Zukunft.
Die körperlichen Entsprechungen
des Jupiters sind unter anderem:
Die Leber, das Fett und das Cholesterin, die Thymusdrüse, die für
das Wachstum zuständig ist, das
übermäßige Körperwachstum der
Zellen wie bei Geschwüren und
Krebs, der Dickdarm, der Geruchssinn und die Körperentgiftung.
Im individuellen Horoskop versinnbildlicht Jupiter die Kräfte in uns,
die nach Wissen und Weisheit
streben und eine Ausdehnung anstreben. Alles, was die Erweiterung
unseres geistigen Horizonts fördert, ist ihm unterstellt. In der klassischen Astrologie wurden ihm daher die Gebiete der Philosophie,
der Religion und der weiten Reisen
zugeordnet. Er gibt uns die Fähigkeit zum Lernen und die Toleranzfähigkeit.
Jupiter repräsentiert auch die moralischen Grundsätze und das
Recht. Seine Stellung im Horoskop
Friederike Rath: oeav Sektion Astrologie, Spiritualität und Ethik
Fragen können Sie gerne persönlich an mich richten: [email protected], Tel. 01 581 30 00,
www.cosmo-coaching.at.
Herunterladen