Themenübersicht Arbeitsblatt 1 Statistik Inhalt, Schwerpunkte des Themas Urliste, Rangliste, Zentralwert, Mittelwert, mittlere Abweichung Arbeitsblatt 2 Erheben und Auswerten von Daten Strichliste, relative Häufigkeit, Säulendiagramm ( Histogramm ) Arbeitsblatt 3 Zufallsexperimente Wahrscheinlichkeit, einstufige Zufallsexperimente Arbeitsblatt 4 mehrstufige Zufallsexperimente mehrstufige Zufallsexperimente, Baumdiagramm, Pfadregeln Kontrolle Arbeitsblatt 1 Zentralwert – Mittelwert – mittlere Abweichung Es folgt ein Beispiel zum Thema! Beispiel durcharbeiten! Der Benzinverbrauch zweier Autos vom Typ A und B soll im Stadtverkehr getestet werden. Nach jeder Fahrt ermittelt man, wie viel Liter Benzin jeweils für 100 km benötigt wurden: Typ A: 8,0; 7,4; 8,4; 7,8; 9,3; 8,2; 8,6; 7,0; 8,2 Typ B: 8,7; 7,9; 8,4; 8,1; 7,8; 7,9; 8,5; 8,3; 7,6; 7,8 a) Diese Urlisten sind unübersichtlich. Ordne für jeden Typ die Messwerte nach wachsender Größe! So erhältst du Ranglisten. b) Welcher Wert steht in der Mitte der Ranglisten von Typ A? Die Rangliste von Typ B enthält 10 Werte, also eine gerade Anzahl. Die Mitte liegt hier zwischen dem 5. Und 6. Wert. Bilde den Mittelwert dieser beiden Werte, indem du die Werte addierst und dann durch 2 teilst. Die auf diese Weise bei Typ A und B ermittelten Werte nennt man Zentralwert. Vergleiche! c) Berechne für jedes Auto den mittleren Verbrauch. Addiere zunächst alle Benzinverbrauchswerte miteinander. Teile dann dein Ergebnis durch die Anzahl der Stichproben bei jedem Autotyp. d) Um welche Beträge weichen die einzelnen Werte jeder Liste von ihren Mittelwert ab? Der Mittelwert dieser Abweichung heißt mittlere Abweichung. Berechne für jedes Auto die mittlere Abweichung der Testwerte von ihrem Mittelwert! Vergleiche! a) Rangliste ( Werte nach der Größe geordnet! ) Typ A: Typ B: 7,0; 7,6; 7,4; 7,8; 7,8; 7,8; 8,0; 7,9; 8,2; 7,9; 8,2; 8,1; 8,4; 8,3; 8,6; 8,4; 9,3 8,5; 8,7 b) Zentralwert Typ A: Typ B: Zentralwert: 8,2 Liter Zentralwert: 7,9 + 8,1 = 16 : 2 = 8,0 Liter Typ A höherer Verbrauch c) mittlerer Verbrauch ( Mittelwert! ) Typ A: Typ A: Typ B: Typ B: (7,0 + 7,4 + 7,8 + 8,0 + 8,2 + 8,2 + 8,4 + 8,6 + 9,3) 9 8,1 Liter (7,6 + 7,8 + 7,8 + 7,9 + 7,9 + 8,1 + 8,3 + 8,4 + 8,5 + 8,7) 10 8,1 Liter Verbrauch gleich! d) mittlere Abweichung mittlere Abweichungen vom Mittelwert Typ A 8,0 Liter 7,4 Liter 8,4 Liter 7,8 Liter 9,3 Liter 8,2 Liter 8,6 Liter 7,0 Liter 8,2 Liter Beispiel zur 1. Aufgabe! Typ B - 0,1 - 0,7 + 0,3 - 0,3 + 1,2 + 0,1 + 0,5 - 1,1 + 0,1 8,7 Liter 7,9 Liter 8,4 Liter 8,1 Liter 7,8 Liter 7,9 Liter 8,5 Liter 8,3 Liter 7,6 Liter 7,8 Liter 8,0 – 8,1 = - 0,1 mittlere Abweichung Typ A: mittlere Abweichung Typ A: mittlere Abweichung Typ B: mittlere Abweichung Typ B: mittlere Abweichung vom Mittelwert Beispiel zur 1. Aufgabe! + 0,6 - 1,1 + 0,3 0 - 0,3 - 0,2 + 0,4 + 0,2 - 0,5 - 0,3 8,7 – 8,1 = + 0,6 (0,1 + 0,7 + 0,3 + 0,3 + 1,2 + 0,1 + 0,5 + 1,1 + 0,1) 9 0,48888888888 ~ 0,5 Liter (0,6 + 1,1 + 0,3 + 0,3 + 0,2 + 0,4 + 0,2 + 0,5 + 0,3) 10 0,39 ~ 0,4 Liter Beim Typ A ist die mittlere Abweichung vom Mittelwert am höchsten! 1. Übung zum Beispiel! ( Gehe wie im Beispiel vor! ) Typ A: Typ B: 8,6; 7,4; 8,4; 8,1; 7,5; 9,3; 7,4; 8,0; 8,5; 9,3; 8,1; 8,0; 8,6; 8,2; 8,2; 7,9; 9,4 8,4; 7,4 2. Postschalter Die Anzahl der Kunden an einem Postschalter betrug in 20 aufeinanderfolgenden Zeitabschnitten von je zehn Minuten 9; 6; 7; 4; 6; 6; 5; 4; 5; 0; 3; 9; 7; 6; 5; 4; 5; 6; 6; 7. Bestimmt den Zentralwert, berechnet den Mittelwert und die mittlere Abweichung! Arbeitsblatt 2 Häufigkeit Erheben von Daten – absolute Häufigkeit – relative Ein Unfallstatistik, eine Ausfuhrstatistik, eine Arbeitslosenstatistik usw. ist eine Liste von Zahlen. In der Mathematik benutzt man die Bezeichnung „Statistik“ umfassenden. Die Statistik ist ein eigenständiges Teilgebiet der Mathematik, das sich mit dem Erheben und Auswerten von Daten befasst. Um die Verkehrsbelastung einer Straße zu ermitteln, führt man eine Verkehrszählung durch. Dafür legt man folgendes fest: „Personenkraftwagen“ – Pkw; „Lastkraftwagen“ – Lkw; „Lastzüge“ (Lastkraftwagen mit Anhänger) – Lz; „Busse“ – Busse; „Motorräder und Mopeds“ – Motorräder. Die Verkehrsbelastung hängt von der Tageszeit ab. Deshalb teilt man den Zähltag in Zeitabschnitte von jeweils einer halben Stunde auf. Die Beobachtungen werden in einer Strichliste festgehalten. Strichliste Beispiel: Ort: Zeit: Gaußstraße 6.00 – 6.30 Uhr Pkw Lkw Lz Busse Motorräder absolute Häufigkeit IIII IIII IIII IIII IIII IIII IIII IIII IIII I IIII III II 34 11 5 3 2 Es wurden 34 Pkw gezählt. Statt dessen sagt man auch: Die absolute Häufigkeit der Pkw ist 34. Die Tabelle zeigt, wie sich die absolute Häufigkeit auf die einzelnen Ergebnisse verteilen. Man spricht von einer Häufigkeitsverteilung. Die Häufigkeitsverteilung kann durch ein Säulendiagramm veranschaulicht werden. 40 35 30 25 cm 20 15 10 5 0 Pkw Lkw Lz Busse Motorräder Relative Häufigkeit Beobachtet man unter n Ergebnissen ein bestimmtes Ergebnis E genau x-mal, so x heißt der Quotient die relative Häufigkeit von E. n absoluteHäufigkeit x Relative Häufigkeit = ; h (E) = . Gesamtzahl n Eine halbe Stunde später wurde in der Gaußstraße erneut eine Verkehrszählung vorgenommen. Beispiel: In der nächsten halben Stunde lautet die Häufigkeitsverteilung: Pkw 48, Lkw 15, Lz 9, Busse 3, Motorräder 5. Die Verkehrsbelastung wurde offensichtlich größer. Die Anzahl der Pkw ist von 34 auf 48 angewachsen. Ist der Anteil dieser Fahrzeuge am Verkehr auch gewachsen? Dazu müssen wir die relative Häufigkeit berechnen! 6.00 bis 6.30 Uhr absolute relative Häufigkeit x Pkw Lkw Lz Busse Motorräder Summe 34 11 Häufigkeit 6.30 bis 7.00 Uhr absolute relative x h 34 = 0,62 = 62% 55 11 = 0,20 = 20 % 55 Häufigkeit x 48 15 Häufigkeit x h 48 = 0,64 = 64 % 80 15 = ______________ 80 5 5 = 0,09 = 9 % 55 9 9 = ______________ 80 3 3 = 0,06 = 6 % 55 3 3 = ______________ 80 2 2 = 0,03 = 3 % 55 5 5 = ______________ 80 80 80 = _______________ 80 55 55 = 1,00 = 100 % 55 Wir erkennen: Obwohl die Anzahl der Pkw am stärksten zunahm, ist ihr Anteil am gesamten Verkehr gesunken. Vergleiche die anderen Fahrzeuge! Säulendiagramm ( Histogramm ) 100% 86% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 20% 9%6% 3% 10% 0% Pkw 60% Lkw Lz Busse 19% 11% 4%6% Motorräder Arbeitsblatt 2 relative Häufigkeit – Diagramme 1. Erbsen Die Erbsen in 600 Erbsenhülsen wurden gezählt: Anzahl der Erbsen Anzahl der Hülsen a) b) c) d) 1 36 2 84 3 120 4 129 5 102 6 72 7 42 8 15 Wie viele Erbsen waren durchschnittlich in der Hülse? ( Mittelwert ) Berechne die relative Häufigkeit! Zeichne ein Säulendiagramm ( Histogramm )! Berechne die mittlere Abweichung vom Mittelwert! 2. Schlafgewohnheiten 400 Willkürlich ausgewählte Erwachsene wurden befragt, wie viele Stunden sie durchschnittlich nachts schlafen. Man erhielt: Schlafdauer in Stunden Anzahl der Erwachsenen 5 22 6 62 7 100 8 150 9 42 10 24 a) Berechne die relative Häufigkeiten! b) Zeichne ein Säulendiagramm! c) Welche Schlafdauer kommt bei Erwachsenen am häufigsten vor? Wird der Mittelwert kleiner oder größer als dieser häufigste Wert sein? d) Berechne den Mittelwert! e) Berechne die mittlere Abweichung vom Mittelwert! 3. Lufttemperatur In der folgenden Tabelle sind für drei Orte die Monatsmittelwerte der Lufttemperatur in C° angegeben: Januar Februar Rio de Janeiro München Jakutsk September Oktober 26,0 26,1 25,5 23,9 22,3 21,3 20,8 21,1 21,5 22,3 23,1 24,4 - 2,1 - 0,9 3,3 8,0 12,5 15,8 17,5 16,6 -42,7 -36,6 - 23 -6,9 6,6 16,1 19,5 15,5 13,4 6,3 7,9 - 7,9 3,0 - 28,4 - 0,7 - 39,8 März April Mai Juni Juli August November a) In welchem Monat nimmt die Lufttemperatur an den drei Orten ihren höchsten Wert an, in welchem Monat ihren niedrigsten? b) Berechne zu jedem Ort die mittlere Jahrestemperatur! c) Stelle die Monatsmittelwerte in einem geeignetem Diagramm dar! Dezember Arbeitsblatt 3 Zufallsexperimente – Wahrscheinlichkeit Wenn wir einen Würfel werfen, können wir nicht voraussagen, welche Seitenfläche oben liegen wird. Es gibt sechs Möglichkeiten. Ein Experiment, bei dem mehrere Ergebnisse ( Ausfälle ) möglich sind, heißt Zufallsexperiment. Alle möglichen Ergebnisse eines Zufallsexperimentes fasst man zur Ergebnismenge S zusammen. 1. Beispiel: Werfen einer Münze Ergebnisse: Zahl ist oben ( Z ); Wappen ist oben ( W ) S = {Z , W } Ergebnismenge: 2. Beispiel: Würfeln Ergebnisse: Ergebnismenge: 1 fällt, 2 fällt, 3 fällt, 4 fällt, 5 fällt, 6 fällt. S = {1,2,3,4,5,6} Sind alle Ergebnisse eines Zufallsexperiments gleichwahrscheinlich, so gilt für die Wahrscheinlichkeit P eines Ereignisses A: P(A)= Anzahl _ der _ Ergebnisse, _ die _ zu _ A _ gehören Anzahl _ aller _ möglichen _ Ergebnisse 1. Beispiel: Mit welcher Wahrscheinlichkeit werfe ich „keine Sechs“? P („keine Sechs“) = 5 = 0,83 = 83 % 6 ( „keine Sechs“ bedeutet es können alle anderen Zahlen fallen – 1, 2, 3, 4, 5 – also 5 Zahlen von 6 möglichen ) 2.Beispiel: Mit welcher Wahrscheinlichkeit werfe ich eine „gerade Zahl“? P („gerade Zahl“) = 3 = 0,5 = 50 % 6 ( 3 gerade Zahlen von 6 möglichen ) 1. Werfen eines Tetraeders Bei einem Tetraeder gilt die Zahl als geworfen, auf deren Seite das Tetraeder liegen bleibt. a) Gib die Ergebnismenge S an! Wie groß ist bei einem idealen Tetraeder die Wahrscheinlichkeit für b) eine 2, c) keine 2, d) eine Zahl größer 2, e) eine gerade Zahl? 2. Ziehen aus einer Urne Eine Urne enthält 1 weiße Kugel, 2 schwarze Kugeln, 3 rote Kugeln und 4 blaue Kugeln. In die Urne wird blind hineingegriffen, und eine Kugel wird gezogen. a) Gib die Ergebnismenge S an! b) Lege eine Tabelle mit den Ergebnissen an und trage zu jedem Ergebnis die Wahrscheinlichkeiten ein! Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, c) eine farbige Kugel, d) keine farbige Kugel zu ziehen? 3. a) b) c) d) Ein Skatspiel besteht aus 32 Karten. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, das Herz-As, eine Herzkarte, ein As, eine Lusche ( Sieben, Acht, Neun ) zu ziehen? 4. In einem Behälter sind 60 Kugeln. Sie sind von 1 bis 60 nummeriert. Eine Kugel wird gezogen. Berechne die Wahrscheinlichkeit für folgender Ereignis: a) Die Zahl ist durch 3 teilbar. b) Die Zahl ist Vielfaches von7. c) Die Zahl ist gerade. d) Die Zahl ist ein Teiler von 60. e) Die Zahl ist eine Primzahl. f) Die Zahl enthält zwei gleiche Ziffern. g) Die Zahl ist zweistellig. h) Die Zahl enthält die Ziffer 5. Lege vier Streichhölzer so dazu, dass fünf Quadrate entstehen! Lege zwei Streichhölzer so um, dass vier kongruente gleichseitige Dreiecke entstehen! Arbeitsblatt 4 Mehrstufige Zufallsexperimente – Baumdiagramm Wird ein Zufallsexperiment mehrmals hintereinander ausgeführt, so spricht man von einem mehrstufigen Zufallsexperiment. Mit einem Baumdiagramm können wir die möglichen Ergebnisse und die Wahrscheinlichkeiten finden. 1. Beispiel: Eine Münze wird zweimal geworfen. 1. Wurf 2. Wurf Ergebnisse Z W Z W Z W ZZ ZW WZ WW 1 4 1 4 1 4 1 4 Jeder Weg vom Start bis zu Einem Endpunkt liefert ein Ergebnis. Also treten die vier Ergebnisse ZZ, ZW, WZ, WW auf. Legt man auf den Startpunkt vier Plättchen und verteilt diese längst der Wege gemäß den Wahrscheinlichkeiten , so kommt in jedem Endpunkt ein Plättchen an. Eines von vier Plättchen bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit 14 ist. Wahrscheinlichkeiten 1 für die Wahrscheinlichkeiten eines Ergebnisses erhält man auch, 4 wenn man die Wahrscheinlichkeiten multipliziert. Den Wert Eine Münze wird dreimal nacheinander geworfen. a) Zeichne ein Baumdiagramm! Gib alle Ergebnisse und ihre Wahrscheinlichkeiten an! b) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit zunächst Z, dann W und schließlich noch einmal W zu werfen ( Ergebnis ZWW )? c) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für WZW bzw. WWZ? d) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis „ohne Berücksichtigung der Reihenfolge wird einmal Z und zweimal W“ geworfen? Arbeitsblatt 4 1. Pfadregel ( Produktregel ): Die Wahrscheinlichkeit eines Pfades ist gleich dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten entlang des jeweiligen Pfades im Baumdiagramm. 2. Pfadregel ( Summenregel ): Die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses ist gleich der Summe der Wahrscheinlichkeiten aller der Pfade, die für dieses Ereignis günstig sind. 1. Ein idealer Würfel wird zweimal nacheinander geworfen. a) Zeichne ein Baumdiagramm! Gib alle Ergebnisse und ihre Wahrscheinlichkeiten an! b) Welche Ergebnisse liefern die Augensumme 11? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis „Augensumme 11“? c) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis „Augensumme 7“? 2. Raten bei einem Test Ein Auswahltest besteht aus vier Aufgaben. Jede Aufgabe enthält vier Antworten, von denen jeweils eine richtig ( r ) und drei falsch ( f ) sind. Peter hat im Unterricht nicht aufgepasst und nichts gelernt. Er kreuzt bei jeder Frage eine Antwort zufällig an. a) b) c) d) Zeichne ein Baumdiagramm! Mit welcher Wahrscheinlichkeit kreuzt Peter alle vier Aufgaben richtig an? Mit welcher Wahrscheinlichkeit kreuzt er drei Aufgaben richtig an? Der Test gilt als bestanden, wenn mehr als die Hälfte der Aufgaben richtig angekreuzt wurden. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Peter den Test besteht?