Logik für Informatiker Vorlesung 4: Zweiwertige Modelle Babeş-Bolyai Universität, Department für Informatik, Cluj-Napoca [email protected] 27. Oktober 2016 1/42 Z WEIWERTIGE I NTERPRETATION AUSSAGENLOGISCHER F ORMELN Sei A : PC → {0, 1} eine Belegung. Die zweiwertige Interpretation A∗ wird induktiv über den Aufbau von PROP wie folgt definiert: A∗ (⊥) = 0, A∗ (>) = 1, A∗ (p) = A(p), für alle p ∈ PC, A∗ (¬F) = 1 − A∗ (F), A∗ (F op G) = Bop (A∗ (F), A∗ (G)), Bop (x, y) wird entsprechend der Wahrheitstafel der Operation op berechnet. Wir scheiben normalerweise A statt A∗ und op statt Bop . 2/42 TAUTOLOGIEN . W IEDERHOLUNG : 1 (p → ¬p) → (¬p) 2 (p ∧ (p → q)) → q 3 (p ∧ q) → p 4 (p ∧ q) → q 5 p → (p ∨ q) 6 q → (p ∨ q) 7 (p → q) → [(q → r) → (p → r)] 8 (((p → q) ∧ (q → r)) ∧ p) → r 3/42 D EDUKTIONSMECHANISMEN : WAHRHEITSTAFELMETHODE Jede Formel F enthält endlich viele Aussagenvariablen (propositionale Konstanten). A(F) ist nur von den Werten dieser Aussagenvariablen abhängig. F enthält n Aussagenvariablen: Es folgt 2n Wertbelegungen notwendig um zu uberprüfen, ob F erfüllbar/unerfüllbar/allgemeingültig ist oder nicht. Dafür verwenden wir die Wahrheitstafel. 4/42 D EDUKTIONSMECHANISMEN : WAHRHEITSTAFELMETHODE Ein erster Kalkül → Wahrheitstabelle. F allgemeingültig (Tautologie): A(F) = 1 für alle Wertbelegungen, F erfüllbar: A(F) = 1 für zumindest eine Wertbelegung, F unerfüllbar: A(F) = 0 für alle Wertbelegungen. 5/42 Ä QUIVALENZEN 6/42 A NWENDUNG : W ICHTIGE Ä QUIVALENZEN 7/42 W ICHTIGE Ä QUIVALENZEN 8/42 W ICHTIGE Ä QUIVALENZEN 9/42 W ICHTIGE Ä QUIVALENZEN F ÜR ⊥/> 10/42 W ICHTIGE Ä QUIVALENZEN : Z USAMMENGEFASST 11/42 E IN ERSTER K ALK ÜL : WAHRHEITSTABELLEN 12/42 E IN ZWEITER K ALK ÜL : LOGISCHE U MFORMUNG Definition: Äquivalenzumformung: (Wiederholte) Ersetzung einer (Unter-)Formel durch äquivalente Formel 13/42 T EILFORMELN 14/42 S UBSTITUTIONSTHEOREM 15/42 S UBSTITUTIONSTHEOREM 16/42 S UBSTITUTIONSTHEOREM 17/42 S UBSTITUTIONSTHEOREM 18/42 E IN ZWEITER K ALK ÜL : LOGISCHE U MFORMUNG Definition: Äquivalenzumformung: (Wiederholte) Ersetzung einer (Unter-)Formel durch äquivalente Formel Anwendung des Substitutionstheorems 19/42 E IN ZWEITER K ALK ÜL : LOGISCHE U MFORMUNG Theorem Äquivalenzumformung bildet mit den aufgelisteten wichtigen Äquivalenzen einen vollständigen Kalkul: Wenn F und G logisch äquivalent sind, kann F in G umgeformt werden. 20/42 A NWENDUNG Test für Erfüllbarkeit/Unerfüllbarkeit/Allgemeingültigkeit. Beispiel (P → Q) ∧ ¬((Q → R) → (P → R)). 21/42 B EISPIEL 22/42 K ALK ÜLE Wahrheitstabellen Äquivalenzumformungen nicht besonders effizient... Ziel: Kalkül(e) zur systematischen Überprüfung von Erfüllbarkeit (für Formeln und/oder Formelmengen) 23/42 N ORMALFORMEN 24/42 N ORMALFORMEN 25/42 N ORMALFORMEN 26/42 N ORMALFORMEN 27/42 N ORMALFORMEN 28/42 N ORMALFORMEN 29/42 B EISPIEL 30/42 B EISPIEL : DNF 31/42 B EISPIEL : DNF 32/42 B EISPIEL : KNF 33/42 N ORMALFORMEN 34/42 N ORMALFORMEN 35/42 U MFORMUNG IN KNF 36/42 U MFORMUNG IN KNF 37/42 U MFORMUNG IN KNF: B EISPIEL 38/42 U MFORMUNG IN DNF 39/42 KNF: M ENGENSCHREIBWEISE 40/42 KNF: M ENGENSCHREIBWEISE 41/42 V EREINFACHUNG DER KNF: S UBSUMPTION 42/42