Logik für Informatiker Vorlesung 3: Zweiwertige Modelle Babeş-Bolyai Universität, Department für Informatik, Cluj-Napoca [email protected] 20. Oktober 2017 1/40 W IEDERHOLUNG Syntax: Wie schreibt man Formeln (Propositionen, Aussagenlogische Formeln) Semantik: Wie berechnen wir den Wahrheitswert der Formeln? Wertebelegungen (Valuationen, Modelle) Wahrheitstafel für die logischen Operatoren Auswertung von Formeln / Wahrheitstabellen Modell einer Formel(menge) Gültigkeit und Erfüllbarkeit Tautologien und Kontradiktionen Folgerung und Äquivalenz Kalküle: kommt noch... 2/40 F OLGERUNG UND Ä QUIVALENZ 3/40 F OLGERUNG UND Ä QUIVALENZ 4/40 B EISPIEL 5/40 B EISPIEL 6/40 B EISPIEL 7/40 B EISPIEL 8/40 B EISPIEL 9/40 TAUTOLOGIEN UND K ONTRADIKTIONEN 10/40 A LLGEMEING ÜLTIGKEIT UND F OLGERUNG 11/40 A LLGEMEING ÜLTIGKEIT UND F OLGERUNG 12/40 A LLGEMEING ÜLTIGKEIT UND F OLGERUNG 13/40 A LLGEMEING ÜLTIGKEIT UND F OLGERUNG 14/40 A LLGEMEING ÜLTIGKEIT UND F OLGERUNG : Z USAMMENFASSUNG 15/40 U NERF ÜLLBARKEIT, A LLGEMEING ÜLTIGKEIT UND F OLGERUNG 16/40 U NERF ÜLLBARKEIT, A LLGEMEING ÜLTIGKEIT UND F OLGERUNG 17/40 U NERF ÜLLBARKEIT, A LLGEMEING ÜLTIGKEIT UND F OLGERUNG 18/40 U NERF ÜLLBARKEIT, A LLGEMEING ÜLTIGKEIT UND F OLGERUNG : Z USAMMENFASSUNG 19/40 S TRUKTURELLE I NDUKTION F ÜR A USSAGENLOGIK Zu zeigen: Alle Formeln haben Eigenschaft p Für alle F ∈ PROP, gilt p(F). Induktionsanfang: Wir beweisen, dass p(A) für alle atomaren Formeln gilt. Beweise p(⊥), p(>) und p(qi ) für die aussagenlogischen Konstanten qi , i ∈ N. 20/40 S TRUKTURELLE I NDUKTION F ÜR A USSAGENLOGIK Induktionsvoraussetzung: Sei F eine Formel (die nicht atomar ist). Annahme: alle Teilformeln von F, die nicht gleich F sind, haben Eigenschaft p. Induktionsschritt: Zeige, dass auch F Eigenschaft p hat. 21/40 S TRUKTURELLE I NDUKTION F ÜR A USSAGENLOGIK Beweis durch Fallunterscheidung: Fall 1: F = ¬G. Induktionvoraussetzung: p(G) gilt. Folgere, dass p(F) gilt. Fall 2: F = G ∧ H. Induktionvoraussetzung: p(G), p(H) gelten. Folgere, dass p(F) gilt. Fall 3: F = G ∨ H. Induktionvoraussetzung: p(G), p(H) gelten. Folgere, dass p(F) gilt. Fall 4: F = G → H. Induktionvoraussetzung: p(G), p(H) gelten. Folgere, dass p(F) gilt. Fall 5: F = G ↔ H. Induktionvoraussetzung: p(G), p(H) gelten. Folgere, dass p(F) gilt. 22/40 Z WEIWERTIGE I NTERPRETATION AUSSAGENLOGISCHER F ORMELN Sei A : PC → {0, 1} eine Belegung. Die zweiwertige Interpretation A∗ wird induktiv über den Aufbau von PROP wie folgt definiert: A∗ (⊥) = 0, A∗ (>) = 1, A∗ (p) = A(p), für alle p ∈ PC, A∗ (¬F) = 1 − A∗ (F), A∗ (F op G) = Bop (A∗ (F), A∗ (G)), Bop (x, y) wird entsprechend der Wahrheitstafel der Operation op berechnet. Wir scheiben normalerweise A statt A∗ und op statt Bop . 23/40 TAUTOLOGIEN . W IEDERHOLUNG : 1 (p → ¬p) → (¬p) 2 (p ∧ (p → q)) → q 3 (p ∧ q) → p 4 (p ∧ q) → q 5 p → (p ∨ q) 6 q → (p ∨ q) 7 (p → q) → [(q → r) → (p → r)] 8 (((p → q) ∧ (q → r)) ∧ p) → r 24/40 D EDUKTIONSMECHANISMEN : WAHRHEITSTAFELMETHODE Jede Formel F enthält endlich viele Aussagenvariablen (propositionale Konstanten). A(F) ist nur von den Werten dieser Aussagenvariablen abhängig. F enthält n Aussagenvariablen: Es folgt 2n Wertbelegungen notwendig um zu uberprüfen, ob F erfüllbar/unerfüllbar/allgemeingültig ist oder nicht. Dafür verwenden wir die Wahrheitstafel. 25/40 D EDUKTIONSMECHANISMEN : WAHRHEITSTAFELMETHODE Ein erster Kalkül → Wahrheitstabelle. F allgemeingültig (Tautologie): A(F) = 1 für alle Wertbelegungen, F erfüllbar: A(F) = 1 für zumindest eine Wertbelegung, F unerfüllbar: A(F) = 0 für alle Wertbelegungen. 26/40 Ä QUIVALENZEN 27/40 A NWENDUNG : W ICHTIGE Ä QUIVALENZEN 28/40 W ICHTIGE Ä QUIVALENZEN 29/40 W ICHTIGE Ä QUIVALENZEN 30/40 W ICHTIGE Ä QUIVALENZEN F ÜR ⊥/> 31/40 W ICHTIGE Ä QUIVALENZEN : Z USAMMENGEFASST 32/40 E IN ERSTER K ALK ÜL : WAHRHEITSTABELLEN 33/40 E IN ZWEITER K ALK ÜL : LOGISCHE U MFORMUNG Definition: Äquivalenzumformung: (Wiederholte) Ersetzung einer (Unter-)Formel durch äquivalente Formel 34/40 T EILFORMELN 35/40 S UBSTITUTIONSTHEOREM 36/40 S UBSTITUTIONSTHEOREM 37/40 S UBSTITUTIONSTHEOREM 38/40 S UBSTITUTIONSTHEOREM 39/40 E IN ZWEITER K ALK ÜL : LOGISCHE U MFORMUNG Definition: Äquivalenzumformung: (Wiederholte) Ersetzung einer (Unter-)Formel durch äquivalente Formel Anwendung des Substitutionstheorems 40/40