Die „Böhmischen Lautenisten“. Lautenkunst in den österreichischen Habsburger Landen Folge 2 „Antony(ij)/Antoni“. Anton(ius)/Antonin Eckstein oder Johann Christian Anthoni von Adlersfeld? Musik für die 11-chörige Barocklaute Michael Treder (in Zusammenarbeit mit Markus Lutz) www.tabulatura.de 3 Michael Treder (in Zusammenarbeit mit Markus Lutz) Deutscher Nation stellte. Insofern dürfte es auf Böhmische Lautenisten und böhmische Lautenkunst. Teil 2: sowie Lauteninstinnen und Lautenisten aus „Antony(ij)/Antoni“. Anton(ius)/Antonin Eckstein oder Johann Christian Anthoni von Adlersfeld? in den Habsburger Landen“ zu sprechen (2). jeden Fall korrekt sein, von Kompositionen den Habsburger Landen oder der „Lautenkunst Gibt es in der Musikwissenschaft eigentlich einen klar definierten Terminus „Böhmische 1. Einleitung Lautenisten“ oder „Böhmische Lautenkunst“? Oder handelt es sich bei diesen Versuchen Ohne weitere Problematisierung wurden von mir zu Beginn der Serie über "Böhmische Lautenisten" (TREDER 2008, S. 11 ff.) die von Adolf KOCZIRZ als ”Böhmische Lautenkunst” (KOCZIRZ 1926, S. 88 ff.) und von Emil VOGL als ”Böhmische Lautenisten” (VOGL 1977) vorgegebenen Kategorien übernommen. Retrospektiv unter Berücksichtigung von BARONschen „Historisch-Theoretischen und Practischen Untersuchung des Instruments der (1) mit dem Komplex bis heute im engeren oder weiteren Sinne beschäftigen, gibt es eine nicht geringe Zahl an Personen, die einem Personenkreis „Böhmischer Lautenisten“ oder Praktikern der „Böhmischen Lautenkunst“ zugerechnet werden: beginnend mit einem Pater Amandus über Graf Logi bis hin zu einem (Pater?) Bernhard Zwixtmeyer, der vielleicht nur Schreiber war. Die Reusners, Ernst Gottlieb Baron, Ferdinand Seidel sowie Siegmund und Sylvius Leopold Weiß etwa können unter politisch-institutionellen Gesichtspunkten durchaus zu diesem Kreis gezählt werden, wurden alle doch im Herzogtum Schlesien geboren, das zum fraglichen Zeitpunkt (bis 1742) zur Böhmischen Krone gehörte. Und die Böhmische Krone hatte das Haus interessierter Seite wohl gepflegte Chimäre? Hierzu bereite ich eine etwas umfangreichere Publikation vor. Dessen ungeachtet soll es in der Reihe „Böhmische Lautenkunst“ Publikationen, die sich beginnend mit der Lauten“ (BARON 1727/1965) einer Kategorisierung um eine von jeweils der (österreichischen) Habsburger inne, das auch den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Lautenisten im und Lauten-Info Böhmische und der Tabulaturbeilage vor allem um die Musik gehen: sie soll zugänglich gemacht werden. In dieser Folge geht es um Stücke für die 11chörige Barocklaute, die von VOGL bislang unwidersprochen Anton(ius) (in Tschechisch: Antonin) Eckstein zugeschrieben wurden. Anlass, sich mit diesen Stücken und diesem Komponisten in Folge II zu beschäftigen, ist eine aktuelle, sehr intensive Diskussion mit Markus Lutz über das Kürzel „A:V:E:“, das im MS II Lb 27 zu finden sowie in den drei Stimmbüchern des MS II Lb 28 (3) zu lesen ist – entweder als Abkürzung für den Eigentümer, als noch nicht erschlossene Widmung oder als Abkürzung für den Komponisten. 4 Bei unserer Diskussion entwickelte sich ein Das Lautenmanuskript New York Public Library Strang MYO* auch Richtung Anton(ius)/Antonin collection enthält nach Jeanette Eckstein und Anton von Adlersfeld, wie er in HOLLAND 136 Stücke, darunter 2 Duette. Die dem bekannten Brief Stücke MATTHESON´s von STÖLTZEL in nach Tonarten gruppiert, die J. HOLLAND, als „Partiten“ Pforte“ heißt (MATTHESON 1740/1910, S. 102, bezeichnet; unabhängig von den dann darin S. 345), bis hin zu Graf Wenzel Adrian von jeweilig enthaltenen Tänzen und der Tanzfolge. Enckevoirt einer überwiegend Ehren- (4). „Grundlage sind Das Kürzel „A:V:E:“ haben wir Eine Reihe an Stücken haben bei den noch nicht befriedigend entschlüsselt, aber Tanznamen Zusätze wie: „Gavotte C.L. (ogi?)“, Argumente bisher „Gigue M. Por. (sile?)“, „Gavotte M. Gl: unwidersprochen hingenommene Zuschreib- (eitsmann?)“ (9) , „Bouree d. W.“ oder „Menue di ung von E. VOGL, bei „Antony(ij)/Antoni“ Conte W.“ handele sind es gefunden, sich um die Anton(ius)/Antonin ihm (10) . Eindeutig stammen von oder gewidmet die Stücke mit der Eckstein zu relativieren und eine Alternative Ausweisung: „C. Logi“ oder „Cont:di Logi“. aufzuweisen. Dafür dürfte auch das Kürzel „C.L.“ bei weiteren Stücken stehen. Eindeutigkeit ist auch im 2. Sinne einer Widmung oder der Autorenschaft der Zusatz „De M. Gallot“. Die Stücke Daneben gibt es eine Reihe an Stücken, die Stücke, die einen Hinweis im Titel „Antony(ij)“, folgende Kennzeichnungen aufweisen: (11), „Antoni“ oder „M. Ant...“ bzw. „M. A.“ enhalten, „Courante.M.A.“ (f. 36V – 37) sind bisher aus den Manuskripten D-B 40627 Ant ..“ (f. 38), „Saraband. M. Ant:“ (f. 42v – 43), (vgl. GOY 1994, S. 60 ff.) sowie MS New York „Menue M. Ant:“ (f. 57v), „Menue M. Ant:“ (f. Public Library MYO* collection (vgl. HOLLAND 90v), „Menu.. M. Ant (oi?)“ (f. 91). Auch diese 1964) bzw. US NY pm Ms. *MYO (Music Stücke stehen lediglich zusammen mit anderen Reserve) bekannt. gleicher Tonart, sind aber nicht Teil einer „Bouree M. klassischen Partita bzw. Suite. Das MS D-B 40627 enthält 175 Stücke, die überwiegend einen In beiden vorgenannten Manuskripten gibt es Komponisten oder eine Widmung tragen. An sonst keine Hinweise auf Komponisten oder Namen finden sich lediglich „Conte Logi“, Widmungen, bei denen lediglich ein Vorname „Kilmansek“ keinen (5), Hinweis „Sig. Sind (?)“ „Bernardino Zwixtmeyer“ Czaslawsky“ (8). auf (7) (6) sowie und „Dumonj Auf f. 35v - 36 trägt eine Gavotte in F-Dur den Hinweis: „Gav(w?)ott Antony(ij?)“, auf f. 40 – 40v eine Courante in amoll den Hinweis „Courant Antoni“. Die Stücke stehen nicht im Kontext einer klassischen Partita bzw. Suite. verwendet wird. 5 3. Pachta und (Fürstin) Margarethe Ludmilla Anton(ius)/Antonin Eckstein Konstanze Kaunitz. Über den Hintergrund der Patenschaft von (Fürstin) Margarethe Kaunitz Anton bzw. Antonius (tschechisch: Antonin) Eckstein ist einer der von Ernst Gottlieb mutmaßt VOGL, Eckstein Lautenlehrer gewesen sei ggf. ihr (12). BARON in seiner „Historisch-Theoretischen und Practischen Untersuchung des Instruments Unter Bezugnahme auf die oben genannten der Lauten“ (BARON 1727/1965) erwähnten Stücke aus MS D-B 40627 stellt VOGL fest: Lautenisten, die das „harmonieuse Wesen mit dem cantabili“ (BARON 1727/1965, S. 72) „Ich zweifle nicht daran, daß es Werke vereinen. Knapp gefasst heißt es zu ihm, von Eckstein sind, obwohl nur der genannt in einem Atemzug mit Dix: „Antonius Vorname des Komponisten angegeben Eckstein und Aurius oder wie andere wollen ist. Er ist so charakteristisch wie im Audius Dix, welche beyde in Prag gelebet, Falle der Allemanda Aurej. Überdies haben Anno 1721. die Schuld der Natur stammt bezahlet, und findet man bey ihnen gute Zwixtmeyer aus Melodie, Vollstimmigkeit und zimlich cantables“ Cisterzienserkloster in (BARON 1727/1965, S. 76 f.). Einträge zu Böhmen Eckstein Bernhardium finden sich in einschlägigen der Schreiber und wirkte in Bernhard dem Hohenfurt in am Collegium Prag. Wegen der Nachschlagewerken, z.B. bei WALTHER (1732, geringen S. 22), ZEDLER (1731/1754, Bd. 8, Sp. 155), Werke Ecksteins kann man nur mit DLABAŽ (1788, S. 151; 1813, Bd. 2, Sp. 360), allergrößter MENDEL (1873, Bd. III, S. 321) und ZUTH musikalischen (1926/28, S. 86). Bezug ist überwiegend der Gavotte in F-Dur erinnert in ihrer Eintrag bei BARON. Vollstimmingkeit an Dix, die Courante in Anzahl der überlieferten Vorsicht über seinen Stil sprechen. Die a-moll eher an die leichten Wiener Emil VOGL hat in seinem Aufsatz über Dix Couranten mit ihrer Gesanglichkeit. Den und, wie er ihn nennt, „Antoni“ Eckstein über Zusammenhang die Vater der Prager Laute, dem Grafen wenigen Hinweise bei BARON weit hinausgehende Einzelheiten zum Leben und Losy Wirken der beiden durch eigene Recherchen wenigsten beigetragen seine (VOGL 1964). Wesentliche von Ecksteins Losinthal, archivalisch Zugehörigkeit mit konnten dem wir nachweisen; zur Prager Erkenntnisse zu Eckstein: geboren um 1657, Lautenschule ist aus den wenigen gestorben 1720 (nach BARON 1721) in Prag. erhaltenen Werken nicht zu ersehen“ Verheiratet (S.45). „mit der Jungfrau Barabara Heverka“, von der VOGL schreibt, sie sei eine Leibeigene im Hause von Johann Anton Losy von Losinthal („Graf Logi“) gewesen. Als Paten der gemeinsamen Tochter Josefa sind am 05.11. 1690 u.a. festgehalten die Schwester von Losy („das hochgeborene Fräulein Josefa Losy“) sowie deren Bräutigam Freiherr von 6 Dazu einige nicht erschöpfende Anmerkungen: dem Schluss, dass die beiden Stücke „Gav(w?)ott Antony(ij?)“ und „Courant Antoni“ • Der Vorname des Komponisten Dix ist aus der Feder von Anton(ius)/Antonin Eckstein in stammen müssen. der Tat ungewöhnlich charakteristisch: und Aureus/Aurius/ oder Audius. Dies kann aber kaum für Antonius oder Anton gelten; und nur in 4. diesen Formen ist auch nach VOGL Johann Christian Anthony/i von Adlersfeld Eckstein belegt. Wenn es sich um einen Vornamen handelt, Koseform verwendet danach jeder der in wird, Lautenist einer Über einen „Herrn von Adlersfeld“ bzw. „Anton käme von in musikalischen dem Zusammenhängen erfahren wir durch von Vornamen Anton als Komponist oder Georg Philipp TELEMANN an Johann RICHEY durch diese Stücke Bewidmeter in in Wien sowie die Briefe von Gottfried Heinrich Frage; Anton STÖLTZEL (1690 – 1749) mit Berichten aus von Prag, aufgenommen von MATTHESON in auch Graf (tschechisch: mit Adlersfeld“ Johann Antonin) Losy seiner Losimthal! „Grundlage einer Ehrenpforte“ (MATTHESON 1740/1910). • Was den von Schreiber VOGL Bernhard anbelangt: benannten Zwixtmeyer prinzipiell auszuschließen, dass ist er in Unter dem Datum 08. April 1737 wandte sich nicht TELEMANN mit einem Brief an RICHEY, dem vornehmlich wohl zur Eintreibung von Manuskript eigene Stücke festgehalten Außenständen. Auch ein „von Adlersfeldt“ hat. wird erwähnt und erscheint nicht in besonders gutem Lichte: • Der archivalische Nachweis eines Zusammenhanges zum Grafen Losy ist "Hiernächst unterfange mich, an Ew. ohne Aussagewert für die Frage, ob HochEdelgeb. noch eine neue Bitte Anton(ius)/Antonin als ergehen zu lassen. Vermutlich ist Ihnen genannten einer von Adlersfeldt bekandt, der sonst Stücke in Frage kommen könnte. Eine Antoni geheissen, ein Liebhaber der Patenschaft zu jener Zeit sagt kaum Music und sonst reicher Mann. Dieser etwas der hat und Musicalien, wo mir recht, von etliche Komponist der über Beziehungen Eckstein beiden die zwischen Qualität Eltern Paten aus. eine Starke Niederlage von und 60. Rthl. von mir verlanget und empfangen. Ich vernehme aber, daß • Die „Prager Lautenschule“: VOGL bleibt Sein Zustand schlechter geworden sey; schuldig, zum wenigsten bekomme ich auf viele was denn darunter zu verstehen ist (13). Insgesamt führt das, Briefe keine Antwort. was VOGL zusammengetragen hat, nicht zwingend zu 7 Dieser nun soll in Wien seyn. Wollen Jahr daselbst auf. Unter den dasigen demnach Ew. HochEdelgeb. dem Herrn Musikliebenden muß billig den Hrn. Rath von dessen Zustande Nachricht Anton von Adlersfeld obenansetzen, als ertheilen und Gelegenheit an die Hand in dessen Hause ich die gantze Zeit geben, ob und wie ich zu meiner über mit aller Lust mich aufzuhalten die Bezahlung gelangen könnte, so würde Ehre hatte. Hiernächst wurde mir das ich Ihnen dafür höchlich verpflichtet Glück zu Theil, mit dem nunmehro seyn" (GROSSE/JUNG 1972, S. 190). hochseel. Grafen Logi wöchentlich viele (14) Stunden, ja, gantze Tage in lauter Musik zuzubringen, auch öffters den Freiherrn Auf jeden Fall ist diesem Brief von TELEMANN Hartig auf dem Clavier zu hören“ (S. zu 345). entnehmen, dass ein gesundheitlich angeschlagener „Antoni von Adlersfeldt“, wobei „Antoni“ ein Zuname sein muss, Auch ich habe lange Jahre „Anton“ als Musikalien (Noten, Tabulaturen, Schriften) zur Vorname des „Hrn. von Adlersfeld“ angesehen. eigenen Verwendung oder zum Weiterverkauf Bei dem fehlenden „i“ dürfte sich aber um einen erworben hat. Und, so lese ich den Satz Irrtum „Dieser nun soll in Wien seyn“: er hat sich STÖLTZEL handeln: gewöhnlich nicht in Wien aufgehalten. während seines gesamten Prag-Aufenthalts bei des Setzers, nicht des Autors wer sich offenkundig Johann Christian Anthoni von Adlersfeld In der „Grundlage einer Ehrenpforte“ von aufgehalten hat, wird sicherlich um Vornamen MATTESON findet sich im Eintrag zu (Freiherrn und Eigenname seines Gastgebers wissen. von) „Hartig“ (15), der in Prag die aufgrund einer Petition von vier Bürgern (!) gegenüber dem Den Briefen von STÖLTZEL ist zu entnehmen, Rat dass J. C. Anthoni von Adlersfeld in der der Stadt entstandene Akademie“ leitete (16), „Musikalische folgender Hinweis: Musikszene von Prag eine überaus bekannte Persönlichkeit mit einem für Künstler offenen „Eben diese Academie gab Anlaß, daß Haus gewesen sein muss. ich (Stöltzel) die Ehre der Bekanntschaft des Herrn von Adlersfeld erlangte, und Dem aus dem Eintrag zu STÖLTZEL zitierten dieser grosse Liebhaber der Musik, daß Brief ist auch zu entnehmen, dass Graf Logi ich drey Jahre in Prag verbliebe“ und Anthoni von Adlersfeld sich gekannt (MATTHSON 1740/1910, S. 102). haben müssen. Auch von daher gesehen dürfte J.C. Anthoni von Adlersfeld die Laute nicht Im Eintrag zu MATTHESON Auszügen eine aus Aufzeichnungen STÖLTZEL, kleine Briefen Stöltzels für Auswahl und den fremd gewesen sein. an sonstigen Claire MADL hat für ihren Aufsatz „Johann zusammengestellt Christian Anthoni von Adlersfeld: The Original hat, heißt es dann: Owner of the Weiss London Manuscript“ (MADL 2000) intensiv nach Spuren von J. C. „So dann reisete ich über Lintz nach Praag, und hielt mich fast in die drey Anthoni von Adlersfeld gesucht. 8 Sie hat u.a. herausgefunden, dass Johann Diese Christian Anthoni die Würde als Ritter des beschriebenen Wappen überaus ähnlich, das Reiches (Römisches Reich Deutscher Nation) aus der Zeit stammt, als die Familie „Anthony erst von 1716 erhielt, verbunden mit der Wappen Adler(s)feld sind dem und von MADL Siegenfeld“ hieß Namenserweiterung „von Adlersfeld“. Bis dahin aufgrund eines im Jahr 1766 verliehenen war er also Träger des Zunamens „Anthoni“. weiteren Adelsprädikats für einen der Söhne Dies bestätigt die Aussage im vorzitierten Brief von Johann Christian (Matthias Joseph) : von TELEMANN an RICHEY (siehe oben). Das Wappen eines „Ritters von Anthoni“ ist im SIEBMACHERschen Supplement-Band 7 abgebildet: Zu vernachlässigen sein dürften in diesem Zusammenhang die wappenführenden bürgerlichen Geschlechter „Anthony“ (17). An Bezügen zur Laute gibt es bislang die oben dargestellte zumindest Bekanntschaft zwischen Logi und Anthoni von Adlersfeld sowie die von MADL aufgestellte und nachvollziehbar Das Wappen des „von Anthoni“ ist im belegte Supplement-Band 12 zu finden: Adlersfeld sei ursprünglicher Besitzer der Hypothese, J.C. Anthoni von heute als „Londoner Manuskript“ bekannten Tabulatursammlung von S.L. Weiß. Die Beweisführung von MADL basiert auf dem Wappen, das auf den Einband der Sammlung aufgemalt ist. Ein Vergleich von Wappen in SIEBMACHER´s Wappenbuch und dem aufgemalten Wappen zeigt Unterschiede, auf die zumindest hingewiesen werden soll: 9 Ansonsten gilt zumeist in der Heraldik, dass schon sehr kleine Unterschiede ihre Bedeutung bei der Abgrenzung von Adelsfamilien untereinander haben können. Michel CARDIN stellt in seinem Aufsatz zum „Londoner Manuskript“ von S.L. Weiß zu Anthoni von Adlersfeld u.a. fest: „Die erst kürzlich erfolgte Entdeckung, dass Graf Adlersfeld von Prag der Besitzer des Manuskriptes war, hilft uns zu verstehen, warum das Londoner Lautenbuch eine ebenso sorgfältige wie unvollkommene Zusammenstellung ist. • der Vogel „Londoner • auf dem Einband Manuskripts“ des wird Adlersfeld war mehr Sammler als in Lautenist und hat sich deshalb Andeutung perspektivisch leicht von der wahrscheinlich nicht um eine präzise Seite dargestellt, bei SIEBMACHER Systematik frontal; 2006a, S. 11). gekümmert“ (CARDIN der Vogel auf dem Einband sieht eher Auch wie eine Krähe aus (dafür habe ich den schuldig bleibt, schließt er zumindest nicht Vogel explizit aus, dass Anthoni von Adlersfeld die auch immer gehalten), bei SIEBMACHER ist es eindeutig ein wenn uns CARDIN einen Beweis Laute gespielt hat. Adler; Ein weiterer Hinweis auf die Laute ergibt sich • in der unteren Hälfte des Wappens gibt über die „Musikalische Akademie“, in der es auf dem von oben links nach unten STÖLTZEL rechts laufenden Band beim Wappen kennengelernt hat, und dessen Mitbegründer des „Londoner Manuskripts“ etwa in der G.A. Kalyvoda/Kaliwoda, von dem einige Mitte einen Punkt, bei SIEBMACHER ist Stücke für die 11-chörige Barocklaute bekannt dies eine Blüte (in der Beschreibung sind (wobei er natürlich auch Bewidmeter heißt es: eine Rose) oder eine Frucht. gewesen den sein „Hrn. kann). von Es Adlersfeld“ ist nicht auszuschließen, dass sich beide kannten. Es Die Unterschiede können natürlich daher rühren, dass das ursprüngliche Wappen für den Druck bei SIEBMACHER weiter stilisiert worden ist. Ebenfalls ist denkbar, dass sich die Person, die den Einband des „Londoner Manuskripts“ als Eigentumsbeleg verziert hat, „künstlerische Freiheiten“ genommen hat. ist sogar eher wahrscheinlich, dass sie sich kannten. 10 Schließlich gibt es noch die von mir so der Mitbegründer, dem bürgerlichen G. A. gelesene Aussage von STÖLTZEL, er habe a) Kalywoda/Kalivoda, während seiner Zeit in Prag im Haus von J.C. dessen Feder einige Stücke für die Laute Anthoni von Adlersfeld gelebt und sei dort b) stammen bzw. ihm gewidmet wurden. gehabt haben, aus dem musizierenden Graf Logi begegnet. Wenn J.C. Anthoni von Adlersfeld denn Die vorgenannten Details zusammengezogen Eigentümer der heute „Londoner Manuskript“ lassen für mich den Schluss zu, dass J.C. genannten Sammlung der Stücke von S.L. Anthoni von Adlersfeld als Komponist oder Weiss war, ist naheliegend, dass er selber oder durch die jeweilige Auszeichnung Bewidmeter eine Person aus seinem unmittelbaren Umfeld der bislang durch VOGL Anton(ius)/Antonin die Laute spielte. Eckstein zugeschriebenen Stücke in Betracht kommt. Ferner wäre es im Vergleich zu den anderen Hinweisen auf Komponisten oder Bewidmete in Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass MADL den Manuskripten sehr ungewöhnlich, dass durch lediglich ihre Forschungen auch aufdecken einer über den Vornamen konnte, dass J.C. Anthoni von Adlersfeld auf ausgewiesen wird; und dieser ist durchaus als großem Fuße gelebt hat und im Ergebnis bei ein „Allerweltsvorname“ (in allen Spielarten) im seinen Geschäften in der Wahl der Mittel nicht Kaiserreich zu bezeichnen. immer sehr rücksichtsvoll, doch wirtschaftlich erfolgreich gewesen sein muss. Es ist umso Es liegt aus unserer Sicht daher näher, dass bemerkenswerter und wirft ein interessantes J.C. Anthoni von Adlersfeld Komponist oder Licht auf die Musik-Szene jener Zeit, dass ganz durch die jeweilige Auszeichnung Bewidmeter offenkundig der auch herausragende zur Rede stehende Stücke in den Musikerpersönlichkeiten sehr engen Umgang Manuskripten MS D-B 40627 und New York mit J.C. Anthoni von Adlersfeld hatten. Ein Public Library MYO* collection ist, als dies für Aspekt, dem vertiefend nachzugehen sich Anton(ius)/Antonin sicherlich lohnen wird. gelten kann. Eckstein nach VOGL Von Anton(ius)/Antonin Eckstein, über den wir 5. Kenntnis primär durch BARON haben, gibt es Fazit danach bislang in den bekannten Manuskripten keine Dass J.C. Anthoni von Adlersfeld in Prag ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit zuzuschreibenden Kompositionen. (auch) im Kontext von Musik eine über die Stadt hinaus bekannte Persönlichkeit war, ist erwiesen. Dass er dabei auch Kontakt zu Lautenisten hatte, liegt auf der Hand bzw. ergibt sich nicht zuletzt auch aus seinem für Künstler offenen „Musikalischen Haus. Akademie“ Ferner von in der Prag verkehrend, dürfte er auch Kontakt zu einem Anmerkungen: 1) Spöttelnd merkt Charles BURNEY zu der „Untersuchung ...“ an: „In 1727, BARON (…) published an Historical Treatise on the Lute, in which he inserted anecdotes of various kinds, which procured him readers not only among the few lutenists then remaining, but among lovers of Music in general“ (BURNEY 1789/1958). 11 Heftige Kritik an der „Untersuchung ...“ haben z.B. Raphael Georg K. KIESEWETTER (1831) und Robert EITNER (1832) geäußert. R.G.K. KIESEWETTER, der durchgängig herablassend und polemisch über die Lauteninstrumente, deren Literatur und die Tabulaturen (egal welche) berichtet, hält zu BARON fest: „Indem ich diess lange Kapitel von der Laute und deren Tabulatur beschliesse, erlaube man mir nur noch einige Anzeigen von Werken beyzufügen, welche theils Anleitungen zu der Behandlung dieses Instruments und seiner Notation, theils sonst Beyträge an der Geschichte desselben liefern. Für das wichtigste ist seit hundert Jahren gehalten worden: Barons historisch-theoretisch-practische Untersuchung des Instrumentes der Lauten, Nürnberg 1727: es wäre zu spät (auch fühle ich wenig Lust in mir), noch eine Recension dieses Werkes zu liefern; frey gesteh´ ich aber, dass es mich in keiner der auf dem Titel ausgedrückten dreyfachen Beziehungen befriedigt hat. Uebrigens mag es leicht in seiner Art das beste seyn und bleiben, da vor der Hand, bis das Instrument nicht wieder ersteht und die Aufmerksamkeit der musikalischen Welt auf sich zieht – sie Niemand berufen finden dürfte, als dessen Panegyriker (Vortragender einer feierlichen Lobschrift; Hinweis des Verfassers MT), in die Fusstapfen des Hrn. Baron zu treten“ (KIESEWETTER 1831, Sp. 143/144). Bei EITNER heißt es: „Seine Abhandlung über die Laute (1727) hat für den Historiker aber nur einen sehr geringen Wert. Baron macht viel Worte und versteht über Unbedeutendes einen seitenlangen Wortschwall zu machen. Der positive Wert schmilzt bei der Prüfung auf ein ganz geringes Quantum zusammen. Eine gründliche Belehrung über irgend einen Gegensatz seines Themas findet man nirgends. Die historische Einleitung hat einen sehr fraglichen Wert, die hierauf folgenden biographischen Mitteilungen über bedeutende Lautenisten sind zu kurz, ungenau und selbst in den Namen oft falsch und was dann die Lehre über das Lautenspiel, die Notirung und das Generalbassspielen betrifft, so ist sie flüchtig und lückenhaft. Das Dedikationsu. Schlussschreiben charakterisiert den Schwätzer am Treffendsten“ (EITNER 1832, S. 345 f.). Nun ist in der Tat überaus bedauerlich, dass BARON an vielen Stellen überaus flüchtig gearbeitet hat, um es vorsichtig zu formulieren. Er hat, und das vernachlässigen die beiden vorstehend zitierten Kritiker völlig, im Zeitgeist unterhaltend und auch bei seinen Leserinnen und Lesern Kenntnisse unterstellend geschrieben. Beide Kritiker dürften ohne BARON kaum ausgekommen sein; sei es durch die Lektüre der „Untersuchung ...“ oder darauf (direkt oder indirekt) Bezug nehmender Nachschlagewerke! 2) Siehe bzw. höre dazu auch HELD, Joachim: Erfreuliche Lautenlust. Barocke Lautenmusik aus habsburgischen Landen: Georg Muffat, Johann Jacob (?) Weiß, Esajas Reusner, Johann A. Losy, Heinrich Ignaz F. Biber. haenssler CLASSIC 98.232. 3) Der aufgrund seiner nationalsozialistischen Verstrickungen eigentlich nicht zitierfähige Wolfgang BOETTICHER hat zu diesem Manuskript folgende Beschreibung abgegeben: „Ms. II. Lb. 28. Früher Raudnitz (Roudnice), Bibliothek des Fürsten Lobkowitz, gleiche Sign. Alte Sign. (auf Buchrücken, Papierschild): 8. Auf dem Vorderdeckel Mitte ist ein kleines herzförmiges Schild mit der Hs. Ziffer 1 eingelassen (…). Frz. Lt. Tab. 6 Lin. Anfang des 18. Jh. … Initiale f. 1R A:V:E: … Vorderdeckel innen Exlibris: F. Princ. A Lobkowitz. D. Sag. &c. 2 zugehörige Bände gleichen Einbands und Formats sind mit der Violin- und Baßstimme in gew. Botenschrift unter der gleichen Sign. Erhalten, Vorderdeckel Mitte analoge Beschriftung: 2 und 3 (s. oben). (Freie Instrumentalsätze, Tänze, Aria.)“ (BOETTICHER 1978, S. 292). Diese Manuskripte sind leider derzeit nicht zugänglich. Dessen ungeachtet: es wäre eigentlich an der Zeit, das Buch von BOETTICHER zu ersetzen; auch im Hinblick auf die Notwendigkeit der Korrektur von Fehlern und des Bedarfes an Ergänzungen. 4) Nach SIEBMACHER handelt es sich bei der Familie Enckevoirt um ein aus dem Herzogtum Brabant stammendes und im 17. Jahrhundert nach Österreich (Herzogthum Österreich oder in ein österreichisches Erbland der Habsburger?) gekommenes Adelsgeschlecht. Danach erhielt Adrian Freiherr von Enckevoirt, kais. Feldmarschall, im Jahr 1650 den Reichsgrafenstand. Er war verheiratet mit einer Werdenberg. Wenzel Adrian Reichsgraf von E., verheiratet seit 1698 mit Miriam Josefa von Weissenwolff, erbte 1732 nach dem letzten Grafen von Werdenberg die Grafschaft Namiest. Er verstarb ohne männliche Erben. Der Besitz wurde verkauft (SIEBMACHER 1979, Bd. 31, S. 30). Die Beziehung zwischen dem Hause Werdenberg und Enckevoirt ist im Hinblick auf die Laute von Bedeutung: das MS Inv. 4081/A. 13.268 (Tabulatur für die 11-chörige Laute, datiert: 1713) weist den Besitzervermerk „Casimirus Wenceslaus / Comes à Verdenberg / et Namischt“ auf. Eine Beziehung zwischen den Familien Enckevoirt und Lobkowitz ist durch Beatrix BASTL nachgewiesen worden. Das Geburtenbuch der Familie Enckevoirt (1671), Johann Ferdinand Franz von Enckevoirt und Francisca Maria von Hohenems und Vaduz, verzeichnet als Namen für den erstgeborenen Sohn Wenzel Adrian Wilhelm Anton: Wenzel nach seinem Paten Wenzel Fürst Lobkowicz, Adrian nach dem Großvater väterlicherseits (Adrian Freiherr von Enckevoirt), Wilhelm der zweite Name des Großvaters mütterlicherseits und den Namen Anton (BASTL 2005, Absatz 35 und 37). Der Name Anton (weiblich: Antonia) kommt in der Namensgebung aller 10 Kindern des Ehepaares vor, außer bei einer Tochter. Insofern könnte das „A:V:E:“ auch für „Anton/Antonia von Enckevoirt“ stehen. In Ergänzung: als Geheimräte und Kämmerer von Kaiser Ferdinand III. (1608 - 1657), der ebenso wie sein Sohn und Thronfolger Leopold I. (1640 – 1705) selber komponierte, werden sich Graf von Weissenwolf (siehe vorstehend die Verbindung zu Enckevoirt) und Fürst Wenzel Lobkowitz gut gekannt haben. Siehe auch: ADLER, Guido (Hrsg.): Denkmäler der Tonkunst in Österreich: Musikalischen Werke der Kaiser Ferdinand III., Leopold I. und Joseph I. Zwei Bände, Wien 1892/1893. In Bd. II befindet sich auch Faksimile und Übertragung einer Arie für die Laute von Kaiser Joseph I. 12 5) Zu „Kilmansek“ mehr in einer der kommenden Folgen. Matheis A.., 1643 zu Aachen: 6) Für die Identifizierung von „Sig. Sind“ (?) habe ich noch keinen Anhaltspunkt gefunden. 7) Zu „Zwixtmeyer“ mehr in einer der kommenden Folgen. 8) Zu „Czaslawsky“ mehr in einer der kommenden Folgen. 9) Für die „Gavotte M. Gl: (eitsmann?)“ gibt es eine Konkordanz im MS D-B 40627 auf f. 138V – 139. Françoise-Pierre GOY gibt in seiner Darstellung zum MS D-B 40627 auch eine Konkordanz der Gavotte auf f. 87V – 88 zu der „Gavotte C.L.“ auf f. 14 des MS New York Public Library MYO* collection an. Dem mag ich nicht zu folgen, denn nur bei Auftakt und den ersten Schlägen des ersten Taktes kann von einer Konkordanz gesprochen werden, dann entwickeln sich die Stücke unterschiedlich. und ein Oberpostmeister aus dem Hannoverschen, Vorname nicht bekannt: 10) „Conte W.“: dieses Kürzel könnte für Werdenberg, Weissenwolf oder etwa auch für den Vornamen Wenzel (Lobkowitz oder Enckevoirt) stehen. 11) Zur „Courante.M.A.“ (f. 36v – 37) gibt es eine Konkordanz im MS D-B 40627 auf f. 111v – 112v. 12) Eine Fürstin Margarethe Ludmilla Konstanze Kaunitz habe ich bislang bei meinen Recherchen für die fragliche Zeit nicht ausmachen können. Aufgrund des Namens „Ludmilla/Ludomila“, der in der Familie der Kaunitz als weiblicher Vorname gebräuchlich war (durch Heirat von Ulrich V. Freiherr von Kounic mit Ludomilla, Tochter des Freiherren von Ruppau von Roupova im Jahre 1598; vgl. SIEBMACHER Bd. 30, 1979, S. 129), nehme ich an, dass es sich um die zu dem Zeitpunkt der Taufe noch unverheiratete Schwester von Grafen Dominik Andreas von Kaunitz (1655–1705) handelt. „Fürstin“, wie VOGL sie nennt, dürfte sie auf keinen Fall gewesen sein: den Fürsten-Titel erhielt das Haus Kaunitz erst Mitte des 18. Jahrhunderts. 13) Mit der Verwendung von scheinbaren, weil nie klar definierten Kategorien steht VOGL allerdings nicht allein. „Wiener Lautenmusik“, „schlesische Lautenschule“ oder eben „Böhmische Lautenkunst“, um einige Beispiele zu nennen, sind Versuche der Kategorisierung ohne eine klare, nachvollziehbare Abgrenzung. Dazu mehr an anderer Stelle. 14) Markus Lutz hatte TELEMANN im Gedächtnis. diesen Hinweis bei 15) Zur Familie Hartig vgl. den Eintrag im SIEBMACHER, Bd. 30, Neustadt a.d. Aisch 1979, S. 126. 16) Zu diesen Bürgern gehörte auch Georg Adalbert Kalyvoda/Kaliwoda. Aus seiner Feder stammen einige Stücke für die Barocklaute, u.U. auch einige für die Mandora. Zu ihm, den Stücken und der „Musikalischen Akademie“ wird es eine eigene Folge in dieser Reihe geben. 17) Im SIEBMACHER gibt es zwei wappentragende bürgerliche Geschlechter namens „Anthony“: Siehe SIEBMACHER 1971. Und noch ein weiteres Wappen gibt es zur Familie „Antoni“: 13 Literaturliste: ADLER, Guido (Hrsg.): Denkmäler der Tonkunst in Österreich: Musikalischen Werke der Kaiser Ferdinand III., Leopold I. und Joseph I. Zwei Bände, Wien 1892/1893 BARON, Ernst Gottlieb: Historisch-Theoretische und Practische Untersuchung des Instruments der Lauten, Mit Fleiß aufgesetzt und allen rechtschaffenen Liebhabern zum Vergnügen heraus gegeben, Nürnberg 1727. Reprint Amsterdam 1965 BASTL, Beatrix: Der Adel in den Österreichischen Erblanden. Selbstverständnis – Selbstdarstellung – Selbstbehauptung, in: zeitenblicke 4 (2005), Nr. 2, URL: http://www.zeitenblicke.de/2005/2/Bastl/index_html BOETTICHER, Wolfgang: Handschriftlich überlieferte Lauten- und Gitarrentabulaturen des 15. bis 18. 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Reprint herausgegeben von BERGNER, Paul, Hildesheim/New York 1973 EITNER, Robert: Biographisch-bibliographisches QuellenLexikon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts 1 - 10, Leipzig 1832-1905 GOY, Françoise-Pierre: Mus. ms. D-B 40627. In: MEYER, Christian et al. (Hrsg.): Sources manuscrites en tablature. Catalogue descriptif. Vol. II: Bundesrepublik Deutschland, Baden-Baden 1994, S. 60 ff. GROSSE, Hans/JUNG, Hans Rudolf (Hrsg.): Georg Philipp Telemann. Briefwechsel. Sämtliche erreichbare Briefe von und an Telemann, Leipzig 1972 HOLLAND, Jeanette B.: An 18th-century Lute Manuscript in the New York Public Library. In: Bulletin of the New York Public Library 68/7, New York 1964, S. 415 ff. KIESEWETTER, Raphael Georg K.: Die Tabulaturen der älteren Praktiker seit Einführung der Figural- und Mensural-Musik. 2. Die Lauten-Tabulatur. In: Allgemeine musikalische Zeitung (AMZ), Heft 9., Leipzig 1831, Sp. 133 ff. KOCZIRZ, Adolf: Österreichischen Lautenmusik zwischen 1650 und 1720, DTÖ Bd. 50, Wien 1918. Reprint: DTÖ, Jhg. XXV/2, Graz 1960 Derselbe: Österreichische Lautenmusik zwischen 1650 und 1720. In: Studien zur Musikwissenschaft, Band V, Leipzig/Wien 1918b. 5. Beiheft der Denkmale der Tonkunst in Österreich, Seite 4 ff. Derselbe: Böhmische Lautenkunst um 1720. In: AltPrager Almanach, Prag 1926, S. 88 ff. Derselbe: Wiener Lautenmusik im 18. Jahrhundert. Landschaftsdenkmale der Musik – Alpen- und Donau Reichsgaue, Wien/Leipzig 1942 MADL, Claire: Johann Christian Anthoni von Adlersfeld: The Original Owner of the Weiss London Manuscript. Journal of the Lute Society of America, Volume XXXIII, 2000, p. 33 ff. MATTHESON, Johann: Grundlage einer Ehrenpforte, woran der Tüchtigsten Capellmeister, Componisten, Musikgelehrten, Tonkünstler und Leben, Wercke, Verdienste u. erscheinen sollen. Zu fernern Ausbau angegeben von Mattheson, Hamburg 1740 (Neuherausgabe durch SCHNEIDER, Max, Berlin 1910) MEYER, Christian et al. (Hrsg.): Sources manuscrites en tablature. Catalogue descriptif. Vol. II: Bundesrepublik Deutschland, Baden-Baden 1994 SIEBMACHER, Johann: Siebmachers Wappenbuch. Die Wappen des böhmischen Adels – Bd. 30. Reprint. Neustadt an der Aisch 1979 Derselbe: Die Wappen bürgerlicher Geschlechter Deutschlands und der Schweiz, Teil 1, Neustadt a.d.A. 1971 Derselbe: Die Wappen des mährischen Adels – Bd. 31. Reprint. Neustadt a.d.A. 1979 Derselbe: Die Wappen des schlesischen Adels – Bd. 17. Reprint. Neustadt a.d.A. 1977 Derselbe: Supplement 1 (1753) – 12 (1806), Reprint München 1979 TREDER, M.: Böhmische Lautenisten des Barock. Teil 1: Aureo Dix. Musik für die 11-chörige Barocklaute. In: Lauten-Info 1/2008 der DLG e.V. Redaktion: Joachim Luedtke, Fürth 2008, S. 11 ff. VOGL, Emil: Aureus Dix und Antoni Eckstein. Zwei Prager Lautenisten. In: Die Musikforschung, XVII. 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Courante “M.A.” (MS New York Public Library, MYO* collection, f. 36r ): Teil 2, im 1. Takt nach dem Auftakt steht auf dem 1. Schlag im Original ein F, das in der Übertragung zum E korrigiert wurde. Bouree “M.Ant.” (MS New York Public Library, MYO* collection, f. 38r): Teil 2, im 5. Takt nach dem Auftakt sind die Buchstaben für die Oberstimme auf dem 2. Schlag kaum zu erkennen. Ich habe hier eine vom Gesamtablauf her wahrscheinliche Lösung gewählt. Saraband “M.Ant:” (MS New York Public Library, MYO* collection, f. 42r): Teil 1, auf dem 1. Schlag im 4. Takt nach dem Auftakt ist die Oberstimme kaum zu erkennen. Es kann sich um den Buchstaben “a” oder “e” handeln. Diese Publikation erschien erstmals im LautenInfo 3/2009, S. 8 ff., der Deutschen Lautengesellschaft e.V. 15 16 17 18 19 Konkordanz: MS-D 40627, f. 111v - 112v. 20 21 22 23