Archaikum: Von der Urzelle zum Bakterium Wiederholung Biogenese: Monomere Grundbausteine (z.B. Aminosäuren) entstanden durch chemische Prozesse in Lösungen sowie an katalytisch aktiven Oberflächen von Mineralen. Ein nicht unbeträchtlicher Teil stammte wahrscheinlich aus Meteoriteneintrag (Kometenkerne) und hatte sich schon in der präsolaren Gas- und Staubwolke gebildet. Die Bedingungen für chemische Reaktionen, die zu organischen Polymeren führten, waren wahrscheinlich auf Pyrit-Oberflächen ideal --> Eisen-Schwefel-Welt im Bereich untermeerischer heißer Quellen • Oberflächen – Metabolismus (Stoffwechsel ohne genetische Information) • Entstehung eines autokatalytisch wirkenden Informationsmoleküls in Form einer RNA (genauer eines Ribozyms) --> RNA-Welt --> stetige Verbesserung durch molekulare Hyperzyklen (Selbstorganisation) --> Reaktionsräume in Urzellen, die sich aus den Biomembranen auf PyritOberflächen gebildet haben Nach Dyson ist es denkbar, dass es zu einer Art „Symbiose“ zwischen Eiweißen mit der Fähigkeit des Metabolismus und den RNA-Enzymen gekommen ist. Am Ende der Entwicklung stand eine Urzelle, die zum Metabolismus fähig war, sich teilen konnte und in Form von RNA Aufbau- und enzymatische Proteine verschlüsselte und in der Lage war, sie primitiv zu synthetisieren. --> besaß wesentliche Lebensmerkmale --> konnte sich in Konkurrenz zu anderen Zellen nach den Regeln der Darwinschen Evolution (Replikation, Mutation, Selektion) in Generationsfolgen selbst optimieren Weitere Entwicklungsschritte: • Umschreiben der brüchigen RNA in stabile DNA (DNA-Welt). • Übergang der (autotrophen) Energiegewinnung durch anorganische Reduktion (Eisen-Schwefel-Welt) über Gärung zur optimal wirkenden Photosynthese (ATP als universeller Energiespeicher) • Entstehung des Genaustauschs (Sex) als wesentliche Methode zur Minderung von Mutationsproblemen durch Neukombination und zur Beschleunigung von Anpassungsleistungen an geänderte Umweltbedingungen --> methanogene Bakterien mit Fähigkeit zur Methanatmung --> Cyanobakterien mit Chlorophyll (vor 3.5 Milliarden Jahren) Entstehung der ersten Eukaryonten vor 1700 Millionen Jahren „Reich der Monera“ 3000: Verstärkte Diversifikation von Bakterien 3300: Erste Spuren von Sauerstoff in der Atmosphäre 3500: Photosynthese wird erfunden 3600: Erste Mikrofossilien von Bakterien 4000 – 3900: Entstehung des Lebens - Biogenese Es gibt zwei Wege zur Erforschung der Evolution des Lebens auf der Erde: a) durch die Untersuchung von Fossilien b) durch die Untersuchung der Gene (molekulare Phylogenie) Die Theorie der Biogenese legt nahe: 1. es gibt einen „unsterblichen“ Bestandteil des Lebens, welches von Generation zu Generation weitergegeben wird --> Gene 2. in Bezug auf die Gene gibt es eine ununterbrochene Linie von der Urzelle bis zum heutigen Lebewesen als Individuum (Ahnenreihe) 3. die heutigen DNA-Sequenzen sind jeweils das Produkt ihrer individuellen Ahnenreihen 4. DNA-Sequenzen ändern sich mit der Zeit durch Mutationen, wobei in der Tendenz nur Mutationen überleben, die einen Überlebensvorteil liefern 5. Durch Vergleich von DNA-Sequenzen zwischen verschiedenen Arten kann der jeweils jüngste gemeinsame Vorfahre ihrer Ahnenreihen (most recent common ancestor, MRCA) bestimmt werden. Phylogenetische Stammbäume ? monophyletischer Stammbaum ? Endosymbiontentheorie •Spirochäten •Mitochondrien •Plastide Übergang Prokaryonten - Eukaryonten Hatena spec. Nephroselmis Lynn Margulis, 1980 Spirochäten Auflösung des monophyletischen Stammbaums durch Endosymbiose Im frühen und mittleren Proterozoikum bestand das Leben auf der Erde aus relativ primitiven prokaryontischen Lebewesen (z.B. Archaebakterien) und aus hochkomplexen eukaryontischen Lebewesen (Protozoa, Algen). --> Der (biologische) Unterschied zwischen Prokaryonten und Eukaryonten ist größer als der zwischen Pflanzen und Tieren. Entstehung mehrzelliger Lebewesen Es konnten nur Organismen im Bereich ökologischer Nischen überleben - heiße Quellen am Meeresgrund (Isolierung von Populationen) - Unterseite der Eisflächen im Bereich der Tropen (Cyanobakterien) (proterozoische Vereisungszyklen) Der Übergang zum Treibhausklima führte zu „biologischen Streß“ mit erhöhter Mutationsrate und Besiedlung zuvor ungenutzer Lebensräume Metazoa Totalvereisungen der Erde führten zum Massenaussterben (Extinktionen) von Organismen Paläoproterozoische Vereisungen (vor ca. 2.3 Milliarden Jahren) Procaryota – Eucaryota Neoproterozoische Vereisungen (vor ca, 0.7 Milliarden Jahren) Eucaryota – Metazoa -- kambrische Explosion --