Geplante Umgehungsstraße Ostring: Rat nicht bereit für klares Signal Ennigerloh (gog). Ein „klares politisches Signal“ zum umstrittenen Dauerbrenner-Thema Ostring hatte die Bezirksregierung in Münster vom Ennigerloher Stadtrat verlangt. Doch dazu konnte sich die Bürgervertretung einmal mehr nicht durchringen. Um die Fördermittel des Landes für den geplanten Ostringbau nicht verfallen zu lassen, hätte der Ennigerloher Stadtrat am Montag eine zweiteilige Erklärung abgeben müssen. Punkt 1: Der Rat verfolgt nachhaltig das Projekt Ostring und beschließt, die Anmeldung zur Förderung nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz aufrecht zu erhalten. Punkt 2: Der Rat beauftragt die Verwaltung, alle für die Planung und die haushaltstechnische Absicherung des Projektes Ostring notwendigen Schritte vorzubereiten, so dass ein Baubeginn im Jahre 2013 möglich ist. Während sich die meisten Ratsmitglieder mit Punkt 1 einverstanden erklären konnten, kam es bei Punkt 2 zu Stimmengleichheit und damit zur Ablehnung. Die 12 CDU-Ratsmitglieder, die drei anwesenden FDP-Vertreter (Udo Ossenbrink fehlte) und Bürgermeister Berthold Lülf lieferten die 16 Ja-Stimmen, SPD, FWG und GAL hielten mit 16 NeinStimmen dagegen. Für die Abgabe der geforderten Erklärung hatte sich Guido Gut- sche (CDU) noch einmal mächtig ins Zeug gelegt. Die Bezirksregierung in Münster biete Ennigerloh die letzte Möglichkeit, an die zwei Millionen Euro Fördergeld zu kommen. „Wir müssen diese Chance annehmen, eine andere wird es nicht mehr geben.“ Die Stadt Ennigerloh könne sich vor dem Hintergrund ihrer miesen Finanzlage derzeit keinen Eigenbeitrag für den Ostring-Bau leisten, begründete Jürgen Wagner (SPD) für die Sozialdemokraten deren Ablehnung von Punkt 2. In die gleiche Kerbe schlug Oliver Lankes (FWG): „Wir wollen den Ostring, aber nicht um jeden Preis.“ Siegfried Darga (GAL) erneuerte seine grundsätzliche Ablehnung des Straßenbauprojekts. Besonderes Augenmerk galt bei der Abstimmung der FDP. Die Liberalen hatten bisher gemeinsam mit SPD, FWG und GAL die haushaltstechnische Absicherung des Ostrings im Ennigerloher Etat aus finanziellen Gründen abgelehnt. Jetzt erklärte FDP-Fraktionssprecher Hans-Henner Eisenhuth die von der Bezirksregierung Münster geforderte Erklärung einschließlich von Punkt 2 für durchaus akzeptabel. Eisenhuth baut darauf, dass sich die Finanzlage der Stadt Ennigerloh zum Ostring-Baubeginn 2013 gebessert haben wird. „Zudem muss man auch einmal über seinen Schatten springen können, um des guten Euro Willen.“