Bronzener Radschläger für das Engagement Zum Tag des Ehrenamtes würdigte die SPD Ehrenamtliche für ihre Tätigkeit Beispiele dafür, wie wichtig ehrenamtliches Engagement ist, gibt es genug: Eine schwangere Frau ohne Aufenthaltserlaubnis kann nicht zum Arzt gehen. Sie hat Angst, abgeschoben zu werden. Oder: Schwerst- und sterbenskranke Patienten, die im Hospiz des Evangelischen Krankenhauses (EVK) liegen. All diesen Menschen helfen die Ehrenamtler, die die SPD am Samstag im Tanzhaus für ihr Engagement ausgezeichnet hat: mit vier „Bürgerengagement-Presen“ für Düsseldorfer Helfer und Unternehmen. Die 73-jährige Klara Bringer hält ihren Preis fest in der Hand, einen bronzenen Radschläger. Sie verbringt viel Zeit im Hospiz des EVK und hilft den Patienten, so gut es geht. Durch sprechen, die Hände halten, einfach da sein: „Das Schwerste ist, mit den Menschen zu schweigen, wenn sie keine Kraft mehr haben zu sprechen. Trotzdem bin ich glücklich, dass ich diese Arbeit machen kann“, sagt sie. Behasti Benaei betreut eine libanesische Familie und konnte bereits einen Sprachkurs vermitteln. Sie arbeitet als eine von 28 „Familienpatinnen in Flingern und Oberbilk“. Das Projekt gibt es erst sei Anfang des Jahres, doch es hat bereits 40 Familien mit Migrationshintergrund geholfen – mit Sprachkursen, sowie Unterstützung bei Arzt- und Amtsbesuchen: Auch das ist den BronzeRadschläger wert, fand die sechsköpfige Jury aus Wirtschaft und Politik. Für ihr jahrelanges Engagement erhielt auch die Genossenschaft „Taxi Düsseldorf“ einen Preis: Die rund 4000 Mitarbeiter spendeten 99 999 Krokuszwiebeln an das „Blaue Band für Düsseldorf“, unterstützen Aids-Aufklärungsaktionen an Karneval und beteiligten sich aktiv am Düsseldorfer Dreck-weg-Tag. Eine weitere Auszeichnung ging an „MediNetz Düsseldorf“, das erst seit Mitte des Jahres besteht. Der Initiative haben sich 40 ehrenamtliche Mitarbeiter angeschlossen – Chirurgen, Augenärzte, Gynäkologen, Allgemeinmediziner. „Wir behandeln kostenlos Flüchtlinge, die keine Aufenthaltsgenehmigung besitzen“, erklärt Mitbegründer und Kinderarzt Alex Rosen. Damit rücke die Organisation „zentrale gesellschaftspolitische Fragen ins Bewusstsein“, so die Jury. In Düsseldorf leben mehrere tausend Menschen ohne Aufenthaltsstatus. Die SPD verleiht den Preis anlässlich ds internationalen „Tages des Ehrenamtes“ seit 2001 jedes Jahr. von Frauke Konzak