LM 12 Pertussis

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Labormedicus
Laborgemeinschaft Rostock GbR
Nummer 12
09. Dezember 2004
Thema:
Pertussis
Pertussishäufungen in Mecklenburg-Vorpommern
Seit einiger Zeit häufen sich sowohl bei ungeimpften, aber auch
geimpften Patienten akute Infektionen mit Bordetella pertussis. In
diesem Jahr ist eine Verdreifachung der bestätigten Pertussisfälle
gegenüber dem Vorjahr zu beobachten.
Steckbrief:
B. pertussis ist der hauptsächliche Erreger des Keuchhustens. Infektionen mit B. parapertussis können ein ähnliches Krankheitsbild hervorrufen, welches aber leichter und kürzer verläuft als eine Infektion
mit B. pertussis. Die höchste Inzidenz der Erkrankung wird in den
Herbst- und Wintermonaten beobachtet. Die Übertragung der Erreger erfolgt durch Tröpfcheninfektion bei engem Kontakt. Die Inkubationszeit beträgt 7-14 Tage. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt am
Ende der Inkubationszeit und dauert etwa 3 Wochen. Bei Antibiotikatherapie ist der Patient 5 Tage nach Therapiebeginn nicht mehr
infektiös.
Diagnostik:
Es wird der Nachweis von B. pertussis-DNA mittels PCR empfohlen.
Die PCR ist sensitiv und schnell. Sie erfasst im Gegensatz zur Kultur
auch bereits abgestorbene Erreger, z. B. nach antibiotischer
Behandlung und ist auch dann Erfolg versprechend, wenn nur
wenige Erreger vorhanden sind (frühe oder späte Stadien der
Erkrankung, geimpfte Personen). Falsch negative Ergebnisse sind
möglich (nicht optimaler Abstrich, zu wenig Material). Für den Nachweis mittels PCR benötigt man besondere Abstrichbestecke ohne
Transportmedium, die Sie im Labor anfordern können.
Die serologische Diagnostik ist dank sensitiver IgA- Bestimmungsmethoden bei länger anhaltendem Husten eine probate Methode
des Nachweises, wenn auch die Interpretation der Befunde durch
Impftiter bei kürzer zurückliegenden Impfungen erschwert werden
kann.
Therapie:
Eine antibiotische Therapie beeinflusst Dauer und Heftigkeit der
Hustenattacken nicht wesentlich, da sie in der Regel nicht früh genug
einsetzt. Sie ist jedoch für eine Unterbrechung von Infektketten von
wesentlicher Bedeutung.
Der Einsatz von Antibiotika ist sinnvoll, solange noch Erreger ausgeschieden werden. Mittel der Wahl ist Erythromycin. Unter Amoxicillin wurden Therapieversager beobachtet. Cephalosporine sind
nicht wirksam.
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Fazit:
Bei länger anhaltendem, therapierefraktärem Husten an eine
Pertussis denken!
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Fr. Dr. Reinecke.
Labormedicus
Nummer 12
09. Dezember 2004
Abrechnung:
EBM 2x4805 - € 32,80
Ausschlussziffer 3481 möglich (meldepflichtige Erkrankung)
Thema:
Pertussis
Neue Befundformulare:
Die neuen Befunde der Laborarztpraxis lassen sich an den
Perforationslinien auf Karteikartengröße verkleinern.
Eine besinnliche Vorweihnachtszeit wünscht Ihnen
Ihr Labor
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