PRESSEMITTEILUNG Zika-Viren:EntwicklungverlässlicherDiagnostikundneuerWirkstoffe ImDeutschenZentrumfürInfektionsforschung(DZIF)werdenForschungsprojekte beiBedarfimbeschleunigtenVerfahreninnerhalbeinerWocheaufdenWeggebracht.DiesbetrifftvorallemneuauftretendeInfektionenundAusbrüchevon Krankenhauskeimen.AktuellentwickelnDZIF-WissenschaftlerneueWirkstoffe gegendieZika-VirensowieeinenverlässlichenStandardtestfürdieDiagnose. DergegenwärtigeZika-AusbruchinMittel-undSüdamerikahatdeutlichgemacht, dassfürneuauftretendeInfektionskrankheitenwieZikanochvielForschungvonnötenist.WiewirdsichdasVirusindernächstenZeitweiterausbreiten,wieviele Menschensindtatsächlichbetroffen,welcheNebenwirkungensindzubefürchten? VongrößterBedeutungfürdiePatientenebensowiefürdieweitereForschungzur AusbreitungisteineverlässlicheDiagnostik.Genausowichtigistes,möglichst schnellwirksameMedikamentegegendasViruszuentwickeln,dasbereitsMillionenMenschengetroffenhat.BeideAufgabenkönnenimDZIFnunmitHochdruck verfolgtwerden. WirkstoffegegenZika-Viren „EsgibtzurzeitwedereinenImpfstoffnocheinMedikamentgegendasZika-Virus“, erklärtDZIF-WissenschaftlerRolfHilgenfeldvonderUniversitätLübeck.Gemeinsam mitseinenKollegenvonderUniversitätHeidelberg,Prof.RolfBartenschlagerund Prof.ChristianKlein,möchteerdieseLückemöglichstschnellschließen.DasZielder Forschergruppebestehtdarin,diedreidimensionalenStrukturenderEnzymedes ViruszuentschlüsselnundWirkstoffezuentwickeln,diedieseangreifenunddie Virusvermehrunghemmen.ImRahmendesDZIFkonntendieWissenschaftlerbereitsdieGrundlagenfüreinZellkultursystemlegen,indemdasZika-Virusuntersuchtwerdenkann.AuchkönnendieWissenschaftlerbereitsaufvielversprechende viraleStrukturenzurückgreifen,diesichalsAngriffspunktefürantiviraleWirkstoffe eignenkönnten. „DieProjektverantwortlichenvereinendiebenötigteExpertiseinderStrukturbiologie,derVirologiemitFlavivirensowiederMedizinalchemie“,betontProfStephan Becker,KoordinatordesDZIF-Schwerpunkts„NeuauftretendeInfektionskrankheiten“.Eristzuversichtlich,dassdasProjektinnerhalbeinesJahrespositiveErgebnisseaufweisenkann. EineverlässlicheDiagnose AuchindemzweitenneugefördertenDZIF-ProjektwerdenschnellErgebnissegebraucht.„DerzeiterfolgtderNachweiseinerakutenInfektionmitZikavorallem übereineBestimmungdesviralenErbgutsinBlutundUrin“,erklärtProf.FelixDrexler,dergemeinsammitProf.ChristianDrostenundseinemTeamanderUniversität BonndiebestehendenDiagnostik-TestsunterdieLupegenommenhat.IhreUntersuchungenzeigten,dassdieinAusbruchsregionengebräuchlichenAssaysoftnicht empfindlichgenugsind,umauchgeringereVirusmengennachzuweisen.Zudem wurdennichtalleVirenstämmevonallenTestsystemengleichermaßenangezeigt. „WirbenötigendringendstandardisierteTests,dieweltweiteinsetzbarsind“,erklärtDrexler.DieindenletztenMonatenaufdenMarktgekommenenindustriellen KitszumZika-NachweisseienfürdiebetroffenenLändermeistnichtfinanzierbar. DieBonnerForscherhabenbereitseineKontrolleentwickelt,dienichtnurdenjeweiligenTestvalidiert,sondernaucheineQuantifizierungderVirus-RNAimBlut oderUrinermöglicht.Derdafürbenutztesog.„Kalibrator“isteinesynthetischhergestellteRNA,diedieverschiedenenZielregionenderVirus-RNAenthält,dieinden gebräuchlichenTestverfahrenverwendetwerden.NunwollensiedieseKontrolle ausweitenaufdenmolekularenNachweisvonDengue-undChikungunya-Viren; dieseVirenzirkulierenderzeitebenfallsinLateinamerika,verursachenähnliche SymptomewiedasZika-VirusundkönntendenKrankheitsverlaufbeiZika-Infektion beeinflussen.StandardisierteTestsystemeundKontrollensollensoweiterentwickeltwerden,dasssieweltweiteinsetzbarsind.„AlleunsereErgebnissewerdenin dieAktivitätenBrasiliensundderWHOzurKoordinierungderBekämpfungdesZikaVirus-Ausbruchseingehen“,erklärtDrexler. WeitereZika-ForschungimDZIF DiegenanntenProjektesindnureinTeilderForschungen,dieimRahmendesDZIF zumThema„Zika-Virus“laufen.HierweitereThemen: AmBernhard-Nocht-Institut(BNI)inHamburgkoordiniertProf.JonasSchmidtChanasitseit2013dieZika-Virus-Forschung.Entwickeltwurdedererstespezifische Zika-Virus-Antikörpertest,zusammenmitderFirmaEUROIMMUN.Außerdemläuft einProjekt,dasklärensoll,welcheFaktorenEinflussaufdieEntstehungundden VerlaufderZika-Virus-Epidemiegenommenhaben.AnhandderErgebnissesollenin ZukunftfrühzeitigStechmücken-Bekämpfungsmaßnahmeninitiiertwerden,umden VerlaufderEpidemiezubeeinflussen. UmdasRisikoeinerdurchZika-VirenausgelöstenEpidemiefürDeutschlandbesser abschätzenzukönnen,infizierenWissenschaftleramBNIimLaborheimischeMückenmitdemZika-Virusunduntersuchen,obsiedenErregerübertragenkönnen.In denGebieten,indenendasZika-Virusendemischist,wurdenLaboreaufgebaut,um weitergehendeStudiendurchführenzukönnen.DieseStudienkonzentrierensich sowohlaufdieErforschungderVirusökologiealsauchaufdienähereUntersuchung desVerlaufseinerZika-Virus-InfektionbeiSchwangeren. PressemitteilungenzuZIKAimDZIF Zika-DiagnostiksiehePressemitteilungvom12.Mai2016 DZIF-ExpertennehmenStellung:Pressemitteilungenvom29.Januarund2.März 2016 Kontakt Prof.RolfHilgenfeld DZIF-Schwerpunkt„NeuauftretendeInfektionskrankheiten“ UniversitätLübeck T+4945131013101oder+491772412455 E-Mail:[email protected] Prof.JanFelixDrexler DZIF-Schwerpunkt“NeuauftretendeInfektionskrankheiten” UniversitätBonn T+4922828711697 E-Mail:[email protected] Prof.JonasSchmidt-Chanasit DZIF-Schwerpunkt“NeuauftretendeInfektionskrankheiten“ Bernhard-Nocht-InstitutfürTropenmedizin T+494042818546 E-Mail:[email protected] Pressekontakt KarolaNeubertundJannaSchmidt DZIF-Pressestelle T+4953161811170/1154 E-Mail:[email protected]