ISBN 978-3-8094-3757-4 1. Auflage © 2017 by Bassermann Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München Copyright © 2016 by Arcturus Holdings Limited/Barrington Barber Die englische Originalausgabe erschien erstmals 2016 unter dem Titel The Art of Mindful Drawing. Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne die Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen. Projektkoordination dieser Ausgabe: Dr. Iris Hahner Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad Aibling Übersetzung: Claudia Maria Weiß Redaktion und Producing: Dr. Alex Klubertanz Herstellung: Elke Cramer Die Informationen in diesem Buch sind vom Autor und vom Verlag sorgf­ältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sachund Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Druck und Bindung: Těšínská tiskárna, Český Těšín Printed in the Czech Republic Verlagsgruppe Random House FSC® N001967 INHALT Einführung6 Achtsames Zeichnen lernen 8 Inspiration aus der Natur 22 Mandalas: Blick auf den Kosmos 52 Künstlerische Inspiration 68 EINFÜHRUNG Mithilfe dieses Buches können Sie die Grundlagen des achtsamen Zeichnens erlernen. Diese ermöglichen es Ihnen, Ihre Aufmerksamkeit auf eine einfache und stressfreie Tätigkeit zu konzentrieren – das Erfassen und Wiedergeben von Formen und Mustern. Die Gedanken kommen dabei zur Ruhe, sodass Sie sich wie bei einer Meditation entspannen können. Wir beginnen mit einigen einfachen Übungen, um Ihre Aufmerksamkeit auf das Beobachten zu lenken, ohne sich dabei um das Ergebnis kümmern zu müssen. Diese stille Konzentration ist eine Möglichkeit, unseren überaktiven Geist zu beruhigen, der permanent versucht, uns alle möglichen Dinge zu Bewusstsein zu bringen, die unser Interesse wecken könnten. Indem wir eine kontrollierte Methode verwenden, um unsere Aufmerksamkeit auf relativ einfachen, aber genau festgelegten Übungen ruhen zu lassen, ist es möglich, diese aufgeregte Ablenkung abzustellen, und die Aktivität, mit der wir gerade beschäftigt sind, distanzierter wahrzunehmen. Das kann zu einem ruhigeren, objektiveren Blick auf das, was wir tun, führen, ohne es weniger interessant erscheinen zu lassen – vielmehr verbessert es unsere Fähigkeit zu zeichnen. Die Leidenschaft, die ein Künstler spürt, wenn er mit seinen Fähigkeiten arbeitet, wird dann durch eine gewisse Unvoreingenommenheit ausgeglichen, sodass er oder sie den Effekt des Kunstwerks besser beurteilen kann. Die dekorativen Formen von Mandalas und ähnlichen Motiven sind hilfreich, weil sie einerseits ein tief gehendes Interesse daran voraussetzen, welche Wirkung das Muster entfalten wird, andererseits die Fähigkeit schulen, solche Formen ohne Beurteilung des Ergebnisses zu zeichnen. Je öfter Sie üben, mit Gelassenheit zu zeichnen, umso leichter wird es Ihnen fallen, dabei einfallsreich und kreativ zu sein. Auch ohne die kritische Stimme in Ihrem Kopf werden Sie in der Lage sein, jede Form und jedes Zeichen so zu verbessern, dass das Ergebnis an künstlerischem Wert gewinnt. Die meisten gelungenen Kunstwerke sind das Ergebnis sorgfältiger, intensiver Arbeit. Gönnen Sie dem künstlerischen, emotionalen Teil Ihres Gehirns ein wenig Erholung und Vergnügen, indem Sie diese Zeichenmethoden für dekorative Bilder, die auf den Formen der Natur und der Geometrie basieren, ausprobieren. Sie können die Übungen in diesem Buch ohne große Voraussetzungen angehen. Sie benötigen nur ein paar Zeichenstifte, etwas Papier – und vor allem ein wenig Zeit. Barrington Barber ACHTSAMES ZEICHNEN LERNEN Dieses Kapitel enthält eine Reihe einfacher Zeichenübungen, die sich auf das grundlegende Zeichnen von Linien und Formen konzentrieren. Ziel ist es hier, den Blick während des Zeichnens unverwandt auf die Spitze des Bleistifts zu richten. Bei diesen ersten Übungen geht es darum, die volle Aufmerksamkeit darauf zu lenken, Zeichen zu Papier zu bringen. Darum geht es eigentlich beim Zeichnen, auch wenn wir oft versuchen, dem Ganzen eine andere Bedeutung zu geben. Es geht mehr um den Prozess als um das Endergebnis. LINIEN Bei diesen Übungen geht es zunächst nur darum, eine Linie so gerade wie möglich zu ziehen, ohne dabei ein perfektes Ergebnis anzustreben. Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit ganz auf die praktische Erfahrung lenken, wächst das Vertrauen in die Linien, die dabei entstehen. Am Anfang mögen sie nicht besonders wohlgeformt sein, aber wenn Sie sich ganz auf die Bewegung der Bleistiftspitze konzentrieren, werden Sie merken, wie Ihre Gedanken zur Ruhe kommen und Ihre Zeichen sich verbessern. 1. Beginnen Sie damit, eine Folge gerader, vertikaler Linien zu zeichnen, mit kleinem, immer gleichem Abstand zueinander und in gleicher Länge. Richten Sie Ihre volle Aufmerksamkeit auf die erscheinenden Linien und achten Sie nur auf deren Geradlinigkeit und Einfachheit. 2. Zeichnen Sie dann in gleicher Weise eine Folge horizontaler Linien. Sie haben nun zwei Quadrate mit geraden Linien, die in unterschiedliche Richtungen verlaufen. Wiederholen Sie diese Übung so lange, bis Ihre Aufmerksamkeit ganz auf Ihre Linien gerichtet ist und Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. 3. Zeichnen Sie nun parallele Linien, die diagonal verlaufen und ein Quadrat ergeben. Das ist etwas schwieriger, da Sie nun bei jeder Linie entscheiden müssen, wie lang sie sein soll, statt sie der Länge der vorhergehenden Linie anzupassen. Zeichen Sie so, wie es Ihnen leichtfällt. 4. Zeichnen Sie dann diagonale Linien, die in die entgegengesetzte Richtung verlaufen. Sie werden merken, dass es oft ziemlich schwierig ist, die Linien gerade hinzubekommen, aber seien Sie beruhigt, das passiert auch ausgebildeten Künstlern. Hier geht es vor allem darum, die Aufmerksamkeit auf die Bleistiftspitze zu richten. 5. Versuchen Sie nun, bei etwas komplizierteren Übungen Ihre Aufmerksamkeit auf dem Bleistift zu halten. Beginnen Sie mit einer Folge horizontaler Zickzack-Zeichen, die alle die gleiche Länge und den gleichen Winkel haben, quer über das Blatt. Nach den ersten Strichen wird die Zickzack-Linie ganz selbstverständlich dahinfließen, lassen Sie dennoch Ihre Aufmerksamkeit nicht abschweifen. Zeichnen Sie so viele Zickzack-Linien wie Sie mögen, bis Sie mit der Bewegung und dem Ergebnis zufrieden sind. 6. Diese Übung mit einer Folge verschlungener Bogen quer über die ganze Seite ist fließender. Zeichnen Sie die Bogen so ähnlich wie möglich und spüren Sie, wie leicht es Fingern und Handgelenk fällt, die Formen hervorzubringen. Üben Sie so lange, bis die Bewegung ganz leicht und fließend wird. Wenn Ihre Hand oder Ihr Handgelenk angespannt sind, entspannen Sie, bevor Sie weitermachen. In Ihrem Körper sollte so wenig Anspannung wie möglich sein, ebenso in Ihrem Geist. 10 Linien 7. Zeichnen Sie nun ein gleichseitiges Dreieck, also ein Dreieck, dessen drei Seiten alle gleich lang sind. Anfangs werden die Seiten vermutlich nicht gleich lang sein. Konzentrieren Sie sich daher voll auf diese Übung und lassen Sie nicht locker, bis Sie Ihr Ziel erreicht haben. 8. Zeichnen Sie nun ein weiteres Dreieck, diesmal mit der Spitze nach unten. Vielen fällt es entweder leichter, ein Dreieck mit der Spitze nach oben zu zeichnen, oder eines mit der Spitze nach unten. Vielleicht ist das bei Ihnen auch so. Konzentrieren Sie sich auf die Übung und finden Sie es heraus. 9. Zeichnen Sie nun zwei gleichschenklige Dreiecke, deren Spitzen in entgegengesetzte Richtungen weisen. Diese Dreiecke haben zwei gleich lange Seiten und eine kürzere Seite. 10. Zeichnen Sie zwei rechtwinklige Dreiecke so nah nebeneinander wie hier abgebildet und achten Sie darauf, dass die Dreiecke möglichst gleich groß sind. 11. Sie wissen genau, wie ein Quadrat aussieht, und doch stellt das Zeichnen eines exakten Quadrats Ihr Augenmaß auf die Probe. Denken Sie beim Zeichnen immer daran, dass alle Seiten gleich lang und alle Ecken rechtwinklig sind. 12. Wenn Ihnen die Quadrate gut gelingen, zeichnen Sie als Nächstes ein auf der Spitze stehendes Quadrat, also eine Raute. Es ist gar nicht so einfach, die Winkel korrekt zu zeichnen. 13. Zeichnen Sie nun ein Quadrat, in dem so viele kleinere Quadrate enthalten sind wie möglich. Zeichnen Sie zunächst alle Quadrate im gleichen Winkel. Beginnen Sie dann von Neuem und drehen Sie jedes neue Quadrat jeweils um 45 Grad, sodass die Quadrate abwechselnd auf der Spitze und der Seite stehen. 11 UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Barrington Barber Das Achtsamkeits-Zeichenbuch DEUTSCHE ERSTAUSGABE Paperback, Broschur, 96 Seiten, 22,5 x 28,0 cm ISBN: 978-3-8094-3757-4 Bassermann Erscheinungstermin: April 2017 Meditatives Zeichnen leicht gemacht Mit diesem einzigartigen und innovativen Zeichenbuch kann jeder seine kreativen Fähigkeiten entwickeln. Gleichzeitig erlaubt die Konzentration beim Zeichnen, die Umwelt auszublenden, sich zu entspannen und zur inneren Ruhe zu gelangen. Wie dies geht, zeigt der bekannte Zeichenguru Barrington Barber in seinem neuesten Werk. So entstehen Mandalas, dekorative Bilder, Formen und Muster, die durch die Natur inspiriert sind und sich nach Fertigstellung perfekt zum Ausmalen eignen.