"Naturschätze Steinachtal", 1. Teil, 19. April < 2. Mai 2015 der

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Fotoausstellung &quot;Natursch&auml;tze Steinachtal&quot;, 1. Teil, 19. April &lt; 2. Mai 2015
der Gr&uuml;nen Initiative Wilhelmsfeld (GIW)
Caf&eacute; Junghans, Wilhelmsfeld
2. Teil: 3. &lt; 15. Mai 2015
Die Fotografen
Christine Jung (www.living-nature.eu)
Jahrgang 1977, Diplom-Biologin, lebt in Mannheim. Sie ist Mitglied der
Gesellschaft f&uuml;r Naturschutz und Ornithologie RLP (GNOR) und der
Naturfotografen for Nature. Vor der Haust&uuml;r liegen ihre fotografischen
Schwerpunkte auf der Makrofotografie, w&auml;hrend in den Urlauben die
Vogelwelt im Fokus steht.
Hans-Eckart K&ouml;ster
Jahrgang 1937, Diplom-Ingenieur, lebt als gelernter Gro&szlig;st&auml;dter (Berlin) seit
1974 in Heiligkreuzsteinach. Vorsitzender der BUND-Gruppe Steinachtal.
Seine besonderen Interessen gelten dem Umweltschutz und den
regenerativen Energien. Die Fotografie von Natur und Landschaft ist eines
mehrerer Hobbies.
Andreas Kuhn
Hans-Peter Merkel
Jahrgang 1960, Schreiner, lebt in Mannheim. Engagiert sich f&uuml;r
Naturschutzfragen speziell f&uuml;r Libellen und Schmetterlinge. Libellen- und
Faltermonitoring f&uuml;r das Regierungspr&auml;sidium und Naturkundemuseum
Karlsruhe. Dozent an der Abendakademie Mannheim f&uuml;r Natur- und
Makrofotografie. &Ouml;konomie und Naturschutz k&ouml;nnen miteinander verbunden
werden, man muss nur wollen.
Hans Reinhard (www.reinhard-tierfoto.de)
Durch die Liebe zur heimischen Natur zur Naturfotografie gekommen. Seit
Jahren einer der profiliertesten deutschen Naturfotografen. Zahllose
Ver&ouml;ffentlichungen und Reisen rund um den Globus und trotzdem oder
gerade deshalb liegt ihm der Schutz der heimischen Natur besonders am
Herzen. Lebt auf seinem Bauernhof am Ende des Eiterbachtals.
Dr. Jochen Schwarz ([email protected])
Geboren 1960, Diplom-Biologe, lebt in Wilhelmsfeld. F&uuml;r die Fraktion der
Gr&uuml;nen Initiative Wilhelmsfeld (GIW) im Gemeinderat seit 2014. Seit zehn
Jahren als Hobby-Naturfotograf unterwegs – zuhause, in Deutschland und
im Ausland. Derzeitiger Schwerpunkt ist die Insektenfotografie. Leitet den
Naturkundlichen Bestimmungsservice &quot;NATURSCH&Auml;TZE STEINACHTAL&quot;
der GIW.
Fotoausstellung &quot;Natursch&auml;tze Steinachtal&quot;, 1. Teil, 19. April &lt; 2. Mai 2015
Die Bilder
Ringelnatter (Natrix natrix)
Andreas Kuhn
Die Ringelnatter ist eine gro&szlig;e Schlange; sie kann bis 150 cm lang werden.
Dabei ist sie jedoch v&ouml;llig harmlos f&uuml;r den Menschen: &Uuml;berrascht man sie,
versucht sie zu fl&uuml;chten, schlimmstenfalls sondert die Schlange ein
&uuml;belriechendes Sekret ab. Die Wasserschlange bevorzugt Feuchtgebiete mit
gen&uuml;gend Unterschlupf und vor allem Legem&ouml;glichkeiten f&uuml;r die Eier. Tiere,
die in der N&auml;he des Menschen leben, platzieren ihr Gelege gern in
Komposthaufen oder Bergen von Grasschnitt und nutzen die entstehende
G&auml;rungsw&auml;rme zum Ausbr&uuml;ten der Eier. Die Gelege beinhalten im
Durchschnitt 20-40 Eier und werden im Juni oder Juli gelegt; die
Jungschlangen schl&uuml;pfen im September. Die Ringelnatter ern&auml;hrt sich u.a.
von anderen Amphibien, beispielsweise Erdkr&ouml;ten. Auch Kleins&auml;uger wie
M&auml;use und &auml;hnliches stehen auf dem Speiseplan.
Zauneidechse (Lacerta agilis)
Christine Jung
Ab Anfang M&auml;rz kann man Zauneidechsen beim morgendlichen Sonnenbad
beobachten. Haben die Echsen ihre „Betriebstemperatur“ erreicht, gehen sie
auf Nahrungssuche. Zum Beutespektrum z&auml;hlen vor allem Insekten sowie
Spinnen und Regenw&uuml;rmer. Die F&auml;rbung und Zeichnung ist je nach
Individuum, Geschlecht, Altersstadium und Jahreszeit sehr variabel. So sind
die M&auml;nnchen zur Paarungszeit gr&uuml;n gef&auml;rbt (je nach Individuum
unterschiedlich ausgepr&auml;gt), w&auml;hrend die Jungtiere eine br&auml;unliche F&auml;rbung
besitzen, oft mit auff&auml;lligen Augenflecken auf R&uuml;cken und Seiten. Best&auml;nde
der Zauneidechse werden vor allem durch die Zerst&ouml;rung von
Lebensr&auml;umen und Kleinstrukturen in der Landschaft dezimiert. In
Deutschland werden sie auf der Vorwarnliste gef&uuml;hrt.
Blindschleiche (Anguis fragilis), Heiligkreuzsteinach
Hans-Eckart K&ouml;ster
Die Blindschleichen, hier beim Paarungsritual, werden wegen ihres
schlangen&auml;hnlichen Aussehens oft als Schlangen gesehen, sind aber eine
Echsenart. Auch ihr Name ist irref&uuml;hrend: Sie ist nicht blind, sondern dieser
Name wurde aus dem althochdeutschen plintslicho abgeleitet, was so viel
wie „blinkender Schleicher“ bedeutet. Im Garten trifft man diesen Gast h&auml;ufig
im Bereich des Komposthaufens. Mit seiner favorisierten Ern&auml;hrung
unterst&uuml;tzt er den engagierten G&auml;rtner beim Kampf gegen die
Nacktschnecken!
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Fotoausstellung &quot;Natursch&auml;tze Steinachtal&quot;, 1. Teil, 19. April &lt; 2. Mai 2015
Grasfrosch (Rana temporaria)
Christine Jung
Zusammen mit den &auml;hnlich aussehenden Arten wie dem Springfrosch und
dem Moorfrosch wird der Grasfrosch unter dem Sammelbegriff
„Braunfr&ouml;sche“ gef&uuml;hrt. In Deutschland ist der Grasfrosch noch mehr oder
weniger geschlossen verbreitet. Der Grasfrosch ein sogenannter
„Explosivlaicher“, dessen Fortpflanzungsphase zeitlich sehr konzentriert an
wenigen Tagen Mitte bis Ende M&auml;rz abl&auml;uft. Nach der Eiablage verlassen
die Tiere meist sehr rasch das Gew&auml;sser und gehen zum Landleben &uuml;ber.
Nachts gehen die Fr&ouml;sche auf die Jagd nach Insekten, Asseln, W&uuml;rmern,
Spinnen und Nacktschnecken, tags&uuml;ber verstecken sie sich an feuchten
Pl&auml;tzen zwischen Vegetation oder unter Steinen bzw. Totholz.
Erdkr&ouml;te (Bufo bufo), Altenbach
Christine Jung
Die Erdkr&ouml;te ist neben dem Grasfrosch, dem Teichfrosch und dem
Teichmolch die h&auml;ufigste Amphibienart in Europa. In Deutschland kommt sie
nahezu fl&auml;chendeckend vor. Die Erdkr&ouml;te ist im Allgemeinen d&auml;mmerungsaktiv. Tags&uuml;ber ruhen die Tiere z.B. unter Steinen oder Laub oder in selbst
gegrabenen Erdl&ouml;chern. Die Nahrung der Erdkr&ouml;ten besteht aus W&uuml;rmern,
Schnecken, Asseln, Spinnen und unterschiedlichen Insekten, die sie auf
ihren n&auml;chtlichen Streifz&uuml;gen erbeuten. 2012 wurde die Erdkr&ouml;te zum &quot;Lurch
des Jahres&quot; gew&auml;hlt.
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Christine Jung
Unken kann man leicht anhand ihrer herzf&ouml;rmigen Pupillen von Fr&ouml;schen
und Kr&ouml;ten unterscheiden. Im Gegensatz zu den letztgenannten leben
Unken in Pf&uuml;tzen und kleinen T&uuml;mpeln. Bei Gefahr nehmen sie manchmal
die sogenannte Kahnstellung ein. Dabei macht die Unke ein Hohlkreuz, so
dass die R&auml;nder ihres intensiv gef&auml;rbten Bauches von oben sichtbar werden.
Dies soll Fressfeinde vor dem Hautgift warnen, das sie in dieser Situation
absondert. 2014 wurde die Gelbbauchunke zum &quot;Lurch des Jahres&quot; gew&auml;hlt.
Gem&auml;&szlig; Roter Liste ist sie stark gef&auml;hrdet (Kategorie 2).
Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Heiligkreuzsteinach
Hans-Eckart K&ouml;ster
Zu den gr&ouml;&szlig;ten und auff&auml;lligsten Tagfaltern geh&ouml;rt der Schwalbenschwanz,
er erreicht eine Spannweite von bis zu 75 mm. Schon die gr&uuml;n-schwarz
geringelte Raupe mit den orangen Punkten, h&auml;ufig auf Mohrr&uuml;ben
anzutreffen, f&auml;llt durch ihre kr&auml;ftigen Farben auf. Bei g&uuml;nstigem Klima
k&ouml;nnen bis zu 3 Generationen produziert werden. Die SeptemberNachkommen &uuml;berstehen den Winter als Puppe und schl&uuml;pfen im Fr&uuml;hjahr.
Dieser Schmetterling ist fast auf der ganzen Welt anzutreffen.
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Fotoausstellung &quot;Natursch&auml;tze Steinachtal&quot;, 1. Teil, 19. April &lt; 2. Mai 2015
Distelfalter (Vanessa cardui), Heiligkreuzsteinach
Hans-Eckart K&ouml;ster
Der Distelfalter geh&ouml;rt ebenfalls in die Gruppe der Wanderfalter. Erst seit
kurzem konnte man durch Radarmessungen nachweisen, dass diese Flieger
beim Wechsel vom Sommer- zum Winterquartier Entfernungen bis zu
15000 km zur&uuml;cklegen, dabei werden H&ouml;hen bis zu 3000 m erreicht. Bei
g&uuml;nstigen Witterungsbedingungen k&ouml;nnen 2 Generationen produziert
werden. Die stacheligen, schwarzen Raupen ern&auml;hren sich vorwiegend von
Disteln (!) und Brennnesseln.
Uhu (Bubo bubo), Wilhelmsfeld
Jochen Schwarz
Das war ein ganz besonderer Tag Ende Mai 2014, als sich, am Abend zwar,
aber doch noch bei taghellem Licht, ein Uhu auf das Balkongitter eines
Hauses im Wilhelmsfelder Oberdorf setzte und sich minutenlang nicht daran
st&ouml;rte, dass drei neugierige Menschen von unten zu ihm hochschauten einer sogar mit Kamara. Es zeigte sich sp&auml;ter beim Abflug, dass der Vogel
nicht beringt und somit ein echter Wildvogel war. Mit bis zu 1,70 m
Spannweite und bis knapp 3,5 kg sind Uhus unsere gr&ouml;&szlig;ten heimischen
Eulen.
Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Hans Reinhard
Der kr&auml;hengro&szlig;e Schwarzspecht ist bei uns der gr&ouml;&szlig;te Vertreter der
Spechte. Mit seinem schwarzen Gefieder kann man ihn tats&auml;chlich leicht mit
einer Kr&auml;he verwechseln. Sp&auml;testens aber der imposante und weithin
h&ouml;rbare Kontaktruf, der sich wie ein langgezogenes &quot;Klii&ouml;&ouml;&ouml;&ouml;&ouml;h&quot; anh&ouml;rt,
verr&auml;t dem Waldspazierg&auml;nger, wen er da vor sich hat. Auch der Flugruf
&quot;Ripripriprip...&quot; ist ein eindeutiges Merkmal f&uuml;r den Schwarzspecht. Seine
Nisth&ouml;hle, die er vorwiegend in gr&ouml;&szlig;eren Buchen, aber auch in
verschiedenen Nadelb&auml;umen anlegt, wird gerne nachfolgend von der
seltenen Hohltaube zum Br&uuml;ten genutzt, deren Verbreitung damit ganz
wesentlich an die des Schwarzspechts gebunden ist. Der Schwarzspecht ist
derzeit mit allgemein wachsenden Best&auml;nden in Ausbreitung begriffen.
Habicht (Accipiter gentilis)
Hans Reinhard
Auf dem Foto sehen wir einen j&uuml;ngeren Altvogel. Das verr&auml;t zum einen die
Quersteifung von Brust und Bauch – Jungv&ouml;gel tragen im ersten Jahr an
diesen Stellen ein braunes Tupfenmuster, das sie zuverl&auml;ssig vor Angriffen
&auml;lterer Artgenossen sch&uuml;tzt – zum anderen das noch recht helle Auge.
Dieses f&auml;rbt sich mit zunehmendem Alter dunkelgelb, orange und sogar rot.
Habichte sind verwegene J&auml;ger, die auf der Jagd auch im dichten Wald alles
geben und sich dabei selbst nicht schonen. Mit ihren im Vergleich mit
anderen etwa gleichgro&szlig;en Greifv&ouml;geln sehr starken F&uuml;&szlig;en k&ouml;nnen sie auch
gr&ouml;&szlig;ere Beute wie ausgewachsene Kaninchen und Junghasen schlagen und
sicher halten, wobei die kleineren M&auml;nnchen eher leichtere Beutetiere,
zumeist V&ouml;gel, jagen.
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Fotoausstellung &quot;Natursch&auml;tze Steinachtal&quot;, 1. Teil, 19. April &lt; 2. Mai 2015
Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta)
Hans-Peter Merkel
Der deutsche Name dieser Gro&szlig;libelle weist auf die jahreszeitlich sp&auml;te
Flugzeit hin – es handelt sich um die in Mitteleuropa am sp&auml;testen
auftretende Art der Edellibellen. In den Monaten Juli/August bis Oktober ist
die sehr lebhafte Art an pflanzenreichen stehenden Gew&auml;ssern anzutreffen.
Bevorzugt werden Weiher mit Schilfg&uuml;rtel oder Seggenrieden in
ausgedehnten Verlandungszonen. Nachdem die Herbst-Mosaikjungfer ihr
Areal in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten ausgedehnt hat, gilt sie etwa
in Deutschland gem&auml;&szlig; Roter Liste nicht als eine gef&auml;hrdete Art, sondern tritt
stellenweise sogar sehr h&auml;ufig auf. Regional und lokal k&ouml;nnen Best&auml;nde
aber durchaus bedroht sein.
Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii)
Hans-Peter Merkel
Bei der Zweigestreiften Quelljungfer handelt es sich um eine sehr gro&szlig;e
Libelle; die Weibchen erreichen K&ouml;rperl&auml;ngen um die 8,5 cm. Diese Art lebt
an Bergb&auml;chen und an sandgr&uuml;ndigen Tieflandb&auml;chen mit einer recht guten
Wasserqualit&auml;t. Die Flugzeit liegt in Mitteleuropa zwischen Anfang Juni und
Ende September/Anfang Oktober, mit einem Schwerpunkt im Juli und
August. Die Art gilt als gef&auml;hrdet und ist in Deutschland gesetzlich
„besonders gesch&uuml;tzt“
Fr&uuml;he Adonisjungfer (Pyrrhosoma nymphula)
Hans-Peter Merkel
Die Fr&uuml;he Adonisjungfer ist eine Kleinlibellenart, deren deutscher Name auf
ihr zeitiges Erscheinen (ab April) sowie ihre rot-schwarze F&auml;rbung
zur&uuml;ckgeht, die der von rotbl&uuml;henden Adonisr&ouml;schen &auml;hnelt. Neben der
Scharlachlibelle (Ceriagrion tenellum) ist die Fr&uuml;he Adonislibelle die einzige
rotgef&auml;rbte Kleinlibellenart in Mitteleuropa. Da die Fr&uuml;he Adonisjungfer eine
dichte Ufervegetation bevorzugt, in der die Tiere sich verbergen k&ouml;nnen, und
nur relativ selten frei sitzt, wird diese weitverbreitete und auff&auml;llig gef&auml;rbte Art
nicht so oft wahrgenommen wie andere h&auml;ufige Kleinlibellen. Obwohl sie
aufgrund ihrer H&auml;ufigkeit nicht gef&auml;hrdet ist, steht die Art wie alle heimischen
Libellen unter Naturschutz.
Ohrf&ouml;rmige Glasschnecke (Eucobresia diaphana),
Bannwald &quot;Waldecker Schlosswald&quot;, Heiligkreuzsteinach
Jochen Schwarz
Die Ohrf&ouml;rmige Glasschnecke ist eine kleine Halbnacktschnecke aus der
Familie der Glasschnecken. Selbst wenn sie sich ausstreckt, wird sie nur
etwa 2 cm lang. Sie kann sich nicht wie etwa Weinbergschnecken in ihr
Geh&auml;use zur&uuml;ckziehen. Der schwarze Mantel bedeckt die Geh&auml;usespitze.
Ihr Lebensraum sind k&uuml;hlfeuchte Stellen in W&auml;ldern mit viel Krautvegetation
und Steinen, wo sie sich von zerfallenen Pflanzenteilen ern&auml;hrt.
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Fotoausstellung &quot;Natursch&auml;tze Steinachtal&quot;, 1. Teil, 19. April &lt; 2. Mai 2015
Trauer-Rosenk&auml;fer (Oxythyrea funesta)
Christine Jung
Trauer-Rosenk&auml;fer leben in W&auml;rmegebieten, vor allem in Nordafrika und
dem restlichen Mittelmeerraum, auf Steppenheiden und Kalkb&ouml;den. Die
K&auml;fer kommen auch in der N&auml;he von Waldr&auml;ndern und bl&uuml;tenreichen Wiesen
vor. In Deutschland sind sie laut Roter Liste stark gef&auml;hrdet (Kategorie 2).
Bei &auml;lteren K&auml;fern sind meist keine Haare mehr auf den Fl&uuml;geldecken zu
finden, da diese mit der Zeit abgerieben werden.
Oecophora bractella (ohne deutschen Namen), Wilhelmsfeld
Jochen Schwarz
Ein ganz besonderer Juwel unserer W&auml;lder ist dieser nur etwa 10 mm gro&szlig;e
Kleinschmetterling aus der Familie der Faulholzmotten. Er ist aufgrund
seiner besonderen F&auml;rbung unverwechselbar - wenn man ihn denn entdeckt
hat. Besonders sch&ouml;n sind auf den Vorderfl&uuml;geln die blaumetallischen
Schuppen, die aber nur bei bestimmten Lichtverh&auml;ltnissen so sichtbar sind
wie in diesem Foto. Man findet ihn in Laubw&auml;ldern und Parks an
abgestorbenem B&auml;umen und an Polterholz, so wie hier auf einem
Buchenstammpolter im Mischwald.
Geb&auml;nderter Pinselk&auml;fer (Trichius fasciatus) und Fleckenh&ouml;rniger
Halsbock (Corymbia maculicornis), Wilhelmsfeld
Jochen Schwarz
Der Geb&auml;nderte Pinselk&auml;fer (im Bild oben) ist ein entfernter Verwandter des
Maik&auml;fers. Pinselk&auml;fer - es gibt bei uns noch zwei weitere sehr &auml;hnliche
Arten - imitieren mit ihrer starken Behaarung und der schwarzgelben
F&auml;rbung das Aussehen von Hummeln und t&auml;uschen so eine besondere
Wehrhaftigkeit vor, die sie gar nicht haben. W&auml;hrend die Larven sich von
Totholz ern&auml;hren, fressen die K&auml;fer Bl&uuml;tenpollen von Korb- und
Doldenbl&uuml;tlern und Rosen. Der Fleckenh&ouml;rnige Halsbock (unten) interessiert
sich offenbar ebenfalls f&uuml;r die Pollen. Beide Arten sind daher auf
bl&uuml;tenreichen Bergwiesen und auf Waldlichtungen anzutreffen.
Steinfliege (Brachyptera seticornis)
Andreas Kuhn
Die Steinfliegen halten sich gerne an sauberen und bewegten „Wildb&auml;chen“
auf, wo sie sich als sog. Imago, d.h. als erwachsenes und geschlechtsreifes
Tier, in der Ufervegetation aufhalten. Die Eier der weiblichen Tiere werden
einige Tage nach der Befruchtung direkt in das ufernahe Wasser
abgegeben. Das Weibchen tr&auml;gt den sog. Eiballen, der 2-400 Eier enth&auml;lt,
bis zur „Legereife“ der Eier au&szlig;en an ihrem K&ouml;rper Das sind einige Tage. Auf
dem Bild ist der herabgekr&uuml;mmte Hinterleib zu erkennen, unter dem sich der
Eiballen befindet. Die Larven leben r&auml;uberisch, bis sie sich zur letzten
H&auml;utung aus dem Wasser begeben und am Ufer zum erwachsenen Insekt
werden.
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Fotoausstellung &quot;Natursch&auml;tze Steinachtal&quot;, 1. Teil, 19. April &lt; 2. Mai 2015
Bachhaft (Osmylus fulvicephalus)
Andreas Kuhn
In feuchten, schattigen Bachniederungen ist der bis 50 mm gro&szlig;e Bachhaft
zu finden. &Uuml;berall verbreitet ist er jedoch nicht h&auml;ufig zu sehen. Die zu den
Netzfl&uuml;glern (Planipennia) geh&ouml;renden Insekten ern&auml;hren sich von toten
Insekten, die verungl&uuml;ckt oder als Reste von anderen r&auml;uberischen Insekten
wie z.B. Spinnen zur Verf&uuml;gung stehen. Die &Uuml;berbleibsel von H&auml;utungen
anderer Insekten stehen ebenfalls auf dem Speiseplan. Die sehr beh&auml;bigen
Bachhafte k&ouml;nnen zum Beispiel die Reste einer Spinnenmahlzeit direkt aus
dem Netz der Spinne entfernen, ohne von ihr angegriffen zu werden. Die
Larven der Bachhafte leben r&auml;uberisch in Gew&auml;ssern und entwickeln sich
innerhalb eines Jahres zum fertigen Insekt.
Eintagsfliege (Ephemera spec.)
Andreas Kuhn
Wie der Name schon sagt, hat die auf dem Bild erkennbare Eintagsfliege
kein langes Leben zu erwarten, der weitaus gr&ouml;&szlig;te Teil davon liegt bereits
hinter ihr. Die Entwicklung vom Ei bis zum Imago (geschlechtsreifes Tier)
dauert mindestens 2 Jahre, wobei die letzte H&auml;utung au&szlig;erhalb des
Larvengew&auml;ssers vollzogen wird. Die Larven selbst leben in
selbstgegrabenen H&ouml;hlen am Gew&auml;ssergrund und filtrieren ihn nach
verwertbaren Substanzen durch. Die erwachsenen Tiere nehmen keine
Nahrung mehr auf und nutzen den nun als Verdauungsorgan &uuml;berfl&uuml;ssig
gewordenen Darm als stabilisierende Unterst&uuml;tzung des recht schwachen
Au&szlig;enskelettes. Alle Ein- und Ausg&auml;nge des Darmes sind verschlossen und
mit Luft gef&uuml;llt. Ein bekanntes Ph&auml;nomen der Eintagsfliegen ist die
Massenevergenz, das gleichzeitige Schl&uuml;pfen und Auftauchen aus den
Larvengew&auml;ssern, z.B. die sog. Thei&szlig;bl&uuml;te.
Admiral (Vanessa atalanta), Heiligkreuzsteinach
Hans-Eckart K&ouml;ster
Der Admiral soll seinen Namen tats&auml;chlich auf Grund seiner auffallenden
Zeichnung erhalten haben. Er geh&ouml;rt zu der Gruppe der Wanderfalter, ist
weltweit anzutreffen und legt im Laufe seines max. 280-t&auml;gigen Lebens auf
der Suche nach geeigneten Lebensbedingungen riesige Distanzen (u.a.
Alpen&uuml;berquerung) zur&uuml;ck. Mit den steigenden Temperaturen des
Klimawandels kann er aber auch hier milde Winter &uuml;berleben. Wichtigste
Pflanze f&uuml;r Eiablage und Ern&auml;hrung der fast schwarzen Raupe ist die
Brennnessel.
Aurorafalter (Anthocharis cardamines) auf Wiesen-Schaumkraut
(Cardamine pratensis)
Christine Jung
Aurorafalter sind mit die ersten Schmetterlinge, die man im Fr&uuml;hling fliegen
sieht. Sie geh&ouml;ren zu den Wei&szlig;lingen – die Weibchen sind deshalb wei&szlig;; nur
die M&auml;nnchen haben orangene Fl&uuml;gelspitzen. Die bevorzugten
Nahrungspflanzen der Raupen sind Wiesen-Schaumkraut und
Knoblauchsrauke, weshalb man die erwachsenen Falter oft an diesen
Pflanzen findet. Sie sind fast &uuml;berall h&auml;ufig.
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Fotoausstellung &quot;Natursch&auml;tze Steinachtal&quot;, 1. Teil, 19. April &lt; 2. Mai 2015
Kurzschw&auml;nziger Bl&auml;uling (Cupido argiades), Wilhelmsfeld
Jochen Schwarz
Es lohnt sich, bei uns im Steinachtal den Rasen nicht zu fr&uuml;h und nicht zu oft
zu m&auml;hen. Die sich einstellende Bl&uuml;tenpracht lockt viele Schmetterlinge,
Bienen und Hummeln an. Hier hat sich ein Kurzschw&auml;nziger Bl&auml;uling auf
eine Hahnenfu&szlig;bl&uuml;te gesetzt. Der w&auml;rmeliebende und in Deutschland stark
gef&auml;hrdete Schmetterling geh&ouml;rt mit bis zu 35 mm Spannweite zu den
kleinsten Bl&auml;ulingen in Mitteleuropa und kommt bis in die G&auml;rten hinein. Die
Raupen ern&auml;hren sich von verschiedenen Kleearten und anderen
Leguminosen.
Rotfuchs (Vulpes vulpes)
Hans Reinhard
So scheu sich F&uuml;chse bei uns im Steinachtal sonst auch geben m&ouml;gen und
sich den Blicken der Menschen zu entziehen versuchen, in der Nacht
kommen sie nicht selten bis in die G&auml;rten und kontrollieren dabei, was f&uuml;r sie
an Fressbarem zu finden ist, und wenn es die &uuml;brig gebliebenen Reste des
Katzenfutters sind. In kalten Wintern d&uuml;rfte diese Art der Nahrungssuche
ganz wesentlich zum &Uuml;berleben der Tiere beitragen. Ansonsten ist der
Fuchs ein eifriger M&auml;usej&auml;ger, der aber auch Aas, Insekten, Schnecken und
Beeren frisst.
Europ&auml;isches Reh (Capreolus capreolus)
Hans Reinhard
Das Rehwild im Steinachtal hat viele Versteckm&ouml;glichkeiten. W&auml;lder und
Geb&uuml;sche bieten reichlich Deckung. Deshalb bekommt man sie nicht oft zu
sehen. Wer aber das &quot;Schrecken&quot; der Rehe kennt und es nicht irrt&uuml;mlich f&uuml;r
Hundebellen h&auml;lt, nimmt die Tiere auch &uuml;ber gr&ouml;&szlig;ere Entfernungen schon
etwas &ouml;fter wahr. Die Tiere dr&uuml;cken mit diesen Lauten weniger Angst als
Erregtheit und Aggression aus, insbesondere wenn sie potenzielle Feinde,
z.B. menschliche Spazierg&auml;nger, bemerkt haben und diesem signalisieren
wollen, dass sie entdeckt sind und am besten gar nicht weiter versuchen
sollen, sich anzuschleichen. Das Foto zeigt einen Bock beim Beeren fressen
im Winter.
Wildschwein (Sus scrofa)
Hans Reinhard
Das Wildschwein ist die Stammform unserer Hausschweine. Die gesellig
lebenden Tiere verraten auf verschiedene Weise ihre Pr&auml;senz in unserer
Region. Bekannt sind die oft fl&auml;chenhaft aufgew&uuml;hlten B&ouml;den in Wald und
Flur, an denen Wildschweine auf Nahrungssuche unterwegs waren. Wer
aber den markanten Geruch nach s&uuml;&szlig;lichem Maggi (Liebst&ouml;ckel) kennt, der
einem beim Spaziergang im Wald unverhofft in die Nase kommt, der kann
davon ausgehen, dass Wildschweine nicht weit weg sind und man sich
m&ouml;glicherweise ganz in der N&auml;he eines Tagesverstecks befindet. – Einfach
leise weitergehen...
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Fotoausstellung &quot;Natursch&auml;tze Steinachtal&quot;, 1. Teil, 19. April &lt; 2. Mai 2015
Erdstern (Geastrum spec.)
Hans-Peter Merkel
Die Erdsterne wachsen zun&auml;chst unterirdisch heran und haben eine
kugelige, geschlossene Form. Die dicke Au&szlig;enh&uuml;lle besteht aus 3
Schichten; die innerste ist f&uuml;r das Aufrei&szlig;en der Au&szlig;enschicht verantwortlich.
Sie quillt auf, so dass die H&uuml;lle des Fruchtk&ouml;rpers vom Scheitel ausgehend
sternf&ouml;rmig aufplatzt. Dabei biegen sich die entstehenden Lappen nach
au&szlig;en, so dass sich die innere kugelige H&uuml;lle mit den darin enthaltenen
Sporen nach oben an die Erdoberfl&auml;che hebt. Oben im Scheitel der H&uuml;lle
befindet sich ein kleines Loch. Fallen ein oder mehrere Regentropfen darauf,
k&ouml;nnen die sich in der H&uuml;lle befindenden Sporen durch den entstehenden
Druck daraus entweichen und sorgen so f&uuml;r die Verbreitung der Art. Als
Speisepilze sind die Erdsterne nicht zu verwenden; sie sind ungenie&szlig;bar.
Korallenpilz (Ramaria spec.)
Hans-Peter Merkel
Zwischen den gelben Korallenarten besteht allgemein gro&szlig;e &Auml;hnlichkeit und
Verwechslungsgefahr. Sehr &auml;hnlich sind die Goldgelbe (Ramaria aurea), die
Dreifarbige (R. formosa) und die Blutrotfleckende Koralle (R. sanguinea). Die
Dreifarbige Koralle hat U-f&ouml;rmige Astgabelungen und etwas lebhaftere
Farben. Bei der Blutrotfleckenden bekommt der Strunk bei Ber&uuml;hrung
blutrote Flecken. Auch die blasse, wei&szlig;liche Bauchweh-Koralle (Ramaria
mairei) kommt f&uuml;r Verwechslungen in Frage. Diese hat ihren Namen von den
Symptomen, die eine Vergiftung bewirkt: Magen-Darm-Beschwerden mit
Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und bei empfindlichen Personen
auch schwerwiegenderen Folgen nach einer halben bis drei Stunden nach
Verzehr.
Sommer-Steinpilz (Boletus aestivalis), Heiligkreuzsteinach
Hans-Eckart K&ouml;ster
F&uuml;r den Pilzsammler geh&ouml;rt der Steinpilz sicherlich zu den ganz gro&szlig;en
Favoriten, ist er doch in der K&uuml;che mit seinem festen Fleisch und seinem
nussartigen Geschmack &uuml;beraus beliebt. Weniger bekannt ist, dass der
Sommersteinpilz seinen Artgenossen zeitlich um einige Wochen voraus ist.
Man trifft unter Umst&auml;nden auf ihn, wenn man „mental“ die Pilzsaison noch
gar nicht er&ouml;ffnet hat. Der fast hellbraune Hut kann bis zu 25 cm im
Durchmesser erreichen. Auch dieser Edelpilz steht unter Naturschutz und
darf nur f&uuml;r den privaten Gebrauch gesammelt werden.
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Fotoausstellung &quot;Natursch&auml;tze Steinachtal&quot;, 1. Teil, 19. April &lt; 2. Mai 2015
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