Hotelbedarfsplan Hamburg Analyse Hotelmarkt Hamburg; Benchmarking Bedarf zusätzlicher Kapazitäten bis 2025 Systematisierung des Bedarfs nach Zielmärkten und Hoteltypen Anforderungsprofile und Handlungsempfehlungen 10. Oktober 2016 Dr. Hank-Haase & Kunz Unternehmensberatung Tourismus Hotellerie Tagungs- und Kongressmarkt Goldgasse 1 - 3 65183 Wiesbaden [email protected] www.ghh-consult.de Inhalt Seite 1. Auftrag und Aufgabenstellung 5 2. Management Summary 7 3. Beherbergungsmarkt Hamburg: Daten und Entwicklung 11 3.1 Entwicklung von Angebot und Nachfrage im Beherbergungsmarkt Hamburg 1999 - 2014 12 3.2 Anteil der Übernachtungen von Gästen mit Wohnsitz im Ausland 23 3.3 Aufteilung der Übernachtungsnachfrage in Hamburg nach Aufenthaltsmotiv 27 4. Analyse von Struktur und Performance des Hamburger Hotelmarktes 28 4.1 Struktur der Hamburger Hotels nach Größe (Zimmerkapazität) und Kategorien 29 4.2 Performance-Parameter der Hamburger Hotellerie 35 4.3 Markenhotellerie in Hamburg 39 4.4 Analyse der Hamburger Hotellerie nach Standorten 51 4.4.1 Verteilung der Hamburger Hotels auf die Bezirke 52 4.4.2 Aufteilung Hamburgs in Hotelimmobilien-Teilmärkte 80 4.4.3 Grundlagenauswertung im Hinblick auf Balancing Tourism 84 2 Inhalt Seite 4.4.4 Standorte von Hotels in Hamburg im Rahmen von Pauschalreisen von Veranstaltern 85 4.4.5 Schlussfolgerungen und weitergehende Fragestellungen 88 5. Hotelmarkt Hamburg - Benchmarking national und international 92 6. Geplante Hotelprojekte in Hamburg, Berlin und München 110 7. Prognose der Hotelmarktentwicklung Hamburg bis 2025 116 8. Derzeitiges Angebot und künftiger Bedarf im Hamburger Hotelmarkt 129 9. Präferenzen verschiedener Zielgruppen im Hinblick auf das Hotelangebot in Hamburg 135 10. Ableitung des Bedarfs an neuen Hotelzimmern in Hamburg bis 2025 nach Hoteltypen und -kategorien 142 10.1 Einteilung des Bedarfs an neuen Hotelzimmern nach Zielgruppen und Zielmärkten (Cluster) 143 10.2 Übersetzung des Bedarfs nach Zielmärkten / Themenwelten in Bedarf nach Hoteltypen 146 10.3 Potenzielle adäquate Brands für die jeweiligen Hoteltypen und -kategorien 153 10.4 Standortanforderungen an die verschiedenen Hoteltypen und -kategorien 156 10.5 Priorisierung des Hotelbedarfsplans im Hinblick auf verschiedene Hoteltypen 163 3 Inhalt Seite 11. Ableitung Flächenbedarf (BGF) und Grundstücksanteil (Kosten) je Hoteltyp 164 11.1 Ableitung des Flächenbedarfs (BGF) nach Hoteltypen 165 11.2 Ableitung Anteil der Grundstückskosten am Gesamtinvestment (Kosten je Quadratmeter BGF) 167 11.3 Neu zu schaffende Arbeitsplätze durch zusätzliche Hotelkapazitäten in Hamburg bis 2025 169 12. Best Practice: Einsatz von Hotelbedarfsplänen 170 13. Fokus: Barrierefreies Reisen 172 14. Handlungsempfehlungen 176 Kontakt 180 4 1. Auftrag und Aufgabenstellung Die Unternehmensberatung ghh consult GmbH Dr. Hank-Haase & Kunz (Wiesbaden) wurde am 27.10.2015 von der Hamburg Tourismus GmbH beauftragt, einen Hotelbedarfsplan für die Freie und Hansestadt Hamburg zu erstellen. Dabei sollte der Hotelbedarf auf der Grundlage der vorliegenden Prognose bis zum Jahr 2025 (Basis: „Hamburg – Perspektive Tourismus 2025“, dwif consulting 2016) systematisiert werden nach Themenwelten, Zielmärkten und -gruppen. Ferner sollte darauf aufbauend der Hotelbedarf nach erforderlichen Hoteltypen quantifiziert und eingeschätzt werden. Hierfür waren entsprechende Anforderungsprofile abzubilden (Standortanforderungen, Flächenanforderungen, Ableitung und Definition adäquater Brands etc.) sowie eine Vernetzung und ein Austausch mit dem parallel vom NIT durchgeführten Projekt „Balancing Tourism“ herzustellen. 5 Hotelbedarfsplan Hamburg: Untersuchungsschritte Step 1 Grundlage: Analyse Beherbergungsmarkt Hamburg und Prognose 2025 Benchmarking Hotelmarkt Hamburg mit vergleichbaren Städten Step 2 Systematisierung der zusätzlichen Hotelkapazitäten nach Themenwelten, Zielgruppen und Zielmärkten Step 3 Ableitung und Quantifizierung der erforderlichen Hoteltypen Step 4 Anforderungsprofile an die unterschiedlichen Hoteltypen 6 2. Management Summary (I) Die detaillierte Analyse der Entwicklung von Angebot und Nachfrage im Beherbergungssektor Hamburg von 1999 bis 2014 zeigt, dass die Nachfrage weitaus stärker gestiegen ist als das Angebot: Obwohl die Bettenkapazität in diesem Zeitraum mit einer Zunahme von 105 % massiv gestiegen ist, konnte die Nachfrage noch deutlicher zulegen: Die Ankünfte stiegen in derselben Periode um 130 % und die Übernachtungen um 156 % an. Demzufolge konnte auch die Bettenauslastung (+12,6 Prozentpunkte) substanziell gesteigert werden. Deutschlandweit liegt Hamburg mit knapp 60 % Bettenauslastung an der Spitze. Aufholbedarf besteht dagegen im Bereich der Auslandsnachfrage: nur 24,5 % der Übernachtungen entfallen auf Gäste mit Wohnsitz im Ausland. Zum Vergleich: Der Anteil in München liegt hier bei 55,4 %, in Berlin bei 43,6 % (Bundesdurchschnitt: 17,8 %). Vor dem Hintergrund der herausragenden Voraussetzungen und der touristisch relevanten Projekte der nächsten Jahre in Hamburg ist hier ein nachhaltiges Steigerungspotenzial gegeben. Die Hotellerie muss den Anforderungen und Bedarfen im Hinblick auf die internationalen Schlüsselmärkte entsprechend Rechnung tragen; hier gilt es u.a., insbesondere im Bereich der Markenhotellerie weiter aufzuholen: Zahlreiche internationale Brands (insbesondere etwa im Upscale- und Premium-Segment) sind noch nicht in Hamburg vertreten. Ein hoher Anteil der Hotels in Hamburg weist eine geringe Betriebsgröße auf: mehr als die Hälfte (55 %) der Hotels verfügen nur über eine Kapazität von bis zu 50 Zimmern. Nur 11 % der Hamburger Hotels haben mehr als 200 Zimmer; diese Betriebe stellen jedoch deutlich mehr als ein Drittel (38 %) des gesamten Hotelzimmerangebotes in der Freien und Hansestadt. Im Hinblick auf das MICE-Segment bestehen ebenfalls erhebliche Defizite; nur wenige Häuser sind in der Lage, Tagungsgruppen mit einer Größe ab 300 Personen (sowohl im Hinblick auf Zimmer- als auch Tagungskapazität) unterzubringen. Die meisten Hotelbetriebe sind dem Mittelklassesegment (3 Sterne) zuzuordnen: 41 % der Hotels entfallen auf diese Kategorie. Die größte Zimmerkapazität stellen jedoch die Betriebe der 4-Sterne-Kategorie. Knapp ein Viertel (24 %) der Hotels entfallen auf dieses Segment und stellen zusammen 41 % des Hotelzimmerangebotes in Hamburg. 7 Management Summary (II) Während die Struktur des Hotelmarktes Hamburg nach Hotelkategorien weitgehend mit der Struktur der Hotelmärkte Berlin und München korrespondiert, liegt die Hotellerie in Hamburg im Hinblick auf die Gästebewertungen in einschlägigen Hotel- und Buchungsportalen vor den beiden Vergleichsmetropolen. 57 % der Hotels in Hamburg sind „ohne Marke“; 43 % können der Markenhotellerie zugerechnet werden; zahlreiche internationale Hotelgesellschaften und Brands (etwa insbesondere im Premiumsegment) sind derzeit nicht in Hamburg vertreten (z. B. StarwoodBrands, Waldorf Astoria, Maritim, Mandarin Oriental, Ritz Carlton, Rocco Forte Hotels). Laut „Hamburg - Perspektive Tourismus 2025“ wird im realistischen Szenario von einem Bedarf an ca. 36.000 zusätzlichen Betten bzw. 18.000 zusätzlichen Hotelzimmern gegenüber dem Jahr 2014 ausgegangen. Damit wäre auf Basis der Prognose des Über- nachtungsvolumens bis 2025 eine nachhaltig hohe Zimmerauslastung zwischen 75 % und 80 % in der Hamburger Hotellerie gewährleistet; das bisherige bundesweite Topniveau könnte somit gefestigt und ausgebaut werden. Einen hohen Aufholbedarf bei gleichzeitig hohem Potenzial besitzt Hamburg im Bereich internationaler Kongresse bzw. im MICESegment. Hieraus lässt sich ein entsprechender Bedarf an Kongress-/Tagungshotels insbesondere im Upscale- und PremiumBereich mit entsprechenden Brands ableiten. Aufgrund der hervorragenden Position und Potenziale als Wirtschaftsmetropole ist der Bedarf im Business-Segment, u.a. gekoppelt mit speziellen Hotelkonzepten etwa im Bereich Longstay (Serviced Apartments, SuiteHotels) nach wie vor als hoch einzustufen. Um einer nachdrücklichen Internationalisierung der Übernachtungsnachfrage Rechnung zu tragen (etwa im Bereich großer internationaler Kongresse etc.), wird der zusätzliche Bedarf von ca. 18.000 Hotelzimmern bis 2025 zu ca. 65 % Zielgruppen, Zielmärkten und Themenwelten aus dem Business-Segment und zu ca. 35 % aus dem Leisure-Segment zugeordnet. Dies wurde bei der Systematisierung des Bedarfs an neuen Hotelzimmern bis 2025 nach Hoteltypen und -kategorien berücksichtigt. 8 Management Summary (III) Im Hinblick auf den Bedarf an zusätzlichen Zimmerkapazitäten im Hamburger Hotelmarkt bis 2025 wird – bezogen auf die Hotelkategorien - ein Schwerpunkt im Premiumbereich gesehen: 45 % der zusätzlichen Zimmerkapazitäten bis 2025 werden dem 4 Sterne Superior-, dem 5 Sterne- sowie dem Luxussegment (5 Sterne Superior) zugeordnet. Damit werden insbesondere auch kaufkraftstarke Gästezielgruppen für die Destination Hamburg gewonnen, an denen neben der Hotellerie auch weitere Branchen wie z. B. Einzelhandel, Gastronomie, Freizeit, Kultur, Entertainment, Transport nachhaltig partizipieren. Knapp die Hälfte (48%) der zusätzlichen Zimmerkapazitäten bis 2025 wird Hoteltypen zugerechnet, die sich im 3-4-Sterne-Bereich bewegen. Das Low-Budget-Segment ist mit nur 7 % an zusätzlichen Hotelzimmern dagegen mit nur einem geringen Bedarf eingeschätzt in der quantitativen Prognose bis 2025. Dabei ist anzumerken, dass diese Systematisierung als Priorisierung auf Basis der strategischen Ziele des Tourismus in Hamburg mit einer entsprechenden Signalwirkung zu verstehen ist. Projektentwickler und Investoren etwa bevorzugen oftmals im Hinblick auf die Renditeerwartung lukrative Low-Budget-Projekte im 2-Sterne-Segment; der Hotelbedarfsplan zeigt jedoch einen eindeutig höheren Bedarf etwa in den Premium-Segmenten auf. Mit den neuen Hotelkapazitäten ist in Hamburg bis 2025 ein Potenzial von gut 11.000 zusätzlichen Vollzeit-Arbeitsplätzen in den (neuen) Hotels verbunden. Im Hinblick auf eine „Entzerrung“ der Konzentration der Hotelkapazitäten auf begehrte Citylagen ist zu empfehlen, bei künftigen Hotelansiedlungen bei einer ganzen Reihe von Hoteltypen zunächst solche Standorte für neue Hotels zu bevorzugen, die sich nicht in direkter Citylage (ggf. auch citynahen Lagen) befinden, um einerseits Aspekten des Balancing Tourism und andererseits dem zunehmenden Asset-Wettbewerb im Hamburger Immobilienmarkt Rechnung zu tragen. Gerade vor dem Hintergrund der Knappheit verfügbarer Flächen und der hohen Asset-Konkurrenz im Immobilienmarkt Hamburg sollte der Ausbau von Hotelkapazitäten nicht nur im Hinblick auf Neubauten, sondern – wo möglich und umsetzbar – auch im Hinblick auf der Nutzung von Bestandsimmobilien sowie den Ausbau bestehender Hotels erfolgen. 9 Management Summary (IV) Der vorliegende Hotelbedarfsplan bildet eine fundierte und strategische Basis für entsprechende Maßnahmen, die Entscheider der Freien und Hansestadt Hamburg ergreifen können, um angestrebte Entwicklungen im Hotelmarkt der Stadt zu forcieren bzw. zu beeinflussen. Folgende Ansätze und „Instrumente“ tragen aktiv dazu bei, strategisch sinnvolle und angestrebte Hotelansiedlungen zu begünstigen. Identifizierung und Darstellung von Flächen (Grundstücken), über die die Freie und Hansestadt Hamburg im Hinblick auf die Ansiedlung neuer Hotels verfügt. Falls relevant und notwendig, Schaffung baurechtlicher Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, um die Ansiedlung von Hotels auf bestimmten Grundstücken grundsätzlich zu ermöglichen. Aufnahme und Berücksichtigung der jeweiligen Infrastruktur(-entwicklung) und (geplanten) städtebaulichen Entwicklung im Umfeld des jeweiligen potenziellen Hotelstandortes. Falls im Hinblick auf die wirtschaftliche Machbarkeit eines Hotelprojekts an einzelnen Standorten notwendig und baurechtlich möglich, Ausschöpfung jeglicher Spielräume hinsichtlich Geschossflächenzahl (GFZ) sowie Nachweis von PKW-Stellplätzen. Insbesondere bei Standorten, die sich nicht in City- bzw. citynahen Lagen befinden, bietet es sich an, entsprechende Standortvorteile und -faktoren, Infrastruktur- und städtebauliche Entwicklungen sowie - falls auf Basis wirtschaftlicher Machbarkeitsstudien vorliegend - Wirtschaftlichkeits- und Rentabilitätskennziffern im Rahmen von Kurzexposés für spezifische Hotelprojekte vorzuhalten und Projektentwicklern, Investoren und Hotelbetreibern zur Verfügung zu stellen. Ein regelmäßiger Austausch zuständiger Entscheider und Verantwortlicher bietet sich etwa im Rahmen entsprechender Fachgremien an (Vertreter der HWF, HHT, HCB, Behörden, Politik und relevanter Verbände, Bezirke, Stadtentwicklungsbehörde etc.). 10 3. Beherbergungsmarkt Hamburg: Daten und Entwicklung 11 3.1 Entwicklung von Angebot und Nachfrage im Beherbergungsmarkt Hamburg 1999 - 2014 Der gewerbliche Beherbergungsmarkt in Hamburg wird von der Hotellerie dominiert. 90 % des gesamten Bettenangebotes in der Freien und Hansestadt Hamburg entfallen auf Hotels und Hotels garnis; diese generieren 91 % des gesamten Übernachtungsaufkommens. Die detaillierte Analyse der Entwicklung von Angebot und Nachfrage im Beherbergungssektor Hamburg von 1999 bis 2014 zeigt, dass die Nachfrage weitaus stärker gestiegen ist als das Angebot: Obwohl die Bettenkapazität in diesem Zeitraum mit einer Zunahme von 105 % massiv gestiegen ist, konnte die Nachfrage noch deutlicher zulegen: Die Ankünfte stiegen in derselben Periode um 130 % und die Übernachtungen um 156 % an. Demzufolge konnte auch die Bettenauslastung (+12,6 Prozentpunkte) substanziell gesteigert werden. Deutschlandweit liegt Hamburg mit knapp 60 % Bettenauslastung an der Spitze. Aufholbedarf besteht dagegen im Bereich der Auslandsnachfrage: Nur 24,5 % der Übernachtungen entfallen auf Gäste mit Wohnsitz im Ausland. Vor dem Hintergrund der herausragenden Voraussetzungen und der touristisch relevanten Projekte der nächsten Jahre in Hamburg ist hier ein nachhaltiges Steigerungspotenzial gegeben. Die Hotellerie muss den Anforderungen und Bedarfen im Hinblick auf die internationalen Schlüsselmärkte entsprechend Rechnung tragen; hier gilt es u.a., insbesondere im Bereich der Markenhotellerie, weiter aufzuholen: Zahlreiche internationale Brands (insbesondere etwa im Upscale- und Premium-Segment) sind noch nicht in Hamburg vertreten. Auch im Tagungsbereich besteht deutlicher Aufholbedarf. Gerade im Hinblick auf die Gewinnung internationaler Tagungen und Kongresse gilt es hier insbesondere, das MICE-Segment für Größenordnungen ab 300 Personen in der Hotellerie erheblich stärker zu besetzen und zu positionieren. Nachfolgend werden die wichtigsten Entwicklungen im Beherbergungsmarkt Hamburg illustriert; ferner wird die Struktur des Hotelmarktes Hamburg nach verschiedenen Aspekten dargestellt und entsprechend kommentiert. 12 Beherbergungsmarkt Hamburg 2014 nach Betriebsarten 2014 Hotels Anteil Hotels garnis Anteil sonstige Anteil Gesamt 145 42 % 155 45 % 42 13 % 342 32.141 57 % 18.524 33 % 6.078 10 % 56.743 Ankünfte 3,68 Mio. 61 % 1,92 Mio. 32 % 0,45 Mio. 7% 6,05 Mio. Übernachtungen 6,95 Mio. 58 % 3,91 Mio. 33 % 1,15 Mio. 9% 12,01 Mio. Aufenthaltsdauer 1,9 -- 2,0 -- 2,6 -- 2,0 Bettenauslastung 60,1 % -- 60,4% -- 56,0 % -- 59,0 % Betriebe Betten Hotels und Hotels garnis generieren mit einem Anteil von 90 % am Bettenangebot 91 % der Übernachtungsnachfrage in Hamburg. Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 13 Anzahl der geöffneten Beherbergungsbetriebe in Hamburg von 1999 bis 2014 + 35 % Zuwachs von 1999 bis 2014 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 14 Anzahl der angebotenen Betten in Hamburg von 1999 bis 2014 + 105 % Zuwachs von 1999 bis 2014 Anzahl der angebotenen Betten 0 10000 20000 30000 40000 50000 60000 55.887 2014 2013 52.771 2012 52.590 47.690 2011 45.807 2010 42.845 2009 39.528 2008 36.701 2007 35.364 2006 33.848 2005 33.439 2004 30.227 2003 29.815 2002 28.726 2001 27.706 2000 27.196 1999 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 15 Anzahl der Ankünfte in Hamburg von 1999 bis 2014 + 130 % Zuwachs von 1999 bis 2014 Anzahl der Ankünfte 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 6.051.766 5.880.314 5.603.644 5.083.172 4.732.566 4.367.721 4.116.335 3.985.106 3.843.850 3.450.864 3.263.114 2.974.050 2.696.725 2.574.809 2.695.083 2.630.655 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 16 Anzahl der Übernachtungen in Hamburg von 1999 bis 2014 (in Millionen) Die 10-Jahres-Prognose der Hamburg Tourismus GmbH (2006) rechnete für das Jahr 2010 mit 9,1 Mio. und für das Jahr 2015 mit mehr als 11 Mio. gewerblichen Übernachtungen. Diese Prognose ist bereits 2013 übertroffen worden. Anzahl der Übernachtungen in Millionen 0 2 4 6 8 10 12 12,01 11,6 2014 2013 10,6 2012 9,5 2011 8,9 2010 8,2 2009 7,7 7,4 7,2 2008 2007 2006 5,9 2004 5,4 2003 2001 2000 1999 + 156 % Zuwachs von 1999 bis 2014 6,4 2005 2002 14 5 4,8 4,9 4,7 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 17 Auslastung der Bettenkapazität in Hamburg von 1999 bis 2014 Zuwachs: + 12,6 Prozentpunkte von 1999 bis 2014 Auslastung der Bettenkapazität 0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0% 60,0% 2014 59,7% 2013 59,6% 2012 70,0% 56,2% 2011 55,2% 2010 54,2% 2009 53,2% 2008 53,8% 2007 56% 2006 55,8% 2005 51,7% 2004 50,2% 2003 48,8% 2002 47% 2001 44,4% 2000 47,7% 1999 47,1% Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 18 Tourismusintensität (Übernachtungen je 1.000 Einwohner) in Hamburg von 1999 bis 2014 Zuwachs: + 151 % von 1999 bis 2014 Übernachtungen je 1.000 Einwohner 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 2014 6.876 2013 6.394 2012 5.912 2011 5.335 2010 5.043 2009 4.622 2008 4.364 2007 4.220 2006 4.116 2005 3.709 2004 2003 2002 2001 2000 1999 8000 3.423 3.150 2.983 2.780 2.841 2.735 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 19 Entwicklung der Performance-Parameter Beherbergungsmarkt Hamburg 1999 - 2014 Jahr Betriebe Index Betten 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 254 100 100 106 106 107 110 111 113 113 115 119 123 124 128 131 135 27.196 27.706 28.726 29.815 30.227 33.439 33.848 35.364 36.701 39.528 42.845 45.807 47.690 52.590 52.771 55.887 254 270 270 273 279 281 286 286 292 303 312 315 326 334 342 Index Ankünfte Index Übernachtungen Index (Mio.) (Mio.) 100 2,6 100 4,7 100 102 2,7 104 4,9 104 106 2,6 100 4,8 102 110 2,7 104 5,0 106 111 3,0 115 5,4 115 123 3,3 127 5,9 126 124 3,5 135 6,4 136 130 3,8 146 7,2 153 135 4,0 154 7,4 157 145 4,1 158 7,7 164 158 4,4 169 8,2 174 168 4,7 181 8,9 189 175 5,1 196 9,5 202 193 5,6 215 10,6 226 194 5,9 227 11,6 247 205 6,1 235 12,0 256 Bettenauslastung 47,1% 47,7% 44,4% 47,0% 48,8% 50,2% 51,7% 55,8% 56,0% 53,8% 53,2% 54,2% 55,2% 56,2% 59,6% 59,7% Index 100 101 94 100 104 107 110 118 119 114 113 115 117 119 127 127 Die Nachfrage stieg weitaus stärker als das Angebot; demzufolge konnte die Bettenauslastung einen signifikanten Zuwachs auf knapp 60 % verzeichnen. Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 20 Entwicklung der Performance-Parameter Beherbergungsmarkt Hamburg 1999 - 2014 Index (Jahr 1999 = 100) 280 260 Übernachtungen +156 % 240 220 Ankünfte 200 +130 % 180 Betten 160 +105 % 140 Bettenauslastung 120 +12,6 Proz.punkte 100 80 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 21 Entwicklung der Performance-Parameter Beherbergungsmarkt Hamburg 1999 - 2014 im Überblick Parameter Entwicklung Hamburg 1999 - 2014 Anzahl Betriebe +35 % Angebotene Betten +105 % Ankünfte +130 % Übernachtungen +156 % Bettenauslastung +12,6 Prozentpunkte Starke Dynamik in Hamburg: die Nachfrage wächst weitaus stärker als das Angebot Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 22 3.2 Anteil der Übernachtungen von Gästen mit Wohnsitz im Ausland Der Anteil der Übernachtungen von Gästen mit Wohnsitz im Ausland ist mit 24,5 % sehr gering für eine Metropole wie Hamburg. Zum Vergleich: In Berlin liegt dieser Anteil bei 43,6 %; in München sogar bei 55,4 % (Bundesdurchschnitt: 17,8 %). Die im Rahmen der Studie „Hamburg - Perspektive Tourismus 2025“ dargestellten Projekte, Treiber und Entwicklungen der nächsten Jahre in Hamburg (vgl. hierzu auch Kap. 6 dieses Zwischenberichts) sind zu einem großen Teil dazu geeignet, nachhaltig zusätzliche Übernachtungsfrage aus dem Ausland für Hamburg zu generieren. Hamburg 75,5 % der Übernachtungen aus dem Inland 24,5 % der Übernachtungen aus dem Ausland Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Abbildung: Colliers International / ghh consult. 23 Anzahl der Übernachtungen in Hamburg von 2012 bis 2014 nach Herkunft (Kontinente) Anteil ausländischer Übernachtungen liegt in Hamburg nur bei 24,5% Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 24 Anzahl der ausländischen Übernachtungen in Hamburg 2012 bis 2014 nach Herkunftsland Anteil ausländischer Übernachtungen liegt in Hamburg nur bei 24,5% Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 25 Stärkere Internationalisierung: Potenziale Hamburgs für eine Erhöhung des ausländischen Gästeanteils Mit den Potenzialen hinsichtlich der touristischen Nachfrage im Leisure-Bereich (hier etwa mit der Elbphilharmonie, um nur ein künftiges Angebot mit Leuchtturm-Charakter zu nennen), aber auch den Voraussetzungen im Business-Bereich, insbesondere im MICE-Markt, kann und sollte die Hotellerie in Hamburg strategisch noch konsequenter auf internationale Märkte ausgerichtet werden. Dies gilt auch nach dem „Aus“ für die Bewerbung der Hansestadt für die Olympischen Spiele 2024. Hier wären vor allem Effekte hinsichtlich des internationalen Bekanntheitsgrades von Hamburg zu erwarten gewesen, die jedoch erst nach 2025 zum Tragen ge- kommen wären. Zwar wird die Nachfrage aus dem Inland weiterhin eine wichtige, tragende Rolle für die Destination Hamburg spielen; aufgrund des demographischen Wandels ist hier jedoch langfristig von einer Konsolidierung auszugehen. Neue, lukrative Zielgruppen mit entsprechender Kaufkraft können vor allem in ausländischen Zielmärkten generiert werden. Hier verzeichnet der DeutschlandTourismus eine hohe Dynamik, an der eine herausragende Destination Hamburg nachhaltig partizipieren kann und sollte. Wachstumstreiber sind somit internationale Märkte und Gästezielgruppen; hier legt im touristischen Segment, d.h. sowohl bei privat-motivierten Reisen als auch bei geschäftlich-motivierten Reisen und damit im MICE-Bereich, ein signifikanter Anteil der Gäste entsprechenden Wert und Präferenzen auf Ketten- bzw. Brandhotels. Hierauf wird im späteren Verlauf noch eingegangen. 26 3.3 Aufteilung der Übernachtungsnachfrage in Hamburg nach Aufenthaltsmotiv Laut Hamburg Tourismus GmbH kann bei der inländischen Nachfrage von einem Anteil des Leisure-Segments am Übernachtungsaufkommen von 60 % und des Business-Segments von 40 % ausgegangen werden. „Für die gesamte (inländische und ausländische) Übernachtungsnachfrage geht ghh consult von einem Leisure-Anteil von 55 % bis 60 % und einem Business-Anteil von 40 % - 45 % aus. Letzterer unterteilt sich in 22 % MICE, 6 % Messen (beide Angaben durch Hamburg Convention Bureau gestützt) und der Rest 12 % - 17 % auf nicht promotable, „klassische“ Geschäftsreisen“. klassische Geschäftsreisen 12 - 17% Leisure 55 - 60% Messen 6% MICE 22% Quelle: Recherche / Einschätzung ghh consult; Angaben Hamburg Convention Bureau (MICE & Messen); Angaben Hamburg Tourismus GmbH aus der Studie Destination Monitor (der inländische Leisure Anteil liegt bei 64%). 27 4. Analyse von Struktur und Performance des Hamburger Hotelmarktes 28 4.1 Struktur der Hamburger Hotels nach Größe (Zimmerkapazität) und Kategorien Die Analyse der Struktur der Hamburger Hotellerie nach Zimmerkapazitäten zeigt, dass ein hoher Anteil der Betriebe geringe Betriebsgrößen aufweisen: Mehr als die Hälfte (55 %) der Hotels verfügen nur über eine Zimmerkapazität von bis zu 50 %. Nur 11 % der Hamburger Hotels haben mehr als 200 Zimmer; diese Betriebe stellen jedoch deutlich mehr als ein Drittel (38 %) des gesamten Hotelzimmerangebotes in der Freien und Hansestadt. Die meisten Hotelbetriebe sind dem Mittelklassesegment (3 Sterne) zuzuordnen: 41 % der Hotels entfallen auf diese Kategorie. Die größte Zimmerkapazität stellen jedoch die Betriebe der 4-Sterne-Kategorie. Knapp ein Viertel (24 %) der Hotels entfallen auf dieses Segment und stellen zusammen 41 % des Hotelzimmerangebotes in Hamburg. 4 % der Hotels sind dem 5-Sterne-Bereich zuzuordnen; diese Hotels stellen 8 % der Hotelzimmerkapazität. Knapp ein Drittel (31 %) aller Hotels sind dem Low-Budget-Sektor zuzuordnen (bis 2 Sterne); diese Betriebe verfügen über gut ein Fünftel (22 %) des Hotelzimmerangebotes in Hamburg. Im Hinblick auf die Struktur der Hotellerie ist das Defizit im Bereich der Tagungs- und Kongresshotels mit größeren Zimmer- und Tagungskapazitäten zu unterstreichen. Nur wenige Betriebe sind in der Lage, größere Tagungsgruppen ab 300 Personen unterzubringen (Veranstaltungsräume für Größenordnungen ab 300 Personen bieten etwa das Atlantic Hotel Kempinski, das Radisson Blu Hamburg sowie das Grand Elysée Hotel an). Gerade im Hinblick auf eine stärkere Internationalisierung der Übernachtungsnachfrage gilt es, dieses Segment im Hamburger Hotelmarkt stärker zu besetzen und zu positionieren. 29 Struktur der Hamburger Hotels nach Größe (Zimmerkapazität) Anzahl Zimmer 6% > 500 1% 10% 301 - 500 2% Anteil Zimmer 22% 201 - 300 8% 34% 101 - 200 Anteil Betriebe 19% 12% 14% 51 - 100 8% 31 - 50 15% 8% bis 30 40% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% Mehr als die Hälfte (55%) der Hotels haben nur bis zu 50 Zimmer, jedoch nur einen Anteil von 16 % an der gesamten Zimmerkapazität. 11 % der Hotels haben mehr als 200 Zimmer und einen Anteil von 38 % aller Hotelzimmer. Quelle: Hamburg Tourismus GmbH, Systematisierung und Auswertung ghh consult (321 Hotels mit Angaben). 30 Struktur der Hamburger Hotels nach Kategorie Hier: Anzahl der Betriebe Die strukturelle Analyse des Hamburger Hotelmarktes nach Kategorien erfolgt zunächst auf Basis der Datenbank der Hamburg Tourismus GmbH mit insgesamt 325 Hotels. Die meisten Hotels in Hamburg sind dem Mittelklassesegment (3 Sterne) zuzuordnen. Weit weniger als ein Drittel (28 %) gehören der 4- und 5-Sterne-Kategorie an, wobei letztere mit nur 4 % in der Hansemetropole vertreten ist. 4% 5 Sterne 24% 4 Sterne 41% 3 Sterne 19% 2 Sterne 12% bis 1 Stern 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels), Auswertung ghh consult. 40% 45% 31 Struktur der Hamburger Hotels nach Kategorie Hier: Anzahl der Betriebe Im Hinblick auf die Hotelkategorien wurde als weitere Quelle Trivago konsultiert. Dabei wurden jedoch nur Betriebe ab 2 Sterne in die Auswertung einbezogen, da Trivago auch zahlreiche private Anbieter aufführt (etwa Ferienwohnungen). Diese Auswertung bildet die Grundlage für den später erfolgenden Vergleich mit den Hotelmärkten Berlin und München. Insgesamt ergibt sich hier ein ähnliches Bild wie in der vorhergehenden Auswertung nach der Datenbasis der Hamburg Tourismus GmbH. 5% 5 Sterne 29% 4 Sterne 46% 3 Sterne 20% 2 Sterne 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Quelle: Trivago, Betriebe ab 2 Sterne (Basis: 271 verfügbare Hotels). 40% 45% 50% 32 Struktur der Hamburger Hotels nach Kategorie Hier: Anzahl der Zimmer Nach Zimmerkapazitäten dominieren die Betriebe der 4-Sterne-Kategorie eindeutig: gut 41 % des Hotelzimmerangebotes in Hamburg sind diesem Qualitätssegment zuzuordnen. Betriebe der Mittelklasse (3 Sterne) tragen mit knapp 29 % und die Low-Budget-Hotels (bis 2 Sterne) mit knapp 22 % zur gesamten Zimmerkapazität in Hamburg bei. 8,5% 5 Sterne 41,3% 4 Sterne 28,7% 3 Sterne 21,6% bis 2 Sterne 0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% 25,0% 30,0% Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 321 Hotels mit Angaben), Auswertung ghh consult. 35,0% 40,0% 45,0% 33 Struktur der Hamburger Hotels nach Kategorie Hier: Anzahl der Betriebe und Anzahl der Zimmer Im Überblick wird nochmals die Dominanz der 3-Sterne-Kategorie nach Anzahl der Betriebe sowie die führende Rolle der 4-Sterne-Kategorie im Hinblick auf die Zimmerkapazität deutlich. 8% 5 Sterne 4% 41% 4 Sterne Zimmer 24% Betriebe 29% 3 Sterne 41% 22% bis 2 Sterne 31% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 321 Hotels mit Angaben), Auswertung ghh consult. 35% 40% 45% 34 4.2 Performance-Parameter der Hamburger Hotellerie Nachdem die offizielle Statistik für den Beherbergungsmarkt Hamburg eine überaus hohe Auslastung der Betriebe ausgewiesen hat, werden nachfolgend weitere spezifische Performance-Parameter der Hamburger Hotellerie aufgeführt. Im Einzelnen sind dies folgende Parameter: Durchschnittlicher Netto-Zimmererlös (ARR = Average Room Rate, oft auch als ADR = Average Daily Rate bezeichnet). Dieser Kennwert bezeichnet den durchschnittlich erzielten Zimmerpreis der Hamburger Hotels nach Abzug des Frühstücksanteils und der Mehrwertsteuer. Umsatz (Erlös) pro verfügbarem Zimmer (RevPAR = Revenue per available room). Diese Kennzahl gilt als allgemeine Messangabe zum Vergleich der Profitabilität von Hotels unterschiedlicher Größe. Spricht man vom RevPAR, so handelt es sich um den Logiserlös pro verfügbarem Zimmer. Ohne dem später erfolgenden Benchmarking (Vergleich mit anderen Hotelmärkten bzw. Städten) vorwegzugreifen, kann bereits hier festgestellt werden, dass der Hamburger Hotellerie eine überaus starke Performance im Hinblick auf das Preisniveau in den vergangenen Jahren bescheinigt werden kann. 35 Durchschnittlicher Netto-Zimmererlös (ARR) der Hotels in Hamburg von 2009 bis 2014 (in Euro) Zuwachs: + 16% von 2009 bis 2014 Quelle: BDO; PKF hotelexperts; Recherche ghh consult. 36 Durchschnittlicher RevPAR der Hotels in Hamburg von 2009 bis 2014 (in Euro) Zuwachs: + 30% von 2009 bis 2014 Quelle: BDO; PKF hotelexperts; Recherche ghh consult. 37 Top-Performer im Hamburger Hotelmarkt 2014 26 Hamburger Hotels finden sich im Ranking der 200 umsatzstärksten Hotels in Deutschland wieder. Nachfolgend werden – soweit die Angaben verfügbar und publiziert sind – die Performance-Parameter dieser 26 umsatzstärksten Hamburger Hotelbetriebe aufgeführt. Umsatz Hamburg Grand Elysée Hotel Hamburg Radisson Blue Hotel Hamburg Empire Riverside Hotel Hotel Hafen Hamburg Hotel Atlantik Kempinski Hamburg East Hotel & Restaurant Park Hyatt Hamburg Fairmont Vier Jahreszeiten Steigenberger Hotel Hamburg Marriott Hotel Hamburg Hotel Europäischer Hof Steigenberger Hotel Treudelberg Hamburg Motel One Hamburg am Michel Motel One Hamburg Alster Side Design Hotel Mövenpick Hotel Hamburg Crowne Plaza Hamburg Renaissance Hamburg Hotel Lindner Hotel am Michel Privathotel Lindtner Hamburg Barceló Hamburg The Madison Hotel Hamburg Arcotel Onyx A&O Hotel and Hostel Hamburg City Arcotel Hotel Rubin Hamburg Gastwerk Hotel Hamburg Zimmer 511 556 327 380 221 128 283 156 233 278 275 225 437 460 178 226 285 205 259 128 193 166 215 554 217 141 Mio. € 34,5 25,8 24,6 22,4 21,6 20,2 19,2 19,1 18,3 18,2 16,0 13,3 12,4 11,8 11,4 11,4 10,7 10,7 10,6 9,2 9,1 9,1 8,9 8,8 8,6 8,5 Umsatz je Belegung 67,80% k.A. 83,30% 88,50% k.A. 80,60% 71,00% k.A. k.A. k.A. 82,70% 62,70% 90,00% 85,50% 72,10% 74,10% 80,70% 85,60% 77,70% 53,00% 79,30% 85,00% 91,96% 64,70% 89,40% 81,00% Quelle: AHGZ - Der Hotelier 2015, Liste der 200 umsatzstärksten Hotels in Deutschland ADR 153,00 k.A. 146,00 113,00 k.A. 150,00 191,00 k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 74,00 71,00 152,00 k.A. 95,00 k.A. 104,00 109,00 127,00 131,00 k.A. 88,00 k.A. 125,00 Zimmer 67.514,70 46.402,90 75.229,90 58.947,40 95.022,60 157.812,50 67.844,50 122.435,90 76.394,80 65.467,60 58.181,80 59.111,10 28.375,30 25.652,20 64.044,90 50.442,50 37.543,90 52.195,10 40.926,60 71.875,00 47.150,30 54.819,30 41.395,30 15.884,50 39.631,30 60.283,70 38 4.3 Markenhotellerie in Hamburg Grundlage für die Analyse der Markenhotellerie in Hamburg bildet wiederum die Datenbasis der Hamburg Tourismus GmbH mit insgesamt 325 Hotels. „Markenhotels“ stellen dabei all jene Hotels dar, die nach außen mit einer entsprechenden Marke auftreten, unabhängig davon, ob dies im Rahmen eines Franchising geschieht oder im Rahmen des Markenportfolios bestimmter Hotelgesellschaften (etwa ACCOR mit den Marken Ibis, Novotel, Mercure, Sofitel etc.). Eine allgemeine Aufteilung zeigt, dass immer noch ein deutliches Übergewicht von Hotels ohne Markenauftritt (57 % der Betriebe) in Hamburg vorherrscht. Markenhotels 43% Hotels ohne Marke 57% Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels), Auswertung ghh consult. 39 Anteil markengebundener Hotels in Hamburg nach Kategorien Im Upscale-/Premiumbereich (4-5 Sterne) überwiegt der Anteil der Hotels mit Marke (noch deutliches Potenzial vorhanden). Im Midscale- und Low-Budget-Segment ist die Markenhotellerie insbesondere im Vergleich zu den höheren Hotelkategorien (4 und 5 Sterne) dagegen stark unterrepräsentiert. Dies ist jedoch auch in vergleichbaren Hotelmärkten nicht ungewöhnlich, da eine Vielzahl kleinerer Betriebe niedrigerer Kategorien privat und ohne Marke geführt werden. Anteil der Markenhotels innerhalb der jeweiligen Kategorie 58% 5 Sterne 42% 62% 4 Sterne mit Marke 38% ohne Marke 39% 3 Sterne 61% 29% bis 2 Sterne 71% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels), Auswertung ghh consult. 40 In Hamburg vertretene Hotelgesellschaften / -marken Die Übersicht auf der nachfolgenden Seite zeigt die am stärksten in Hamburg vertretenen Hotelgesellschaften. Berücksichtigt wurden hierbei jene Hotelgesellschaften, die mit mindestens 3 Betriebe in Hamburg vertreten sind (Stand: Oktober 2015). An der Spitze stehen ACCOR und Novum mit jeweils 16 Betrieben in Hamburg. Novum ist jedoch ebenso wie die auf den nachfolgenden Plätzen auftauchenden Hotelgesellschaften Centro (8 Betriebe in Hamburg) und Heikotel (6 Betriebe in Hamburg) eher national bzw. regional präsent. Erst mit deutlichem Abstand zu ACCOR folgen weitere international vertretene Hotelketten wie zum Beispiel Best Western (5 Betriebe in Hamburg), IHG (4 Betriebe in Hamburg) oder Marriott (4 Betriebe in Hamburg). Zahlreiche Brands bzw. Hotelgesellschaften sind dem Budget-Sektor zuzuordnen (z. B. Holiday Inn Express/IHG, Motel One, A&O Hotels & Hostels, B&B Hotels), während zahlreiche internationale Brands vor allem im Upscale- und Premium-Segment noch gar nicht in Hamburg vertreten sind, wie weiter unten noch detaillierter aufgezeigt wird. Nachfolgend werden sämtliche Hotelgesellschaften bzw. -marken strukturiert nach Anzahl der Betriebe in Hamburg aufgeführt. Dabei werden in gesonderten Charts auch jene Hotelprojekte berücksichtigt, die in den kommenden 3 Jahren in Hamburg geplant sind. 41 Hotelgesellschaften / -marken mit den meisten Betrieben in Hamburg (hier: mindestens 3 Betriebe) Hotelgesellschaft / -marke Anzahl Anteil an Markenhotels gesamt in Hamburg (n=140) ACCOR 16 11% Novum 16 11% Centro 8 6% Heikotel 6 4% Steigenberger (inkl. InterCity) 5 3% Best Western 5 3% Leonardo 4 3% IHG (Holiday Inn, Crowne Plaza) 4 3% Marriott 4 3% Motel One 4 3% NH-Hotels 4 3% A&O Hotels & Hostels 4 3% B&B Hotels 3 2% Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels), Auswertung ghh consult. 42 Hotelgesellschaften / -marken mit den meisten Betrieben in Hamburg (hier: mindestens 3 Betriebe) Accor 11% Novum 11% 6% Centro 4% Heikotel Steigenberger 4% Best Western 4% Leonardo 3% IHG 3% Marriott 3% Motel One 3% NH-Hotels 3% A&O 3% 2% B&B 0% 2% 4% 6% 8% Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels), Auswertung ghh consult. 10% 12% 43 Anteile der einzelnen ACCOR-Marken an der Gesamtzahl der ACCOR-Hotels in Hamburg Sofitel 6% Suite Novotel 6% Novotel 6% Mercure 19% Ibis 63% Die Budget-Marke Ibis ist mit fast zwei Drittel aller ACCOR-Betriebe am stärksten in Hamburg vertreten Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels, davon 16 ACCOR-Betriebe), Auswertung ghh consult. 44 Hotelgesellschaften /-marken mit 2 Betrieben in Hamburg Hotelgesellschaft / -marke Anzahl Anteil an Markenhotels gesamt in Hamburg (n=140) AMEDIA 2 1% Arcotel 2 1% Lindner 2 1% Superbude 2 1% 25 hours 2 1% Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels), Auswertung ghh consult. 45 Sonstige Hotelgesellschaften /-marken mit 1 Betrieb in Hamburg Hotelgesellschaft /-marke Barceló Meininger Citadines Apart‘Hotels Mövenpick Curio-Hotel (Hilton) Hyatt Dorint prizeotel Ghotel hotel & living relexa GCH Grand City Hotels Scandic Kempinski Smartments Le Meridien (Starwood) Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels), eigene Recherche ghh consult. 46 Geplante Hotelprojekte mit Brands in Hamburg im Upscale-/Premium-Segment (4-5 Sterne) Marke / Brand Kategorie Anzahl Zimmer Frasers Suites 5 Sterne 154 Ramada 4 Sterne 254 Hampton by Hilton 4 Sterne 161 Holiday Inn Hamburg City Nord 4 Sterne 297 Holiday Inn Hamburg Hafencity 4 Sterne 265 Innside Melia 4 Sterne 207 The Westin Hamburg (Starwood) 4 Sterne 244 Courtyard by Marriott 4 Sterne 277 Adina Apartment Hotel 4 Sterne 202 Quelle: Recherche ghh consult. 47 Geplante Hotelprojekte mit Brands in Hamburg im Midscale-(3 Sterne)- und Budget-(1-2 Sterne)-Segment Marke / Brand Kategorie Anzahl Zimmer Novum Hotel City East 3 Sterne 120 Holiday Inn Express 3 Sterne 104 Residence Inn by Marriott 3 Sterne 98 Moxy by Marriott 3 Sterne 98 Grand City Hotel Hamburg 3 Sterne 250 Adagio City Aparthotel (ACCOR) 3 Sterne 100 B&B Hotel City Ost 2 Sterne 159 Superbude 1 Stern 160 Quelle: Recherche ghh consult. 48 Derzeit nicht in Hamburg vertretene Brands / Hotelmarken im Upscale & Premium-Segment (Auswahl) Hotelgesellschaft /-markeHotelgesellschaft /-marke Four Points by Sheraton (Starwood) Oberoi Hotels & Resorts Hilton, Waldorf Astoria (Hilton Hotels) Raffles Hotels & Resorts InterContinental Langham Hotels & Resorts Mandarin Oriental Rocco Forte Hotels Maritim Four Seasons Hotels and Resorts Pullman (ACCOR) Jumeirah Hotels Regent Ritz Carlton Shangri-La Swissotel Sheraton (Starwood) Hoher Aufholbedarf bei gleichzeitig hohem Potenzial für die Ansiedlung internationaler Brands im Hotelmarkt Hamburg. Quelle: Recherche ghh consult. 49 Fazit hinsichtlich Markenhotellerie und Brands in Hamburg Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Hamburger Hotelmarkt von einem guten „Mix“ von Privathotels und von Hotelgesellschaften betriebenen Hotels gekennzeichnet ist, die ein sehr breites Zielgruppenspektrum mit jeweils individuellen Bedürfnissen und Ansprüchen bedienen. Hervorgehoben sei, dass Privathotels grundsätzlich genauso hohe Zufriedenheitswerte erreichen können wie Hotels mit Marke bzw. Kettenhotels. Gerade im Hinblick auf die dominierende Rolle von Hotel- und Buchungsportalen spielen für viele individuelle Privat- wie auch Geschäftsreisende die Gästebewertungen mittlerweile eine wichtigere Rolle als die bloße Unterscheidung nach „Hotel mit Marke“ oder „Hotel ohne Marke“. Wachstumstreiber sind - wie weiter oben bereits hervorgehoben - insbesondere internationale Märkte und Gästezielgruppen; hier legt im touristischen Segment, d.h. sowohl bei privat-motivierten Reisen als auch bei geschäftlich-motivierten Reisen und damit im MICE-Bereich, ein signifikanter Anteil der Gäste entsprechenden Wert und Präferenzen auf Ketten- bzw. Brandhotels. Im Hinblick auf eine noch stärkere Positionierung und Vermarktung in internationalen Zielmärkten ist jedoch die konsequente Ansiedlung neuer Hotels mit derzeit in der Hansestadt noch nicht vertretenen Premium-Brands mit entsprechender „Strahlkraft“ zu empfehlen. Solche Brands können mit entsprechenden Vertriebskanälen einerseits neue Zielgruppen für die Hansestadt akquirieren, andererseits werten sie das Image der Destination Hamburg (sowohl hinsichtlich der privat-touristischen als auch geschäftsreisetouristischen Nachfrage) noch weiter auf. 50 4.4 Analyse der Hamburger Hotellerie nach Standorten Sowohl zur Abbildung der IST-Situation als auch als Grundlage für die künftige Ansiedlungspolitik und -strategie neuer Hotelkapazitäten in Hamburg erfolgt nachfolgend eine detaillierte Analyse der Verteilung der Hotelbetriebe auf die verschiedenen Bezirke in Hamburg. Dabei werden die Hotels sowohl in ihrer Gesamtzahl nach Bezirken unterteilt als auch nach Hotelkategorien, um ein genaueres Bild über den derzeitigen Stand zu erhalten und im Hinblick auf den künftigen Hotelbedarf und hinsichtlich verschiedener Zielmärkte und Themenwelten detailliertere Grundlagen vorzulegen. Nachfolgend erfolgt zunächst eine detaillierte Betrachtung der Verteilung der Hotels auf die einzelnen Bezirke (und dort jeweils auf die Stadtteile); dabei wird bei den Bezirken auch nach den jeweiligen Hotelkategorien differenziert. Im weiteren Verlauf erfolgt eine gesonderte Analyse nach der von der HWF vorgenommen Einteilung Hamburgs in einzelne Immobilien-Teilmärkte. 51 4.4.1 Verteilung der Hamburger Hotels auf die Bezirke Die Analyse der Hotellerie in Hamburg nach Standorten erfolgt zunächst nach Bezirken (inkl. jeweiliger Stadtteile). Mehr als die Hälfte der Hotels (50%) sind im Bezirk Hamburg-Mitte angesiedelt, gefolgt von Hamburg-Nord, Altona und Eimsbüttel (jeweils 11%). Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) 50% (163) Hamburg-Mitte Hamburg-Nord 11% (35) Altona 11% (35) Eimsbüttel 11% (35) 9% (30) Wandsbek 5% (17) Harburg 3% (9) Bergedorf 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels), Auswertung ghh consult; in Klammern Anzahl Hotels absolut. 40% 45% 50% 52 Verteilung der Hamburger Hotels nach Bezirken: Klare Dominanz des Bezirks Hamburg-Mitte 9% 11% 11% 11% 50% 5% 3% Quelle: Karte: wikipedia.org; Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels), Auswertung ghh consult. 53 Verteilung der 5-Sterne-Hotels in Hamburg nach Bezirken Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) 61% (8) Hamburg-Mitte 23% (3) Altona Eimsbüttel 8% (1) Harburg 8% (1) 0% 10% 20% 30% 40% 50% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels, davon 12 der 5Sterne-Kategorie), Auswertung ghh consult; in Klammern Anzahl Hotels absolut. 60% 70% 54 Verteilung der 5-Sterne-Hotels in Hamburg nach Bezirken 8% 23% 61% 8% Quelle: Karte: wikipedia.org; Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels, davon 12 der 5-Sterne-Kategorie), Auswertung ghh consult. 55 Verteilung der 4-Sterne-Hotels in Hamburg nach Bezirken Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) 52% (41) Hamburg-Mitte 20% (16) Hamburg-Nord Altona 9% (7) Eimsbüttel 9% (7) 8% (6) Wandsbek Harburg 1% (1) Bergedorf 1% (1) 0% 10% 20% 30% 40% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels, davon 79 der 4Sterne-Kategorie), Auswertung ghh consult; in Klammern Anzahl Hotels absolut. 50% 60% 56 Verteilung der 4-Sterne-Hotels in Hamburg nach Bezirken 8% 9% 20% 9% 52% 1% 1% Quelle: Karte: wikipedia.org; Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels, davon 79 der 4-Sterne-Kategorie), Auswertung ghh consult. 57 Verteilung der 3-Sterne-Hotels in Hamburg nach Bezirken Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) 46% Hamburg-Mitte Hamburg-Nord 12% (17) Eimsbüttel 12% (16) (62) 10% (14) Altona 10% (13) Wandsbek 6% (8) Harburg 4% (5) Bergedorf 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels, davon 135 der 3-Sterne-Kategorie), Auswertung ghh consult; in Klammern Anzahl Hotels absolut. 40% 45% 50% 58 Verteilung der 3-Sterne-Hotels in Hamburg nach Bezirken 10% 12% 12% 10% 46% 6% 4% Quelle: Karte: wikipedia.org; Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels, davon 135 der 3-Sterne-Kategorie), Auswertung ghh consult. 59 Verteilung der Hotels bis 2 Sterne in Hamburg nach Bezirken Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) 52% (51) Hamburg-Mitte 13% (13) Altona 11% (11) Wandsbek 8% (8) Hamburg-Nord 7% (7) Harburg 6% (6) Eimsbüttel 3% (3) Bergedorf 0% 10% 20% 30% 40% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels, davon 99 bis 2 Sterne), Auswertung ghh consult; in Klammern Anzahl Hotels absolut. 50% 60% 60 Verteilung der Hotels bis 2 Sterne in Hamburg nach Bezirken 11% 6% 8% 13% 52% 7% 3% Quelle: Karte: wikipedia.org; Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels, davon 99 bis 2 Sterne), Auswertung ghh consult. 61 Verteilung der Hotels nach Kategorien und Bezirken in Hamburg Hamburg-Mitte Hamburg-Nord 5 Sterne Altona 4 Sterne Eimsbüttel 3 Sterne Wandsbek bis 2 Sterne Harburg Bergedorf 0% 10% 20% 30% 40% Quelle: Karte: wikipedia.org; Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels), Auswertung ghh consult. 50% 60% 70% 62 Aufteilung der Hotels im Bezirk Hamburg-Mitte auf die verschiedenen Stadtteile Der Bezirk Hamburg-Mitte weist mit weitem Abstand die meisten Hotels auf (163 Hotels); die Betriebe in diesem Bezirk werden nachfolgend weiter nach Stadtteilen unterteilt, um ein noch genaueres Bild über die Standortkonzentrationen zu erhalten. St. Georg ist der Stadtteil mit den meisten Hotels innerhalb des Bezirks Hamburg-Mitte (37% der in diesem Bezirk angesiedelten Hotels), gefolgt von St. Pauli (ca. 18 %) und Neustadt (ca. 14 %). Quelle: Karte: hamburg.de; Datenbasis: Hamburg Tourismus GmbH; Auswertung ghh consult. 63 Aufteilung der Hotels im Bezirk Hamburg-Mitte auf die verschiedenen Stadtteile Eindeutige Dominanz des Stadtteils St. Georg mit weit mehr als einem Drittel der Betriebe in Hamburg-Mitte. Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) 37% (60) St. Georg 18% (29) St. Pauli 14% (23) Neustadt 7% (12) Hammerbrook Altstadt 4% (7) Wilhelmsburg 4% (7) Hamm 3% (6) Rothenburgsort 3% (5) Finkenwerder 3% (4) HafenCity 2% (3) Billbrook 1% (2) Billstedt 1% (2) Horn 1% (1) Veddel 1% (1) Borgfelde 1% (1) 0,0% 5,0% 10,0% 15,0% 20,0% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels gesamt), Auswertung ghh consult. 25,0% 30,0% 35,0% 40,0% 64 Aufteilung der Hotels im Bezirk Hamburg-Nord auf die verschiedenen Stadtteile Innerhalb des Bezirks Hamburg-Nord (insgesamt 35 Hotels) sind die meisten Betriebe in den Stadtteilen Langenhorn und Hohenfelde (jeweils 20 % der Hotels in diesem Bezirk) angesiedelt; es folgen Uhlenhorst (14%) sowie Winterhude und Barmbek (jeweils 11%). Quelle: Karte: hamburg.de; Datenbasis: Hamburg Tourismus GmbH; Auswertung ghh consult. 65 Aufteilung der Hotels im Bezirk Hamburg-Nord auf die verschiedenen Stadtteile Langenhorn und Hohenfelde mit den meisten Betrieben, gefolgt von Uhlenhorst. Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) Langenhorn 20% (7) Hohenfelde 20% (7) 14% (5) Uhlenhorst Winterhude 11% (4) Barmbek 11% (4) 9% (3) Alsterdorf 6% (2) Fuhlsbüttel Groß Borstel 3% (1) Eppendorf 3% (1) Ohlsdorf 3% (1) 0% 2% 4% 6% 8% 10% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels gesamt), Auswertung ghh consult. 12% 14% 16% 18% 20% 66 Aufteilung der Hotels im Bezirk Altona auf die verschiedenen Stadtteile Innerhalb des Bezirks Altona (insgesamt 35 Hotels) sind die meisten Hotels in Altona-Nord und Altona-Altstadt zu verzeichnen (jeweils 23 % der Betriebe in diesem Bezirk), gefolgt von Bahrenfeld und Blankenese (jeweils 14 %). Quelle: Karte: hamburg.de; Datenbasis: Hamburg Tourismus GmbH; Auswertung ghh consult. 67 Aufteilung der Hotels im Bezirk Altona auf die verschiedenen Stadtteile Altona-Nord und Altona-Altstadt führend mit jeweils deutlich mehr als einem Fünftel der Hotels (23%) im Bezirk Altona; gefolgt von Bahrenfeld und Blankenese (jeweils 14%). Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) Altona-Nord 23% (8) Altona-Altstadt 23% (8) Bahrenfeld 14% (5) Blankenese 14% (5) 11% (4) Sternschanze 6% (2) Othmarschen Iserbrook 3% (1) Groß Flottbek 3% (1) 0% 5% 10% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels gesamt), Auswertung ghh consult. 15% 20% 25% 68 Aufteilung der Hotels im Bezirk Eimsbüttel auf die verschiedenen Stadtteile Innerhalb des Bezirks Eimsbüttel (insgesamt 35 Hotels) liegt der Stadtteil Rotherbaum mit gut einem Drittel (34%) der Betriebe an der Spitze, gefolgt von Stellingen (20%) und Schnelsen (17%). Quelle: Karte: hamburg.de; Datenbasis: Hamburg Tourismus GmbH; Auswertung ghh consult. 69 Aufteilung der Hotels im Bezirk Eimsbüttel auf die verschiedenen Stadtteile Der Stadtteil Rotherbaum verzeichnet die meisten Hotels innerhalb des Bezirks Eimsbüttel; es folgen Stellingen und Schnelsen. Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) 34% (12) Rotherbaum 20% (7) Stellingen 17% (6) Schnelsen 11% (4) Eimsbüttel 9% (3) Harvestehude 6% (2) Lokstedt 3% (1) Hoheluft-West 0% 5% 10% 15% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels gesamt), Auswertung ghh consult. 20% 25% 30% 35% 70 Aufteilung der Hotels im Bezirk Wandsbek auf die verschiedenen Stadtteile Innerhalb des Bezirks Wandsbek (30 Hotels) ergibt sich ein insgesamt ausgewogenes Bild mit einer eher gleichmäßigen Verteilung auf die verschiedenen Stadtteile. Mit jeweils 4 Hotels (13 % Anteil am Bezirk) führen die Stadtteile Wandsbek und Marienthal, gefolgt von Bramfeld und Tonndorf (jeweils 3 Betriebe bzw. 10% Anteil am Bezirk). Quelle: Karte: hamburg.de; Datenbasis: Hamburg Tourismus GmbH; Auswertung ghh consult. 71 Aufteilung der Hotels im Bezirk Wandsbek auf die verschiedenen Stadtteile Im Bezirk Wandsbek (30 Hotels) zeigt sich eine eher gleichmäßige Verteilung der Betriebe auf insgesamt 14 verschiedene Stadtteile. Die Stadteile Wandsbek und Marienthal verzeichnen dabei die meisten Hotels. Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) Wandsbek 13% (4) Marienthal 13% (4) Bramfeld 10% (3) Tonndorf 10% (3) Eilbek 7% (2) Hummelsbüttel 7% (2) Poppenbüttel 7% (2) Duvenstedt 7% (2) Volksdorf 7% (2) Rahlstedt 7% (2) Sasel 3% (1) Lemsal-Mellingstedt 3% (1) Wolhdorf-Ohlstedt 3% (1) Jenfeld 3% (1) 0% 2% 4% 6% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels gesamt), Auswertung ghh consult. 8% 10% 12% 14% 72 Aufteilung der Hotels im Bezirk Harburg auf die verschiedenen Stadtteile Innerhalb des Bezirks Harburg (17 Hotels) dominiert der gleichnamige Stadtteil mit 7 Hotels (41% der Betriebe in diesem Bezirk); an zweiter Stelle folgt der Stadtteil Neugraben-Fischbek mit 4 Betrieben (23% Anteil am Bezirk). Quelle: Karte: hamburg.de; Datenbasis: Hamburg Tourismus GmbH; Auswertung ghh consult. 73 Aufteilung der Hotels im Bezirk Harburg auf die verschiedenen Stadtteile Innerhalb des Bezirks Harburg (insgesamt 17 Hotels) führt der Stadtteil Harburg mit 7 Betrieben vor NeugrabenFischbek (4 Hotels) und Heimfeld (3 Hotels). Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) 41% (7) Harburg 23% (4) Neugraben-Fischbek 18% (3) Heimfeld 12% Hausbruch (2) 6% (1) Cranz 0% 5% 10% 15% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels gesamt), Auswertung ghh consult. 20% 25% 30% 35% 40% 45% 74 Aufteilung der Hotels im Bezirk Bergedorf auf die verschiedenen Stadtteile Im Bezirk Bergedorf (9 Hotels) sind mit Ausnahme eines Hotels in Curslack sämtliche Betriebe im Stadtteil Bergedorf angesiedelt. Quelle: Karte: hamburg.de; Datenbasis: Hamburg Tourismus GmbH; Auswertung ghh consult. 75 Aufteilung der Hotels im Bezirk Bergedorf auf die verschiedenen Stadtteile Der Stadtteil Bergedorf verzeichnet im gleichnamigen Bezirk mit 8 von insgesamt 9 Hotels in diesem Bezirk die meisten Hotels. Nur ein Hotel befindet sich in einem weiteren Stadtteil (Curslack). Anteile in % (Anzahl Hotels absolut) 89% (8) Bergedorf 11% (1) Curslack 0% 20% 40% 60% Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels gesamt), Auswertung ghh consult. 80% 100% 76 Größte Hotelbetriebe (> 300 Zimmer) in Hamburg nach Bezirken und Stadtteilen 10 der 11 größten Hotels in Hamburg mit mehr als 300 Zimmern liegen im Bezirk Hamburg-Mitte; nur das Grand Elysée Hamburg liegt im Bezirk Eimsbüttel: Hotel Anzahl Zimmer Kategorie Radisson Blu Hotel Hamburg City Center 556 4* Superior Hamburg-Mitte St. Pauli A&O HH City Süd 554 2* Hamburg-Mitte Hammerbrook Grand Elysée Hamburg 511 5* Superior Eimsbüttel Rotherbaum Motel One Hamburg Alster 460 2* Hamburg-Mitte St. Georg Motel One Hamburg-Am Michel 437 2* Hamburg-Mitte Neustadt Holiday Inn Hamburg 385 4* Hamburg-Mitte Rothenburgsort Hotel Hafen Hamburg 380 4* Hamburg-Mitte St. Pauli Empire Riverside Hotel 327 4* Hamburg-Mitte St. Pauli Scandic Hamburg Emporio 325 4* Hamburg-Mitte Neustadt Panorama Inn Hotel und Boardinghaus 312 3* Hamburg-Mitte Billstedt A&O Hotel / Hostel Hamburg Reeperbahn 308 1* Hamburg-Mitte St. Pauli Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels gesamt), Auswertung ghh consult. Bezirk Stadtteil 77 Größte Hotelbetriebe (> 300 Zimmer) in Hamburg nach Stadtteilen In St. Pauli sind allein 4 der 11 Hamburger Hotels mit mehr als 300 Zimmern angesiedelt. Anzahl der Hotels (>300 Zimmer) 4 St. Pauli 2 Neustadt St. Georg 1 Rothenburgsort 1 Hammberbrook 1 Billstedt 1 Rotherbaum 1 0 0,5 1 1,5 2 Quelle: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels gesamt), Auswertung ghh consult. 2,5 3 3,5 4 78 Verteilung der Hotels in den 7 Bezirken auf die verschiedenen Stadtteile: Zusammenfassende Übersicht Um nochmals die Bedeutung der einzelnen Bezirke und der jeweiligen Stadtteile im Hinblick auf die Konzentration von Hotelstandorten zusammenfassend darzustellen, führt die folgende Tabelle pro Bezirk jeweils die Stadtteile mit den meisten, zweit- und drittmeisten Hotels (sowie die jeweilige Anzahl der Hotels) auf: Bezirk (Anzahl Hotels) Stadtteil(e) mit den meisten Hotels (Anzahl Betriebe) Stadtteil(e) mit den zweitmeisten Hotels (Anzahl Betriebe) Stadtteil(e) mit den drittmeisten Hotels (Anzahl Betriebe Hamburg-Mitte (163) St. Georg (59) St. Pauli (28) Neustadt (22) Hamburg-Nord (36) Langenhorn (7) Hohenfelde (7) Uhlenhorst (5) Winterhude (4) Barmbek (4) Altona (35) Altona-Nord (8) Altona-Altstadt (8) Bahrenfeld (5) Blankenese (5) Sternschanze (4) Eimsbüttel (35) Rotherbaum (12) Stellingen (7) Schnelsen (6) Wandsbek (30) Marienthal (4) Wandsbek (4) Bramfeld (3) Tonndorf (3) 6 Stadtteile mit jeweils 2 Hotels Harburg (17) Harburg (7) Neugraben-Fischbek (4) Heimfeld (3) Bergedorf (9) Bergedorf (8) Curslack (1) --- Quelle: Grundlage: Hamburg Tourismus GmbH (Basis: 325 Hotels gesamt), Auswertung ghh consult. 79 4.4.2 Aufteilung Hamburgs in Hotelimmobilien-Teilmärkte Die Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH (HWF) schlägt eine Aufteilung Hamburgs in Hotelimmobilien-Teilmärkte vor, die sich nicht nach administrativen Grenzen (Bezirke) richtet sondern an den Gegebenheiten im Immobilienmarkt orientiert ist. Auch wenn nicht sämtliche Stadtteile Hamburgs den jeweiligen Hotelimmobilien-Teilmärkten zugeordnet sind, enthält die Aufteilung den Großteil (301 von 325) der in der Datenbasis von Hamburg Tourismus GmbH enthaltenen Hotels. Innerhalb dieser 16 definierten Immobilien-Teilmärkte werden die Bereiche „City“, „HafenCity“, „Alster West“ und „St. Georg“ als Premiumlagen bezeichnet. Citylagen und citynahe Teilmärkte weisen die höchste Hoteldichte auf: St. Georg (59 Hotels) liegt bei den hier definierten ImmobilienTeilmärkten eindeutig an der Spitze, gefolgt von St. Pauli (32), City (28) und Wilhelmsburg / Harburg (26). Quelle: HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH 80 Zuordnung der Immobilien-Teilmärkte zu Hamburgs Bezirken Um die Lage der jeweiligen ImmobilienTeilmärkte in Hamburg zu veranschaulichen, sind sie in der Karte den jeweiligen Bezirken zugeordnet. Im Fall der Teilmärkte „Eppendorf“ und „Harburg / Wilhelmsburg“ ergeben sich dabei Überschneidungen: Laut HWF sind dem Teilmarkt „Eppendorf“ sowohl Stadtteile in Hamburg-Nord als auch Eimsbüttel zugeordnet; der Teilmarkt „Wilhelmsburg / Harburg“ inkludiert schwerpunktmäßig Stadtteile in Harburg, aber auch zwei Stadtteile in Hamburg- Mitte. Quelle: Karte: hamburg.de; Ergänzungen ghh consult laut Definition Teilmärkte HWF. 81 Anzahl Hotels in den jeweiligen HotelimmobilienTeilmärkten nach HWF Nachfolgende Grafik zeigt die Hoteldichte (Anzahl Hotels) in den jeweiligen Immobilien-Teilmärkten in Hamburg; grün markiert sind dabei jene Immobilien-Teilmärkte, die als „Premiumlagen“ bezeichnet werden. Anzahl der Hotels im jeweiligen Hotelimmobilien-Teilmarkt 59 St. Georg 32 St. Pauli 28 City 26 Wilhelmsburg / Harburg 24 Altona/Hafenrand 23 City Süd 20 Wandsbek 19 Eimsbüttel 18 City Nord / Am Flughafen 15 Alster West 14 Alster Ost 8 Bergedorf 6 Bahrenfeld 4 Barmbek 3 HafenCity 2 Eppendorf 0 10 20 30 40 Quelle: HWF, Datenbasis Hotels: Hamburg Tourismus GmbH, Auswertung ghh consult. 50 60 82 Hoteldichte in den Immobilien-Teilmärkten Hamburgs nach Anzahl von Hotels Immobilien-Teilmarkt (Anzahl Hotels) Stadtteile (Anzahl Hotels) St. Georg (59) St. Georg (58), Borgfelde (1) St. Pauli (32) St. Pauli (28), Sternschanze (4) City (28) Hamburg-Altstadt (6), Neustadt (22) Wilhelmsburg / Harburg (26) Wilhelmsburg (6), Harburg (7), Neuland (0), Heimfeld (3), Hausbruch (2), Finkenwerder (4), Neugraben-Fischbek (4) Altona / Hafenrand (24) Altona Altstadt (8), Altona Nord (8), Ottensen (0), Othmarschen (2), Nienstedten (1), Blankenese (5) City Süd (23) Hamm (5), Hammerbrook (12), Rothenburgsort (4), Billbrook (2) Wandsbek (20) Wandsbek (4), Marienthal (4), Bramfeld (3), Tonndorf (3), Farmsen (0), Horn (1), Billstedt (2), Steilshoop (0), Rahlstedt (2), Jenfeld (1) Eimsbüttel (19) Eimsbüttel (4), Stellingen (7), Lokstedt (2), Schnelsen (6) City Nord/Am Flughafen (18) Winterhude (4), Groß Borstel (1), Alsterdorf (3), Ohlsdorf (1), Fuhlsbüttel (2), Langenhorn (7) Alster West (15) Rotherbaum (12), Harvestehude (3) Alster Ost (14) Hohenfelde (7), Uhlenhorst (5), Eilbek (2) Bergedorf (8) Bergedorf (8), Allermöhe (0) Bahrenfeld (6) Bahrenfeld (5), Groß Flottbek (1), Osdorf (0), Lurup (0), Eidelstedt (0) Barmbek (4) Barmbek Nord / Barmbek Süd (zusammen 4), Dulsberg (0) HafenCity (3) HafenCity (3) Eppendorf (2) Eppendorf (1), Hoheluft Ost (0), Hoheluft West (1) Quelle: Hotels: Datenbasis Hamburg Tourismus GmbH, Aufteilung Teilmärkte: HWF. 83 4.4.3 Grundlagenauswertung im Hinblick auf Balancing Tourism Parallel zur Erstellung des vorliegenden Hotelbedarfsplans erarbeitet das Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (NIT, Kiel) aktuell für die Hamburg Tourismus GmbH eine Studie zum Balancing Tourism. Im Rahmen dieser Untersuchung werden Aufschlüsse gegeben, welche Faktoren im Tourismus Hamburg stören, auf die Einwohner wirken und wie der Sensitivität der Bevölkerung künftig entsprechend Rechnung getragen werden kann. Die zwischen dem NIT und ghh consult ausgetauschten Auswertungen bezüglich Bettendichte und Konzentration von Hotelstandorten in den einzelnen Bezirken und Stadtteilen decken sich; das NIT führt jedoch noch weitere Untersuchungen, Interviews etc. durch; Ergebnisse werden erst Anfang 2016 vorliegen. Eine enge Vernetzung beider Projekte (Hotelbedarfsplan / Balancing Tourism) fand jedoch statt. Die 2016 von NIT vorgelegten Ergebnisse zum Balancing-Tourism-Projekt werden Erkenntnisse darüber liefern, in welchem Bereich speziell für den Hotelsektor künftig Ansatzpunkte bestehen, um den Anforderungen und Aspekten des Balancing Tourism Rechnung zu tragen. 84 4.4.4 Standorte von Hotels in Hamburg im Rahmen von Pauschalreisen von Veranstaltern Um ein genaueres Bild über die Standorte der Hotels zu erhalten, die von Reiseveranstaltern im Rahmen von Städte- und MusicalPauschalreisen nach Hamburg angeboten werden, wurden die Angebote von 7 verschiedenen Reiseveranstaltern ausgewertet, die entsprechende Pauschalreisen anbieten. Dabei bieten 4 Veranstalter im Bereich Städte-Pauschalreisen nach Hamburg insgesamt 65 verschiedene Hotels in der Hansestadt und 3 Veranstalter im Segment Musical-Pauschalreisen insgesamt 19 verschiedene Hotels an. Von den insgesamt 65 Hotels werden 28 Häuser dabei von 2 oder mehreren der in die Untersuchung einbezogenen Reiseveranstalter angeboten. Nachfolgend werden die Standorte der angebotenen Hotels - differenziert nach Städte- und Musicalreisen - nach Bezirken in Hamburg dargestellt. An späterer Stelle erfolgt auch eine Auswertung nach Hotelkategorien. Die Auswertung macht einerseits zunächst die Dominanz des Bezirks Mitte im Hinblick auf die Hotelstandorte deutlich; auf der anderen Seite veranschaulicht sie bei der Detailbetrachtung auch, dass durchaus eine ganze Reihe von Hotels nicht direkt in der City oder „citynah“ angeboten werden und somit auch peripherere Standorte aktiv angeboten werden. Dies sind entsprechende Signale, die bei der künftigen Standort- und Ansiedlungspolitik bei neuen Hotels aufgegriffen und berücksichtigt werden können. Auch wenn die meisten Hotelbetreiber bzw. Investoren zunächst nach Citylagen bzw. citynahen Standorten fragen, werden nachfrageseitig durchaus auch andere, peripherere Lagen akzeptiert. Hamburg bietet mit seinen zahlreichen Facetten und Standortfaktoren hier genug Anreize, die dem Gast entsprechend vermittelt werden können; hierzu gehören das attraktive und individuelle Stadtbild in unterschiedlichen Bezirken und Stadtteilen sowie Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, die sich nicht nur auf einen Bezirk bzw. wenige Stadtteile konzentrieren. Auf eine Formel gebracht: Hamburg lässt sich nicht nur auf ein Alleinstellungsmerkmal „reduzieren“, sondern bietet als Musicalmetropole und „Tor zur Welt“, als Kultur- und Shoppingdestination, als Kongress- und Städtereisedestination eine Vielfalt an nachhaltigen USP‘s, die auch bei der Standort- und Ansiedlungspolitik bei neuen Hotels eine entsprechende Rolle spielen können. 85 Standorte von Hotels in Hamburg im Rahmen von Städte-Pauschalreisen von Veranstaltern Zwei Drittel der im Rahmen von Städte-Pauschalreisen nach Hamburg angebotenen Hotels liegen im Bezirk Mitte und hier vor allem im Stadtteil St. Georg. Die Bezirke Altona und Eimsbüttel folgen mit gleicher Anzahl von Häusern auf dem zweiten Platz. Besondere Lagen werden von Veranstaltern gesucht und entsprechend hervorgehoben, etwa im Falle des AMERON Hotels Speicherstadt („Einziges Hotel in der Speicherstadt“) oder The Rilano Hotel Hamburg („Ausgezeichnete Lage mit Panoramablick direkt an der Elbe“). Anzahl der Hotels im Bezirk Mitte nach Stadtteilen Anzahl angebotener Hotels von Veranstaltern (Städte-Pauschalreisen) nach Bezirken Mitte 7 Altona 7 Eimsbüttel 4 Nord 3 Wandsbek 1 Harburg 0 10 20 30 40 16 St. Georg Neustadt St. Pauli Hammerbrook HafenCity Wilhelmsburg Hamm Altstadt Billstedt Billbrook Finkenwerder Horn Veddel Borgfelde 43 50 Quelle: Recherche ghh consult (Auswertung von insgesamt 65 Hotels, die bei StädtePauschalreisen nach Hamburg von Berge & Meer, Thomas Cook, Neckermann-Reisen und Ameropa angeboten werden). 6 4 3 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 0 5 10 15 20 86 Standorte von Hotels in Hamburg im Rahmen von Musical-Pauschalreisen von Veranstaltern Auch bei Musical-Pauschalreisen dominiert der Bezirk Mitte mit 15 von 19 verschiedenen Hotels. Mit dem ARCOTEL Onyx ist nur ein Haus vorhanden, das laut Lagebeschreibung der Veranstalter direkt bei einem der Musicaltheater (Stage Operettenhaus Hamburg) liegt. Es werden zahlreiche Hotels mit teilweise erheblicher Distanz zum jeweiligen Musicaltheater angeboten; so weist z. B. die TUI in der Hotelbeschreibung des ARCOTEL Rubin darauf hin, dass das Hotel ca. 4 km vom Musicaltheater entfernt ist; dabei wird mit der guten und schnellen Erreichbarkeit geworben, so dass die Entfernung zwischen Hotel und Theater nicht als negatives Kriterium erscheint. Wie schon bei den Städte-Pauschalreisen werden demnach auch bei Musical-Pauschalreisen nicht nur City- bzw. citynahe, sondern auch andere Hotelstandorte innerhalb von Hamburg seitens der Nachfrage akzeptiert, da letztlich die Attraktivität des „Gesamtpaketes“ (vor allem auch über die Preiskomponente) über den Vermarktungserfolg der Musical-Pauschalreisen entscheidet. Anzahl angebotener Hotels von Reiseveranstaltern (Musical-Pauschalreisen) 15 Mitte 2 Altona Eimsbüttel 1 Nord 1 0 3 6 9 12 Quelle: Recherche ghh consult (Auswertung von insgesamt 19 Hotels, die bei Musical-Pauschalreisen nach Hamburg von TUI, Tchibo/Aovo Reisen, Smartreisen24.de angeboten werden.). 15 87 4.4.5 Schlußfolgerungen und weitergehende Fragestellungen Auf Basis der Untersuchungen bezüglich der derzeitigen Verteilung der Hotels auf die verschiedenen Bezirke, Stadtteile bzw. Hotelimmobilien-Teilmärkte können folgende Rückschlüsse sowie weitere Fragestellungen im Hinblick auf die künftige Hotelansiedlungspolitik und -strategie in Hamburg aufgeführt werden: Der Bezirk Mitte dominiert mit weitem Abstand (50 % der Hotels) und sollte künftig vorranging für strategisch wichtige Hotelprojekte in den oberen Kategorien (z. B. große Kongresshotels in Nähe des CCH, Luxushotels mit herausragenden Brands) Berücksichtigung finden. Der Hotelimmobilien-Teilmarkt „HafenCity“ (ebenfalls zum Bezirk Mitte gehörend) ist derzeit noch stark unterrepräsentiert und birgt durch seine attraktive Lage und herausragende Stellung noch entsprechendes Potenzial für Hotelansiedlungen insbesondere im Premiumsegment. Der Bezirk Mitte ist insbesondere mit Low-Budget-Hotels (1-2 Sterne) sehr stark besetzt, wobei hier eine Reihe von Häusern mit sehr großen Zimmerkapazitäten (> 300 Zimmer) zu verzeichnen sind. Im Sinne des „Balancing Tourism“ gilt es hier, künftig jene Bezirke und Hotelimmobilien-Teilmärkte bei Ansiedlungen solcher Betriebe zu berücksichtigen, die noch deutlich unterrepräsentiert sind (z. B. südliche Bezirke Harburg und Bergedorf). Die Ansiedlung von Low-Budget-Betrieben an geeigneten Standorten (gute Verkehrsanbindung, Nähe zu wichtigen Unternehmen, Einrichtungen, Institutionen etc.) in peripheren Stadtteilen kann somit Stadtteile in Citylagen entlasten. Zu prüfen ist, welche Standorte (Grundstücke) es insbesondere in den außerhalb von Hamburg-Mitte gelegenen Stadtteilen bzw. Hotelimmobilien-Teilmärkten gibt, die grundsätzlich für eine Hotelansiedlung zur Verfügung stünden und in Frage kämen; in Einzelfällen ist darüber hinaus zu klären, ob und welche baurechtlichen Voraussetzungen für bestimmte Grundstücke zu schaffen sind, um hier die Ansiedlung von Hotels grundsätzlich zu ermöglichen. Dies betrifft etwa eine Nutzungsänderung, die bei einem bestimmten Grundstück ggf. vorzunehmen ist, um den Bau eines Hotels zu ermöglichen. Aufgrund der hohen Attraktivität des Hotelmarktes Hamburg für Investoren und Hotelbetreiber sowie der hohen Asset-Konkurrenz im Immobilienmarkt ist davon auszugehen, dass auch peripherer gelegene Standorte für Hotelansiedlungen (nicht nur im Low-Budget-, sondern auch im 3- und ggf. auch 4-Sterne-Segment) akzeptiert werden. 88 Schlußfolgerungen und weitergehende Fragestellungen Im Hinblick auf eine „Entzerrung“ der Hotelkonzentration auf neuralgische Bereiche wie City (etwa St. Georg), aber auch vor dem Hintergrund einer besseren Ausnutzung der Potenziale, die sich entlang wichtiger Korridore Richtung Stadtzentrum bieten, sollten künftige Hotelansiedlungen u.a. folgende Bereiche und Aspekte berücksichtigen: Standorte entlang wichtiger S-Bahn- und U-Bahn-Linien, die bestimmte Bezirke ideal an das Stadtzentrum bzw. die City anbinden. Hierzu gehören etwa die S-Bahn-Linie S1, mit der der Hauptbahnhof vom Flughafen aus in ca. 25 Minuten erreichbar ist, oder auch die Linie S3 (Hamburgs längste S-Bahn-Strecke), die u.a. über Wilhelmsburg in Richtung Stadtzentrum führt. Die Bundesautobahn A24 verbindet Berlin mit dem Hamburger Osten. Die Autobahn endet am Horner Kreisel; im Bereich bzw. in der Nähe der Ausfahrt Jenfeld bestehen im Bezirk Wandsbek ideale Umsteigemöglichkeiten auf ÖPNV in Richtung Hamburger City. Auch hier gilt es, entsprechende Standortpotenziale für die Ansiedlung neuer Hotels zu eruieren, um einerseits die guten Anbindungsmöglichkeiten und andererseits Möglichkeiten der „Entzerrung“ (auch im Sinne des Balancing Tourism) zu nutzen. Die Berücksichtigung solcher Korridore trägt den Bedürfnissen unterschiedlicher Zielgruppen Rechnung, die einerseits per Flugzeug anreisen (Korridor vom Flughafen ins Zentrum) wie auch per Bahn oder per PKW (Nutzung entsprechender Korridore bzw. relevanter ÖPNV). Zusammenfassend sollte der Fokus auf solchen Korridoren liegen, die eine optimale Verkehrsanbindung Richtung City ermöglichen; hier bieten die oben genannten Korridore und Bereiche sehr gute Voraussetzungen. 89 Zentrale Korridore in Hamburg entlang S- und U-Bahnlinien Nachfolgende Karte zeigt wichtige Korridore in Hamburg; hier dargestellt am Beispiel von Wohnprojekten in Hamburg und ihrer Nähe zu S-/U-Bahnhaltestellen (Quelle: bulwiengesa AG): 90 Schlußfolgerungen und weitergehende Fragestellungen Weiterführende Fragestellungen und zu analysierende Aspekte, die sich aus der Untersuchung ergeben, können wie folgt definiert werden: Welche Grundstücke bzw. bestehende Immobilien könnten etwa für eine (Neu-)Konzipierung von Mischimmobilien in Betracht kommen, bei dem je nach Standort neben einem Hotel (häufig als Ankermieter) beispielsweise Büro-, Wohn-, Einzelhandels- oder externe Gastronomieflächen integriert werden (-> hierzu auch Kapitel 10, Beispiel Hotel als Bestandteil von Mischimmobilien)? Wo entstehen derzeit und in den kommenden 5 - 10 Jahren neue Gewerbegebiete und Unternehmensstandorte (etwa in Schlüsselbranchen der Freien und Hansestadt Hamburg wie z. B. Logistik) bzw. substanzielle Erweiterungen solcher Gebiete, wo mit zusätzlicher Nachfrage aus dem Geschäfts- und Tagungsreiseverkehr zu rechnen ist und sich ein Bedarf an entsprechenden Hotelkapazitäten ableiten lässt? Wo entwickeln sich wesentliche Korridore zum Stadtzentrum neu oder nachhaltig weiter; inwieweit gibt es entlang solcher Korridore geeignete Grundstücke (bzw. Bestandsflächen zur Umnutzung) für die Ansiedlung neuer Hotelkapazitäten? Wie kann hierdurch speziell durch die Ansiedlung neuer Hotels außerhalb von Citylagen eine „Entzerrung“ des Tourismus im Sinne des Balancing Tourism erreicht werden (Berücksichtigung der Lebensqualität und Zufriedenheit der Einwohner etc.)? Vor dem Hintergrund des signifikanten Flüchtlingszustroms nach Deutschland gilt es durchaus auch zu beobachten, ob und welche Hotels (an welchen Standorten) künftig wegfallen, da sie ggf. als Flüchtlingsunterkunft umgenutzt werden, wie dies bereits bei einer Reihe von Hotels an verschiedenen Standorten in Deutschland (z. B. Maritim Hotel Halle) geschehen ist. In einem nächsten Schritt sollte auch die Metropolregion Hamburg in die Betrachtung und Perspektive im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Hotelsektors mit berücksichtigt und einbezogen werden. 91 5. Hotelmarkt Hamburg Benchmarking national und international 92 Hotelmarkt Hamburg: Benchmarking national und international Im Rahmen des Benchmarkings wurde eine Vielzahl verschiedener Quellen konsultiert; insofern können sich bei einzelnen Performance-Kennzahlen (etwa ARR/ durchschnittlicher Netto-Zimmererlös) in verschiedenen Darstellungen kleinere Abweichungen ergeben; wesentlich ist jedoch, dass sich insgesamt ein stimmiges Bild ergibt und sich eindeutige Trends ablesen lassen. Der Vergleich relevanter Parameter des Beherbergungs- und Hotelmarkts Hamburg mit ausgewählten nationalen Großstädten und Metropolen zeigt auf der einen Seite die herausragende Position der Freien und Hansestadt im Hinblick auf die Performance (etwa Auslastung und Zimmererlös); andererseits werden auch Potenziale deutlich (etwa im Bereich der Internationalität der Gästestruktur sowie etwa speziell im MICE-Segment), bei denen es aufzuholen gilt. Der Vergleich mit ausgewählten internationalen (Fokus: europäischen) Städten macht deutlich, dass Hamburg im Hinblick auf das Preisniveau Aufholbedarf und -potenzial hat. Hier liegt die Freie und Hansestadt weit abgeschlagen hinter den Preisführern London, Venedig und Paris, aber auch hinter Städten wie Barcelona, Brighton, Wien und Nizza. Als einzige deutsche Stadt kann sich hier München unter den Top 10 behaupten. Ein Fokus innerhalb des Benchmarkings liegt auf einem eingehenden Vergleich des Hotelmarktes Hamburg mit den deutschen Metropolen Berlin und München, sowohl im Hinblick auf die Entwicklung von Performance-Parametern als auch hinsichtlich der Angebotsstruktur der Hotellerie. Im Hinblick auf die Fläche spielt Berlin eine Sonderrolle, da hier im Vergleich zu Hamburg und München noch erhebliche Potenziale etwa für die Ansiedlung neuer Hotels vorhanden sind, wohingegen in Hamburg und München eine Knappheit verfügbarer Flächen bei gleichzeitig hoher Asset-Konkurrenz im Immobilienmarkt vorherrscht. 93 Bettenauslastung nach Bundesländern 2014 Hamburg befindet sich im Hinblick auf die Bettenauslastung an der Spitze aller Bundesländer 70,0% 60,0% Durchschnittliche Auslastung 50,0% 40,0% 59% 57% 44,3% 38,2% 37,4% 36,5% 36,1% 35,8% 35,2% 35,1% 34,7% 30,0% 32,9% 32,2% 31% 30,8% 28% 20,0% 10,0% 0,0% Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 94 Top-Reisestädte in Deutschland nach Übernachtungen von ausländischen Gästen in den Jahren 2012 bis 2014 Aufholbedarf und -potenzial gegeben Quelle: DZT, Statistische Ämter der Länder (*Angaben: Übernachtungen von Gästen mit Wohnsitz im Ausland). 95 Performance Beherbergungsmarkt Hamburg 2014 im Vergleich zu Berlin und München Parameter Hamburg Berlin München 342 809 397 - Hotels 145 (42%) 234 (29%) 159 (40%) - Hotels garnis 155 (45%) 300 (37%) 192 (48%) 55.887 134.399 62.333 Ankünfte 6,05 Mio. 11,87 Mio. 6,58 Mio. Übernachtungen 12,01 Mio. 28,69 Mio. 13,45 Mio. 24,5 % 43,6 % 55,4 % 59,7 % 57,0 % 59,6 % Anzahl Betriebe, davon: Angebotene Betten Anteil ausländischer Übernachtungen Bettenauslastung Deutlich geringerer Anteil ausländischer Übernachtungen in Hamburg. Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 96 Vergleich der Hotelstruktur in Hamburg, Berlin und München nach Kategorien und Gästebewertung Im Hinblick auf eine unmittelbare und plausible Vergleichbarkeit wurde für die Analyse der Struktur nach Kategorien und nach Gästebewertung (Qualität / Preis-Leistungs-Verhältnis) als einheitliche Datenbasis das Hotelportal Trivago herangezogen. Dabei wurden sämtliche verfügbaren Betriebe ab einer Kategorie von 2 Sternen einbezogen, da bei den Betrieben ohne oder mit nur einem Stern zahlreiche Privatanbieter (etwa Ferienwohnungen) enthalten sind. Für Hamburg wurden hier 271 Hotels, für Berlin 598 und für München 331 Betriebe aufgelistet und in die Analyse mit einbezogen. Tendenziell ergibt sich bezüglich der Verteilung nach Kategorien ein ähnliches Bild. Im Detail ist das Budget-Segment (2 Sterne) in Hamburg anteilsmäßig stärker vertreten als in Berlin und München, während in den beiden Vergleichsmetropolen das MittelklasseSegment (3 Sterne) höhere Anteile aufweist als die Hansestadt. Im Bereich der 4 Sterne-Kategorie sind die Anteile in den drei Städten in etwa gleich; im 5-Sterne-Segment liegen Hamburg und Berlin etwa auf dem gleichen Niveau, während München hier etwas abfällt. Legt man die Gästebewertungen von Trivago zugrunde, die jeweils die von Trivago abgedeckten weiteren Hotel- und Buchungsportale (etwa booking.com, HRS, Expedia etc.) und deren Bewertungen inkludieren und abbilden, so zeigt sich, dass die Hotellerie in Hamburg am besten bewertet wird: 45 % werden mit den Bestnoten „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“ bewertet (Berlin: 36 %, München: 43%). Bei der schlechtesten Bewertung („unterdurchschnittlich“) hat Hamburg (33%) den geringsten Anteil, während Berlin hier mit der Hälfte aller Betriebe einen sehr hohen Wert aufweist. In München spielen dabei auch die teilweise extrem hohen Zimmerraten eine Rolle, die zu speziellen Saisonzeiten (etwa während des Oktoberfests) aufgerufen werden, was den Hotelmarkt München dann u.a. auch für andere Gästezielgruppen (wie z. B. MICE) „blockiert“ und problematisch macht. 97 Hotels nach Kategorien Vergleich: Hamburg - Berlin - München Aufteilung nach Hotelkategorien in etwa vergleichbar in den drei Metropolen 60% 53% 50% 50% 46% Hamburg 40% Berlin 30% 29% 27% 30% München 20% 20% 17% 14% 5% 6% 10% 3% 0% 2 Sterne 3 Sterne 4 Sterne Quelle: Trivago, Auswertung ghh consult (Betriebe ab 2 Sterne): Hamburg (271), Berlin (598), München (331). 5 Sterne 98 Hotelbewertungen aus Gästesicht (hier: Trivago) Vergleich: Hamburg - Berlin - München Hotellerie in Hamburg mit besten Gästebewertungen im Vergleich zu Berlin und München „unterdurchschnittlich“ 50% 50% 45% „ausgezeichnet“ 40% 34% 35% 33% Hamburg 31% 30% 27% 25% Berlin 25% München „sehr gut“ 20% „befriedigend“ „gut“ 16% 14% 15% 12% 10% 11% 12% 10% 7% 7% 71-74 75-77 11% 5% 0% bis 70 Quelle: Auswertung ghh consult, alle verfügbaren Betriebe in Trivago: Hamburg (489), Berlin (1.962), München (556) 78-80 81-100 99 Performance-Kennzahlen des Hotelmarktes in Hamburg im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten 2014 Stadt Zimmerauslastung ARR RevPar Hamburg 79,4% 91 € 73 € München 78,3% 110 € 87 € Berlin 76,6% 89 € 68 € Frankfurt 68,4% 95 € 65 € Köln 70,3% 88 € 62 € Düsseldorf 66,9% 99 € 66 € Stuttgart 73,7% 90 € 66 € Im Hinblick auf die Zimmerauslastung liegt Hamburg im Vergleich zu anderen deutschen Metropolen an der Spitze. München ist im Bereich des Zimmererlöses (ARR) in Deutschland mit weitem Abstand führend und liegt mit € 110 auch vor Hamburg (€ 91). Die Grafik auf nachfolgender Seite veranschaulicht nochmals die starke Position des Hamburger Hotelmarktes mit der höchsten Zimmerauslastung bei gleichzeitig hohem Zimmererlös. Quelle: IHA Deutschland 2015 / STR Global. 100 Performance Hotelmarkt Hamburg im Vergleich der deutschen Großstädte 2014 Ø-Zimmererlös (ARR) in Euro 120,00 115,00 110,00 München 105,00 100,00 Düsseldorf 95,00 Frankfurt Hamburg 90,00 Köln Stuttgart Berlin 85,00 80,00 60,00% 65,00% 70,00% 75,00% 80,00% Ø-Zimmerauslastung in % Quelle: Grafik ghh consult nach IHA Deutschland 2015 / STR Global. 101 Performance Top-Hotels (umsatzstärkste Betriebe) Hamburg im Vergleich zu Top-Hotels anderer Großstädte 2014 Auf nachfolgender Seite erfolgt nochmals eine grafische Darstellung im Hinblick auf die Performance der umsatzstärksten Hotels in ausgewählten deutschen Großstädten. Basis dieser Darstellung ist das Ranking der 200 umsatzstärksten Hotels in Deutschland laut AHGZ. Auch hier untermauern die Hamburger Top-Hotels die starke Stellung des Hotelmarktes der Freien und Hansestadt mit der höchsten Zimmerauslastung bei gleichzeitig hohem Zimmererlös. Nur die umsatzstärksten Hotels in München, Düsseldorf und Frankfurt liegen beim Zimmererlös vor Hamburg. Dies liegt u.a. auch an entsprechenden Brands in der 4- und vor allem 5-Sterne-Hotellerie, die in den genannten Städten im Gegensatz zu Hamburg vertreten sind und entsprechend hohe Zimmerraten durchsetzen können. Wie bereits an anderer Stelle ausgeführt, besteht hier für Hamburg noch ein erhebliches Aufholpotenzial. 102 Performance Top-Hotels (umsatzstärkste Betriebe) Hamburg im Vergleich zu Top-Hotels anderer Großstädte 2014 160,00 München Ø-Zimmererlös in Euro 150,00 140,00 Frankfurt 130,00 Düsseldorf Dresden Hamburg 120,00 Stuttgart Köln 110,00 100,00 Nürnberg Berlin Hannover Leipzig 90,00 50,00% 55,00% 60,00% 65,00% 70,00% 75,00% 80,00% Ø-Zimmerauslastung in % Quelle: ghh consult nach AHGZ: Der Hotelier 05/2015; hier: 200 umsatzstärkste Hotels in Deutschland 103 Durchschnittlicher Zimmerpreis der Hotels in ausgewählten europäischen Städten von 2012 bis 2014 Quelle: Trivago; Preisniveau in Euro für ein Standard Doppelzimmer in den 50 auf trivago am häufigsten frequentierten europäischen Metropolen 104 Vergleich der Hotelstruktur in Hamburg, Berlin und München nach Hotelarten /-typen Um eine Analyse der Hotelstruktur in Hamburg (im Vergleich zu Berlin und München) nach Hotelarten bzw. -typen vorzunehmen und hieraus erste Rückschlüsse für den künftigen Bedarf im Hinblick auf Zielmärkte, -gruppen und Themenwelten abzuleiten, wurde als Grundlage die in HRS (Hotel Reservation Service) vorgenommene Systematisierung nach Hotelarten herangezogen. Diese legt jeweils die von den Hotels selbst vorgenommene Zuordnung zu den vorgegebenen Hotelarten zugrunde, wobei hier selbstredend Mehrfachnennungen zugelassen sind. Es wurden laut HRS 292 verfügbare Hotels in Hamburg, 576 Betriebe in Berlin und 304 Hotels in München aufgeführt und in die Auswertung einbezogen. Berlin ist insbesondere in den spezifischen Hotelarten (d.h. alles, was nicht allgemein als „Stadthotel“ oder „Businesshotel“ bezeichnet wird) führend, was die jeweiligen Anteile dieser Hotelarten an der Gesamtzahl betrifft. Sowohl im Bereich Tagungshotel liegt die Bundeshauptstadt mit einem Anteil von 47 % (Hamburg und München: jeweils 42%) an erster Stelle als auch bei Familienhotels (22%), Art-/Designhotels (20 %), Apartment-/Suitenhotel (14%) und Ferienhotels (7%). Hamburg liegt in diesen Bereichen jeweils ca. zwei bis fünf Prozentpunkte hinter Berlin zurück. Angemerkt sei, dass die Bezeichnungen der Hotelarten im Einzelnen nicht unbedingt Aufschluss darüber geben, inwiefern das jeweilige Angebot auch dem Bedarf und den Nachfrageanforderungen gerecht wird. Wie weiter oben bereits mehrfach hervorgehoben, ist speziell die Tagungs- und Kongresshotellerie in Hamburg im Segment von Tagungsgruppen ab 300 Personen sehr dünn besetzt; hier besteht entsprechender und nachhaltiger Aufholbedarf. 105 Hotelarten laut systematischer Einteilung nach HRS Vergleich: Hamburg - Berlin - München Nachfolgender Split nach Hotelarten (laut HRS) weist für Hamburg in einer Reihe von Hotelarten (etwa Familienhotel, Art-/Designhotel, Wellnesshotel) eine größere Vielfalt wie München auf. Im Hinblick auf eine Diversifizierung gilt es auch künftig, diese Stärken weiter auszubauen und die Vielfalt der Hotellandschaft der Destination Hamburg weiter zu untermauern. Stadthotel Businesshotel Tagungshotel Familienhotel Art-/Designhotel Apartment-/Suitenhotel Ferienhotel Wellnesshotel Landhotel Senior Comfort Hotel Sport-/Freizeithotel Club-/Resorthotel Anzahl Hotels HRS Hamburg 78% 50% 42% 20% 16% 10% 4% 4% 3% 2% 1% 1% 292 Berlin 84% 48% 47% 22% 20% 14% 7% 3% 0% 1% 1% 1% 576 München 84% 63% 42% 16% 14% 11% 5% 1% 1% 0% 1% 0% 304 Eigene Auswahlmöglichkeit der Hotels laut Vorgaben von HRS (Mehrfachnennungen möglich) Anmerkung: „Senior Comfort Hotels“ sind speziell auf die Bedürfnisse von Senioren ausgerichtete Hotels. Quelle: HRS, Recherche ghh consult. 106 Hotelarten laut systematischer Einteilung nach HRS Vergleich: Hamburg - Berlin - München 50% 48% Businesshotel 63% 42% 47% Tagungshotel 42% 20% 22% Familienhotel Hamburg 16% Berlin 16% 20% Art-/Designhotel 14% München 10% 14% 11% Apartment-/Suitenhotel 4% 7% 5% Ferienhotel 4% 3% 1% Wellnesshotel 0% 10% Quelle: HRS, Recherche ghh consult. 20% 30% 40% 50% 60% 70% 107 Trends im Bereich der Hotelinvestitionen in Deutschland Nachfolgend visualisierter Trend im Bereich der Hotelinvestitionen in Deutschland nach Hotelkategorien zeigt, dass die Investments im Budget-Segment (1-2 Sterne) in den Jahren 2010 - 2013 pro Hotel zugenommen haben und die Häuser hier entsprechend größer geworden sind. Dasselbe gilt auch für das Mittelklasse-Segment (3 Sterne). Im 5- und 4-Sterne-Bereich sind dagegen tendenziell eher sinkende Investments pro Objekt zu verzeichnen; hier gilt es jedoch jeweils, den jeweiligen Standort und die dabei geltenden Voraussetzungen in Betracht zu ziehen. 108 Investment pro Hotel in Deutschland nach Kategorien 2010 - 2013 Trend: Low-Budget-Betriebe werden größer (steigende Investitionssumme je Hotel im 1-2 Sterne-Segment) Quelle: Hotelverband Deutschland, tophotelprojects.com 109 6. Geplante Hotelprojekte in Hamburg, Berlin und München 110 Geplante Hotelprojekte: Hamburg, Berlin, München Nachfolgend werden die nach den vorliegenden Daten der Hamburg Tourismus GmbH sowie nach Recherchen von ghh consult geplanten Hotelprojekte in Hamburg, Berlin und München der nächsten drei Jahre aufgeführt. Eine erste Analyse zeigt, dass in Hamburg von 2016 bis 2018 durchschnittlich ca. 1.400 bis 1.500 neue Hotelzimmer pro Jahr geplant sind, während in Berlin im selben Zeitraum ca. 1.200 bis 1.300 und in München etwa 1.100 bis 1.200 Hotelzimmer jährlich hinzukommen. Gegenüber der Anzahl der Hotels laut amtlicher Statistik (2014) beträgt der Zuwachs an Hotelbetrieben laut geplanten Projekten -> in Hamburg: +22 Betriebe (+7,3%) -> in Berlin: +14 Betriebe (+2,6%) -> in München: +15 Betriebe (+4,3%) 111 Geplante Hotelprojekte in Hamburg bis 2018 In den kommenden 3 Jahren (2016 - 2018) entstehen in Hamburg ca. 1.400 - 1.500 neue Hotelzimmer p.a. Diese Kapazitäten sind in der Prognose an späterer Stelle der Studie mit berücksichtigt. Hotelprojekt Hotel am Cruise Center (4 Sterne / Hafen City / 2018) Holiday Inn City Nord (4-Sterne / Überseering / 2016) Reichshof Curio by Hilton (4 Sterne / St. Georg / 2015) Courtyard by Marriott (4 Sterne / St. Georg / 2017) Holiday Inn Hafen City (4 Sterne / Hafen City / 2017) Ramada (4-Sterne / City Süd, Amsinckstr. / 2015) GrandCity (2. Abschnitt) (3 Sterne / City Süd / 2017) Westin Elbphilharmonie (5-Sterne / HafenCity / 2017) JUFA (2 Sterne / Hafen City, Versmannstr. / 2017) Pier No. 3 (3 Sterne / Hafen City / 2017) Innside Melia (4-Sterne / City Süd, Högerdamm / 2015) Stadthaushotel (3-Sterne / HafenCity / 2017) Adina Apartmenthotel (4 Sterne / "Hamburg Heights" / 2017) Lidl Hotel Reeperbahn (3-Sterne / St. Pauli, Holstenstr. / 2017) Hampton by Hilton (3-Sterne / City Süd, Sonninstr. / 2016) Superbude St. Pauli (1 Stern / Reeperbahn / 2017) B&B Berliner Tor (2-Sterne / Borgfelder Str. / 2016) Frasers Suites (5 Sterne / Rödingsmarkt / 2018) Boutiquehotel "Stadthöfe" (4 Sterne /Neuer Wall / 2017) The Fontenay (5-Sterne / Außenalster/Westufer / 2016) Novum Cty East (3 Sterne / Wandsbek / 2016) Sir Nikolai (4 Sterne / Katharinenstr. / 2016) Holiday Inn Express (3-Sterne / City Süd, Sonninstr. / 2016) BO Hotel (3-4 Sterne / City Süd / 2015) Residence Inn by Marriott (3 Sterne / Harburg, Neuländer Quarree / 2017) Moxy (3 Sterne / Harburg, Neuländer Quarree / 2017) 25h Guesthouse (4 Sterne / Hafen City / 2016) Gesamt Quelle: Deloitte; Deka; Der Hotelier; Hamburg Tourismus GmbH; Anmerkung: Angaben über Tagungskapazitäten liegen für die einzelnen Hotelprojekte nicht vor. Zimmer 400 297 278 277 265 254 250 244 220 210 205 204 202 180 161 160 159 147 130 130 120 110 104 100 98 98 49 5.052 112 Geplante Hotelprojekte in Berlin bis 2018 In den kommenden 3 Jahren (2016 - 2018) entstehen in Berlin ca. 1.200 - 1.300 neue Hotelzimmer p.a. Hotelprojekt Motel One (2-Sterne / Grunerstraße / 2017) Motel One (2-Sterne / Upper West/Breitscheidplatz / 2016) Titanic Business (4-Sterne / Chausseestraße / 2015) Riu Plaza (4-Sterne / Martin-Luther-Straße / 2015) Hampton by Hilton (3 Sterne / Alexanderplatz / Otto-Braun-Straße / 2016) Steigenberger BBI (4-Sterne / Flughafen BBI) Barceló (4 Sterne / Hauptbahnhof / 2018) Moxy (3 Sterne / Flughafen BBI) Four Points by Sheraton (4-Sterne / Flughafen BBI) Amano Grand Central (3-Sterne / Hauptbahnhof / 2015) Titanic Deluxe (5-Sterne / Gendarmenmarkt / 2015) Meininger (2 Sterne / Ostbahnhof/East Sinde Gallery / 2016) Moxy (3 Sterne / Ostbahnhof / 2016) Holiday Inn Express (2 Sterne / Klosterstraße / 2016) Ibis (2-Sterne / Hauptbahnhof/Invalidenstraße / 2015) Lindner (4 Sterne / Alexander- / Voltairestraße / 2018) Fraser (4 Sterne / Gertraudenstraße / 2017) Grimm's Hotel (3 Sterne / Flottwellstraße / 2015) Amano ZOE (3 Sterne / Hackescher Markt / 2016) Amano (3 Sterne / Friedrichstraße / 2016) Gesamt Quelle: Deloitte; Deka; Der Hotelier. Zimmer 708 582 388 357 350 322 272 266 253 250 208 206 190 185 172 165 144 120 108 100 5.346 113 Geplante Hotelprojekte in München bis 2018 In den kommenden 3 Jahren (2016 - 2018) entstehen in München ca. 1.100 - 1.200 neue Hotelzimmer p.a. Hotelprojekt Ramada (4-Sterne / Bogenhausen, Vogelweideplatz / 2017) Holiday Inn Express (3 Sterne / S-Bahnhof Hirschgarten / 2016) Steigenberger (4 Sterne / Schwabing, Berliner Str. / 2017) Roomers (5 Sterne / Arnulfpark / 2016) Andaz Schwabinger Tor (5-Sterne / Schwabing/Leopoldstr. / 2017) A&O Hotel und Hostel (2 Sterne / S-Bahnhof Laim / 2015) Leonardo (4 Sterne / Sendling, Hofmannstr. / 2017) Leonardo (3 Sterne / Neuperlach, Carl-Wery-Str. / 2017) Ibis (2-Sterne / Arnulfpark / 2015) Super 8 (2 Sterne / Frankfurter Ring / 2016) Nordic Pure (3-Sterne / Neue Messe/Zamdorfer Str. / 2015) Aloft (4-Sterne / Hauptbahnhof/Bayerstraße / 2015) Novotel (4-Sterne / Arnulfpark / 2015) Meininger (2 Sterne / Landshuter Allee 174 / 2017) 25hours (4 Sterne / Bahnhofsplatz / 2016) Ibis (2 Sterne / Berg-am-Laim-Str. / 2015) Super 8 (2 Sterne / Laim / Landsberger Str. / 2015) Leonardo (3 Sterne / Sendling, Hofmannstr. / 2017) Moxy (3 Sterne / Werksviertel am Ostbahnhof / 2018) Ameron (4 Sterne / Freimann, Ehem. Lokhalle / 2017) Bavaria Motel (3 Sterne / Freiham, Clarita-Bernhard-Str. 8 / 2015) Leto Motel (2 Sterne / Trudering/Kreillerstraße / 2015) Star Inn Premium (3 Sterne / Milbertshofen, Weimarer Str. / 2015) Harry´s Home (3 Sterne / Moosach/Bunzlauer Platz / 2015) Königshof (5-Sterne / Karlsplatz / 2019) Cosmopolitan* (3 Sterne / Schwabing, Hohenzollernstr. / 2016) Residence Inn by Marriott (4 Sterne / Werksviertel am Ostbahnhof / 2018) Gesamt Quelle: Deloitte; Deka; Der Hotelier. Zimmer 344 302 292 290 275 250 220 220 204 197 192 185 185 173 170 167 160 159 150 149 136 135 130 125 95 75 72 5.052 114 Fazit der Gegenüberstellung des Hotelmarkts Hamburg mit Berlin und München Hamburg hat deutlich weniger Hotels (inkl. Hotels garnis) als München und Berlin und liegt demzufolge auch bei der Übernachtungsnachfrage klar hinter den beiden Vergleichsmetropolen. Darüber hinaus ist der Anteil ausländischer Gäste in Hamburg viel geringer als in Berlin und München. Dies liegt u.a. auch an prominenten Hotelmarken, die noch nicht in Hamburg vertreten sind und insbesondere lukrative Gästezielgruppen etwa aus dem arabischen oder asiatischen Raum ansprechen könnten. Qualitativ - im Hinblick auf die Beurteilung des Preis-Leistungs-Verhältnisses aus Gästesicht - liegt Hamburg an der Spitze vor München und Berlin. Auf dieser Basis ist ein gesundes weiteres Wachstum mit entsprechendem Qualitätsbewusstsein im Hamburger Hotelmarkt die angemessene Strategie. Im Hinblick auf das Preisniveau erzielt München seit vielen Jahren die mit Abstand höchste ARR. Berlin hat hier in den letzten 10 Jahren deutlich aufgeholt und liegt nur noch knapp hinter Hamburg. Auch hier gilt es für die Freie und Hansestadt, mit der Ansiedlung von hochwertigen Hotels (Fokus: 4 - 5 Sterne) mit prestigeträchtigen Brands kaufkraftstarke Gästezielgruppen anzuziehen und hinsichtlich des Preisniveaus national wie auch international aufzuholen. Im Hinblick auf die Hoteltypen hat Hamburg alle Voraussetzungen, die Position gegenüber München und Berlin in den Bereichen „Tagungs-/Kongresshotel“, „Apartment-/ Suitenhotel“ sowie „Art-/Designhotel“ deutlich zu verbessern bzw. auszubauen, um somit ebenfalls anspruchsvolle und kaufkraftstarke Gästezielgruppen zu generieren, die entsprechende wirtschaftliche Effekte für den Tourismus der Freien und Hansestadt induzieren. Betrachtet man die geplanten Hotelprojekte der nächsten 2 - 3 Jahre in Hamburg, Berlin und München, so zeigt sich, dass der LowBudget-Bereich in Berlin allein mit zwei der größten Motel-One-Hotels in Deutschland weiter überproportional wächst und den Tourismus dort (Stichwort „Balancing Tourism“) weiter vor große Herausforderungen stellt. Während der Fokus in München auf 2-3- Sterne-Hotelprojekten liegt, ist das Spektrum der geplanten Hotels in Hamburg ausgewogener und trägt mit zahlreichen 4-SterneProjekten und einigen 5-Sterne-Häusern der weiter unten dargelegten Strategie im Rahmen des Hotelbedarfsplans für Hamburg Rechnung. 115 7. Prognose Hotelmarktentwicklung Hamburg 2025 116 Prognose Hotelmarktentwicklung Hamburg 2025 Zur nachfolgenden Darlegung und Plausibilisierung der Prognose der Hotelmarktentwicklung Hamburg bis 2025 werden nachfolgend zunächst nochmals die allgemeinen standortspezifischen Rahmenbedingungen der Freien und Hansestadt Hamburg sowie ferner die spezifischen „Treiber“ und Projekte der kommenden Jahre kompakt aufgeführt. Daraufhin wird zunächst nochmals Bezug genommen auf die 10-Jahres-Prognose des Übernachtungsaufkommens der Hamburg Tourismus GmbH aus dem Jahr 2006, um schließlich aus der in der aktuellen Studie „Hamburg - Perspektive Tourismus 2025“ (dwif consulting, 2016) dargelegten Prognose bis zum Jahr 2025 eine Plausibilisierung des Bedarfs an zusätzlichen Hotelkapazitäten insgesamt und pro Jahr vorzunehmen und abzuleiten. 117 Grundlegende Rahmenbedingungen für die künftige Hotelmarktentwicklung in Hamburg (I) Rund 1,75 Millionen Einwohner leben in der Hansestadt Hamburg. Damit ist Hamburg nach Berlin die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Die Verkehrsinfrastruktur Hamburgs ist sehr gut und dicht ausgebaut. Die Hansestadt verfügt über Anbindungen an das überregionale Bahn- und Straßennetz (A1, A7, A20, A21, A24, A39). Als fünftgrößter deutscher Flughafen hat Hamburg Airport mit 9,3% die größte Steigerung der Passagierzahlen (insg. 14,76 Mio. Flugreisende) innerhalb der Top Ten zu verzeichnen. Hamburg ist heute zudem die führende Schifffahrtsmetropole in Nordeuropa sowie der drittgrößte deutsche Binnenhafen, der im Jahr 2014 neue Rekordwerte verzeichnete. Die Hamburger Schiffsabfertigung an den Kreuzfahrtterminals wurde zudem im März 2015 mit dem Award „BEST TURNAROUND PORT OPERATIONS“ insbesondere für die Qualität und den Service ausgezeichnet. Bedingt durch den Hafen hat sich Hamburg als bedeutendes Handels- und Logistikzentrum positioniert. Mehr als 52.000 Betriebe mit ca. 893.000 Beschäftigten sind in Hamburg ansässig. Die Mehrzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sind in den Wirtschaftszweigen wirtschaftliche Dienstleistungen (21,3%), produzierendes Gewerbe (16,2%) und Handel sowie Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (15,7%) tätig. Größte Arbeitgeber in Hamburg sind u.a. Airbus Deutschland GmbH (über 15.000 Beschäftigte), die Asklepios Kliniken (über 13.000 Beschäftigte), die Deutsche Lufthansa AG (über 10.700 Beschäftigte) und die Deutsche Bahn AG (über 8.300 Beschäftigte). Der Tourismus als eine typische Querschnittsbranche spielt in Hamburg ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Bedeutung des Wirtschaftsfaktors Tourismus wird durch den Vergleich des touristischen Gesamtumsatzes mit anderen Wirtschaftszweigen deutlich. Mit 6,02 Mrd. Euro Gesamt Bruttoumsatz nimmt der Tourismus eine Spitzenposition unter den ausgewählten Zweigen (von der Herstellung der chemischen Erzeugnisse mit 6,3 Mrd. Euro Bruttoumsatz, über die Schifffahrt mit 5,8 Mrd. Euro, das Baugewerbe 5,9 Mrd. Euro bis hin zur Werbung mit 2,3 Mrd. Euro). Dabei können rein rechnerisch 97.320 Personen ihren Lebensunterhalt durch den Tourismus bestreiten. Quelle: hamburg.de, Colliers International, Hamburg Tourismus GmbH, Recherche ghh consult. 118 Grundlegende Rahmenbedingungen für die künftige Hotelmarktentwicklung in Hamburg (II) Die Messe Hamburg und Congress (HMC) zählte im Jahr 2014 insgesamt 14.146 Aussteller, 41 Eigen- und Gastveranstaltungen auf dem Hamburger Messegelände und erreichte mit 979.229 Bruttoquadratmetern einen neuen Rekordwert der genutzten Ausstellungsfläche; noch nie konnte die HMC in ihrer Geschichte einen höheren Wert verzeichnen. 2014 präsentierte sich erstmals die WindEnergy Hamburg, die bereits mit der Erstveranstaltung zur Leitmesse der Branche avancierte. Die HMC konnte 12% mehr Messebesucher als im Referenzjahr 2012 verzeichnen. Auch das Congress Center Hamburg (CCH) verzeichnete 37.000 Besucher mehr als im Vorjahr. Im CCH stehen 23 flexibel nutzbare Säle mit direkter Anbindung des Konferenzbereichs an die Multifunktionshalle mit insg. 12.500 Sitzplätzen und einer Ausstellungsfläche von 10.000 m² zur Verfügung. Ab 2017 bis 2019 soll das CCH umgebaut und erweitert werden. Problematisch ist jedoch, dass es zum CCH kaum Alternativen gibt; insbesondere während der Bauphase (2017-2019) werden sich hier entsprechende Engpässe ergeben. Der größte Anteil des MICE-Geschäftes findet in der Tagungshotellerie statt. Im Segment der kleineren bis mittelgroßen Veranstaltungskapazitäten ist Hamburg gut aufgestellt; signifikante Defizite sind dagegen im Segment von 300 - 1.000 Teilnehmern zu verzeichnen; diese Potenziale können derzeit durch das Hotelangebot noch nicht ausgeschöpft werden. „Hamburg bietet ein breites kulturelles Angebot, insbesondere mit der entstehenden Elbphilharmonie, eine große Auswahl an Musicals, Events sowie sportliche Highlights. Mit der Entwicklung der Hafencity und der Nähe zum Wasser stellt Hamburg eine der attraktivsten Städtedestinationen Deutschlands dar. Die Übernachtungsnachfrage wird zu 55% bis 60% durch das Leisure-Segment (private Nachfrage) und zu 22 % durch das MICE-Segment generiert.“ Wie die Performance-Parameter zum Hotelmarkt Hamburg (Betten-/Zimmerauslastung, ARR) gezeigt haben, ist Hamburg für Hotelinvestoren einer der attraktivsten deutschen Hotelstandorte und weist nach München die besten Hotelkennzahlen deutschlandweit auf. Quelle: hamburg.de, Colliers International, Hamburg Tourismus GmbH Recherche ghh consult. 119 Umsatz der Hamburg Messe und Kongress GmbH 2003 - 2014 Messe Hamburg zeigt bei der Entwicklung des Umsatzes 2003 bis 2014 deutlich positiven Trend. Quelle: Geschäftsbericht 2014 der Hamburg Messe und Congress GmbH 120 Boomender Kreuzfahrttourismus: Drastisch ansteigende Zahlen der Kreuzfahrtpassagiere im Hamburger Hafen Zwischen 2001 und 2014 nahm die Anzahl der Kreuzfahrtpassagiere in Hamburg um das 35-fache zu; von einem weiterhin signifikanten Wachstum ist auszugehen. Laut einer Befragung von Kreuzfahrtgästen (Hamburg Tourismus GmbH, 2013) übernachten bereits 25 % der abfahrenden Kreuzfahrtgäste in Hamburg (2014 entsprach dies ca. 147.000 Gästen) Laut der genannten Untersuchung ergibt sich ein Potenzial von 39% der Befragten, die an einem Aufenthalt in Hamburg im Rahmen einer Kreuzfahrt interessiert sind (bei ca. 1 Mio. Kreuzfahrtgästen bis zum Jahr 2025 entspräche dies ca. 390.000 Gästen). Quelle: Hamburg Cruise Center. 121 Flughafen Hamburg mit deutlichem Wachstumspotenzial in den kommenden 10 Jahren Wachstumstreiber sind künftig u.a. neue interkontinentale Flugverbindungen sowie zusätzliche Verbindungen etwa im Zuge der neuen Easyjet Basis in Hamburg. Quelle: Flughafen Hamburg. 122 Musicals auch weiterhin Treiber für Musik-Kurzurlaubsreisen nach Hamburg Hamburg führt durch seine starke Stellung als Musicalmetropole im deutschen Markt der Musik-Kurzurlaubsreisen deutlich vor Berlin. Anzahl der Musik-Kurzurlaubsreisen in deutschen Großstädten 2014 Quelle: N.I.T., FUR, Bundesverband Musikindustrie 2015. 123 Starker Aufholbedarf bei hohem Potenzial für die internationale Kongressdestination Hamburg Im Bereich internationaler Kongresse besteht für Hamburg erheblicher Aufholbedarf bei entsprechend hohem Potenzial. U.a. trägt diesem Bedarf die Revitalisierung des CCH (2019) Rechnung. Allerdings bleibt der hohe Bedarf an (größeren) Tagungshotels (Unterbringung großer Veranstaltungen unter einem Dach etc.) festzuhalten. Mit großen internationalen Kongressen kann der Anteil der ausländischen Übernachtungsgäste in Hamburg gesteigert werden; dem muss mit einem entsprechenden Hotelangebot (Brands im Premiumbereich) begegnet werden. 2014 (ICCA) Quelle: ICCA (International Congress and Convention Association) 124 Prognose Nachfrageentwicklung Hotelmarkt Hamburg ghh consult (2009) bis zum Jahr 2020 Die von ghh consult im Jahr 2009 erstellte Prognose rechnete bis zum Jahr 2020 im realistischen Szenario mit 7,9 Mio. Ankünften und 13,8 Mio. Übernachtungen. Vor dem Hintergrund des bereits 2014 realisierten Aufkommens von ca. 6,1 Mio. Ankünften und rund 12 Mio. Übernachtungen war diese Prognose überaus vorsichtig und wird deutlich übertroffen werden. Mio. 13,8 12,0 14 12 7,9 10 8 Ankünfte (Mio.) 6,1 Übernachtungen (Mio.) 6 4 2 0 IST-Werte 2014 Prognose ghh 2020 Quelle: Studie Hotelmarkt Hamburg ghh consult, 2009, Angaben der statistischen Ämter des Bundes und der Länder. 125 Prognose „Hamburg - Perspektive Tourismus 2025“ Die von dwif consulting erstellte Prognose („Hamburg - Perspektive Tourismus 2025“) geht im realistischen Szenario von 21,9 Mio. Übernachtungen im Jahr 2025 aus. Dabei wird von 2015 - 2020 zunächst von einem jährlichen Wachstum des Übernachtungsaufkommens um 6,3 % und von 2021 - 2025 mit einer niedrigeren Zuwachsrate von +4,8% p.a. ausgegangen1). Diese Prognose bildet die Grundlage für die Ableitung des künftigen Bedarfs an zusätzlichen Hotelkapazitäten, der nachfolgend dargestellt wird. 126 Zusätzlicher Bedarf an Hotelkapazitäten unter Berücksichtigung der Zimmerauslastung Der im Rahmen der Studie „Hamburg – Perspektive Tourismus 2025“ (dwif consulting) aus der Prognose des Übernachtungsvolumens abgeleitete Bedarf an zusätzlichen Beherbergungskapazitäten basiert auf der Prämisse, dass die Auslastung der Kapazitäten künftig durch zusätzliche Hotelbetriebe nicht nur gefestigt, sondern sogar nachhaltig gesteigert werden kann. Es ist davon auszugehen, dass die Hotellerie in Hamburg bis 2025 im Hinblick auf die Zimmerauslastung Werte zwischen 75 % und 80 % realisieren kann und somit das Topniveau, das sie jetzt schon bundesweit verzeichnet, in den kommenden 10 Jahren festigen und weiter ausbauen kann. Es wird demnach von einem notwendigen, aber für die Hotelbranche „gesunden“ Wachstum ausgegangen, das durch die Gewinnung neuer Zielgruppen und zusätzlicher Übernachtungsgäste entsprechend hohe Auslastungswerte der Hotelbetriebe gewährleistet. 127 Ableitung des Bedarfs und Potenzials neuer Hotelbetriebe und -zimmer in Hamburg bis 2025 Bedarf bis 2025: zusätzlich ca. 36.000 Betten gegenüber dem Jahr 2014 Dies entspricht etwa ca. 18.000 neuen Hotelzimmern (Annahme: 100 % Doppelzimmer) bis 2025 Es sei angemerkt, dass neue Hotels unterschiedliche Größenordnungen (Zimmerkapazitäten) aufweisen werden; ausdrücklich ist daher nochmals auf den speziellen und hohen Bedarf (gerade im MICE-Segment) an größeren Hotels (ab 300 Zimmern) im Hamburger Hotelmarkt hinzuweisen, die u.a. zur Gewinnung großer internationaler Kongresse beitragen und so die Internationalisierung der Übernachtungsnachfrage in der Hansestadt nachdrücklich forcieren können. Quelle: „Hamburg - Perspektive Tourismus 2025“ dwif consulting, Einschätzungen / Bewertungen ghh consult. 128 8. Derzeitiges Angebot und künftiger Bedarf im Hamburger Hotelmarkt 129 Einschätzung derzeitiges Angebot und künftiger Bedarf im Hotelmarkt Hamburg nach Zielgruppen und Themenwelten Auf der Grundlage der Hotelmarktanalyse sowie unter Heranziehung speziell der in der Studie „Hamburg - Perspektive Tourismus 2025“ dargelegten Meilensteine der künftigen touristischen Entwicklung und der Rahmenfaktoren erfolgt nachfolgend eine Einschätzung des derzeitigen Angebotes und des künftigen Bedarfs im Hotelmarkt Hamburg, wobei sowohl eine strukturelle Unterteilung nach Hotelkategorien als auch insbesondere nach Zielgruppen, -märkten und Themenwelten vorgenommen wird. Die einzelnen Zielgruppen, Zielmärkte und Themenwelten wurden dabei auf der Grundlage der in der Studie „Perspektive 2025“, der derzeitigen und künftigen Potenziale der Destination Hamburg sowie auf der Basis der identifizierten Defizite im Hotelmarkt Hamburg „definiert“. Dies gilt im späteren Verlauf des vorliegenden Hotelbedarfsplans auch für die Ableitung entsprechender Hoteltypen und -kategorien. „An dieser Stelle sei angemerkt, dass Hotels im Sinne eines ausgewogenen Portfolio-Mixes und einer entsprechenden Risikostreuung immer auf mehrere Zielgruppen ausgerichtet sind, die sich sowohl aus Leisure-Gästen (Musical-, Kulturevents-Reisen, Städtepauschalreisen, Kreuzfahrtgäste etc.) sowie aus Business-Gästen (MICE / Kongresse & Tagungen, Geschäftsreisende) zusammensetzen können (je nach Standort, Hotelkonzept etc. mit unterschiedlichen Gewichtungen der einzelnen Zielgruppen). Wenn also im weiteren Verlauf der vorliegenden Studie die Begriffe „Business“ und „Leisure“ verwendet werden, so ist hier jeweils ein Schwerpunkt in der Ausrichtung, nicht aber eine ausschließliche Fokussierung auf nur ein Segment (Zielgruppe) gemeint.“. Die nachfolgende Visualisierung in Form einer Matrix zeigt jeweils auf der linken Seite die Ausprägung des jeweiligen Kriteriums im Hamburger Hotelmarkt und auf der rechten Seite den künftigen Bedarf. 130 Einschätzung derzeitiges Angebot und künftiger Bedarf im Hotelmarkt Hamburg nach Zielgruppen und Themenwelten Aktuelles Angebot hoch mittel gering Bedarf / Potenzial gering mittel hoch Volumen & Struktur Luxus-Hotellerie Volumen & Struktur 5-Sterne-Hotellerie Volumen & Struktur 4-Sterne-Hotellerie Volumen & Struktur Mittelklasse-Segment (3*) Volumen & Struktur Low Budget-Segment (1-2*) Volumen & Struktur Markenhotellerie, internat. Brands Zusammengefasst liegen der Einschätzung des künftigen Bedarfs und Potenzials folgende wesentlichen Kriterien und Aspekte zugrunde: • Mit Hotels der gehobenen Kategorien - in Verbindung mit prestigeträchtigen Brands - wird es nachhaltig gelingen, lukrative, kaufkraftstarke Gästezielgruppen (beispielsweise aus dem arabischen oder asiatischen Raum) zu gewinnen, die entsprechende wirtschaftliche Effekte für den Tourismus in Hamburg mit sich bringen. • Mit dem künftigen Fokus auf Hotels der gehobenen Kategorie wird der strategischen Zielsetzung von Hamburg Tourismus Rechnung getragen, die oben angesprochenen kaufkraftstarken Gästezielgruppen für die Freie und Hansestadt verstärkt zu akquirieren. • Darüber hinaus zahlt eine Ausweitung der Hotelkapazitäten in den gehobenen Qualitätssegmenten auf das Konto des MICE-Segments ein und trägt nachhaltig dazu bei, den Kongressstandort Hamburg im Wettbewerb zu stärken und aufzuwerten. Quelle: Untersuchungen und Bewertungen ghh consult 131 Einschätzung derzeitiges Angebot und künftiger Bedarf im Hotelmarkt Hamburg nach Zielgruppen und Themenwelten Für die einzelnen Segmente (Zielgruppen, -märkte, Themenwelten) kann auf der Grundlage der Analyse des Hotelmarktes Hamburg und des zukünftigen Bedarfs und Potenzials folgende Bewertung und Einschätzung gegeben werden: Schwerpunkt „MICE / Business“ „Tagungen & Kongresse, MICE“: Hier hat Hamburg noch deutliche, nicht ausgenutzte Potenziale; insbesondere im Bereich großer internationaler Kongresse etwa bedarf es jedoch Hotels mit entsprechend großen Zimmer- und Kongresskapazitäten. Der MICEMarkt stellt nicht nur für Deutschland, sondern auch speziell für Hamburg einen nachhaltigen Motor für die kommenden 10 Jahre dar und soll laut strategischer Zielsetzung des Hamburg Convention Bureau bzw. von Hamburg Tourismus deutlich ausgebaut werden. „Business / Geschäftsreisen“: Der Bedeutung als Wirtschaftsmetropole wird das derzeitige Hotelangebot noch nicht gänzlich gerecht; der Bedarf und das Potenzial werden hier in den kommenden 10 Jahren nachhaltig hoch und stabil bleiben. „Longstay“: Dieses auf Geschäftsreisende mit einem längerfristigen Aufenthalt in Hamburg (etwa im Rahmen von langfristigen Projekten) bezogene Segment ist derzeit noch unterrepräsentiert; hier ist ein entsprechendes Potenzial und ein Bedarf gegeben (für entsprechende Hotelkonzepte, etwa Serviced Apartments). Erfahrungen zeigen, dass die Nachfrage neuere, zeitgemäße Konzepte und Angebote mit entsprechenden Brands (z. B. Adagio) in diesem Segment entsprechend honoriert und dass dieses damit auch für Projektentwickler und Investoren von zunehmendem Interesse ist. „Patientenhotels“: Mit Patientenhotels werden Begleitpersonen, aber auch Selbstzahler und Privatpatienten gezielt angesprochen; durch seine Vielzahl an herausragenden Kliniken und der damit vertretenen Kompetenz besitzt Hamburg hier bei derzeit noch geringem Hotelangebot ein durchaus mittelhohes Potenzial für die kommenden Jahre. Anmerkung: Mit „Patientenhotels“ sind nicht Hotels gemeint, die kaufkraftstarke Gästegruppen insbesondere aus den arabischen Ländern im Rahmen von medizinischen Check-ups frequentieren und solche Aufenthalte beispielsweise mit Shopping hochwertiger Konsumgüterartikel (Präferenz entsprechender LuxusLabels) verbinden. Hierfür wählen die genannten Gästegruppen vorwiegend Hotels der gehobenen Kategorien mit internationalen Brands. 132 Einschätzung derzeitiges Angebot und künftiger Bedarf im Hotelmarkt Hamburg nach Zielgruppen und Themenwelten „Schnittmenge“: Sowohl „Business / MICE“ als auch „Leisure“ „Design- & Boutique-Hotels“: Sowohl Geschäfts- als auch Leisure-Reisende mit individuellen Ansprüchen und Präferenzen bevorzugen Hotels mit besonderem Ambiente und Design, mit individueller Atmosphäre und einzigartigem Charakter. Gerade herausragende Städtereisedestinationen wie Hamburg verfügen hier über ein entsprechend hohes Potenzial, das derzeit noch nicht ausgeschöpft wird. Hier ist ein mittlerer bis hoher Bedarf für Hamburg vorhanden im Hinblick auf neue Design- und Boutique-Hotels. „Low Budget“: Für preisbewusste Geschäfts- und Privatreisende gibt es in Hamburg schon ein großes Angebot an entsprechenden Low-Budget-Hotels im 1- und 2-Sterne-Bereich. Für die kommenden 10 Jahren besteht hier ein geringer bis mittlerer Bedarf an neuen Betrieben. Nachfolgende Matrix zeigt für jedes einzelne Zielgruppensegment (Zielmärkte, Themenwelten), inwieweit das derzeitige Hotelangebot in Hamburg bereits ausgeprägt ist und welcher Bedarf sowie welches Potenzial für die kommenden 10 Jahre zuzuordnen ist. 133 Einschätzung derzeitiges Angebot und künftiger Bedarf im Hotelmarkt Hamburg nach Zielgruppen und Themenwelten Aktuelles Angebot hoch mittel gering Bedarf / Potenzial gering mittel hoch Zielgruppe / Themenwelt „Tagungen & Kongresse, MICE“ Zielgruppe / Themenwelt „Business / Geschäftsreisen“ Zielgruppe / Themenwelt „Longstay / Boarding“ Zielgruppe / Themenwelt „Patientenhotels “ Zielgruppe / Themenwelt „Low Budget“ Zielgruppe / Themenwelt „Design & Boutique Hotels“ Kongress-/MICE-Segment mit hohem Potenzial und speziell im Bereich internationaler Kongresse mit hohem Aufholbedarf. Weiterhin hoher Bedarf im Bereich Businesshotellerie (u.a. auch mit speziellen Konzepten im Bereich Longstay). Im Leisure-Bereich nachhaltiger Bedarf in speziellen Segmenten, in denen Hamburg u.a. eine Alleinstellung besitzt. Quelle: Untersuchungen und Bewertungen ghh consult 134 9. Präferenzen verschiedener Zielgruppen im Hinblick auf Hotelkategorien in Hamburg 135 Präferenzen verschiedener Zielgruppen im Hinblick auf Hotelkategorien in Hamburg Auf der Grundlage vorliegender Untersuchungen (etwa von Hamburg Tourismus GmbH bzgl. Kreuzfahrtgäste, Studie Kongresshotel Hamburg von Drees & Sommer, Hamburg – Perspektive Tourismus 2025 von dwif consulting, Maßnahmenpapier zur Internationalisierung von dwif consulting), Recherchen und Einschätzungen von ghh consult werden nachfolgend die Präferenzen von klar eingrenzbaren Zielgruppen und Zielmärkten im Hinblick auf das Hotelangebot in Hamburg und hier zunächst speziell hinsichtlich der Hotelkategorie dargelegt. Dabei werden zunächst folgende Zielgruppen /-märkte in den Vordergrund gestellt: Städtereisen (nationale und internationale Zielgruppen und -märkte) Musicalreisen (insbesondere Zielgruppen und -märkte aus dem nationalen Bereich), Kulturevent-Reisen (insbesondere bei hochwertigen Kulturevent-Reisen auch internationale Zielmärkte von Bedeutung) Kreuzfahrtgäste (insbesondere Zielgruppen und -märkte aus dem nationalen Bereich; aus dem internationalen Bereich sind insbesondere die Zielmärkte Österreich und Schweiz von Relevanz in diesem Segment) MICE / Tagungen und Kongresse - promotable Geschäftsreisen (Schwerpunkt: nationale Zielgruppen und -märkte, bei großen internationalen Kongressen hoher Anteil internationaler Zielgruppen und -märkte) Business - nicht promotable Geschäftsreisen (Schwerpunkt nationale Zielgruppen und -märkte; aufgrund der starken Bedeutung des Wirtschaftsstandortes Hamburg jedoch auch signifikanter Anteil internationaler Zielgruppen und -märkte) 136 Zielgruppe „Städtereisen“ Städtereisen stellen seit Jahren ein Boom-Segment im Deutschlandtourismus dar; es ist davon auszugehen, dass dies – besonders bei attraktiven Destinationen wie Hamburg – auch in den kommenden 10 Jahren so bleiben wird. Im Segment „Städtereisen“ wurde das Hotelangebot verschiedener Reiseveranstalter bei Städte-Pauschalreisen nach Hamburg untersucht und ausgewertet. Dabei wurden insgesamt 65 verschiedene Hotels in Hamburg in die Untersuchung einbezogen, die von vier verschiedenen Reiseveranstaltern bei entsprechenden Pauschalreisen angeboten werden (Anmerkung: Von den insgesamt 65 Hotels werden 28 Hotels von mindestens zwei der vier Reiseveranstalter angeboten). Dabei zeigt sich mit einem Anteil von fast der Hälfte (49%) eine deutliche Dominanz der 4-Sterne-Kategorie, gefolgt vom 3-SterneSegment (37%). Die 5-Sterne-Kategorie spielt mit 11 % eine deutlich wichtigere Rolle als das Low-Budget-Segment (nur 3%). Angebotene Hotels in Hamburg bei Städte-Pauschalreisen nach Kategorien 11% 5 Sterne 49% 4 Sterne 37% 3 Sterne 3% 2 Sterne 0% 10% 20% 30% 40% Quelle: Recherche ghh consult, 65 angebotene Hotels in Hamburg bei Städte-Pauschalreisen von 4 Reiseveranstaltern (Berge & Meer, Neckermann-Reisen, Thomas Cook, Ameropa) . 50% 137 Zielgruppe „Musicalreisen“, „Kulturevent-Reisen“ Zur genaueren Eingrenzung der Präferenzen im Segment „Musicalreisen“ und „Kulturevent-Reisen“ wurden die Hotelkategorien jener Hotels ausgewertet, die von Reiseveranstaltern bei Musical-Pauschalreisen nach Hamburg angeboten werden. Hier führt die 4-Sterne-Kategorie mit 63 % noch eindeutiger als im Segment „Städtereisen“; nur knapp mehr als ein Viertel der Hotels sind im 3-Sterne-Bereich angesiedelt. Der 5-Sterne- und der 2-Sterne-Bereich haben mit jeweils 5 % den gleichen (geringen) Anteil. Bei hochwertigen Kulturevent-Reisen (z. B. Elbphilharmonie) werden die oberen Hotelkategorien (4 / 5 Sterne) bevorzugt gebucht; über alle Kulturevent-Reisen (vom Rock-Pop-Konzert bis zur Elbphilharmonie) ist von einer analogen Verteilung wie bei MusicalPauschalreisen auszugehen, wie nachfolgende Grafik veranschaulicht: Angebotene Hotels in Hamburg bei Musical-Pauschalreisen nach Kategorien 5% 5 Sterne 63% 4 Sterne 27% 3 Sterne 5% 2 Sterne 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% Quelle: Recherche ghh consult, 19 angebotene Hotels in Hamburg bei Musical-Pauschalreisen von 3 Reiseveranstaltern (TUI, Tchibo/Aovo Reisen, Smartreisen24.de). 70% 138 Zielgruppe „Kreuzfahrtgäste“ Im Zielgruppensegment der Kreuzfahrtgäste wurden von der Hamburg Tourismus GmbH umfangreiche Gästebefragungen im Hinblick auf vor- und nachgeschaltete Aufenthalte (Übernachtungen) in Hamburg durchgeführt. Dabei ergibt sich ein sehr hohes Potenzial von von 39% der Befragten, die an einem Aufenthalt in Hamburg im Rahmen einer Kreuzfahrt interessiert sind. Die überwiegende Mehrheit jener Kreuzfahrtgäste, die an einem Aufenthalt vor und/oder nach der Kreuzfahrt in Hamburg interessiert sind, würde die 4-Sterne-Kategorie wählen (knapp 60%). An zweiter Stelle steht mit weniger als einem Drittel die 3-Sterne-Kategorie. Die 5-Sterne-Kategorie spielt mit 5 - 10 % eine deutlich wichtigere Rolle als das mit 1-3 % zu vernachlässigende Segment der Low-Budget-Hotellerie (1-2 Sterne). Bevorzugte Hotelkategorie von Kreuzfahrtgästen bei Aufenthalt vor & nach der Kreuzfahrt in Hamburg 10% 5 Sterne 5% 59% 58% 4 Sterne Aufenthalt vor Kreuzfahrt 27% 31% 3 Sterne 2 Sterne 3% 3% 1 Stern 1% 3% 0% 10% Aufenthalt nach Kreuzfahrt 20% 30% 40% 50% Quelle: Kreuzfahrtanalyse Hamburg Tourismus GmbH 2013. 60% 139 Zielgruppe „MICE / Tagungen und Kongresse, promotable Geschäftsreisen“ Deutschlandweit dominiert innerhalb der Tagungshotellerie das 3-Sterne-Segment, das mit 57 % mit Abstand am meisten gebucht wird, einerseits bedingt durch das Gesamtangebot der Hotellerie in Deutschland, andererseits bedingt durch die Vielzahl an kleineren Veranstaltungen insbesondere im Fort- und Weiterbildungsbereich. In der MICE-Destination Hamburg stellt sich eine weitaus höhere Präferenz in der 4-Sterne-Kategorie sowie eine höhere Bedeutung des 5-Sterne-Segments dar; große internationale Kongresse etwa benötigen hier entsprechend große Kapazitäten in adäquatem Standard. Hieraus lassen sich nachhaltige Rückschlüsse für den künftigen Bedarf in dieser Zielgruppe bzw. in diesem Zielmarkt ziehen. Tagungshotellerie in Deutschland nach Kategorien 2014/2015 Quelle: ghh consult / Tagungs- und Kongressmarkt Deutschland 2015. Präferenzen Zielgruppe Tagungen und Kongresse in Hamburg Quelle: Einschätzung ghh consult für den MICE-Markt Hamburg. 140 Zielgruppe „Business / nicht promotable Geschäftsreisen“ Bei mehr als der Hälfte (54%) der Geschäftsreisen in Deutschland wird nach Untersuchungen des Verbands Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) die 3-Sterne-Kategorie gebucht; gut ein Drittel (33%) zieht die 4-Sterne-Kategorie vor. Das Low-BudgetSegment (1-2 Sterne) spielt mit 6 % eine deutlich größere Rolle im deutschen Geschäftsreiseverkehr als die 5-Sterne-Kategorie. In Hamburg ist von einer deutlich stärkeren Bedeutung der 4-Sterne-Hotellerie im Segment „Business“ auszugehen; ebenso ist der 5-Sterne-Bereich stärker einzustufen. Dagegen haben die 3-Sterne und Low-Budget-Segmente etwas geringere Anteile als im deutschlandweiten Geschäftsreiseverkehr. Präferenzen von Geschäftsreisenden hinsichtlich Hotelkategorie in Deutschland und in Hamburg 2014 / 2015 3% 5% 5 Sterne & 5 Sterne Superior Deutschland 34% 4 Sterne & 4 Sterne Superior 40% 54% 3 Sterne & 3 Sterne Superior Hamburg 48% 6% 4% 1 - 2 Sterne 3% 3% Andere Beherbergungsarten 0% 10% 20% 30% 40% Quelle: Werte Deutschland: VDR ; Werte Hamburg: Einschätzung ghh consult. 50% 60% 141 10. Ableitung des Bedarfs an neuen Hotelzimmern in Hamburg bis 2025 nach Hoteltypen und -kategorien 142 10.1 Einteilung des Bedarfs an neuen Hotelzimmern nach Zielgruppen und Zielmärkten (Cluster) Nachfolgendes Schaubild zeigt nochmals eine grundsätzliche Unterteilung der Zielgruppen, die im Hinblick auf den Bedarf an zusätzlichen Hotelzimmern in Hamburg relevant sind. Allgemein wird zunächst nach „MICE / Business“ und „Leisure“ differenziert, wobei diesen beiden Bereichen dann jeweils die in der vorherigen Matrix aufgeführten (Unter-)Zielgruppen zugeordnet sind. Wie bereits oben erwähnt, sind Hotels im Sinne eines ausgewogenen Portfolio-Mixes und einer entsprechenden Risikostreuung immer auf mehrere Zielgruppen ausgerichtet, die sich sowohl aus dem „MICE / Business“-Bereich (MICE / Kongresse & Tagungen, Geschäftsreisen) als auch aus dem „Leisure“-Bereich (Musical- /Städtepauschalreisen, Kreuzfahrtgäste etc.) zusammensetzen können (je nach Standort, Hotelkonzept etc. mit unterschiedlichen Gewichtungen der einzelnen Zielgruppen). Wenn also im Sinne einer Clusterbildung die Begriffe „MICE / Business“ und „Leisure“ verwendet werden, so ist hier jeweils ein Schwerpunkt in der Ausrichtung, nicht aber eine ausschließliche Fokussierung auf nur ein Segment (Zielgruppe) gemeint. Nachfolgendes Schaubild weist dem Bereich „MICE / Business“ einen höheren Bedarf an zusätzlichen Hotelkapazitäten bis 2025 zu als dem Bereich „Leisure“. Dies bedeutet zunächst nicht, dass der Leisure-Bereich künftig eine geringere Rolle spielt. Der Trend zu Städtereisen und die Bedeutung der Destination Hamburg für Privatreisende bleiben weiterhin bestehen. Das starke, noch nicht ausgeschöpfte Potenzial im MICE-Segment muss ebenfalls bedient werden; ebenso kann jedes Hotel mit Fokus auf „MICE / Business“ auch von Privatreisenden (Leisure-Segment) gebucht werden. Insofern ist nochmals zu unterstreichen, dass ein Hotelkonzept sich immer an einem breiten Zielgruppenportfolio orientiert und gerade im Hotelmarkt Hamburg den wichtigen Leisure-Bereich immer auch mit einbezieht. Schnittmengen ergeben sich etwa beim Segment „Wellness“, das sowohl von Business- als auch von Leisure-Gästen in Anspruch genommen wird; ähnlich verhält es sich beispielsweises bei Boutique- und Designhotels. 143 Einteilung des Bedarfs an neuen Hotelzimmern nach Zielgruppen und Zielmärkten (Cluster) Bedarf an neuen Hotelzimmern bis 2025 nach Zielgruppen und -märkten (Cluster) Leisure MICE / Business (große) Kongresse Familien Business, Tagungen Musicals / Kultur-Events Business (Longstay) Individuelle BusinessGäste Preisbewusste BusinessGäste z. B. Wellness, Boutiqueund Designhotels Individuelle Leisure-Gäste/ Städtereisende Kreuzfahrtgäste Preisbewusste Leisure-Gäste / Städtereisende Patienten Quelle: ghh consult 144 Best-Practice: Estrel Hotel & Convention Center in Berlin, Europas größtes Kongresshotel Der vorliegende Hotelbedarfsplan arbeitet beim quantitativen Bedarf an neuen Hotelzimmern im Hinblick auf unterschiedliche Hoteltypen mit jeweils durchschnittlichen (plausiblen, wirtschaftlich sinnvollen) Durchschnittswerten. Diese sind jedoch nur Ausdruck einer im Einzelfall jeweils gegebenen, teilweise sehr hohen Bandbreite, was die tatsächliche Zimmerkapazität je nach Standort und Hoteltyp (-konzept) angeht. Demonstriert werden soll dies anschaulich am Best-Practice-Beispiel des Estrel Hotel & Convention Centers Berlin, das mit 1.125 Zimmern und einem umfangreichen, direkt ans Hotel angebundenen Kongress- und Eventbereich (60 Veranstaltungsräumen mit insgesamt 15.000 m2 Veranstaltungsfläche) Europas größtes Hotel- und Kongresszentrum ist. Der Hoteltyp „Kongresshotel“ kann im Einzelfall demnach eine sehr hohe Zimmerkapazität aufweisen, die durch einen bloßen Durchschnittswert nicht zum Ausdruck gebracht wird. Auch wenn solch ein Konzept nicht einfach 1:1 auf eine andere Stadt bzw. einen anderen Standort zu übertragen ist, könne es sich für Hamburg durchaus als sinnvoll erweisen, konzeptionell in diese Richtung zu denken und sich etwa bei der Ansiedlung eines größeren Kongresshotels an den Erfolgsfaktoren des Estrel Hotels („Alles unter einem Dach“) zu orientieren. Beispiel großes Kongresshotel: Estrel Hotel & Convention Center, Berlin Quelle (Foto): rbb-online.de 145 10.2 Übersetzung des Bedarfs nach Zielmärkten / Themenwelten in Bedarf nach Hoteltypen Nachdem der Bedarf an neuen Hotelkapazitäten in Hamburg zunächst nach Zielgruppen, -märkten und Themenwelten differenziert und systematisiert wurde, erfolgt nun der Transfer und die Übersetzung des Bedarfs nach Hoteltypen. Es sei nochmals angemerkt, dass jedes Hotel, jeder Hoteltyp immer durch verschiedene Zielgruppen ausgelastet wird, die sowohl aus dem Business- als auch aus dem Leisure-Segment kommen. So werden etwa Low-Budget-Hotels sowohl von preisbewussten Business- als auch von preisbewussten Leisure-Gästen belegt; Kreuzfahrt- oder Musicalgäste haben die Wahl, ob sie in ein Kongresshotel, ein Design-/Boutiquehotel oder aber beispielsweise ein exklusives Luxushotel buchen. Insgesamt werden 11 Hoteltypen definiert, die im Einzelfall nochmals nach unterschiedlichen Kategorien differenziert werden. So wird der Bedarf des Hoteltyps „Kongresshotel“ beispielsweise sowohl für die 5-Sterne- als auch für die 4-Sterne-SuperiorKategorie eingeschätzt und quantifiziert. Für jeden Hoteltyp wurde - auch und besonders im Hinblick auf weitere Berechnungen von Richtwerten hinsichtlich erforderlicher Flächen (BGF) - eine durchschnittliche Zimmerkapazität zugrunde gelegt. Hierbei ist nochmals sehr deutlich hervorzuheben, dass im Einzelfall jeweils eine durchaus sehr hohe Bandbreite möglich bzw. sinnvoll ist. Gerade etwa bei Kongresshotels sind durchaus deutlich höhere Zimmerkapazitäten im Einzelfall notwendig und sinnvoll, als dies durch den Durchschnittswert ausgedrückt wird. Nachfolgende Tabelle führt somit die 11 Hoteltypen mit jeweiliger Kategorie, durchschnittlicher Zimmerkapazität, durchschnittliche Anzahl zusätzlicher Hotels in Hamburg und Gesamtzimmerbedarf bis 2025 auf. 146 Definition und Charakterisierung der wesentlichen und relevanten Hoteltypen Es wurde bereits hervorgehoben, dass Hotels immer durch unterschiedliche Zielgruppen ausgelastet werden und sich somit im Hinblick auf die Ausrichtung auf verschiedene Zielgruppen „Überschneidungen“ ergeben. Daher ist die nachfolgende Ableitung des Bedarfs von unterschiedlichen Hoteltypen nicht als ausschließliche Ausrichtung auf einen Zielmarkt, eine Zielgruppe bzw. eine Themenwelt zu verstehen. Nachfolgend werden zunächst die auf der Grundlage der gebildeten Cluster im Zielgruppenbereich relevanten und wesentlichen Hoteltypen kurz definiert bzw. charakterisiert (vgl. hinsichtlich jeweils relevanter Zielmärkte auch S. 135): Im Hinblick auf die Bezeichnungen „Kongresshotel“ sowie „Konferenzhotel“ werden im Einklang mit dem Hamburg Convention Bureau (HCB) folgende Definitionen zugrunde gelegt: „Kongresshotel“ bezeichnet ein Hotel in der Nähe des CCH (zur Unterbringung von Teilnehmern von Kongressen im CCH); „Konferenzhotel / Tagungshotel“ bezeichnet eine „Everything under one roof“-Lösung, also ein Hotel, das die Unterbringung der Teilnehmer und die Durchführung der Veranstaltung im selben Haus ermöglicht. „Business-/Tagungshotel“ bezeichnet einen Hoteltyp, der speziell den Anforderungen von Geschäftsreisenden und Tagungsgästen gerecht wird. Tagungsräume sind in diesen Hotels vorhanden, im Gegensatz zu den vorher beschriebenen Hoteltypen „Kongresshotel“ und „Konferenzhotel“ liegt hier der Fokus jedoch nicht (notwendigerweise) auf größeren Veranstaltungen und entsprechend großen Veranstaltungskapazitäten. „Business / Longstay“: Diese Hotels (etwa Serviced Apartments, Boardinghäuser etc.) werden ebenfalls vordergründig den Bedürfnissen von Geschäftsreisenden gerecht; mit ihrem Zimmerkonzept (Apartments, Kitchenette etc.) sind sie besonders für Langzeitaufenthalte (z. B. Geschäftsreisende, die sich im Rahmen von längerfristigen Projekten in Hamburg aufhalten) geeignet. 147 Definition und Charakterisierung der wesentlichen und relevanten Hoteltypen „Design-/Boutiquehotels“ sind Hotels mit individuellem Design und Ambiente, die sich von standardisierten Hotels (z. B. Kettenhotels) abgrenzen und individuell geführt werden. Sie sprechen Leisure-Gäste, aber auch Geschäftsreisende mit individuellen Ansprüchen und Präferenzen an. „Low-Budget-Hotels“: „Preisgünstige Hotels“ (im 1-2-Sterne-Segment) sowohl für Geschäfts- als auch für Privatreisende, meist nur als „Bed & Breakfast“-Konzept (Übernachtung und Frühstück, keine weiteren Angebote bzw. Leistungen im Hotel). „Patientenhotel“: Hotels in Nähe einer Klinik (bzw. auf dem Gelände einer Klinik), in dem sowohl sogenannte „Low-Care-Patienten“ (Patienten mit geringem Pflege- bzw. ärztlichem Betreuungsbedarf) als auch Angehörige von Patienten untergebracht werden können. Die nachfolgende Einteilung nach Hoteltypen basiert auf den vorher dargestellten „Clustern“ im Hinblick auf die Zielgruppen und -märkte und ordnet den Hoteltypen den eingeschätzten Bedarf an zusätzlichen Zimmern zu. Dabei wird den einzelnen Hoteltypen auch jeweils eine Kategorie (bzw. in einzelnen Fällen eine „Range“ von Hotelkategorien, z. B. 3-4 Sterne) zugeordnet; diese gibt im Rahmen des Hotelbedarfsplans nähere Anhaltspunkte hinsichtlich Flächenbedarf sowie potenzielle und adäquate Brands (Hotelmarken, Hotelgesellschaften), die für die jeweiligen Hoteltypen in Frage kommen bzw. denkbar sind. 148 Übersetzung des Bedarfs nach Zielmärkten & Zielgruppen in Bedarf nach Hoteltypen Nachfolgend werden den Hoteltypen jeweils die oben aufgeführten Zielgruppen (sowie Zielmärkten) schwerpunktmäßig zugeordnet: Hoteltyp Business / Tagung / ExklusivIndividual Kategorie 5*Superior (Luxus) Zielgruppen /-märkte (Schwerpunkte) Tagungen, Meetings, individuelle (anspruchsvolle Businessgäste, Wellness & Spa, Kreuzfahrtgäste, individuelle (anspruchsvolle) Leisure-Gäste. Zielmärkte: national und signifikanter Anteil international. Zimmer gesamt 800 Kongresshotel, Konferenz-/ Tagungshotel 5* Kongresse, Tagungen, Meetings, Businessgäste, Musicals / Kultur-Events, Kreuzfahrtgäste. Zielmärkte: national und signifikanter Anteil international. 1.500 Business / Tagung 5* Tagungen, Meetings, Businessgäste, Musicals /Kultur-Events, Kreuzfahrtgäste, individuelle LeisureGäste. Zielmärkte: national und signifikanter Anteil international. 1.900 Kongresshotel, Konferenz-/ Tagungshotel 4*Superior Kongresse, Tagungen, Meetings, Businessgäste, Musicals / Kultur-Events, Kreuzfahrtgäste, individuelle Leisure-Gäste. Zielmärkte: national dominierend, jedoch signifikanter Anteil international. 2.000 Business / Tagung 4*Superior Kongresse, Tagungen, Meetings, Businessgäste, Musicals / Kultur-Events, Kreuzfahrtgäste, individuelle Leisure-Gäste. Zielmärkte: national dominierend, jedoch signifikanter Anteil international. 2.000 Business / Longstay 3-4* Business (Longstay), Familien, individuelle Leisure-Gäste. Zielmärkte: insbes. national 1.750 Business / Stadthotel 3-4* Musicals / Kultur-Events, Familien, Business / Tagungen, Meetings. Zielmärkte: insbesondere national. 1.750 Individuelle Businessgäste, individuelle Leisure-Gäste, Kreuzfahrtgäste, Musicals, Wellness & Spa. Zielmärkte: vor allem national. 2.000 Business / Tagungen, Meetings, Musicals / Kultur-Events, Kreuzfahrtgäste. Fokus Zielmärkte: Schwerpunkt national. 2.700 Design/Boutiquehotel Business / Tagung Patientenhotel Low-Budget-Hotel Gesamt 4* (5*) 3* 3-4* 2* Patienten & Begleitpersonen. Fokus Zielmärkte: vor allem national. Preisbewusste Business- und Leisure-Gäste, Familien. Fokus Zielmärkte: vor allem national. 400 1.200 18.000 149 Übersetzung des Bedarfs nach Zielmärkten / Themenwelten in Bedarf nach Hoteltypen Für die kommenden 10 Jahre, bis zum Jahr 2025, wird der Gesamtbedarf von rund 18.000 zusätzlichen Hotelzimmern wie folgt nach Hoteltypen und -kategorien differenziert: Bedarf an neuen Hotelkapazitäten in Hamburg bis 2025 nach Hoteltypen Hoteltyp (Schwerpunkt) Business / Tagung / Exklusiv-Individual Kongresshotel / Konferenzhotel Business / Tagung Kongresshotel / Konferenzhotel Business / Tagung Business / Longstay Business / Stadthotel Design / Boutiquehotel Business / Tagung Patientenhotel Low Budget Gesamt Kategorie 5 Superior 5 5 4 Superior 4 Superior 3- 4 3- 4 4 3 3- 4 2 Zimmer gesamt 800 1.500 1.900 2.000 2.000 1.750 1.750 2.000 2.700 400 1.200 18.000 Quelle: ghh consult Die auf der nachfolgenden Seite per Grafik illustrierte Verteilung des Bedarfs an neuen Hotels bzw. Hoteltypen nach Hotelkategorien orientiert sich sehr eng an der derzeitigen Angebotsstruktur und hier identifizierten Defiziten sowie an den strategisch wichtigen künftigen Gästezielgruppen und deren Anforderungen und Präferenzen. 150 Bedarf an neuen Hotels (Hoteltypen) nach Kategorien Nachfolgende Grafik veranschaulicht den Bedarf an neuen Hotelzimmern in Hamburg bis 2025 nach Kategorien auf der Grundlage der vorhergehenden Systematisierung nach Hoteltypen. Auch dieses Schaubild ist als Priorisierung auf Basis der strategischen Ziele des Tourismus in Hamburg mit einer entsprechenden Signalwirkung zu verstehen. Projektentwickler und Investoren etwa bevorzugen oftmals im Hinblick auf die Renditeerwartung lukrative Low-Budget-Projekte im 2-Sterne-Segment; der Hotelbedarfsplan zeigt jedoch einen eindeutig höheren Bedarf etwa in den Premium-Segmenten (4 Sterne Superior und höher) auf. Während die Renditemöglichkeiten bei Low-Budget-Hotels mit Brands wie z. B. Motel One deutlich über 8 Prozent oder sogar im zweistelligen Bereich liegen können, ist dies bei Hotels der gehobenen Kategorien zwar nicht der Fall. Es gibt aber eine Reihe von Investoren, die unter bestimmten Voraussetzungen (langfristiger Pachtvertrag mit bonitätsstarker Betreibergesellschaft) auch mit einer Renditeerwartung von ca. 5 - 6 % zufrieden sind und entsprechende Investitionen tätigen. Bedarf an neuen Hotelzimmern in Hamburg bis 2025 nach Hotelkategorien 22% 25% 22% 19% 20% 15% 15% 11% 10% 7% 4% 5% 0% 5* Superior (Luxus) 5 Sterne Quelle: ghh consult 4* Superior 4 Sterne 3-4 Sterne 3 Sterne 2 Sterne 151 Konsequenzen aus dem vorgeschlagenen Szenario im Hinblick auf Hoteltypen und -kategorien Die oben dargestellte Verteilung des Bedarfs an neuen Hotelkapazitäten nach Hoteltypen und -kategorien entspricht wie schon erwähnt einem Szenario, das den strategischen Zielen des Tourismussektors in Hamburg gerecht wird: Mit der im Rahmen des vorliegenden Hotelbedarfsplans vorgeschlagenen Differenzierung der zusätzlichen Hotelkapazitäten nach Hoteltypen und -kategorien können nachhaltig zusätzliche große Kongresse für die Freie und Hansestadt Hamburg akquiriert werden, der Anteil der internationalen Übernachtungsgäste in Hamburg kann deutlich gesteigert werden und es wird ein signifikanter Anteil an zusätzlichen kaufkraftstarken Gästezielgruppen für die Destination Hamburg generiert. Sollte zukünftig im Gegensatz zu der oben abgebildeten Verteilung der zusätzlichen Hotelkapazitäten nach Hotelkategorien zum Beispiel eine prägnante Verschiebung zugunsten von Low-Budget-Hotels ergeben und somit etwa deutlich mehr neue 1-2-SterneHotels entstehen (und beispielsweise weniger große Kongresshotels), wird dies Konsequenzen auf das künftige Gästeportfolio haben: Zusätzliche große internationale Kongresse können dann nicht für die MICE-Destination Hamburg gewonnen werden; der Anteil kaufkraftstarker Übernachtungsgäste wird deutlich sinken; entsprechende wirtschaftliche Effekte für die Freie und Hansestadt Hamburg werden signifikant geringer ausfallen. Solch ein Szenario mit entsprechenden Folgen wäre etwa bei der folgenden Verteilung zusätzlicher Hotelkapazitäten zu erwarten, wo das Low-Budget-Segment mit einem Viertel der zusätzlichen Zimmerkapazitäten zu Buche schlägt: Alternativszenario: Höherer Anteil Low-Budget-Hotels am zusätzlichen Zimmerbedarf bis 2025 Kategorie 5* Superior (Luxus) 5 Sterne 4* Superior 4 Sterne 3 - 4 Sterne 3 Sterne 2 Sterne Gesamt Quelle: ghh consult zusätzl. Zimmer bis 2025 800 2.000 2.200 2.000 3.900 2.700 4.400 18.000 Anteil 4% 11% 12% 11% 22% 15% 25% 100% 152 10.3 Potenzielle adäquate Brands für die jeweiligen Hoteltypen und -kategorien Nachfolgend werden den jeweiligen Hoteltypen adäquate Brands (Hotelmarken / Hotelgesellschaften) zugeordnet, die für den Hamburger Hotelmarkt in Frage kommen. Die Brands wurden demzufolge im Hinblick auf die Eignung für den Hotelmarkt Hamburg bereits selektiert. Dabei wurde ein Fokus auch (jedoch nicht ausschließlich) auf jene Brands gelegt, die noch nicht bzw. nur mit wenigen Betrieben in Hamburg vertreten sind. Dies hat mehrere Gründe: Noch nicht in Hamburg vertretene Brands (Hotelgesellschaften) haben ein hohes Interesse, in diesem lukrativen und wichtigen Hotelmarkt vertreten zu sein, des weiteren wird durch neue Brands die Markenvielfalt und generell die Vielfalt der Hotellandschaft in Hamburg gefördert. Neue Brands mit internationaler Strahlkraft und entsprechenden Vertriebskanälen tragen zu einer stärkeren Internationalisierung (Erhöhung des Anteils ausländischer Übernachtungsgäste) in Hamburg bei, so dass insgesamt durch neue Brands den strategischen Zielen des Tourismus in Hamburg Rechnung getragen wird. Letztlich trägt dies wiederum zu einer Erhöhung der Wertschöpfung aus dem Übernachtungsreiseverkehr in der Freien und Hansestadt bei. Im Sinne einer nationalen bzw. internationalen „Strahlkraft“ mit entsprechenden Marketingeffekten wurden lokale, das heißt so gut wie ausschließlich auf den Hamburger Markt beschränkte Brands außen vorgelassen (z. B. Raphael Hotels mit 8 Hotels in Hamburg und 1 Hotel am Schweriner See). Nachfolgende Tabelle differenziert die jeweils adäquaten Brands im Hinblick auf einzelne Hoteltypen nach Prioritäten für den Hotelmarkt Hamburg: Brands mit Priorität 1 haben dabei hinsichtlich Zielgruppen und im Hinblick auf die strategischen Ziele im Tourismus und Hotelsektor (Internationalisierung, Vielfalt Hotellandschaft, s.o.) höchste Relevanz; Brands mit Priorität 2 und 3 entsprechend mittlerer und niedrigerer Relevanz. Nochmals sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die nachfolgende Priorisierung auf den oben genannten Prämissen der Diversifizierung der Hotelmarkenlandschaft, der konsequenten Ausrichtung auf derzeitige und künftig wichtige Zielmärkte (insbesondere im Hinblick auf eine stärkere Internationalisierung der Übernachtungsnachfrage) und Zielgruppen vorgenommen wurde. 153 Potenzielle adäquate Brands für die jeweiligen Hoteltypen Zuordnung entsprechender Priorität für Hotelmarkt Hamburg Hoteltyp Kategorie Brands Priorität 1 Brands Priorität 2 Brands Priorität 3 Business / Tagung / Exklusiv-Individual 5*Superior (Luxus) Ritz Carlton, Mandarin Oriental, Raffels, Waldorf Astoria, Four Seasons, Regent, Kempinski Oberoi, Shangri-La, Rocco Forte Langham, Jumeirah Kongresshotel, Konferenz-/Tagungshotel 5* InterContinental, Sheraton, Hilton, Hyatt --- Business / Tagung 5* InterContinental, Sheraton, Hilton, Hyatt, Marriott Swissotel --Pullman Kongresshotel, Konferenz-/Tagungshotel 4*Superior Maritim Seminaris --- Business / Tagung 4*Superior Four Points by Sheraton, Steigenberger, Radisson Seminaris, Lindner Melia, Barcelo Business / Longstay 3-4* Adagio Aparthotel, Capri by Fraser Citadines Apart‘Hotels, Smartments Business / Stadthotel 3-4* Novotel, NH Hotels, Crowne Plaza, Ramada Dorint, H4 Hotels, Lindner Ghotel hotel & living, Dormero, Tryp, (Mercure), (Best Western), (InterCity), (Leonardo), (Holiday Inn Design-/Boutiquehotel 4* (5*) Business / Tagung Patientenhotel Low-Budget-Hotel 3* 3-4* 2* Quelle: ghh consult Roomers Design Hotels, 25 hours Ramada --Moxy, Me and All /Lindner --Achat Hotels, (Holiday Inn) Noch keine ausgeprägte Positionierung einzelner Brands in diesem Segment easyHotel Prizeotel, H2 Hotels (Ibis), (A&O), (Motel One), (Meininger), (B&B), 154 Potenzielle adäquate Brands für die jeweiligen Hoteltypen Zuordnung entsprechender Priorität für Hotelmarkt Hamburg Allgemein sei nochmals angemerkt, dass die vorgenommene Einteilung nach Prioritäten 1-3 bedeutet, dass der Fokus aus strategischer Sicht für den Hotelmarkt und den Tourismus in Hamburg zunächst auf den unter Priorität 1 aufgeführten Brands liegen sollte, erst alternativ auf Priorität 2, und zuletzt auf Priorität 3. Demnach sind Marken unter Priorität 3 grundsätzlich möglich und nicht komplett auszuschließen. National und international renommierte Brands wie InterContinental und Maritim sind in Hamburg nicht (mehr) vertreten. Mit ihren Marketingkonzepten und der jeweiligen Kompetenz, die die Marke transportiert (im Falle von Maritim etwa die Kompetenz im Tagungsund Kongressbereich), sollten diese Marken jedoch mit hoher Priorität wieder im Hamburger Hotelmarkt vertreten sein, um zur Stärkung und Ausweitung entsprechender lukrativer Zielgruppen für die Freie und Hansestadt beizutragen. Dass beispielsweise im Luxussegment Brands wie Ritz Carlton, Kempinski, Waldorf Astoria oder Mandarin Oriental mit einer höheren Priorität bedacht werden wie etwa Shangri-La, ist damit zu begründen, dass Shangri-La zwar im asiatischen Raum sehr stark vertreten ist, in Europa jedoch bis dato nur in London präsent ist. Brands wie Ritz Carlton sind dagegen sowohl auf dem deutschen als auch europäischen wie auch interkontinentalen Markt weitaus präsenter, bekannter und prestigeträchtiger und können speziell für Hamburg zu einer nachhaltigen Ansprache und Gewinnung lukrativer Zielgruppen gerade aus internationalen Quellmärkten (auch aus dem asiatischen Raum) beitragen. Analoge Gründe und Argumente lassen sich für die 5-Sterne-Kategorie anführen und der hier vorgenommenen Priorisierung auf Brands wie Sheraton, Hilton und Hyatt. Als weiteres Beispiel sei für den 3-Sterne-Bereich Ramada angeführt, die zwar im Hamburger Hotelmarkt bereits vertreten sind, jedoch gerade in diesem Segment mit adäquaten Hotelkonzepten und -produkten aufwarten, so dass hier durchaus Raum für weitere Hotels dieser Marke gegeben ist; daher die Einstufung in Priorität 1. Demgegenüber sind neuere Konzepte wie Moxy (Marriott / Ikea) erst in einer Markteinführungsphase und müssen ihren Erfolg als Brand noch unter Beweis stellen – dies begründet die Einstufung in die Priorität 2 im 3-Sterne-Segment. 155 10.4 Standortanforderungen an die verschiedenen Hoteltypen und -kategorien Im Hinblick auf die Ansiedlung neuer Hotels bzw. die Umnutzung von Bestandsflächen zu einem Hotel gilt es im Vorfeld, zunächst jeweils allgemeine Standortanforderungen zu berücksichtigen und eine entsprechende Machbarkeit für ein angedachtes Hotelkonzept (Kapazität, Kategorie, Zusatzeinrichtungen etc.) zu prüfen und darzustellen. Bei unbebauten Grundstücken sind dabei folgende wesentliche Kriterien zu prüfen: Mikrostandort (Lage, Bezirk, Stadtteil, Umfeld) Verkehrsanbindung (gute Erreichbarkeit, Anbindung an überregionales Autobahnnetz, ÖPNV-Anbindung zur City) Standortimage (wichtig vor allem für Hotels der gehobenen Kategorien!) Vorhandenes Baurecht; ggf. Schaffung baurechtlicher Voraussetzungen, um die Ansiedlung von Hotels auf bestimmten Grundstücken grundsätzlich zu ermöglichen. Dies betrifft etwa eine Nutzungsänderung, die bei einem bestimmten Grundstück ggf. vorzunehmen ist, um die Errichtung eines Hotels möglich zu machen. Grundstücksgröße, Grundstücksform Grundstücksausnutzung (Geschossfläche, überbaubare Grundstücksfläche) Grundsätzliche Grundstückseignung Grundstückskosten Nachbar-Bebauung (Art, Qualität, ggf. Störfaktoren etc.) Nähe zu Konkurrenzhotels mit anderer Strategie möglich und somit Nutzung von Verbundeffekten? Asset-Kombination am Standort umsetzbar? (Mixed-use-Konzepte, Hotel mit Wohnen oder Hotel mit Büro/Einzelhandel) Synergieeffekte zu mögl. komplexem Umfeld vorhanden? (Entertainment / Events / Kultur etc. in Nachbarschaft) 156 Standortanforderungen an die verschiedenen Hoteltypen und -kategorien Bei der Umnutzung von Bestandsflächen zum Hotel gilt es, folgende Aspekte zu prüfen: Nutzung des Bestandsgebäudes möglich oder zwingend Abriss und Neubebauung? Umsetzbarkeit eines stimmigen Raumkonzeptes Möglichkeit der nachträglichen Errichtung / Vorhaltung von Stellplätzen Optimaler Zugang für Besucherabsorption Einfache innere Erschließungswege für Besucher gut erkennbare und/oder signalisierte Gebäudegeometrie Mehrfunktionalität Nachfolgend werden für die einzelnen Hoteltypen und -kategorien jeweils allgemeine Standortanforderungen innerhalb der Freien und Hansestadt Hamburg definiert. Einige erläuternde Bemerkungen sind dabei vorauszuschicken. Aus der Sicht von Projektentwicklern, Investoren und Hotelbetreibern werden zunächst verstärkt City- bzw. citynahe Lagen (z. B. Hamburg-Mitte) für entsprechende Hotelprojekte nachgefragt. Dies hängt u.a. oft damit zusammen, dass die Vorteile anderer Standorte nicht bekannt sind und es zunächst „bequemer“ erscheint, City- und citynahe Lagen zu suchen. Bei einer Reihe von Hoteltypen und -kategorien wird daher im Folgenden darauf hingewiesen, ob solche Lagen zwingend erforderlich sind und im Hinblick auf entsprechende Hotelansiedlungen die „Conditio sine qua non“ darstellen. Gerade für relevante und in Frage kommende Hotelstandorte, die sich nicht in der City oder citynahen Lagen befinden, wird es darauf ankommen, diese etwa in Form von Kurzexposés aufzubereiten und Projektentwicklern, Investoren und Betreibern hierdurch die entsprechenden Standortvorteile und Potenziale zu vermitteln. 157 Standortanforderungen an die verschiedenen Hoteltypen und -kategorien Hoteltyp / Kategorie Mikrostandort Business / Tagung ExklusivIndividual Exponierte 1a-Standorte für Luxusbrands erforderlich (Binnen-/ Außenalster, HafenCity). Premiumlage unabdingbare Voraussetzung für Positionierung von 5Sterne-Superior-Hotels Auch Mixed-use-Konzept denkbar (Hotel, Büro, Wohnen, Einzelhandel etc., Beispiel: „Zoofenster“ Berlin mit Waldorf Astoria Hotel) Exklusive Shoppingmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten in Nähe. 5 Sterne Superior (Luxus) Kongresshotel / Konferenzhotel 5 Sterne Business / Tagung 5 Sterne Fokus auch auf dezentraleren Lagen möglich („Entzerrung“, Balancing Tourism) Max. Grundstückskosten je qm BGF2) 1 Eher nicht. Premiumlage (City, citynah) sehr wichtig. € 550 - € 600 Nähe CCH & Messe Hamburg von Vorteil (Synergien bei großen Kongressen im CCH) Aber auch u.a. City Nord mit besonderer Eignung für Kongresshotel. 2 Möglich, z. B. im Bereich City Nord. € 500 - € 550 Für hohe, auskömmliche Auslastung u.a. auch touristisch relevante Aspekte (Sehenswürdigkeiten, Shopping) im Umfeld wichtig. 2 Bei attraktiven Lagen durchaus auch möglich, Fokus jedoch eher citynah / City. € 450 - € 500 1)Priorisierung: Priorität Image Standort1) 1 = sehr wichtig, 5 = spielt untergeordnete Rolle keine verbindlichen Werte (-> vgl. Kap. 11). 2)Orientierungsrahmen, 158 Standortanforderungen an die verschiedenen Hoteltypen und -kategorien Hoteltyp / Kategorie Mikrostandort Kongresshotel / Konferenzhotel Nähe CCH & Messe Hamburg von Vorteil (Synergien bei großen Kongressen im CCH) 4 Sterne Superior Aber auch u.a. City Nord mit besonderer Eignung für Kongresshotel. Business / Tagung 4 Sterne Superior Business / Longstay 3 - 4 Sterne Fokus auch auf dezentraleren Lagen möglich („Entzerrung“, Balancing Tourism) Max. Grundstückskosten je qm BGF2) 2 Möglich, z. B. im Bereich City Nord. € 450 - € 500 City-/citynahe Lagen zu präferieren, besonders für internationale Brands Aber: im Einzelfall auch attraktive Standorte außerhalb solcher Lagen auf Machbarkeit hin überprüfen 3 Durchaus möglich. Grundsätzliche Attraktivität notwendig (keine Störfaktoren in direkter Nachbarschaft), sehr gute Verkehrsanbindung (ÖPNV) Richtung City € 450 - € 500 City- oder citynahe Lagen nicht erforderlich. Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten (tägl. Bedarf) im Umfeld Auch Konzept ggf. als Mischimmobilie denkbar. 4 Sehr gut möglich, gute Verkehrsanbindung (ÖPNV) Richtung Stadtzentrum wünschenswert. € 400 - € 420 1)Priorisierung: Priorität Image Standort1) 1 = sehr wichtig, 5 = spielt untergeordnete Rolle keine verbindlichen Werte (-> vgl. Kap. 11). 2)Orientierungsrahmen, 159 Standortanforderungen an die verschiedenen Hoteltypen und -kategorien Hoteltyp / Kategorie Mikrostandort Business / Stadthotel Gute Verkehrsanbindung (ÖPNV). 3 - 4 Sterne Design-/ Boutiquehotel Fokus 4 Sterne, ggf. auch 5 Sterne Business / Tagung 3 Sterne / 3 Sterne Superior Priorität Image Standort1) Fokus auch auf dezentraleren Lagen möglich („Entzerrung“, Balancing Tourism) Max. Grundstückskosten je qm BGF2) 4 Möglich. Gute Verkehrsanbindung (ÖPNV) Richtung City wichtig. € 420 - € 460 Im Einzelfall auch attraktive, individuelle Standorte außerhalb von City- bzw. citynahen Lagen relevant. Individuelle, exklusive Shoppingmöglichkeiten im Umfeld, ebenso individuelle Gastronomie etc. 2 Möglich in attraktiven Gegenden; kann sogar vorteilhaft sein für individuelle Konzepte („fern vom Rummel und Touristenströmen“) , gute Verkehrsanbindung (ÖPNV) Richtung City. € 480 - € 520 Gute Verkehrsanbindung (ÖPNV) Nähe zu wichtigen Unternehmen, Einrichtungen, Institutionen; City- oder citynahe Lagen nicht zwingend erforderlich. Auch Konzept ggf. als Mischimmobilie denkbar. 4 Möglich. Gute Verkehrsanbindung (ÖPNV) Richtung City wichtig. € 400 - € 420 City- oder citynahe Lagen nicht zwingend erforderlich. Auch Konzept ggf. als Mischimmobilie denkbar. 1)Priorisierung: 1 = sehr wichtig, 5 = spielt untergeordnete Rolle keine verbindlichen Werte (-> vgl. Kap. 11). 2)Orientierungsrahmen, 160 Standortanforderungen an die verschiedenen Hoteltypen und -kategorien Hoteltyp / Kategorie Mikrostandort Priorität Image Standort1) Fokus auch auf dezentraleren Lagen möglich („Entzerrung“, Balancing Tourism) Max. Grundstückskosten je qm BGF2) Patientenhotel Unmittelbare Nähe zu entsprechenden Kliniken. 4 Sehr gut möglich (primäre Notwendigkeit: Nähe zu Kliniken) € 400 - € 450 Keine City- oder citynahe Lagen notwendig gute Verkehrsanbindung dagegen sehr wichtig. Einkaufsmöglichkeiten (tägl. Bedarf) im Umfeld wünschenswert, ebenso Gastronomie (einfaches Niveau ausreichend) Nähe zu wichtigen Unternehmen, Einrichtungen, Institutionen etc. Auch Konzept ggf. als Mischimmobilie denkbar. Auch als ergänzendes Angebot zu bestehenden Hotels höherer Kategorie im Umfeld denkbar bzw. oft strategisch angedacht (Beispiel: Accor-Konzept mit 3-4 Sterne-Brands plus ergänzende Budget-Brands wie Ibis oder Etap an einem Standort 5 Sehr gut möglich, insbesondere z. B. entlang wichtiger Korridore (z. B. S-Bahn-Linie S1 FlughafenCity; Hamburger Osten / Barmbek, S3/31 Harburg / Wilhelmsburg) € 300 - € 350 3 - 4 Sterne Low-Budget-Hotel 2 Sterne 1)Priorisierung: 1 = sehr wichtig, 5 = spielt untergeordnete Rolle keine verbindlichen Werte (-> vgl. Kap. 11). 2)Orientierungsrahmen, 161 Beispiel: Hotel als Bestandteil von Mischimmobilien („Mixed Use“-Immobilien) Im Sinne einer Risikostreuung werden Hotels zunehmend auch im Rahmen von Mischimmobilien („Mixed Use“) konzipiert. Neben dem Hotel werden dabei je nach Standort und Konzept etwa Büro-, Wohn-, Einzelhandels- sowie externe Gastronomieflächen in die Immobilie integriert. Als Ankermieter fungiert dabei häufig das Hotel (oft mit einem Anteil von mehr als 50 % der Pacht- bzw. Mieteinnahmen). Durch unterschiedliche Nutzungsformen in ein und derselben Immobilie wird so das Risiko gestreut. Während derartige Konzepte zunächst vor allem etwa bei Low-Budget- oder auch Longstay-Hotelkonzepten Anwendung finden, sind Mischimmobilien durchaus auch für Hotels im oberen Premiumbereich eine denkbare Variante. Ein Beispiel hierfür ist das 118 m hohe Hochhaus „Zoofenster“ in Berlin am Schnittpunkt zwischen Kurfürstendamm und Zoologischem Garten, in dem neben dem Waldorf Astoria Hotel (152 Zimmer und 80 Suiten) auch Büro-, Einzelhandels- und sonstige Flächen vorhanden sind. Mischimmobilie „Zoofenster“ in Berlin (u.a. mit dem Waldorf Astoria Hotel) Quelle: zoofenster-berlin.com 162 10.5 Priorisierung des Hotelbedarfsplans im Hinblick auf verschiedene Hoteltypen Nachfolgend wird den einzelnen Hoteltypen und -kategorien, die für den Bedarf an neuen Hotelzimmern in Hamburg bis 2025 identifiziert und definiert wurden, eine jeweilige Priorität zugeordnet. Die Priorisierung wird dabei im Hinblick auf die Zeitachse wie folgt definiert: 1 = hoch (2016 - 2019), 2 = mittel (2019 - 2021); 3 = niedrig (2022 - 2025) Die Priorisierung kann im Einzelfall auch zum Ausdruck bringen, welcher Hoteltyp für bestimmte Grundstücke (Standorte) bei geplanten Hotelansiedlungen zu präferieren ist, soweit hier entsprechende Steuerungs- und Einflussmöglichkeiten gegeben sind. Hoteltyp Kategorie Business / Tagung / Exklusiv-Individual 5*Superior (Luxus) 1 Kongresshotel 5* 1 Business / Tagung 5* 1 Kongresshotel 4*Superior 1 Business / Tagung 4*Superior 1 Business / Longstay 3-4* 3 Business / Stadthotel 3-4* 2 Design-/Boutiquehotel 4* (5*) 2 3* 2 3-4* 3 2* 3 Business / Tagung Patientenhotel Low-Budget-Hotel Quelle: ghh consult Priorität (1 = hoch, 2 = mittel, 3 = niedrig) 163 11. Ableitung Flächenbedarf (BGF) und Grundstücksanteil (Kosten) je Hoteltyp 164 11.1 Ableitung des Flächenbedarfs (BGF) nach Hoteltypen Der quantitative Bedarf an neuen Hotelzimmern wird im Hinblick auf unterschiedliche Hoteltypen mit jeweiligen (plausiblen, wirtschaftlich sinnvollen) Durchschnittswerten angegeben. Wenn im Einzelfall beispielsweise ein oder zwei Hotels mit (deutlich) höheren Zimmerkapazitäten geplant sind, reduziert sich entsprechend die Anzahl der Hotels beim jeweiligen Hoteltypen. Auf Basis der branchenüblichen durchschnittlichen BGF je Zimmer wird für jeden Hoteltyp nachfolgend der durchschnittliche Flächenbedarf (BGF) ausgewiesen, wobei auch hier nochmals hervorzuheben ist, dass die durchschnittliche Zimmerkapazität je Betrieb bei den einzelnen Hoteltypen nicht „festgeschrieben“ ist sondern Ausdruck einer durchaus sehr hohen Bandbreite ist. Den einzelnen Hoteltypen wird nachfolgend auch eine „kritische Größe“ zugeordnet, d.h. eine Mindestkapazität an Zimmern, um die Wirtschaftlichkeit des Betriebs zu gewährleisten und ein entsprechendes Hotelinvestment interessant zu machen. Ableitung des jeweiligen Flächenbedarfs (BGF) nach Hoteltyp Hoteltyp (Schwerpunkt) Business / Tagung / Exklusiv-Individual Kongresshotel Business / Tagung Kongresshotel Business / Tagung Business / Longstay Business / Stadthotel Design / Boutiquehotel Business / Tagung Patientenhotel Low Budget Gesamt Quelle: ghh consult Kategorie 5 Superior 5 5 4 Superior 4 Superior 3- 4 3- 4 4 3 3- 4 2 Min. Zimmerkapazität 100 200 150 200 150 125 125 80 125 100 100 Zimmerkapazität 160 250 190 250 200 175 175 125 180 100 200 Anzahl Hotels 5 6 10 8 10 10 10 16 15 4 6 Zimmer gesamt 800 1.500 1.900 2.000 2.000 1.750 1.750 2.000 2.700 400 1.200 100 18.000 BGF BGF je Zimmer (qm) je Betrieb (qm) 90 14.400 80 20.000 80 15.200 70 17.500 70 14.000 70 12.250 60 10.500 60 7.500 55 9.900 60 6.000 45 9.000 165 Ableitung Investitionsvolumen pro Hoteltyp und jeweiliger Anteil der Grundstückskosten Für jeden Hoteltyp wurden branchenübliche Benchmarks ( BGF je Zimmer, Investition pro Zimmer, Anteil der Grundstückskosten an der Gesamtinvestition) im Hinblick auf die Investitionen je nach Hoteltyp und -kategorie angesetzt. Den branchenüblichen Benchmarks liegen jahrzehntelange Erfahrungswerte im Hinblick auf Hotelinvestitionen zugrunde. Auf der Grundlage des jeweiligen durchschnittlichen Gesamtinvestitionsvolumens je Hotel wurde ein maximaler Grundstücksanteil berechnet, der branchenüblich zwischen 10 % und 15 % der Gesamtinvestition liegen sollte, um die wirtschaftliche Machbarkeit des Projekts zu gewährleisten. Ableitung des jeweiligen Investitionsvolumens pro Hotel sowie des branchenüblichen Anteils des Grundstücks am Gesamtinvest Hoteltyp (Schwerpunkt) Business / Tagung / Exklusiv-Individual Kongresshotel Business / Tagung Kongresshotel Business / Tagung Business / Longstay Business / Stadthotel Design / Boutiquehotel Business / Tagung Patientenhotel Low Budget Kategorie 5 Superior 5 5 4 Superior 4 Superior 3- 4 3- 4 4 3 3- 4 2 Quelle: ghh consult Zimmerkapazität 160 250 190 250 200 175 175 125 180 100 200 BGF je Zimmer (qm) 90 80 80 70 70 70 60 60 55 60 45 Invest pro Zimmer 350.000 € 275.000 € 250.000 € 220.000 € 220.000 € 190.000 € 175.000 € 200.000 € 150.000 € 170.000 € 100.000 € Invest pro Hotel 56.000.000 € 68.750.000 € 47.500.000 € 55.000.000 € 44.000.000 € 33.250.000 € 30.625.000 € 25.000.000 € 27.000.000 € 17.000.000 € 20.000.000 € Anteil Grundstück 10% 5.600.000 € 6.875.000 € 4.750.000 € 5.500.000 € 4.400.000 € 3.325.000 € 3.062.500 € 2.500.000 € 2.700.000 € 1.700.000 € 2.000.000 € Anteil Grundstück 15% 8.400.000 € 10.312.500 € 7.125.000 € 8.250.000 € 6.600.000 € 4.987.500 € 4.593.750 € 3.750.000 € 4.050.000 € 2.550.000 € 3.000.000 € 166 11.2 Ableitung Anteil der Grundstückskosten am Gesamtinvestment (Kosten je Quadratmeter BGF) Nachfolgend wird für jeden Hoteltyp auch ein durchschnittlicher Grundstücksanteil am Investment (Kosten je Quadratmeter BGF) ausgewiesen. Dabei wurde ein branchenüblich maximaler Grundstücksanteil von 15 % an der Gesamtinvestition zugrunde gelegt. Ableitung des jeweiligen Grundstücksanteils am Investment (Kosten je Quadratmeter BGF pro Hotel, nach Hoteltypen) Hoteltyp (Schwerpunkt) Business / Tagung / Exklusiv-Individual Kongresshotel Business / Tagung Kongresshotel Business / Tagung Business / Longstay Business / Stadthotel Design / Boutiquehotel Business / Tagung Patientenhotel Low Budget Kategorie 5 Superior 5 5 4 Superior 4 Superior 3- 4 3- 4 4 3 3- 4 2 Quelle: ghh consult Zimmerkapazität 160 250 190 250 200 175 175 125 180 100 200 BGF BGF je Zimmer (qm) je Betrieb (qm) 90 14.400 80 20.000 80 15.200 70 17.500 70 14.000 70 12.250 60 10.500 60 7.500 55 9.900 60 6.000 45 9.000 Invest pro Hotel 56.000.000 € 68.750.000 € 47.500.000 € 55.000.000 € 44.000.000 € 33.250.000 € 30.625.000 € 25.000.000 € 27.000.000 € 17.000.000 € 20.000.000 € Anteil Grundstück 15% 8.400.000 € 10.312.500 € 7.125.000 € 8.250.000 € 6.600.000 € 4.987.500 € 4.593.750 € 3.750.000 € 4.050.000 € 2.550.000 € 3.000.000 € Grundstücksanteil je qm BGF 580 € 520 € 470 € 470 € 470 € 410 € 440 € 500 € 410 € 430 € 330 € 167 Beispiel: Kongresshotel in unterschiedlichen Kategorien und unterschiedlichen Zimmerkapazitäten Nachfolgend werden anhand des Hoteltyps „Kongresshotel“ zwei beispielhafte (mit bestimmten Annahmen bzw. Richtwerten unterlegte) Berechnungen des Flächenbedarfs (BGF) sowie des Anteils der Grundstückskosten je Quadratmeter BGF dargelegt. Dabei werden ein Kongresshotel in der 5-Sterne-Kategorie mit 350 Zimmern sowie ein Kongresshotel in der 4-Sterne-SuperiorKategorie mit 500 Zimmern als Beispiele herangezogen. Da hier im Hinblick auf die Fläche (BGF je Zimmer) und die Investition jeweils dieselben Annahmen (branchenübliche Richtwerte) zugrunde gelegt werden wie in der vorherigen Übersicht, ergibt sich für das Kongresshotel im 5-Sterne-Bereich mit EUR 520,derselbe Wert beim Anteil der Grundstückskosten je Quadratmeter BGF wie in der vorher oben dargestellten Übersicht. Gleiches gilt für das beispielhaft dargestellte 4-Sterne-Superior-Hotel. Beispiel Kongresshotel im 5-Sterne- und im 4-Sterne-Superior-Bereich mit unterschiedlichen Zimmerkapazitäten Ableitung des jeweiligen Grundstücksanteils am Investment (Kosten je Quadratmeter BGF pro Hotel, nach Hoteltypen) Hoteltyp (Schwerpunkt) Kategorie Kongresshotel 5 Kongresshotel 4 Superior Zimmerkapazität 350 500 Quelle: ghh consult BGF je Zimmer (qm) 80 70 BGF Hotel (qm) 28.000 35.000 Invest Invest pro Zimmer Beispielhotel 275.000 € 96.250.000 € 220.000 € 110.000.000 € Anteil GrundstücksGrundstück 15% anteil je qm BGF 14.437.500 € 520 € 16.500.000 € 470 € 168 11.3 Neu zu schaffende Arbeitsplätze durch zusätzliche Hotelkapazitäten in Hamburg bis 2025 Durch neu geschaffene Hotelkapazitäten ist bis 2025 ein erhebliches Potenzial an neuen Arbeitsplätzen vorhanden. Nachfolgend wird im Rahmen des zusätzlichen Hotelbedarfs bis 2025 den einzelnen Hoteltypen jeweils das Aufkommen an Arbeitsplätzen (hier: Mitarbeiter in den jeweiligen Hotels) zugeordnet. Basis bildet je nach Hoteltyp und -kategorie eine entsprechende Benchmark (durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter je Zimmer). Bis 2025 ist hier ein Potenzial von gut 11.000 Vollzeit-Arbeitsplätzen in den neuen Hotelkapazitäten vorhanden. Das Gastgewerbe und hier speziell die Hotellerie hat aufgrund des hohen Bedarfs auch an geringer qualifizierten Beschäftigten ein hohes Interesse und Potenzial, Flüchtlinge zu beschäftigen und hierdurch entsprechende Integrationsperspektiven zu eröffnen. Neue Arbeitsplätze in den einzelnen Hoteltypen (zusätzlicher Bedarf an Hotelkapazitäten bis 2025) in Hamburg Hoteltyp (Schwerpunkt) Business / Tagung / Exklusiv-Individual Kongresshotel Business / Tagung Kongresshotel Business / Tagung Business / Longstay Business / Stadthotel Design / Boutiquehotel Business / Tagung Patientenhotel Low Budget Gesamt Quelle: ghh consult Kategorie 5 Superior 5 5 4 Superior 4 Superior 3- 4 3- 4 4 3 3- 4 2 Anzahl Hotels 5 6 10 8 10 10 10 16 15 4 6 Zimmer gesamt 800 1.500 1.900 2.000 2.000 1.750 1.750 2.000 2.700 400 1.200 100 18.000 Mitarbeiter je Zimmer 1,0 1,0 1,0 0,6 0,6 0,5 0,5 0,6 0,4 0,5 0,2 Arbeitsplätze ges. 800 1.500 1.900 1.200 1.200 875 875 1.200 1.080 200 240 11.070 169 12. Best Practice: Einsatz von Hotelbedarfsplänen 170 Best Practice Einsatz Hotelbedarfsplan: Praxisbeispiel Karlsruhe Im Hinblick auf den Einsatz und die tatsächliche Umsetzung von Hotelbedarfsplänen und -strategien gibt es unterschiedliche Erfahrungswerte. Während die Umsetzung entsprechender Handlungsempfehlungen in vielen Städten etwa oft am Widerstand der lokalen Hotelverbände scheitert, verfolgen andere Städte die vorgeschlagenen Hotelstrategien mit aller Konsequenz. Im Jahr 2008 erstellte ghh consult im Auftrag der Stadt Karlsruhe (Amt für Stadtentwicklung) eine Hotelmarktanalyse und Hotelbedarfsstrategie. Ein signifikanter Teil der Übernachtungsnachfrage konnte nicht durch die Bestandshotellerie der Stadt abgedeckt werden; diese Nachfrage wanderte ins Umland (teilweise bis nach Pforzheim) ab. Die Verfügbarkeit städtischer Grundstücke für die Hotelansiedlung ist sehr beschränkt, bei gleichzeitiger hoher Konkurrenz mit anderen Assetklassen wie Wohnungen, Büros etc. Nachfolgend werden einige Beispiele angeführt, wie die Hotelbedarfsstrategie in Karlsruhe seither konsequent umgesetzt wurde. Kontinuierliches Monitoring der im Hotelbedarfsplan aufgeführten Prognose der Angebots- und Nachfrageentwicklung im Beherbergungs- und Hotelmarkt Karlsruhe. Die tatsächliche Entwicklung übertraf dabei die Prognosen und bestätigten den dringenden Bedarf nach neuen Hotelkapazitäten. Bestimmten Grundstücken, auf deren Entwicklung die Stadt Karlsruhe entsprechenden Einfluss ausüben konnte, wurde eine Priorität für die Ansiedlung eines neuen Hotels eingeräumt. Dabei wurden auch städtebauliche Gesichtspunkte bei Hotelentwicklungen mit berücksichtigt. Als Beispiel kann hier die Realisierung des B&B Hotels angeführt werden. Der vorgesehene Standort auf der Südseite der Schwarzwaldstraße hat hohe städtebauliche Bedeutung. Zentral in der städtebaulichen Entwicklungsachse südlich des Hauptbahnhofs gelegen wird das Hotel den südlichen Eingang der Innenstadt prägen. Daher hatten sich die B&B Hotels GmbH und die Stadt auf einen Wettbewerb verständigt, um architektonisch und funktionell überzeugende Lösungen für das derzeit unbebaute Grundstück zu erhalten, die gleichzeitig auch wirtschaftliche Kriterien nachvollziehbar berücksichtigen. Der Siegerentwurf diente als Grundlage für die weitere Realisierung des B&B-Hotels, das 2014 eröffnet wurde. 171 13. Fokus: Barrierefreies Reisen Quelle Logo: Reisen für Alle, Deutsches Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e.V. 172 Barrierefreies Reisen: Wichtiges Handlungsfeld der Zukunft für die Hotellerie in Hamburg Ein wichtiges Qualitäts- und Entscheidungsmerkmal für Reisende bildet zunehmend der Aspekt „Barrierefreiheit“. Dabei wird zunächst den Bedürfnissen und Anforderungen von Rollstuhlfahrern, Gästen mit Gehschwierigkeit oder Mobilitätseinschränkung, Gästen mit Sehschwierigkeiten und blinden Menschen, Gästen mit Hörschwierigkeiten und gehörlosen Menschen sowie Gästen mit Lernschwierigkeiten und geistig behinderten Menschen Rechnung getragen. Darüber hinaus sind jedoch auch Gäste mit Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten, ältere Gäste sowie Familien mit kleinen Kindern (z. B. mit Kinderwagen) gemeint, wenn es darum geht, Einrichtungen, Services und Reiseangebote im Hinblick auf Barrierefreiheit zu optimieren. Durch die allgemeine demographische Entwicklung wird dieses Thema daher auch für eine Destination wie Hamburg immer wichtiger. Gerade im Tourismus ergeben sich aus den entsprechenden Zielgruppen, die durch gezielte Angebote im Bereich „barrierefreies Reisen“ angesprochen werden, besondere Potenziale und Chancen: Ein signifikanter Anteil von 30 - 40 % der Bevölkerung in Deutschland hat spürbare Mobilitäts- oder Sinneseinschränkungen Gäste mit Einschränkungen weisen eine höhere Treue zum Reiseziel auf („Wiederkehrer“) Gäste mit Einschränkungen reisen häufiger in der Nebensaison Gäste mit Einschränkungen weisen höhere Pro-Kopf-Ausgaben auf Gäste mit Einschränkungen reisen (meist) in Begleitung Barrierefreiheit ist somit ein Nachhaltigkeitsthema, auch für die Destination Hamburg und speziell für die Hotellerie. Quellen: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Deutsches Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e.V. 173 Barrierefreies Reisen: Wichtiges Handlungsfeld der Zukunft für die Hotellerie in Hamburg Bei der Planung neuer Hotels in Hamburg sollte das Thema Barrierefreiheit eine wichtige Rolle spielen. Die Zahl der bislang vorhandenen barrierefreien Hotelzimmer in Hamburg ist zu gering für eine Stadt dieser Größe. Es gibt derzeit nur wenige Hotelzimmer, die der aktuell geltenden DIN-Norm im Barrierefreien Bauen entsprechen. Nach der Muster-Beherbergungsstättenverordnung (MBeVO) müssen: • in Beherbergungsstätten mindestens zehn Prozent der Gastbetten barrierefrei nach DIN 18040-2 angeboten werden, • bei Unterkünften mit mehr als 60 Gastbetten ein Prozent der Gastbetten uneingeschränkt mit Rollstuhl nutzbar sein (Anforderungen R der DIN 18040-2; Quelle: Leitfaden Barrierefreies Bauen, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit BMUB. 2016.) Daher sollte bei Hotelneubauten darauf geachtet werden, dass eine ausreichende Zahl an Zimmern für Rollstuhlfahrer, blinde sowie gehörlose Gäste von vornherein mit eingeplant wird. Dies sollten mehr als die üblichen 1-2 Zimmer pro Hotel sein, damit auch kleinere Gruppen von Rollstuhlfahrern in einem Hotel Platz finden und sich nicht umständlich auf mehrere Hotels aufteilen müssen. Bislang gibt es nur ein Hotel in Hamburg, welches 33 barrierefreie Zimmer vorhält, die übrigen Hotels bieten häufig nur 1-3 Zimmer, in wenigen Fällen auch 4-6 Zimmer. Barrierefreie Zimmer sind überdies auch sehr beliebt bei Familien mit Kindern und Senioren, da sie insbesondere im Badezimmer mehr Platz bieten und häufig auch Haltegriffe für mehr Sicherheit im Badezimmer sorgen. Die oft beklagte Krankenhausatmosphäre solcher Zimmer lässt sich verhindern, indem man sie nach der Prämisse des „Designs für Alle“ ausstattet. Der öffentlich begehbare Bereich von Hotels sollte generell barrierefrei ausgestattet sein, unabhängig davon, ob auch behindertengerechte Zimmer angeboten werden. Quelle: Hamburg Tourismus GmbH, Bereich „Barrierefreier Tourismus“ 174 Barrierefreies Reisen: Handlungsempfehlungen für die Hotellerie in Hamburg Im Hinblick auf „barrierefreies Reisen“ gilt es insbesondere im Bereich der Hotellerie entsprechende Handlungsempfehlungen auszusprechen. Als wesentliche, auch in anderen Reisedestinationen und Zielgebieten bewährte Maßnahmen können folgende Aspekte und Instrumente vorgeschlagen werden: Initiierung und Durchführung von Sensibilisierungsworkshops „Barrierefreies Reisen“ für Hoteliers: Dimensionen und Zielgruppen, Chancen und Herausforderungen, Potenziale, Fördermöglichkeiten etc. Aufbereitung / Darstellung von Best-Practice-Beispielen barrierefreier Hotels (z. B. Hotel am See Haus Rheinsberg, Rheinsberg / Ruppiner Seenland) für Hoteliers und Investoren / Projektentwickler Sammeln vorhandener Leitfäden, Vorgaben, Richtlinien, Checklisten zur Umsetzung barrierefreier Einrichtungen im Hotel (dies betrifft beispielsweise bestimmte Maße und Abstände, etwa von Türen und Korridoren, stufenlose Zugänge etc.) Spezielle Beispiele, Leitfäden, Checklisten für den Gastronomiebereich von Hotels (z. B. gut lesbare Menükarten in Groß- bzw. Brailleschrift, detaillierte Angaben zu Inhaltsstoffen in Speisen, spezielle Speisen für Gäste mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten Möglichkeiten und Anforderungen der Zertifizierung (z. B. Deutsches Seminar für Tourismus DSFT Berlin e. V.) Quellen: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Deutsches Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e.V. 175 14. Handlungsempfehlungen 176 Einleitung zu den Handlungsfeldern und Handlungsempfehlungen Auf der Basis der vorangegangenen Analysen konnten für den Hotelbedarfsplan relevante zukunftsorientierte Handlungsfelder definiert und handlungsorientierte Empfehlungen abgeleitet werden. Die Handlungsfelder „Identifizierung von Flächen für Hotelnutzung & Entwicklung des Standortes“ und „Stärkung des Standortes: Ansiedlung eines neuen Kongresshotels und Fokus auf Premiumbrands“ wurden tabellarisch nach Handlungsempfehlungen, Aufgaben und Zuständigkeiten gegliedert. Die nachfolgenden Absätze (1 bis 5) fassen einige wichtige Erkenntnisse der Analyse zusammen und dienen als Orientierung und Grundlage für die Handlungsempfehlungen: 1. Der vorliegende Hotelbedarfsplan bildet eine fundierte und strategische Basis für entsprechende Maßnahmen, die Entscheider der Freien und Hansestadt Hamburg ergreifen können, um angestrebte Entwicklungen im Hotelmarkt der Stadt zu forcieren bzw. zu beeinflussen. Die Ansiedlung von Hotels steht an relevanten, zur Verfügung stehenden Flächen grundsätzlich jeweils in Konkurrenz zu alternativen Ansiedlungen von Immobilien im Bereich Wohnungen, Büros, Logistikeinrichtungen u. ä. 2. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass der Hamburger Hotelmarkt von einem guten „Mix“ von Privathotels und von Hotelgesellschaften betriebenen Hotels gekennzeichnet ist, die ein sehr breites Zielgruppenspektrum mit jeweils individuellen Bedürfnissen und Ansprüchen bedienen. 3. Mit den Potenzialen im Hinblick auf touristische Zielgruppen im Leisure-Bereich (hier etwa mit der Elbphilharmonie, um nur ein künftiges Angebot mit Leuchtturm-Charakter zu nennen), aber auch den Voraussetzungen im Business-Bereich, insbesondere im MICE-Markt, kann und sollte die Hotellerie in Hamburg strategisch noch konsequenter auf internationale Märkte ausgerichtet werden; hier sind wachsende und lukrative Märkte vorhanden, die es für Hamburg noch stärker zu bearbeiten und zu gewinnen gilt. 4. Zwar wird die Nachfrage aus dem Inland weiterhin eine wichtige, tragende Rolle für die Destination Hamburg spielen; aufgrund des demographischen Wandels ist hier jedoch langfristig von einer Konsolidierung auszugehen. Neue, lukrative Zielgruppen mit entsprechender Kaufkraft können insbesondere in ausländischen Zielmärkten generiert werden. Hier verzeichnet der Deutschland-Tourismus eine hohe Dynamik, an der eine herausragende Destination Hamburg nachhaltig partizipieren kann und sollte. 5. Im Hinblick auf eine noch stärkere Positionierung und Vermarktung in internationalen Zielmärkten ist jedoch die konsequente Ansiedlung neuer Hotels mit derzeit in der Hansestadt noch nicht vertretenen Premium-Brands mit entsprechender „Strahlkraft“ zu empfehlen. Solche Brands können mit entsprechenden Vertriebskanälen einerseits neue Zielgruppen für die Hansestadt akquirieren, andererseits werten sie das Image der Destination Hamburg (sowohl hinsichtlich der privat-touristischen als auch geschäftsreise-touristischen Nachfrage) noch weiter auf. 177 Handlungsfelder und Handlungsempfehlungen (1/2) Handlungsfeld: Identifizierung von Flächen für Hotelnutzung & Entwicklung des Standortes Handlungsempfehlungen Aufgaben Zuständigkeiten (Kernaufgaben) Identifizierung und Darstellung von städtischen Grundstücken, über die die Freie und Hansestadt Hamburg im Hinblick auf die Ansiedlung neuer Hotels verfügt. Prüfung wesentlicher Standortkriterien, u.a. Mikrostandort, Verkehrsanbindung, Standortimage, Grundstücksgröße, etc. Anstoß zur Ausschreibungen nach noch festzulegenden Vergabekriterien, die in Form einer qualitativen Checkliste definiert und ausgearbeitet werden. Verantwortlich: Vorbereitung durch die HWF, Umsetzung der Ausschreibung durch den LIG Identifizierung und Darstellung von privaten Grundstücken im Hinblick auf die Ansiedlung neuer Hotels Prüfung wesentlicher Standortkriterien, u.a. Mikrostandort, Verkehrsanbindung, Standortimage, Grundstücksgröße, etc. Suche nach Bestandsimmobilien für Nutzung/Umnutzung als Hotel durch Einbindung von HDB Verantwortlich: HWF Beratungsleistungen bei Bestandsentwicklung Unterstützung bei Bauanträgen Unterstützung bei Revitalisierung von bestehenden Objekten Begleitung durch HWF Bewerbung von Hotelstandorten auf Messen (MIPIM, EXPO REAL, ITB) Erstellung von Werbematerial mit Hotelstandorten Verantwortlich: HWF, Input durch HHT / HCB Kommunikationsprodukte: Aufbereitung durch HMG Einbindungen von Hotelstandorten in zukünftige Stadtentwicklungskonzepte Verortung in bereits bestehenden Gremien und Arbeitsgruppen Verantwortlich: Begleitung durch BSW, Begleitend: HHT, Bezirke und BWVI Regelmäßiger Austausch mit relevanten Akteuren: Hotellerie, DEHOGA, HK, TVH, BWVI Input der Akteure einholen Berücksichtigung der Bedarfe der lokalen Hotellerie Neubau / Ausbau Kapazitäten, Lage, etc. Verantwortlich: GF HWF & GF HHT 178 Handlungsfelder und Handlungsempfehlungen (2/2) Handlungsfeld: Stärkung des Standortes: Ansiedlung eines neuen Kongresshotels und Fokus auf Premiumbrands Zuständigkeiten (Aufgaben mit zusätzlichen Ressourcen bei HWF) Handlungsempfehlungen Aufgaben Ansiedlung eines großen Tagungs- und Kongresshotels (ca. 1.000 Zimmer) mit dem Konzept „Alles unter einem Dach“ Definition der Anforderungen für das Tagungs- und Kongresshotels Anstoß zur Ausschreibung nach noch festzulegenden Vergabekriterien, die in Form einer qualitativen Checkliste definiert und ausgearbeitet werden. Verantwortlich: HCB (Anforderungen), Vorbereitung der Ausschreibung durch die HWF, Umsetzung der Ausschreibung durch den LIG Schwerpunkt in Ansiedlung: Hotelbetrieben höherer Kategorien (Premiumbrands) Akquise von Investoren und Hotelbrands Verantwortlich: HWF, Genehmigungen durch Bezirke Key-Account-Betreuung der vorhandenen Hotels und Kontaktpflege zu Investoren und Entwicklern zur Akquise der im Hotelbedarfsplan dargestellten Hotels Verantwortlich: HWF, Input durch HHT & HCB, Kommunikationsprodukte: Aufbereitung durch HMG Regelmäßiger Austausch mit Stadtplanungsabteilungen in den Bezirken Relevanz des Themas „Hotelansiedlung“ in den Bezirken stärken => Potenzial Arbeitsplätze verdeutlichen Fallbezogene Prüfung der Hotel-Ansiedlung zur Steigerung der Attraktivität eines Stadtteiles Verantwortlich: HWF Monitoring des Hotel-Marktes (regional, national und international) Marktforschung über aktuelle Trends im Tourismus und Hotelwirtschaft Laufende Überwachung der Entwicklungen auf dem Markt in Hamburg Verantwortlich: HHT Beratung der Akteure Dokumentation der Anfragen / Datenbank Bewerbung der Standorte Entwicklung und Aktualisierung der Standortbroschüre für Hotels Unterstützung im Rahmen der Nachfolgersuche bei Bestandhotels 179 Kontakt Dr. Hank-Haase & Kunz Unternehmensberatung Tourismus Hotellerie Messe- und Kongressmarkt Dr. Gisela Hank-Haase Geschäftsführende Gesellschafterin Elmar Kunz Senior Consultant & Partner Goldgasse 1 - 3 65183 Wiesbaden Tel. : Fax: e-mail: URL: 0611 / 1 66 68 0 0611 / 1 66 68 10 [email protected] www.ghh-consult.de 180