Informationssammlung “Klima-Flüchtlinge” (Auszug) Quelle: http://education.nationalgeographic.com | Aus dem Englischen übersetzt: Cineplex Marburg Definition: Klimaflüchtlinge (climate refugees) sind Menschen, die, durch vom Klimawandel ausgelöste oder verstärkte Naturkatastrophen, ihr Zuhause (Haus, Dorf, Heimatregion) verlassen mussten. Sie bilden somit eine Untergruppe der Umweltflüchtlinge (environmental refugees), die alle Opfer von Naturkatastrophen erfasst, z.B. Erdbeben, Vulkanausbrüche, … Status: Umweltflüchtlinge werden nicht durch internationales Recht geschützt und somit zumeist in Heimatländer zurückgeführt. Klimawandel kann sowohl durch natürliche Ereignisse, wie beispielsweise Vulkanausbrüche, als auch menschliches Einwirken ausgelöst werden. Seit der Entstehung der Welt gab es bereits mehrere große Klimaumstellungen. Globale Erwärmung ist die jüngste Klimawandel-Periode. Der Einfluss des Menschen, durch das Verbrennen fossiler Energiequellen und den Kahlschlag der Wälder begünstigen die globale Erwärmung, durch die Freisetzung von Treibhausgasen. Diese verursachen einen zunehmenden Wärmestau in der Atmosphäre. Der weltweite Anstieg der Temperatur wiederum führt zum Abschmelzen von Gletschern und Polkappen und damit zu einem Anstieg des Meeresspiegels und erhöht die Reichweite und Ausprägung von Überschwemmungen in Küsten- und Monsungebieten. Gleichsam hat sie die Austrocknung und Wüstenbildung in weniger feuchten Regionen zur Folge, sowie die Versalzung künstlich bewässerter Böden, was ebenfalls den Verlust großer Flächen landwirtschaftlicher Nutzflächen – & damit der Selbstversorgung der Bevölkerung - zur Folge hat. Das Internationale Rote Kreuz schätzt die Zahl der Umweltflüchtlinge weltweit sogar höher als die jener, die durch politische Krisen oder Kriege ihre Heimat verlassen mussten. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlingswesen, Antonio Guterres, bezifferte die Anzahl der Flüchtlinge von Naturkatastrophen für 2009 auf 36 Millionen Menschen. Vorsichtige wissenschaftliche Schätzungen sehen bis 2050 einen Anstieg auf bis zu 200 Millionen. Nicht-Regierungsorganisationen sehen in ihren Schätzungen für 2050 sogar eine Milliarde Menschen in der Rolle von Umweltflüchtlingen. Der Anstieg des Meeresspiegels Der UN-Klimarat (The Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)) prognostiziert ein Steigen des Meeresspiegels um 0,18 bis 0,6 Meter zwischen 1990 und 2100. Dieser Anstieg verursacht Probleme in den niedriggelegenen Küstenregionen der Welt: Beispiel Bangladesh: Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt weniger als 5 Meter über dem Meeresspiegel. […] Wissenschaftler schätzen, dass das Land bis 2050 17 Prozent seiner Fläche verlieren wird. Dies bedeutet zugleich einen Zuwachs von 20 Millionen Klimaflüchtlingen. Beispiel Malediven: Der 1.200 Eilande umfassende Inselstaat im Indischen Ozean ist wahrscheinlich am stärksten vom Anstieg des Meeres bedroht. Sein Staatsgebiet erhebt sich an seinem höchsten Punkt nur 2,4 Meter über den Meeresspiegel. […]. Ein Großteil der Maledivianer wird so in wenigen Jahrzehnten gezwungen sein, seinen Lebensunterhalt im Ausland zu verdienen. Es gibt bereits umfassende Projektforschungen in Kooperation mit Australien, Indien und Sri Lanka zu einer Komplettevakuierung der Bevölkerung. Beispiel Venedig: Während es in den vergangenen Jahrhunderten nur vereinzelt zu Überschwemmungen der öffentlichen Plätze kam, häufte sich dies in den letzten Dekaden – 1900 sieben Mal, 1996 waren es 99 Mal. Dies beschädigt nicht nur die Bausubstanz des kulturellen Erbes der Stadt, sondern führt auch zu Rückgängen der Touristenzahlen und damit zu empfindlichen Einkommenseinbußen. Weitere Städte, die durch ihre Lage empfindlich vom Meeresspiegelanstieg betroffen sein werden: Manhattan/New York, USA; London, Großbritannien; Shanghai, China; Hamburg, Deutschland; Bangkok, Thailand; Jakarta, Indonesien; Mumbai, Indien; Manila, Philippinen; Buenos Aires, Argentinien.