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DCG-Informationen 5/1970, Seite 33 - 35
PSEUDOTROPHEUS AURATUS (BOULENGER) 1897
Ein Beitrag von Jochen Paulo
Boulenger beschreibt das Tier als Chromis auratus: „Beschreibung eines neuen
Fisches aus dem Nyassasee von G. A. Boulenger. F. R. S.
Die äußeren Zahnreihen des Oberkiefers tragen 23 Zähne.
Das Schnauzenprofil ist gerundet. Der Abstand des Auges von der
Schnauzenspitze ist gleich dem von der Kiemenöffnung.
Der Augendurchmesser ist um eine Kleinigkeit größer als die Interorbitalbreite.
Die Maxillare reicht nicht bis unter den vorderen Augenrand. Die Wangen unter
dem Auge tragen drei Reihen von Schuppen. Opercular- und Interorbitalgegend
sind beschuppt. Die Praeopercularen bilden einen Winkel von 90°.
Die Kiemendornen, von denen sich acht auf dem unteren Teil des vorderen
Kiemenbogens befinden, aind sehr kurz.
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Dorsale: XIX/6; die Hartstrahlen sind vom 4. an gleichlang.
Die Pectorale ist spitz ausgezogen.
Die Ventrale ist so lang wie die Pectorale, sie erreicht den After.
Anale: 111/6, der dritte Hartstrahl ist der längste, er ist härter und ein wenig länger
als die Dorsalen.
Die Caudale ist abgerundet. Der Schwanzstiel ist ein bißchen länger als hoch.
Das Tier ist leuchtend goldgelb mit drei schwarzen Streifen, einer vom Auge zur
Basis der Caudalen, ein zweiter oberhalb der oberen Laterallinie vom Hinterkopf
zum Schwanzstiel, der dritte an der Dorsalen entlang verlaufend. Zwei schwarze
Bögen laufen von Auge zu Auge über die Schnauze. Einige schwarze Flecken
finden sich im oberen Teil der Caudalen.
Totallänge: 75 mm
Beschrieben wurde ein einziges Exemplar aus der Monkey-Bay, West-Nyassa, das
dem British Museum von G. H. Pigott, Esq., geschenkt wurde.
DCG-Informationen 5/1970, Seite 33 - 35
Anm.: Boulenger hatte ein kleineres Weibchen beschrieben. Hätte er ein
ausgewachsenes Männchen erhalten, wäre der Name sicherlich anders
ausgefallen.
Quelle: The Annals and Magazine of Natural History, London 1897, Seite 155.
Aquaristisches
Ein Beitrag von Peter Großmann
Beckengröße: Wie bei den bereits besprochenen Nyassaseecichliden sollte auch
bei PSEUDOTROPHEUS AURATUS die Bodenfläche des Aquariums mindestens
100 x 40 cm messen. Die Höhe des Beckens ist, der Lebensweise der Fische
entsprechend, bei genügend starker Beleuchtung so groß wie möglich zu wählen,
was außerdem die Möglichkeit bietet, mit hohenSteinaufbauten den Fischen ein
„naturgetreues" Steilufer zu gestalten.
Einrichtung des Beckens: Es empfiehlt sich unbedingt, den bereits erwähnten
Steinaufbauten zahlreiche Höhlen einzubauen und auf dem Beckengrund mehrere
große Steine zu placieren, so daß das Blickfeld der Fische jeweils begrenzt ist. Für
die Bepflanzung des Beckens, die Wasserbeschaffenheit u. Temperatur gilt
dasselbe wie bei Labeotropheus fuelleborni.
Besatz eines Artenbeckens: Auch bei dieser Art ist ein Männchen mit mehreren
Weibchen zu vergesellschaften, jedoch dürften nur einige wenige Liebhaber in der
Lage und dazu bereit sein, den Fischen das von den Fängern empfohlene
Verhältnis von 1 : 9 zu bieten.
Vergesellschaftung mit anderen Tieren: Der wilden Kraft dieser Tiere entsprechend
sollten nur große und starke Fische als Beckengenossen gewählt werden.
Außerdem sollte man darauf achten, daß man solche Tiere mit ihnen
vergesellschaftet, die die oberen Wasserschichten bewohnen; auf diese Weise
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kann man allzu heftige Revierstreitigkeiten am einfachsten vermeiden.
Futter: Am liebsten werden Wasserflöhe und - trotz der Größe der Fische! Salinenkrebschen genommen. Aber auch anderes Futter kann gereicht werden, so
etwa Tubifex (Vorsicht! Nicht zuviel!), Mückenlarven und ähnliches.
Zucht: Der Laichvorgang spielt sich in einer tiefen Grube ab, die vorher vom
Männchen ausgehoben worden ist. Darauf nimmt das Weibchen die Eier ins Maul
und entläßt sie erst nach etwa drei bis vier Wochen. Sie sind dann einen bis
eineinhalb Zentimeter lang und zeigen eine blaßgelbe Färbung mit schwarzen
Streifen. Will man größere Zuchterfolge erreichen, so entferne man das Weibchen,
das Eier im Maul führt, aus dem Becken und setze es in ein eigenes
Aufzuchtbecken. Im großen Becken überleben nämlich von den zwanzig bis dreißig
Jungfischen höchstens zwei oder drei, gerade die, welche es verstehen, den
räuberischen Nachstellungen ihrer Artgenossen zu entgehen. Die Jungen sind im
Verhältnis zu anderen Cichliden, zum Beispiel der Gattung Cichlasoma, sehr
langsamwüchsig, jedoch lassen sich die Geschlechtsunterschiede schneller als bei
diesen an der zuerst schmutzigen bräunlichen und später herrlichen Färbung der
Männchen - siehe Diapositiv! - feststellen.
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