Westfalen-Blatt Nr. 133 PADERBORNER KULTUR Db11 D11 Kuscheltiere in Landschaften Kulturkalender Hoher Dom Paderborn: 19.30 Uhr Orgelkonzert, mit Sebastian Freitag. Kinoprogramm Cineplex »Kochen ist Chefsache«, 15.30, 17.45, 20.15 Uhr. »Streetdance 2« (3D), 22.15 Uhr. »Russian Ark«, 20.30 Uhr. »21 Jump Street«, 15.30 Uhr. »Dark Shadows«, 18, 20.15 Uhr. »Der Diktator«, 18 Uhr. »Hanni und Nanni 2«, 15.30 Uhr. »Janosch – Komm, wir finden einen Schatz«, 15.30 Uhr. »LOL«, 15.30, 17.30, 20 Uhr. »Men in Black 3«, (3D) 15.30, 17.45, 20.15, 22.30 Uhr. »Snowwhite & The Huntsman«, 15.30, 17.30, 20.15, 23.15 Uhr. »Ziemlich beste Freunde«, 18 Uhr. Sneak, Mo 20.30, 23 Uhr. UCI Kinowelt »Deutschland von oben«, 20 Uhr. »Streetdance 2« (3D), 17.15, 20 Uhr. »Safe – Todsicher«, 20.30 Uhr. »Snow White & the Huntsman«, 15, 17.45, 20 Uhr. »Men in Black 3«, (3D) 15, 17.30, 20.15 Uhr, (2D) 20 Uhr. »Hanni und Nanni 2«, 15 Uhr. »Dark Shadows«, 20.15 Uhr. Sneak Preview, Mo 20 Uhr. Vorschau im Kinokanal: @ www.westfalen-blatt.de Konzert für zwei Flöten Musikschule lädt ein Paderborn (WV). Mit Sarah Heemann und Vanessa Hepers präsentiert die Städtische Musikschule Paderborn bei ihrem Orchesterkonzert am Donnerstag, 14. Juni, zwei ihrer besonders erfolgreichen Schülerinnen. Die beiden Preisträgerinnen des Wettbewerbs »Jugend musiziert« spielen mit dem Sinfonieorchester der Musikschule unter der Leitung von Jürgen Boelsen das Konzert für zwei Querflöten und Orchester in d-moll von Albert Doppler – eine Komposition mit höchst virtuosen Flötenpassagen. Das Jugendorchester der Musikschule (Leitung: Alexandra Herdieckerhoff) eröffnet das Konzert mit Auszügen aus der »Wassermusik« von Georg Friedrich Händel. Zum Abschluss erklingen die »Suite für Orchester« von Malcolm Arnold sowie Melodien aus dem Filmklassiker »EL Cid« von Miklós Rózsa. Das etwa 70-minütige Konzert beginnt um 19.30 in der Paderhalle. Karten kosten vier bis acht Euro und sind in der Musikschule, im Ticket-Center am Marienplatz und an der Abendkasse erhältlich. Montag, 11. Juni 2012 Offene Ateliers im Hochstift erlauben überraschende Einblicke: Kunst und Kitsch hohem künstlerischem Potenzial. Auch Claudia Cremer-Robelski nutzt Gespräche mit den BesuKreis P a d e r b o r n chern, um über ihre Gemälde zu (WV). Zeitgleich zur Eröffnung reflektieren. Porträts von Freunden finden sich in mythischer der Documenta 13 in Kassel Landschaft neben zähnefletschenluden die »Offenen Ateliers« den Wölfen. Die magische Wirim Hochstift Paderborn wieder kung der Arbeiten auf großformazur Kunst ein. Bei der Docu- tigen Leinwänden setzt sich im an das Atelier angrenzenden Wohnmenta kann sich der Besucher bereich fort. Kraken räkeln sich von Hunden führen lassen. Im auf dem Fußboden, Krokodile Hochstift Paderborn ist die schwimmen durch das Bad auf Kunst nicht auf den Hund den Besucher zu. Man betritt eine fabelhafte Welt. Cremer-Robelski gekommen. setzt ihre Bildentwürfe auch in Wohnungen und Geschäftshäusern um. Von Warburg bis PaderbornDer Maler Gennadi Isaak zeigt Sande lockten die offenen Ateliers seine mit hintersinnigem Humor am Wochenende trotz Fußball-Eugezeichneten Arbeiten. Er lässt ropameisterschaft viele Besucher. Wortspiele sichtbar werden, verEs gab einen Shuttle-Bus, leckeren bindet Poesie mit Zeichnung, komErdbeerkuchen und auch mal eiponiert Wort mit Bild. Als Gast hat nen Prosecco. Isaak den Fotografen Peter ZiolMit dem Kunstkoffer in der kowski eingeladen. Der präsenHand fällt es leicht, die Ateliers tiert Fotos und Film unter dem von Nummer 1 bis Nummer 41 Titel »Verlassene Orte und Industanzusteuern. In den meisten domiriekultur«. Von Leipzig bis nach niert die Malerei. Manfred ClaesBelgien dokumentiert er den morSchaefers gehört zu den etablierbiden Charme vergessener Orte. ten Künstlern. Er malt Abstraktes, Er zeigt, wie sich Zeit und Natur Stilleben, porträtiert Rocklegenvom Menschen verlassene Gebäuden, zeichnet Gesichter. Die offede zurückerobern. nen Ateliers bieten auch dem Viel Idyllisches ist in anderen Künstler die Chance, einen Status Ateliers zu sehen. Manchmal sind Quo seines kreativen Schaffens die Grenzen zum Kitsch längst abzufragen. Muss er ein Thema überschritten. Da gruppieren sich haben, ist die Vielfalt im Werk ein Kuscheltiere, die wohl aus KinderAusdruck von Beliebigkeit? Ein büchern ausgerissen sind, in wenig Abstraktion, ein wenig Reaschwülstigen Landschaften. lismus? Oder beschreibt VielseitigMalen, fotografieren, zeichnen, keit nicht eher die Kreativität im bildhauern, es sind Techniken, Kunstschaffen? Claes-Schaefers durch die der Künstler sich und erarbeitet sich seine Themen mit seine Umwelt, die Wirklichkeit reproduzieren kann. Gesellschaftskritisches ist in den Ateliers kaum zu erkennen. Viele Kunstschaffende huldigen einem Narzissmus, sind sich selbst genug. Viel Neues gibt es nicht zu sehen, ein paar Entdeckungen und viel Altbewährtes, was jedoch eine gute Bilanz der OffeAteliers Fotograf Peter Ziolkowski und Maler Gennadi Isaak nen 2012 darstellt. (rechts) präsentieren ihre Kunst gemeinsam. Von Rainer M a l e r (Text und Fotos) Lesung bei Rotwein und Käse Paderborn (WV). »Madame Baguette und Monsieur Filou« ist eine Sammlung amüsanter Wortgeschichten aus Frankreich überschrieben, aus der Pierre Sommet am Dienstag, 19. Juni, lesen wird. Die Deutsch-Französische Gesellschaft lädt zu dieser Literaturveranstaltung ein, zu der auch Rotwein und Käse gereicht werden. Beginn ist um 19.30 Uhr im Kolping-Forum, Am Busdorf. Um Anmeldung wird gebeten (05251/71549). Die Teilnahme kostet zehn bis zwölf Euro. Klein-klein ist nicht ihr Ding. Claudia Cremer-Robelski bevorzugt Großformatiges. Ihre Porträts haben Gefühlt mitten im Luftkrieg Junge Philharmonie OWL spielt »Guernica« Von Annika E ß m a n n P a d e r b o r n (WV). »Das sind die Profis von morgen!«, lobt Walter Steffens die Junge Philharmonie OWL nach ihrem Konzert am Samstag in der Paderhalle. Das Ensemble, geleitet von Siegfried Westphal, hat es einmal mehr geschafft, ein musikalisch hochwertiges Programm in nur wenigen Tagen einzustudieren. Kultursommer macht gute Laune Es passte alles: das sonnige Wochenende, die Freilichtkulisse an den Paderquellen und die beschwingte Musik aus exotischen Fernweh-Ländern. Der Paderborner Kultursommer macht einfach gute Laune. Am Samstagabend gab es einen Mix aus Ethno-Pop und Reggae, pulsierend gespielt von Edou & Band aus Neukaledonien (Foto), und anschließend eine mitreißende Percussion-Performance der japanischen Trommelgruppe Wadokyo. Da machte es Spaß, im Rhythmus mit zu swingen. Am Sonntag dann das Blechbläserensemble der Musikhochschule Detmold »hfm brass«, das ein erstaunlich breit angelegtes Repertoire von Renaissance bis Jazz spielte. Alles prima, schade nur, dass der Eintritt fünf Euro kostete. Viele Gäste sparten das Geld und ließen sich auf dem Rasen unterhalb der Kaiserpfalz nieder. Wer wollte bei dem Rhythmus schon auf Stühlen sitzen? pia/Foto: Andrea Pistorius manchmal etwas Mythisches, manchmal teilen sie dem Betrachter etwas mit. Eröffnet wird der Abend durch die Elegie »Guernica« für Viola und Orchester von Walter Steffens, ein Komponist, der Inspiration in der bildenden Kunst findet. Er selbst ist bei der Aufführung seiner Vertonung des Bildes »La muerte de Guernica« von Pablo Picasso präsent und freut sich, dass sein Stück, eine klingende Protestfackel gegen den Krieg, von so vielen jungen Leuten weiter getragen wird. Töne von Posaune, Kontrafagott und Cello verwandeln sich in Propellergeräusche, eine unterschwellige Bedrohung verursacht Gänsehaut. Die Konzertbesucher befinden sich gefühlt mitten in einem Luftangriff auf die spanische Stadt Guernica. Das Orchester und der Solist Borgen ten Hagen machen die Klage der Überlebenden hörbar und deren Tränen sichtbar. Für diese Leistung erntet das junge Orchester Applaus und eine Gratulation des Komponisten persönlich. Besänftigende Töne erklingen danach im Klavierkonzert von Edward Grieg. Zusammen mit der erst 16-jährigen Pianistin Violetta Quapp nimmt das Orchester das Publikum mit in die Heimat des Komponisten, Norwegen. Durch Berg und Tal geht die Reise, vorbei an zarten Quellen, pompösen Wäldern und verspielten Wiesen, die zu einem Volkstanz einladen, mal heiter, mal melancholisch, aber auch dramatisch. Violetta Quapp scheint sichtlich Spaß daran zu haben, die Tonleitern mit Anmut hinauf und hinab zu gleiten. Nach der Pause erklingt die Sinfonie in d-Moll von César Franck. Hier kommen im ersten Satz die verschiedenen Stimmen des Orchesters zu Wort, die Leitmotive werden geradezu herumgereicht. Die Stimmung ist dabei schwer zu greifen, sie schwebt wie ein Phantom über allem. Fast nichtig wirkt dagegen der zweite, leise Satz mit seinem Flötensolo. Dazu kontrastierend präsentiert sich der letzte Satz strahlend. Auch hier wandeln die Melodien durch das Orchester und vereint scheinen sie eine Geschichte zu erzählen, die mit dramatischen Akzenten durchsetzt ist. Der Applaus daraufhin will nicht enden, die Zuhörer fordern immer neue Zugaben. Hoffentlich wird dieser Erfolg dazu beitragen, dass die nächste Aufführung der Jungen Philharmonie OWL besser besucht ist. Francesco tritt noch einmal auf Paderborn (WV). Das Junge Ensemble des Kulturamts hatte im April ein frei assoziiertes Theaterstück zu der Sonderausstellung »Franziskus – Licht aus Assisi« im Raum für Kunst herausgebracht: »Francesco im Dunkeln« wurde dort sehr erfolgreich vier Mal gespielt. An diesem Dienstag, 19 Uhr, ist das Schauspiel noch einmal auf der Bühne der Aula des Goerdeler-Gymnasiums zu sehen (Eintrittskarten: fünf Euro). Schreiben wie die alten Mönche Dalheim (WV). Schreiben wie einst die Mönche im Kloster – in Klausur! Das ist an den beiden Samstagen, 23. und 30. Juni, im Klostermuseum Dalheim möglich. Sonja Voss leitet die Schreibwerkstatt, für die das ehemalige Augustiner Chorherrenstift und sein Garten vielfältige Inspirationen liefern. Interessierte dürfen auch vorhandene Texte mitbringen und können sich bis zum 13. Juni anmelden (콯 05292/9319224). Goerdeler-Schüler musizieren Paderborn (WV). Zu seinem Sommerkonzert lädt das Paderborner Goerdeler-Gymnasium an diesem Donnerstag um 19 Uhr in die Schulaula ein. Die Bläserklassen, die Young Band, die Bigband und die Chöre haben unter der Leitung der Musiklehrer ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Die Zuhörer können sich auf einen heiteren Musikabend freuen.