Technische 57 Informationen In diesem Abschnitt finden Sie weitere technische Informationen zu Dauermagneten sowie Informationen zu unserem Qualitätsmanagement. 58 Technische Informationen Magnetisierungsarten Magnetisierungen In der Höhe Polkennzeichnung auf Wunsch möglich durchmagnetisiert Werkstoffe Alle möglich Axial magnetisiert Axial sektoren- Alle möglich Sektorenförmig Radial förmig durch- auf einer Fläche magnetisiert magnetisiert, magnetisiert, z. B. 6-polig z. B. 6-polig Alle möglich Alle möglich HF isotrop gesintert; HF isotrop p; HF anisotrop p; NdFeB isotrop pw/p Vorzugsrichtung bei anisotropen Magneten Magnetformen Durch Maß H Axial Axial Axial Radial Trapez, Vierkant, Rund, Ring, Rund, Ring, Rund, Ring, Ring, Vierkant mit Ringausschnitt Ringausschnitt Ringausschnitt Ringausschnitt Innenradius, Vierkant mit Außenradius pw = kunststoffgebundene, gepresste Magnete p = kunststoffgebundene, gespritzte Magnete Technische Informationen 59 › › › Diametral Mehrpolig am Zwei- o. mehrpolig Streifenförmig Streifenförmig Radial Diametral magnetisiert Umfang magne- am Innen-Ø auf einer Fläche durchmagneti- magnetisiert magnetisiert magnetisiert siert z. B. 4-polig P = Polabstand P = Polabstand HF isotrop HF isotrop Alle möglich Alle möglich gesintert; gesintert; gepresste HF isotrop p; HF isotrop p; Seltenerd- HF anisotrop p; HF anisotrop p; werkstoffe NdFeB isotrop NdFeB isotrop (h-Materialien) pw/p; pw/p; alle möglich SmCo isotrop p SmCo isotrop p Diametral Polorientiert Polorientiert Durch Maß H Durch Maß H Radial Diametral Rund, Ring, Rund, Ring, Ring, Rund, Ring, Rund, Ring, Segment Segment Ringausschnitt Ringausschnitt Ringausschnitt Ringausschnitt, Ringausschnitt, Trapez, Vierkant, Trapez, Vierkant, Vierkant mit Vierkant mit Innenradius, Innenradius, Vierkant mit Vierkant mit Außenradius Außenradius tisiert, z. B. 6-polig magnetisiert, Alle möglich Bis auf isostatisch Alle möglich >> Sondermagnetisierungen wie zum Beispiel mehrere Magnetisierspuren (Codierung) stirnseitig oder am Umfang sind auf Anfrage möglich. 60 Technische Informationen Typische Magnetformen Artikelbezeichnungen bei Magnetfabrik Schramberg Magnetformen: Baugruppen: d h h Rundmagnet D D d d h Ringmagnet D h D b d h Ra α Ringausschnittmagnet Ri Geberringsysteme (für Sensorenanwendungen, b von Motoren) s h Ri Segmentmagnet h z. B. Kommutierung l D Ra d b Scheibenmagnetsystem l (Rotor oder Stator für Scheibenläufer-Motoren, h Vierkantmagnet h Scheibenläufer-Generatoren oder Stirndrehkupplungen l2 D d b h Trapezmagnet l1 Ringsystem, Magnete innen b h (Rotor oder Stator für Motoren l oder Zentraldrehkupplungen) D h Vierkantmagnet mit Außenradius d Ra Ringsystem, l Magnete außen Ri b Vierkantmagnet mit Innenradius (Rotor oder Stator für h h Motoren oder Zentraldrehkupplungen) D Technische Informationen 61 Vorzugsrichtung Unter der Vorzugsrichtung versteht man die Ausrichtung der Einbe- Eine Magnetisierung senkrecht zur Vorzugsrichtung ist bei aniso- reichsteile in eine bestimmte Richtung. Je nach Magnettyp gelten tropen Magneten jedoch nicht möglich. dafür unterschiedliche Voraussetzungen. Isotrope Magnete Isotrope Magnete haben keine Vorzugsrichtung. Da die Ausrichtung ihrer Einbereichsteile statistisch verteilt ist, können sie in beliebiger Richtung magnetisiert werden. Allerdings werden hierbei jeweils nur diejenigen magnetischen Kristalle magnetisiert, die in Magnetisierungsrichtung ausgerichtet sind. Beachtenswert ist die mögliche Formanisotropie bei isotropen Ferriten, die in Abhängigkeit von den Pulvereigenschaften und Formgebungsverfahren bis zu 10 % betragen kann. Der Hauptgrund dafür liegt in der hexagonalen Plättchenstruktur des Pulvers, die sich beim Anisotrope Magnete axialen Pressen in der Verdichtungsrichtung orientieren kann. Als bildhafter Vergleich kann die Betrachtung eines Würfelspiels und eines Kartenspiels dienen:Werfen wir beide „Systeme“ auf einen Tisch, werden die Würfel ihrer Form wegen zufallsabhängig, also stochas- Grundsätzlich unterscheidet man drei Haupttypen anisotroper tisch verteilt sein – ganz im Gegensatz zu den Karten, deren klare Magnete. Struktur durch Pressen noch verstärkt wird. Axial vorzugsgerichtete Magnete Vorwiegend in axialer Richtung vorzugsgerichtete Ring- und Rundmagnete sowie Vierkantmagnete, die durch die Höhe vorzugsgerichtet sind. Diametral vorzugsgerichtete Magnete Magnete für besondere AnwendunIsotrope Magnete gen, z. B. bei Motoren oder Pumpen, bei denen die Vorzugsrichtung quer zur Achsrichtung (diametral) gelegt wird. Anisotrope Magnete Polorientiert ausgerichtete Magnete Anisotrope Magnete werden in einem Magnetfeld gepresst bzw. Kunststoffgebundene Magnete, deren gespritzt und alle Einbereichsteile dadurch in die spätere Magneti- Einbereichsteile über ein Magnetsys- sierungsrichtung gedreht. Sie haben in der Vorzugsrichtung sehr gute tem im Spritzwerkzeug mehrpolig magnetische Eigenschaften und erreichen im Vergleich zu isotropen (polorientiert) ausgerichtet werden. Magneten annähernd den doppelten magnetischen Fluss. 62 Technische Informationen Magnetisierung von Dauermagneten Beim Aufmagnetisieren von Dauermagneten kommen spezielle Magnetisierspulen zum Einsatz. Diese unterscheiden sich abhängig von der Magnetisierungsart. Das Aufmagnetisieren selbst erfolgt mittels eines Stromimpulses per Kondensatorenentladung. Weicheisen Magnetisierspule für 8-polige Magnetisierung Magnetisierspule für 8-polige Magnetisierung am Innendurchmesser am Umfang Magnetisierspule für einseitige, Magnetisierspule für axiale streifenförmige Magnetisierung und diametrale Magnetisierung Magnetisierspule für einseitige, sektorenförmige Magnetisierung Magnetisierspule für radiale Magnetisierung Technische Informationen 63 Aufmagnetisierungsfeldstärken Zum vollständigen Aufmagnetisieren (Sättigungsmagnetisierung) Deren Kurven sind für die jeweilige Materialgruppe repräsentativ, benötigt man, abhängig vom Magnetwerkstoff, unterschiedlich hohe basieren auf experimentellen Werten und beschreiben die Feldstär- Feldstärken. Die für die einzelnen Werkstoffgruppen notwendigen ke für die erste Aufmagnetisierung (Neukurve). Zum Ummagneti- Feldstärken können Sie den folgenden Diagrammen entnehmen. sieren oder erneuten Aufmagnetisieren von in Wechselfeldern entmagnetisierten Teilen sind beträchtlich höhere Feldstärken notwendig. Hartferritmagnete Kunststoffgebundene Magnete 100 100 80 80 HF 28/26 60 HF 8/22 HF 24/16 20 0 0 100 200 300 400 500 600 NdFeB 40/100 p NdFeB 55/100 pw 40 Sättigung in % 40 Sättigung in % 60 700 800 NdFeB 42/60 p NdFeB 65/64 pw 20 0 0 900 kA/m 800 1600 2400 3200 4000 4800 kA/m Als Faustregel für die notwendige Aufmagnetisierungsfeldstärke bei Kunststoffgebundene Hartferritmagnete und kunststoffgebundene Hartferritmagneten kann man die dreifache Koerzitivfeldstärke HcJ SmCo-Magnete haben dieselbe Aufmagnetisierungsfeldstärke wie zugrunde legen. die entsprechend gesinterten Werkstoffe. Bei kunststoffgebundenen NdFeB-Magneten liegen die Aufmagnetisierungsfeldstärken geringfügig höher als bei gesinterten NdFeB-Magneten. SmCo-Magnete NdFeB-Magnete 100 100 80 80 Sm2Co17 195/160 60 SmCo5 160/175 20 0 0 800 1600 2400 3200 NdFeB 230/175 40 Sättigung in in % % in % % Sättigung in 40 NdFeB 300/125 60 4000 4800 kA/m NdFeB 200/220 20 0 0 800 1600 2400 3200 4000 4800 kA/m SmCo-Magnete benötigen die höchsten Aufmagnetisierungsfeld- Die Aufmagnetisierungsfeldstärke von NdFeB-Magneten ist abhän- stärken. Mehrpoliges Magnetisieren ist bei diesen Magneten äußerst gig von der Koerzitivfeldstärke. Hochkoerzitive NdFeB-Magnete las- schwierig. sen sich leichter als niedrigkoerzitive (hochremanente) NdFeB-Magnete magnetisieren. 64 Technische Informationen Hystereseschleife – Entmagnetisierungskurve Die Hystereseschleife stellt den Verlauf der magnetischen Induktion Der zweite Quadrant der Hystereseschleife beschreibt die Entmag- B und der magnetischen Polarisation J als Funktion der magnetischen netisierungskurve. Der Verlauf der Entmagnetisierungskurve und ihre Feldstärke H dar. Anfangs- und Endwerte Remanenz Br und Koerzitivfeldstärke Hc kennzeichnen die wesentlichen magnetischen Eigenschaften eines Der erste Quadrant beschreibt das Aufmagnetisierungsverhalten des Dauermagneten. Alle in dieser Broschüre abgebildeten Kurven ent- Werkstoffes. Durch Anlegen einer magnetischen Feldstärke H wer- sprechen jeweils Mittelwerten. den die magnetischen Momente parallel zum äußeren Magnetfeld Im dritten und vierten Quadranten werden die B-Kurve und die J-Kur- ausgerichtet. Sind alle magnetischen Momente ausgerichtet, spricht ve punktsymmetrisch gespiegelt, d. h., die Magnetisierung ist um man von Sättigungsmagnetisierung. 180 °C gedreht. Technische Informationen 65 1 x-Achse: magnetische Feldstärke H [kA/m] im Magnetkreis vorhandenen weichmagnetischen Flussleitstücken. Die x-Achse beschreibt die von außen angelegte magnetische Feld- Wird der Permanentmagnet ohne Eisenumgebung eingesetzt, hängt stärke H. der Winkel der Arbeitsgeraden nur von der Magnetgeometrie ab. Bei Systemen mit weichmagnetischen Flussleitstücken ist der Winkel 2 y-Achse: magnetische Flussdichte B/magnetische Polarisation J [mT] der Arbeitsgeraden abhängig vom Verhältnis Luftspalt zur Magnet- Die y-Achse beschreibt die magnetische Flussdichte B im Magneten länge. Ein von außen angelegtes Feld (Feldstärke H =/ 0) bewirkt eine und die magnetische Polarisation J. Parallelverschiebung der Arbeitsgeraden. 3 B-Kurve: magnetische Flussdichte (magnetische Induktion) B [mT] 11 Arbeitspunkt Die B-Kurve beschreibt die magnetische Flussdichte im Magneten, Der Arbeitspunkt wird durch den Schnittpunkt der Arbeitsgeraden abhängig von der von außen angelegten magnetischen Feldstärke. mit der B-Kurve definiert. Er beschreibt den Punkt auf der Entmagnetisierungskurve, der die Werte der magnetischen Flussdichte und 4 J-Kurve: magnetische Polarisation J [mT] der magnetischen Feldstärke im Arbeitszustand darstellt. Der Arbeits- Die J-Kurve beschreibt den Beitrag des Magnetwerkstoffes zur mag- punkt des Dauermagneten muss unter Berücksichtigung von Tem- netischen Flussdichte, abhängig von der von außen angelegten mag- peratureinflüssen (Temperaturkoeffizient von Br und HcJ) und netischen Feldstärke (J = B - μ0 · H). äußeren Gegenfeldern stets im geradlinigen Bereich der Entmagnetisierungskurve liegen. Verschiebt sich der Arbeitspunkt in den Bereich 5 Remanenz Br [mT] Die Remanenz Br ist die verbleibende Magnetisierung in einem mag- der Krümmung, wird der Magnet teilweise entmagnetisiert (irreversible Verluste). netischen Werkstoff (Feldstärke H = 0 kA/m), der in einem geschlossenen Kreis bis zur Sättigung magnetisiert wurde. 12 Dimensionsverhältnis h : D In unseren Diagrammen sind Hilfslinien zur Bestimmung der Arbeits- 6 Koerzitivfeldstärke HcB [kA/m] geraden von Rundmagneten ohne Eisenumgebung eingezeichnet. Die Koerzitivfeldstärke HcB ist diejenige magnetische Feldstärke, bei Zur Konstruktion der Arbeitsgeraden wird eine Verbindungslinie zwi- der die magnetische Flussdichte eines vorher bis zur Sättigung mag- schen dem Nullpunkt des Diagramms und dem Faktor h : D gezeich- netisierten ferromagnetischen Werkstoffes auf 0 zurückgeht. net. Der Faktor h : D beschreibt das Verhältnis Höhe zu Durchmesser des Magneten. Dabei ist zu beachten, dass der Winkel der Arbeits- 7 Koerzitivfeldstärke HcJ [kA/m] geraden innerhalb eines Magneten variiert, während die hier aufge- Die Koerzitivfeldstärke HcJ ist diejenige magnetische Feldstärke, bei führten Diagramme lediglich Mittelwerte abbilden. Bei sehr kleinem der die magnetische Polarisation eines vorher bis zur Sättigung mag- h : D-Verhältnis (< 0,3) sollte man zudem berücksichtigen, dass der netisierten ferromagnetischen Werkstoffes auf 0 zurückgeht. Arbeitspunkt im Zentrum des Magneten deutlich niedriger liegt. 8 Energieprodukt (B · H)max. [kJ/m3] 13 Neukurve In dem Diagramm sind Hyperbeln 9 eingezeichnet, bei denen das Die Neukurve beschreibt die magnetische Flussdichte bzw. die mag- Produkt B · H konstant ist. Die die B-Kurve tangierende Hyperbel netische Polarisation, abhängig von der außen angelegten magneti- beschreibt die maximale Energiedichte (B · H)max.. schen Feldstärke beim ersten Aufmagnetisieren des Magneten. 10 Arbeitsgerade 14 Sättigungspolarisation Die Arbeitsgerade beschreibt die Eigenschaften des magnetischen Ist der Magnet vollständig aufmagnetisiert, steigt die Polarisation Kreises. Ihr Winkel ist abhängig von der Magnetgeometrie und den mit zunehmender magnetischer Feldstärke nicht weiter an. 66 Technische Informationen Beschichtungen Machen spezielle Anforderungen besonderen Schutz erforderlich, dungstemperaturen und die geringere Beständigkeit gegen Was- lassen sich mit geringen Einschränkungen sämtliche Magnetwerk- serdampf, von Vorteil ist die bessere Beständigkeit gegen korrosive stoffe problemlos beschichten. Die verschiedenen Beschichtungen Medien. unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Eignung je nach Grundwerk- Die widerstandsfähigste und gleichmäßigste Schicht ist die katho- stoff und Anwendungsfall. Eine Universalbeschichtung, die allen dische Tauchlackierung (KTL). Allerdings kann sie nur an leitfähigen potenziellen Anforderungen gleichermaßen gut gewachsen ist, Magneten ausgeführt werden, und es verbleiben prozessbedingt klei- konnte bislang noch nicht entwickelt werden. ne Kontaktstellen auf dem Magneten. Nasslackierungen und Passivlacke lassen sich auf nahezu allen Mag- Tabelle 1 neten aufbringen und bieten einen sehr guten Korrosionsschutz. Pro- gibt einen Überblick über Beschichtungen und ihre Anwendungs- zessbedingt sind jedoch größere Schichtdicken-Toleranzen notwen- schwerpunkte. Die Beschichtungsqualität wird bei uns serienbeglei- dig. Für besondere Korrosionsanforderungen kommen auch tend überwacht. Zweischichtsysteme aus Passivlack und Decklack in Frage. Die Teflonschicht ist wegen ihrer Prozesstemperatur von ca. 300 °C In Tabelle 2 und dem vergleichsweise hohen Preis eher ein Nischenprodukt, sind die zur Verfügung stehenden Korrosionstests dargestellt. obwohl sie höchsten Korrosionsschutz, weitgehende Chemikalienbeständigkeit und hohe Temperaturbeständigkeit bietet. Grundsätzlich ist zu beachten, dass eine Ni-Beschichtung einen „mag- Die Parylenebeschichtung – ein aus der Gasphase abgeschiedener netischen Kurzschluss“ auslöst. Die magnetischen Kenndaten (Rema- relativ weicher Kunststoff – ist für alle Magnetwerkstoffe geeignet nenz Br, das Energieprodukt (B · H)max. und die Koerzitivfeldstärke HcB) und bildet einen dichten, konturgetreuen und geschlossenen Über- werden dadurch um bis zu 5 - 7 % reduziert. zug. Sie ist lebensmittelecht, gewährleistet wirksamen Schutz gegen Feuchtigkeit und macht die Magnete in hohem Maße gegen chemi- Metallische Beschichtung sche Einflüsse beständig. Lediglich mechanischen Belastungen kann Metallische Schichten schützen den relativ spröden Werkstoff vor die Beschichtung nicht ausgesetzt werden. Kantenverletzungen und werden im Allgemeinen galvanisch aufgebracht. Gute galvanische Schichten sind Mehrfachschichtsysteme, da sie einen höheren Schutz bieten als Einschichtsysteme. Geeignet für SmCo- und für NdFeB-Magnete, zeichnen sie sich durch eine sehr gute Schutzfunktion vor Feuchtigkeit und Dampf aus. Korrosiven Medien gegenüber sind jedoch Kunststoffbeschichtungen den metallischen Schichten normalerweise überlegen. Kleinteile werden meist als Schüttgut beschichtet, d. h. ohne Kontaktstellen ausgeführt, denn Verletzungen oder Beschädigungen an der metallischen Schicht können, außer bei Passivschichten, zu beschleunigter Korrosion führen. Kunststoffbeschichtung Organische Beschichtungen werden nach der Beschichtungstechnologie und dem Schichtwerkstoff unterschieden. Anders als metallische Beschichtungen sind sie für alle Magnettypen geeignet. Nachteilig im Vergleich zu diesen sind die niedrigeren Anwen- Technische Informationen 67 Tabelle 1 Kurzzeichen Funktion Eignung Nickel Ni Dekorative Schicht, Kantenschutz Gesinterte Seltenerdmagnete Nickel/Kupfer/Nickel Ni/Cu/Ni Feuchteschutz, guter Korrosionsschutz Gesinterte Seltenerdmagnete Nickel/Zinn Ni/Sn Feuchteschutz, guter Korrosionsschutz Gesinterte Seltenerdmagnete Zink/Chrom Zn/Cr Feuchteschutz, passiver Korrosionsschutz Gesinterte Seltenerdmagnete Kathodische Tauchlackierung KTL Sehr guter Korrosionsschutz Gesinterte Seltenerdmagnete Nasslackierung EP-Lack Guter Korrosionsschutz Gesinterte und kunststoffgebundene Beschichtung Metallisch Organisch Hartferrit- und Seltenerdmagnete Passivlack Zn/Al-Lamellen Feuchteschutz, sehr guter Korrosionsschutz Gesinterte Seltenerdmagnete Teflon PTFE Sehr guter Korrosionsschutz, Gesinterte und kunststoffgebundene chemikalienbeständig Hartferritmagnete Feuchteschutz, guter Korrosionsschutz, Gesinterte und kunststoffgebundene Lebensmittelechtheit Hartferrit- und Seltenerdmagnete CVD-Polymer Parylene Tabelle 2 Korrosionstest Kurzzeichen Angelehnt an Norm Bedingung Standard-Prüfdauer Serie Unbiased Autoclave Test UAT EIA JESD 121 °C · 2,05 bar · 100 % rF 24 h* 85 °C · 85 % rF 24 h 35 °C · 50 g/l NaCl-Lösung 24 h 22-A102-C Feuchtklimatest THB 22-A101-B (Temperature-Humidity-Bias-Life-Test) Salzsprühtest (Salt-Spray-Test) EIA JESD SST DIN 50021 SS * Längere Prüfdauer nach Vereinbarung möglich. 68 Technische Informationen Toxikologie und Radioaktivität Ferritmagnete gehören zur Materialgruppe der Oxidkeramiken. Von Einfluss von radioaktiver Strahlung auf Permanentmagnete* ihnen geht nahezu keine Gesundheitsgefährdung aus. Zu beachten Werden Permanentmagnete radioaktiver Strahlung ausgesetzt, kön- ist das in einem Teil der Magnete enthaltene Barium. Unter beson- nen strukturelle Defekte auftreten. Dadurch werden die strukturab- deren Bedingungen (z. B. saure Medien) können Minimalmengen die- hängigen Eigenschaften wie Koerzitivkraft, Induktion und Remanenz ses Stoffes ausgelöst werden. Da es sich bei Barium um ein Schwer- direkt, intrinsische Eigenschaften wie Sättigungsmagnetisierung und metall handelt, ist es für bestimmte Anwendungen sinnvoll, Curie-Temperatur indirekt beeinflusst. Magnetisch messbare Verän- Strontiumferritmagnete einzusetzen. derungen entstehen erst bei Erreichen einer definierten Strahlungsintensität, die von Werkstoff zu Werkstoff variiert. Liegen bisher auch Über die Toxizität von Seltenerdmetallen und deren Verbindungen noch keine verlässlichen Grenzwerte vor, so wurden in Einzelexperi- ist nur wenig bekannt. Sie galten lange als völlig ungiftig und wur- menten Schädigungen bzw. Veränderungen bei starken Bestrahlun- den teilweise sogar in der Medizin zu therapeutischen Zwecken ein- gen nachgewiesen. Zum Beispiel bewirkt Strahlung im Bereich von gesetzt. Als Gefahrenquelle im Bereich der mechanischen Bearbei- 5,4 · 1018 thermischer und 1,2 · 1017 schneller Neutronen pro Qua- tung ist das Einatmen von Magnetstaub, besonders in Verbindung dratzentimeter bei 50 °C eine 3 %-ige Verringerung der Sättigungs- mit Cobalt, von Bedeutung. Durch das Einatmen der löslichen Salze magnetisierung bei Fe2O3, dem Grundbaustein der Haftferrite. NdFeB- als Schwebstoffe in der Luft erfolgt eine geringe Aufnahme in den Magnete weisen einen Magnetisierungsverlust von mehr als 50 % Blutkreislauf. Die Resorption geringer Mengen bei Aufnahme in den bei einer Protonenstrahlung mit einer Äquivalentbelastung von 4 · Verdauungstrakt gilt dagegen als bedeutungslos. In der Trinkwas- 106 rad und einen Totalverlust bei 4,5 · 107 rad auf. SmCo-Magnete serverordnung sind keine Grenzwerte für Cobalt aufgeführt. Unter- zeigen signifikante Störungen erst bei 109 bis 1010 rad, wobei Sm2Co17 suchungen haben die weitgehende Beständigkeit von SmCo-Mag- unempfindlicher als SmCo5 ist. neten gegenüber neutralen und alkalischen Medien gezeigt. Aufgrund des metallischen Charakters der Verbindung ist keine Säurebeständigkeit gegeben. Natürliches Samarium, ein Hauptbestandteil der SmCo-Magnete, besteht zu ca. 15 % aus dem Isotop147 Sm. Trotzdem sind äußerliche Kontakte völlig bedenkenlos. Die Bestandteile bei NdFeB-Magneten sind unbedenklich, allerdings sollte die Aufnahme von Stäuben und gelösten Bestandteilen vermieden werden. *Aus: Concise Encyclopedia of Magnetic and Superconducting Materials, J. Evetts (ed.), Seiten 451 ff., Pergamon Press, Oxford, New York, Seoul, Tokyo (1992). Technische Informationen 69 Kupplungen und Bremsen Magnet Mit Dauermagneten aufgebaute Kupplungen können berührungslos und verschleißfrei Kräfte übertragen, wobei sie sich z. B. durch eine Drehmoment Weicheisen geschlossene Behälterwand zwischen dem antreibenden und dem angetriebenen Kupplungsteil einsetzen lassen. Es gibt verschiedene Arten von Dauermagnetkupplungen, die im Folgenden erläutert werden. Grundsätzlich ist jedoch darauf zu achten, dass der Luftspalt zwischen den Kupplungsteilen so gering wie möglich gehalten wird, 0 Relativdrehzahl Hysteresewerkstoff Hysteresekupplung oder Hysteresebremse um einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erzielen. Bei einer Hysteresekupplung oder Hysteresebremse steht ein mehrWeicheisen Drehmoment Magnet polig magnetisierter Magnet einer Scheibe aus Hysteresematerial (Dauermagnetwerkstoff mit hoher Remanenz und sehr geringer Koerzitivfeldstärke) gegenüber. Eine solche Kupplung wird normalerweise dann eingesetzt, wenn Antriebseinheiten mit unterschiedlichen 0 Drehzahlen betrieben werden sollen. Zwischen Antriebseinheit und Abtriebseinheit herrscht dann unabhängig von der Relativdrehzahl zwischen den zwei Kupplungen ein konstantes Drehmoment. Das Drehmoment ist abhängig vom Magnetwerkstoff, vom Hysterese- Drehwinkel Nicht magnetisierbarer Werkstoff Stirndrehkupplung werkstoff, dem Luftspalt und der Polzahl. Weicheisen Bei einer Stirndrehkupplung stehen sich zwei mehrpolig, sektoren- über, die auf der Kreisfläche magnetisiert sind. Hohe Axialkräfte sind zu berücksichtigen, und die Anlaufgeschwindigkeit sollte so gewählt Magnet Drehmoment förmig magnetisierte (oft anisotrope) Rund- oder Ringmagnete gegen- Weicheisen werden, dass ein Überspringen der Magnetpole vermieden wird. Das Drehmoment ist abhängig vom Magnetwerkstoff, der magnetisierten Fläche, dem Luftspalt und der Magnetisierungsart. Drehmoment Weicheisen 0 Magnet Relativdrehzahl Wirbelstromkupplung und Bremse Kupfer Weicheisen Bei einer Wirbelstromkupplung mit Bremse steht ein mehrpolig mag0 netisierter Dauermagnet einer Kupfer- oder Aluminiumscheibe gegenüber, die mit einer Weicheisenscheibe gleichen Durchmessers verbunden ist. Angewandt wird sie ebenfalls dann, wenn Antriebseinheit Drehwinkel Nicht magnetisierbarer Werkstoff und Abtriebseinheit mit unterschiedlichen Drehzahlen betrieben wer- Zentraldrehkupplung den sollen. Das Drehmoment verändert sich linear mit der Relativ- Bei einer Zentraldrehkupplung laufen zwei Ringmagnete ineinander, drehzahl zwischen Antriebseinheit und Abtriebseinheit. Das Dreh- von denen der Innenmagnet am Außendurchmesser und der Außen- moment ist abhängig vom Magnetwerkstoff, dem Luftspalt, der magnet am Innendurchmesser mehrpolig magnetisiert ist. Die Anlauf- Relativdrehzahl und der Polzahl. geschwindigkeit sollte so gewählt werden, dass ein Überspringen >>Dauermagnetkupplungen können über Finite-Elemente-Berech- der Magnetpole vermieden wird. Das Drehmoment ist abhängig vom nungen dimensioniert und berechnet werden. In anwendungs- Magnetwerkstoff, dem Luftspalt und der Polzahl. technischen Fragen beraten und unterstützen wir Sie gerne. 70 Technische Informationen Reedschalter Ein Reedschalter besteht aus zwei ferromagnetischen Kontaktzun- Dreifachschaltung. Bei dieser Anordnung werden sehr geringe Schalt- gen, die sich in einem schutzgasgefüllten Glaskolben befinden. punkttoleranzen erreicht, sofern der Magnet sich im Bereich zwischen den außen liegenden Keulen und der innen liegenden Keule bewegt. KONTAKTZUNGE KONTAKTZUNGE GLASKOLBEN GLASKOLBEN SCHUTZGAS SCHUTZGAS Der hier abgebildete Fall stellt das Schaltverhalten mit einem Vierkantmagneten oder Rundmagneten dar. Das gleiche Schaltverhalten wird auch mit einem über den Reedkontakt geschobenen Ringmagneten erzielt. Reedschalter setzt man überall dort ein, wo Schaltvorgänge berührungslos ausgeführt werden sollen. Auslösend für den Kontakt ist die Annäherung eines Dauermagneten, während eine der Kontaktzungen mit dem Nordpol, die andere mit dem Südpol durchflutet wird, bis schließlich beide Kontaktzungen sich anziehen. Erst wenn der Magnet entfernt oder so gedreht wird, dass beide Kontaktzungen Y X mit dem gleichen Pol durchflutet werden, öffnen sie sich wieder. Die folgenden Diagramme zeigen einige Funktionsweisen zwischen Reedschalter und Magnet. Das Schaltverhalten einer Magnet-Reedkontakt-Anordnung weist eine Hysterese auf, d. h., die Schließposition und die Öffnungsposition unterscheiden sich. Die durchgezoge- Abbildung 2: nen Linien zeigen die Schließposition beim Annähern des Magneten, Bei einer Parallelbewegung des Magneten kann auch die außen lie- die gestrichelten Linien stellen die Öffnungspositionen des Reed- gende Keule gut als Magnetisierungsbereich angesteuert werden. kontaktes dar. = Schalter ist geschlossen = Schalter ist geöffnet Y X Y X Lage und Lage und Bewegungsverlauf Bewegungsverlauf bei einmaligem bei einmaligem Schließen Schließen und undÖffnen Öffnen Abbildung 1: In der oberen Anordnung von Abbildung 1 wurde der größte Abstand Magnet – Reedschalter realisiert. Das Ergebnis ist eine Einfach- Abbildung 3: schaltung. Die Annäherung des Magneten senkrecht zum Reedkontakt kann Bewegt sich der Magnet näher am Reedkontakt vorbei (untere Anord- entweder in der Reedkontaktmitte erfolgen oder im Bereich der außen nung) oder wird ein stärkerer Magnet verwendet, erhält man eine liegenden Keulen. Technische Informationen 71 S Y X REEDKONTAKT REEDKONTAKT Lage und Bewegungsverlauf Lage bei zweimaligem Schließen Schließen und undÖffnen. Öffnen. Y X Abbildung 4: Abbildung 6: Bei der Annäherung des Magneten senkrecht zum Reedkontakt kann Aus der Schaltanordnung in Abbildung 6 resultiert, abhängig von der der Magnet in der Reedkontaktebene (z = 0) bewegt werden oder in x-Position des Magneten, eine Zweifachschaltung, d. h., wenn man der z-Achse verschoben sein. den Magneten zentrisch über den Reedkontakt (x = 0) bewegt, wird dieser nicht geschlossen. Abbildung 7: Y X Weitere Schaltanordnungen können z. B. mit rotierenden Magneten realisiert werden. Abbildung 5: In den Abbildungen 5 und 6 steht der Magnet senkrecht zum ReedREEDKONTAKT REEDKONTAKT kontakt. EISENSCHIRM(magnetisch) (magnetisch) EISENSCHIRM Aus der Schaltanordnung in Abbildung 5 resultiert, abhängig von der S y-Position, eine Zweifachschaltung, d. h., wenn man den Magneten Abbildung 8: zentrisch über den Reedkontakt (y = 0) bewegt, wird dieser nicht Alternativ zur Bewegung des Magneten lässt sich auch ein Eisen- geschlossen. schirm einsetzen. 72 Technische Informationen Hallsensoren Die Funktion eines Hallsensors basiert auf dem so genannten Hall- Abbildungen 1, 2 und 3: Rund- oder Vierkantmagnete mit unter- effekt. In einem stromdurchflossenen Leiter, in dem senkrecht zur schiedlicher Magnetisierungs- und Bewegungsrichtung. Stromrichtung ein magnetisches Feld wirkt, wird senkrecht zu den elektrischen und magnetischen Feldlinien eine Spannungsdifferenz Abbildung 1: aufgebaut. Man unterscheidet Hallsensoren, die entweder den Nordpol oder den Südpol erkennen (unipolar) und Hallsensoren, die auf beide Pole reagieren (bipolar). Magnetischer Fluss Abbildung 2: ro m lls ng St Ha nu pan Die folgenden Abbildungen zeigen einige Funktionsweisen zwischen Hallsensor und Magnet, wobei die Diagramme den Flussdichteverlauf an der Sensorposition beschreiben. Darüber hinaus bieten wir Ihnen auf unserer Website unter www.magnete.de die Möglichkeit, den Flussdichteverlauf von Rund-, Ring- und Vierkantmagneten automatisch zu berechnen. 0 Abbildung 3: Technische Informationen 73 Abbildung 6: Abbildung 4: 0 360° Abbildung 7: Abbildung 5: 0 360° 360° Abbildung 4: Ringmagnet mehrpolig am Umfang magnetisiert. Abbildung 5: Ringmagnet einseitig sektorenförmig flächenmagnetisiert oder sektorenförmig durchmagnetisiert. Abbildung 8: Abbildung 6 und 7: Sind Hallsensor und Magnet fest montiert, ergibt sich die Flussdichteänderung dadurch, dass ein Eisenblech zwischen Hallsensor und Magnet bewegt wird. Das Eisenblech schirmt den magnetischen Fluss ab. Abbildung 8: Eine feste Verbindung von Magnet und Hallsensor wird als vorgespannter Hallsensor bezeichnet. Dabei erzielt die unterschiedliche Ablenkung der Feldlinien durch das Zahnrad eine Modulation der Flussdichte. 360° 74 Technische Informationen Qualitätsmanagement Ziel unseres Qualitätsmanagements ist die kontinuierliche Verbesserung der Prozesse (Nullfehler-Strategie) Ob in der Kraftfahrzeugindustrie, der Mess-/Steuer-/Regelungstechnik oder der Antriebstechnik – Dauermagnete werden in nahezu allen Industriebereichen eingesetzt. Um den hohen Anforderungen unserer Kunden zu entsprechen, setzen wir auf konsequentes Qualitätsmanagement. Schließlich kommen unsere Magnete vielfach in Baugruppen für Sicherheitsteile zum Einsatz, bei denen die Einhaltung anspruchsvoller Kriterien und Bestimmungen unbedingt erforderlich ist. Als Ergebnis detaillierter Planung und deren gezielter Umsetzung können wir immer beste Produktqualität anbieten. Streng kontrollierte Rohmaterialbeschaffung, nach hohen Qualitätsmaßstäben auditierte Lieferanten und umfangreiche chemische, physikalische und mechanische Wareneingangskontrollen garantieren den Einsatz hochwertiger Basismaterialien. Prüfplanung, statistische Prozess- Helmholtzspule kontrolle (SPC) sowie Prüf- und Messmittelüberwachung werden mit Hilfe moderner Qualitätssoftware durchgeführt. Was wir für Sie tun können Unser Qualitätsmanagementsystem ist nach DIN EN ISO 9001:2000 Vor Serienbeginn und ISO TS 16949:2002, unser Umweltmanagementsystem nach DIN • Machbarkeitsanalysen EN ISO 14001 zertifiziert. • QVP Hommeltester (Qualitätsvorausplanung) • Möglichkeit der gemeinsamen Prüfplanung • Absprache der Messmittel • Nachweis der Messmittelfähigkeiten • Leistungsfähiges CAQ-System • Konstruktions-/Prozess-FMEA • Abschluss von Qualitätssicherungsvereinbarungen auf Kundenwunsch und Überwachungsverfahren Bei Serienstart • EMPB nach VDA 2 oder QS 9000 (PPAP), je nach Kundenanforderung • Auf Wunsch Eintrag in IMDS • Fähigkeitsnachweis der eingesetzten Verfahren/Prozesse Während Serienlauf • Warenausgangsprüfprotokolle • Jederzeitige Verfügbarkeit von Langzeitauswertungen • Werkerselbstprüfungen (SCP) • Wirkungsvolle Reklamationsbearbeitung mittels 8D-Report • Bei Bedarf 15 Jahre Archivierung der Messdaten Technische Informationen 75 Technische Lieferbedingungen Messmittel für mechanische Prüfungen Messmittel für magnetische Prüfungen • Mehrere optische/taktile Messmaschinen • Permagraphen • Alle gängigen mechanischen Messmittel • Helmholtzspulen • Messung von Verzahnungsdaten • Hallsonden • Härte- und Rautiefeprüfungen • teilespezifische Messspulen • Druck- und Zugprüfungen • induzierte Spannung • Drehmoment- und Haftkraftprüfung • Rundlauf-/Rundheitsprüfung Prüfanlagen für Umwelttests • Autoklav (PCT: Pressure-Cooking-Test) • Salzsprühnebel • Kondenswasser • Klimawechsel Technische Lieferbedingungen Mechanische Beschädigungen Sintermagnete weisen eine sehr spröde Beschaffenheit auf. Deshalb 8-1, gemessen an geschliffenen Proben nach IEC 60404-5. Abhängig sind fertigungsbedingte, leichte mechanische Beschädigungen nicht von Form und Abmessung sind Abweichungen von unseren magne- immer zu vermeiden. Die magnetischen und mechanischen Eigen- tischen Spezifikationen möglich. Wenn besondere Anwendungen schaften werden dadurch nur unwesentlich beeinflusst. In der End- eine magnetische 100-Prozent-Prüfung erfordern, muss diese ver- prüfung werden die Magnete und Systeme routinemäßig einer opti- einbart werden. schen Oberflächeninspektion unterzogen. Feine Risse sowie Beschädigungen bis zu zwei Prozent der Polfläche werden bei dieser Verpackung Inspektion nicht beanstandet. Auf Kundenwunsch können Grenz- Wir legen großen Wert auf umweltfreundliche Verpackung. Deshalb muster vereinbart werden. verzichten wir möglichst auf Einweg-Blisterverpackungen und versenden unsere Magnete mit Kartonzuschnitten und Zwischenlagen. Anhaftende Partikel Sollte eine Verpackung in Kunststoffrohr oder geschützt auf Metall- Fertigungstechnisch bedingt, können an den Magneten geringfügig platten notwendig sein, setzen wir diese in Absprache mit unseren Staub- und Magnetpartikel anhaften. Kunden als Mehrwegverpackung ein. Nach Vereinbarung sind auch KLTs und Galia- bzw. Barcode-Etiketten möglich. Gerne sind wir bereit, Form- und Lagetoleranzen Sie bei Verpackung und Handling von Magneten zu beraten, um Falls keine speziellen Vereinbarungen getroffen wurden, gelten die gemeinsam mit Ihnen eine ökonomische, ökologische und produkti- Toleranzen nach DIN ISO 2768 T1/T2. onstechnisch sinnvolle Verpackungsidee zu realisieren. Maßtoleranzen EU-Altautoverordnung (2000/53/EG)/VDA-Liste 232-101 Für unbearbeitete Magnete gelten die Toleranzen nach DIN IEC 60404-8-1. Unsere Magnete entsprechen der EU-Altautoverordnung. Details zu Zukaufteilen bzw. Inhaltsstoffen gemäß VDA-Vorschrift teilen wir Magnetische Eigenschaften Die in diesem Katalog angegebenen magnetischen Werte sind verbindlich, falls nicht gesonderte Werte schriftlich vereinbart wurden. Die magnetischen Kenndaten orientieren sich an der DIN IEC 60404- Ihnen im Bedarfsfalle gerne mit. 76 Technische Informationen Fachausdrücke Anisotrope Magnete: Siehe Technische Informa- Feldkonstante, magnetische μ0: Siehe Umrech- Kalibrieren: Üblicherweise beträgt die Toleranz des tionen/Vorzugsrichtung nungstabelle magnetischen Flusses etwa ±10 %. Bei technisch Seite 61. Ausklappseite 81. anspruchsvollen Anwendungen ist es daher erforArbeitsgerade: Siehe Technische Informatio- Feldlinien: Feldlinien veranschaulichen das mag- derlich, den magnetischen Fluss auf eine engere nen/Hystereseschleife – Entmagnetisierungskurve netische Feld in Betrag und Richtung. Ihre Dichte Toleranz einzustellen. Seite 64/65. gilt als Maß für die magnetische Flussdichte. Zwi- Arbeitspunkt: Siehe Technische Informationen/ schen zwei benachbarten Feldlinien ist der mag- Koerzitivfeldstärke HcB: Siehe Technische Infor- netische Fluss konstant. mationen/Hystereseschleife – Entmagnetisie- Hystereseschleife – Entmagnetisierungskurve Seite 64/65. rungskurve Seite 64/65. Feldstärke, magnetische H [kA/m]: Siehe Technische Informationen/Hystereseschleife – Entmag- Koerzitivfeldstärke HcJ: Siehe Technische Informa- B-Kurve: Siehe Technische Informationen/ netisierungskurve tionen/Hystereseschleife – Entmagnetisierungs- Hystereseschleife – Entmagnetisierungskurve und Umrechnungstabelle Seite 64/65. Ausklappseite 81. kurve Seite 64/65. Seite 64/65. Curie-Temperatur: Oberhalb der Curie-Temperatur Fluss, magnetischer : Siehe Feldlinien und Um- Krümmung (Knie): Siehe Technische Informatio- rechnungstabelle nen/Hystereseschleife – Entmagnetisierungskur- Ausklappseite 81. ve/Arbeitspunkt werden alle ferromagnetischen Werkstoffe para- Seite 65. magnetisch, d. h., sie verlieren ihre Magnetisierung Flussdichte, magnetische B [mT]: Siehe Technische vollständig. Die maximale Einsatztemperatur von Informationen/Hystereseschleife – Entmagneti- Magnetisieren: Siehe Technische Informatio- Magnetwerkstoffen ist in der Regel sehr viel tiefer sierungskurve nen/Aufmagnetisierungsfeldstärken Seite 64/65. Seite 63. als die Curie-Temperatur. Dimensionsverhältnis h : D: Siehe Technische Infor- Hystereseschleife: Siehe Technische Informati- Magnetismus: Das Auftreten von Magnetismus on/Hystereseschleife – Entmagnetisierungskurve ist mit bewegten elektrischen Ladungen verbun- mationen/Hystereseschleife – Entmagnetisierungskurve Seite 64/65. Einsatztemperatur max.: maximale Temperatur, den. Sowohl durch die Bewegung der Elektronen um Atomkerne als auch durch die Eigenrotation Seite 64/65. Induktion, magnetische B [mT]: Siehe Flussdichte, der Elektronen (Spin) werden magnetische magnetische B [mT] Momente erzeugt, die sich vektoriell zum Atom- bei der ein Magnet mit einem Dimensionsver- moment addieren. Ergibt sich die Summe null, hältnis h : D 0,5 unter normalen Umgebungs- Irreversible (nicht umkehrbare) Verluste: Irreversi- bezeichnet man den Stoff als diamagnetisch. Bei bedingungen eingesetzt werden darf. Bei kleine- ble Verluste treten dann auf, wenn der Arbeits- para-, ferro-, antiferro- und ferrimagnetischen Stof- rem Dimensionsverhältnis und/oder bei magne- punkt außerhalb des linearen Bereiches der Ent- fen ist die Summe der Momente von null ver- tischen Gegenfeldern reduziert sich die Einsatz- magnetisierungskurve liegt. schieden. temperatur. Siehe Technische Informationen/Hystereseschlei- Unsere Anwendungstechnik unterstützt Sie ger- fe – Entmagnetisierungskurve Seite 64/65. bei Stoffen aus Atomen mit wenigstens einer nicht ne bei der Berechnung der Einsatztemperatur. Darüber hinaus entstehen irreversible Verluste abgesättigten Elektronenschale auf (O, Al, Pt, Ti, durch Abweichungen der Entmagnetisierungs- verschiedene Übergangsmetalle, Seltenerdmetal- Energieprodukt (B · H)max. [kJ/m3]: 1. Paramagnetismus: Paramagnetismus tritt Siehe Techni- kurve vom theoretischen, linearen Verlauf.Teilweise le und Actiniden). Die Atome besitzen ein perma- sche Informationen/Hystereseschleife – Entmag- unvermeidlich wirken sie sich bei Temperaturer- nentes magnetisches Moment. Benachbarte Ato- netisierungskurve höhung oder beim Auftreten äußerer Felder aus. me sind nicht miteinander gekoppelt. Beim Durch einmalige Stabilisierungsmaßnahmen las- Anlegen eines äußeren Feldes orientieren sich die Entmagnetisierung: Entmagnetisierung kann sen sich die Magnete auf einen konstanten Wert Atome mit ihren Momenten in die Richtung die- durch Temperatureinfluss, magnetisches Gegen- einstellen. Allerdings muss eine damit verbunde- ses Feldes. Es gilt: 1 + 4 · 10-4 > μr > 1 + 10-8. feld oder auch durch radioaktive Strahlung erfol- ne Induktionserniedrigung in Kauf genommen gen. werden. Entmagnetisierungskurve: Siehe Technische Infor- Isostatisches Pressen: Siehe Werkstoffbezeichnung. Seite 64/65. 2. Ferromagnetismus: Ferromagnetismus zeigt sich an Stoffen, bei denen neben einer bestimmten Besetzung der Elektronenschalen ein bestimm- mationen/Hystereseschleife – Entmagnetisierungskurve Seite 64/65. radius besteht (Fe, Co, Ni,Verbindungen wie Alnico). Isotrope Magnete: Siehe Technische Informatio- Benachbarte Atommomente koppeln parallel und nen/Vorzugsrichtung bilden Bezirke, die durch ein magnetisches Gesamt- Seite 61. Erdfeld: Das magnetische Feld der Erde beträgt 0,03 - 0,05 mT. tes Verhältnis zwischen Atomabstand und Atom- moment bestimmter Größe und Richtung chaJ-Kurve: Siehe Technische Informationen/Hystereseschleife – Entmagnetisierungskurve Seite 64/65. rakterisiert sind. Es gilt: 5 · 105 > μr > 100. Technische Informationen 77 3. Antiferromagnetismus: Auch beim Antiferromagnetismus bilden sich Elementarbezirke, nen/Hystereseschleife – Entmagnetisierungskur- Temperaturkoeffizienten: Temperaturkoeffizien- ve/Arbeitspunkt. ten beschreiben das temperaturabhängige Ver- Seite 65. jedoch mit zwei verschiedenen Untergittern, deren halten von Permanentmagneten. Der TemperaBr turkoeffizient der Remanenz von Hartferrit- magnetische Momente antiparallel, d. h. entgegengesetzt und gleich groß sind. Stoffe dieser Art FeO, Fe2O3, FeS, CoO). magneten liegt z. B. bei -0,2 %/K, d. h., eine TemEntmagnetisierungskurve und und rückläufige rückläufige Schleife Schleife peraturerhöhung um 1 Kelvin bewirkt eine ReduΔB 4. Ferrimagnetismus: Elementarbezirke mit P entgegengerichteten Momenten aus verschiedenen Untergittern kennzeichnen den Ferrimagnetismus. Die Momente sind jedoch verschieden groß ΔH und es entsteht ein ferromagnetisches Verhalten. (Kubische Ferrite wie MnO·FeO sind weichmagnetisch, hexagonale Ferrite wie BaO·6Fe2O3, sind HcB hartmagnetisch.) HP <<— – Magnetische Magnetische Feldstärke Feldstärke H H zierung der Remanenz um 0,2 %. Die geringsten Magnetische Flussdichte Flussdichte BB– —> > Magnetische verhalten sich wie paramagnetische Stoffe (a-Mn, Temperaturkoeffizienten weisen Sm2Co17-Magnete mit -0,03 %/K auf. Vorzugsrichtung: Siehe Technische Informationen/Vorzugsrichtung Seite 61. Werkstoffbezeichnung: Qualitätsbezeichnung nach DIN IEC 60404-8-1. Polarisation, magnetische J [mT] : Siehe Techni- Beispiel NdFeB 200/220 w: Neukurve: Siehe Technische Informationen/ sche Informationen/Hystereseschleife – Entmag- NdFeB = Werkstoffangabe Hystereseschleife – Entmagnetisierungskurve netisierungskurve 200 = Mindestwert für max. Energiedichte, Seite 64/65. hier 200 kJ/m3 Seite 64/65. Querfeldpressen: Siehe Werkstoffbezeichnung. 220 = 1/10 des Mindestwertes der Koerzitiv- Deckschichten, wie z. B. Zink, Chrom und Alumini- Remanenz Br [mT]: Siehe Technische Informatio- w = Kürzel für Herstellverfahren, hier werk- um, sind unedler als das Grundmetall, ziehen den nen/Hystereseschleife – Entmagnetisierungskurve korrosiven Angriff zunächst ausschließlich auf sich Seite 64/65. Passivierender Korrosionsschutz: Passivierende feldstärke HcJ, hier 2200 kA/m und fungieren als Opferanode. Solange eine zeuggepresst Abkürzungen für unsere Herstellverfahren: deckende Passivschicht vorhanden ist, bleibt das Reversible (umkehrbare) Verluste: Reversible Ver- Grundmetall kathodisch vor Korrosion geschützt luste treten bei Temperaturerhöhung auf, bilden und die Funktionalität des Bauteils bleibt voll erhal- sich aber nach Temperatursenkung wieder zurück. ten. Kleine Defekte oder kleine „offene“ Stellen in Die Materialien verhalten sich in den unter- der Schicht werden durch die verbliebene Opfer- schiedlichen Temperaturbereichen entsprechend schicht in der Nachbarschaft mit geschützt. Ist die dem spezifizierten Temperaturkoeffizienten Tk. w = axial im Werkzeug gepresst Passivschicht weitestgehend oder flächig verbraucht, setzt Grundmetallkorrosion ein. Sättigungspolarisation: Siehe Technische Infor- h = isostatisch oder mationen/Hystereseschleife – Entmagnetisie- Permeabilität μ: Als Permeabilität μ – anschauli- rungskurve Seite 64/65. cher auch „magnetische Durchlässigkeit“ oder „Leitfähigkeit“ genannt – wird das Verhältnis der Scherung: Winkel der Arbeitsgeraden, der durch magnetischen Induktion B zum magnetischen Feld Öffnen oder Schließen eines Magnetkreises ent- diametral im Werkzeug H bezeichnet. Im Vakuum ist es eine Konstante: steht. Siehe Technische Informationen/Hystere- gepresst μ0 = 1,256 mT/kA/m. In Materie ergibt sich eine seschleife – Entmagnetisierungskurve/Arbeits- materialabhängige absolute Permeabilität μ = μr gerade Seite 64/65. · μo. (μr = relative Permeabilität). Man unterscheidet diamagnetische Stoffe (μr < 1), Stabilisieren: Behandlung eines Magneten bei defi- paramagnetische Stoffe (μr > 1) und ferromagne- nierter Temperatur oder eine Behandlung im mag- tische Stoffe (μr >> 1) mit Werten zwischen 1 und netischen Feld, um Änderungen des magnetischen über 100.000. Flusses bei späteren äußeren Einflüssen zu ver- pw = kunststoffgebunden gepresst hindern. Siehe auch Kalibrieren. Permeabilität, relative permanente μrec: Permea- p = kunststoffgebunden bilität μrec beschreibt die mittlere Neigung einer Suszeptibilität, magnetische : Suszeptibilität defi- gespritzt (isotrop/ rückläufigen Schleife, deren Flusspunkt P gewöhn- niert die Abhängigkeit zwischen Magnetisierung anisotrop) lich auf der Entmagnetisierungskurve liegt (μrec = und magnetischer Feldstärke. Es gilt: M = · μo H 1/μ0 · ΔB/ΔH). Siehe Technische Informatio- und μr = + 1. Pressrichtung Magnetisches Feld (H)