Buchempfehlungen - Welt der Arbeit

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Buchempfehlungen
Albrecht Müller
Meinungsmache
Wie Wirtschaft, Politik und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen
Droemer Sachbuch, 448 Seiten, 19,95 Euro
An vielen praktischen Beispielen zeigt das neue Buch von Albrecht Müller,
dass wichtige politische Entscheidungen in strategisch geplanten Kampagnen der Meinungsbeeinflussung vorbereitet werden. Meinung macht Politik.
Meinungsmache bestimmt auch wirtschaftliche Entscheidungen von Unternehmen. Meinungsmache bereitet Kriege vor und prägt oft die Geschichtsschreibung. Die Theorie der demokratischen Meinungsbildung ist weit von
dieser Realität entfernt. Wer über publizistische Macht und unbegrenzte
finanzielle Mittel verfügt, bestimmt weitgehend die relevanten Entscheidungen und kann so seine Interessen durchsetzen. Wichtige Voraussetzungen
für das Gedeihen demokratischer Willensbildungsprozesse sind nicht mehr
gegeben.
Mit der Lektüre dieses Buches wird Sie vermutlich nicht nur Zorn über den
Missbrauch Ihres Vertrauens erfassen. Sie werden beim Lesen auch mehr
und mehr spüren, dass es Lust bereitet, sich nichts vormachen zu lassen,
selbst zu denken und seinen Gedanken wieder eine Stimme zu geben. Sie
werden spüren, dass es gut tut, wieder zweifeln zu lernen.
Wenn wir mehr zweifeln würden, könnten wir uns und unseren Kindern und
Enkeln hohe Belastungen ersparen. Wenn wir unserer Regierung zum Beispiel nicht so treuherzig abgenommen hätten, jede Bank sei systemrelevant, dann hätten wir Milliarden sparen können, vermutlich in der Größe
eines gesamten Bundeshaushalts. Der Begriff „systemrelevant“ steht für die
teuerste denkbare Manipulation. Wir schlucken heute solche Zumutungen.
Das Buch „Meinungsmache“ soll den Widerstand dagegen stärken.
Sahra Wagenknecht
Wahnsinn mit Methode
Finanzcrash und Weltwirtschaft
Das Neue Berlin, 256 Seiten, 14,90 Euro
Die große Krise: Betroffen sind alle, aber nur wenige sehen, was tatsächlich geschieht. Viele der globalen Wirtschaftsprozesse werden noch nicht
mal mehr von den Verursachern selbst verstanden. Sahra Wagenknecht
versteht es, die kompliziertesten Sachverhalte anschaulich und verständlich
zu vermitteln. Man muss kein Diplom haben, um das zu begreifen. Sie erläutert die US-Immobilienkrise und bringt dem Leser die Funktion der Zentralbanken näher. Die Motive und Handlungsweisen der internationalen
Cash-Jongleure werden von ihr ebenso analysiert wie die Gründe für die
ungleiche Verteilung der internationalen Finanzströme. Ein Buch, das dem
Leser das komplexe Thema der Weltwirtschaftskrise nahe bringt und die
notwendige gesellschaftliche Sensibilisierung dazu fördert.
Dietmar Molthagen, Lorenz Korgel (Hg.)
Handbuch für die kommunale Auseinandersetzung
mit dem Rechtsextremismus
Friedrich-Ebert-Stiftung, Berlin, 356 Seiten
Punktuelle Wahlerfolge rechtsextremer Parteien bei Kommunalwahlen haben gezeigt, dass sich das Problem Rechtsextremismus nicht von selbst
erledigen wird. Im Gegenteil, die Ergebnisse bestätigen, dass es der ex-
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tremen Rechten in einigen Regionen Deutschlands bereits gelungen ist,
sich in kommunalen Strukturen zu verankern. „In der Kommune wird der
Kampf gegen Rechtsextremismus entschieden“, meint Dr. Dietmar Molthagen, Leiter des Projekts der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema Rechtsextremismus und Mitherausgeber des neuen Kommunalhandbuchs. „Deshalb
müssen das Wissen und die Kompetenzen da ankommen, wo sie gebraucht werden: Bei kommunalen Akteuren in Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft.“
Jedes Kapitel des Buches enthält Informationen über Aktionsformen und
Strategien der rechtsextremen Szene, Praxisbeispiele und Tipps für Gegenmaßnahmen sowie juristische Hinweise.
http://www.fes.de/rechtsextremismus
Blätter für deutsche und internationale Politik (Hg.)
Das Ende des Kasino-Kapitalismus?
Blätter Verlagsgesellschaft, 288 Seiten, 15 Euro
Die globale Finanzkrise beherrscht die weltpolitische Agenda. Was sind
ihre Ursachen? Und wie hätten taugliche Alternativen zum Finanzmarktkapitalismus auszusehen?
Mit Beiträgen von Elmar Altvater, Heiner Flassbeck, Nancy Fraser, James
K. Galbraith, David Harvey, Friedhelm Hengsbach, Saskia Sassen, Harald
Schumann, Hans-Jürgen Urban u.v.a.
http://www.blaetter.de
Heiner Geißler
Ou Topos
Suche nach einem Ort, den es geben müsste
Kiepenheuer & Witsch, 215 Seiten, 18,95 Euro
„Es breitet sich in unserer Gesellschaft eine seelische Hornhautmentalität
aus, die die Menschen unempfindlich macht für die wirklichen Nöte ihrer
Mitmenschen.“ So bringt Heiner Geißler die sozialpsychologische Wirkung
des marktradikalen Prozesses der letzten Jahre auf den Punkt, der zur
„Verrohung der politischen Klassen, auch der Parteien“, geführt und gewaltige Fehler in der Politik hervorgerufen hat. Durch die Vorherrschaft des
marktradikalen Wirtschaftssystems, durch einen rohen Kapitalismus wurde
die Gesellschaft konsequent entsolidarisiert. Die Schwachen und Armen
wurden gedemütigt und die Mittelschicht in prekäre Situationen gebracht,
um die Kapitalanhäufung bei wenigen zu maximieren. Geißler ist sein Buch
zu einer Streitschrift geraten, die ein Mix aus christlichen, ethischen und
persönlichen Aspekten auszeichnet. Radikale Kritik, politisch-ethische Orientierung und die Rehabilitierung utopischen Denkens, das keine Illusion
nährt, erzeugen Perspektiven für eine christlich verantwortete Politik. (Norbert Copray)
Michael Jürgs
Seichtgebiete
Warum wir hemmungslos verblöden
C. Bertelsmann Verlag, 255 Seiten, 14,95 Euro
Alle wissen es, keiner schreit auf. Ob falsche Betroffenheit in Talkshows,
prollige Vorbilder wie Mario Barth oder Dieter Bohlen, von Supernannys
statt von ihren Eltern erzogene Kinder oder die selbst vom Feuilleton zu
Ikonen der Subkultur stilisierten Bestsellerautoren à la Roche, Bushido und
Co. – überall breiten sich Seichtgebiete und Verblödung aus. Jürgs prangert nicht deutsch bierernst, sondern indem er sie lächerlich macht, jene
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an, die zynisch schamlos mit der Verdummung Geld machen. Er schont
auch nicht sich und seine Branche, und erst recht nicht die Oberlehrer der
Nation, die nur angeekelt ihre Nasen rümpfen. Mit seiner provokanten
Streitschrift warnt Jürgs vor den Folgen einer verödenden demokratischen
Kultur.
Michael Jürgs, Jahrgang 1945, schrieb die Lebensgeschichten von Romy
Schneider, Axel Springer, Richard Tauber, Günter Grass und Eva Hesse
ebenso wie Bücher über Alzheimer und die Bilanz der deutschen Einheit.
Von 1976 an arbeitete er beim stern, zunächst als Unterhaltungschef, bis
1990 als Chefredakteur. Von 1992 bis 1994 war er Chefredakteur der Zeitschrift Tempo.
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