Atommodell nach Bohr-Sommerfeld DIE NEUEN ERKENNTNISSE VON SOMMERFELD Problem: In den Atomspektren der Mehrelektronensystemen treten mehr Spektrallinien auf, als aus den möglichen Übergängen des Bohrschen Atommodells zu erwarten wären. Sommerfeld entwickelte die Theorie der Feinstruktur von Spektrallinien. Die neuen Erkenntnisse Bei Atomen mit mehr als einem Elektron treten zwischen den Elektronen Wechselwirkungen auf. Dies vervielfacht die möglichen Energiezustände. Sommerfeld schlussfolgerte, dass die Energiezustände nicht nur durch die Quantenzahl n (Hauptquantenzahl) beschrieben werden können. Er führte drei weitere Quantenzahlen ein – Nebenquantenzahl l, Magnetquantenzahl m und die Spinquantenzahl s. DIE BEDEUTUNG DER QUANTENZAHLEN Hauptquantenzahl n Sie bestimmt die Größe des Orbitals und ist entscheidend für die Orbitalenergie. Je größer n, desto größer der Raum, der dem Elektron zur Verfügung steht (desto geringer die elektronendichte). Nebenquantenzahl l (0 bis n-1) Sie sagt etwas über die Gestalt des Orbitals aus. Orbitale können kugelförmig (s-Orbitale, l=0), hantelförmig (p-Orbitale, l=1), doppelhantelförmig (d-Orbitale, l=2) oder auch ganz andere Formen annehmen. Magnetquantenzahl m (-l bis +l) (Verhalten im Magnetfeld) Sie bestimmt die Orientierung des Orbitals im Raum. Die drei 2p-Orbitale liegen auf den Koordinatenachsen des kartesischen Koordinatensystems (2px mit m=-1, 2py mit m=0 und 2pz mit m=1). Spinquantenzahl s Diese Quantenzahl beschreibt den Eigendrehimpuls oder die Eigenrotation des Elektrons. Der Spin kann Werte von +½ oder -½ annehmen. BESETZUNGSREGELN DER ORBITALE MIT ELEKTRONEN 1. Aufbauprinzip Die Elektronen besetzen zunächst die energieärmsten zur Verfügung stehenden Energieniveaus (zuerst s, dann p usw.). 2. Pauli-Prinzip Zwei Elektronen in einem Mehrelektronensystem müssen sich in mindestens einer der vier Quantenzahlen unterscheiden. 3. Hundsche Regel Energiegleiche (entartete) magnetische Niveaus werden so mit Elektronen besetzt, dass eine maximale Anzahl ungepaarter Elektronen mit parallelen Spin resultiert (erst einfach, dann doppelt besetzen).