Politische Ökonomie

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Politische Ökonomie
Prüfungstutorat
30.12.2010
David Schönholzer
Übersicht
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09:00 - 10:00 Spieltheorie
10:15 - 11:15 Mikroökonomie
11:30 - 12:30 Theorien der Politischen Ökonomie
Politische Ökonomie
Übersicht
2
Spieltheorie - Strategien
• Strategie Entscheidungsregel an jedem Punkt des Spiels
• Beste Antwort Höchster Payoff für bestimmte Strategie des
Gegners
• Dominante Strategie Höchster Payoff für alle Strategien
des Gegners
• Dominierte Strategie Schlechter als eine andere Strategie
– Strikt dominiert: Tieferer Payoff für alle Strategien des Gegners
– Schwach dominiert: Tieferer oder gleich hoher Payoff für alle
Strategien des Gegners
• Strategieprofil Kombinationen von bestimmten Strategien
beider Spieler
Politische Ökonomie
Spieltheorie
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Spieltheorie - Gleichgewichte
• Gleichgewicht in dominanten Strategien Strategieprofil
aus dominanten Strategien
• Gleichgewicht aus iterativer Eliminierung Strategieprofil
aus nicht-dominierten Strategien
• Nash-Gleichgewicht Strategieprofil aus besten Antworten
• Teilspielperfektes Nash-Gleichgewicht Strategieprofil aus
besten Antworten in jedem Teilspiel
Politische Ökonomie
Spieltheorie
4
Spiel 1: A gegen B
1.
2.
3.
4.
5.
Welche Strategien sind dominant, welche sind dominiert?
Wo befindet sich das Gleichgewicht?
Um was für ein Gleichgewicht handelt es sich?
Ist das Gleichgewicht pareto-effizient?
Wie heisst dieses Spiel?
Politische Ökonomie
Spieltheorie
5
Spiel 2: Seeschlacht
1.
2.
3.
4.
5.
Welche Strategien sind dominant, welche sind dominiert?
Sind sie stark oder schwach dominiert?
Wo befindet sich das Gleichgewicht?
Um was für ein Gleichgewicht handelt es sich?
Ist das Gleichgewicht pareto-effizient?
Politische Ökonomie
Spieltheorie
6
Spiel 3: Kampf der Geschlechter
1.
2.
3.
4.
Welche Strategien sind dominant, welche sind dominiert?
Wo befindet sich das Gleichgewicht?
Um was für ein Gleichgewicht handelt es sich?
Ist das Gleichgewicht pareto-effizient?
Politische Ökonomie
Spieltheorie
7
Spiel 4: Das Granatenspiel
1.
2.
3.
4.
Wie findet man ein Gleichgewicht in sequentiellen Spielen?
Wo befindet sich das teilspielperfekte Gleichgewicht?
Gibt es ein nicht-teilspielperfektes Gleichgewicht? Wenn ja, wo?
Ist das teilspielperfekte Gleichgewicht plausibel?
Politische Ökonomie
Spieltheorie
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Spiel 4: Das Granatenspiel (2)
Politische Ökonomie
Spieltheorie
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Mikroökonomie - Grundannahmen
• Homo Oeconomicus Modell des strikt rationalen Agenten
• Rational Choice Modelle rationaler Agenten mit
unterschiedlichen Einschränkungen
• Methodischer Individualismus Anfangspunkt der Analyse
beim Individuum, danach Aggregation
Politische Ökonomie
Mikroökonomie
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Konsumtheorie - Budget
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Politische Ökonomie
Güterbündel Kombination von
Mengen verschiedener Güter
Budgetrestriktion
Einschränkung der Wahl des
Güterbündels:
Budgetgerade Budgetrestriktion
im Güterbündeldiagramm:
Mikroökonomie
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Konsumtheorie - Nutzen
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•
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Nutzenfunktion Formale Repräsentation des Nutzens
Grenznutzen Nutzen einer zusätzlichen Einheit eines Gutes
Indifferenzkurve Kombination der Güterbündel mit konstantem Nutzen
Marginale Grenzrate der Substitution (MRS) Steigung der
Indifferenzkurve; Verhältnis der Grenznutzen
Politische Ökonomie
Mikroökonomie
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Konsumtheorie - Nutzen (2)
Politische Ökonomie
Mikroökonomie
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Nutzenmaximierung
•
Politische Ökonomie
Optimalitätsbedingung
MRS = Preisverhältnis
Mikroökonomie
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Beispiel Konsumtheorie
1.
2.
3.
4.
5.
Berechne die Grenzrate der Substitution (MRS).
Stelle die Optimalitätsbedingung auf.
Was sind die optimalen Mengen?
Stelle die individuelle Nachfragefunktion des Gutes 1 auf.
Wie verändert sich die Nachfrage, wenn der Preis von Gut 1 steigt?
Politische Ökonomie
Mikroökonomie
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Produktionstheorie
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Kosten der Produktion Analog zur Budgetrestriktion
Isokostenlinie Analog zur Budgetgerade
Produktionsfunktion Analog zur Nutzenfunktion
Grenzprodukt Analog zum Grenznutzen
Isoquante Analog zur Indifferenzkurve
Marginale Grenzrate der technischen Substitution
(MRTS) Analog zur MRS
Politische Ökonomie
Mikroökonomie
16
Kostenminimierung
•
Politische Ökonomie
Optimalitätsbedingung
MRTS = Inputpreisverhältnis
Mikroökonomie
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Kostenfunktion
•
Politische Ökonomie
Kostenfunktion Kosten der
Produktion bei minimierten
Kosten der Inputs
Mikroökonomie
18
Profitmaximierung
Politische Ökonomie
•
Profit = Erlös minus Kosten
•
Optimalitätsbedingung:
Grenzerlös = Grenkosten
Mikroökonomie
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Beispiel Profitmaximierung
1.
2.
3.
4.
Stelle die Optimalitätsbedingung auf.
Berechne die optimal produzierte Menge
Stelle die individuelle Angebotsfunktion auf.
Wie verändert sich das Angebot, wenn der Preis steigt?
Politische Ökonomie
Mikroökonomie
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Marktgleichgewicht
•
•
Aggregierung individueller Nachfrage- und Angebotsfunktionen
Aufsummierung der individuellen Funktionen (privates Gut)
Marktgleichgewicht Lösung des Gleichungssystems nach dem
Gleichgewichtspreis und der Gleichgewichtsmenge
Politische Ökonomie
Mikroökonomie
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Beispiel Marktgleichgewicht
1. Berechne die aggregierte Nachfragefunktion.
2. Stelle die aggregierte Angebotsfunktion auf.
3. Berechne die Gleichgewichtsmenge und den Gleichgewichtspreis.
Politische Ökonomie
Mikroökonomie
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Theorien der Politischen Ökonomie
1. Demokratietheorie
2. Bürokratietheorie
3. Theorie der Interessensgruppen
Politische Ökonomie
Übersicht Theorien der Politischen Ökonomie
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Demokr. Entscheidungsverfahren
• Demokratietheorie Aggregierung individueller Präferenzen
• Mehrheitsregel Gängige Abstimmungsregel mit Mängel:
– Logrolling: Stimmentausch
– Condorcet Paradox: Transitive individuelle Präferenzen können zu
intransitiven gesellschaftlichen Präferenzen führen
– Arrows Unmöglichkeitstheorem: Kein Abstimmungsverfahren führt
zu transitiven Präferenzen, ohne gewisse Bedingungen zu verletzen
• Rangsummen/Punktwahlverfahren Abstimmung mit
Präferenzintensitäten; kein Logrolling, dafür neuer Mangel:
– Strategisches Abstimmungsverhalten: Reduzierung des Verfahrens
auf die Mehrheitsregel
Politische Ökonomie
Demokratietheorie
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Beispiel Mehrheitsregel
1. Welche Policies werden angenommen?
2. Wie hoch ist der Nutzen jeder Partei nach der Abstimmung? Wie hoch ist ihr
gemeinsamer Nutzen?
3. Wie sieht ein politisches Tauschgeschäft (Logrolling) aus, von dem beide Seiten
profitieren? Transfers sind nicht erlaubt.
4. Wie hoch ist der Nutzen jeder Partei nach der Abstimmung, wenn das
Tauschgeschäft zustande kommt?
5. Wie hoch ist ihr gemeinsamer Nutzen nach dem Logrolling? Ist Logrolling
pareto-effizient? Ist es politisch effizient?
6. Warum würde die Einführung einer Punktwahlregel keinen Einfluss auf die
Abstimmung haben?
Politische Ökonomie
Demokratietheorie
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Wählerverhalten
• Parteiendifferential
– Modellierung der Wahlentscheidung
– erwartete Nutzendifferenz zwischen Regierungs- und
Oppositionspartei
• Rationale Unwissenheit
– Beachtet Informationskosten
– Modellierung des Nutzens der Information
– Unwissenheit kann rational sein
Politische Ökonomie
Demokratietheorie
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Medianwählertheorem
• Modell für Verhalten von Parteien in Zweiparteien-Systemen
• Medianwähler als einzig relevanter Wähler
• Partei gewinnt, die näher beim Medianwähler ist
 Parteien tendieren zum Medianwähler
 Parteien halten sich an moderate Programme
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Demokratietheorie
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Bürokratietheorie - Übersicht
• Bürokratietheorie Problem der Ineffizienz von Bürokratien
• Parkinsons Gesetz Bürokratien wachsen unabhängig vom
Bedarf
• Asymmetrische Information Private Information zum
Nutzen eines Akteurs
• Principal-Agent Problem
– Ineffiziente Ausführung eines Auftrags
– Asymmetrische Information und ungleiche Interessen als Ursache
– Moral Hazard und Adverse Selection
Politische Ökonomie
Bürokratietheorie
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Niskanen-Modell
• Asymmetrische Information zwischen Regierung und
Bürokratie als Ursache der Ineffizienz
• Annahmen
– Bürokratie als Monopolist
– Private Information über Kosten der Dienstleistung
– Bürokratie maximiert Budget
• Optimalitätsbedingung
Inverse Nachfragefunktion = Deklarierte Grenzkosten
• Diskretionäres Budget Verwendung des
Budgetüberschusses für nicht-produktive Zwecke
Politische Ökonomie
Bürokratietheorie
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Moral Hazard & Adverse Selection
• Moral Hazard
– Verhalten des Agents ist private Information
– Höhere Kosten für Principal aufgrund des Verhaltens des Agents
– Keine Anreize für Agents, Kosten tief zu halten
• Adverse Selection
– Eigenschaft des Agents ist private Information
– Höhere Kosten für Principal aufgrund der Eigenschaft des Agents
– Anreize für kostspielige Agents in den Dienst des Principals zu
stehen
Politische Ökonomie
Bürokratietheorie
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Beispiel Principal-Agent Probleme
1. Wie können Moral Hazard und Adverse Selection gemildert werden?
2. Wer ist in den folgenden Beispielen der Principal, wer ist der Agent?
Handelt es sich um Moral Hazard oder Adverse Selection?
• Seit Polen in der NATO ist, macht es in politischen Verhandlungen mit
Russland keine Konzessionen mehr.
• Die Schweizer lieben Demokratie. Es beteiligen sich aber nur die Hälfte
der Bürger an Wahlen.
• Diktatoren sind oft von inkompetenten Ja-Sagern umgeben und treffen
deshalb falsche Entscheidungen.
• Seit Portugal in der EU ist, hat es ständig hohe Budgetdefizite.
• Viele Politiker sind mehr an der Macht als am Wohl der Bürger
interessiert.
Politische Ökonomie
Bürokratietheorie
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Theorie der Interessengruppen
• Politische Unterstützungsfunktion
– Policies zur Maximierung der Unterstützung durch
Interessensgruppen (IGs)
– Policies zum Nutzen starker und zum Schaden schwacher IGs
– IGs als passive Vertreter ihrer Interessen
• Rentseeking
– Aktiver Einfluss von IGs zur Rentenabschöpfung
– Rente: Unproduktives Einkommen aufgrund einer Policy
– Mikroökonomisch: Monopolrente
Politische Ökonomie
Theorie der Interessensgruppen
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Collective Action
• Theory of Collective Action Untersucht die Ursachen der
Stärke von Interessensgruppen
• Collective Action Erfolgreiche Zusammenarbeit von
Akteuren zur Durchsetzung eines Kollektivguts
• Kriterien
– Anzahl der Akteure: Je mehr, desto schwieriger ist Collective Action
– Nutzen des grössten Mitglieds: Je kleiner, desto schwieriger ist
Collective Action
– Privates Gut als Komplement: Je eher möglich, desto einfacher ist
Collective Action
Politische Ökonomie
Theorie der Interessensgruppen
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Soziale Wohlfahrtsfunktion (SWF)
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Gesamtgesellschaftlichen Nutzen einer Policy
Gewichtete Summe einzelner Akteure
Maximierung führt zu optimaler Policy (Benchmark)
Realität weicht von optimaler Policy ab, weil:
– Nutzenfunktion des Medianwählers nicht gleich SWF
– Von Interessensgruppen herbeigeführte Policy nicht gleich optimaler
Policy
Politische Ökonomie
Theorie der Interessensgruppen
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