Themendienst Die Regionalbusse der Bahn für Stadt und Land 13.400 Busse in ganz Deutschland im Regionalverkehr unterwegs Mit circa 608 Millionen Fahrgästen im Jahr 2015 ist die Deutsche Bahn der größte Anbieter im deutschen Busverkehr. Der Busbereich gehört zum Ressort Personenverkehr, wo er dem Geschäftsfeld DB Regio zugeordnet ist. Über 40 Busgesellschaften und Beteiligungen erbringen Verkehre in ganz Deutschland. Die Deutsche Bahn stellt damit verkehrsträgerübergreifende Mobilität in den Regionen sicher. (Berlin, 12. April 2016) Kompetenz mit über 100-jähriger Tradition Bundesweit kommen rund 13.400 Busse im Nahverkehr zum Einsatz. Etwa 8.800 Mitarbeiter sind für ihre Kunden tätig. Die Busgesellschaften sind nicht nur stark verbunden mit ihrer Region, sondern blicken auch auf eine über 100-jährige Tradition der Bahnbus- und Postreisedienste zurück. Der Postreisedienst, damals noch unter dem Namen Kraftpost, richtete 1905 den ersten Buslinienverkehr ein. 1928 folgte die Deutsche Reichsbahn der Post in das Busgeschäft. Ab Ende der 1970er-Jahre wurden die Bahnbus- und Postreisedienste schrittweise zusammengeführt. Die regionale Verbundenheit dieser Gesellschaften spiegelt sich auch in der bewährten Zusammenarbeit mit circa 2.000 selbstständigen kleineren und mittelständischen Busunternehmern vor Ort wider. Sie stärken als langjährige Partner das Netzwerk und sichern als wichtiger Bestandteil der Mobilitätskette von Bus und Bahn ein umfassendes Nahverkehrsangebot in der Fläche. Die Kompetenz der DB-Busgesellschaften vor Ort, ihre langjährige Kenntnis von Markt und Kunden und ihr enger Kontakt zu den Aufgabenträgern sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Verkehrsmarkt im Wandel Demografischer Wandel, sich ändernde Mobilitätsbedürfnisse, Anforderung des Klimaschutzes, Ressourcenknappheit oder Änderungen der deutschen und europäischen rechtlichen Rahmenbedingungen wie die Novellierung des PBefG (Personenbeförderungsgesetz) oder die Verordnung (EG) Nr. 1370/2007: Politik, Aufgabenträger und Nahverkehrsunternehmen in Deutschland sind vor eine Vielzahl von Herausforderungen gestellt. Hinzu kommt die nach wie vor angespannte Finanzlage von Gemeinden und Landkreisen. Als Folge nehmen wettbewerbliche Vergabeverfahren um Verkehrsleistungen im regionalen Busverkehr zu. Wegen der Bedeutung der Personalkosten in den Gesamtkosten der Verkehrserbringung besteht die Gefahr, dass dieser Wettbewerb über Lohnkosten ausgetragen wird. Die DB setzt sich hierbei für faire, effiziente und zielgerichtete Wettbewerbsverfahren ein, mit denen gute Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Diana Scharl Sprecherin und Leiterin Kommunikation Regio Tel. +49 (0)30 297-60020 Fax +49 (0)30 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse XXX/2016 NG/DS 1/5 Themendienst Sozialstandards für Mitarbeiter und ein qualitativ hochwertiger und sicherer Busverkehr ermöglicht werden können. Die Busgesellschaften der DB profitieren vom Fachwissen des DB-Konzerns. So sichert effektives „Best-Practice-Management“ den systematischen Erfahrungs- und Wissensaustausch und macht erfolgreiche Lösungen einzelner Gesellschaften zu profitablen Lösungen für alle. Dies gilt beispielsweise für die Dienstplangestaltung, das Flottenmanagement oder den Ersatzteileinkauf. Auch die Fahrzeuginstandhaltung, Sicherheitstrainings im Schulbusverkehr oder die nachhaltigen Schulungen zum energiesparenden Fahren sind wichtige Bausteine des Netzwerks. Angebotsoffensive von DB Regio Bus Mit Wachstum im traditionellen Geschäft und dem Erschließen neuer Zielgruppen will DB Regio Bus seine Marktposition festigen. Sinkende Schülerzahlen durch den demografischen Wandel und rückläufige öffentliche Mittel für den staatlich bestellten Busverkehr stellen DB Regio Bus vor große wirtschaftliche Herausforderungen. Vor allem in ostdeutschen Regionen fahren wenig DB-Busse. In diesen weißen Flecken auf der Deutschlandkarte will DB Regio Bus das traditionelle Busgeschäft ausweiten und den Marktanteil erhöhen; unter anderem mit sogenannten eigenwirtschaftlichen Verkehren (Busverkehre ohne staatliche Zuschüsse). Der wirtschaftliche Einstieg in städtische Verkehre wird ebenfalls genauestens geprüft. Wo sich DB Regio Bus an anderen Busgesellschaften beteiligen kann, wird ebenfalls sorgfältig untersucht. Um neue Zielgruppen zu erschließen, werden neue Geschäftsmodelle am Rand der bisherigen Aktivitäten werden ein zweiter Schwerpunkt der Angebotsoffensive sein. So ist die traditionelle ländliche Mobilität einem Wandel unterworfen: Busverkehr wird auf dem Land das Rückgrat des ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) darstellen, neue Modelle werden dieses Basisangebot ergänzen. Stadtrundfahrten, Fahrten für Unternehmen wie Werksverkehre oder auch Chauffeurdienste sind weitere erfolgversprechende Bereiche, die gründlicher betrachtet und intensiver bearbeitet werden. Diese Nischen werden neue Betätigungsfelder sein – immer vorausgesetzt, die Wirtschaftlichkeit stimmt. Der große Bereich der Gesundheitsmobilität mit Dialysefahrten, Arztbesuchen und anderen Fahrdiensten im Gesundheitswesen birgt ebenfalls Potenzial. In Weilheim in Oberbayern und Bielefeld will DB Regio Bus noch in diesem Jahr in den Markt einsteigen. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Diana Scharl Sprecherin und Leiterin Kommunikation Regio Tel. +49 (0)30 297-60020 Fax +49 (0)30 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse XXX/2016 NG/DS 2/5 Themendienst Rollende Arztpraxis: Pilotprojekt im Kreis Herzogtum Lauenburg verbessert die Flüchtlingsversorgung auf dem Land Im November 2015 wurde in Mölln ein Pilotprojekt des Praxisnetzes Herzogtum Lauenburg e. V., der Universität Lübeck und DB Regio Bus vorgestellt. In dem Projekt wird die „Rollende Arztpraxis“ eingesetzt. Dabei handelt es sich um einen speziell umgebauten VW Crafter, in den eine Praxis für Allgemeinmedizin eingebaut wurde. Ziel ist die Verbesserung der ärztlichen Versorgung der Flüchtlingsunterkünfte im Kreis Herzogtum Lauenburg und gleichzeitig die Entlastung bestehender Praxen. Finanziert wird dieses Pilotprojekt von der Damp-Stiftung. Im Frühjahr 2016 soll die Arztpraxis zum Einsatz kommen. Mobilität vernetzt und digitalisiert Der größte Anbieter regionaler Busverkehre im Land setzt auf innovative Angebote wie die Apps „flinc“ oder „Wohin·Du·Willst“. Ziel ist es, die vielfältigen Mobilitätsangebote so zu vernetzen, dass für den Kunden am Ende die beste Reiseverbindung zu den attraktivsten Konditionen zur Verfügung steht. Mitfahrnetzwerk „flinc“ Bei der App „flinc“ sind für die Fahrgäste neben den von anderen Nutzern eingestellten Mitfahrgelegenheiten auch die Fahrpläne der DB und des Öffentlichen Personennahverkehrs integriert. Das Portal soll nach und nach bundesweit ausgerollt werden. Vor allem im ländlichen Raum kann „flinc“ eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Mobilitätsangeboten sein. Wohin Du Willst Auch diese App liefert relevante Informationen zur Reisekette direkt auf das Smartphone. Integriert sind die deutschlandweite Fahrplanauskunft mit dem Öffentlichen Personennah- und Fernverkehr, Mitfahrgelegenheiten aus „flinc“, die Anzeige von Echtzeitdaten und die Speicherung der Fahrtwünsche. Im Laufe dieses Jahres erfolgt die nächste Ausbaustufe. Dann soll die Buchungsmöglichkeit für bedarfsgesteuerte Verkehre wie TaxiBusse in die App integriert werden. Ziel ist der Ausbau von „Wohin·Du·Willst“ zu einer Plattform für die umfassende Information, Planung und Organisation persönlicher Mobilität. Kooperation mit der Hochschule Fresenius zur „Mobilität im Alter“ In Kooperation mit dem Institut für komplexe Gesundheitsforschung der Hochschule Fresenius wird die „Mobilität im Alter“ erforscht. Ziel der Kooperation ist es, Erkenntnisse über eine bessere Nutzbarkeit des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für die Altersgruppe Senioren zu gewinnen. Berücksichtigt werden physiologische und motorische Einschränkungen wie bespielweise im Gehvermögen oder der Gleichgewichtsregulation, die im Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Diana Scharl Sprecherin und Leiterin Kommunikation Regio Tel. +49 (0)30 297-60020 Fax +49 (0)30 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse XXX/2016 NG/DS 3/5 Themendienst höheren Alter vermehrt auftreten und die Nutzung des ÖPNV beeinträchtigen oder unterbinden können. Durch teilnehmende Beobachtungen, Expertenratings und biomechanische Analysen werden Personen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungsgraden bei typischen Anforderungssituationen des ÖPNV untersucht, um daraus Maßnahmen für eine verbesserte Nutzbarkeit abzuleiten. Hierzu gehört ebenfalls, die Motive und Einstellungen älterer Mitbürger zum ÖPNV zu erfassen. Ein einfacherer Zugang und ein höherer Nutzungsgrad des ÖPNV ist aus gesundheitswissenschaftlicher Perspektive von hoher Relevanz und leistet einen bedeutenden Beitrag für die Lebensqualität. Namenhafte Bushersteller beteiligen sich an der Kooperation. Bundesweite Kundenzufriedenheitsbefragung Verlässlicher Betrieb, Sauberkeit, freundliches Fahrpersonal, Informationen vor der Fahrt und einiges mehr sind den Buskunden wichtig. Um die Kundenzufriedenheit zu steigern und zu lernen, wo DB Regio Bus noch besser werden kann, wurde erstmalig eine Kundenzufriedenheitsbefragung über alle 24 Busgesellschaften mit einer einheitlichen Messmethode durchgeführt. Die Auswahl der befragten Buskunden erfolgte persönlich an regionalen Busbahnhöfen. Die Hauptbefragung fand im Anschluss telefonisch durch ein Marktforschungsinstitut statt. Die Kunden wurden zu den Themen Verbindung und Reisezeit, Fahrpersonal, Haltestellen, Informationen im Bus und vor der Fahrt, Preis und Tarif sowie Busausstattung und Komfort befragt. Das Ergebnis der Befragung war die Schulnote „gut“. Positiv bewertet wurden unter anderem das Fahrpersonal und Ausstattung der Busse. In den Punkten Taktung und Anschlüsse sowie Informationen in Störungsfällen besteht noch Verbesserungsbedarf. Deeskalationstrainings für Busfahrer Seit 2013 wird ein spezielles Deeskalationstraining für Busfahrer angeboten. Begonnen wurde mit diesen neuen Trainings bei Busgesellschaften in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Mitarbeiter im Kundenkontakt werden dort theoretisch und praktisch auf kritische Situationen vorbereitet. Die Schulungen wurden mit den Betriebsräten abgestimmt, das Schulungskonzept vor Ort von Praktikern entwickelt und mit DB Training als bundesweites Angebot weiterentwickelt. In kleinen Gruppen von je 15 Teilnehmern werden Busfahrer für den Umgang mit schwierigen Fahrgästen geschult. Mit diesen Handlungsempfehlungen werden Selbstbewusstsein und –schutz der Fahrer gestärkt. Außerdem profitieren alle Fahrgäste von einer angenehmen und friedlichen Atmosphäre im Omnibus. Die Schulungen werden gemäß Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz (BKrFQG) anerkannt. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Diana Scharl Sprecherin und Leiterin Kommunikation Regio Tel. +49 (0)30 297-60020 Fax +49 (0)30 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse XXX/2016 NG/DS 4/5 Themendienst Wettbewerb um Arbeitskräfte Nicht nur in Süddeutschland und in manchen Ballungszentren, wo traditionell die Arbeitslosenquote niedrig ist, sondern vermehrt in anderen Teilen Deutschlands zeichnet sich ein Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften ab. Ob Busfahrer, Verkehrsplaner oder Werkstattmitarbeiter - neben einer angemessenen Bezahlung gewinnen Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Teilzeitarbeit, Frauenförderung sowie gute Sozialleistungen immer mehr an Bedeutung und werden ausschlaggebend für die Wahl des Berufes und des Arbeitgebers. Als Teil des DB-Konzerns beteiligt sich DB Regio Bus an entsprechenden Arbeitgeberkampagnen, Ausbildungsmessen und Rekrutierungsmaßnahmen. Ordentliche Bezahlung für Mitarbeiter Eine angemessene Bezahlung ist einer der Garanten für zuverlässige und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Busgesellschaften von DB Regio Bus sind tarifgebunden und bezahlen ihr Personal mindestens nach den jeweils gültigen Landestarifen, die auch von den Marktteilnehmern bezahlt werden, mit denen DB Regio Bus im Wettbewerb steht. Bei jedem wettbewerblichem Verfahren muss die Wirtschaftlichkeit beachtet werden, denn nur wenn Ausschreibungen gewonnen werden, können Arbeitsplätze gesichert werden. Das Betreiben der Buslinien muss sich daher für die einzelne Busgesellschaft rechnen. Den Tariftreuegesetzen der Bundesländer und Regelungen zu Beschäftigtenübergängen steht DB Regio Bus positiv gegenüber, da damit zugunsten der Mitarbeiter verhindert werden kann, dass ein verzerrter Wettbewerb zwischen den Busunternehmen um die niedrigsten Lohnkosten stattfindet. Größter Betreiber umweltfreundlicher Busse in Deutschland Mehr als 900 Fahrzeuge mit Euro-VI-Motor sind für die DB im Einsatz. Damit ist DB Regio Bus der größte Betreiber dieser modernen und besonders umweltfreundlichen Fahrzeuge in ganz Deutschland. Hohe Investition in die Zukunft Im August 2014 hat die DB FuhrparkService GmbH mit MAN und Iveco einen Rahmenvertrag für mehr als 800 Nahverkehrsomnibusse im Gegenwert von circa 200 Millionen Euro unterzeichnet. Aus diesem Rahmenvertrag bestellt DB Regio Bus als Deutschlands größter Busverkehrsanbieter in den Jahren 2015 und 2016 über 800 Stadt- und Überlandbusse. Außerdem besitzt die Bussparte der DB für die Jahre 2017 und 2018 eine Option auf weitere Fahrzeuge. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Diana Scharl Sprecherin und Leiterin Kommunikation Regio Tel. +49 (0)30 297-60020 Fax +49 (0)30 297-61715 [email protected] www.deutschebahn.com/presse XXX/2016 NG/DS 5/5