aid-Hörfunkbeitrag für Januar 2015 Thema: Das Internationale Jahr des Bodens Länge: 02:18 Min. Anmoderationsvorschlag Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2015 zum "Internationalen Jahr des Bodens" ausgerufen. Die UN will damit die Bedeutung des Themas Bodenschutz unterstreichen. Schließlich sind unsere Böden die Basis für unsere Ernährung und die Qualität unseres Trinkwassers, um nur zwei Beispiele zu nennen. Mein Kollege Andreas Schulte berichtet. Beitrag: Erst als man im Mittelalter erkannte, wie wichtig es ist, dass Böden sich nach einer Ernte auch erholen müssen, als man Fruchtfolgen berücksichtigte und die sogenannte Mehrfelder-Wirtschaft einführte - ging es bergauf mit den Ernteerträgen. O-Ton: "Was unsere Vorväter da vor 600 bis 700 Jahren durch reines Beobachten erkannten, ist letztlich auch heute noch gültige Praxis in der Landwirtschaft. Jeder Landwirt, jeder Forstwirte und jeder Gartenbauer kennt die Bedeutung des Bodens für seine Arbeit. Nur dass wir heute natürlich mit modernen Methoden die Nährstoffversorgung des Bodens analysieren, um z. B. ganz gezielt zu düngen. Also nicht mehr als die Pflanzen zum Wachstum benötigen und natürlich angepasst auf den jeweiligen Boden. Der Landwirt will ja auch sein Geld nicht zum Fenster hinaus werfen." erklärt Harald Seitz vom aid infodienst. Und wie sieht es außerhalb der Landwirtschaft aus? Auch hier ist man sich der Bedeutung des Bodens durchaus bewusst: O-Ton Umfrage: "Also grundsätzlich gesunder Boden ist gut für Mensch und Tier würd' ich mal sagen und er spielt ja auch bestimmt eine wichtige Rolle u. a. für das biologische Gleichgewicht."/"Also ich denke, unsere Böden sind sehr wichtig und der Erhalt unsere Böden ist ebenfalls sehr © www.aid.de Stand: 13.01.2015 Seite 1 von 2 wichtig."/"Boden? Ja, oder ist sehr wichtig z.B. für unser Landwirtschaft oder auch für den Wald für die Erhaltung der Natur, halt." Deutschland profitiert von seinen fruchtbaren Ackerböden. Landwirte ernten hier etwa dreimal so viele Lebensmittel auf der gleichen Fläche wie ihre Kollegen außerhalb Europas. Auf einem Viertel unserer gesamten Ackerfläche, gut 3,2 Millionen Hektar, wird Weizen angebaut. O-Ton: "Ja, wir haben tatsächlich das Glück, auf unseren Böden hohe Ernteerträge erzielen zu können, keine Frage. Es ist aber in den letzten Jahrzehnten auch ein Bewusstsein für den Bodenschutz entstanden. Angefangen in der Landwirtschaft, über die Politik, die das BundesBodenschutzgesetz Ende der 90er Jahre schon beschlossen hat, bis hin zu jedem einzelnen von uns. Man wäscht z.B. sein Auto heute nicht mehr auf der Straße, es ist ganz selbstverständlich, dass Farbreste in den Sondermüll und nicht in die Toilette und damit ins Abwasser gehören. Da hat sich eine ganze Menge getan in den Köpfen." Braucht man dann überhaupt noch ein Internationales Jahr des Bodens? O-Ton: "Ich glaube schon. Denn man darf auch nicht vergessen, dass wir jeden Tag 74 Hektar Boden verlieren. Das ist eine Fläche von ungefähr 113 Fußballfeldern, die Straßen, Häusern und Gewerbegebieten weichen muss. Und zwar wirklich Tag für Tag. Und das geht uns dauerhaft für eine Lebensmittelproduktion verloren. Es ist also enorm wichtig, auf die Bedeutung des Bodens hinzuweisen." Abmoderationsvorschlag: Weitere Informationen rund um das Thema Boden gibt es im Netz unter www.aid.de/landwirtschaft/boden.php © www.aid.de Stand: 13.01.2015 Seite 2 von 2