Bauamt das Team Städtebau und Umweltschutz informiert: Bekämpfung Es wird angeraten, die Bekämpfung aus Gründen des Gesundheits– und Arbeitsschutzes, Schädlingsbekämpfern oder qualifizierten Garten- und Landschaftsbaubetrieben zu überlassen. Der Eichenprozessionsspinner Thaumetopoea processionea L. Vorbeugende Maßnahmen Als wirksames Mittel hat sich hier das Besprühen der Larven in den ersten drei Stadien (Ende April bis Mitte Mai) bewährt. Dabei werden unterschiedliche Präparate verwendet, welche nicht für den Menschen, Haustiere oder Bienen gefährlich sind. Akutbekämpfung Sobald die Raupen Brennhaare entwickelt haben und gesundheitliche Bedenken bestehen, sollten die Raupen und ihre Nester komplett entfernt werden. Die Fachbetriebe bieten hierzu ein effektives Verfahren an, bei dem die Raupen und Nester mittels spezieller Geräte abgesaugt und anschließend fachgerecht entsorgt werden. Zuständigkeiten Grundsätzlich liegt die Zuständigkeit bei den Eigentümern oder Nutzungsberechtigten der betroffenen Grundstücke. GEMEINDE BLANKENFELDE-MAHLOW GEMEINDE BLANKENFELDE-MAHLOW Karl-Marx-Straße 4, 15827 Blankenfelde-Mahlow Telefon: 03379 333-0 Fax: 03379 333-200 E-Mail: [email protected] www.blankenfelde-mahlow.de Fotos: Titelbild / Christian Fischer, Wikimedia Common Wichtige Informationen zum Eichenprozessionsspinner April Die Nester bleiben nach dem Schlupf der Falter als feste Gebilde erhalten. Die darin befindlichen Häutungsreste mit den Brennhaaren verlieren ihre allergische Wirkung nicht. So geht von diesen Nestern auch nach langer Zeit noch Gefahr aus. Mai Juni Raupe Juli Puppe August Falter September Ei → Mit dem Austreiben der Blätter schlüpfen die Raupen. Bis zur Verpuppung im Juni durchlaufen die Raupen 6 Larvenstadien, wobei sie im 3. Stadium Brennhaare entwickeln. In diesem Stadium, Ende Mai bis Anfang Juni, spinnen sie meistens unter stärkeren Ästen oder in Astgabeln Nester. Aus diesen wandern die Raupen, in den namensgebenden Prozessionen abends in die Kronen der Eichen zum Blattfraß. Morgens kehren Sie in die Gespinnstnester zurück und verbringen dort den Tag. → Ei Biologie Der unscheinbare Nachfalter erreicht eine Flügelspannweite von nur 25 bis 30 mm. Die Vorderflügel sind hellgrau mit schwach ausgeprägten dunklen Querlinien, die Hinterflügel sind weißgrau. Der Falterflug findet von Juli bis Anfang September statt. Das Weibchen legt 30 bis 300 Eier in Form von länglichen Platten an dünnem Geäst der Kronen ab. Hier findet auch die Überwinterung statt. Falko Seiffarth, via Wikimedia Commons Vorkommen In Deutschland ist der Eichenprozessionsspinner seit Mitte der 90er Jahre vermehrt aufgetreten. Nach dem sehr warmen und trockenen Sommer 2003 ist ein erheblicher Anstieg der Populationsdichte zu verzeichnen. Schäden Die Schäden an den Bäumen sind eher gering. Auch wenn es zum Kahlfraß kommen kann, können sich die Eichen wieder regenerieren. Erst bei mehrmaligem Kahlfraß, in Verbindung mit anderen Schädlingen oder Stressfaktoren, können erhebliche Schäden auftreten. Gesundheitliche Gefahren Im 3. Stadium der Raupen (ab Ende Mai) entwickeln sich Brennhaare, die das Gift Thaumetopoein enthalten. Für den Menschen bestehen Kontaktmöglichkeiten über die Haut, die Augen oder durch das Einatmen der Brennhaare. Die Folgen sind Juckreiz der Haut mit Ausschlägen (ähnlich wie bei der Reaktion von Insektenstichen), Reizungen der Augen und der Luftwege bis hin zu allergischen Schocks. Auch Allgemeinsymptome wie Schwindel oder Fieber sind möglich.