Kochstraße 134, 04277 Leipzig, Tel.: 0341-31 92 11 06 www.naturheilpraxis-schoen-leipzig.de Ihre Gesundheit in guten Händen _________________________________________________________________________________ Gratisreport Gesunder Darm Haftungsausschluss Die Informationen in diesem Online-Ratgeber repräsentieren die Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Diese Schrift ist nicht als medizinischer Ratgeber gedacht. Sie dient nur zu Ihrer Information und für Ihre Orientierung. Die darin enthaltenen Hinweise sind in keiner Weise ein Ersatz für die Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten und anerkannten Arzt. Bitte konsultieren Sie einen Arzt oder Heilpraktiker Ihres Vertrauens, wenn bei Ihnen dafür eine Notwendigkeit besteht. Beginnen, variieren oder beenden Sie eine Behandlung nicht eigenständig. Der Inhalt dieses Ratgebers ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet und bildet keine ausreichende Grundlage für die Auswahl und Anwendung von Behandlungsmethoden. 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Dies wird heute von der modernen Wissenschaft bestätigt: Ein funktionierender Darm ist die Grundvoraussetzung für Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden. Der Darm in Zahlen & Fakten: Der Darm ist das wichtigste Verdauungsorgan des Menschen und erreicht beim Erwachsenen: • Eine Länge von ca. 8 Meter • Eine Oberfläche von 400 – 500 m2 Der menschliche Darm beheimatet • Fast 80% der körpereigenen Abwehrzellen • Rund 1,5 kg Bakterien mit mehr als 400 verschiedene Arten • Im Darm sitzen 10x mehr Bakterien als der Mensch Körperzellen hat. Im Laufe eines 75-jährigen Menschenlebens passieren ca. 30t Nahrung und 50.000l Flüssigkeit den Darm. Der Darm – Barriere und Tor zum Körperinneren Der Darm ist die größte Kontaktfläche des menschlichen Organismus zu Außenwelt. Als solche hat er zwei gegensätzliche Aufgaben zu bewerkstelligen: 1. Zum einen muss er Nährstoffe und Flüssigkeit aus dem Darminneren aufnehmen 2. Zum anderen muss er schädliche Substanzen, Allergene und Krankheitserreger abwehren. Um diese Barrierefunktion zu gewährleisten, machen sich das darmeigene Immunsystem, Darmschleimhaut und Darmflora gemeinsam stark. Darmflora Während im Dünndarm nur wenige Bakterien zu finden sind, ist der Dickdarm von einem dichten Bakterienrasen bewachsen. Rund 100.000 Milliarden Keime aus mehr als 400 verschiedenen Arten bilden zusammen die über 1 kg schwere Darmflora. Diese natürlichen Darmbewohner verdauen für uns nicht-verdauliche Ballaststoffe (Nahrungsbestandteile) und produzieren Stoffe, die die oberste Schicht der Darmschleimhaut mit Energie versorgen. Sie bilden ein Schutzschild gegenüber pathogenen Keimen und verhindern deren Eindringen ins Körperinnere. Seite | 3 Die Darmflora steht aber auch mit dem darmeigenen Immunsystem in Wechselwirkung, trainiert die Immunzellen und regt die Bildung von Abwehrstoffen an, die nicht nur dem Darm, sondern auch anderen Stellen wie bspw. den Nasenschleimhäuten zu Gute kommen. Die Darmflora ist wichtiger Teil eines immunologischen Netzwerks, das für die Gesundheit von zentraler Bedeutung ist. Die Aufgaben der Darmflora in der Übersicht: • Bildung von bestimmten Vitaminen wie Vit. K oder Folsäure • Förderung der Nährstoffaufnahme, jedoch Verhinderung der Schadstoffaufnahme • Bildung gesundheitsfördernder Substanzen aus unverdaulichen Nahrungsbestandteilen • Verdrängung von krankheitserregenden Bakterien, Pilzen und Viren • Stärkung des Immunsystems über das körpereigene immunologische Netzwerk • Stärkung der generellen Darmgesundheit – Störungen können bei der Entstehung von chronischen Darmbeschwerden wie dem Reizdarmsyndrom eine Rolle spielen. Ballaststoffe Ballaststoffe sind Pflanzenbestandteile, die noch vor einigen Jahren als „unnötiger Ballast“ angesehen wurden, da diese von den körpereigenen Enzymen nicht verdaut werden konnten. Mittlerweile weiß man, dass Ballaststoffe alles andere als unnütz sind! Durch ihr Quellvermögen wirken Ballaststoffe sättigend, erhöhen das Stuhlvermögen und kurbeln so die Verdauung an. Gleichzeitig nehmen diese Pflanzenfasern Giftund Schlackenstoffe im Darm wie ein Schwamm auf und transportieren sie mit jedem Stuhlgang aus dem Körper. Auch auf den Stoffwechsel wirken Ballaststoffe regulierend und beeinflussen Cholesterin- und Blutzuckerspiegel positiv. Eine geringe Ballaststoffaufnahme kann chronische Verstopfungen begünstigen. Probiotika „Pros bios“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „für das Leben“ (Anti bios – von Antibiotika bedeutet Gegen das Leben). Probiotika sind vermehrungsfähige und koloniebildende Mikroorganismen. In der Regel handelt es sich bei den Probiotika um Milchsäurebakterien, vor allem um Lactobazillen sowie Bifidobakterien. Seite | 4 Präbiotika Präbiotika sind unverdauliche Stoffe, die den Darmbakterien als „Futter“ dienen. Wenn präbiotika-reiche Lebensmittel nicht oder nur selten gegessen werden, leiden die "guten" Darmbakterien Hunger. In hungrigem bzw. geschwächtem Zustand aber lassen sie sich leicht von pathogenen Bakterien verdrängen. Die Darmflora gerät aus dem Gleichgewicht, eine sog. Dysbakterie entsteht und der Mensch kann krank werden. Die präbiotischen Ballaststoffe kommen ganz besonders in folgenden Gemüsearten vor: Chicorée, Topinambur, Artischocken, Pastinaken, Löwenzahnwurzel, Porree, Zwiebeln, Schwarzwurzeln. Das Präbiotikum Inulin kann in Form eines Nahrungsergänzungsmittels eingenommen werden. Mit Hilfe von Inulin fällt es leicht, die tägliche Ernährung präbiotika-reich und darmgesund zu gestalten. Leaky-Gut-Syndrom Diäten und andere einseitige Ernährungsweisen, Stress, Alkohol, Darminfektionen und vor allem Antibiotika-Behandlungen können das natürliche Gleichgewicht der guten und schlechten Bakterien aus der Balance bringen und den Bakterienrasen schwächen. Wenn die intakte Florabarriere erst einmal zerstört ist, fallen auch die weiteren Barrieren rasch: Krankheitserreger und schädliche Stoffe können die Darmschleimhaut reizen. Dadurch wird sie durchlässiger für Schadstoffe und Keime, die ins Körperinnere eindringen können und dort das Immunsystem belasten (vor allem die Leber!). Auch unvollständig aufgespaltene Nahrungsbestandteile können durch die durchlässige (=Leaky) Darmwand (=Gut) in den Körper gelangen. Man spricht vom Leaky-Gut-Syndrom. Die Aufgaben des Darms Der Dünndarm spielt eine wichtige Rolle in der Verdauung; hier werden die lebensnotwendigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien aufgespalten und resorbiert. So gelangen sie ins Blut und können verwertet werden. Auch ein Großteil der Verdauungssäfte wie Speichel und Galle oder Sekrete aus Magen und Darm nimmt der Dünndarm wieder auf und regeneriert sie, so dass sie wieder zur Verfügung stehen – ein Kreislauf entsteht. Die nächste Station, der Dickdarm, entzieht diesem Brei Wasser und dickt ihn somit ein. Elektrolyte wie Natrium, Kalium oder Magnesium gelangen über das resorbierte Wasser in die Blutbahn und sorgen für eine optimale Funktion von Herz, Muskeln sowie anderen Organen und Abläufen im menschlichen Körper. Seite | 5 Im Gegensatz zum Dünndarm gibt es im Dickdarm eine Vielzahl von Bakterien. In normaler Anzahl schaden diese aber nicht, sondern bilden die physiologische Darmflora. Zu den bekannten Bakterien zählen Escherichia coli und Enterokokken. Bestandteile der Nahrung, die im Dünndarm nicht verdaut wurden, werden von den Dickdarm-Bakterien abgebaut. Da viele Erreger von Krankheiten über die Nahrung beziehungsweise den Mund in den Körper gelangen, hat die Evolution an dieser Stelle vorgesorgt, indem im Darm ein Teil des Immunsystems liegt: Die Peyer-Plaques. Dieses lymphatische Gewebe bildet zahlreiche Antikörper, die eingedrungene Bakterien und Viren bekämpft. Es findet sich zum Großteil im Dünndarm, aber auch am Wurmfortsatz, umgangssprachlich auch Blinddarm genannt. Bakterien - Freunde und Feinde Wenn von Bakterien die Rede ist, denkt man zunächst an Krankheitserreger. So sind zum Beispiel Bakterien als Verursacher der eitrigen Mandelentzündung, der Lungenentzündung und der Salmonelleninfektion des Darms bekannt. Die wenigsten von uns wissen aber um die nutzbringenden Eigenschaften zahlreicher anderer Bakterien. Im Laufe der Entwicklungsgeschichte hat sich zwischen dem Menschen und den Bakterien seiner Umwelt ein ausgeprägtes Miteinander entwickelt. Seinen Höhepunkt findet dieses Zusammenleben in den bunten, artenreichen Mikrofloren des Menschen. Allein der Darm wird durch etwa 100 Billionen (100.000.000.000.000) Bakterien besiedelt. Bakterien als freundliche Helfer Eine intakte Darmflora verhindert, dass sich mit der Nahrung aufgenommene, gefährliche Bakterien an der Darmwand anheften und hier ihre krankheitserregenden Eigenschaften entfalten können. Weiterhin spielt ein Großteil der zur intakten Darmflora gehörenden Bakterien eine sehr wichtige Rolle für den Aufbau und die Aufrechterhaltung des eigenen Immunsystems. Erst durch die Anwesenheit dieser Bakterien ist das lymphatische, zum Abwehrsystem gehörende Gewebe der Darmschleimhaut (Mukosa) in der Lage, seine für den Menschen überaus wichtige Aufgabe, nämlich den Schutz vor Erkrankungen zu erfüllen. Ständig werden Stoffe aus dem Darm ins Körperinnere transportiert und hier mit den Zellen des körpereigenen Immunsystems in Verbindung gebracht. Die Folge davon ist ein ständiges Training des Immunsystems. Ein gut trainiertes Immunsystem ist in der Lage, die meisten schädlichen Einflüsse abzuwehren und so den Menschen gesund zu erhalten. Darüber hinaus werden durch den Stoffwechsel der nützlichen Bakterien die Darmschleimhaut ernährt, wichtige Vitamine (z.B. Vit. K, Vit. B 12 etc.) gebildet und die Darmtätigkeit reguliert. Seite | 6 Störungen sind an der Tagesordnung Durch schädigende Umwelteinflüsse, Fehlernährung, negativen Stress und Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika, Abführmittel oder Cortison sind die Darmschleimhaut und Darmflora des Menschen in vielen Fällen nicht mehr in der Lage, ihre wichtigen Funktionen aufrechtzuerhalten. Mikrobiologische Therapie und Immunregulation Mit der Mikrobiologischen Therapie werden die Darmschleimhaut und ihre immunologisch aktiven Komponenten derart beeinflusst, dass sie ihre Aufgaben wieder besser ausüben können. Hierzu dienen lebende und abgetötete Bakterien, die keine krankheitserregenden Eigenschaften besitzen. Werden mikrobielle Medikamente eingenommen, so kommt es im Körper über die Aktivierung verschiedener Abwehreinrichtungen zu einer Normalisierung der natürlichen Abwehrkräfte und einer Steigerung der Stoffwechselfunktionen. Mikrobiologische Therapie: „kein Schnellschuss“ sondern langfristige Anregung der Selbstheilungskräfte des Körpers Bei chronischen Erkrankungen ist die Mikrobiologische Therapie als Langzeittherapie zu verstehen, das heißt, sie sollte über mehrere Monate (i.d.R. 6 Monate) angewendet werden. Sie führt schonend zu einer Regulierung der Abwehrkräfte und einer Verbesserung der Stoffwechselfunktionen. Der Körper erlangt seine ihm ureigenen Kräfte zur Krankheitsabwehr zurück. Ballaststoffe - Nährstoffe für die natürlichen Bakterien im Darm (z.B. Inulin) Der Begriff „Ballaststoffe“ verdeutlichte ursprünglich die Eigenschaft, den Darminhalt zu vergrößern und damit die Bewegungen des Darms und den Transport des Darminhalts anzuregen. Ein großer Darminhalt verzögert und ein schneller Transport verringert die Aufnahme von Nährstoffen und Schadstoffen. Deshalb können sich Ballaststoffe auf das Gewicht auswirken und "entgiften". Zusätzlich gilt: viele Ballaststoffe sind Nährstoffe für die natürlichen Bakterien im Darm. Fördern Ballaststoffe das Wachstum der nützlichen Bakterien der Darmflora besonders effektiv, sprechen Fachleute von „Präbiotika“. Da unsere Verdauungsenzyme die resistente Stärke (z.B. Inulin) nicht abbauen kann, gelangt sie unverändert in den Dickdarm. Dort zerlegen einige Bakterien sie in kleinere Bestandteile, die für eine gesunde Darmschleimhaut unerlässlich sind. Besonders die kurzkettigen Fettsäuren und unter ihnen die Buttersäure sind dabei von Bedeutung. Der Stoffwechsel der Darmschleimhaut und das Wachstum der Seite | 7 Blutgefäße in der Darmwand sind auf die Buttersäure der Bakterien angewiesen. Deshalb sollte der Buttersäurespiegel im Darm ausreichend hoch sein. Denn eine gut genährte Darmschleimhaut kann ihrer Barrierefunktion nachkommen und Giftstoffe, Krankheitserreger und auch die natürliche Darmflora daran hindern, in das Gewebe einzudringen. Sinkt der Buttersäurespiegel ab, bilden sich die Darmzotten zurück und die Darmschleimhaut kann sich krankhaft verändern. Das Risiko für chronischentzündliche Darmerkrankungen und Darmkrebs steigt an. Der richtige pH-Wert im Darm: Ein intakter Darm beschert uns eine geregelte Verdauung, ein einsatzbereites Immunsystem und - dank des hoch sensiblen Bauchgehirns - auch eine verblüffend treffsichere Intuition. Dabei ist der pH-Wert im Darm sowohl für eine optimale Verdauung als auch für die allgemeine Darmgesundheit eine sehr wichtige Kennzahl. Spricht der Biochemiker vom Milieu im Darm, dann stellt er die Frage, ob es dort sauer, neutral oder basisch zugeht. Und um diese Frage mit handfesten Zahlen beantworten zu können, bedient er sich der pH-Skala. Ein pH-Wert zwischen 0 und unter 7 Säure pH-Wert = 7 Neutral pH-Werte größer als 7 Basisch (Alkalisch) Der normale pH-Wert im Darm hängt davon ab, welche Funktionen der Verdauung hier stattfinden sollen. „Salzsäure fürs Grobe“ In einem nüchternen Magen hat die Magensäure einen pH-Wert zwischen 1,0 und 1,5. Unter Verdauungslast kann der pH-Wert der Magensäure bis auf 3,0 klettern. Das liegt dann in der Mitte zwischen Sauerkirschsaft und Orangensaft. Die im Magen arbeitende Salzsäure hat die Aufgabe, mit der Nahrung aufgenommenes Eiweiß zu verdauen, festere Essensbestandteile aufzubrechen, und unabsichtlich verschluckte Krankheitskeime mit der Magensäure abzutöten. Aus diesem Grund ist es für die Verdauung nicht hilfreich, Wasser direkt zum Essen zu trinken. Denn Wasser mit seinem neutralen ph-Wert kann die Magensäure etwas neutralisieren und die Verdauung stören und verlangsamen. Während der Magen mit seiner robusten Auskleidung den Umgang mit seiner Salzsäure gewohnt ist, würde der saure Speisebrei die anschließenden Darmabschnitte (Zwölffingerdarm) zu scharf treffen. Damit das nicht passiert, gibt die Bauchspeicheldrüse ein basisches Sekret mit dem pH-Wert von 8,0 ab, womit der pH-Wert im Darm in weniger ätzende Gefilde gebracht wird. Dadurch wird der Seite | 8 Zwölffingerdarm in die Lage versetzt, die Verdauung weiter fortzusetzen, damit die vollständig aufgeschlossene Nahrung später über die Wände des Dünndarms in die konkrete Nährstoffversorgung des Körpers übertreten kann. Der Dickdarm braucht es sauer Eine unausgewogene Ernährung und immer öfter auch die allzu unbekümmerte Einnahme von Antibiotika sorgen dafür, dass das Milieu im Dickdarm, der einen sauren Bereich haben muss, ungünstig in Richtung basisch verschoben wird. Hier haben sich Präparate mit rechtsdrehender Milchsäure sowie präbiotische Ballaststoffe (Inulin) bestens bewährt. Wer es mag und verträgt, kann seiner Verdauung auch mit milchsauer vergorenen Lebensmitteln einen großen Gefallen tun. Oder das berühmte „Katerfrühstück“, bestehend aus Rollmops und sauren Gurken, nicht nur nach durchzechten Nächten genießen. Die Milchsäure senkt den Darm-ph-Wert und verhindert durch Ansäuern des Darmmilieus die Aufnahme des giftigen Ammoniaks aus dem Darm, entzieht es dem giftigen Kreislauf und fördert die Ausscheidung von Ammoniumsalz. Der belebende Effekt von sauren Lebensmitteln wird übrigens auch bei dem traditionellen „Katerfrühstück“, das aus sauren Heringen und sauren Gurken besteht, ausgenutzt. Die moderne Ernährung macht müde und den Körper „sauer“ Das Grundproblem unserer modernen Kost ist, dass sie zu viele Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße enthält, also insgesamt eine zu hohe Energiedichte aufweist. Die Kohlenhydrate werden in Traubenzucker umgewandelt, der in der Zelle zur Energiegewinnung verbrannt werden sollte. Die Zellen aber entwickeln als Schutz vor der Zuckerflut eine Insulinresistenz, die im Vorfeld von Diabetes mellitus immer auftritt. Der Zucker, vor dem sich die Zelle schützt, staut sich zurück bis ins Blut und führt zu hohen Blutzuckerwerten. Durch unsere moderne fleischreiche Ernährung (Eiweiß) und den Missbrauch von Antibiotika ist der Dickdarm bei den meisten Menschen zu basisch, während der restliche Körper unter der Säurelast leidet, die eine proteinreiche Ernährung nachweislich mit sich bringt. Ähnlich verhält es sich mit den Fetten. Lähmen wir unseren Stoffwechsel durch ein krankes, basisches Darmmilieu, brauchen wir uns über Fettleber und Fettpolster nicht zu wundern. Durch den negativen Einfluss auf die Darmflora ermüdet auf Dauer die Leber – durch die Alkalisierung des Magen-Darm-Takts fördern wir verstärkt die AmmoniakProduktion. Seite | 9 Sekretorisches IgA (sIgA) Für einen effektiven Schleimhautschutz ist eine ausreichende sIgA-Produktion wichtig. Jeden Tag sondert der Mensch zwischen 5 und 15 g sIgA an den Schleimhäuten ab: Tränenflüssigkeit, Muttermilch, Speichel, der Schleim der Bronchien, des Urogenital- und des Magendarmtrakts enthalten das Immunglobulin. sIgA bindet an Bakterien oder Viren, die in den Magendarmtrakt oder die Bronchien eingedrungen sind; anschließend transportieren die Peristaltik des Darms und das Flimmerepithel der Bronchien das sIgA samt gebundenen Krankheitserregern ab. Das im Stuhl gemessene sIgA vermittelt einen ersten Überblick über den aktuellen Funktionszustand des darm-assozierten Immunsystems. Gleichzeitig ist sIgA mitverantwortlich für einen kontrollierten Stofftransport durch die Mukosa. Verminderte sIgA Gehalte gehen oft einher mit erhöhter Schleimhautpermeabilität. Verminderte sIgA-Konzentrationen im Suhl treten auf bei: - Erkrankungen des allergischen Formenkreises (Nahrungsmittelunverträglichkeit) - Erhöhte Infektanfälligkeit - Immunsuppression - Darmmykosen Erhöhte sIgA-Konzentrationen im Stuhl deuten dagegen auf Abwehrreaktionen im Bereich der Darmschleimhaut hin. Calprotectin Kommt es bei entzündlichen und neoplastischen Darmerkrankungen zu einer Störung der Barrierefunktion der Darmschleimhaut, treten vermehrt Granulozyten durch die Darmwand ins Darmlumen über und setzen Calprotectin frei. Dieses ist dann im Stuhl in erhöhter Konzentration nachweisbar. Dabei korreliert die Calprotectin-Konzentration mit der Anzahl der infiltrierenden Granulozyten im Darm und spiegelt damit die Aktivität des entzündlichen und/oder neoplastischen Prozesses wider. Interpretation erhöhter Werte: • Colitis ulcerosa – chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED) • Darminfektionen • Enteropathien (Darmerkrankungen) durch nicht-steroidale Antirheumatika • Divertikulitis – Erkrankung des Dickdarmes, bei der sich in Ausstülpungen der Schleimhaut (Divertikel) eine Entzündung bildet • Morbus Crohn – chronisch entzündliche Darmerkrankung • Mukoviszidose (zystische Fibrose) – genetisch bedingte Erkrankung, bei der es zur Produktion von zu zähem Schleim, vor allem in der Lunge und im Magen-DarmTrakt kommt Seite | 10 • Rheumatoide Arthritis (entzündliche Multisystemerkrankung, die sich meist in Form einer Entzündung der Gelenkinnenhaut, die die Gelenkflüssigkeit produziert) manifestiert In der Primärdiagnostik begründen erhöhte Calprotectin-Werte den Verdacht auf eine entzündliche Darmerkrankung und damit die Notwendigkeit einer weiteren differentialdiagnostischen Abklärung z. B. durch invasive Verfahren wie Koloskopie und/oder mikrobiologische bzw. laborchemische Verfahren. Wie bringen wir den Darm aber nun wieder ins Gleichgewicht? Wir leben in der heutigen Zeit in einer Überflussgesellschaft. Die meisten von uns essen oft und viel und wollen sehen, was auf dem Teller liegt. Das Auge isst ja bekanntlich mit. Was allerdings vom Essen übrig bleibt, sehen wir uns nicht so gern an. Der Darm und die Verdauung führen regelrecht ein Schattendasein. Durch schädigende Umwelteinflüsse, Fehlernährung, negativen Stress und Einnahmen von Medikamenten ist der menschliche Darm in vielen Fällen nicht mehr in der Lage, seine wichtigsten Funktionen aufrechtzuerhalten. Viele Menschen leiden an Verdauungsbeschwerden, wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Bauchkrämpfen. Sie nehmen diese Symptome meist einfach so hin, obwohl sie deutlich zeigen, dass die Darmgesundheit zu wünschen übrig lässt. Eine Darmfloraanalyse (Untersuchung einer Stuhlprobe im Labor) ermöglicht es, krankhafte Veränderungen der Darmflora festzustellen. Diese können anschließend zielgerichtet durch eine mikrobiologische Therapie und Immunregulation erfolgreich behandelt werden. Haben Sie weitere Fragen? Ich berate Sie gern. Eine gute Gesundheit wünscht Ihnen Naturheilpraxis Birgit Schön Seite | 11