Prüfung von Hypothesen nach Hager

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Prüfung von Hypothesen nach Hager (2000)
Wirksamkeitshypothese:
Kognitive VT bewirkt bei depressiven Störungen eine
Reduktion der depressiven Symptomatik
Wirksamkeitsunterschiedshypothese:
Kognitive VT reduziert bei einer depressiven Störung
die depressive Symptomatik wirksamer als eine NichtBehandlung
Anfangsbedingungen: (z.B. Identifikation der
Personengruppe für die das Programm gilt)
Transfer von der wissenschaftlichen
(inhaltlichen) Hypothese zur operationalen
Hypothese (OH)
Für abstrakte Konstrukte -> beobachtbare
Indikatoren (Operationalisierung)
Hintergrundwissen und Hilfshypothesen,
dass mit der gewählten Operationalisierung die
Konstrukte angemessen abgebildet werden; z.B.:
- Mit DSM-IV Major Depression reliabel und valide
erfasst wird.
- BDI Intensität der depressiven Störung reliabel und
valide abbildet (sensitiv für Veränderung,
retrospektive Selbstbeschreibung angemessener
Indikator ist)
- Gegenbeispiel Diagnose von Panikstörung, bei
retrospektiver Befragung:
Patienten überschätzen im Rückblick, die Häufigkeit,
Dauer und Schwere von Panikattacken (Margraf).
Physiologische Symptomatik entspricht nicht der
subjektiven Wahrnehmung
Versuchsplan
Konkrete Randbedingungen der Untersuchung
(Erhebungszeitpunkte, Anzahl Vergleichsgruppen)
Beim Transfer auf die nächst tiefere Ebene jeweils
zu beachten (Hager, 2000):
Ableitungsvalidität
• Adäquatheit:
Art der Beziehung wird auf die nächste Ebene
transferiert (ungerichtete oder gerichtete
Hypothese)
• Erschöpfendheit:
Informationsverlust bei der Übertragung auf die
nächste Ebene soll auf ein Minimum beschränkt
werden
Festlegen der Entscheidungsregel bei mehreren
Teilvorhersagen
• strenges Kriterium: alle Teilvorhersagen treffen
gleichzeitig zu
• wohlwollendes Kriterium: es genügt, wenn eine
Teilvorhersage zutrifft
Operationale Hypothese -> Statistische Vorhersage
Aussagen gelten jetzt für den „hypothetischen,
durchschnittlichen Patienten“
Statistische Vorhersage bezieht sich ausschliesslich auf
statistische Kennwerte. Welche statistischen Kennwerte
entsprechen der OH (z.B. Prozentanteile, Mittelwerte,
Varianzen, Korrelationen)?
Hintergrundwissen und Hilfshypothesen über das
Skalenniveau u. Verteilung von Daten (z.B.
Normalverteilung)
Entscheidungsregel wird übertragen
Ableitungsvalidität wird übertragen
Statistischen Vorhersagen -> statistische Tests
Planung der Tests
Kontrolle der Determinanten
Dichotomes Entscheidungskriterium für jeden einzelnen
Test:
a) Beibehaltung der H0 und Zurückweisung der H1
b) Zurückweisung der H0 und Annahme der H1
Wirksamkeitshypothese:
Kognitive VT bewirkt bei depressiven Störungen eine
Verbesserung der Symptomatik
Operationale Wirksamkeitshypothese:
Patienten mit einer Major Depression (DSM-IV), die
mit kognitiver VT (nach Beck) behandelt wurden, haben
am Ende der Behandlung (Post-Messung) deutlich
geringere Scores im BDI als vor der Behandlung (PräMessung).
Statistische Vorhersage
Der Mittelwert des BDI-Scores der Post-Messung ist
kleiner als der Mittelwert des BDI-Scores der PräMessung
Statistische Testhypothese
H0: μ Post ≥ μ Prä
H1: μ Post < μ Prä
Wirksamkeitsunterschiedshypothese:
Kognitive VT ist bei depressiven Störungen wirksamer
als eine Nicht-Behandlung
Operationale Wirksamkeitsunterschiedshypothese:
Patienten mit einer Major Depression (DSM-IV), die
mit kognitiver VT (Beck) behandelt wurden, haben am
Ende der Behandlung deutlich geringere Scores im BDI
als Patienten in der Wartekontrollgruppe
Statistische Vorhersage
In der KVT-Gruppe (KVT) ist der Mittelwert des BDIScores kleiner als in der Wartekontrollgruppe (WKG)
Statistische Testhypothesen
H0: μ KVT ≥ μ WKG
H1: μ KVT < μ WKG
Zwei simultane
Wirksamkeitsunterschiedshypothesen:
Kognitive VT ist bei einer depressiven Störungen
wirksamer als eine Nicht-Behandlung
und
nicht weniger wirksam als eine medikamentöse
Behandlung
Operationale Wirksamkeitsunterschiedshypothesen:
Patienten mit einer Major Depression (DSM-IV), die
mit kognitiver VT (Beck) behandelt wurden, haben am
Ende der Behandlung deutlich geringere Scores im BDI
als Patienten in der Wartekontrollgruppe
und
Patienten, die mit kognitiver VT (Beck) behandelt
wurden, haben am Ende der Behandlung keine höheren
Scores im BDI wie Patienten, die medikamentös
behandelt wurden (Imipramim)
Statistische Vorhersagen
SV1: In der KVT-Gruppe ist der Mittelwert des BDIScores kleiner als in der Wartekontrollgruppe
SV2: In der KVT-Gruppe ist der Mittelwert des BDIScores nicht grösser als in der medikamentös
behandelten Gruppe (MG)
Statistische Testhypothesen
Univariater F-Test:
H0: μ1 = μ2 = μ3.
H1: μi ≠ μi´
Die Indizes kennzeichnen die verschiedenen Gruppen:
1 = KVT, 2 = WKG, 3 = MG
Der Indizex i bezeichnet eine der drei Gruppen
F-Test ist Omnibustest, der die statistischen
Vorhersagen nicht angemessen prüft.
-> Verletzung der Ableitungsvalididtät
Im Vorfeld geplante einseitige Kontraste entsprechen
den statistischen Vorhersagen:
H0.1: μ KVT ≥ μ WKG
H1.1: μ KVT < μ WKG
H0.2: μ KVT ≤ μ MG
H1.2: μ KVT > μ MG
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