Magnetismus Magnetresonanztomographie (MRI) Magnetismus ist eine fundamentale Eigenschaft der Materie. Magnetfeld N Feldlinien Abstossung Einheit: Tesla (T) (1 Tesla = 10 000 Gauss) Dipol Anziehung (H) magnetische Flussdichte („Feldstärke”), (B) S Magnetische Wechselwirkung magnetische Feldstärke Erdmagnetismus BErde ≈ 20 µT Magnetische Eigenschaften der Materie Elektromagneten Magnetische Suszeptibilität χ m ist ist eine Materialeigenschaft (lat. susceptibilis „Übernahmefähigkeit“), welche die Fähigkeit der Magnetisierung in einem externen Magnetfeld angibt. Stromdurchflossene Spule: M = χm H B Sie ist eine Proportionalitätskonstante, das Verhältnis von Magnetisierung M zu magnetischer Feldstärke H. homogenes Feld Diamagnetische Materialien haben das Bestreben, das Magnetfeld aus ihrem Innern zu verdrängen. Sie magnetisieren sich gegen die Richtung eines externen Magnetfeldes, folglich ist die Suszeptibilität negativ. Der Wertebereich geht von −1 bis unendlich, wobei negative Werte eine Magnetisierung entgegen dem äusseren Magnetfeld bedeuten. magnetische Merkmale der Elektronenhülle und des Atomkerns analytische Methoden (keine räumliche Auflösung) Dia−, χ m < 0 Paramagnetische Materialien magnetisieren sich in einem externen Magnetfeld so, dass sie das Magnetfeld in ihrem Innern effektiv verstärken. Para−, χ m > 0 Ferromagnetische Materialien haben magnetische Ordnung. Ferro−, χ m >> 0 paramagnetische Resonanz oder Elektronenspin-Resonanz Kernspinresonanz oder Magnetresonanz Electron Paramagnetic Resonance, EPR oder Electron Spin Resonance, ESR Nuclear Magnetic Resonance, NMR räumliche Auflösung Magnetresonanztomographie (MRT), Kernspintomographie Magnetic Resonance Imaging, MRI Der Spin: der Eigendrehimpuls des Elementarteilchens, eine der prinzipiellen physikalischen Eigenschaften des Teilchens (z. B. Masse, elektrische Ladung, Dimensionen) jeder Kern mit ungerader Massenzahl hat einen Kernspin das Spinmoment (=Eigendrehimpuls, bezeichnet mit L) ist gequantelt: L = I (I + 1) Kreiselmodell h , 2π I: resultierende Kernspin-Quantenzahl A und Z gerade (z.B. 168O oder 126C): N S Magneten im Körper Nukleonen (Protonen und Neutronen) besitzen Eigendrehimpuls (Spin) und magnetisches Dipolmoment. Wenn die Anzahl der Protonen und/oder Neutronen in einem Atomkern ungerade ist, dann besitzt der Atomkern auch magnetisches Dipolmoment. z.B. 1H, 13C, 15N, 19F, 23Na, 31P, ... A gerade, Z ungerade (z.B. 21H): I=0 I=1 (ganze Zahl) A ungerade (Z gerade oder ungerade) (z.B. 11H oder 136C): I=½ (ein ungerades Vielfaches von ½) Atomkerne mit magnetischem Moment ohne ausseres Magnetfeld. Die unausgerichteten magnetischen Dipole der einezelnen Kernspins neutralisieren sich. Atomkerne mit magnetischem Moment mit äusserem Magnetfeld. Unter Einwirkung des Feldes B0 richten sich die magnetisce Dipole parallel oder antiparallel aus. Die parallele Ausrichtung wird, da energieärmer, etwas häufiger eingenommen und bewirkt so eine Nettomagnetisierung M. Präzession Grunderscheinungen: Ordnung Atomkern in Magnetfeld. Wie ein rotierender Kreisel zu taumeln beginnt, wenn er angestossen wird, führen Protonen in Magnetfeld dieselbe Art von Bewegung aus. Sie wird als Präzession bezeichnet. Präzession ist eine periodische Bewegung: B0 Längsmagnetisierung Ordnung durch ein äusseres Magnetfeld Energiezustände antiparallel ∆E = Larmor-Frequenz parallel f0 = γ B0 , γ : gyromagnet ische Konstante Grunderscheinungen: Anregung B z.B.: Boltzmann-Verteilung! h γ B0 2π B≈1T ∆E ≈ 3 ·10–26 J Grunderscheinungen: Relaxation B B B spontan ∆E Anregung Relaxation Quermagnetisierung kurzzeitige (~ 3 ms) Bestrahlung mit Radiowellen (fR) Resonanzabsorption f0 = fR ∆E = h ⋅ f z.B.: fR ≈ 45 MHz (Radiofrequenz) λ ≈ 6,6 m (Kurzwellen) Zeitlicher Ablauf der Relaxation: Emission HF-Radiowellen Intensität (I) I Relaxationszeit (τ) t Messung der Nettomagnetisierung (Relaxationssignal) T1 Relaxation: expontentielle Zunahme der LängsMagnetisierung nach Abschalten des Radiofeldes (vgl. Aufladungsvorgang im RC-Kreis) T2 Relaxation: Abnahme der Quermagnetisierung, Dephasierung (vgl. Entladungsvorgang im RC-Kreis) Gewebedarstellung: Protonendichte Wichtung T1-Wichtung, T2-Wichtung T1-gewichtet T2-gewichtet Signalreich Fett Liquor, Ödeme, Flüössigkeit Intermediär Knochenmark, Fett, Knochenmark Muskulatur Signalarm Liquor, Ödeme, Muskulatur, Verkalkungen Flüssigkeit Messprinzip der MRI ] HF-Radiowellen sind emittiert vom Körper nach kurzzeitiger Anregung. I und t der Strahlung werden gemessen. ] Die emittierte Intensität (I) ist proportional zur Protonenkonzentration. ] Die Relaxationszeit (τ) ist charakteristisch für die Struktur der Umgebung. Bei der Bildherstellung sind die räumliche Verteilung von I und t kombiniert benutzt. MRI Bilder Technik der MRI B Geschichte der MRI ] Körper im starken Magnetfeld (Gradientenfeld mit Elektromagnet) x Resonanz ] Anregung von Protonen durch kurzzeitige Bestrahlung mit Radiowellen Resonanzabsorption nur bei einem Querschnitt in einer kleinen Volumeneinheit ] Emission von Protonen bei Relaxation wird gemessen mit einer Empfängerspule I und τ werden bestimmt 1946, Felix Bloch und Edward Purcell: Atomkerne absorbieren und emittieren HF-Radiowellen 1952: Nobel-Preis Bloch ] 1971: erste Tumor-Lokalisation ] 1973: NMR ist empfohlen für Abbildung ] 1977: erster klinische MRI-Scanner ist patentiert ] Wiederholung der Schritte 2 und 3 für weitere Volumeneinheiten in dem Querschnitt — Abtasten ] 1990: Entdeckung des BOLD-Effektes (blood oxygen level dependent signal) ] Bildherstellung des Querschnittes ] 1992: erste fMRI-Bilder Vorteile und Nachteile der MRI Vorteile ] keine Schädigung ] gute Ortsauflösung ] gute Gewebskontraste Nachteile ] teuer ] eventuell KlaustrophobieSymptome Das Gerät 4T Magnet RF-Spule Gradientenspule (innen) Purcell Magneten Supraleitender Magnet (Luftspule) Vorsicht! starkes Magnetfeld! keine ferromagnetische Materialien fMRI — funktionale Kernspintomographie Oxyhämoglobin und Deoxyhämoglobin haben unterschiedliche magnetische Eigenschaften: Oxyhämoglobin: diamagnetische Eigenschaften Deoxyhämoglobin: paramagnetische Eigenschaften fMRI-Bild projiziert auf ein anatomisches MRI-Bild