Ernährung - allgemein (zusammengestellt aus Sendungen im NDR) Stand vom 25. November 2009 Vitamintabletten Frühjahrsputz für Körper und Seele Tiefkühlköst Koffein: Aufputschmittel Entschlacken und entgiften. Fasten Cholesterin Geschmacksverstärker Brot Gute Laune durch Essen Säure-Basenhaushalt Vitamin-D-Mangel Lichteinfluss Fettsucht Metabolisches Syndrom Fertiggerichte aus dem Kühlregal Beauty Food Obst und Gemüse Suppen Essen gegen Rheuma Essen gegen Osteoporose Vergiftung durch Diätpillen Grillen, Braten und Backen Fruchtzucker macht dick Salz ist gesund Gesunde Eier Küchenirrtümer Nahrungsmittelunverträglichkeit Speisen für ein gesundes Herz Wein 1 2 3 3 4 5 5 6 7 8 9 9 9 10 12 12 13 13 14 15 16 16 17 18 19 20 20 22 22 Vitamintabletten – welche Extras sind gesund ?: Ob in Apotheken, Drogerien oder Supermärkten: Vitaminpräparate sind überall und ohne Rezept erhältlich. Der Gesundheit und Schönheit sollen die künstlichen Vitamine zuträglich sein und auch im Kampf gegen das Altern helfen. Wer sich etwas Gutes tun möchte, greift daher heutzutage vermehrt zu den scheinbaren Alleskönnern. Gut 1,3 Milliarden Euro geben deutsche Verbraucher jährlich für Nahrungsergänzungsmittel aus. Doch Mediziner warnen jetzt: Die vermeintlichen Fitmacher in Pillenform sind nicht so harmlos, wie bislang gedacht. Wer täglich künstliche Zusatz-Vitamine schluckt, hat schnell eine Überdosis im Blut. Und das kann gefährlich sein. Studien haben gezeigt, dass beispielsweise hohe Mengen an Vitamin A zu Haarausfall führen und die Knochen schädigen können. Zu viel Vitamin C kann Nierensteine verursachen und in machen Fällen gar das Herz schädigen. Beta-Carotin steht sogar im Verdacht, bei Rauchern das Lungenkrebsrisiko zu erhöhen. Bei vielen Nahrungsergänzungsmitteln sind die empfohlenen Tagesdosen für die einzelnen Vitamine überschritten. Zudem enthalten sie auch Spurenelemente und Mineralstoffe, die in Seite 1 von 22 größeren Mengen die inneren Organe schädigen können. Mit speziellen Vitaminpräparaten für Senioren werden zurzeit besonders ältere Menschen umworben. Dabei sind auch Menschen jenseits der 50 in der Regel nicht stärker von Vitaminmangel bedroht als jüngere. Zusätzliche Vitamine können helfen Doch unabhängig vom Alter kann in manchen Fällen die Einnahme von künstlichen Vitaminen auch sinnvoll sein. Hierbei gilt aber, dass der Vitaminmangel durch einen Arzt exakt definiert und gezielt ersetzt werden sollte. Kombipräparate sind dafür meist ungeeignet. Ist beispielsweise der Vitamin-DGehalt im Blut zu niedrig, können Muskelschwäche oder auch Knochenschwund (Osteopenie) die Folgen sein. Etwa vier Millionen Deutsche haben gar eine fortgeschrittene Osteoporose. Meist leiden Frauen unter den instabilen Knochen, und oft bleibt die Erkrankung bis zum ersten Knochenbruch unbemerkt. Die Einnahme von Kalzium und Vitamin D kann hier helfen. Folsäurepräparate werden in der Schwangerschaft besonders empfohlen. Allgemein gilt: Vitamine sind lebenswichtig. Doch Vitamintabletten sollten nur für die Behandlung von Mangelzuständen eingesetzt werden. Vor einer dauerhaften Einnahme empfiehlt es sich, den Arzt um Rat zu fragen. Der gesündeste Vitaminlieferant ist übrigens eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse. Denn dabei werden auch sekundäre Pflanzenstoffe aufgenommen, die der Gesundheit zusätzlich gut tun. Durch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und bei Sonnenlicht wird die körpereigene Vitamin-D-Produktion angeregt. Frühjahrsputz für Körper und Seele: Fasten Fasten gilt heute als Frühjahrsputz für Körper, Geist und Seele. Unter Ernährungswissenschaftlern ist das Fasten allerdings umstritten. Die im Vordergrund stehende "Entschlackung" ist wissenschaftlich zweifelhaft. Schlacken sind angeblich Abfallprodukte des Stoffwechsels, die sich im Körper ablagern und Krankheiten verursachen können. Experten weisen jedoch darauf hin, dass Endprodukte des Stoffwechsels über die Nieren, Darm, Lunge und die Haut ausgeschieden werden . Schroth-Kur und Heilfasten Mittlerweile werden viele verschiedene Formen des Fastens unterschieden. Die sogenannte SchrothKur wurde nach dem schlesischen Fuhrmann Johann Schroth benannt. Sie schreibt einen Wechsel von Trocken- und Trinktagen vor. An den Trockentagen werden lediglich Vollkorn- und Knäckebrot, Trockenobst oder Haferflockenbrei verzehrt. Auf eine Flüssigkeitsaufnahme wird verzichtet. An den Trinktagen werden dagegen ein bis zwei Liter Frucht- und Gemüsesäfte sowie Wein aufgenommen. Beim Heilfasten wird auf jegliche Nahrungsaufnahme verzichtet. Um das Köpergewicht nachhaltig zu reduzieren ist Fasten ungeeignet, denn der totale Verzicht auf Nahrung löst im Körper eine StressReaktion aus: Der Energieverbrauch wird gedrosselt und Fettspeicher konserviert. Die Gegenregulation des Körpers führt eher zu einer Gewichtszunahme. Zum schnellen Energiegewinn während der Nahrungskarenz werden körpereigene Eiweiße aus der Muskulatur mobilisiert. Herzrhythmusstörungen, Muskelkrämpfe und Kreislaufstörungen mit Schwindelanfällen können die Folge sein. Auch die Nieren werden unter einer Nulldiät stark belastet. Nierensteine und Gichtanfälle können die Folge sein. Alternative zum Fasten Regelmäßige körperliche Bewegung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie dem Verzicht auf fettreiche Nahrungsmittel, Alkohol und Nikotin sind nicht nur gesünder und günstiger als Fasten, sie haben auch einen nachhaltigeren Effekt. Nichtsdestotrotz kann der Neustart ins Frühjahr als Anlass für eine andere Art des Frühjahrsputzes genutzt werden. Gründliches Aufräumen und Ausmisten schafft neben äußerer auch innere Ordnung Seite 2 von 22 und Platz für Neues. Viele Gegenstände, die schon lange im Keller, auf dem Boden oder in Schubladen liegen werden weder vermisst noch gebraucht. Dennoch haften an ihnen Erinnerungen vergangener Zeiten. Beim Entrümpeln geht es auch darum Endpunkte zu akzeptieren und Abschiede zu ertragen. Wann ist Tiefkühlkost gesund ? Pommes frites, Speiseeis, Erbsen, Spinat, Rosenkohl oder Fisch - die Palette der angebotenen Tiefkühlkost im Handel ist umfangreich. Rund 35 Kilogramm Tiefgefrorenes lässt sich jeder Bundesbürger im Jahr schmecken. Nicht nur die bequeme und oft auch preiswerte Zubereitung, sondern insbesondere der hohe Nährstoffgehalt macht Tiefgefrorenes so beliebt. Sog. frische Produkte werden meist unreif geerntet und verlieren auf dem langen Transportweg zum Endverbrauchern einen Großteil ihrer wertvollen Inhaltsstoffe. Tiefkühlprodukte werden dagegen reif geerntet und sofort verarbeitet. Durch den Vorgang des Blanchierens (kurzes Vorgaren in heißem Wasser) werden spezielle Enzyme inaktiviert, die für den Abbau von Vitamin C und anderen Nährstoffen verantwortlich sind. Anschließend wird das Gemüse bei minus 18 Grad Celsius schockgefrostet. Das konserviert die wertvollen Inhaltsstoffe. Studien haben gezeigt, dass frischer Spinat bei Lagerung im Kühlschrank nach zwei Tagen bereits 30 Prozent seines Vitamin-C-Gehaltes verliert. Bei Zimmertemperatur sind es sogar 100 Prozent. Im tiefgefrorenen Zustand enthält er nach acht Monaten immerhin noch 80 Prozent seiner Vitalstoffe. Im Schnitt lassen sich Obst und Gemüse bei minus 18 Grad Celsius zwölf bis 24 Monate ohne Qualitätsverlust lagern. Auch Fisch eignet sich besonders gut als Tiefkühlware. Noch an Bord des Fangschiffes wird er ausgenommen, entgrätet, filetiert und tiefgefroren. Die wertvollen Omega-3-Fettsäuren bleiben so optimal erhalten. Tipps zur Zubereitung und Lagerung Damit bei der Zubereitung von Tiefgefrorenem auch alle Nährstoffe erhalten bleiben, gilt es einiges zu beachten: Tiefkühltruhen sollten bei einer Temperatur von minus 18 Grad sauber und frei von Eisverkrustungen sein. Verfärbungen von Plastikfolien oder gar der Lebensmitteln selbst sowie Eiskristalle innerhalb der Verpackung deuten auf Gefrierbrand und damit eine Unterbrechung der Kühlkette hin. Die Ware sollte deshalb beim Kauf laut Hersteller immer noch einige Monate haltbar sein, das garantiert optimale Frische. Tiefkühlkost sollte immer am Ende eines Einkaufs in den Einkaufswagen gelegt werden, denn die Ware darf nicht antauen. Im Sommer sollte der Weg in die heimische Kühltruhe nicht länger als zehn Minuten dauern, im Winter liegt der Richtwert bei 30 Minuten. Wird die Kühlkette unterbrochen, kann die Ware auftauen, die Temperatur steigt und Bakterien beginnen, sich zu vermehren. Beim erneuten Einfrieren werden die Bakterien nicht abgetötet, so dass sie beim Verzehr Infektionen auslösen können. Bei Lagerung und Zubereitung sollte man sich unbedingt an die Hinweise auf der Verpackung halten. Gemüse darf nicht aufgetaut, sondern sollte noch im tiefgefrorenen Zustand gegart werden. Fleisch und Fisch aus der Tiefkühltruhe eignen sich besonders für Menschen mit Magen-, Darm- und Nierenproblemen. Durch das Tiefgefrieren werden schwer lösliche Eiweißverbindungen aufgeschlossen und sind damit für den Körper leichter verwertbar. Fisch und Fleisch müssen vor der Zubereitung aufgetaut werden. Dabei muss die angegebene Auftauzeit eingehalten werden. Nehmen Sie die Ware aus der Packung und tauen Sie sie im Kühlschrank auf, nicht bei Zimmertemperatur oder gar auf der Heizung. Wer diese Hinweise beachtet, kann sich vor allem im Winter mit Tiefkühlkost abwechslungsreich und gesund ernähren. Koffein: Aufputschen mit Kaffee und Tee Kaffee, Tee und Cola sind die bekanntesten Koffeinlieferanten. Aber auch in Bitterschokolade ist Koffein enthalten. So enthält eine Tasse Filterkaffe etwa 80 Milligramm, ein Espresso 60 Milligramm, eine Tasse Tee 50 Milligramm, ein Energy-Drink 80 Milligramm und eine Dose Cola etwa 40 Milligramm Koffein Wie reagiert der Körper auf Koffein ? Die anregende Wirkung des Koffeins beruht auf seiner Ähnlichkeit mit dem körpereigenen Botenstoff Adenosin. Dieser entsteht als "Abfallprodukt" aus dem Stoffwechsel von Nervenzellen. Seine Aufgabe Seite 3 von 22 ist es, die Aktivität von Nervenzellen zu reduzieren, um das Gehirn vor einer Überanstrengung zu bewahren. Dazu bindet es an spezielle Rezeptoren der Nervenzellen. Da Koffein dem Adenosin sehr ähnlich ist, blockiert es diese Rezeptoren, ohne sie jedoch zu aktivieren. Folge: Das Gehirn arbeitet weiter auf Hochtouren. In normalen Dosen (ein bis zwei Tassen Kaffe pro Tag) wirkt Koffein daher anregend. Es steigert die Aufmerksamkeit um bis zu 30 Prozent, verdrängt Müdigkeit und aktiviert das Kurzzeitgedächtnis. Die Wirkung setzt nach etwa 15 Minuten ein und kann bis zu sechs Stunden anhalten. Der Körper entwickelt jedoch schnell eine Toleranz gegenüber Koffein, indem er neue Adenosinrezeptoren bildet. Daher schwächt sich seine anregende Wirkung bei regelmäßigem Genuss ab. Neueren Studien zufolge soll Koffein das Risiko reduzieren, an Parkinson zu erkranken, indem es die Freisetzung des Botenstoffes Dopamin in den Nervenzellen des Gehirns fördert. Schwangere sollten in den ersten fünf Monaten auf den Genuss von Koffein verzichten, da es das Risiko von Fehlgeburten erhöht. Auch die Kosmetikindustrie nutzt die Wirkungen des Koffeins. So haben Studien gezeigt, dass hochdosiertes Koffein in Shampoos das Haarwachstum anregen kann. Da Koffein außerdem das Hautgewebe entwässert und ein fettspaltendes Enzym aktiviert, wird es zur Behandlung von Orangenhaut eingesetzt. Entschlacken und entgiften Fasten gilt heute als Frühjahrsputz für Körper, Geist und Seele. Unter Ernährungswissenschaftlern ist das Fasten allerdings umstritten. Die im Vordergrund stehende "Entschlackung" ist wissenschaftlich zweifelhaft. Schlacken sind angeblich Abfallprodukte des Stoffwechsels, die sich im Körper ablagern und Krankheiten verursachen können. Experten weisen jedoch darauf hin, dass Endprodukte des Stoffwechsels über die Nieren, Darm, Lunge und die Haut ausgeschieden werden. Schroth-Kur und Heilfasten Mittlerweile werden viele verschiedene Formen des Fastens unterschieden. Die sogenannte SchrothKur wurde nach dem schlesischen Fuhrmann Johann Schroth benannt. Sie schreibt einen Wechsel von Trocken- und Trinktagen vor. An den Trockentagen werden lediglich Vollkorn- und Knäckebrot, Trockenobst oder Haferflockenbrei verzehrt. Auf eine Flüssigkeitsaufnahme wird verzichtet. An den Trinktagen werden dagegen ein bis zwei Liter Frucht- und Gemüsesäfte sowie Wein aufgenommen. Beim Heilfasten wird auf jegliche Nahrungsaufnahme verzichtet. Um das Köpergewicht nachhaltig zu reduzieren ist Fasten ungeeignet, denn der totale Verzicht auf Nahrung löst im Körper eine StressReaktion aus: Der Energieverbrauch wird gedrosselt und Fettspeicher konserviert. Die Gegenregulation des Körpers führt eher zu einer Gewichtszunahme. Zum schnellen Energiegewinn während der Nahrungskarenz werden körpereigene Eiweiße aus der Muskulatur mobilisiert. Herzrhythmusstörungen, Muskelkrämpfe und Kreislaufstörungen mit Schwindelanfällen können die Folge sein. Auch die Nieren werden unter einer Nulldiät stark belastet. Nierensteine und Gichtanfälle können die Folge sein. Cholesterin – wie schädlich ist es nach neuestem Stand ? Es hat einen denkbar schlechten Ruf - dabei erfüllt es eine Vielzahl wichtiger Aufgaben in unserem Körpe. Es ist eine fettähnliche Substanz, die jeder im Körper hat und braucht. Sie ist Baustein aller Zellen und Gewebe, unentbehrlich bei der Produktion von Gallenflüssigkeit, Hormonen und Vitamin D. Darüber hinaus unterstützt Cholesterin das Immunsystem und beeinflusst den Gemütszustand. Den Seite 4 von 22 größten Anteil produziert der Organismus selbst, vor allem in der Leber. Zusätzliches Cholesterin nehmen wir über die Nahrung auf. "Gutes" und "schlechtes" Cholesterin Mediziner unterscheiden zwei Arten von Cholesterin: Das "gute" HDL-Cholesterin schützt die Gefäße. Es sorgt in den Blutbahnen für den regelmäßigen Abtransport des "schlechten" LDL-Cholesterins. Ist zu viel LDL-Cholesterin im Blut, lagert es sich an den Gefäßwänden ab. Diese Ablagerungen wachsen über Jahre langsam an und können schließlich das Blutgefäß verstopfen - Herzinfarkt und Schlaganfall drohen. Welche Gefahr ein erhöhter Cholesterinspiegel tatsächlich für das Herz darstellt, hängt von weiteren Faktoren ab. Nikotinkonsum, Bluthochdruck, Übergewicht vor allem mit viel Bauchfett und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko, während gesunde Ernährung und viel Bewegung die Gefahr senken. Ist das schädliche LDL-Cholesterin erhöht, sollte es durch regelmäßige Bewegung, fettreduzierte Ernährung und notfalls auch durch Medikamente, sogenannte Statine, auf einen Wert von unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) gesenkt werden. Cholesterinpatienten sollten tierische Fette wie Butter, Fleisch und Wurst unbedingt meiden. Pflanzenfette hingegen helfen dem Körper, überschüssiges Cholesterin auszuscheiden. Als Faustregel gilt: Je flüssiger das Fett, desto besser. Besonders wertvoll ist Olivenöl - aber auch Raps- und Nussöle helfen dem Körper. Mit der Ernährungsumstellung alleine gelingt oft nur eine zehnprozentige Senkung des LDL-Wertes. Aber die gesündere Ernährung beeinflusst auch Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und eine Vorform der Zuckerkrankheit (Prädiabetes). Außerdem bleiben die Gefäßinnenwände geschmeidig. Zusätzlich gibt es spezielle Lebensmittel gegen Cholesterin-Probleme, die eine Senkung bis zu 15 Prozent bewirken können. Sie sollten aber nur in Absprache mit einem Arzt verwendet werden. Erbanlage rechtzeitig prüfen Bei einigen Patienten gelingt es mit Medikamenten und Ernährungsumstellung nicht, den LDL-Wert ausreichend zu senken. In solchen Fällen kann eine regelmäßige Blutwäsche (Apherese) sinnvoll sein. Um das individuelle Risiko des Patienten besser abschätzen und eine effektive Vorbeugung empfehlen zu können, untersuchen Ärzte den Zustand der Halsschlagadern mit Ultraschall, die Zusammensetzung der Blutfette und bei Verdacht auf eine familiäre Fettstoffwechselstörung auch die Erbanlagen. Wird dabei tatsächlich ein defektes Gen gefunden, sollten auch die Kinder und Geschwister des Patienten untersucht werden. Nicht selten ist bereits ein Elternteil der Betroffenen in jungen Jahren an einer solchen Krankheit gestorben. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung einer solchen Stoffwechselstörung ist eine große Chance, weitere Generationen vor Herzinfarkt oder Schlaganfall frühzeitig zu schützen. Risiko Geschmacksverstärker (Glutamat) Glutamat ist die Sammelbezeichnung für Geschmacksverstärker in Lebensmitteln. Künstlich hergestellt wird es unter den Nummern E620 bis E625 vor allem Fertiggerichten, Tütensuppen, Brühwürfeln sowie Chips und Wurstwaren zugesetzt. Dabei ist das Natriumglutamat (E621) der meist verwendete Zusatzstoff. Die Glutaminsäure ist eine Aminosäure, also ein natürlicher Bestandteil eiweißhaltiger Nahrungsmittel wie Käse (insbesondere Parmesan, Gorgonzola und Roquefort), reifer Tomaten, Soja, Pilzen sowie Kuh- und Muttermilch. Als Zusatzstoff in Lebensmitteln ermöglicht Glutamat, teure Rohstoffe einzusparen und trotzdem einen kräftigen Geschmack zu erreichen. In den letzten 40 Jahren hat sich der Absatz von Natriumglutamat weltweit auf etwa 1,5 Milliarden Kilo verachtfacht. Selbst die Hersteller von Bio-Produkten setzen ihren Lebensmitteln Glutamat zu, denn Hefeextrakte, Würze oder Aroma enthalten große Mengen natürlicher Glutamate. Seite 5 von 22 Glutamat ist der Träger des sogenannten Umami-Geschmackes (japansich umami = fleischig, herzhaft, wohlschmeckend). Es handelt sich um eine fünfte Geschmacksqualität neben den bekannten süß, sauer, salzig und bitter. Für diesen Geschmack gibt es einen eigenen Geschmacksrezeptor auf der Zunge. Glutamat irritiert Nervenzellen im Gehirn Experten warnen davor, dass sich durch den übermäßigen Konsum des Einheitsgeschmackes Glutamat die Geschmackswahrnehmung verändert und die Sensibilität für natürliche Aromen von Lebensmitteln verloren geht. Zudem haben Studien an Ratten gezeigt, dass Glutamat den Appetit anregt und so Übergewicht begünstigt. Dabei irritiert es Nervenzellen im Gehirn, die für die Appetitregulation verantwortlich sind. Forscher vermuten außerdem einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Geschmacksverstärkern und der Entstehung von Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Migräne. Nicht zuletzt reagieren einige Menschen besonders empfindlich auf Glutamat. Diese Unverträglichkeit wird auch als "China-Restaurant-Syndrom" bezeichnet und äußert sich durch das Auftreten von Kopfschmerzen, Übelkeit, Unwohlsein bis hin zu juckenden Hautrötungen und Taubheitsgefühlen. Listen mit den künstlich hergestellten E-Nummern und allen Zusatzstoffen bei Lebensmitteln gibt es bei den Verbraucherzentralen. Grundnahrungsmittel Brot Frisches Baguette, herzhaftes Krustenbrot, dunkle Vollkornscheiben, feines Graubrot - 85 Kilogramm Brot isst jeder Deutsche jährlich. Rund 300 verschiedene Brotsorten haben Bäcker hierzulande im Angebot. Brot ist seit Jahrtausenden ein Grundnahrungsmittel und für eine gesunde Ernährung unentbehrlich. Im Brot stecken wertvolle Kohlehydrate, Eiweiß, Mineralstoffe und Vitamine. Kohlenhydrate wirken wie Benzin für den Körper. Ohne sie läuft gar nichts: Kohlenhydrate kurbeln nämlich den gesamten Stoffwechsel an, bringen das Gehirn auf Trab und liefern den Muskeln jede Menge Energie. Außerdem stecken in einer Scheibe Brot viele B-Vitamine. Vitamin B1 ist wichtig für die Konzentration und das Gedächtnis und Vitamin B6 für die Blutbildung. Die wichtigsten Mineralstoffe im Brot sind Kalium, Magnesium und Phosphor. Kalium und Magnesium bringen Muskeln auf Trab und sind gute Stresskiller. Phosphor stärkt Knochen und Zähne. Die meisten Inhaltstoffe stecken in den Randschichten des Korns. In den beliebten Weißbroten sind sie fast nicht mehr vorhanden. Wer sich für den Genuss von Vollkornbrot entscheidet, sollte seinen Magen-Darm-Trakt langsam daran gewöhnen. Empfindliche Menschen können mit Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen auf die ungewohnt vielen Ballaststoffe reagieren. Unterschiedliche Herstellungsmethoden Die Herstellungsmethoden von Brot variieren heutzutage erheblich. Großbäckereien und Backdiskonter verwenden fertige Backmischungen, die oft eine Vielzahl von Zusatzstoffen enthalten. Diese sind im Normalfall für die Gesundheit unbedenklich, können bei Allergikern jedoch Unverträglichkeiten hervorrufen. Sogenannte Slow-Baker halten sich bei der Brotherstellung an traditionelle Vorgaben, verzichten auf künstliche Zusätze und geben dem Teig mehr Zeit zur Reife und Geschmacksbildung. Dabei laufen chemische Prozesse ab, die dem Körper zum Beispiel die Aufnahme von Zink erleichtern. Wer Brot selber backen möchte, sollte sich bei der Auswahl des Mehls an der Typnummer orientieren. Je höher die Zahl, desto dunkler und mineralstoffhaltiger ist das Mehl. Seite 6 von 22 Am besten schmeckt Brot frisch. Damit die Backware lange frisch bleibt, muss sie sorgsam gelagert werden. Feuchtigkeit und Wärme können das Brot schnell schimmeln lassen und an der frischen Luft trocknet es schnell aus. Besonders geeignet sind Behälter aus Ton oder Keramikgefäße mit Luftlöchern. Auch luftdichte Kunststoffbehälter sind empfehlenswert. Der Kühlschrank ist dagegen als Lagerort ungeeignet. Brot aus alten Getreidesorten Im August ist Erntezeit für Getreide. Neben Weizen, Roggen und Gerste werden wieder vermehrt alte Getreidesorten wie zum Beispiel Dinkel und Buchweizen angebaut. Der Dinkel ist die Urform des Weizens. Schon die alten Ägypter kannten ihn. Aufgrund seiner Anspruchslosigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Pilzerkrankungen, eignet er sich hervorragend für den ökologischen Landbau, der auf chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide verzichtet. Dafür benötigen die Körner nach der Ernte jedoch eine besondere Behandlung: Nach dem Dreschen sind die Dinkelkörner von einer Hülle, der sogenannten Fese, umgeben. Bevor die Körner gemahlen werden, entfernen spezielle Maschinen diese Hülle. Dinkel enthält viele Mineralstoffe und wesentlich mehr B-Vitamine als der herkömmliche Weizen. Sein hoher Gehalt an Kieselsäure ist gut für Haut und Haar. Allerdings enthält er auch mehr Gluten als herkömmlicher Weizen. Allergiker sollten daher beim Verzehr von Dinkelprodukten vorsichtig sein. "Pseudogetreide" Buchweizen Buchweizen zählt zur Familie der Knöterichgewächse und wird deshalb auch als "Pseudogetreide" bezeichnet. Da der Buchweizen innerhalb von etwa drei Monaten reift, kann er zweimal im Jahr angebaut und geerntet werden. Er bildet kleine, dunkelbraune Früchte, die an Bucheckern erinnern. Die Körner enthalten doppelt soviel Eiweiß wie herkömmlicher Weizen. Das Backen mit Dinkelmehl und Buchweizen erfordert einige Erfahrung: Dinkel darf nicht zulange geknetet werden, außerdem neigt er dazu trocken zu werden und zu bröseln. Damit Brot mit Buchweizen schön saftig ist, empfiehlt es sich, den Buchweizen vor dem Backen mit Wasser kochen und ausreichend lange quellen lassen. Gute Laune – Glück zum Essen Kann Essen glücklich machen? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler seit Jahren. Abgesehen vom individuellen Geschmacksempfinden sollen bestimmte Lebensmittel das Glücksgefühl steigern. Doch welche Stoffe das genau sind, ist noch nicht eindeutig geklärt. Fest steht: Der Botenstoff Serotonin ist für Glücksgefühle verantwortlich. Damit er ausreichend im Gehirn produziert wird, muss der Körper genügend Tryptophan aufnehmen. Dieser Eiweißbaustein steckt in vielen Lebensmitteln. Aber ob es ausreicht, Quark, Produkte aus Sojabohnen, Weizenkeime, Dinkel und Nüsse zu essen, damit es uns besser geht, ist unklar. Und überhaupt: Wer isst schon einen Becher Quark, wenn er sich schlecht fühlt? Dann doch lieber Schokolade. Aber auch hier sind sich die Experten nicht einig: Die einen meinen, Schokolade enthalte die richtige Kombination aus Kohlenhydraten und hohem Fettgehalt ideal für die Ausschüttung von Serotonin. Andere glauben, das Geschmackserlebnis oder die Seite 7 von 22 Erinnerung an schöne Momente, in denen wir Schokolade gegessen haben, rufe Glücksgefühle hervor. Denn schon Kinder lernen Süßes als Belohnung, also etwas Positives, kennen . Farben und Gerüche stimulieren die Sinne Essen, da sind sich alle einig, kann entspannend wirken und die Sinne stimulieren, durch Farben, Gerüche und frische Zubereitung. Besonders die asiatische Küche ist dafür berühmt: Ein rotes Curry mit Brokkoli, Spinat und Sprossen - dazu exotische Gewürze wie Chili, Zitronengras und Ingwer. Das kann man auch zu Hause ausprobieren: Im Asia-Laden frische Zutaten kaufen und im Mörser zu einer duftenden Currymischung zerstampfen. Und natürlich isst das Auge mit! Auch das kann einen positiven Effekt auf unsere Seele haben. Und noch etwas: Zu zweit isst es sich besser als allein. Man nehme also: Frische leckere Zutaten, nette Gesellschaft und dazu die richtige Atmosphäre - dann kommt das Glück von ganz allein. Säure – Basenhaushalt: Versäuerung Vom Herzinfarkt über Rheuma, Migräne bis hin zu Übergewicht und Haarausfall reichen die angeblichen Folgen einer Übersäuerung des Körpers. Zahlreiche Ratgeber warnen vor krankmachender Übersäuerung und bieten zum Neutralisieren diverse Basen-Präparate an. Die MarketingBotschaft ist eindeutig: Es geht dem Körper nicht so gut, wenn er sauer ist - aber es gibt ja Mittel zum Einnehmen, um die Basen zu stärken. Und wer zu viel Süßes esse, riskiere eine Übersäuerung, die dem Körper schade. Puffersystem schützt den Körper Tatsache ist, dass unser Körper Säuren und Basen in einer Balance hält. Ein ausgeklügeltes Puffersystem sorgt dafür, dass der sogenannte pH-Wert im Blut etwa auf 7,4 - also im leicht basischen Bereich - liegt. Lunge, Leber und Nieren arbeiten dabei eng zusammen, sodass der Körper selbst in Situationen, in denen, wie beim Sport, viel Säure produziert wird, einen vorübergehenden Säureüberschuss sehr schnell wieder ausgleicht. Für gesunde Menschen also kein Problem. Nur schwerste Erkrankungen können dieses System aus dem Gleichgewicht bringen, wenn Organe wie die Lunge oder die Nieren versagen. Dann ist eine intensivmedizinische Betreuung nötig, ebenso wie bei einer lebensgefährlichen Stoffwechselentgleisung. Seite 8 von 22 Die im Handel vielfach angepriesenen Basenprodukte schaden zwar nicht, können den pH-Wert des Blutes aber nicht verändern. Die vielen Basenpräparaten beiliegenden Teststreifen können nur den pH-Wert des Urins messen - und der schwankt beträchtlich, abhängig von den letzten Mahlzeiten. Bei einigen Nierenerkrankungen sollte der Säure-Basen-Haushalt allerdings beachtet werden und bei Nierensteinen kann die Ernährung tatsächlich eine Rolle spielen. Wer Nierensteine hat, sollte daher viel Gemüse, Kartoffeln und Obst essen. Alkohol, Süßigkeiten und Wurst dagegen bilden Säure. Doch auch sie beeinflussen nur den pH-Wert des Urins. Vitamin-D-Mangel Vitamin D ist im Körper für den Einbau von Kalzium und damit für die Stabilität der Knochen verantwortlich. Der Körper kann das Vitamin bedingt selbst herstellen, benötigt dazu aber UV-Strahlung. Bei Sonnenlicht wird unter der Haut ein chemischer Prozess in Gang gesetzt, bei dem der lebenswichtige Baustoff entsteht. Schon lange ist bekannt, dass ein Mangel an Vitamin D zu Knochenschwund und schmerzhaften Knochenbrüchen führen kann. Neueste Studien lassen vermuten, dass die Gefahr für die Gesundheit noch größer ist als bisher angenommen, denn nicht nur die Knochenkrankheiten Osteoporose oder Rachitis können Folgen dieses Vitaminmangels sein. Der Vitamin DMangel scheint auch eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Infektionen, Herz-KreislaufErkrankungen und sogar Krebs zu spielen. Deutschland: Mangel bei 60 Prozent der Erwachsenen Bis zu 90 Prozent dieses lebenswichtigen Vitamins werden mit der UVB-Strahlung des Sonnenlichts vom Körper selbst gebildet. Nur etwa zehn Prozent werden vor allem durch Nahrungsmittel wie Fisch (besonders Hering und Makrele) oder Hartkäse aufgenommen. Doch oft reicht die Vitamin-DVersorgung durch Sonneneinstrahlung und Ernährung nicht aus. In Deutschland leiden über 60 Prozent der Kinder und knapp 60 Prozent der Erwachsenen an Vitaminmangel. Besonders Senioren und Säuglinge gehören zu den Risikogruppen. Experten raten daher, bei einem Mangel 800 bis 1.000 Einheiten künstlicher Vitamin-D-Präparate am Tag einzunehmen. Dies sollte allerdings stets in Rücksprache mit dem Hausarzt geschehen, denn eine Überdosierung kann zu Kalziumablagerungen in Herz, Lunge, Nieren und Gefäßen führen. Präparate, die zum Beispiel in Drogerien oder Lebensmittelläden angeboten werden, haben 200 Einheiten. Hochdosierte Präparate gibt es nur in Apotheken. Bei Kalziumstoffwechselstörungen oder Nebenschilddrüsenerkrankungen sollte von einer Verabreichung von zusätzlichem Vitamin D abgesehen werden . Licht macht Laune Physikalisch betrachtet ist Licht der für das menschliche Auge sichtbare Teil der elektromagnetischen Strahlung. Die Quelle des natürlichen Lichtes ist die Sonne. Durch ihren Einfluss auf den SchlafWach-Rhythmus ist sie der Taktgeber des Lebens. Die Sonne löst zum Beispiel die Produktion und Freisetzung des Hormons Melatonin aus der Zirbeldrüse des Gehirns aus. Normalerweise steigt der Melatonin-Pegel im Körper gegen Abend mit Einsetzten der Dämmerung. Schlafforscher haben nachgewiesen, dass künstliches kaltweißes Licht am Abend die Melatoninausschüttung so verändern kann, dass Einschlafstörungen die Folge sind. Dabei kann die Melatoninproduktion sogar vollständig unterbrochen werden. Weniger schädlich für die Melatoninbildung sind Lampen mit warmweißem Licht. Allerdings sind Lichtquellen mit einem höheren warmweißen Lichtanteil noch nicht entwickelt, wer im Bett Lesen will, sollte seine Lampe dimmen. Seite 9 von 22 Vitamin-D-Bildung durch Sonnenlicht Das Sonnenlicht ist aber auch in ganz anderer Weise wichtig für unseren Körper. Die kurzwelligen UVB-Strahlen sind zuständig für die Bildung von Vitamin D. Es spielt insbesondere bei der Regulierung des Calcium-Spiegels im Blut, beim Knochenaufbau sowie bei der Entwicklung des Nerven- und Muskelsystems eine entscheidende Rolle. Vorstufen des Vitamins, das sogenannte Cholesterol, befinden sich in der Haut. Die Einwirkungen des Sonnenlichts bewirkt dessen Umwandlung in die aktive Form des Vitamin D. Langfristig schützt sich der Körper durch die Bildung des Hautfarbstoffes Melanin vor einer Vitamin-D-Überdosierung. Südeuropäer bilden etwa doppelt soviel Vitamin D wie Nordeuropäer. Osteoporosebedingte Knochenbrüche, Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Multiple Sklerose oder auch Darmkrebs treten in Südeuropa seltener auf. Da der Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen und einem Mangel an Vitamin D erwiesen ist, sollten Nordeuropäer ausreichende Mengen des Vitamins mit der Nahrung oder gegebenenfalls in Form von Vitamin-D-Präparaten zu sich nehmen. Die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegen bei etwa fünf bis zehn Mikrogramm täglich. Besonders reich an Vitamin D sind fetter Fisch (Lachs, Räucheraal oder Sardinen), Avocado, Champignons und Eier. Auch bestimmte Fruchtquarks werden als einzige Lebensmittel mit Vitamin D angereichert. Metabolisches Syndrom Über die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet an Übergewicht und damit nicht genug: In vielen Fällen gesellen sich als Folge hoher Blutdruck, ein erhöhter Blutzuckerwert und ein gestörter Fettstoffwechsel dazu. Wissenschaftler bezeichnen dieses Symptombündel als Metabolisches Syndrom – die Wohlstandskrankheit Nummer eins. Betroffene riskieren schwerwiegende Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus, Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Lebenserwartung ist bei ihnen um einige Jahre verkürzt. Gefahr Bauchfett Doch nicht alle Übergewichtigen sind gleich stark gefährdet. Ärzte haben mittlerweile erkannt, dass vor allem zu viel Bauchfett krank macht. „Rettungsringe“ am Bauch sind also nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern ein wesentlicher Risikofaktor. Außerdem ist viel Bauchfett ein Zeichen dafür, dass sich das Fett bereits um die inneren Organe herum angesammelt hat. Hier wird es zur Zeitbombe, denn es produziert sehr viel mehr Hormone und Botenstoffe als gewöhnliches Unterhautfettgewebe. Diese können den Blutzucker- und Fettstoffwechsel stören und Entzündungsprozesse im Körper fördern, was wiederum die Entstehung von Arteriosklerose und Diabetes mellitus begünstigt. Frühwarnzeichen erkennen Durch regelmäßige Überwachung der Blutzuckerwerte (Risiko ab 5,6 mmol/l nüchtern, ab 7,8 mmol/l zwei Stunden nach dem Essen), Kontrolle des Blutdrucks (Risiko ab 130/85 mmHg) und das Messen des Bauchumfangs lässt sich bei Übergewichtigen bereits eine Gefährdung aufdecken. Besser als die Kontrolle der Blutzuckerwerte ist allerdings der sogenannte orale Glukose-Toleranztest (oGTT). Er zeigt die Entwicklung eines Diabetes schon sehr frühzeitig an, während die Blutzuckerwerte erst deutlich, oft Jahre, später auffällig werden, wenn die Bauchspeicheldrüse sie nicht mehr im Normalbereich halten kann. Beim Bauchumfang gilt die Faustregel: Werden bei Frauen in der Taille mehr als 88 Zentimeter, bei Männern mehr als 102 Zentimeter gemessen, besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für die gefährliche Stoffwechselentgleisung. Viele Betroffene nehmen die Gefahr jedoch erst wahr, wenn der Körper die dauerhaft hohen Blutzuckerwerte nicht mehr ausbalancieren kann und sie Tabletten nehmen oder Insulin spritzen müssen Seite 10 von 22 oder wenn die Herzkrankgefäße bereits so stark verstopft sind, dass schon kleine Anstrengungen zu Atemnot und Brustschmerzen führen. Gewichtsabnahme und körperliche Aktivität entscheidend Doch es gibt zwei Maßnahmen, die das Fortschreiten des metabolischen Syndroms stoppen und sogar Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck zumindest ein Stück weit wieder rückgängig machen können: Gewichtsabnahme und körperliche Aktivität. Bei der Gewichtsreduktion können schon die ersten Kilos viel bewirken: Experten gehen davon aus, dass schon bei einem Kilogramm weniger Körpergewicht der Blutdruck um 2,5/1,5 mmHg sinkt. Der Fettstoffwechsel reagiert ebenfalls sehr schnell auf ein paar Pfunde weniger. Wichtig ist vor allem viel Bewegung. Denn wer durch Sport abnimmt, hat gute Chancen, auch das gefährliche Bauchfett loszuwerden. Vielen fällt es jedoch äußerst schwer, einen über Jahrzehnte angewöhnten Lebens- und Ernährungsstil zu verändern. Hierfür kann es hilfreich sein, sich einer Gruppe anzuschließen oder auch psychologische Hilfen in Anspruch zu nehmen. Nur wer langfristig umschaltet, hat Aussicht auf Erfolg. Übergewicht: Mehr als die Hälfte der Deutschen sind betroffen Flash - DSLFlash - Modem/ISDNWindows Media - DSLWindows Media - Modem/ISDN . Wunderpillen gibt es nicht Unter Umständen können Medikamente die Gewichtsabnahme unterstützen. Sie sollten immer unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, denn sie sind nicht frei von Nebenwirkungen und auch nicht für jeden Patienten geeignet. Das Medikament Reductil® kann zum Beispiel zu einem Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck führen – riskant für Patienten, bei denen das Herz bereits geschädigt ist. Ein neues Medikament namens Byetta® scheint für übergewichtige Diabetiker hilfreich. Das nach dem Vorbild eines Hormons im Speichel der nordamerikanischen Gila-Krustenechse synthetisch hergestellte Arzneimittel senkt wie Insulin den Blutzuckerspiegel, sorgt außerdem für ein Sättigungsgefühl und erleichtert so das Abnehmen. Wunderpillen sind diese beiden Medikamente jedoch nicht. Bewegung und eine kalorienarme Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen bleiben die vorrangigen Maßnahmen, um das Metabolische Syndrom zu bekämpfen. Fertiggerichte aus dem Kühlregal Visite | 21.10.2008 20:15 Uhr Seite 11 von 22 "Chilled Food" - die Auswahl an Fertigprodukten im Kühlregal wird immer größer: frische Pasta mit oder ohne Soße, Fertigsalate, Feinkostsalate, Obstsalate, geputztes Gemüse, eingelegte Leckereien oder sogar ganze Gerichte samt Beilagen. Im Jahr 2007 gaben die Bundesbürger rund drei Milliarden Euro für gekühlte Fertigprodukte aus. Im Gegensatz zu frischer Ware hat die Kühlkost durch ihre schnelle und unkomplizierte Zubereitung vor allem den Vorteil der Arbeitsersparnis. Nur kurz haltbar Im Unterschied zu Tiefkühlkost und Konserven besitzen die Produkte aus dem Kühlregal jedoch eine relativ kurze Haltbarkeit, da das natürliche Verderben bei Kühlschranktemperaturen von etwa sechs Grad Celsius nicht gestoppt wird. Experten warnen davor, dass bei jeder Unterbrechung der Kühlkette, also zum Beispiel auf dem Transport vom Supermarkt nach Hause, das Wachstum von Bakterien und Pilzen begünstigt wird. Besonders leicht verderblich sind Produkte die Frischei enthalten. Auch geputztes Gemüse und Salate sollten zügig verzehrt werden. Sie verderben nicht nur schnell, sondern verlieren mit der Zeit auch einen Großteil ihrer wertvollen Vitamine und Nährstoffe. Visite hat drei klassische Kühlkostprodukte auf ihre mikrobielle Belastung durch Schimmelpilze, Salmonellen und andere Durchfallerreger untersuchen lassen: Salat, Sahnesoße und Tortelloni. Keines der getesteten Produkte hat die gültigen Grenzwerte überschritten. Ihr Verzehr ist also gesundheitlich unbedenklich. Kühlkost sollte jedoch nach Ablauf der Mindesthaltbarkeit nicht mehr verzehrt werden. Denn zu viele Keime auf Lebensmitteln schaden der Gesundheit . Beauty Food – Schönheit durch essen ? Schokolade gegen Pickel, Anti-Aging-Bier gegen Falten, Fruchtdrinks für glatte Haut: Sogenanntes Beauty Food soll fit und schön machen - ohne Anstrengung, ganz nebenbei. Damit wirbt die Lebensmittelindustrie. Dafür werden zum Beispiel Früchte püriert, mit dem Coenzym Q 10 angereichert und in Fläschchen abgefüllt angeboten. Sogenanntem Anti-Aging-Bier werden spezielle Algen zugesetzt, die eine Minderung der Falten versprechen. Solche "Functional-Food-Lebensmittel" versprechen dem Konsumenten neben dem Nährwert einen weiteren Zusatznutzen. Damit liegen die Produkte im Grenzbereich zwischen Nahrungsmitteln und Kosmetika. Viele der angepriesenen Wirkstoffe haben eine positive Wirkung auf Haut und Haare, doch ein sichtbarer Effekt kann, wenn überhaupt, nur bei kontinuierlicher Anwendung über längere Zeit erreicht werden. Eine Tatsache, die die Werbung oft verschweigt, obwohl Lebensmittel und Kosmetika nicht irreführend beworben werden dürfen. Wer sich nur von Fast Food wie Burger und Pommes ernährt, für den können Beauty-Food-Produkte zur Nahrungsergänzung hilfreich sein. Preiswert sind sie aber in keinem Fall. Der Mensch bleibt länger gesund mit ausgewogener Ernährung, viel frischer Luft und Sport - nicht durch Beauty Food. Mit Zutaten wie Joghurt, Nüssen, Gemüse und Obst lassen sich leckere Gerichte zubereiten, die die Gesundheit fördern und erhalten. Bananen-Shake (für 4 Personen) Seite 12 von 22 2 EL Weizenkeime 2 Bananen 200 ml Möhrensaft 3 EL Naturjoghurt 1/2 Zitrone 750 ml Milch Honig Zubereitung: Weizenkeime im Mixer mit etwas Milch gründlch zerkleinern. Bananen, Möhrensaft, Joghurt, Saft der Zitrone und Milch dazugeben und danach mit Honig abschmecken. Obst und Gemüse – gesund oder gespritzt ? Ernährungsexperten raten jeden Tag fünf Portionen Obst oder Gemüse zu verzehren. Durchschnittlich isst jeder Bundesbürger etwa 150 Kilogramm Obst und Gemüse im Jahr. Aktuelle Testergebnisse zeigen, dass die Belastung vieler Obst- und Gemüsesorten mit Pflanzenschutzmitteln besorgniserregend ist. Sogenannte Pestizide schützen Obst und Gemüse zwar vor dem Befall durch Insekten, Pilze oder Unkraut, in erhöhter Dosis sind sie aber für den Menschen schädlich. Sie können das Erbgut verändern, die Entstehung von Krebs begünstigen und Allergien auslösen. Deshalb gibt es gesetzliche Höchstgrenzen für die Schadstoffbelastung in Nahrungsmitteln, die regelmäßig vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in aufwendigen Analysen kontrolliert werden. Pestizide: Höchstgrenzen häufig überschritten Die letzten Ergebnisse waren besorgniserregend: In einigen Proben von Kopfsalat, Grünkohl und Tomaten ist die Belastung so hoch, dass bereits bei einem einmaligen Verzehr gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht auszuschließen sind. Auch bei Äpfeln, Paprika, Früherdbeeren und Weintrauben werden die gesetzlichen Höchstgrenzen häufig überschritten. Insbesondere Kleinkinder sowie ältere und abwehrgeschwächte Menschen sind durch die Schadstoffe gefährdet. Verbraucherschützer warnen insbesondere vor der Belastung mit mehreren Pestiziden, denn mögliche Wechselwirkungen sind bisher kaum untersucht. Europaweit gelten einheitliche Höchstmengen für Pflanzenschutzmittel. Sie überschreiten zum Teil die bis dahin in Deutschland gültigen Grenzwerte. Produkte mit lauwarmem Wasser abspülen Um unnötige Schadstoffbelastungen zu vermeiden, sollte Obst und Gemüse dann gekauft werden, wenn es in Deutschland Saison hat, denn Produkte aus Südeuropa sind in der Regel stärker mit Pestiziden belastet als Produkte aus dem heimischen Anbau. Obst und Gemüse sollte vor dem Verzehr immer unter lauwarmem Wasser abgespült werden - das beseitigt zumindest einen Teil der PestizidRückstände. Im ökologischen Landbau ist der Einsatz von künstlichen Pestiziden verboten, so dass giftige Rückstände in Bio-Produkten deutlich seltener nachgewiesen werden. Natürlich gesund - Suppen Bei Schnupfen, Husten, Heiserkeit empfiehlt Großmutters Hausapotheke vor allem eine heiße Hühnersuppe. Was genau daran so gesund ist, darüber streiten die Gelehrten. Fest steht: Die Suppe verströmt viel Wärme, der Körper kommt eher ins Schwitzen, seine Flüssigkeitsbilanz wird optimal eingestellt und die aufsteigenden Dämpfe befeuchten die Schleimhäute sehr gut. Neue Studien diskutieren zudem eine entzündungshemmende Wirkung der Hühnersuppe. Seite 13 von 22 Doch egal, ob Huhn oder Gemüse für die Gesundheit wichtiger sind - beides gehört in denselben Topf: Während das Huhn vor sich hinköchelt, wird das Gemüse klein geschnitten. Nach zwei Stunden das Huhn aus dem Sud nehmen, dann darin das Gemüse kochen, schließlich das Fleisch wieder zur Suppe geben. Sie sollte so heiß wie möglich gegessen werden. Aber auch ohne Erkältung ist Suppe gesund - und gut für die Figur, denn regelmäßiger Suppenkonsum senkt in der Regel das Körpergewicht: Heiße Suppe isst man langsamer, Suppen haben ein größeres Volumen und meist wenig Kalorien. So lassen sich pro Suppenmahlzeit etwa 150 Kilokalorien einsparen. Dabei sättigt Suppe mit Einlage schneller als klare oder passierte. Alternative: Tiefkühlware oder Dosenkost Suppe als gesundes Fastfood liegt also zu Recht voll im Trend. Besonders gesund sind Gemüsesuppen. In der Winterzeit sind heimische Sorten wie Wirsing oder Kohlgemüse ideal. Das Gemüse sollte frisch sein, erst kurz vor der Zubereitung gewaschen und klein geschnitten werden. Das verkürzt die Garzeit. Diese sollte möglichst kurz sein, um die Vitamine zu erhalten. Grünkohl sollte zum Beispiel höchstens eine halbe Stunde kochen, bevor er gewürzt und mit einer Portion Senf abgeschmeckt wird. Wer möchte, gibt anschließend die Kohlwurst hinzu. Doch Vorsicht: Gemüsesuppen mit Fleischeinlage haben automatisch mehr Kalorien. Die größten Fettfallen sind aber schwere Eintöpfe und Suppen mit viel Sahne. Sie können bis zu vier Mal so viele Kalorien enthalten wie eine einfache Gemüsesuppe. Wer die Suppe nicht selbst zubereiten kann oder möchte, greift am besten zu Tiefkühlware. Bei Tütenund Dosensuppen geht durch den Herstellungsprozess zwar ein Teil der Vitamine verloren, aber die modernen Verfahren sind sehr nährstoffschonend, oft werden Vitamine später wieder zugesetzt. Auch Tüten- oder Dosenware kann also eine Alternative sein, wenn gerade keine Suppenbar in der Nähe ist oder die Zeit zum Selberkochen fehlt. Essen als Medizin gegen Rheuma Das richtige Essen hilft nicht nur gesund zu bleiben. Bei vielen Erkrankungen kann es auch dazu beitragen, Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Mittlerweile ist erwiesen, dass die Behandlung von Rheuma durch eine individuelle Ernährungstherapie wirksam ergänzt werden kann. Ziel ist es, die chronische Entzündung, die für die Schmerzen in Gelenken und Muskeln sorgt, abzuschwächen. Dass kann gelingen, indem man dem Körper die Grundbausteine für Entzündungsbotenstoffe entzieht. Dazu zählt vor allem die sogenannte Arachidonsäure. Sie wird vom Organismus zu "Prostaglandinen" verstoffwechselt die die entzündlichen Prozesse ankurbeln. Fisch und helles Fleisch empfehlenswert Enthalten ist sie hauptsächlich in tierischem Eiweiß. Von rotem Fleisch ist Rheumatikern daher abzuraten. Helles Fleisch wie Pute oder Hähnchen enthält hingegen nur sehr wenig der entzündungsfördernden Säure. Noch besser ist es, auf Fisch umzusteigen. Er ist reich an Omega-3Fettsäuren, den Gegenspielern der Arachidonsäure. Mindestens zwei Fischmahlzeiten (zum Beispiel Makrele, Lachs, Thunfisch, Hering) pro Woche werden empfohlen. Wer keinen Fisch mag, kann sich mit Fischölpräparaten behelfen. Daneben sollten in der Küche hochwertige Pflanzenöle verwendet werden. Raps-, Walnuss- und Leinöl sind ebenfalls Lieferanten der Omega-3-Fettsäuren. Antioxidative Substanzen wie Vitamin C und E, Betakarotin und Selen können den Verlauf von Rheuma zusätzlich positiv beeinflussen. Obst und Gemüse sollte daher jeden Tag reichlich verzehrt werden. Ausreichend Kalzium und Vitamin D sind nötig, um dem bei Rheuma erhöhten Osteoporoserisiko entgegen zu wirken. Wichtig ist in jedem Fall, die Nahrungsmittel herauszufiltern, die sich günstig auf die eigenen Beschwerden auswirken. Das kann bei mehr als 400 verschiedenen Erkrankungen, die alle zum rheumatischen Formenkreis gezählt werden, durchaus verschieden sein . Seite 14 von 22 Essen als Medizin gegen Osteoporose Kalzium ist einer der Hauptbestandteile der Knochensubstanz. Der menschliche Körper benötigt täglich etwa 1.000 Milligramm, das mit der Nahrung zugeführt werden muss. Um eine optimale Kalziumversorgung sicherzustellen, sollte diese Menge über den Tag verteilt in Form mehrerer kleiner Mahlzeiten aufgenommen werden. Insbesondere zur Vorbeugung und Therapie der Osteoporose spielt die ausreichende Aufnahme von Kalzium mit der Nahrung eine entscheidende Rolle. Um es aus dem Darm zu resorbieren und in die Knochen einzubauen, benötigt der Körper zusätzlich Vitamin D. Vorstufen dieses Vitamins befinden sich in den Zellen der Haut und werden mit Hilfe von Sonnenlicht in die aktive Form umgewandelt. Milchprodukte und Mineralwasser als Kalziumquellen Die besten Kalziumquellen sind Milch und Milchprodukte: So decken schon ein halber Liter Milch (120 mg Kalzium/100 ml) und zwei Scheiben Emmentaler (1.100 mg/100 g) den täglichen Kalziumbedarf eines Erwachsenen. Auch grünes Gemüse wie Brokkoli (105 mg/100 g), Fenchel (109 mg/100 g), Lauch (87 mg/100 g) und Kräuter (Petersilie 245 mg/100 g, Kresse 214 mg/100 g) sind reich an Kalzium. Ein weiterer guter Kalziumlieferant ist Mineralwasser. Hier sollte auf einen Kalziumgehalt von mehr als 400 Milligramm bei einem möglichst geringen Natriumgehalt geachtet werden. Einige Nahrungsmittel hemmen die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm. Dazu zählen insbesondere Produkte, die einen hohen Phosphatanteil besitzen, wie Wurst- und Fleischwaren, Schmelzkäse oder Cola. Die Phosphatzufuhr sollte daher die Kalziumzufuhr nicht übersteigen. Auch oxalsäurehaltige Lebensmittel wie Rhabarber, Rote Bete, Tomaten, Spinat und Mangold verbinden sich mit Kalzium zu schwerlöslichen Komplexen und verhindern so dessen Aufnahme aus dem Darm. Auch im Getreide befinden sich "Kalzium-Räuber" - die sogenannten Phytate. Dennoch sollte auf diese Produkte nicht vollständig verzichtet werden, da sie viele andere Mineralstoffe und für die Verdauung wichtige Ballaststoffe enthalten. Dass eine knochengesunde Ernährung auch schmeckt, zeigt das von Küchenmeister Erich Häusler kreierte Rezept. REZEPT: Gedünstetes Heilbuttfilet mit Gemüse und Kräuternudeln Zutaten (für 1 Person): 160 g Heilbuttfilet 1 Schalotte 80 g Fenchel [mehr] 100 g Brokkoli 100 g Lauch [mehr] 80 g Staudensellerie 1 Knoblauchzehe 100 ml Milch 50 ml Sahne Seite 15 von 22 60 g Parmesankäse [mehr] 2 EL Joghurt 80 g bunte Nudeln 100 ml Gemüsebrühe Kräuter Olivenöl Meersalz Schalotte schälen und in feine Würfel schneiden. Lauch waschen und in gleichmäßig große Ringe schneiden. Fenchel vom Strunk befreien und in mundgerechte Stücke schneiden. Staudensellerie in Scheiben schneiden. Kräuter (zum Beispiel: Petersilie, Schnittlauch, Dill, Kerbel, Estragon) grob schneiden. Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Nudeln in Salzwasser bissfest kochen. Parmesan reiben. Joghurt glatt rühren. Olivenöl im Topf erwärmen, die Hälfte der Schalotten und den Knoblauch anschwitzen, das Gemüse dazugeben, mit wenig Gemüsebrühe angießen und zugedeckt vier bis sechs Minuten dünsten. Die gekochten Nudeln auf dem Gemüse miterwärmen und mit den Kräutern vermengen. Danach in einem anderen Topf etwas Olivenöl erwärmen und die restlichen Schalottenwürfel dazugeben, das Heilbuttfilet einsetzen und mit wenig Gemüsebrühe angießen. Zugedeckt etwa vier Minuten sanft garen. Für die Soße Milch und Sahne einkochen, den geriebenen Parmesan einrühren und mit dem Joghurt vollenden. Das Gemüse mit den Nudeln mittig auf Tellern anrichten, den gedünsteten Heilbutt daraufsetzen und mit der Käsesoße drappieren. Mit Schnittlauch und frisch geriebenem Parmesankäse garnieren . Vergiftung durch Diätpillen Wer schnell ein paar Pfunde abspecken will, sollte sich vor billigen Schlankheitsmitteln hüten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Bundesarzneimittelinstitut warnen vor gefälschten Pillen und Tabletten. Göttinger Wissenschaftler haben derzeit besonders Schlankheitspräparate aus dem Internet im Visier. Die als Nahrungsergänzungsmittel deklarierten Produkte können schwere Vergiftungen auslösen: Unter Herzrasen, Schweißausbrüche und Unruhezuständen litt zum Beispiel eine Patientin, die drei Tage lang chinesische Diätpillen eingenommen hatte. Seit 2005 wurden allein der Göttinger Giftinformationszentrale 17 Vergiftungen infolge der Einnahme von Diätpillen gemeldet. Stresshormon mit gefährlichen Nebenwirkungen Analysen ergaben, dass die Schlankheitspillen den chemischen Wirkstoff Sibutramin enthalten. Der ist in Deutschland nur in dem verschreibungspflichtigen Appetithemmer Reductil zugelassen. Eine Kapsel enthält 15 Milligramm Sibutramin. Die chinesischen Tabletten enthielten jedoch eine doppelt so hohe Konzentration, so die Giftexperten. Im Internet werden sie als rein pflanzliche Nahrungsergänzung angeboten. Die Patienten stufen die angeblich natürlichen Produkte deshalb oft als harmlos ein. Abnehmwillige nehmen dann oft nicht nur eine, sondern mehrere Sibutramin-Pillen am Tag ein - mit lebensgefährlichen Folgen: Sibutramin wirkt wie Stresshormon: Es erhöht den Blutdruck und den Puls, führt zu Herzrasen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Herzbeschwerden bis hin zum Herzinfarkt. Auch der Deutsche Zoll findet immer mehr gefälschte Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel mit schädlichen Substanzen. 2008 waren es 150.000 Tabletten mit Sibutramin - ohne jede medizinische Kontrolle in Asien hergestellt. Also Finger weg vom Kauf dieser Präparate im Internet! Richtiges Grillen, Braten und Backen ? Angebranntes Fleisch, zu lange frittierte Pommes Frites oder verbranntes Toastbrot - all das ist ungesund. Beim starken Bräunen vieler Lebensmittel entsteht das potenziell krebserregende Gift Seite 16 von 22 Acrylamid. Inzwischen haben Wissenschaftler einen weiteren Stoff entdeckt, der auf die gleiche Weise entsteht und noch gefährlicher sein soll: Glycidamid. Die beiden Lebensmittelgifte Acrylamid und Glycidamid entstehen vor allem, wenn stärkehaltige Lebensmittel wie Kartoffeln bei hohen Temperaturen gebraten, gebacken, gegrillt oder frittiert werden. Dabei reagieren Kohlenhydrate und Proteine miteinander. Beim Braten bilden sich Aromen Aber ausgerechnet gut Gebräuntes schmeckt besonders lecker, denn beim Braten bilden sich auch die Aromen. Für eine schonende Zubereitung sollten Speisen bei nicht mehr als 180 Grad gebacken, lieber geschmort als gebraten werden. Wer in der Pfanne Margarine benutzt, vermeidet eine Überhitzung. Für Bratkartoffeln sollten gekochte oder vorher gewässerte Kartoffeln verwendet werden, weil so enthaltener Zucker, einem der Ausgangsprodukte für die Bildung von Acrylamid, ausgeschwemmt wird. Verbrannter Toast sollte lieber entsorgt werden, denn verkohlte Stellen abzukratzen hilft nicht. Vorsicht bei Fertigprodukten Die unsichtbare Gefahr lauert auch in Fertigprodukten: Genau wie Kartoffelchips oder Brot mit dunkler, knuspriger Kruste ist Pizza mit verbranntem Rand zu vermeiden. Wird sie auch noch mit Salami oder Schinken darauf gebacken, droht doppelte Gefahr: Neben Acrylamid können, aufgrund der gepökelten Produkte wie Schinken oder Salami, auch sogenannte Nitrosamine entstehen. Diese sind krebserregend. Auch Espresso oder Kaffee kann belastet sein, die Giftstoffe entstehen durch das Rösten der Bohnen. Zwar gibt es bisher keine verlässlichen Erkenntnisse über eine krebserregende Wirkung von Acrylamid und Glycidamid beim Menschen, doch da die Stoffe bei Tierversuchen Krebs verursacht und das Erbgut verändert haben, gehen Experten davon aus, dass sie auch für Menschen schädlich sind. Deshalb gilt beim Braten, Backen und Frittieren die Faustregel: Vergolden statt Verkohlen! Fruchtzucker macht dick Zu viel Zucker ist ungesund - und doch können wir ihm kaum entkommen. Er steckt nicht nur in Süßwaren, sondern auch in Getränken, Ketchup oder Müsli. Neuerdings wird der herkömmliche Zucker immer öfter durch Fructose verdrängt, gewonnen aus Äpfeln oder Mais. Das klingt gesund, doch eine aktuelle Studie zeigt etwas anderes: Im Tierversuch wurden Mäuse acht Wochen lang mit Zucker gefüttert. Eine Gruppe erhielt Traubenzucker (Glucose), eine andere Haushaltszucker und die dritte Fructose. Alle Tiere erhielten die gleiche Kalorienmenge. Dabei legten die mit Fructose gefütterten Tiere deutlich mehr an Gewicht zu. Was passiert im Körper, wenn wir Zucker aufnehmen? Essen wir normalen Zucker, schüttet die Bauchspeicheldrüse Insulin aus und das Sättigungsgefühl setzt ein. Bei Fruchtzucker gibt es dieses Signal nicht, der Hunger bleibt. Fructose kann beim Menschen außerdem den Stoffwechsel verändern und die Leber verfetten, denn Fruchtzucker wird in erster Linie in der Leber verarbeitet und in Form von Fetten gespeichert. Jeder dritte Erwachsene kann zudem nur 25 Gramm Fructose vertragen, was Seite 17 von 22 etwa einem halben Liter Limonade entspricht. Zu viel Fructose gärt im Darm und bildet Gase - sie kann einen Reizdarm mit Blähungen, Krämpfen und Durchfall verursachen. Der Verzicht auf Fruchtzucker vermindert solche Magen-Darm-Probleme sehr schnell. Leider lässt sich meistens nicht erkennen, wie viel Fructose ein Produkt enthält - in der Mengenangabe werden die Süßstoffe unter Kohlehydraten zusammengefasst. Während die Zahl der Übergewichtigen steigt, ist der Fructoseverbrauch in den vergangenen 20 Jahren um das Hundertfache gestiegen. Verbraucher sollten daher Lebensmittel mit künstlicher Fructose meiden und sie nur als Obst und Gemüse konsumieren. So ist eine Überdosierung quasi ausgeschlossen. Salz ist gesund – in der Suppe, im Stollen, in der Wanne Als "weißes Gold" war Salz schon vor Jahrtausenden hoch geschätzt, denn ohne Salz ist Leben nicht möglich. Bestehend aus den Elementen Natrium und Chlorid (einzeln sind die beiden Stoffe giftig !) spielt es eine lebenswichtige Rolle im Wasserhaushalt des menschlichen Körpers. Auch das Nervensystem, die Verdauung und die Muskelaktivität sind abhängig vom Salzgehalt des Blutes. Etwa 200 Gramm Salz enthält der Körper eines Erwachsenen. Der durchschnittliche Salzbedarf beträgt etwa sechs Gramm pro Tag. Dabei ist zu beachten, dass etwa 80 Prozent des Salzkonsums "versteckte Salze" in industriellen Fertigprodukten sowie Wurstwaren, Käse, Brot und nicht zuletzt in Fast-Food-Produkten sind. Nur etwa 20 Prozent des täglichen Salzverbrauchs entfallen auf das aktive Würzen mit Salz. Übermäßige Salzzufuhr vermeiden Ob ein hoher Salzkonsum in direktem Zusammenhang mit einem Bluthochdruck steht, wird kontrovers diskutiert. Studien haben gezeigt, dass etwa jeder Vierte auf eine übermäßige Salzzufuhr mit einem erhöhten Blutdruck reagiert. Experten gehen davon aus, dass diese Salzsensibilität genetisch bedingt ist. Aufgrund des nicht eindeutig nachgewiesenen Einflusses raten sie aber auch Gesunden von einer übermäßigen Salzzufuhr ab. Ob einfaches Speisesalz, teures Himalaya-Salz aus Pakistan oder magnesiumreiches Fleur de sel in der Küche verwendet wird, spielt aus medizinischer Sicht keine Rolle. Schmackhafte und gesunde Alternativen sind frische Kräuter. Schnittlauch, Dill, Kerbel sowie Liebstöckel, Basilikum und Koriander verleihen Speisen eine abwechslungsreiche Würze. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt die Verwendung von Jodsalz. Da das lebenswichtige Spurenelement in Nahrungsmitteln nur in sehr geringen Mengen vorkommt, ist Jodsalz eine Möglichkeit, diesen Mangel auszugleichen. Auch ein Salzmangel kann gesundheitsschädlich sein. Insbesondere ältere Menschen sind durch eine reduzierte Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme sowie die Einnahme entwässernder Medikamente gefährdet. Der Elektrolytmangel kann zu Kreislaufzusammenbrüchen, Ohnmachtsanfällen und Muskelkrämpfen führen. Heilende Wirkung Schon lange ist die wohltuende und heilende Wirkung von Salz bekannt, zum Beispiel in einer künstlichen Salzgrotte (Salarium), die in Heilbädern zu finden sind. Hier hat die Luft nur zwölf Grad. Das macht Inhalationen kreislaufschonend und ist auch für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen geeignet. Zweimal pro Woche für 45 Minuten in der Salzgrotte tief durchatmen - das wirkt belebend und heilsam wie ein kurzer Urlaub am Meer. Salz kann auch die Haut verschönern: Ein Salzpeeling in der Sauna entfernt alte Hautschuppen, macht die Haut weich und geschmeidig und fördert die Durchblutung der oberen Hautschichten. Auch eine Salzmassage macht die Haut weich, denn Salz trocknet die Haut nicht aus und ist auch bei empfindlicher Haut zu empfehlen. Außerdem enthält es Mineralstoffe wie Kalium und Natrium, die an die Haut abgegeben werden und sie pflegen. Seite 18 von 22 Die Wirksamkeit von Sole bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte ist medizinisch erwiesen. Solebäder entspannen die Muskulatur, fördern die Durchblutung, wirken entzündungshemmend und juckreizlindernd. Da ein Solebad den Kreislauf stärker belastet als ein normales Bad, sollte es nicht länger als 20 Minuten dauern. Beim sogenannten Floaten liegt man in einer geschlossenen, mit warmem, hoch konzentriertem Salzwasser gefüllten Wanne. Je mehr Salz im Wasser gelöst ist, desto höher ist die Auftriebskraft. "Totes- Meer-Effekt" nennt sich der Zustand der Schwerelosigkeit, der sich beim Floaten erreichen lässt. Die meisten Menschen empfinden es als sehr entspannend, vom warmen Wasser getragen zu werden. Der Wohlfühleffekt soll auch nach dem Bad anhalten. Welche Eier sind gesund ? Eier haben in diesen Tagen Hochkonjunktur, doch ihr schlechter Ruf hält sich beharrlich: Cholesterinbomben seien sie, schädlich fürs Herz. Doch bislang hat keine Studie Anhaltspunkte dafür gefunden, dass Eier bei Gesunden tatsächlich die Herzinfarkt-Gefahr erhöhen. Wer nicht an Diabetes oder einer Fettstoffwechselstörung leidet, scheidet zuviel aufgenommenes Cholesterin einfach wieder aus. Das Ei ist also viel besser als sein Ruf. Außerdem enthält es zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe wie Eisen, Zink, Kalzium, Phosphor, Folsäure und Vitamine. Nun entdeckten Forscher in Eiern auch Karotinoide, gelbe Farbstoffe, die die Haut vor Falten und Hautkrebs schützen. Doch der Gehalt an Karotinoiden hängt von der Haltung der Hühner ab: Während Eier aus dem Hühnerstall nur wenig Karotinoide enthalten, stecken in Eiern aus Grünlandhaltung deutlich mehr davon. Der Karotinoidgehalt der Haut erhöht sich nach dem Genuss von Grünlandeiern um 15 Prozent. Grund dafür ist das frische Grünzeug, das die Hühner auf der Wiese picken. Wer jung aussehen möchte, sollte also Wert auf die richtigen Eier aus Freilandhaltung legen. Aber auch auf die Zubereitung kommt es an: Beim Kochen entstehen durch Umwandlungsprozesse noch mehr verwertbare Karotinoide. Und: Nicht nur die Haut profitiert vom Ei: Weil das enthaltene Hühnereiweiß dem menschlichen sehr ähnlich ist, kann der Körper es fast vollständig für den Muskelaufbau verwerten. Viele Menschen haben beim Verzehr von Eiern ein schlechtes Gewissen, gelten sie doch als Cholesterinbomben, die die Gefäßverkalkung fördern. Ein Ei enthält rund 270 Milligramm Cholesterin. Da der Körper aber seine eigene Cholesterinproduktion drosseln und überschüssiges Cholesterin ausscheiden kann, darf man auch bei erhöhtem Cholesterinwert bis zu drei Eier pro Woche essen - an Ostern auch mal mehr - solange dafür auf fettreiche Speisen verzichtet wird. Eigentlich sind Eier sehr gesund: Rund neun Gramm gut verwertbares Eiweiß stecken in jedem Ei. Hinzu kommen wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Zink und Eisen, Folsäure sowie sämtliche Vitamine bis auf Vitamin C. Das macht hart gekochte Hühnereier gesünder als Schokoladeneier: Ein kleines 20Gramm-Schokoladenei enthält so viel Fett wie ein Hühnerei der Größe L, jedoch kaum Vitamine und Mineralstoffe, dafür viel Zucker. Hühnereier sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auch wenn deutsche Hennen gegen Salmonellen geimpft sind besteht ein Restrisiko. Unter sechs Grad vermehren sich Salmonellen praktisch nicht - bei Raumtemperatur dafür explosionsartig. Daher sollten für Rohei-Speisen wie Tiramisu nur frische Eier verwendet werden. Die Frische eines Eies verrät ein einfacher Test: Im Wasserglas sinken frische Eier nach unten. Schwimmt ein Ei an der Oberfläche, ist es schon älter und sollte gründlich durchgegart werden. Temperaturen von mindestens 70 Grad töten Bakterien ab. Ob braune oder weiße Schale, gelber oder orangefarbener Dotter - die Farben haben nur etwas mit Hühnerrasse und Futter zu tun, nicht aber mit der Qualität. Seite 19 von 22 Küchenirrtümer Jeder kennt seit der Kindheit kulinarische Regeln, die zum Wohle der Gesundheit auf keinen Fall missachtet werden dürfen. Doch viele dieser Küchenweisheiten sind nach neuesten medizinischen Erkenntnissen überflüssig und falsch. So hält sich bis heute die Mär, dass Fischstäbchen aus Abfällen bestehen. Dabei verwenden die Hersteller schon lange reine Fischfilets zur Herstellung der beliebten Speise. Entgegen allem Aberglauben sollte man Pilze vor dem Verzehr stets gründlich waschen und darf sie auch ein zweites Mal aufwärmen. Pilze saugen sich beim Waschen nicht wie befürchtet voll Wasser und durch ein erneutes, vollständiges Erhitzen entstehen keine zusätzlichen Giftstoffe, sondern vielmehr werden Bakterien sogar noch abgetötet. Gemüse roh oder gekocht verzehren? Auch die vermeintliche Weisheit, dass Gemüse roh verzehrt gesünder sei als gekocht, hält einer genauen Prüfung nicht stand. Beim Erhitzen geht zwar ein Teil der Vitamine verloren, es werden beim Kochen aber auch gefährliche Mikroorganismen zerstört. Manche Gemüsesorten wie Karotten und Spinat können vom Körper nach dem Garen besser verwertet werden als im rohen Zustand. Immer häufiger hört man auch, dass Meersalz besonders reich an Mineralien und daher gesünder als sei als herkömmliches Kochsalz. Dieser Unterschied ist bei der täglich nur geringen verzehrten Salzmenge nicht nennenswert und wirkt sich nicht auf die Gesundheit aus. Auch die Legende, dass Kaffee dem Köper wertvolle Flüssigkeit entzieht, ist nicht haltbar. Selbst wenn das koffeinhaltige Heißgetränk vorübergehend harntreibend wirken kann, ist eine Dehydrierung nicht zu befürchten. Der Kaffeegenuss ist für viele Menschen sogar ein wichtiger Teil der täglichen Gesamtflüssigkeitszufuhr und darf nach neuesten Erkenntnissen zu der Flüssigkeitsbilanz gerechnet werden. Es lohnt sich also, altbekannte Küchenweisheiten genau zu prüfen. Durch die richtige Verwendung von Lebensmitteln lässt sich nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern auch ein unnötiger Nährwertund Geschmacksverlust vermeiden. Nahrungsmittel-Unverträglichkeit – krank durch Essen Was für andere Menschen ein Genuss ist, bedeutet für Menschen mit einer Lebensmittel-Unverträglichkeit oft eine Qual: Essen. Die Diagnose ist schwierig, denn die Unverträglichkeit lässt sich nicht durch einen Allergietest feststellen, da das Immunsystem nicht reagiert. Oft plagen sich Betroffene jahrelang, bevor die richtige Diagnose gestellt wird. Die wertvollsten Hinweise erhält der Arzt daher im Gespräch mit dem Patienten. Die häufigsten Symptome sind Völlegefühl, Übelkeit und Durchfall nach dem Essen. In einigen Fällen kommt es aber auch zu Hautreaktionen. Laktose und Fructose Am weitesten verbreitet ist die Unverträglichkeit gegen Milchzucker (Laktose), der in Milch, Milchprodukten, aber auch in Salatdressing oder Tütensuppen enthalten ist. Experten schätzen, dass fast Seite 20 von 22 jeder fünfte Deutsche mehr oder weniger stark betroffen ist. Ursache ist ein Mangel des Enzyms Lactase, das für die Verdauung des Milchzuckers sorgt. Nach Genuss milchhaltiger Produkte kommt es zu Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen und wässrigem Durchfall. Wer den Verdacht hat, unter einer Milchzucker-Unverträglichkeit zu leiden, sollte die entsprechenden Nahrungsmittel für einige Zeit vom Speiseplan streichen. Bessert sich das Befinden, kann der Internist die Diagnose mit einem Laktose-Atemtest sichern. Dabei misst der Arzt den Wasserstoffgehalt in der Ausatemluft des Patienten, nachdem dieser eine Milchzuckerlösung getrunken hat. Wird eine Laktoseintoleranz festgestellt, sollte die Zufuhr an Laktose gemieden beziehungsweise reduziert werden. Im Notfall können auch Lactase-Präparate verwendet werden. Sie werden dem Essen beigemischt und erleichtern die Verdauung des Milchzuckers. Weniger bekannt ist die Fruktose-Intoleranz, also die Überempfindlichkeit gegen Fruchtzucker. Sie äußert sich meist durch Blähungen, Durchfall und Völlegefühl nach dem Genuss von Obst oder mit Sorbit gesüßten Fertignahrungsmitteln. Besonders viel Fruchtzucker enthalten Trockenobst wie Rosinen oder Datteln, Honig und Diabetikerschokolade. Eine Stuhlprobe zeigt, ob eine FruktoseIntoleranz vorliegt. Wer auf Fruktose reagiert, sollte gesüßte Lebensmittel, reifes Obst und Honig sowie sorbithaltige Fertigprodukte meiden. Bei einer Fruktose-Unverträglichkeit kann man nach zwei Wochen strenger Diät auch ausprobieren, ob man Fruchtzucker in kleineren Mengen verträgt und sich an seine individuelle Obergrenze herantasten. Histamin Schwieriger zu diagnostizieren ist die Histaminunverträglichkeit, da sie allergischen Reaktionen sehr ähnelt. Circa ein Prozent der Bevölkerung leidet darunter. Neben Magen- und Darmbeschwerden können auch Kopfschmerzen, Herzrasen, Atembeschwerden, Ausschlag, Müdigkeit und Hitzewallungen auftreten. Histamin ist ein im Körper natürlich vorkommender Eiweißbaustein, der an Abwehrreaktionen beteiligt ist. Bei Menschen, denen das histaminabbauende Enzym Diaminoxidase fehlt, häufen sich nach Genuss bestimmter Nahrungsmittel große Mengen an Histamin im Körper an, die dann zu den genannten Symptomen führen. Vorsicht ist unter anderem bei Hartkäse, geräuchertem Fisch, Rotwein, Sekt, Wein, Weizenbier, Schokolade, Spinat, Sauerkraut und Tomaten geboten. Alkohol und die Einnahme bestimmter Medikamente können die Aktivität des Enzyms drosseln und so ebenfalls zu Beschwerden führen. Ein sogenannter Provokationstest kann auf die richtige Spur führen. Gluten Immer mehr Menschen vertragen kein Gluten aus Getreide. Dieses Klebereiweiß steckt vor allem in Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel. Die extremste Form der Glutenintoleranz bezeichnen Mediziner als Zöliakie. Dabei kommt es zu Veränderungen der Darmschleimhaut, der sogenannten Zottenatrophie. Dadurch wird der Dünndarm glatt und faltenfrei, so dass er kaum noch Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen kann. Diagnostizieren lässt sich eine Zöliakie mit einer Darmspiegelung oder einem Antikörper-Bluttest. In diesem Fall muss eine strenge glutenfreie Diät eingehalten werden. Ansonsten gibt es bei der Gluten-Unverträglichkeit kein einheitliches Krankheitsbild. Bei einer Vielzahl von Krankheiten wird eine Beteiligung von Gluten als Ursache diskutiert. Wie bei allen anderen Unverträglichkeiten gilt auch hier: Sie sind abhängig von der Menge der aufgenommenen Substanz. Obergrenze herausfinden In diesem Punkt unterscheiden sich Unverträglichkeiten auch von einer Lebensmittelallergie, bei der das Immunsystem bereits auf kleinste Spuren des Nahrungsmittels heftig reagiert. Wer unter Pollenoder anderen Allergien leidet, kann aufgrund sogenannter Kreuzreaktionen auch auf bestimmte Lebensmittel allergisch reagieren. Das kann zu Haut- und Atembeschwerden, im schlimmsten Fall auch zu einem lebensbedrohenden anaphylaktischen Schock führen. Wer zum Beispiel auf Baumpollen mit tränenden Augen reagiert, verträgt oft keine Äpfel, Haselnüsse oder Sellerie. Beifußpollenallergiker reagieren oft auf Gewürze und Sellerie, und eine Latexallergie ist häufig mit einer Allergie gegen Banane, Avocado und Tomaten verbunden. Anders als die Nahrungsmittel-Unverträglichkeit lässt sich eine allergische Reaktion durch einen Antikörpertest im Blut nachweisen. Nach Abschluss der Untersuchungen erhält der Patient eine Liste der Lebensmittel, die er meiden sollte. Ist eine Unverträglichkeit nachgewiesen, sollte der auslösende Stoff für einige Wochen gemieden werden. Dabei sollten Betroffene gut auf die Zusammensetzung der Produkte achten. Oft stecken Lactose, Gluten und Fructose als Zusatzstoffe in Lebensmitteln. Danach sollte man langsam anfangen, diese wieder zu sich zu nehmen. Jeder sollte sich an seine persönliche Obergrenze herantasten. So ist es meist nicht nötig, auf geschätzte Nahrungsmittel zu verzichten. Seite 21 von 22 Vorsicht vor dubiosen Internet-Angeboten Viele Menschen, die Allergie oder Unverträglichkeit vermuten, fangen selbst an zu recherchieren, suchen oft im Internet nach Erklärungen und Hilfe. Sie landen bei dubiosen Anbietern, die schnelle Hilfe versprechen: Durch einfache Tests, die ermitteln sollen, welche Nahrungsmittel der Betroffene nicht verträgt. Fachleute warnen vor solchen Anbietern - auch, weil der Laie nicht erkennen kann, ob ein Test seriös ist oder nicht. Getestet wird in den Labors auf den Antikörper IgG (Immunglobulin). Wird der im Blut nachgewiesen, so die Internetanbieter, liegt eine Unverträglichkeit, Allergie oder Entzündung vor. Tatsächlich bildet unser Blut beim Essen aber immer das IgG, es handelt sich also um einen ganz normalen und natürlichen Prozess. Die Hersteller ihrerseits versuchen, die Richtigkeit der Ergebnisse mit zahlreichen wissenschaftlichen Studien zu beweisen. Doch auch diese Untersuchungen haben fundamentale Mängel, so die Experten. Sie sind sich einig, dass solche Tests letztendlich nicht weiterhelfen. Im Gegenteil: Folgt der Patient den von den Testherstellern empfohlenen Diäten und lässt immer mehr wichtige Grundnahrungsmittel weg, besteht die Gefahr einer Mangelernährung. Teure Tests im Internet bieten also wenig Hilfe, den Besuch beim Arzt ersetzen sie keinesfalls. Speisen für ein gesundes Herz Richtiges Essen hilft fit und gesund zu bleiben - das ist bekannt. Einige Nahrungsmittel enthalten sogar Stoffe, die gegen bestimmte Erkrankungen wie Rheuma, Osteoporose oder Herzkrankheiten helfen und ihnen vorbeugen können. So sind beispielsweise Bluthochdruck und die Verengung der Gefäße Ursachen von Herzerkrankungen. Um die Gefäße offen zu halten, empfehlen Experten Omega-3-Fettsäuren. Fisch ist dafür der beste Lieferant. Auch das richtige Öl ist bei "herzgesunder" Ernährung wichtig. Experten raten daher ausschließlich Olivenöl, Rapsöl oder Leinöl zu benutzen. Studien belegen, dass Obst und Gemüse die Herzfunktion verbessern. Wer nicht immer Rohkost und Salat mag, für den ist die Mittelmeerküche das Richtige: Zwei bis drei Minuten in Olivenöl gegartes Gemüse, bleibt knackig und ist gesund. Viele Herzkranke haben zu viel Wasser eingelagert - das belastet das Herz, führt zu Herzschwäche und Bluthochdruck. Zu viel Salz begünstigt das Einlagern von Wasser. In der "herzgesunden" Küche werden deshalb Kräuter statt Salz verwendet. Wein – wirklich gesund fürs Herz Ob regelmäßiger Weingenuss in geringen Mengen Herz- und Kreislauf vor Arterienverkalkung schützt, wird seit langem diskutiert. Hinweise darauf gibt die deutlich höhere Lebenserwartung der Menschen in den Mittelmeerländern, für die ein Glas Rotwein traditionell zum Essen gehört. Eine aktuelle Auswertung von Studien mit insgesamt mehr als 200.000 Teilnehmern hat diese Theorie bestätigt: Danach hat ein Mensch, der täglich bis zu 0,15 Liter Wein trinkt, also ein kleines Glas, ein um 30 Prozent geringeres Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen. Auch die Sterblichkeit mäßiger Weintrinker ist um fast 20 Prozent niedriger als bei Abstinenzlern. Mögliche Gründe dafür sind die bei moderaten Weintrinkern erhöhten HDL-Cholesterinwerte. Dieses "gute" Cholesterin schützt die Gefäße vor Verkalkung. Bei Menschen, die gar keinen Alkohol oder größere Mengen trinken, ist der HDL-Wert niedriger. Außerdem wiesen laut Studie die Weintrinker geringere Konzentrationen des Entzündungsparameters CRP im Blut auf, der im Zusammenhang mit Arteriosklerose (Arterienverkalkung) häufig erhöht ist. Bei einer Vergleichsstudie zum Thema Bier mit mehr als 136.000 Versuchspersonen zeigte der Gerstensaft keine Schutzwirkung für Herz und Kreislauf. Wer selten, dann aber viel Alkohol trinkt, hat sogar ein deutlich erhöhtes Risiko. Gleiches gilt für Spirituosen. Das zeigt eine weitere Studie. Experten raten aufgrund der neuen Ergebnisse Gesunden und Herz-Kreislauf-Patienten, die bereits regelmäßig geringe Mengen Wein trinken, dies fortzusetzen. Seite 22 von 22