Homöopathie als Alternative zu Antibiotika

Werbung
Homöopathie als Alternative zu Antibiotika
Am 1. April 2014 konnte Univ.-Prof. Dr. Michael Frass, Medizinische Universität
Wien, im Europäischen Parlament in Brüssel über Homöopathie als Alternative
zu Antibiotika referieren.
Der Nutzen der Antibiotika ist unbestritten. InfektiologInnen weisen jedoch seit jeher
auf einen verantwortungsvollen und sparsamen Gebrauch von Antibiotika zur
Vermeidung antimikrobieller Resistenzen hin. Das Problem der Antibiotika ist
einerseits die zunehmende Resistenzbildung gegen Keime, andererseits wird aber
auch das zugrunde liegende Problem einer Infektion, nämlich die Sanierung des
Terrains, nicht erreicht. Als weiteres Problem ergibt sich, dass z. B. 90% aller
Infektionen der oberen Atemwege virusbedingt sind, jedoch 75% aller Antibiotika für
Infektionen der oberen Atemwege verschrieben werden. Mehrere Arbeiten zeigen,
dass Homöopathie bei bestimmten Erkrankungen, die üblicherweise mit Antibiotika
behandelt werden, zumindest gleichwertig ist wie Antibiotika. Wissenschaftliche
Untersuchungen zum Gebrauch der Homöopathie als Alternative zu Antibiotika
wurden vor allem bei Infektionen der Atemwege und bei Mittelohrentzündungen
durchgeführt. Eine internationale Beobachtungsstudie mit 500 PatientInnen mit
Beschwerden des oberen oder unteren Respirationstrakts oder Ohrbeschwerden
zeigte, dass 83% der PatientInnen mit Homöopathie eine Verbesserung erfuhren im
Gegensatz zu 68% mit konventioneller Medikation. Auch hatten die homöopathisch
behandelten PatientInnen eine schnellere Erleichterung der Beschwerden (67,3%)
als die konventionell behandelten (56,6%). Mehrere randomisierte Placebokontrollierte doppel-blinde klinische Studien mit 100 bis 200 PatientInnen beweisen
die Effektivität der Homöopathie bei Krankheitsbildern, die meist mit Antibiotika
behandelt werden, z. B. akute oder chronische Sinusitis, Bronchitis und
Mittelohrentzündungen.
In einer rezenten randomisierten Placebo-kontrollierten Pilotstudie wurde die
homöopathische mit der konventionellen Behandlung der akuten Otitis media
verglichen. In der konventionellen Gruppe wurden alle 40 (100%) Patienten geheilt,
in der Homöopathiegruppe 38 (95%), wobei 2 (5%) bei den Folgeuntersuchungen
nicht erschienen. In der konventionellen Gruppe wurden bei 39 (97,5%) Patienten
Antibiotika verschrieben, in der Homöopathiegruppe wurden keine Antibiotika
gebraucht. Die symptomatische Verbesserung war in der Homöopathiegruppe
rascher.
Da bei der Homöopathie das Placeboargument im Raum steht, sei auch auf eine
rezente Untersuchung an Ferkeln hingewiesen. Diese observer-blinded,
randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie untersuchte, ob die Gabe von
potenzierten E. Coli Bakterien (Coli 30K) an Mutterschweine in deren letztem
Schwangerschaftsmonat einen Einfluss auf die Häufigkeit der postpartalen Diarrhöe
der Ferkel hat. 52 Mutterschweine erhielten entweder Verum oder Placebo. 525
Ferkel wurden geboren, wobei nur 3,8% in der Homöopathiegruppe an Diarrhöe litten
im Vergleich zu 23,8% in der Kontrollgruppe (p<0.0024).
1
Eine Metaanalyse über homöopathische Behandlung bei Infektionen war sowohl bei
17 Studien mit binärem Outcome als auch bei 10 Studien mit kontinuierlichem
Outcome positiv für die Homöopathie.
Als Konsequenz daraus kann man bei entsprechender Ausbildung und Kenntnis eine
sorgfältige homöopathische Behandlung nach Diagnosestellung und Monitoring bei
Infektionen anwenden. Somit können Antibiotika für schwere Infektionen reserviert
und die drohende Gefahr einer antimikrobiellen Resistenz abwendet werden.
Literatur
Riley D, Fisher M, Sigh B, Haidvogl M, Heger M. Homeopathy and conventional
medicine: An outcomes study comparing effectiveness in a primary care setting.
Journal of Alternative and Complementary Medicine 2001;7:149–159
Weiser M, Clasen B. [Randomized, placebo-controlled, doubleblindstudy of the
clinical efficacy of the homeopathic Euphorbium compositum-S nasal spray in cases
of chronic sinusitis]. Forschende Komplementärmedizin 1994;1:251–259
Diefenbach M, Schilken J, Steiner G, Becker HJ. [Homeopathic therapy in respiratory
tract diseases. Evaluation of a clinical study in 258 patients]. Zeitschrift für
Allgemeinmedizin 1997;73:308–314
Friese K-H, Zabalotnyi DI. [Homeopathy in acute rhinosinusitis. A double-blind,
placebo controlled study shows the efficiency and tolerability of a homeopathic
combination remedy]. HNO 2007;55:271–277
Bell IR, Boyer NN. Homeopathic medications as clinical alternatives for symptomatic
care of acute otitis media and upper respiratory infections in children. Glob Adv
Health Med 2013;2:32-4
Sinha MN, Siddiqui VA, Nayak C, Singh V, Dixit R, Dewan D, Mishra A. Randomized
controlled pilot study to compare Homeopathy and Conventional therapy in Acute
Otitis Media. Homeopathy 2012;101:5-12
Camerlink I, Ellinger L, Bakker EJ, Lantinga EA. Homeopathy as replacement to
antibiotics in the case of Escherichia coli diarrhoea in neonatal piglets. Homeopathy
2010;99:57-62
Univ.-Prof. Dr. Michael Frass (Wien, A)
2
Herunterladen