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Sanieren & Sparen
vom Altbau zum Niedrigenergiehaus
Energieverbrauch senken – Erneuerbare Energien nutzen
Diese Informationsbroschüre erscheint im Rahmen
des Projektes
Innovative Bauausstellung®
Kiel 2008
Die InBA ist der deutsche Beitrag zu dem EU-Projekt REBECEE:
Inhalt
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Sand_87,5x62,5_4c:Layout 1
Damit Sie nicht
auf Sand bauen.
11.07.2008
8:23 Uhr
Grußwort...................................................................... 3
Rund ums Haus gibt es viel
zu beachten. Zum Beispiel
beim Fundament und bei der
richtigen Auswahl der zu verwendenden Materialien. Unsere Experten unterstützen
Sie gerne dabei und stehen
allen Mitgliedern zur Seite –
damit Sie weiter mit Begeisterung bauen.
Jetzt Mitglied werden!
Weitere Infos unter 0431 66 36 123.
24103 Kiel, Sophienblatt 3
Haus &
Grund BauRat
www.haus-und-grund-kiel.de
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.VTUFSBO[FJHFO.PEFSOJTJFSFOVOE&OFSHJFTQBSFO
'PSNBUTQBMUJH TQBMUJH
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+
Seite 1
'PSNBUTQBMUJH TQBMUJH
#FBDIUFO4JFCJUUF
Einleitung
Klimaschutz durch Energieeffizienz.............................. 4
Ziele einer effizienten Gebäudesanierung.................... 5
Die Standards der InBA Kiel 2008................................ 6
Energiekennzahlen und
Heizkosten von EFH und MFH
Heizenergiecheck........................................................ 7
Kieler Heizspiegel........................................................ 7
Energiesparpotenziale im Gebäudebestand
Gebäudetypologie Schleswig-Holstein......................... 8
Fünf Sanierungsbeispiele...................................... 10-14
Das Energiespargutachten
Inhalt des Energiespargutachtens............................... 15
Energieberatung (Vor-Ort-Beratung).......................... 15
.PEFSOJTJFSFO
.PEFSOJTJFSFO
VOE&OF
VOE&OF
%JFIJFSBCHFCJMEFUFO"O[FJHFOTJOE%SVDLWPSMBHFOGS5BHFT[FJUVOHFOVOE(FNFJOEFCMjUUFS
#FBDIUFO4JFCJUUF
'PUPT/BNFVOE"OTDISJGUEFT"V‡FOEJFOTUNJUBSCFJUFSTVOEEFSEPSUJHF"OTQSFDIQBSUOFSLzOOFOWPOEFS
%JFIJFSBCHFCJMEFUFO"O[FJHFOTJOE%SVDLWPSMBHFOGS5BHFT[FJUVOHFOVOE(FNFJOEFCMjUUFS
Finanzierung
;FJUVOHJOEJWJEVFMMFJOHFCBVUXFSEFO8JSEFJOF(FNFJOTDIBGUTBO[FJHFHFXOTDIUXJSEEFS#BOLFOTUSFJGFO
'PUPT/BNFVOE"OTDISJGUEFT"V‡FOEJFOTUNJUBSCFJUFSTVOEEFSEPSUJHF"OTQSFDIQBSUOFSLzOOFOWPOEFS
Förderung................................................................. 16
VOUFSEBT-PHPWPO4DIXjCJTDI)BMMHFTFU[UVOEEBT'JOBO[7FSCVOE-PHPFOUGFSOU
;FJUVOHJOEJWJEVFMMFJOHFCBVUXFSEFO8JSEFJOF(FNFJOTDIBGUTBO[FJHFHFXOTDIUXJSEEFS#BOLFOTUSFJGFO
#FJ7FS[JDIUBVGEJF'PUPTXFSEFOEJF"O[FJHFOLMFJOFSE IVNEJF)zIFEFS'PUPTOJFESJHFSEJF-PHPTXFSEFO
VOUFSEBT-PHPWPO4DIXjCJTDI)BMMHFTFU[UVOEEBT'JOBO[7FSCVOE-PHPFOUGFSOU
Wärmeschutz im Detail
OBDIPCFOHFSDLU
#FJ7FS[JDIUBVGEJF'PUPTXFSEFOEJF"O[FJHFOLMFJOFSE
IVNEJF)zIFEFS'PUPTOJFESJHFSEJF-PHPTXFSEFO
%JF4DIBMULPTUFOHFIFO[V*ISFO-BTUFO
Fassadendämmung.................................................... 17
OBDIPCFOHFSDLU
Kerndämmung.......................................................... 18
%JF4DIBMULPTUFOHFIFO[V*ISFO-BTUFO
4UFVFSFSTQBSOJTGS)BOEXFSLFSBSCFJUFO
.PEFSOJTJFSFO
.PEFSOJTJFSFO
VOE&OFSHJFTQBSFO
VOE&OFSHJFTQBSFO
4UFVFSFSTQBSOJTGS)BOEXFSLFSBSCFJUFO
CJT[V»QBNzHMJDI
4UFVFSFSTQBSOJTGS)BOEXFSLFSBSCFJUFO
CJT[V»QBNzHMJDI
Innendämmung.
........................................................ 19
CJT[V»QBNzHMJDI
4UFVFSFSTQBSOJTGS)BOEXFSLFSBSCFJUFO
Dachdämmung.......................................................... 20
CJT[V»QBNzHMJDI
Kellerdecken- und Perimeterdämmung...................... 21
Fenster...................................................................... 22
Energieversorgung im Detail
Fern- und Nahwärme................................................ 23
Solarkollektoranlagen................................................ 24
Heizen mit Holz......................................................... 25
Wärmepumpen......................................................... 26
Solarstromanlagen..................................................... 27
Lüftung im Detail
Richtig Lüften – Schimmel vermeiden........................ 28
Be- und Entlüftungsanlagen...................................... 29
&SGMMFO4JFTJDI*ISF8PIOXOTDIFVOETPSHFO4JFGSFJOÃHVUFT,MJNB²
O %FSOFVF&OFSHJFBVTXFJT1GMJDIUBC.JUUF
[FJHUEFO
&SGMMFO4JFTJDI*ISF8PIOXOTDIFVOETPSHFO4JFGSFJOÃHVUFT,MJNB²
&OFSHJFCFEBSGWPO*NNPCJMJFOBVG
O %FSOFVF&OFSHJFBVTXFJT1GMJDIUBC.JUUF
[FJHUEFO
"UUSBLUJWF"OHFCPUFGS4PGPSUGJOBO[JFSFS
&OFSHJFCFEBSGWPO*NNPCJMJFOBVG
O /JFESJHFS#BVTQBSEBSMFIFOT[JOTBC°BVG%BVFSTJDIFSO
O "UUSBLUJWF"OHFCPUFGS4PGPSUGJOBO[JFSFS
4UBBUMJDIF#BVTQBSGzSEFSVOHVOEHOTUJHF'zSEFSNJUUFM
[#EFS,SFEJUBOTUBMUGS8JFEFSBVGCBV,G8
O /JFESJHFS#BVTQBSEBSMFIFOT[JOTBC°BVG%BVFSTJDIFSO
O
4UBBUMJDIF#BVTQBSGzSEFSVOHVOEHOTUJHF'zSEFSNJUUFM
"CFGGFLUJWFN+BISFT[JOTBC;VUFJMVOHCFJN#BVTQBSEBSMFIFOJN
[#EFS,SFEJUBOTUBMUGS8JFEFSBVGCBV,G8
4DIXjCJTDI)BMM5BSJG'VDIT4QF[JBMNJUIzIFSFN5JMHVOHTCFJUSBH
&THFMUFO&JOLPNNFOTHSFO[FO#FJ#FSFDIUJHVOH
"CFGGFLUJWFN+BISFT[JOTBC;VUFJMVOHCFJN#BVTQBSEBSMFIFOJN
4DIXjCJTDI)BMM5BSJG'VDIT4QF[JBMNJUIzIFSFN5JMHVOHTCFJUSBH
&THFMUFO&JOLPNNFOTHSFO[FO#FJ#FSFDIUJHVOH
*IS#F[JSLTEJSFLUPS4zOLF8FSUI
3BEFS8JOLFM4EFSIBTUFEU5FMFGPO
*IS#F[JSLTEJSFLUPS4zOLF8FSUI
3BEFS8JOLFM4EFSIBTUFEU5FMFGPO
&SGMMFO4JFTJDI*ISF8PIOXOTDIFVOETPSHFO4JFG
Qualitätssicherung
O %FSOFVF&OFSHJFBVTXFJT1GMJDIUBC.JUUF
[FJ
&SGMMFO4JFTJDI*ISF8PIOXOTDIFVOETPSHFO4JFG
Blower-Door-Test.......................................................
30
O "UUSBLUJWF"OHFCPUFGS4PGPSUGJOBO[JFSFS
Thermografie.
............................................................
30
O
%FSOFVF&OFSHJFBVTXFJT1GMJDIUBC.JUUF
[FJ
O /JFESJHFS#BVTQBSEBSMFIFOT[JOTBC°BVG%B
O
"UUSBLUJWF"OHFCPUFGS4PGPSUGJOBO[JFSFS
O 4UBBUMJDIF#BVTQBSGzSEFSVOHVOEHOTUJHF'zSEFSN
O GS8JFEFSBVGCBV,G8
/JFESJHFS#BVTQBSEBSMFIFOT[JOTBC°BVG%B
Rechtliche Grundlagen
O 4UBBUMJDIF#BVTQBSGzSEFSVOHVOEHOTUJHF'zSEFSN
Energieeinsparverordnung.........................................
31
"CFGGFLUJWFN+BISFT[JOTBC;VUFJMVOHCFJN#BVTQBSEBSMFIFOJN4DIXjCJT
GS8JFEFSBVGCBV,G8
Gebäudeenergiepass.................................................
32
&THFMUFO&JOLPNNFOTHSFO[FO#FJ#FSFDIUJHVOH
"CFGGFLUJWFN+BISFT[JOTBC;VUFJMVOHCFJN#BVTQBSEBSMFIFOJN4DIXjCJT
&THFMUFO&JOLPNNFOTHSFO[FO#FJ#FSFDIUJHVOH
Energiesparende Neubauten.................................... 33
*IS#F[JSLTEJSFLUPS4zOLF8FSUI
3BEFS8JOLFM4EFSIBTUFEU
*IS#F[JSLTEJSFLUPS
4zOLF8FSUI
Glossar........................................................................
44
3BEFS8JOLFM4EFSIBTUFEU
Projektpräsentationen.......................................... 34-43
Impressum.................................................................. 44
Branchenverzeichnis.................................................. 46
2
Grußwort
Grußwort
Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Bauinteressenten,
der September steht in der Klimaschutzstadt Kiel ganz im Zeichen des energiesparenden Bauens: Vom 5. bis 28. September präsentiert Ihnen die Innovative Bauausstellung (InBA)® Kiel 2008 einen Einblick in das nachhaltige Bauen – aus der Praxis für die Praxis.
20 Gebäude aus den Bereichen Neubau, Modernisierung, Wohnen, Gewerbebau, öffentliche Gebäude und Sonderbauten zeigen beispielhaft, wie energiesparend unter Nutzung erneuerbarer Energien gebaut werden kann. Dank des Einsatzes engagierter
Bauherren, die in diesem und im vergangenen Jahr ihre Gebäude nach hohen Energiestandards modernisiert beziehungsweise neu
gebaut haben, ist eine bunte Mischung aus innovativen Gebäuden entstanden: Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser, Wohnungen, ein
Verbrauchermarkt, eine Sporthalle und ein Multifunktionsgebäude.
Bemerkenswert ist einerseits, dass viele dieser Projekte im Zuge der Ausstellung noch stärker energetisch optimiert wurden als ursprünglich geplant – darunter befinden sich beispielsweise zwei vom Bund geförderte überaus energieeffiziente Modernisierungsprojekte. Andererseits machten einige Bauträger die Erfahrung, dass sich energieeffiziente Gebäude gut vermarkten lassen, und es sich
insofern lohnt, das „Ausstellungs-Modell“ auf weitere Bauvorhaben zu übertragen. Beides spricht dafür, dass die Zeit reif ist für eine
Innovative Bauausstellung zum Wohle der Umwelt und damit zu unser aller Wohl.
Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm begleitet die dreiwöchige Open-Air-Ausstellung. Besuchen Sie den zentralen Info-Point
im Sophienhof. Hier bekommen Sie alle nötigen Informationen zu Führungen, Fachveranstaltungen, den teilnehmenden Betrieben
und dem Rahmenprogramm. Im Internet unter www.inba-kiel.de finden Sie ebenfalls ausführliche Informationen über die Projekte
und Veranstaltungen. Wir danken dem Zentrum für Energie, Bauen, Architektur und Umwelt (ZEBAU GmbH) aus Hamburg, das als
offizieller Veranstalter die Koordination der Bauausstellung übernommen hat.
Auch die Kieler Solartage finden wieder statt: in diesem Jahr zum fünften Mal vom 5. bis 27. September und diesmal in Zusammenarbeit mit der InBA. Parallel zur Bauausstellung präsentieren sich im Sophienhof die Kieler Unternehmen der Werbegemeinschaft
„Fair-Play-Wärme“, einem Zusammenschluss von Mitgliedern des Fachverbandes „Sanitär-Heizung-Klima“, sowie weitere Innungen
und Handwerksbetriebe.
Kommen Sie vorbei! Sie und Ihre Familien sind herzlich eingeladen, die Bauausstellung zu besuchen.
Ihre
Angelika Volquartz
Oberbürgermeisterin
Peter Todeskino
Bürgermeister
3
Einleitung
Klima­schutz
durch
Energie­­effizienz
Das Klima ändert sich Beobachtungen
und Messungen lassen keinen Zweifel:
Die globale Erwärmung und der Meeresspiegelanstieg haben sich beschleunigt,
ebenso das Abschmelzen der Gletscher
und Eiskappen. Durch die Emissionen
von Treibhausgasen stört der Mensch das natürliche Gleichgewicht der Atmosphäre. Der Ausstoß von CO2, das quantitativ
bedeutendste Treibhausgas, stieg von 1970 bis 2004 um 80%.
Mehr als 90% der CO2 -Emissionen resultieren aus der Verbrennung der fossilen Energieträger Kohle, Erdöl und Erdgas. Es ist
dringender denn je notwendig, den Verbrauch fossiler Energieträger zu reduzieren.
Die Hoffnung bleibt Durch rasches staatliches und privates
Handeln können die Energie- und Emissionstrends geändert
werden. Die Ratsversammlung der Landeshauptstadt Kiel hat im
Mai 2008 das Kieler Energie- und Klimaschutzkonzept beschlossen und damit den Klimaschutz zum ständigen Handlungsauftrag der Verwaltung gemacht. Neben der Frage einer effizienten
und nachhaltigen Energieversorgung ist das zweite wichtige
Handlungsfeld die Steigerung der Energieeffizienz beim Bauen
und Sanieren. Denn die Kieler Energie- und CO2-Bilanz zeigt
eines deutlich: die privaten Haushalte in Kiel nutzen über die
Hälfte des gesamten Endenergieverbrauches an Heizöl, Erdgas,
Fernwärme und Strom und hiervon werden wiederum über
70% für die Raumheizung benötigt.
Das Einsparpotenzial im Gebäudebestand ist hoch Von
den ca. 34.000 Wohngebäuden in Kiel wurden über 80% vor
1978, dem Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung,
erbaut. Bis dahin wurde trotz Ölpreiskrise kein besonderer Wert
auf einen baulichen Wärmeschutz gelegt. Dementsprechend
hoch ist auch der durchschnittliche Heizenergieverbrauch.
Bei Wohngebäuden liegt er in Kiel bei ungefähr 21 Litern pro
Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Er ist damit dreimal so hoch
wie bei einem durchschnittlichen 7-Liter-Neubau. Doch auch das
ist noch bei weitem zu hoch, denn auch bei Neubauten gibt es
erhebliche Qualitätsunterschiede. Wer heute ein Niedrigenergiehaus baut, sollte darauf achten, dass es nicht mehr als 40 kWh
pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr an Heizenergie benötigt, das entspricht einem 4-Liter-Haus. Den Stand der Technik
aber stellen Passivhäuser dar, mit einem zertifizierten Heizenergieverbrauch von lediglich 1,5 Litern pro Quadratmetern im
Jahr brauchen sich ihre Bewohner kaum noch Gedanken über
steigende Energiepreise zu machen.
4
Abbruchkante des Larsen-B-Schelfeises an der Antarktischen Halbinsel.
Aufgenommen auf der Polarstern-Expedition ANTXXIII/8
im Weddellmeer 2006/07.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung
Energieverbrauch
im Haushalt nach Verwendungszweck
Heizung
77 %
Warmwasser 12 %
Geräte
6 %
Kochen
3 %
Beleuchtung
2 %
Baualter der Wohngebäude in Kiel
8000
Mehrfamilienhäuser
Anzahl
Einfamilienhäuser
6000
4000
2000
0
- 1900 - 1918
Baujahr
- 1948
- 1958
- 1968
- 1978
- 1990
- 2001
Einleitung
Ziele einer
effizienten
Gebäude­
sanierung
Mehr als nur die gesetzlichen Mindestanforderungen
erfüllen Die in der Energiesparverordnung (ENEV 2007) für
Neubau und Modernisierungsmaßnahmen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanforderungen an den Wärmeschutz von
Gebäuden bleiben weit hinter den bereits vorhandenen bautechnischen Möglichkeiten und den ökonomisch und ökologisch
erforderlichen Energieeinsparungen zurück.
Einsparpotenziale optimal ausschöpfen Mit der Umsetzung der technisch verfügbaren und wirtschaftlich optimalen
Sanierungsmaßnahmen lassen in der Regel bei fast allen alten
Häusern Energieeinsparpotenziale von mindestens 60 bis 70 %
erreichen. Einen Überblick über Energieverbrauch und Einsparpotenziale gibt die Gebäudetypologie Schleswig-Holstein.
Sinnvolle Kombination der Maßnahmen Viele für Niedrig­
energie- und Passivhäuser entwickelten Komponenten sind
mittlerweile als breite Angebotspalette auch für die Sanierung
am Markt verfügbar. Zu nennen sind eine Vielfalt von Wärmedämmverbundsystemen mit 16 cm bis 20 cm Dämmstoffstärke
für die Außenwand, Fenster mit 3-Scheiben-Isolierverglasung,
Lüftungsanlagen mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung.
Auch für die nachträgliche Dämmung von zweischaligem Mauerwerk mit Luftschicht und von Zwischenräumen in Decken und
Fußböden stehen effiziente Dämmstoffe und Einblasverfahren
zur Verfügung. Auch für die Innendämmung gibt es immer
mehr praxiserprobte Verfahren.
Sanierung nur mit Energiekonzept Das hohe Einsparpotenzial ist aber nur erzielbar, wenn die erforderlichen Maßnahmen
sinnvoll miteinander kombiniert werden. Keine Altbausanierung sollte ohne ein umfassendes Energiekonzept erfolgen,
auch wenn vorerst nur mit Teilsanierungen begonnen wird. Der
Gesetzgeber fördert die Erstellung von Energiekonzepten, sie
bilden die Grundlage für Förderanträge.
Energiebedarf verschiedener Gebäudetypen
in Kilowattstunden [kWh] pro m2 Wohnfläche
(10 kWh entsprechen 1 Liter Heizöl oder 1 m3 Erdgas)
250
[kWh]
200
Elektrizität
150
Warmwasser
Raumheizung
100
50
0
Gebäude­
bestand
gemäß
EnEV 2007
Energiesparhaus KfW 40
PassivhausStandard
5
Einleitung
Die Standards
der
InBA Kiel 2008
Die Innovativen Bauausstellung ® 2008 in Kiel präsentiert
besonders energieeffiziente Neubaumaßnahmen und Modernisierungsprojekte bei denen von Bauträgern, Wohnungsunternehmen, Baugemeinschaften und Privatpersonen sowohl ein
vorbildhafter Wärmeschutz als auch der Einsatz von erneuerbarer Energien zur Heizenergie- und Warmwasserversorgung
umgesetzt wurde.
Hinter der InBA 2008 steckt die Erfahrung, dass sich an realisierten Objekten am besten zeigen lässt, wie energieeffizientes
Bauen und Sanieren mit den am Markt verfügbaren Materialien
technisch machbar ist. Für den Bauträger soll die Maßnahme
auch bei einer Kosten-Nutzen-Gegenüberstellungen
wirtschaftlich und die Übertragbarkeit auf weitere Projekte
gegeben sein. Die Beispiele der InBA zeigen, wie Altbauten zu
Niedrigenergiehäusern werden können.
Beachtung von Lüftungswärmeverlusten Um Wärmeverluste und Bauschäden durch unkontrollierte Fugenlüftung zu
vermeiden, ist auf eine Wind- und Luftdichte Ausführung der
Gebäudehülle zu achten. Empfohlen wird der Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Qualität durch Kontrolle Durch die Überprüfung der im
Sanierungskonzept angegebenen Planungsdaten, die Überwachung der während der Bauphase umgesetzten Maßnahmen
und die nachträgliche Kontrolle durch eine Luftdichtigkeitsprüfung oder Thermografieaufnahme wird die Qualität gesichert.
Anforderungen an die Energieversorgung Zum Schutz des
Klimas kommen bei der Heizenergie- und Warmwasserversorgung ein möglichst hoher Anteil regenerativer Energieträger
zum Einsatz. Man geht davon aus, dass der Preisanstieg bei
regenerativen Energieträgern künftig weniger stark sein wird als
bei den immer knapper werdenden fossilen Energieträgern.
Ausnutzen von Förderprogrammen Die meisten Förderprogramme von Bund und Land belohnen das deutliche Unterschreiten der gesetzlichen Mindestanforderungen. Die KfWFörderbank hat eigene Energiestandards für Gebäude definiert
– das Energiesparhaus KfW-40 und das Niedrigenergiehaus im
Bestand. Bei Beachtung der InBA-Standards können alle wichtigen Förderprogramme von Bund und Land genutzt werden, ein
wichtiger wirtschaftlich relevanter Nebeneffekt.
Weitere Informationen: www.inba-kiel.de
ENEV 2007 Neubaustandard auch bei der Sanierung Es ist
wirtschaftlich bei der Modernisierung von Altbauten als Zielgrößen die Energiekennzahlen und die Dämmstoffstärken von
Neubauten und Niedrigenergiehäusern heranzuziehen.
Hohe Anforderungen an den Wärmeschutz Um an der InBA
teilnehmen zu können, muss die Gebäudehülle von Modernisierungsprojekten mindestens den Wärmeschutz erreichen, den die
geltende Energieeinsparverordnung EnEV 2007 für Neubauten
fordert. Durch diese Forderung wird der Energieverbrauch nach
der Sanierung gegenüber dem gesetzlichen Mindest-Standard
zusätzlich um 30 bis 40% gesenkt. Durch eine weitere Optimierung der Wärmedämmung mit einer gezielten Auswahl des
Dämmmaterials und der Anpassung von Dämmstoffstärken können im Einzelfall noch höhere Einsparungen erzielt werden. In
der nebenstehenden Tabelle sind Zielwerte für Dämmstoffstärken genannt. Nach einer optimalen Sanierung ist der Altbau
mindestens so gut gedämmt wie ein Neubau.
Zielwerte für U-Werte
und Dämmstoffstärken*
u-Wert
Dämmung*
Dachschräge
< 0,25
20 - 40 cm
Dachboden
< 0,2
20 - 40 cm
Flachdach
< 0,2
ab 20 cm
Wand (außen)
< 0,3
14 - 25 cm
Wand (innen)
< 0,5
6 - 16 cm
Kellerdecke
< 0,35
8 - 12 cm
Fenster
< 1,5
Verglasung
< 1,3
*bei Verwendung von Dämmstoffen
der Wärmeleitfähigkeitsgruppen 035 bis 040
Gebäudeteil
6
Weitestgehend lückenlose, umlaufende Wärmedämmung –
Vermeidung von Wärmebrücken
Erneuerung der Fenster und Türen
für eine optimale Wärmedämmung
Luftdichte Gebäudehülle
Vermeidung von Energieverlusten
Integration eines Lüftungssystems
möglichst mit Wärmerückgewinnung
Erwärmung der Zuluft durch die Abluft für minimale
Lüftungsenergieverluste
Erneuerung der Heizungsanlage
z.B. durch einen Holzpelletsofen oder eine Wärmepumpe
Erneuerbare Energie, die unabhängig vom Öl- und Gaspreis ist
Erneuerung der Heizkörper – falls notwendig
Einsatz von Photovoltaik (Solare Stromerzeugung)
und Solarthermie (Solare Wärmeerzeugung – optional
Energiekennzahlen und Heizkosten von EFH und MFH
Die Energiekennzahl für den Heizenergie eines Gebäudes berechnet sich aus dem
Jahresenergieverbrauch für die Raumheizung und der beheizten Wohnfläche. Der jährliche
Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche ist eine ähnliche Vergleichsgröße wie der
Benzinverbrauch eines Autos pro 100 km.
Heizenergiecheck
Der Heizenergiekennwert kann leicht selber berechnet werden:
Der Jahresheizenergieverbrauch in kWh wird durch die beheizte Wohnfläche dividiert. Ist
in dem Energieverbrauch die Warmwasserbereitung mit enthalten, so werden pauschal
1.000 kWh für jede im Haushalt lebende Person vor der Division abgezogen.
[
Durchschnittlicher Heizenergieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche
im Jahr [kWh/m²a]
kWh/m2a
Gebäudebestand
220 bis 280
Neubauten
Niedrigenergiehäuser
Passivhäuser
Jahresenergieverbrauch
kWh
Warmwasser
- ( 1000 kWh
Energiekennzahl [kWh/m2a]
x
Personen
im Haushalt
Bewertung
P.
)] :
Beheizte
Wohnfläche
m2
=
Energie­
kennzahl
kWh/m2a
Gebäudetyp
bis 20
optimal
Passivhaus
20 - 50
sehr gut
gutes Niedrigenergiehaus
50 - 80
gut
Energieeinsparverordnung
80 - 120
befriedigend
Wärmeschutzverordnung ´95
70 bis 100
120 - 160
verbesserungswürdig
Wärmeschutzverordnung ´84
30 bis 70
160 - 200
mangelhaft
Sanierungsbedarf
maximal 15
über 200
ungenügend
dringender Sanierungsbedarf
Kieler
Heizspiegel
Für den Kieler Heizspiegel wurden der Heizenergieverbrauch und die Heizkosten einer großen Anzahl von
Kieler Mietwohngebäuden ausgewertet. Der Heizspiegel erleichter einen Heizkostenvergleich von Wohngebäuden und ermöglicht das Auffinden von Gebäuden
mit einem wirtschaftlichen Sanierungspotenzial.
Suchen Sie sich aus den Verbrauchstabellen des Heizspiegels diejenige heraus, die der Beheizungsart – Gas,
Öl, Fernwärme - und der Art der Warmwasserbereitung - zentral, dezentral - und der Gesamtwohnfläche
Ihres Gebäudes entspricht.
Aktuelle Tabellen des Kieler Heizspiegels erhalten Sie
auch bei dem Kieler Mieterverein e.V. und der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Umrechnung in Kilowattstunden (kWh)
1 Liter Heizöl
=
10,0 kWh
1 m Erdgas
=
11,86 kWh
1 MWh
=
1000 kWh
1 t Dampf
=
704 kWh
3
7
Energiesparpotenziale im Gebäudebestand
Die Gebäudetypologie unterstützt den Hauseigentümer bei
der Planung wärmetechnischer Modernisierungsmaßnahmen.
Das eigene Gebäude kann hinsichtlich seiner Bausubstanz, den
möglichen Sanierungsmaßnahmen und den sich ergebenden
Energiesparpotenzialen eingeordnet werden. Zu einzelnen
Haustypen gibt es abgestimmte Datenblätter. Sie enthalten Angaben zum Ausgangszustand und dem Zustand nach erfolgter
wärmetechnischer Sanierung.
Gebäude­
typologie
SchleswigHolstein
Die Gebäudetypologie beschreibt in erster Linie die bei einem
bestimmten Baualtern vorherrschenden typischen Baukonstruktionen. Entsprechend der großen historischen Einschnitte und
der Entwicklung der wärmetechnischen Normen lässt sich der
Wohngebäudebestand in fünf Baualtersklassen einteilen:
Jedes Haus ist anders – und doch vergleichbar! Unterschiede in
der Bausubstanz, der Bauform und Nutzung führen zu unterschiedlich hohen Energieverbräuchen. Aufgrund rechtlicher
Bestimmungen und regionaler Bauweisen sind dennoch im
Laufe der Zeit ganz typische Häuser entstanden. Bezogen auf
das jeweilige Baujahr sind auch die Energieverbräuche dieser
Häuser und die möglichen Sanierungsmaßnahmen bis zu einem
gewissen Grad vergleichbar.
Satteldach
bis 1918
Mit der Gebäudetypologie Schleswig-Holstein sind Durchschnittswerte von Gebäuden ermittelt worden. Die unterschiedlichen Gebäudetypen – Einfamilienhaus, Reihenhaus, Mehrfamilienhaus, Hochhaus – sind entsprechend Ihres Baujahres
in mehrere Klassen eingeteilt und ihnen ist jeweils ein durchschnittlicher Energieverbrauch, die Energiekennzahl zugeordnet.
Die Energiekennzahl gibt den jährlichen Energieverbrauch in
Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche an.
Satteldach
1919 - 1948
• Typ 48: Baujahr 1919-1948
(zwischen und nach den beiden Weltkriegen)
• Typ 59: Baujahr 1949-1959
(Material- und Geldknappheit der Nachkriegsjahre)
• Typ 69: Baujahr 1960-1969
(Einhaltung der Wärmeschutznorm DIN 4108)
• Typ 77: Baujahr 1970-1977
(erste Bestrebungen zur Energieeinsparung)
Seit 1978 besteht als gesetzliche Grundlage für die Dimensionierung des baulichen Wärmeschutzes die Wärmeschutzverordnung.
Daneben sind die Baualtersklassen weiter unterteilt in die
Haustypen Ein- und Zweifamilienhäuser (Typ E), Reihenhäuser
(Typ R) und Mehrfamilienhäuser (Typ M).
Einfamilienhaus Typ E
Reihenhaus Typ R
Mehrfamilienhaus Typ M
Verbrauch vorher:
nachher:
Verbrauch vorher:
nachher:
Verbrauch vorher:
nachher:
428kWh/m2a
126kWh/m2a
Einsparung: 71 %
Verbrauch vorher:
nachher:
Einsparung: 71 %
8
• Typ 18: erstellt bis 1918
(Gründung Weimarer Republik)
297kWh/m2a
85kWh/m2a
Einsparung: 71 %
450kWh/m2a
129kWh/m2a
Verbrauch vorher:
nachher:
Einsparung: 72 %
260kWh/m2a
94kWh/m2a
Einsparung: 64 %
299kWh/m2a
83kWh/m2a
Verbrauch vorher:
nachher:
Einsparung: 65 %
296kWh/m2a
103kWh/m2a
Satteldach
1949 - 1959
Einfamilienhaus Typ E
Reihenhaus Typ R
Mehrfamilienhaus Typ M
Verbrauch vorher:
nachher:
Verbrauch vorher:
nachher:
Verbrauch vorher:
nachher:
397kWh/m2a
104kWh/m2a
Satteldach
1960 - 1969
Einsparung: 74 %
Verbrauch vorher:
nachher:
Einsparung: 71 %
304kWh/m2a
107kWh/m2a
Flachdach
1960 - 1969
Einsparung: 65 %
Verbrauch vorher:
nachher:
314kWh/m2a
132kWh/m2a
Einsparung: 56 %
Satteldach
1970 - 1977
Flachdach
1970 - 1977
189kWh/m2a
79kWh/m2a
Verbrauch vorher:
nachher:
256kWh/m2a
100kWh/m2a
Verbrauch vorher:
nachher:
182kWh/m2a
79kWh/m2a
Verbrauch vorher:
nachher:
Einsparung: 55 %
205kWh/m2a
64kWh/m2a
Verbrauch vorher:
nachher:
205kWh/m2a
64kWh/m2a
Einsparung: 69 %
164kWh/m2a
66kWh/m2a
Einsparung: 60 %
293kWh/m2a
128kWh/m2a
Verbrauch vorher:
nachher:
Einsparung: 69 %
Einsparung: 57 %
Einsparung: 61 %
Verbrauch vorher:
nachher:
Verbrauch vorher:
nachher:
291kWh/m2a
73kWh/m2a
Einsparung: 75 %
Einsparung: 57 %
Einsparung: 58 %
Verbrauch vorher:
nachher:
238kWh/m2a
70kWh/m2a
Verbrauch vorher:
nachher:
180kWh/m2a
77kWh/m2a
Einsparung: 57 %
170kWh/m2a
76kWh/m2a
Verbrauch vorher:
nachher:
166kWh/m2a
58kWh/m2a
Einsparung: 65 %
9
Energiesparpotenziale im Gebäudebestand – Sanierungsbeispiele
Sanierung Mehrfamilienhaus Baujahr 1913
Fünf
Sanierungsbeispiele
Das 1913 erbaute zweigeschossige
Mehrfamilienhaus in Kiel-Holtenau liegt in
prominenter Lage direkt am nördlichen Ufer des Nord-OstseeKanals. Das Gebäude besitzt 5 Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von 460 m². Die Wohnbebauung ist in diesem
Bereich durch gründerzeitliche Fassaden geprägt.
Bei der Sanierung der Außenwand mit einem Wärmedämmverbundsystem wurden gestalterische Zierelemente wie Leisten und
Geländer, sowie ein Frontspieß als obiger Abschluss des Erkers
dem historischen Vorbild nachempfunden.
Mit der Komplettsanierung von Außenwand, Dach, Kellerdecke
und dem Einbau passivhaustauglicher Fenster wird ein selbst für
Neubauten anspruchsvoller Niedrigenergiehausstandard erreicht.
Der Heizenergieverbrauch liegt mehr als 50% unter dem für
Neubauten geforderten Mindeststandard (EnEV 2007).
Die Merkmale im Einzelnen
Dach
Pfettendach mit 24 cm Aufdachdämmung mit Mineralfasermatten WLG 035.
Außenwände
Wärmedämmverbundsystem mit 16 cm EPS-Schaumplatten
WLG 032, Putz mit gestalterischen Zierelementen.
Fenster
Passivhaustaugliche Fenster mit Dreischeibenwärmeschutzglas
Uw = 0,8 W/m²K.
Kellerboden / Erdgeschosssohle
Dämmung mit 6 cm Polyurethanschaum-Platten WLG 025.
Maßnahmen
Bei der umfassenden Sanierung der wärmeübertragenden Gebäudehülle wurde besonders auf den luftdichten Anschluss der
verschiedenen Bauteile geachtet. Im Bereich der Außenwandund Fußbodendämmung, wo der Einsatz größerer Dämmstoffstärken konstruktionsbedingt eingeschränkt ist, wurden
Dämmstoffe mit besonders guten Wärmedämmeigenschaften
gewählt.
Die sehr gute Dämmung führt in Kombination mit einer Lüftungsanlage mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von über
90% zu einem sehr geringen Heizenergiebedarf von umgerechnet weniger als 4 Litern Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche
im Jahr.
Der geringe spezifische Heizenergiebedarf macht in Kombination mit einer Wandflächenheizung, die eine sehr geringe
Vorlauftemperatur des Heizungswassers ermöglicht, den Einsatz
einer Wärmepumpe möglich.
10
Heizung/Warmwasser
Lüftungsanlage mit 90% Wärmerückgewinnung, Wandflächenheizung, Wärmepumpe.
Ergebnis
Das Projekt zeigt, wie das Erscheinungsbild einer stadtbildprägenden Gründerzeitfassade bei der Sanierung mit einem
modernen Wärmedämmverbundsystem erhalten werden kann.
Durch die sinnvolle Kombination von Komponenten, die sich im
Neubaubereich bei der Umsetzung von Passivhauskonzepten
bereits bewährt haben, lassen sich auch in der Sanierung eines
Gebäudes der Jahrhundertwende sehr geringe Energieverbrauchskennwerte erzielen.
Spezifischer Transmissionswärme­verlust
HT’ nach Sanierung
EnEV-Heizwärmebedarf vor Sanierung
EnEV-Heizwärmebedarf nach Sanierung
Heizenergieeinsparung
0,36 W/m²K
123,4 kWh/m²a
28,8 kWh/m²a
77 %
Sanierung Reihenmittelhaus Baujahr 1936
Vor und nach der Modernisierung – Hofseite
Vor und nach
der Modernisierung –
Straßenseite
Das Reihenmittelhaus in Kiel-Südfriedhof hat eine Wohnfläche von 158 m² auf 3 Wohnebenen sowie einen unbeheizten
Keller. Es wurde 1936 als Teil einer den gesamten Straßenzug
begleitenden, einheitlich gestalteten Wohnbebauung errichtet.
Bei der Sanierung und Neugestaltung der massiven Putzfassade
mit einem Wärmedämmverbundsystem wurde großer Wert auf
gestalterische Details und Stadtbild prägende Aspekte gelegt.
Mit der rundum Dämmung von Außenwand,
Dachschrägen, Kellerdecke und dem Einbau
neuer Fenster entstand
ein Niedrigenergiehaus,
der Heizenergieverbrauch
liegt 30% unter dem gesetzlich vorgeschriebenen
für Neubauten
(EnEV 2007).
Die Merkmale im Einzelnen:
Dach: Hinterlüftete Zwischensparrendämmung der Dachschrägen mit 24 cm Mineralfasermatten WLG 035. Dämmung der
Dachbodendecke mit 36 cm Mineralfasern WLG 035.
Außenwände: Dämmung mit 14 cm WärmedämmverbundSchienen-System WLG 035 inklusive der Kelleraußenwände.
Fenster: Uw=1,12 W/m²K mit geschäumten Kunststoffprofilen Uf=0,9 W/m²K und Zweischeibenwärmeschutzglas Ug =
­1,1 W/­m²K. Einbau bündig mit Außenwand, Überdeckung des
Rahmens mit 3 cm Dämmung.
Fußböden: Dämmung der Kellerdecke mit 8 cm Polystyrol WLG
035.
Verlauf der Luftdichten Gebäudehülle
Maßnahmen
Bei der umfassenden Sanierung der wärmeübertragenden Gebäudehülle wurde besonders auf den luftdichten Anschluss der
verschiedenen Bauteile geachtet. Während der Bauphase wurde
auf eine sorgfältige Bauausführung in den kritischen Übergangsbereichen zwischen Fenstern und Außenwand sowie im Bereich
der Dachschrägen und Geschossdecken geachtet.
Herzstück des Energiekonzeptes ist ein neuer 500 Liter Heizungspufferspeicher, der mit einem bereits vorhandenen 300
Liter Warmwasserspeicher kombiniert wurde, um die von der
Solarkollektoranlage und dem Holzpelletofen anfallende Wärme
zwischen zu speichern und bedarfsgerecht wieder abzugeben.
Die vorhandene Gasbrennwerttherme kann an besonders kalten
Tagen manuell zugeschaltet werden.
Heizung/Warmwasser: Thermische Solaranlage (16 m²
Vacuum-Röhrenkollektor) für Warmwasser und Heizungsunterstützung, 9 kW-Holzpelletofen, 500 Liter Pufferspeicher und
300 Liter Warmwasserspeicher, Erdgasbrennwerttherme manuell
zuschaltbar.
Ergebnis
Das Projekt zeigt, wie eine kleine, das Straßenbild prägende
Stadtvilla städtebaulich ansprechend gestaltet werden kann und
dabei höchsten energetischen Ansprüchen gerecht wird. Durch
das intelligente, modular aufgebaute Heizungs- und Warmwasserversorgungskonzept wird eine ca. 92%ige regenerative Energieversorgung möglich und damit eine weitgehende Unabhängigkeit von der Preisentwicklung bei den fossilen Energieträgern
erreicht.
Spezifischer Transmissionswärme­verlust
HT’ nach Sanierung
EnEV-Heizwärmebedarf vor Sanierung
EnEV-Heizwärmebedarf nach Sanierung
Heizenergieeinsparung
0,40 W/m²K
144,25 kWh/m²a
56,4 kWh/m²a
61 %
11
Energiesparpotenziale im Gebäudebestand – Sanierungsbeispiele
Sanierung Mehrfamilienhaus Baujahr 1930
Außendämmung
mit Riemchen
Übergang alt / neu
Dachmontage
der Solarkollektoren
Ansicht von der Straßenseite
Das kleine, zweigeschossige Mehrfamilienhaus mit einer Wohnfläche von ca. 350 m² gehört zu einer 1930 errichteten Siedlung
in Kiel-Wik, die mit ihrem typischen Backsteinmauerwerk ein
einheitliches Erscheinungsbild zeigt.
Die Merkmale im Einzelnen:
Das Gebäude besteht aus zwei Doppelhaushälften mit jeweils
2 Wohnungen. Bei der Sanierung der Außenwand der einen
Doppelhaushälfte mit einem Wärmedämmverbundsystem wurde
eine zusätzliche Verkleidung mit keramischen Klinker-Riemchen
angebracht, um sich gestalterisch nicht von der vorhandenen
Bebauung abzuheben. Diese gebrannten Tonziegel unterscheiden sich nur aufgrund ihrer geringen Dicke von 1,4 cm von
herkömmlichen Mauersteinen. Im Gegensatz zu Putzfassaden
sind Klinkerfassaden nahezu wartungsfrei.
Fenster: Dreischeibenwärmeschutzglas Ug= 0,5 W/m²K und
Uw = 0,8 W/m²K.
Maßnahmen
In Verbindung mit der Außenwanddämmung erfolgte der
Einbau neuer Fenster mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung
sowie die Dämmung der Kellerdecke. Da erst in einem späteren
Bauabschnitt im Dachgeschoss eine weitere Wohnung errichtet werden soll, wurde die Dachdämmung zurückgestellt. Die
vorgesehene zusätzliche Wohnung wurde auch bei der Dimensionierung der neuen Holzpelletheizung und der Solarthemischen
Anlage berücksichtigt. Die Solaranlage wurde mit 10,2 m²
Kollektorfläche so dimensioniert, dass sie sowohl zur Warmwasserbereitung als auch zur Heizungsunterstützung dient.
Die durchgeführten Wärmedämmmaßnahmen ergeben eine
Heizenergieeinsparung von ca. 60% und es wurde der Energiestandard eines Neubaus (EnEV 2007) erreicht. Mit dem Ausbau
des Dachgeschosses wird sich der spezifische Energieverbrauch
pro Quadratmeter Wohnfläche nochmals verbessern.
12
Außenwände: Wärmedämmverbundsystem mit 12 cm Polystyrolplatten WLG 035 und Verkleidung mit Klinker–Riemchen.
Kellerdecke: Unterseitige Dämmung mit 6 cm PolyurethanHartschaumplatten WLG 025.
Heizung/Warmwasser: Einbau einer 10 kW Pelletheizung mit
800 Liter Solar- und Heizungspufferspeicher sowie einer Frischwasserstation zur hygienischen Trinkwasserversorgung nach
dem Durchlauferhitzerprinzip zur Versorgung von 3 Wohnungen. Die Solarkollektoranlage deckt ca. 60% des Warmwasserbedarfs und 10 % des Heizwärmebedarfs.
Ergebnis
Auf der Grundlage einer Energie-Vor-Ort-Beratung wurde ein
überzeugendes Maßnahmenpaket zusammengestellt, dass sich
auf vergleichbare Projekte übertragen lässt. Mit relativ einfachen
Maßnahmen lassen sich entsprechende Gebäude auf den Standard eines Niedrigenergiehauses sanieren.
Spezifischer Transmissionswärme­verlust
HT’ nach Sanierung
0,49 W/m²K
EnEV-Heizwärmebedarf vor Sanierung
181,36 kWh/m²a
EnEV-Heizwärmebedarf nach Sanierung
71,18 kWh/m²a
Heizenergieeinsparung
61 %
Sanierung Mehrfamilienhaus Baujahr 1964
Vor der Modernisierung
Nach der Modernisierung
Vorderansicht
mit verglasten Loggien
Das 1964 aus Fertigbetonteilen erbaute, dreigeschossige Mehrfamilienhaus in Kiel-Holtenau bietet mit ca. 860 m² Wohnfläche
Platz für 12 Wohnungen. Neben einer kompletten Wärmedämmung der Gebäudehülle wurden auch Küchen und Bäder saniert
und die vorhandenen Loggien verglast. Eine besondere Herausforderung bei der Planung und Bauausführung war, dass alle
Maßnahmen, auch der Austausch der Fenster und der Einbau
von Lüftungsrohren, im bewohnten Zustand erfolgte.
Die Außenbauteile des bestehenden Gebäudes wiesen auch vor
der Sanierung bereits geringe Dämmstoffstärken auf, die aber
in der Gesamtschau nicht mehr zeitgemäß waren. Durch das
Aufbringen zusätzlicher Dämmmaterialien und den Einbau einer
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung liegt der Heizenergieverbrauch mehr als 50% unter dem für Neubauten geforderten Mindeststandard (EnEV 2007).
Vorlauftemperatur des Heizungswassers ermöglicht, den Einsatz
einer Wärmepumpe möglich.
Maßnahmen
Der Wärmeschutz der gesamten Gebäudehülle – Außenwand,
Fußboden und oberste Geschossdecke – wurde so deutlich
verbessert, dass in sich in sinnvoller Kombination mit Dreischeiben-Wärmeschutzfenstern und einer Lüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung ein Energiestandard erzielen lässt, der
mit umgerechnet ca. 2 Litern Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr nur geringfügig über dem Passivhaus-Standard
liegt. Die Heizenergieversorgung erfolgte bereits über ein kleines
Nahwärmenetz der Stadtwerke Kiel, bei dem mit einem innovativen Stirling-Motor effizient Strom und Wärme erzeugt wird. Im
Zuge der Modernisierung wurden die energetisch ineffizienten
und teuren dezentralen elektrischen Warmwasserbereiter durch
eine zentrale Warmwasserbereitung ersetzt. Die Warmwassererzeugung erfolgt über den Anschluss an die Nahwärme und wird
durch eine Solarthermische Anlage ergänzt.
Der geringe spezifische Heizenergiebedarf macht in Kombination mit einer Wandflächenheizung, die eine sehr geringe
Heizung/Warmwasser Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Nahwärmeversorgung mit Stirling-BHKW, Solarthermische
Anlage zur Warmwasserbereitung.
Die Merkmale im Einzelnen:
Dach Dämmung auf der obersten Geschossdecke mit zusätzlich
23 cm Zellulosefaserdämmstoff WLG 040
Außenwände Wärmedämmverbundsystem mit zusätzlich
20 cm Polystyrolplatten WLG 032.
Fenster Passivhaustaugliche Fenster mit Dreischeibenwärmeschutzglas Ug= 0,5 W/m²K und hocheffizienten Fensterrahmen
Uf = 1,3 W/m²K ergeben Uw = 0,8 W/m²K.
Kellerdecke zusätzlich 10 cm PUR/PIR-Hartschaumplatten
WLG 025.
Ergebnis
Die Kosten der energetischen Sanierungsmaßnahmen betrugen
ca. 675 € pro m² Wohnfläche. Nach Anrechnung der ohnehin
anfallenden Instandhaltungskosten und Berücksichtigung aller
günstigen Fördermittel konnte die Erhöhung der Nettokaltmiete
auf den Wert der durchschnittlich pro Wohnung eingesparten
Energiekosten für Heizung und Warmwasser begrenzt bleiben.
Spezifischer Transmissionswärme­verlust
HT’ nach Sanierung
EnEV-Heizwärmebedarf vor Sanierung
EnEV-Heizwärmebedarf nach Sanierung
Heizenergieeinsparung
0,30 W/m²K
114,8 kWh/m²a
20,6 kWh/m²a
82 %
13
Energiesparpotenziale im Gebäudebestand – Sanierungsbeispiele
Sanierung Einfamilienhaus Baujahr 1971
Vor der Modernisierung.
Das Erscheinungsbild des
Gebäudes bleibt nach der
Modernisierung erhalten
Fenster Polyurethangedämmte Fensterprofile mit 3-ScheibenWärmeschutzverglasung (Ug = 0,7 W/m²K), passivhausgerechte
Haustür mit wärmegedämmtem, luftdichtem Briefkasten (Ug <
0,8 W/m²K).
Keller/Fußböden Sockel- und Perimeterdämmung mit 15 cm
WDVS WLG 035 bis in 1 Meter Tiefe. Dämmung der Kellerdecke
mit 6 cm Polystyrol WLG 035 sowie des Kellerniederganges, inkl.
Kellertür und darüber befindlicher Holztreppe mit PUR-Dämmplatten WLG 025.
Wärmebrücken/Luftdichtheit Passivhausgerechte Abdichtung von Türen und Fenstern, Abdichten aller entbehrlichen
Außenwandlüftungsöffnungen, wärmebrückenfreie neuverlegte
Entlüftung des Abwassersystems über Spitzboden mit Unterdruckventilsystem.
Das eingeschossige, unterkellerte Einfamilienhaus in Kiel-Russee
wurde 1971 kurz vor der ersten Ölkrise erbaut und bietet mit
Dachgeschoss 148 m² Wohnfläche. Der Bauherr wollte mehr
Behaglichkeit und Wohnqualität im gesamten Haus schaffen
und im Rahmen ohnehin anstehender Instandsetzungen von
Fenstern, Türen und Dach eine ganz erhebliche Senkung des
Energieverbrauchs – „Umbau zum 4-Liter-Haus“ – erreichen.
Die Kriterien für die Dämmstoffdicken orientieren sich dabei am
Passivhaus-Standard.
Maßnahmen: Die Sanierung wurde im Dachbereich mit einer
„Standard-Dämmung“ von 20 cm und dem Einbau einer
Photovoltaik- und thermischen Solaranlage begonnen. Mit
Hinzuziehen eines auf Energiefragen spezialisierten Architektenbüros wurde schließlich unter dem Motto „Energieeffiziente
Altbausanierung im Detail“ eine umfassende Bestandsaufnahme
und eine qualitativ hochwertige Modernisierung der gesamten
Gebäudehülle, einschließlich Installation einer Komfortlüftung
mit Wärmerückgewinnung, durchgeführt.
Lüftung Zentrale Be- und Entlüftung mit hocheffektivem
Kreuzgegenstromwärmetauscher (90 %) und stromeffizienten,
stufenweise regelbaren Gleichstrom-Ventilatoren. Anschluss
eines primär-energieeffizienten Warmwasser-Nachheizregisters
an die Heizanlage.
Heizung/Warmwasser Thermische Solaranlage (5,2 m² Flachkollektor) für Warmwasser mit Anschluss von Geschirrspüler und
Waschmaschine.
Weitere Merkmale Fenster und Türen sitzen in der Dämmebene und wurden mittels Fensterdichtband und PE-Folie luftdicht
an das Mauerwerk angeschlossen.
Vorhandene Rollläden sind ebenfalls in die neue Außenwanddämmung integriert.
Die Lüftungsanlage wurde im Spitzboden untergebracht, die
Lüftungsrohre verlaufen in der Wärmedämmung des Daches bis
zu den gedämmten Abseiten.
Die Merkmale im Einzelnen
Dach Sparrenaufdoppelung und Vollsparrendämmung mit 20
cm Mineralfasermatten WLG 035 – im aufgekeilten Traufbereich
erhöht auf 25 cm. Zusätzlich Dämmung der Obergeschossdecke
mit 16 cm Mineralfasern WLG 035 zwischen den Kehlbalken.
Außenwände Dämmung mit 25 cm WDVS WLG 035 und
Dünnbettverklinkerung.
Ein 25 cm dickes Wärmedämmverbundsystem (WLG
035) sorgt für einen hervorragenden, dauerhaften Wärmeschutz der Außenwände
Die Zuluftöffnungen in Wohnund Schlafzimmer liegen direkt
unter den Abseiten
Die Entlüftung des Abwassersystems über ein Ventil ersetzt die
teure, wärmebrückenbehaftete
Entlüftung über das Dach
Ergebnis Das Projekt zeigt, wie Bauherr und Architekt ein
typisches Einfamilienhaus umfassend sanieren und wichtigen
Planungs- und Ausführungsdetails große Aufmerksamkeit
schenken. Obwohl äußerlich kaum verändert, wird das Passivhausniveau fast erreicht.
Spezifischer Transmissionswärmeverlust HT’
nach Sanierung
Die Außenfassade erhält
durch Klinker-Riemchen wieder das alte Erscheinungsbild
14
EnEV-Heizwärmebedarf vor Sanierung
EnEV-Heizwärmebedarf nach Sanierung
Heizenergieeinsparung
0,2 W/m²K
250 kWh/m²a
35 kWh/m²a
85 %
Das Energiespargutachten
1. Analyse des Ist-Zustandes mit Ortsbegehung
Inhalt des
Energiespar­
gutachtens
Datenerhebung der Bauteile
Datenerhebung der Heizungstechnik
• Wandaufbau, Wandverkleidungen
• Fenster, Türen
• Kellerdecke bzw. Bauwerkssohle
• Dachaufbau
• Decke zum unbeheizten Dachraum
• Abseiten
• Wärmebrücken
(Balkon, Heizkörpernischen etc.)
• Kessel, Leistung, Baujahr, Abgasverlust
• Rohrlängen, gedämmt / ungedämmt
• Regeltechnik
• Pumpen, geregelt / ungeregelt
• Warmwasserbereitung, zentral / dezentral
• Warmwasserspeicher, Inhalt, Dämmung
• Zirkulationsleitung, Länge, Dämmung, Betriebszeit
• Zustand der technischen Anlagen
• Anordnung und Zustand der Heizkörper
2. Energiebilanz des Ist-Zustandes
Voraussetzung für eine energie­
effiziente Gebäudesanierung ist
ein detailliertes Energiespar­
gutachten mit folgendem Inhalt:
Ermittlung von Gewinnen und Verlusten
Berechnung von Energiebedarf und Kosten
• Transmissionswärmeverluste
• Lüftungswärmeverluste
• Solare Energiegewinne
(Fenster, transparente/opake Flächen)
• Interne Energiegewinne (durch Nutzung:
Kochen, Elektrogeräte, Bewohner etc.)
• Brauchwasseranteil
• Verluste der Brauchwassererzeugung
• Verluste der Heizungsanlage
• Heizenergiebedarf
• Endenergiebedarf
• Primärenergiebedarf
• Energiekosten
3. Vorschläge für Modernisierungsmaßnahmen
• Dämmstoffstärken, geeignete Materialien, Wärmeleitfähigkeit
• Beschreibung der Bauausführung
• Hinweise auf eine sinnvolle Bauabfolge der Maßnahmen bzw. notwendige Vorarbeiten
• Hinweis auf ohnehin notwendige Sanierungsarbeiten
• Schätzung der Investitionskosten
• Prüfung der bauphysikalischen Unbedenklichkeit der Maßnahmen
• Kann der energetische Standard eines Neubaues erreicht werden (Förderung KfW)?
4. Beratungsbericht
• Energieeinsparung durch die Maßnahmen
• Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen
5. Fördermöglichkeiten
• Zinsgünstige Kredite der KfW mit Tilgungszuschuss
• BAFA Zuschüsse für Biomasse, Holzpelletheizung, Solarthermie, Wärmepumpen
• Fachagentur für Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen
• Einspeisevergütung für Photovoltaik, Kreditprogramm KfW
• Landesprogramme z.B. Schleswig-Holstein-Fonds
• Regionale Programme z.B. Kieler Klimaschutzfonds
Mit dem Vor-Ort-Beratungs-Programm
werden unabhängige Energiegutachten für
Wohngebäude staatlich gefördert. Eigentümer von Wohnhäusern oder Wohnungen, die vor dem 31.12.1994 genehmigt
worden sind, können sich von einem
unabhängigen und vom Bundesamt für
Wirtschaft zugelassenen Berater ein individuelles Energiegutachten erstellen lassen.
Energieberatung
(Vor-Ort-­Beratung)
Die Förderung besteht in der Gewährung eines
nichtrückzahlbaren Zuschusses zu den in Rechnung
gestellten Ausgaben für die Beratung.
Der Zuschuss beträgt
300,– €*
für Ein- und Zwei-Familienhäuser
360,– €*
für Wohngebäude mit
mindestens 3 Wohneinheiten
*Stand Juli 2008
Als Teil der Vor-Ort-Beratung können zusätzlich auch thermografische Untersuchungen und Hinweise zu Stromsparmaßnahmen gefördert werden. Die
Vor-Ort-Berater sind auch berechtigt auf der Grundlage der erhobenen Daten
den Energieausweis auszustellen
Förderanträge sind vor Beginn der Beratung durch den Energieberater an das
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zu stellen
Eine Liste der zugelassenen Energie-Vor-Ort-Berater veröffentlicht das BAFA
im Internet unter www.bafa.de.
15
Finanzierung
Grundlage einer Wirtschaft­
lichkeitsbetrachtung, mit
der die Auswirkungen
einer Sanierung und deren
Finanzierung auf die Rendite
eines Hauses betrachtet
werden, ist eine Wärmebedarfsrechnung. Mit ihr wird
der Endenergiebedarf für
Heizung und Warmwasser
bestimmt und die erwarteten
Energiekostenersparnisse berechnet. Bei der anschließenden Investitionsrechnung werden
die voraussichtlichen Investitionskosten bestimmt und die von
Bund und Land zur Verfügung gestellten günstigen Kredite und
Zuschüsse sowie steuerliche Aspekte berücksichtigt.
Bei vermietetem Wohnraum wird die Umlagefähigkeit der Investition auf die Kaltmiete geprüft, wobei die Mietobergrenzen des
Kieler Mietenspiegels zu beachten sind.
Eine genauere Analyse von Investition und Amortisation erhält
der Hausbesitzer, wenn er einen Energiebericht im Rahmen der
staatlich geförderten Energiesparberatung Vor-Ort erstellen lässt.
Durch die Kombination von Maßnahmen mit unterschiedlich
langen Amortisationszeiten können verschiedene Maßnahmenpakete in der Summe wirtschaftlich sein.
Die wichtigsten Förderprogramme
für eine energieeffiziente Altbausanierung
Rechtzeitig Fördergelder beantragen
Von Bund und Land Schleswig-Holstein stehen für besonders
energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden
sowohl günstige Kreditprogramme als auch Zuschüsse zur
Verfügung, auch energieeffiziente Heizungssysteme und der Einsatz regenerativer Energieträger werden gefördert. Da sich die
Programme und Förderkonditionen häufig ändern und die Förderhöhe von der Effizienz der Maßnahme und dem gewählten
Maßnahmenpaket abhängen kann, bedarf es einer gründlichen
Förderberatung im Vorfeld der Sanierung.
Da Fördergelder in der Regel nur gewährt werden, wenn mit
der Maßnahme noch nicht begonnen wurde, muss frühzeitig
geprüft werden, welche Fördermittel beantragt werden können.
Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer
Energien im Wärmemarkt insbesondere
Solarkollektoranlagen, automatisch
beschickte Anlagen zur Verbrennung von
Biomasse und den Einsatz besonders effizienter Wärmepumpen
fördert der Bund über die Bundesanstalt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle BAFA.
Förderung
Regeln im freifinanzierten Wohnungsbau
Hat ein Vermieter im Rahmen der Modernisierung Maßnahmen
zur Einsparung von Energie oder Wasser durchgeführt, so kann er
gemäß § 559 BGB eine Erhöhung der jährlichen Miete um 11 %
der für die Wohnung aufgewendeten Kosten verlangen. Zuschüsse,
Mieterdarlehen, zinslose und zinsverbilligte Darlehen müssen bei
der Ermittlung der Mieterhöhung gemäß § 559 a BGB angerechnet werden. Auch sind Investitionskosten für ohnehin anstehende
Instandhaltungsmaßnahmen abzuziehen.
Eine energetische Sanierung bezeichnet man als „warmmietenneutral“, wenn Mieterhöhung und Energiekosteneinsparung gleich
hoch sind. Bei Berücksichtung künftiger Energiepreissteigerungen
und Anerkennung der nach einer Modernisierung deutlich höheren
Wohnqualität kann eine Sanierung auch dann noch als energie- und
kosteneffizient bezeichnet werden, wenn die Mieterhöhung nicht
mehr als das doppelte der eingesparten Energiekosten beträgt.
Regeln für den geförderten Wohnungsbau
Im preislich gebundenen Wohnungsbestand ist das Modernisierungsverfahren und die Fördermöglichkeiten in jedem Fall mit der Investitionsbank Schleswig-Holstein als Bewilligungsstelle abzustimmen.
16
Der Bund fördert energieeffiziente Sanierungen von Wohngebäuden über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Das
KfW-CO2-Gebäudesanierungsprogramm
stellt allen Investoren bei der Umsetzung
von besonders Energie sparendenden
Maßnahmenpaketen eine sehr günstige Kreditvariante zur
Verfügung. Eigentümer von Ein- oder Zweifamilienhäusern bzw.
Eigentumswohnungen in Wohnungseigentumsgemeinschaften
können alternativ auch eine Zuschussvariante wählen. Vorhaben, die das Neubau-Niveau nach Energieeinsparverordnung
(EnEV) oder besser erreichen, wird ein Teil der Kreditsumme als
direkter Förderzuschuss erlassen. Privatpersonen müssen
Kreditanträge an die KfW über ihre Hausbank stellen. Ergänzende Modernisierungsmaßnahmen können über das „Kreditprogramm Wohnraum Modernisieren“ finanziert werden.
KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau
Kostenpflichtige Servicenummer 0180 1 33 55 77
[email protected] · www.kfw.de
BAFA Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
Tel. (6196) 908 - 625 · www.bafa.de
Die Investitionsbank Schleswig-Holstein
berät als zentrales Förderinstitut des Landes
in allen Kredit- und Förderfragen. Das Land
fördert das Erreichen des Neubauniveaus
nach EnEV bei energieeffizienten Sanierungen über den Schleswig-Holstein Fonds. Die
Beratung erfolgt durch Herrn Kühne (Tel.: (0431) 9905-3670
[email protected]).
Eigentümer von selbst genutzten Ein- und Zweifamilienhäusern, Reihenhäusern und Eigentumswohnungen beraten in Kiel
Herr Heide (Tel: 0431 / 9905-3486) und Herr Neeve (Tel: 0431 /
9905-3073).
Die Betreuung von Eigentümern von vermietetem Wohnraum
erfolgt durch ein Team unter der Leitung von Herrn Hoffmann
(Tel: 0431 / 9905-3239, Fax: 0431 / 9905-3530).
Die IB hilft auch bei der Beantragung von KfW-Mitteln, wenn es
Probleme mit der Hausbank gibt.
IB Investitionsbank Schleswig-Holstein
Fleethörn 29-31 · 24103 Kiel · Tel. (0431) 9905-0 · Fax -3383
[email protected] · www.ib-sh.de
Wärmeschutz im Detail
Fassaden­
dämmung
• Die Wärmedämmschicht besteht meist
aus Polystyrol-Hartschaumplatten oder
Mineralfaserplatten, die verklebt, mit
Dübeln befestigt oder bei problematischen
Untergründen unter Einsatz eines Schienensystems befestigt werden.
• In dem Armierungsputz, ist ein Armierungsgewebe eingebettet, das vor
Rissbildungen schützt.
1Außenputz mit
Amierungsschicht
2Dämmung
3Aussenwand
4Innenputz
• Der Außenputz dient als Schlussbeschichtung zur Gestaltung
der Ober­fläche.
Sowohl dickes Vollziegelmauerwerk mit 36 bis 52 cm Wandstärke als auch „dünnwandige“ Nachkriegsbauten mit 24 cm
dickem Mauerwerk, aber auch verputzte Hochlochziegel oder
Kalksteinwände leiten die Raumwärme sehr schnell an die
Außenluft ab, wenn keine weitere Wärmedämmung vorhanden
ist. Es zeigt sich, dass bei Altbauten viele Konstruktionen mit
typischen Wärmebrücken im Bereich der Deckenauflager, Heizkörpernischen und Fensterstürze vorhanden sind.
Der Vollwärmeschutz der Außenwand mit einem für die Immobilie maßgeschneiderten Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
senkt die Heizkosten, schont die Umwelt und wird in Kombination mit anderen Dämmmaßnahmen staatlich gefördert.
Durch ein sorgfältig ausgeführtes WDVS ab 16 cm effektiver
Dämmstoffstärke können die Wärmeverluste über die Außenwand um mindestens 75 % reduziert werden.
Durch die höhere Oberflächentemperatur der Innenwand wird
der Wohnkomfort erheblich verbessert. Wärmere Innenwände vermeiden die Entstehung von Kälteempfinden, Zugluft,
Kondenswasser und Schimmelpilzen und schaffen dadurch ein
behaglicheres und gesünderes Raumklima.
Wie der Name sagt, handelt es sich beim Wärmedämmverbundsystem um ein System, bei dem mehrere Schichten miteinander
und mit dem Untergrund fest verbunden sind. Alle Systembestandteile sind aufeinander abgestimmt. Es dürfen jeweils nur
die von der Bauaufsicht zugelassenen Systemkomponenten
eines Herstellers verwendet werden.
Ein Wärmedämmverbundsystem besteht aus mindestens drei
Schichten, die fest mit dem Untergrund verbunden sind.
Mit WDVS können Fassaden individuell und attraktiv neu
gestaltet werden. Vom klassischen Fassadenanstrich in ausgefallener Farbgebung über Strukturputz bis zu Flachverblendern
in Klinkeroptik stehen verschiedene Systeme und Anbieter zur
Verfügung, um das Haus zum Blickfang werden zu lassen.
Gebäude älteren Baujahrs sind durch die Nachrüstung mit einem
Wärmedämmverbundsystem nicht nur energietechnisch auf
dem neuesten Stand – sie können auch zum attraktiven Blickfang werden, wie dieses Mehrfamilienhaus in Kiel-Suchsdorf:
Foto: Günter Mecklenburg Malermeister
Ein optimaler Zeitpunkt für die Anbringung eines WDVS ist, die
Durchführung ohnehin anstehender Instandsetzungsmaßnahmen an der Fassade, wie Putzerneuerung, Sanierung von Rissbildungen, Betonsanierungen oder der Austausch der Fenster.
Bei der Anbringung von WDVS ist zu beachten:
Der Einbau von Fenstern sollte stets in der Dämmschicht erfolgen.
Das WDVS muss korrekt an Fenster- und Türlaibungen anschließen.
Der Dachüberstand muss ausreichend dimensioniert sein, ggf.
muss eine Verlängerung der Sparren erfolgen. Bei dem Anschluss des WDVS an das Dach sind Wärmebrücken zu vermeiden und es ist Winddichtigkeit herzustellen.
Um Wärmebrücken zu vermeiden sollten auch die Fensterlaibungen und der Kellersockel – bis über die Fußbodenplatte – gedämmt werden (Perimeterdämmung).
Das Anbringen von Balkonen erfolgt mit speziell wärmegedämmten Verbindungselementen.
17
Wärmeschutz im Detail
Kern­
dämmung
In Norddeutschland sind
Gebäude mit zweischaligem
Mauerwerk weit verbreitet.
Bei Altbauten mit Baujahr
um 1900 bis 1970 wurde
zwischen den Mauerschalen
oft eine 2 bis 8 cm starke,
Kerndämmung im Einblasverfahren
ungedämmte Luftschicht
belassen. Bei der nachträglichen Kerndämmung wird diese
Luftschicht mit einem geeigneten Dämmmaterial verfüllt. Die
Luftschicht sollte möglichst durchgehend sein, d.h. vom Sockel
bis zur Traufe eines Gebäudes in derselben Dicke durchgängig
vorhanden sein. Allein durch eine nachträgliche Kerndämmung werden bei einem typischen Altbau ca. 20 % Heizkosten
eingespart. Der Wärmeverlust durch die Außenwand kann um
bis zu 60 % reduziert werden. Eine Kerndämmung rechnet sich
bei den derzeitigen Energiepreisen bereits innerhalb von ca. 4
Jahren, sollte aber zur besseren Nutzung von Fördermitteln mit
weiteren Maßnahmen, wie beispielsweise einer Fenstererneuerung kombiniert werden.
Durch eine für das jeweilige Dämmverfahren zugelassene Fachfirma erfolgt mit einem Technoskop die sorgfältige Sichtkontrolle der Hohlräume. Überprüft wird
• die Durchgängigkeit der
Luftschicht
• Zahl und Zustand der vorhandenen Maueranker
• die Funktionsfähigkeit der
Feuchtigkeitssperren im Bereich der Zusammenführung
der Windschalen und des
Sockels
• das Vorhandensein von
Mörtelresten und Bauschutt
insbesondere im Fußpunkt –
eventuell können sie entfernt
werden
• der Zustand der Mörtelfugen
der Außenwand.
Das Dämmmaterial wird durch kleine, in den Fugen des Ver­
blend­mauerwerks in regelmäßigen Abständen angebrachte Bohrungen im Einblasverfahren oder als Schüttung in die Luftschicht
gefüllt. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern erfolgt das Verfüllen
der Luftschicht meist durch eine oder zwei Fachkräfte ohne
aufwendige Gerätschaften. Nach Verschließen der Bohrungen
bleiben keine sichtbaren Veränderungen der Fassaden.
18
Für die verwendeten Materialien muss eine bauaufsichtliche Zulassung vorliegen.
Alle diese Materialien sind
hydrophob, d.h. wasserabweisend. Die Zulassung
umfasst auch das von der
Fachfirma anzuwendende
Verarbeitungsverfahren.
In der Vergangenheit wurden
als Materialien ab einer
Luftschicht von 4 bis 5 cm
hauptsächlich Mineralfaserflocken oder aufgeblähte
Kügelchen aus Vulkangestein
(z.B. Hyperlite) verwendet.
Derzeit stehen als preiswerte Materialien mit verbesserten Wärmedämmeigenschaften (Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035) z.B.
der Mineralische Silikatleichtschaum SLS20 und das PolystyrolPartikelschaum-Granulat HK35 zur Verfügung. Aufgrund ihrer
geringen Teilchengrößen sind die Materialien sehr rieselfähig
und daher schon bei geringen Luftschichtdicken einsetzbar.
Eine innovative Neuentwicklung stellen die sogenannten Nanogele dar. Sie sind derzeit noch verhältnismäßig teuer, besitzen
aber extrem hohe Dämmeigenschaften (Wärmeleitfähigkeitsgruppe 018) und können damit schon bei Luftschichten von
2 cm sinnvoll einsetzbar sein.
Aufgrund der Rieselfähigkeit der Materialien sind offene Fugen
in der Fassade sowie der Übergang zum Dachbereich vor dem
Einblasen abzudichten. Bei einem späteren Austausch von Fenstern ist darauf zu achten, dass z.B. durch gezieltes Ausschäumen
oder Abdichten das Herausrieseln des Materials verhindert wird.
Mit der nachträglichen Kerndämmung erhöht sich auch die
Wohnqualität, da sich die Oberflächentemperatur der Innenwand nach der Verfüllung erhöht. Im nebenstehenden Beispiel
liegt die Temperatur der Innenwandoberfläche vor der Sanierung
einer 7 cm starken Luftschicht bei 15,3 Grad und erhöht sich
nach der Verfüllung auf angenehme 18,2 Grad.
Innen­
dämmung
Bei Gebäuden, deren Fassade nicht von außen gedämmt werden soll, da sie unter Denkmalschutz steht oder erhalten bleiben
soll (Sichtfachwerk, Sichtmauerwerk etc.), kann eine Innendämmung durchgeführt werden. Durch die Innendämmung kann
der Wärmeverlust durch die Wand um mehr als 60 % verringert
werden.
Eine Innendämmung kann auch Abhilfe bei Schimmelpilzgefahr
schaffen. Durch die Dämmung wird die Oberflächentemperatur
auf der Innenoberfläche der Außenwand soweit erhöht, dass
kein Feuchtigkeitsausfall an den vormals kalten Flächen mehr
stattfinden kann. Durch die wärmeren Innenwände nimmt auch
die Wohnbehaglichkeit deutlich zu. Da sich Wärmebrücken bei
einer Innendämmung im Gegensatz zur Dämmung von außen
nicht ganz vermeiden lassen, müssen Innendämmungen sehr
sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Es muss unbedingt
eine Dampfdiffusionsberechnung erstellt werden.
Die Innendämmung besteht aus mehreren Komponenten:
1Außenwand
2Innendämmung
3Dampfsperre
4Innenverkleidung
Die Tragkonstruktion besteht in der
Regel aus einer Holzlattung, zwischen
die der Dämmstoff eingebracht wird. Es
werden auch Verbundplatten mit integrierter Dampfsperre angeboten, bei denen
die Deckplatte bereits mit dem Dämmstoff
verklebt ist.
Die Innendämmung sollte mit den dafür
ausgewiesenen Dämmstoffen ausgeführt
werden. Verbreitet sind Polystyrol- und
Mineralfaserplatten und Zelluloseflocken.
Es werden aber nachwachsende Rohstoffe wie Hanf verwendet.
Die empfohlene Dämmstoffstärke beträgt 8 bis 10 cm bei der
Wärmeleitfähigkeitsgruppe 035.
Die Dampfsperre besteht meist aus 0,2 - 0,3 mm starken Polyäthylenfolien. Sie ist bei der Innendämmung besonders wichtig,
da sie die Aufgabe hat, den Transport von Feuchtigkeit (Wasserdampfdiffusion) vom warmen Wohnraum zur kalten Außenwand zu verhindern, wo sie kondensieren und zu Bauschäden
führen würde. Unbedingt erforderlich ist ein luftdichter Anschluss der Innendämmung an Fußboden, Decke, Innenwände
und Fenster.
Zur Innenverkleidung werden oft Gipskartonverbundplatten
verwendet.
Ausführungshinweis
Innendämmungen müssen sehr sorgfältig ausgeführt werden.
An den Kontaktstellen von Außen- und Innenwänden, sowie
Außenwänden und Geschossdecken muss die Dämmung zur
Vermeidung von Wärmebrücken mit einem 30 bis 50 cm starken
Dämmstreifen in den Raum hineingeführt werden, z.B. mit einem Dämmkeil. Dämmkeile sind 30 cm lang und verjüngen sich
von 2,5 cm auf 0,5 cm. Dämmkeile oder Streifen müssen durch
eine Dampfsperre gegen Tauwasserausfall gesichert werden.
Fenster- und Außentürlaibungen sind auf jeden Fall in die Innendämmung einzubeziehen.
Eine luft- und dampfdichte Ausführung ist bei herkömmlichen
Systemen erforderlich.
Wichtig!
Nach einer Innendämmung besteht Frostgefahr für Kaltwasser- oder Heizungsrohre, die in der Außenwand liegen.
Diese sind zu verlegen (z.B. Fußleisteninstallation).
Keine Dämmtapeten verwenden! Sie sind als Wärmeschutz
zu dünn. Es besteht Schimmelgefahr.
Bei einigen neuartigen Innendämmsystemen wird anhand von
Dampfdiffusionsrechnungen der Nachweis erbracht, dass auf
den Einbau einer Dampfsperrschicht verzichtet werden kann.
Bei solchen Systemen werden speziell entwickelte Materialien eingesetzt und kombiniert, die viel Feuchtigkeit speichern,
weiterleiten und wieder abgeben können. Ein solches diffusionsoffenes Innendämmsystem aus 2 cm Lehmunterputz, 10 cm
Holzfaserdämmelementen, 1 cm Spezialputz mit Gewebe und
0,5 cm farbigem Lehmfertigputz wurde bei der Sanierung des
Kundenzentrums des Abfallwirtschaftsbetriebs am Kleinen Kiel
eingesetzt.
Die um 1920 erbaute
ehemalige Wartehalle der Straßenbahn
ist als schützenswertes Gebäude in
die Denkmalliste der
Stadt Kiel eingetragen. Durch die
Sanierung mit einer
Innendämmung
wurde das Erscheinungsbild erhalten.
19
Wärmeschutz im Detail
Dach­
dämmung
Ursachen für hohe Wärmeverluste durch das Dach sind häufig
eine fehlende, zu dünne oder unsorgfältig ausgeführte Dämmung. Auf eine winddichte Ausführung wurde beim Altbau nur
selten geachtet. Die alten Dämmmaterialien sind im Laufe der
Zeit zusammengesackt und lückenhaft, so dass oft nur noch
weniger als die Hälfte der ursprünglichen Dämmstoffdicken vorhanden ist. Eine schlechte Dachdämmung führt dazu, dass das
Dachgeschoss im Sommer überhitzt und im Winter unbehaglich
kalt ist. Heute werden im Dach Dämmstoffstärken von 20 bis
40 cm eingesetzt.
Dämmung der obersten Geschossdecke
Ist der Dachraum ungenutzt oder dient er als Lagerraum kann
auf der Obergeschossdecke eine Dämmschicht ausgelegt oder
aufgeblasen werden. Dämmstärken ab 20 cm werden empfohlen. Ist der Dachraum nicht begehbar aber frei zugänglich,
so besteht bei nicht selbst genutzten Wohngebäuden eine
Nachrüstverpflichtung. Beim Aufbringen von plattenförmigen
Dämmstoffen sollten diese in zwei Lagen und versetzt angeordnet werden.
Bei Holzbalkendecken mit Hohlschichten können Dämmstoffe
auch lose, in Form von rieselfähigem Material eingeschüttet
oder eingeblasen werden. Es steht eine Vielzahl von Materialien
zur Verfügung wie Mineralwoll- und Zelluloseflocken, Polystyrolund Blähtonkügelchen, Silikatschaum.
Dämmung des ausgebauten Dachraumes
Bei ausgebauten Dachgeschossen ist auf eine ausreichende
Dämmung aller Flächen zu achten: Spitzbodendecke, Dachschrägen, Wände und
Geschossdecken in den
Abseiten, Gauben, Innenwände zu kalten Dachräumen und zu angrenzenden Treppenhäusern.
Grundsätzlich sollten auch
hier Dämmstoffstärken ab
20 cm angestrebt werden.
Vollsparrendämmung
Die Dämmung zwischen
den Sparren ist das am
häufigsten ausgeführte
Dachdämmverfahren. Da
hier die Dämmstoffstärke
oft durch die Sparrentiefe
begrenzt wird, sollte eine
Zwischensparrendämmung mit einer Dämmung unter den Sparren – Traglattung
quer zu den Sparren – kombiniert werden. Dies reduziert auch
die Wärmebrückenwirkung der Sparren, die mit einem Anteil
von 15-20 % der Dachfläche den Dämmwert des Daches bis zu
30 % verschlechtern.
Um hohe Dämmstoffstärken zu erreichen wird eine Vollsparrendämmung verwendet, bei der die gesamte Sparrentiefe mit
Dämmstoff verfüllt wird. Da hierbei auf eine Belüftungsebene
oberhalb der Wärmedämmung, zwischen Dämmstoff und der
gegen Regen schützenden Unterspannbahn verzichtet wird, ist
es unbedingt erforderlich, dass eine sorgfältig ausgeführte luftund dampfdichte Abdichtung des Dämmstoffes zum Innenraum
hin erfolgt.
Gebräuchliche Materialien für Dampfsperren sind Polyäthylenfolien (PE), beschichtete Kraftpapiere, Holzfaserplatten oder Aluminiumfolien. Nur eine sorgfältig ausgeführte innere Luftdichtung
und ein nach außen hin abnehmender Dampfwiderstand der gesamten Konstruktion gewährleistet Sicherheit vor Bauschäden.
Achtung
Den Dachüberstand an eine nachträgliche
Außenwanddämmung anpassen!
Achtung
Wenn bei einem Dachausbau die Dachdämmung in
Eigenleistung durchgeführt wird, können bei Nichtbeachtung oder bei mangelhafter Ausführung der erforderlichen Dampf- und Winddichtigkeit erhebliche Bauschäden
entstehen.
20
Aufsparrendämmung
Bei Dachneueindeckungen kann die Dämmung zwischen den
Sparren auch durch eine Aufdopplung der Sparren nach oben
erweitert oder mit einer Dämmung auf den Sparren kombiniert
werden.
Wird bei einer Sanierung der gesamte Dachstuhl neu aufgebaut,
so können für die Dämmung optimale Sparrenstärken gewählt
werden.
Kellerdeckenund Perimeterdämmung
Besonders beim Spielen der Kinder auf dem Wohnzimmerfußboden fällt in schlecht gedämmten Gebäuden die Fußkälte auf.
Weil die Kellerdecke häufig gar nicht oder nur gering gegenüber dem nicht beheizten Keller gedämmt ist, entstehen relativ
­niedrige Temperaturen an der Fußbodenoberfläche. Eine Kellerdeckendämmung kann hier Abhilfe schaffen. Die einfachste Art
der nachträglichen Wärmedämmung von ebenen Massivdecken
ist das Ankleben oder Andübeln von Dämmstoff an der Deckenunterseite. Die Dämmstoffdicke richtet sich häufig nach der
vorhandenen Raumhöhe im Keller und der verbleibenden Höhe
von Fenster- und Türstützen. Wenn möglich, sollten mindestens
8 cm Dämmstoff eingeplant werden und Materialen mit guten
Wärmedämmeigenschaften (z.B WLG 025) verwendet werden.
Installationsleitungen (z.B. Wasser, Heizung, Elektro) bedürfen
einer besonderen Beachtung. Deckenleuchten müssen eventuell
neu befestigt und deren Anschlüsse verlängert werden.
Wird eine Kellerdeckendämmung zusammen mit einer Außenwanddämmung durchgeführt, so sollte die Außenwanddämmung in Form einer Perimeterdämmung mit wasserabweisenden
Platten bis ca. 1 Meter unter das Kellerdeckenniveau heruntergezogen werden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Insbesondere bei durchgehenden Kellerdecken aus Beton besteht
aufgrund des Wärmebrückeneffekts die Gefahr von Bauschäden
und Schimmelbildung.
Bei einer Beheizung des Kellers sollten die Außenwände und
der Kellerboden grundsätzlich gedämmt werden. Bei feuchten
Kellern sollte die Dämmung von außen als Perimeterdämmung
erfolgen.
Unterseitige Dämmung einer Stahlbetondecke
Stahlbetondecke mit Trittschalldämmung,
U-Wert vorher 1,1 W/m²K,
erreichbarer U-Wert 0,25 W/m² K mit 10-12 cm
Mineralfaserplatten.
1 Betondecke
2 Trittschalldämmung
3 Estrich
4 Wärmedämmung
Perimeterdämmung zur
Vermeidung von
Wärmebrücken
Es besteht auch die Möglichkeit, erst eine Unterkonstruktion
mit Verkleidung anbringen und anschließend den Hohlraum mit
Dämmstoff ausblasen zu lassen. Dieses Verfahren bietet sich bei
Kellerdecken mit ungerader oder unebener Unterseite (Kappenoder Gewölbedecken) an.
Unterseitige Dämmung einer Gewölbedecke
1Betondecke
2Trittschalldämmung
3Estrich
4Wärmedämmung
5Ziegelstein
9Dielen
6Stahlträger
10Trockenestrich
7Lagerholz
11Gipskartonplatte
8Sand, Schlacke o.ä.
Um Kosten zu sparen wurde das Fundament in Eigenleistung bis ca.
1 Meter freigegraben. Anschließend wurde die Perimeterdämmung
mit wasserabweisender Sperrschicht von einer Fachfirma angebracht.
21
Wärmeschutz im Detail
Fenster
Verglasungsdetail
Passivhaus
Wenn neue Fenster eingebaut werden, handelt es sich in der
Regel um Zwei-Scheiben-Wärmeschutzglas. Gegenüber dem
früher verwendeten Zwei-Scheiben-Isolierglas wird der Wärmeverlust halbiert. Für die Dämmeigenschaften sorgt eine nicht
sichtbare Metallbedampfung auf der raumseitigen Scheibe sowie eine Edelgasfüllung im Scheibenzwischenraum. Eine weitere
Halbierung des Energieverlustes
wird mit Drei-Scheiben-Wärmeschutzglas erreicht. Diese Fenster
werden grundsätzlich in Passivhäusern eingesetzt sowie bei der
Sanierung von Gebäuden, bei
denen ein sehr guter Energiestandard erreicht werden soll. Aber
auch bei Altbauten mit hohen
Fensterflächenanteilen oder bei
Drei-Scheiben-Wärmeschutzglas
großflächigen Verglasungen ist
der Einbau von 3-Scheiben-Wärmeschutzglas zu empfehlen.
Mit zunehmendem Wärmedämmwert (kleinerem U-Wert) steigt
die Oberflächentemperatur der Innenscheibe im Winter, dies
führt zu einer erheblich verbesserten Wohnqualität.
OberflächentempeUg-Wert ratur der Scheibe
kWh/m²K (bei -10 °C)
Bezeichnung
Einscheibenglas
5,6
- 1 °C
2-Scheiben-Isolierglas
2,9 - 3,1
+ 8,5 °C
2-Scheiben Wärmeschutzglas
0,9 - 1,6
+ 13,8 - 16 °C
3-Scheiben-Wärmeschutzglas
0,4 - 0,8
+ 16,8 - 17,3 °C
Bei Fenstern entscheidet zunehmend auch die Qualität des
Fensterrahmens über die Energieeinsparung, da 15 - 35 % der
Fensterfläche bei Wohngebäuden auf den Rahmen entfallen.
Die Wärmedämmqualität von Rahmenmaterialien ist sehr
unterschiedlich, zur Beurteilung von Fenstern werden deshalb
jeweils eigene Energieverlustkennwerte für die Fensterrahmen
(Uf-Wert), die Verglasung (Ug-Wert) und das gesamte Fenster
(Uw-Wert) angegeben.
Rahmenmaterial
Uf-Wert
W/m2K
(nur Rahmen)
Oberflächentemperatur
bei -10 °C
Holz
1,4 - 1,8
14,8 °C
Kunststoff
- PVC
- PUR Integralschaum 1,4 - 2,8
1,7 - 2,1
12 - 15 °C
12 - 17 °C
Aluminium - ohne Isoliersteg
- mit Isoliersteg
5,8
1,5 - 4,9
2,8 - 3,5 °C
6,9 - 8,6 °C
22
Ist die bauliche Substanz der vorhandenen Rahmen noch gut,
kann sich ein Austausch der Verglasung lohnen, da Gewicht und
Abmessung von 2-Scheiben-Wärmschutzglas mit herkömmlichem Isolierglas vergleichbar ist. Insbesondere bei denkmalwürdigen Häusern bleibt das Erscheinungsbild erhalten. Tischleroder Glasfachbetriebe können feststellen, ob der Zustand des
Rahmens eine Sanierung zulässt.
Nach Süden orientierte Fenster werden zu Solarkollektoren,
da die Energieeinstrahlung durch die Sonne in der Heizperiode höher als der Wärmeverlust ist. Um im Sommer zu hohe
Raumtemperaturen zu vermeiden, ist bei größeren Glasflächen
ein Sonnenschutz erforderlich, dabei ist ein außen liegender
Sonnenschutz effektiver als ein innen liegender.
Zu beachten ist, dass neue Fenster dicht schließen. Beim Einbau
neuer Fenster ist darauf zu achten, dass auch die Fugen zwischen Fenster und Mauerwerk gut und dauerhaft abgedichtet
werden. Die Gefahr von Schimmelbildung wird vermieden,
wenn für eine ausreichende Lüftung der Räume gesorgt wird.
Der Fenstereinbau kann am
besten in Verbindung mit einer
Außenwanddämmung erfolgen.
Dabei sollte der Fensterrahmen
versetzt werden und bündig mit
der Außenwand abschließen.
Eine optimale Reduzierung von Wärmebrücken wird erreicht,
wenn der Fensterrahmen in die Dämmebene eingebaut wird.
Dies kann auch mit einer Einbauzarge erfolgen.
In beiden Fällen sollte der Fensterrahmen zusätzlich mit 2 bis
4 cm Dämmstoff überdeckt werden.
Für hohe Ansprüche an
Komfort und Sicherheit stehen
Multifunktionsgläser zur
Verfügung. Sie vereinen z.B.
• Wärmeschutz
(Ug < 1,0 W/m²K)
• Sicherheit
(durchwurfhemmend)
• Lärmschutz
(Schutzklasse 3)
Eine besondere
Qualitäts-­­Sicherheit
bieten Fensterrahmen
mit den RAL-Gütezeichen. Sie unterliegen
verbindlichen Kontrollen
in bezug auf Werkstoff,
­Konstruktion, Verarbeitung und Funktion.
Energieversorgung im Detail
Fern- und
Nahwärme
Mit dem Beschluss zum Erhalt und weiteren Ausbau der Kieler
Fern- und Nahwärmenetze wollen die Landeshauptstadt Kiel
und die Stadtwerke Kiel AG auch in Zukunft diese umweltschonende und preisgünstige Heizenergieversorgung im Kieler
Stadtgebiet bereitstellen. Die Erzeugung der Fernwärme erfolgt
derzeit in den großen Kieler Heizkraftwerken – Gemeinschaftskraftwerk, Müllverbrennungsanlage und Heizkraftwerk Humboldtstraße – in umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung.
Bis zu 85% der Energie des Heizstoffs werden mit der KraftWärme-Kopplung genutzt. Reine Stromkraftwerke erreichen
dagegen höchstens 40%. Zukünftig sollen auch vermehrt
regenerative Energieträger zum Einsatz kommen.
Zurzeit betreibt die Stadtwerke Kiel AG ein altes Heizdampfnetz im Kieler Innenstadtbereich sowie ein Heizwassernetz in
den übrigen Stadtteilen. Das Fernwärmedampfnetz wird in den
nächsten Jahren auf Heizwasserbetrieb umgestellt, Grund ist die
größere Wirtschaftlichkeit und das bessere technische Handling von Heizwasser als Wärmeträgermedium im Vergleich zu
Dampf.
Rund 60.000 Wohnungen sind bereits an das Kieler Fernwärmenetz angeschlossen. In diesen Gebieten ist der Anschluss an
die zentrale Heizenergie- und Warmwasserversorgung wirtschaftlich, so dass
auf eine Versorgung mit Heizöl- oder
Erdgaseinzelheizungen verzichtet werden
kann.
meinen Anschlussbedingungen gestatten es dem Kunden, den
Bezug der Fernwärme auf einen Teilbedarf zu beschränken.
Auch nachträglich sind die Kunden berechtigt, eine Vertragsanpassung zu verlangen, wenn der Wärmebedarf unter Nutzung
regenerativer Energiequellen gedeckt werden soll.
Die Vorteile der Kieler Fernwärme
• Die Fernwärme liefert nur das ins Haus, was auch benötigt
wird: die Wärme.
• Die Umwandlungsverluste sind sehr gering.
• Da auf den Einsatz von Heizöl weitestgehend verzichtet wird,
ist die Fernwärme relativ preiswert und preisstabil.
• Der Schornstein kann stillgelegt werden und der Heizkessel,
der gereinigt und auch einmal erneuert werden muss, entfällt
bei einem Fernwärmeanschluss.
• Die kompakte Übergabestation der Fernwärme ersetzt den
Heizkessel und die Brennstofflagerstätte. Der Platz steht für
andere Zwecke zur Verfügung.
Fernwärmevorranggebiete
Zurzeit bildet der Nord-Ostsee-Kanal
noch eine natürliche Grenze für die
Fernwärmeversorgung. Nördlich der
Wasserstraße erfolgt eine zentrale
Wärmeversorgung deshalb in Form von
Nahwärmelösungen. Dabei wird ein
Blockheizkraftwerk mit zugeschaltetem
Spitzenlastkessel zur Wärmeversorgung
eingesetzt. Beispiele sind Holtenau
und Altenholz. In Schilksee sollen die
Heizwerke vom Olympiazentrum und der
Wohnanlage am Funkstellenweg langfristig zu einem Nahwärmenetz ausgebaut werden. Weitere Nahwärmeinseln
gibt es an der Peripherie Kiels in Wendtdorf, Flintbek und in Neumeimersdorf.
Fernwärme vorhanden
Fernwärme geplant
Suchsdorf
Suchsdorf
Wik
NeumühlenNeumühlenDietrichsdorf
Dietrichdorf
Mettenhof
Wellingdorf
Innenstadt
Gaarden
Ein Anschluss an die Kieler Fernwärme
schließt die Nutzung von regenerativen
Energieträgern nicht aus. Die Allge-
23
Energieversorgung im Detail
Solarkollektor
Solarkollektoranlagen
Warmwassersystem
Zusatzheizung
Regelung
Pumpe
Wärmetauscher
Warmwasserspeicher
Kaltwasserzulauf
Für Haushalte ist die solare Brauchwassererwärmung eine
effektive Möglichkeit, erneuerbare Energien zu nutzen. Sonnenkollektoren können 50 bis 70% des jährlichen Energiebedarfs
für die Warmwasserbereitung abdecken. Insbesondere Kollektorfläche und Speichervolumen müssen dabei auf den Bedarf
abgestimmt sein. Gut geplante und sorgfältig ausgeführte
Anlagen versorgen Privathaushalte dann von Mai bis September
zum überwiegenden Anteil mit solarer Wärme. In sonnenarmen
Zeiten und während der Heizzeit sorgen die Kollektoren für die
Vorerwärmung des kalten Wassers (z.B. von 12 auf 30 Grad), die
Restenergie (z.B. auf 50 Grad) liefert der Heizkessel.
Begünstigt durch Fördermittel (über www.bafa.de ) arbeiten
Solarkollektoranlagen zur Warmwasserbereitung bereits heute
wirtschaftlich.
Bei Neubau oder umfangreicher Dachsanierung hat die In­stal­
lation einer Solaranlage besondere Vorteile, so dass sich ein
Einbau zu diesem Zeitpunkt anbietet:
• Der Montagemehraufwand ist nur gering.
• Bei Heizungsplanung und Rohrverlegung kann die Anlage
berücksichtigt werden.
• Solarkollektoren können optimal integriert werden (andere
Bauteile können z.B. ersetzt werden: Dachpfannen, Dachüberstände oder Balkongeländer).
Hochentwickelte Regel- und Speichersysteme machen eine
zusätzliche Öl- oder Gasheizung über weite Teile des Jahres
überflüssig. Moderne Solaranlagen arbeiten heute auch bei bedecktem Himmel effektiv. Mit 4 - 6 m2 Kollektorfläche kann der
Warmwasserbedarf einer fünfköpfigen Familie zu 70 % aus der
Sonne gedeckt werden, bei einer zusätzlichen Investition von
3.000 bis 4.000 €. Dadurch bringt eine Solaranlage ein Stück
Unabhängigkeit von künftigen Energiepreissteigerungen.
Wird die Kollektorfläche größer und ein passender Solarspeicher
gewählt, kann die Solarthermieanlage auch die Raumheizung
unterstützen.
Deckung des Energiebedarfs
zur Warmwasserbereitung
Solarer Deckungsgrad [%]
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Januar
24
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August September Oktober November Dezember
Heizen
mit Holz
CO2 -neutrales Heizen mit Holzpellets
Eine Holzpelletheizung erfüllt alle Eigenschaften, die man von
einem modernen Heizsystem erwartet: Bequem regelbar wie
eine Gas- oder Ölheizung. Sicher und umweltgerecht mit dem
nachwachsenden Rohstoff Holz. Das Heizen mit Holzpellets
erfolgt schwefelfrei und CO2-neutral. Beim Verbrennen von Holz
wird nur so viel CO2 frei, wie zuvor vom wachsenden Holz der
Umwelt entzogen wurde. Mit einer Holzpelletheizung in Kombination mit einer Solarthermieanlage und einem Warmwasserspeicher steht ein zukunftsweisendes, regeneratives und sicheres
Heizsystem zur Verfügung.
Holzpellets haben einen
Durchmesser von 6 mm
und sind 5 - 25 mm lang.
Hergestellt wird dieser
Brennstoff aus naturbelassenen Holzresten der
Sägewerke ohne Zusatz
chemischer Bindemittel.
Die Pellets haben mit
höchstens 10 % eine
extrem niedrige Restfeuchte.
Die Verfügbarkeit der Pellets ist im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen, die zum Teil aus Krisenregionen importiert werden,
durch das Nachwachsen des Holzes sichergestellt.
Transport und Lieferung der Pellets erfolgt risikolos in Tankwagen. Beim Kunden werden sie in den Lagerraum eingeblasen.
Erhältlich sind die Pellets auch als Sackware.
Automatisch beschickte Pelletheizungen werden vom Staat im
Rahmen seiner Klimaschutzpolitik gefördert.
Eine moderne Holzpellets-Heizanlage
Der Heizwert liegt bei
circa 5 kWh/kg, d.h.
2 kg Holzpellets entHolzpellets,
sprechen 1 Liter Heizöl
hier im 15 kg-Sack
oder 1 m³ Erdgas. Das
Volumen einer Tonne
Pellets beträgt etwa 1,6 m³. Aus einem Lagerraum, der in etwa
der Größe eines herkömmlichen Öllagerraumes entspricht,
transportiert eine Förderschnecke die Pellets automatisch in den
Brennraum der Heizungsanlage. Eine moderne Regeltechnik
steuert Menge und Geschwindigkeit der Brennstoffversorgung.
Lediglich ein- bis zweimal pro Jahr muss der Reststaub (Asche)
entsorgt werden.
Der Preis pro Tonne Pellets liegt bei ca. 200,- € bei 5 t Lieferung
inklusive MwSt. und allen in Frage kommenden Pauschalen für
Lieferung, Wiegen o.ä. (Stand Juli 2008). Als nachwachsender
Brennstoff sind Holzpellets von der Ökosteuer befreit. Da es sich
um ein landwirtschaftliches Produkt handelt, beträgt der Mehrwertsteueranteil nur 7 Prozent. Die Kosten für den Brennstoff
Pellets unterliegen nicht der Preispolitik der Ölkonzerne, die
Wertschöpfung erfolgt hier im eigenen Land.
25
Energieversorgung im Detail
Wärme­
pumpen
Über Wärmetauschersysteme entziehen Wärmepumpen der
Umwelt z.B. dem Erdreich, dem Grundwasser, der Luft oder der
Abluft die vorhandene Wärme. Diese wird innerhalb des Gerätes
unter Einsatz von hochwertiger Energie – überwiegend kommen
derzeit Strom betriebene Wärmepumpen zum Einsatz - auf ein
höheres Temperaturniveau gebracht und so für Heizzwecke und
Warmwasser nutzbar gemacht.
Bei Wärmepumpen-Heizungsanlagen gilt:
Jedes Grad Temperaturabsenkung bei der Vorlauftemperatur
bringt eine Einsparung im Energieverbrauch von ca. 2,5%.
Je höher die Wärmequellentemperatur und je geringer die
Vorlauftemperatur ist, desto höher wird die Arbeitszahl und
damit die Effektivität der Wärmepumpe.
Für die Erschließung der Wärmequelle (Erdreich, Grundwasser) sind hohe Investitionen erforderlich.
Wärmepumpenanlagen bedürfen einer sorgfältigen Planung.
Damit Wärmepumpen einen positiven Beitrag zum Klimaschutz
leisten, muss sichergestellt sein, dass die Wärmequelle einen
möglichst hohen Anteil der Wärme bereitstellt und die zusätzlich
notwendige Antriebsenergie gering ist. Ein Maßstab hierfür ist
die Jahresarbeitszahl. Die Jahresarbeitszahl bei elektrisch angetrieben Wärmepumpen ist das Verhältnis der von der Wärmepumpe jährlich abgegebenen Wärmemenge zu der zugeführten
elektrischen Energie. Einen nennenswerten Anteil erneuerbarer
Energien an der Nutzwärme liefern elektrische Wärmepumpen
erst ab einer Jahresarbeitszahl von mindestens 3,0. Um eine
Förderung zu erhalten, muss bei elektrisch angetriebenen Sole/
Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen, die im GebäuAnzeige
Brunnen & Erdwärme
Bohrungen
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26
debestand eingesetzt
werden, eine Jahresarbeitszahl von mindestens 3,7 (Neubau 4,0)
nachgewiesen werden,
bei Luft/Wasserwärmepumpen mindestens 3,3
(Neubau 3,5).
Wie gut die Wärmepumpe in der Praxis
arbeitet, hängt von
der Einbindung in das
Gebäudeheizsystem
ab. Die Berechnung des
Wärmebedarfes für das
zu beheizende Gebäude
ist die Grundlage für die
Planung einer Wärmepumpe.
Bohrung einer Erdwärmesonde
Wird nachträglich eine Wärmepumpe eingebaut, muss zwingend die tatsächlich benötigte Vorlauf- und Rücklauftemperatur
der Heizung ermittelt werden. In den meisten Fällen arbeitet
eine Wärmepumpe bei ungedämmten Häusern ineffizient, da
die dort benötigte Vorlauftemperatur für eine ausreichende Erwärmung des Gebäudes zu hoch ist. Eine scheinbare Wirtschaftlichkeit ergibt sich in diesen Fällen oftmals durch zur Zeit noch
günstige Schwachlast-Stromtarife. Fallen solche Preisvergünstigungen fort, werden schlecht dimensionierte Wärmepumpen
schnell sehr unwirtschaftlich.
Der Einsatz von Wärmepumpen ist deshalb in der Regel nur bei
hocheffizienten Energiesparhäusern mit Fußboden- und Wandflächenheizungen mit geringen Vorlauftemperaturen sinnvoll.
Der Einbau eines Pufferspeichers ist sinnvoll, um die Laufzeiten
der Wärmepumpe bei geringer Wärmeanforderung zu verlängern. Damit wird ein ständiges An- und Ausschalten verhindert.
Gleichzeitig kann der bestehende Heizkessel bei sehr großem
Wärmebedarf zusätzlich genutzt werden.
Kann die Wärmepumpe den Heizwärmebedarf nicht allein
bereitstellen (monovalenter Betrieb) muss sie mit einem zusätzlichen Heizsystem kombiniert werden (bivalenter Betrieb).
Erdreichwärmepumpen nutzen das Erdreich als
Wärmequelle. Steht genügend Gartenfläche zur
Verfügung können Erdkollektoren eingesetzt
werden. In ca. 1,5 Metern Tiefe werden druckbeständige Rohre verlegt, in denen Sole, ein Mix
aus Wasser und Frostschutz, zirkuliert. Als Faustformel gilt: Heizleistung (kW) x 35 = Flächenbedarf (m²).
Steht nicht ausreichend Platz zur Verfügung, können in Erdbohrungen von bis zu 100 Metern Erdsonden eingebracht werden. Als
Faustformel gilt: Heizleistung (kW) x 14 = Sondenlänge (m).
Grundwasserwärmepumpen nutzen die weitgehend konstante Temperatur des Grundwassers. Selbst an frostigen Wintertagen besitzt das
Wasser eine Temperatur von +7 bis +12°C. Für
den Betrieb ist ein Förder- und ein Sickerbrunnen
erforderlich. Bei Anlagen für Einfamilienhäuser
sollte der Brunnenabstand ca. 15 Metern betragen. Wichtig ist,
dass Wassermenge und Qualität für einen Wärmepumpenbetrieb
auch ausreichen. Eine Wasseranalyse ist ebenso erforderlich wie die
Genehmigung durch die Wasserbehörde.
Solarstrom­
anlagen
Aktive Solarenergienutzung –
Wärme und Strom von der Sonne
Die Sonne strahlt jährlich ein Vielfaches der vom Menschen
benötigten Energiemenge kostenlos auf die Erdoberfläche. Pro
Quadratmeter und Jahr stellt uns die Sonne ungefähr 1.000 Kilowattstunden Energie zur Verfügung. Private Haushalte können
die Sonnenenergie technisch und wirtschaftlich sinnvoll auf zwei
Arten nutzen:
ca. 850 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Je kWp benötigt man
ca. 8 bis 10 m² Dachfläche. Für Anlagen bis 30 kWp, die 2008
ans Netz gehen, erhalten die Betreiber 20 Jahre lang 46,75 Cent
pro eingespeister kWh. Für Anlagen bis 5 kWp gibt es in Kiel eine
Zusatzförderung durch die Stadtwerke Kiel AG.
Die spezifischen Kosten für Photovoltaik-Anlagen liegen derzeit
bei ca. 4.500 € je Kilowatt installierter Leistung. Mit zunehmender Anlagengröße sinken diese Kosten.
Thermische Solaranlagen erzeugen Warmwasser,
Photovoltaik-Anlagen erzeugen elektrischen Strom,
sie werden auch Solarstromanlagen genannt.
Die Umwandlung von Sonnenlicht in Wärme oder Strom erfolgt
or
t
umweltfreundlich ohne die Emission des klimaverändernden
a
er
Kohlenstoffdioxids. Die energetische Amortisation beträgt
n
jeweils für die gesamte Anlage bei Solarthermieanlagen
ge
r
drei bis vier Jahre und bei Photovoltaikanlagen vier bis
la
sechs Jahre, d.h. in diesen Zeiträumen wurde die
So
für die Herstellung der Anlage erforderliche
Energiemenge durch die Sonne wieder
Beleuchtung
„eingespielt“.
Kochen
Kühlen
Haushaltsgeräte
Elektronik / Computer
Photovoltaik –
Strom aus der Sonne
Die direkte Umwandlung von Sonnenenergie in elektrischen Strom
erfolgt durch Solarzellen, die in einem
Solargenerator (Solarmodul) zusammen
geschaltet sind. Für die Netzeinspeisung
wird der vom Solargenerator erzeugte
Gleichstrom mittels eines Wechselrichters in den üblichen Netzwechselstrom
(230 Volt, 50 Hertz) umgewandelt
und über einen Einspeisezähler in das
öffentliche Netz eingespeist. Die elektrischen Verbraucher im Haus beziehen
ihren Strom wie gewohnt über den
Verbrauchszähler aus dem öffentlichen
Netz.
Bei idealen Verhältnissen, das heißt Südorientierung, Neigungswinkel zwischen
25° und 45° und Verschattungsfreiheit,
erzeugen Anlagen pro kWp Leistung
= / ~
Wechselrichter
Strom­bezugszähler
Öffentliches
Netz
Strom­einspeisezähler
Netzgekoppelte Photovoltaik-Anlage
27
Lüftung im Detail
Richtig
Lüften –
Schimmel
vermeiden
Frische Luft ist unverzichtbar für Gesundheit und Wohlbefinden
der Bewohnerinnen und Bewohner. Über den Luftaustausch
müssen neben der anfallenden Feuchtigkeit auch Gerüche und
Schadstoffe aus der Wohnung entfernt werden. Der Mensch
gibt pro Tag mit der Atemluft 1 bis 2 Liter Wasser ab. Mit
Kochen, Duschen und Zimmerpflanzen kommen noch einmal 2
bis 3 Liter hinzu. Bei schlecht wärmegedämmten Gebäuden und
unzureichender Lüftung besteht die Gefahr von Feuchteschäden
und Schimmelbildung. Im Durchschnitt sollte die Raumluft innerhalb von zwei Stunden einmal ausgetauscht werden.
Die Luft kann nur einen gegrenzten Anteil an Wasser in Form
von Dampf aufnehmen. Mit sinkender Lufttemperatur ist auch
die Dampfaufnahmefähigkeit geringer. Ist die Raumluft mit
Wasserdampf gesättigt (100% relative Luftfeuchte), kondensiert zusätzlich in den Raum abgegebener Wasserdampf an den
kältesten Flächen des Raumes zu Wasser. Bei normalen Wohnverhältnissen ist die Raumluft bei 20°Celsius Raumtemperatur zu
ca. 50 bis 60% mit Wasserdampf gesättigt. Wenn an kalten Tagen die Oberflächentemperatur einzelner Bauteile unter 10°Celsius liegt, wie z.B. an den Ecken ungedämmter Außenwände, an
Fensterrahmen, hinter Schränken oder Vorhängen vor Außenwänden, kommt es hier zur Kondensation. An feuchten Stellen
kann sich dann Schimmel bilden.
Durch Wärmedämmung wird die
Oberflächentemperatur von Bauteile
angehoben, eine
Schimmelpilzbildung
wird verhindert und
das Wohngefühl
behaglicher.
Durch eine von außen angebrachte, die Wärmebrücken reduzierende Dämmung werden die Oberflächentemperaturen so weit
angehoben, dass es bei normalem Lüftungsverhalten zu keiner
Kondensatbildung mehr kommen kann.
Häufig wird nach Sanierungsmaßnahmen über zu dichte Fenster
geklagt. Dahinter steht die falsche Annahme, undichte Fensterrahmen, Fugen und Ritzen in den Außenbauteilen könnten den
28
notwendigen Luftaustausch gewährleisten. Tatsächlich erfolgt
der Luftaustausch durch Fugen und Ritzen unkontrolliert und
unbeständig. Gerade in Bad, WC und Küche besteht deutlich
höherer Lüftungsbedarf als die verfügbaren Fugen ermöglichen
könnten. Es drohen Bauschäden, wenn feuchte Raumluft durch
Fugen nach außen strömt und der Wasserdampf im Winter an
kalten Bauteilen kondensiert.
Um den Energiesparerfolg einer Sanierungsmaßnahme sicher zu
stellen, die Wohnung mit ausreichend frischer Luft zu versorgen
und Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden, helfen nur richtiges
Heizen und Lüften oder der Einbau einer Lüftungsanlage.
Durchlüften - Die beste Art per Hand zu lüften ist regelmäßige
„Stoßlüftung“. Einmal täglich Lüften genügt nicht. Mehrmals
täglich, am besten alle zwei Stunden durch das Öffnen von Türen und Fenstern für Durchzug sorgen. Nach 5 Minuten (Winter)
bis 10 Minuten (Frühjahr und Herbst) ist die verbrauchte, feuchte Raumluft ausgetauscht, ohne dass einzelne Bauteile zu sehr
auskühlen und anschließend wieder aufgeheizt werden müssen.
Dampf ablassen - Bei Kochen und Duschen entsteht viel
Dampf. Diesen sollte man möglichst schnell ins Freie lassen, da
er sich sonst in der ganzen Wohnung verteilt.
Fenster im Winter nicht Dauerkippen - Immer nur kurz
lüften. Durch Dauerlüften in Kippstellung wird der Luftaustausch
behindert; die Wände kühlen aus und Heizenergie wird verschwendet.
Auch bei Regen lüften - Wenn es nicht gerade ins Fenster
hinein regnet, ist die kalte Außenluft im Winter immer noch
trockener als die warme Raumluft und kann beim erwärmen
Wasserdampf aufnehmen.
Heizung beim Lüften abdrehen - Die Heizkörper sollten beim
Lüften abgeschaltet werden, da sich das Thermostatventil automatisch öffnet und dann „zum Fenster hinaus“ geheizt wird.
Raumtemperatur überprüfen - Schon mit einem Grad weniger
können 6% Energie eingespart werden. In Wohnzimmer und
Küche sind 20 Grad zu empfehlen, im Bad 21 Grad und im
Schlafzimmer 14 Grad.
Thermostatventil nutzen - Wenn das Ventil in Mittelposition steht, sorgt es selbständig und zuverlässig für die optimale
Raumtemperatur.
Abstand halten - Große Möbelstücke nicht direkt an eine Außenwand stellen, sonder einen Abstand von etwa 5 cm lassen,
damit die Luft an der Wand entlang streichen kann.
Heizkörper nicht verdecken - Darauf achten, dass der
Heizkörper und das Thermostatventil nicht durch Möbel oder
Vorhänge verdeckt werden.
Türen schließen - Zwischen den unterschiedlich beheizten
Räumen sollten die Türen geschlossen werden, sonst kann sich
in den kälteren Räumen Feuchtigkeit niederschlagen.
Keller im Sommer nicht Lüften – Dringt im Sommer viel warme
Außenluft in Kellerräume ein, so kondensiert der darin enthaltene Wasserdampf an den kühlen Kellerwänden.
Wichtig sind energieeffiziente Ventilatoren!
Bei einfachen Lüftungsanlagen sollte die Antriebsleistung
für eine Wohnung unter 30 Watt, für ein Einfamilienhaus
unter 50 W liegen (Jahresstromverbrauch max. 200 kWh).
Bei Anlagen mit Wärmetauscher sollte die Antriebsleistung
beim Einfamilienhaus maximal 100 Watt betragen (Jahresstromverbrauch max. 450 kWh). Bei Mehrfamilienhäusern
ist eine genaue Planung erforderlich. Das Verhältnis von
Stromeinsatz und rückgewonnener Heizwärme sollte mindestens 1:5 betragen.
Be- und
Entlüftungs­
anlagen
Für den Einsatz von Lüftungsanlagen zur automatisierten Wohnungslüftung sprechen gute Argumente:
• die Sicherstellung einer dauerhaft guten Raumluftqualität,
• die Verminderung der Gefahr von Bauschäden,
• die Steigerung des Wohnkomforts,
• die Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung
Aber auch der Einbau von Pollenfiltern oder Lärmschutzaspekte
können Gründe für den Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage sein.
Es wurden verschiedene mechanische Lüftungssysteme entwickelt, die die gesamte Wohnung bedarfsgerecht und zugleich
Energie sparend mit Frischluft versorgen
können. Das Angebot beginnt bei einfachen Abluftventilatoren in innen liegenden Bädern, sie dienen in erster Linie zur
Abführung feuchter Luft. Abluftanlagen
werden oft mit Fenstersystemen kombiniert, bei denen regelbare Zuluftöffnungen im Fensterrahmen integriert sind.
Am energieeffizientesten sind zentrale Zu- und Abluftanlagen mit einem
Kreuzstromwärmetauscher und einem
Kreuzstromwärme­
Wärmerückgewinnungsgrad von über
tauscher mit
80%. Sie sind beim Passivhäusern bereits
­gedämmten Rohren
Stand der Technik.
Abluft
Bei Sanierungen können die Lüftungsrohre im gedämmten
Dach, in Abseiten oder in Fluren hinter abgehängten Decken
verlegt werden. Die Kreuzstromwärmetaucher können im Keller
oder im Spitzboden untergebracht werden, Schalldämpfer in
den Leitungen verhindern eine Geräuschübertragung.
In besonderen Fällen können auch einzelne Räume mit dezentralen Zu- und Abluftsystemen ausgestattet oder nachgerüstet
werden. Mittels einer Kernbohrung werden paarweise, geräuscharme Lüfter in die Außenwand integriert. Bei ihnen wird
der Luftstrom in regelmäßigen Abständen umgekehrt, so dass
über einen integrierten Wärmetauscher ein Teil der Abluftwärme
zwischengespeichert und anschließend der Zuluft wieder zugeführt werden kann.
Bei allen automatisierten Lüftungsanlagen handelt es sich nicht
um Klimaanlagen. Den Wohnräumen wird ausschließlich frische
Außenluft zugeführt, eine Vermischung mit verbrauchter Luft oder
eine Luftbehandlung (Befeuchtung, Kühlung) findet nicht statt.
Voraussetzung für einen wirtschaftlichen Betrieb sind:
• Eine dichte Ausführung der Gebäudehülle
• Ventilatoren mit geringem Stromverbrauch
• Regelmäßige Wartung und Filterwechsel
• Wärmetauscher mit Wärmerückgewinnung über 80 %.
• Dämmung der Lüftungsrohre
Abluft
Frischluft
4
3
3
2
2
2
1
1
Die einfachen Lüftungsanlagen bestehen aus einem kleinen
zentralen Abluftventilator (3), der verbrauchte Luft aus Küchen und
Bädern saugt (1). Mehrere dezentrale Zuluftöffnungen (2) befinden
sich in den Wohn- und Schlafräumen. Sie sollten über den Heizkörpern sitzen oder im oberen Fensterblendrahmen angebracht werden.
Die einströmende Kaltluft vermischt sich dann mit der am Heizkörper
aufsteigenden warmen Raumluft, dadurch werden Zugerscheinungen
vermieden. Die Nachströmöffnungen verfügen über einen Grobfilter
für Schmutzpartikel und Insekten. Einige Systeme regeln die Zu- und
Abluftöffnungen automatisch über Feuchtefühler. (Zu prüfen ist der
Einsatz von einer Abluft-Wärmepumpen zur Wärmerückgewinnung).
3
2
1
1
Bei Zu-/ Abluftanlagen mit Wärmerückgewinnung wird die Frischluft (2) über ein eigenes Kanalsystem den Wohn- und Schlafräumen
zugeführt. Frischluft und Abluft werden dabei durch einen Wärmetauscher (4) geführt. Die Zuluft wird dabei von der Abluft vorgewärmt
ohne mit ihr vermischt zu werden.
29
Qualitätssicherung
Qualitätssicherung im Bauwesen wird im Bezug auf
höhere technische und bauliche Anforderungen ein immer wichtigeres Thema. Ein
wesentliches Kriterium zur
Vermeidung von Bauschäden
und zur Energieeinsparung
ist die bereits seit 1996 in
der DIN 4108-7 geforderte
luftdichte Bauweise. Um
Komforteinbußen durch Zugerscheinungen und damit einhergehende Heizwärmeverluste zu vermeiden, empfiehlt es sich,
die Luftdichtheit der Gebäudehülle mit einem Blower-Door-Test
nachzuweisen. Diese Luftdichtheitsmessung gibt einen Nachweis
über den Luftdichtheitsgrad sowie über die Art und Lage von
Leckagen.
Insbesondere bei Gebäuden mit Lüftungsanlagen ist eine möglichst dichte Bauweise anzustreben, da der Luftaustausch nur
über die dafür vorgesehenen Öffnungen erfolgen soll und nicht
daran vorbei. Die Nachbesserung von fehlerhaft ausgeführten Abdichtungen kann sehr aufwendig sein, deshalb ist eine
detaillierte Planung (Luftdichtigkeitskonzept) mit einer Kontrolle
während der Bauphase notwendig.
Den bauausführenden Fachfirmen sollte frühzeitig mitgeteilt
werden, dass ein Blower-Door-Test geplant ist.
Blower-DoorTest
Thermographie- oder
Wärmebild-Aufnahmen mit
einer speziellen „InfrarotKamera“ zeigen, an welchen
Stellen des Gebäudes die
meiste Wärme verloren geht.
Thermografie-Aufnahmen
können sinnvoll sein, um
vor einer Sanierung besondere Schwachstellen oder
Wärmebrücken aufzuzeigen
oder die Qualität der Bauausführung nach einer Sanierung zu
überprüfen. Die Temperaturen auf der Gebäudeoberfläche werden mit der Kamera gemessen und die Temperaturunterschiede
verschiedenfarbig dargestellt. Um aussagefähige Aufnahmen
machen zu können, muss der Temperaturunterschied zwischen
innen und außen mindestens 10°C betragen. Die Aufnahmen
werden deshalb an kalten Tagen in der Heizperiode aufgenommen, wenn sich ein konstanter Wärmefluss durch die Außenbauteile eingestellt hat. Ideal sind trockene Winternächten oder
bedeckte Tage.
Thermografie
Optimierung der energetischen Gebäudesanierung
durch Baubegleitung
Bei Sanierungen von Ein- und Zweifamilienhäusern mit Baujahr vor 1984, die von der KfW gefördert werden und nach
der Sanierung mindestens den Energiestandard eines Neubaus
erreichen, kann ein Zuschuss für eine Baubegleitung beantragt werden. Dieser beträgt derzeit 50 % der förderfähigen
Beratungs-, Planungs- und Baubegleitungskosten.
30
Für den Blower-Door-Test
luftdicht in die Tür eingesetzte
Messvorrichtung.
Für die Messung wird in eine Öffnung – Tür oder Fenster – ein
Gebläse luftdicht eingebaut und damit im Gebäude ein Unteroder Überdruck erzeugt. Dann wird ermittelt, welche Luftmenge
bei einem Druckunterschied von 50 Pascal zwischen innen und
außen durch den Ventilator transportiert wird. Diese Luftmenge
entspricht der durch Leckagen in das Gebäude nachströmenden
Luftmengen. Diese Leckageluftmenge wird dann ins Verhältnis
zum Raumluftvolumen gesetzt und mit den Grenzwerten der
Energieeinsparverordnung EnEV verglichen. Am Ende der Messung steht ein Prüfbericht, der dem Eigentümer des Gebäudes
klar und deutlich Auskunft über die Luftdichtigkeitsqualität des
Gebäudes gibt.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert
Thermographiegutachten, entweder in Kombination mit einer
Energiesparberatung-Vor-Ort oder als separates ThermographieGutachten. Das für die Umsetzung der Maßnahmen nach
Ausstellung des Zuwendungsbescheides nur drei Monate Zeit
bleibt, ist es ratsam, den Thermografie-Förderantrag frühestens
im Spätsommer zu stellen, damit ausreichend kühle Außentemperaturen zur Erstellung der Aufnahmen vorherrschen.
Der beauftragte Sachverständige hat mindestens folgende
Leistungen zu erbringen:
• Detailplanungen, sofern Lüftungsanlagen oder Heizungen
eingebaut bzw. erneuert werden
• Unterstützung bei der Angebotsauswertung
• Mindestens eine Baustellenbegehung vor Ausführung der
Putzarbeiten
• Einweisung in die Haustechnik, sofern Lüftungsanlagen
oder Heizungen eingebaut bzw. erneuert werden.
Rechtliche Grundlagen
Energieeinspar­
verordnung
Energieeinsparverordnung (EnEV 2007)
Was neu ist in der EnEV 2007
Seit Einführung der Energieeinsparverordnung EnEV werden
Bautechnik und Haustechnik bei der Berechnung von Energieverbrauchskennwerten gemeinsam betrachtet.
Die EnEV 2007 sieht die Einführung von Energieausweisen für
bestehende Gebäude und die schreibt regelmäßige Inspektionen
von Klimaanlagen vor.
Für Neubauten werden sowohl Anforderungen an den maximal
zulässigen Primärenergiebedarf gestellt und an die maximal
zulässigen Transmissionswärmeverluste über die Gebäudehülle.
Das Anforderungsniveau an die energetische Qualität von
Wohn- und Nichtwohngebäuden ist generell nicht verändert
worden. Für einzelne Nichtwohngebäude können sich jedoch
durch die neue Bilanzierungsmethodik leichte Änderungen
ergeben.
In den Rechengang gehen ein:
• Transmissionswärmeverluste,
Für welche Gebäude gilt die EnEV?
• Lüftungswärmeverluste,
• Solare und interne Gewinne,
• Anlagenaufwand für Warmwasserbereitung, Lüftung und
Heizung und
• Primärenergieaufwand.
Da die Förderprogramme für energieeffiziente Gebäudesanierungsmaßnahmen an das Erreichen oder Unterschreiten des
EnEV-Neubau-Standards gekoppelt sind, ist oftmals auch für
Bestandsgebäude die Berechnung nach EnEV durchzuführen.
Für alle beheizten und gekühlten Gebäude bzw. Gebäudeteile.
Sonderregelungen gelten für Gebäude, die nicht regelmäßig
geheizt, gekühlt oder genutzt werden (z. B. Ferienhäuser), die
nur für kurze Dauer errichtet werden (z.B. Zelte, Traglufthallen)
oder für ganz spezielle Nutzungen, wie z.B. Ställe und Gewächshäuser.
Kleine Gebäude unter 50 m² Nutzfläche und nach Landesrecht
geschützte Baudenkmäler sind von der Verpflichtung nach Energieausweisen nicht betroffen.
Was regelt die EnEV?
• Energetische Mindestanforderungen für Neubauten
• Energetische Mindestanforderungen für Modernisierung,
Umbau, Ausbau und Erweiterung bestehender Gebäude
• Mindestanforderungen für Heizungs-, Kühl- und Raumlufttechnik sowie Warmwasserversorgung
Informationen zur EnEV
finden Sie unter
- www.baulinks.de
bei der Deutschen Energieagentur DENA unter
- www.zukunft-haus.info
oder unter
- www.thema-enev.de
sowie unter dem Fachportal
- www.enev-online.de
31
Rechtliche Grundlagen
Gebäude­
energiepass
Energieausweise müssen vorliegen, wenn Gebäude oder
Gebäudeteile wie einzelne Wohnungen neu gebaut, verkauft,
verpachtet, vermietet oder geleast werden. Die Ausstellung und
Verwendung von Energieausweisen ist in der Energieeinsparverordnung EnEV 2007 geregelt. Der Energieausweis informiert
über die energetische Qualität eines Gebäudes.
Eigentümer oder Käufer eines Neubaus erhalten den Energieausweis von ihrem Architekten oder Bauträger.
CO2-Emissionen1)
51,9
[kg/(m²·a)]
Endenergiebedarf
228,4 kWh/(m²·a)
0
50
100
150
Bei Modernisierungen, An- oder Ausbauten ist
es sinnvoll, den Energieausweis auf der Grund-
32
200
250
300
350
400
> 400
227,5 kWh/(m²·a)
Primärenergiebedarf "Gesamtenergieeffizienz"
Nachweis der Einhaltung des § 3 oder § 9 Abs. 1 EnEV 2)
Energetische Qualität der Gebäudehülle
Primärenergiebedarf
Gebäude Ist-Wert
kWh/(m2 ·a)
Gebäude Ist-Wert HT’
W/(m2 ·K)
EnEV-Anforderungswert
kWh/(m2 ·a)
EnEV-Anforderungs-Wert HT’
W/(m2 ·K)
Endenergiebedarf
Jährlicher Endenergiebedarf in kWh/(m2 ·a) für
Heizung
Warmwasser
Hilfsgeräte 3)
16,6
0,0
8,2
151,2
0,0
40,1
Lüftungskonzept
Die Lüftung erfolgt durch:
Fensterlüftung
Schachtlüftung
Lüftungsanlage ohne Wärmerückgewinnung
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
167,8
12,3
48,3
12,3
Vergleichswerte Endenergiebedarf
Einsetzbarkeit alternativer Energieversorgungssysteme:
nach § 5 EnEV vor Baubeginn geprüft
50
au
s
0
vh
Alternative Energieversorgungssysteme werden
genutzt für:
Heizung
Warmwasser
Lüftung
Kühlung
Gesamt in kWh/(m2 ·a)
100
150
200
250
300
350
400
> 400
au
EF
H
Ne
EF
ub
H
au
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t m erg
od eti
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h
m sch
od ni
er ch
ni t
sie
rt
Erdgas H
Strom
Holz-Pellets
ub
Energieträger
Sonstige Angaben
Für Bestandsgebäude können Energieausweise
sowohl auf der Grundlage des ingenieurmäßig
berechneten Energiebedarfs als auch auf der
Grundlage des gemessenen Energieverbrauchs
erstellt werden. Aussagekräftiger ist auf jeden
Fall der auf Grundlage der Gebäudedaten
errechnete Bedarfsausweis, da die Werte im
Verbrauchsausweis gerade bei Gebäuden mit
wenigen Wohnungen sehr von dem individuellen Nutzerverhalten abhängen können.
2
Energiebedarf
Ne
Verkäufer und Vermieter sind verpflichtet, den
Käufern oder Mietern den Energieausweis
zusammen mit den Modernisierungsempfehlungen vorzulegen.
Berechneter Energiebedarf des Gebäudes
ssi
• Nichtwohngebäude: Pflicht ab dem
01.07.2009
Der Ausweis besteht aus vier Seiten und enthält
erste Modernisierungsempfehlungen zur Verbesserung der Energieeffizienz des Gebäudes.
Diese Empfehlungen sind aber nur als erster
Hinweis zu verstehen und Ersetzen nicht das
für eine tatsächliche Sanierungsentscheidung
notwendige, qualifizierte Energiespargutachten.
für Wohngebäude
gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)
FH
• Wohngebäude mit Baujahr ab 1966: Pflicht
ab dem 01.01.2009
ENERGIEAUSWEIS
M
• Wohngebäude mit Baujahr bis 1965: Pflicht
ab dem 01.07.2008
Für kleine Gebäude mit weniger als 50 m² Nutzfläche und für
denkmalgeschützte Gebäude müssen bisher keine Energieausweise ausgestellt werden.
Pa
Der Energieausweis ist bei Vermietung, Verkauf
und Verpachtung ab dem 01.Juli 2008 auch
für bestehende Gebäude schrittweise Pflicht, es
gelten folgende Fristen:
lage der im Zuge der Modernisierung durchgeführten Energiebedarfsberechnungen kostengünstig erstellen zu lassen, z.B. im
Rahmen der geförderten Energiesparberatung Vor-Ort.
Ein Energieausweis ist im Regelfall 10 Jahre gültig.
4)
Erläuterungen zum Berechnungsverfahren
Das verwendete Berechnungsverfahren ist durch die Energieeinsparverordnung vorgegeben. Insbesondere wegen standardisierter
Randbedingungen erlauben die angegebenen Werte keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Energieverbrauch. Die ausgewiesenen
Bedarfswerte sind spezifische Werte nach der EnEV pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche (AN).
1) Freiwillige Angabe. 2) Nur in den Fällen des Neubaus und der Modernisierung auszufüllen. 3) Ggf. einschließlich Kühlung. 4) EFH – Einfamilienhäuser, MFH – Mehrfamilienhäuser.
Energiesparende Neubauten
Das
Passivhaus
Den Energiestandard im Neubaubereich setzt das Passivhaus. Ein
Passivhaus ist ein Gebäude, in dem eine behagliche Temperatur
sowohl im Winter als auch im Sommer ohne separates Heizbzw. Klimatisierungssystem zu erreichen ist. Es bietet erhöhten
Wohnkomfort bei einem Heizwärmebedarf von weniger als
15 kWh/m²a und einem Primärenergiebedarf einschließlich
Warmwasser und Haushaltstrom von unter 120 kWh/m²a. Umgerechnet in Heizöl kommt ein Passivhaus im Jahr mit weniger
als 1,5 l pro Quadratmeter aus. Diese sensationelle Einsparung
erreicht das Passivhaus allein durch seine beiden Grundprinzipien: Wärmeverluste vermeiden und Wärmegewinne optimieren!
Das Bauen mit der Sonne setzt auf die passive Nutzung der
Sonnenergie während der kälteren Jahreszeiten. Bereits bei der
Planung des Gebäudes wird auf eine geeignete Orientierung
zur Sonne geachtet. Die tiefstehende Wintersonne wird durch
großflächige, gut wärmegedämmte und zur Sonne orientierte
Fensterflächen genutzt. Die im Passivhaus verwendeten Fenster
haben eine Dreischeibenwärmeschutzverglasung, die U-Werte
von unter 0,8 W/m2K erreicht. Der Bauherr oder der Architekt
müssen auf ausreichenden Sonnenschutz im Sommer und auf
Verschattungsfreiheit im Winter achten.
Bei dem Passivhaus ist die Nutzung der Sonnenenergie so optimiert, dass keine konventionelle Heizung mehr erforderlich ist.
Die noch erforderliche Wärme wird im Passivhaus über die stan-
Das erste Kieler Passivhaus wurde in Kiel wurde 2003
als Doppelhaushälfte in Kiel Holtenau errichtet.
Kernidee Passivhaus:
• sehr hohe Dämmung,
• große Südfenster
• Dreifach-Wärmeschutz-Verglasung
mit passivhaustauglichen Fensterrahmen
• luftdichte Bauweise
• kontrollierte Lüftung
mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung
• stromsparende Geräte
• Solaranlage zur Warmwasserbereitung
dardmäßig vorhandene Lüftungsanlage zugeführt. Über 80%
dieser Wärme wird über einen Wärmetauscher aus der Abluft
gewonnen. Notwendige Wärme kann über einen Nacherhitzer
in der Zuluft oder über andere Systeme, z.B. einen Holzpelletofen im Wohnraum zugeführt werden.
Sind die Standortbedingungen zur Nutzung der Sonnenenergie
nicht optimal, so lassen sich beim Bau von Energiesparhäusern
trotzdem die Passivhaus-Prinzipien beachten. Der Heizenergiebedarf eines Neubaus sollte dabei stets unter 40 KWh/m²a liegen.
Auch in Schleswig-Holstein gehören Passivhäuser und die
Verwendung von Passivhaus-Komponenten bei Neubau und
Sanierung mittlerweile zum Stand der Technik. Der erforderliche erhöhte Wärmeschutz ist mit allen in Schleswig-Holstein
üblichen Bauweisen umsetzbar, weshalb sich das Erscheinungsbild eines Energiesparhauses auch nicht von herkömmlichen
Gebäuden unterscheiden muss.
Das Passivhaus rechnet sich, denn die Mehrkosten für die
verbesserten Fenster, für Lüftung und Dämmung werden zum
größten Teil durch die Passivhaus-Förderung der Kreditanstalt
für Wiederaufbau (KfW) aufgefangen. Auf Dauer gesehen ist
ein Passivhaus auch finanziell günstiger als ein konventioneller
Neubau, die hohe Energieeinsparung macht sich bezahlt.
Ein Passivhaus mit moderner Holzfassadenoptik
in Kiel-Dietrichsdorf
33
Projektpräsentationen
Sieben Projekt­
präsentationen
„Platz ist in der kleinsten (Bau-) Lücke“
Mit diesem Ziel entwarf der Kieler Architekt Björn C. Siemsen eines der schmalsten Wohnhäuser. Während es die Straßenfront
noch auf eine Breite von 4,5 m bringt, verengt es sich zur Hofseite
auf nur noch 80 cm. Hier wird auf 29 m² Grundfläche und 96 m²
reine Wohnfläche eine 100 Jahre alte Bau­lücke geschlossen und
aufgewertet.
Die Lücke im Raum
Auf 6 Geschossen entsteht Lebensraum, der keine Wünsche offen lässt. Eine geschickte Ausnutzung der vorhandenen Potentiale, der Ecksituation, eine Vermittlung des Straßenknicks in der
Fassade, führen zu einem licht durchfluteten, spannungsvollen
Baukörper. Zu energetischen Räumen mit ökologisch sinnvollen
Materialien, Lehm­putz, Wandstrahlheizung, Vollholz, Flachs,...
Und zu einem Wohnhaus, in dem der sparsame Umgang mit allen Ressourcen ohne Anstrengung zur Sparsamkeit gelingt.
„Es reizt mich grundsätzlich die Herausforderung, geringe Flächen oder schwierige Zuschnitte optimal zu nutzen. In diesem
Fall auf einer so kleinen und obendrein dreieckigen Grundfläche
ein vollwertiges Haus entstehen zu lassen.“, so Siemsen.
Eine Dachterrasse auf 18 Meter Höhe, ein weiter Blick, eine Garage und ein Garten mit alten Bäumen und Atelier, verbinden
Wohnkomfort und ökologisches Konzept.
Ausgezeichnet mit dem Öko-Preis 2007.
An diesem Projekt beteiligte Firmen:
Beton- und Stahlb
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etonbau · Kanalbau Neub
a
ute
es
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rungsarbe
Bauen · Entwässe
iten · Maurerarbei
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verheizt bei den derzeit horrenden Energiepreisen. Wer das Ganze richtig
anpackt, kann nicht nur auf lange Sicht Energiekosten sparen, sondern
sogar staatliche Fördergelder in Anspruch nehmen. Wie das geht, was zu
tun ist und wie eine maßgeschneiderte Lösung aussieht, das wissen die
Modernisierungsexperten von BayWa Baustoffe Kiel.
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Höchste Zeit also, um das Thema anzugehen. BayWa Baustoffe Kiel kennt
die Fördermöglichkeiten, kann aber auch die bauliche Seite beurteilen.
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den Einzelfall sinnvoll und finanzierbar ist“, so Olaf Hansen, staatlich
anerkannter Energie-Fachberater am Kieler Standort. BayWa Baustoffe
bietet nicht nur ein umfangreiches Sortiment an Qualitätsprodukten namhafter Hersteller, sondern eine qualifizierte Beratung zu allen Fragen rund
um den Bau, Modernisierung und Sanierung. Ein erfahrenes Team von
insgesamt 28 Mitarbeitern ist dafür im Einsatz.
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Dabei fehlt es nicht an praktischem Anschauungsmaterial. Die ständige
Ausstellung für Bauelemente und Innenausbau bietet anhand von Musteraufbauten einen guten Überblick und erleichtert durch Praxisbezug die
Kaufentscheidung. Gleiches gilt auch für die Außenpräsentation mit Baustoffen für den Garten- und Landschaftsbau.
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Projektpräsentationen
Neues Wohnen im 70er-Jahre Standardhaus
Das Einfamilienhaus aus dem Jahre 1974 hat 2006 den
Besitzer gewechselt und sollte einem zeitgemäßen technischen Standard und den Bedürfnissen einer 5-köpfigen
Familie angepasst werden.
Hierzu wurde der mit kleinen Fenstern ausgestattete Baukörper mit 2 über Erd- und Dachgeschoss reichende Gauben geöffnet, die Fenster wurden vergrößert und teilweise
auf bodenstehende Formate gebracht.
Das Haus wurde entkernt, im Grundriss neu geordnet und
erhielt neben einem neuen Dach vom First bis zur Kellersohle Wärmedämmung, neue Fenster, Elektrik, Heizung,
Sanitärtechnik, Böden, Fliesen und Türen. Die alte Garage
mit technischen Mängeln und Risikopunkten wurde entfernt und durch einen passenden Carport mit Abstellraum
ersetzt. So konnte der Altbau wirtschaftlich und unter Verwendung von KFW-Fördermitteln mit Einsatz und Fantasie
von Bauherrnschaft, beteiligten Firmen und Architekten
aus dem düster, introvertierten Standardhaus der 70er in
einen modernen Familiensitz verwandelt werden, der das
Potential eines großen Grundstückes mit viel Außenbezug
und Lebensfreude spendender natürlicher Helligkeit zu
nutzen weiß.
Fotos: Dr. M. Kölling
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Haus & Grund – von Anfang an!
An diesem Projekt beteiligte Firmen:
Baustellen-WC
Toi Toi & Dixi Sanitärsysteme GmbH
Vermietung von mobilen Toilettenkabinen,
Bürocontainer und Sanitärcontainer
Friedrich-Wöhler-Str. 34 · 24536 Neumünster
Telefon 04321 - 95 31 31 · Fax 04321 - 543 79 · www.dixi.de · [email protected]
Maurer-, Zimmerer- und Tischlerarbeiten – Planung + Bauantrag
Christian Jöhnk
Bauunternehmen –
Baustoffhandel GmbH
Schlüsselfertiges Bauen
Teichstraße 1 · 24214 Gettorf
Telefon 04346 / 4145 - 0 · Fax 04346 / 4145 - 20 · www.chr-joehnk.de · [email protected]
Statische Berechnung, Wärmeschutznachweis
Ingenieurbüro Sönke Hahnkamp
Statik + Bauphysik
Ringstrasse 67 · 24114 Kiel
Tel. 0431 - 6 25 85 · Fax 0431 - 67 19 73
www.IB-Hahnkamp.de · [email protected]
Dachdecker- und Klempnerarbeiten
Fliesenarbeiten
Dachdeckerei Kurbjuhn · Sämtliche Arbeiten
im Dachdecker- und Klempnerbereich
Eichkoppel 25 · 24214 Gettorf
Tel. 04346 / 41 27 - 53 · Fax - 54
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Am Jägersberg 6 · 24161 Altenholz
Tel. 0431 - 200 67 70 · Fax 0431 - 200 67 77 · Mobil 0170 - 336 60 04
Heizungs- und Sanitärarbeiten
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Neubau und Sanierung, Wärmepumpen, Lüftungsanlagen, Bäder
Hasenholz 3 · 24161 Altenholz
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will, steht in der Regel vor einer Fülle von Fragen. Für alles gibt
es Experten, die eine Antwort wissen. Aber wie findet man diese
Fachleute und wer hilft, ihre Vorschläge und Empfehlungen zu
bewerten?
Auch in dieser schwierigen Phase steht die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund ihren Mitgliedern mit Rat und Tat zur
Seite. Von uns ausgewählte Architekten und Ingenieure bieten
Bau-Beratung oder helfen bei Fragen zur Energiekostenoptimierung weiter. Und auch wenn dann die spannende Planungsphase
abgeschlossen ist und die Realisierung der Baupläne beginnt, lassen wir unsere Mitglieder nicht allein. Denn auf diesem schwierigen Feld ist der Rat eines Profis, der auf Ihrer Seite ist, fast unbezahlbar. Hinter der Haus & Grund-Leistung BauRat steht die
Überzeugung, dass guter Rat nicht teuer sein muss. In Kombination mit dem Mitgliederservice RechtsRat erhalten Sie eine optimale Verzinsung Ihres Mitgliedsbeitrages für die EigentümerschutzGemeinschaft Haus & Grund. Mit unserer Tochtergesellschaft,
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bieten wir Ihnen sogar die komplette Verwaltung einschließlich
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37
Projektpräsentationen
Mehrfamilienhaus Gneisenaustraße
Auf dem Eckgrundstück Gneisenaustraße/
Gerhardstraße, nähe Blücherplatz, ist dieser
Neubau in Kiels attraktivster Wohnlage
entstanden.
Erker / Fassade Gneisenaustraße
Foto: Arne Biederbeck
Gebäudeflucht Gneisenaustraße
Im Teil A (Gerhardstraße) befinden sich 13 Eigentumswohnungen und im Teil B (Gneisenaustraße) 16 Senioren-Eigentumswohnungen.
Der Entwurf wird geprägt durch das städtebauliche Fenster
zwischen den beiden Gebäudeteilen, es gewährt einen Einblick
in den gemeinsamen Innenhof. Gleichzeitig wird über diese
Öffnung die Belichtung für den Bauteil A erreicht und der grüne
Hof in Szene gesetzt.
ARCHITEKTENCONTOR
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www.architektencontor.de
Foto: Arne Biederbeck
Lornsenstr. 32 24 105 Kiel
T 0431.56 95 95 F 0431.56 83 09
E ac-kiel@ architektencontor.de
An diesem Projekt beteiligte Firmen:
Bauherr
Innenputzarbeiten
BIG-ANLAGEN GmbH
Eckernförder Straße 212
24119 Kronshagen
Tel. 0431 / 54 68 - 256
Fax 0431 / 54 68 - 295
[email protected]
www.big-bau.de
Vermessungsleistungen
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Fenster - Türen - Wintergärten
Dipl.-Ing. Annette Anders-Seidenstecher
Dipl.-Ing. Wulf Jeß
Sozietät Anders-Seidenstecher & Jeß GbR
Grenzvermessung, Absteckung,
Bestandsvermessung, Gebäudeeinmessung
Schassstraße 5 · 24103 Kiel · Tel. 0431 - 62425
38
Rathjen & Luttmann GmbH
Stahlbeton-, Gips-Putz- und Maurerarbeiten
Westerholzer Dorfstraße 38 · 27383 Scheeßel
Tel. 04263 - 706 · Fax 04263 - 3693
FENSTER
Fresand GmbH NL Hamburg
Beratung, Herstellung, Lieferung und Montage
Spaldingstraße 49 · 20097 Hamburg
Tel. 040 / 23 51 35 - 3 · Fax 040 / 23 51 35 - 50
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Elektro Schüler Installation GmbH
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Datenverkabelung, Sicherheitstechnik
Bahnhofstr. 46a · 24582 Bordesholm
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Abbruch- und Erdarbeiten
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Schmalsteder Weg 2 · 24241 Grevenkrug
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Bauvorhaben Homannstraße
Es handelt sich um eine Wohnanlage mit
insgesamt 136 Wohnungen in 4 Wohnhäusern und einer Gesamtwohnfläche
von 11.256 m². Wassereinbrüche in der
Fassade und über die Flachdächer waren
der Anlass, eine Gesamtuntersuchung der
Gebäude im Jahr 2003 durchzuführen.
Das Ergebnis führte zu dem Entschluss,
dass das gewünschte Ziel einer dauerhaft
schadensfreien Vermietung mit kleineren
Sanierungsmaßnahmen nicht erreicht werden konnte. Obendrein stand das Ziel der
energetischen Optimierung der Gebäude
auf dem Programm der Untersuchung.
Die Sanierung der Gebäude wurde in 2 Bauabschnitten in den
Jahren 2004 und 2005 durchgeführt.
Im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms der KfWFörderbank wurde ein Paket geschnürt, welches folgende
Punkte umfasste:
1. Wärmedämmung der Dachflächen, Fassadenflächen und
Kellerdecken, Austausch älterer Fenster gegen hochwärmegedämmte, Austausch und Optimierung der Fernwärmeübergabe sowie Verteilung im Bereich der Wärmeversorgung und
Warmwasseraufbereitung.
2. Auch war es dem Bauherren wichtig, die Fassadengestaltung
mit bezahlbaren Maßnahmen zu verbessern. Dies gelang
mit einer die Fassaden auflockernden Farbgestaltung und
der Herstellung eines umlaufenden Dachüberstands, um die
vorher innere Entwässerung des Regenwassers nach Außen
zu transportieren.
3. Die Kosten incl. Nebenkosten der Gesamtmaßnahme lagen
bei ca. 490 €/m² Wohnfläche und unterschritten somit die
max. Förderhöhe von damals 500 €/m².
4. Der Energieverbrauch der Gebäude konnte durch die Wärmedämmmaßnahmen erheblich gesenkt werden und liegt in
etwa bei 50% der alten Verbrauchswerte.
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Heizung und Sanitär
An diesem Projekt
beteiligte Firmen:
Trockenbauarbeiten
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Akustikbau · vorbeugender Brandschutz
Segeberger Landstr. 1d · 24145 Kiel Wellsee
Tel. 0431 / 6 96 75 - 10 · Fax 0431 / 6 96 75 - 40
Baugeschäft
Tragwerksplanung
Baugeschäft H. J. Sanner
Maurerarbeiten
Rutkamp 6 · 24111 Kiel
Tel. 0431 - 69 76 20
Gerüstbau
Inh. Angelika Ebsen
Fassadengerüst,
Schiffseinrüstung,
Industriegerüste
Moorkatenweg 22 · 24790 Schacht-Audorf
Tel. 04331-9 14 21 · Fax 04331- 92559
[email protected]
Ing.-Büro Hans Brandt
Beratender Ingenieur für das Bauwesen
Russeer Weg 90 · 24111 Kiel
Tel. 0431 / 6971 - 57 · Fax 0431 / 69 71 - 58
[email protected]
Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro
TBD
Beratung, Planung, Bauleitung, Projektsteuerung
Kurhausstraße 48 · 23795 Bad Segeberg
Tel. 04551 / 9 08 44 - 51 · Fax -54
Mobil 0172 / 409 42 55
[email protected]
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Eichhofstraße 10 · 24116 Kiel
www.horst-henkel-gmbh.de
39
Projektpräsentationen
Umbau, Sanierung und Anbau eines Wintergartens an ein Einfamilienhaus in Strande, Baujahr 1963
Im Zuge eines Eigentümerwechsels sollte der Energiebedarf dieses Wohnhauses erheblich gesenkt und mehr Wohnfläche geschaffen werden.
Zur Verbesserung des Wärmeschutzes erhielt das gesamte Gebäude ein
Wärmedämmverbundsystem. Sämtliche Fenster wurden gegen neue, isolierverglaste Fenster ausgetauscht. Hierbei wurden die Öffnungen auf der
Eingangs- sowie den Giebelseiten minimiert.
Der gesamte vorhandene Dachstuhl wurde zur Aufnahme der Dämmung
aufgedoppelt und mit Tondachziegeln neu eingedeckt.
Hellgrau verkleidete Flachdachgauben vergrößern den Innenraum im Dachgeschoss.
Der Anbau eines zwei Stufen tiefer gelegenen Wintergartens erweitert und
wertet die Wohnfläche im Erdgeschoss auf.
Zusätzlich ermöglichte der Abbruch von tragenden und nichttragenden
Wänden eine neue Innenraumaufteilung mit offenen, fließenden Raumübergängen.
Eine zentral eingestellte rote Funktionsbox gliedert im Erdgeschoss die Bereiche Arbeiten, Kochen, Essen und Wohnen.
Großflächige Fensterfronten, das überstehende Flachdach und die vorspringende Außenmauer verbinden den Innen- mit dem Außenraum.
Architekt Dipl. Ing.
Per Christiansen
Richthofenstraße 31
24159 Kiel
Fon 0431 - 36 43 984
Fax 0431 - 36 43 985
Mobil 0173 - 62 67 738
[email protected]
An diesem Projekt beteiligte Firmen:
Fensterbauarbeiten
Heinrich-Wöhlk-Straße 17
24232 Schönkirchen
Möbelbau
Reparaturen
Fensterbau
Innenausbau
Türen & Haustüren
Tel. 04348 - 91 92 50 · Fax - 91 92 51
[email protected]
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Haus Dänischenhagen
Planungs- und Bauzeit
06.2005-12.2006
Größe m² BGF / Grundstücksgröße
1.200 m² / Baukosten ca. 600 T€
Lage Neubaugebiet Dänischenhagen,
1,5 geschossig, massive Bauweise,
nicht unterkellert, Mauerwerk mit
gelbem Handstrich-Ziegel sowie
Verschalung mit Lärchenholz,
Holz-Alu-Fenster, Pultdach mit
Zinkdachdeckung, Gas-BrennwertTherme, Fußbodenheizung.
Grundrissaufteilung: EG öffentlich
Wohnen, Arbeiten, Küche,
Hauswirtschaft, Gast
Das Projekt wurde als Arge ausgeführt.
Herderstraße 4 · 24116 Kiel
Tel. 0431 - 305 35 61
Fax 0431 - 305 31 58
Wincklerstraße 2 · 20459 Hamburg
Tel. + Fax 040 - 375 025 67
www.s2n-architekten.de · [email protected]
Planung s2n-architekten Sönke Stiebe,
Bauleitung Sigurd Klose
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OG privat 1 Flügel mit
3 Kinderzimmern und Bad
1 Flügel Eltern mit Bad.
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Neubauinstallation, Altbaumodernisierung
Hansaring 1 · 24145 Kiel
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Heizung und Sanitär
Sanitär- und
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Ausführung, Wartung
Liesenhörnweg 12
24222 Schwentinenthal
Tel. 0431 - 78 77 71
Fax 0431 - 78 35 31
[email protected]
Diese Vorlage ist urheberrechtlich geschützt und darf nur mit unserer Zustimmung geändert, bzw. Dritten zugänglich gemacht werden. Die Produktion erfolgt nach dieser von Ihnen genehmigten Korrektur. Für von Ihnen überlesene Fehler übernehmen wir keine Haftung.
Nachträgliche Änderungen werden gesondert in Rechnung gestellt. Die Farben auf dieser Korrekturfassung sind nicht maßgebend.
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Dachdecker- und Klempnerarbeiten
An diesem Projekt
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Dachdeckerei W. Paustian GmbH
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Marie-Curie-Straße 7 · 24145 Kiel
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www.paustian-gmbh.de
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Fliesenarbeiten
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Fenster und Türen
korrekturfassung nr.: 2
kunde: Dachdeckerei Paustian
projekt: Kiel
bauteil: Plane/2,50 m
freigabe
job-nr.: 09-00296CD
datum/geändert: 05.05.2008/MSz
maßstab: 1:10
bearbeiter: P. Geyer
datei: 080430_Plane_MSz
freigabe nach korrektur
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Kopperpahler Allee 70 · 24119 Kronshagen
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Tragwerksplanung
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Zimmer- und Trockenbauarbeiten
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Holz- und Stahltreppen
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Holzkoppelweg 11 · 24118 Kiel
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Rammsmoor 2a · 24113 Molfsee
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41
Projektpräsentationen
Bauvorhaben Postillionweg
Bei dem 2004 durchgeführten Bauvorhaben handelt es sich um
die Sanierung eines Punkthauses mit 32 Wohnungen und einer
Gesamtwohnfläche von 3.102 m².
Der Eigentümer, die WOGE in Kiel, wollte das Gebäude, welches mit einer typischen Plattenverkleidung der 70er Jahre als
vorgehängte Fassade verkleidet war, energetisch modernisieren
und gleichzeitig die Gestaltung des Gebäudes verbessern. Das
Gebäude hat pro Geschoss 4 große Familienwohnungen und
war zum Zeitpunkt der Umplanung vollständig vermietet. Die
Schwierigkeit der Planung lag hauptsächlich in der Fassadengestaltung und der Kenntlichmachung des eigentlichen Haupteingangs, der versteckt unter einem Balkon liegt und optisch kaum
wahrnehmbar war.
1. Aus energetischer Sicht wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: Wärmedämmung der Kellerdecke, der Fassade und
des Flachdaches sowie Verbesserung der Dämmwerte der
vorhandenen Kunststofffenster durch Austausch der Verglasung mit einem wesentlich besseren Dämmwert. Die zentrale
Heizungsanlage wurde energetisch optimiert.
2. Die Fassade wurde durch eine Kombination aus vorgehängten Tonziegeln und einem Wärmedämmverbundsystem
gestaltet. Dies nimmt optisch die absolute Höhe und lockert
die strenge Fassade auf. Zusätzlich wurden die 1,10 m hohen
Balkonbrüstungen abgetrennt und durch Brüstungen aus
einer Stahlkonstruktion ersetzt, die auch im Sitzen einen
Durchblick nach außen erlaubt. Das natürlich belichtete
Treppenhaus wurde zu den
innen liegenden, bis dato
sehr dunklen Wohnungsvorräumen geöffnet. Der
versteckt liegende Eingang
wurde durch eine vorgelagerte Stahl-Glas-Konstruktion betont.
3. Die Kosten incl. Nebenkosten der Gesamtmaßnahme lagen bei ca. 350 €/m²
Wohnfläche zzgl. Haustechnikkosten.
4. Der Energieverbrauch
des Gebäudes konnte
durch die Wärmedämmmaßnahmen erheblich
gesenkt werden und liegt
rechnerisch bei ca. 42 %
der Vorwerte.
Anz. 180 x 62,5 28.05.2008 8:28 Uhr
An diesem Projekt beteiligte Firmen:
Seite 1
Bauausführung
Consens Bautechnik ist seit 1968 quali-
Consens Bautechnik GmbH
www.consens-bautechnik.de
24145
23966
42
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43
Glossar / Impressum
Glossar
Energieeinsparverordnung EnEV
Die EnEV stellt für Neubauten Anforderungen an den baulichen
Wärmeschutz (maximal zulässige Transmissionswärmeverluste) und die Effizienz der Heizungs- und Warmwasseranlage
(maximal zulässiger Primärenergiebedarf). Für den Gebäudebestand stellt sie Nachrüstungspflichten und Anforderungen an zu
erneuernde Bauteile und Heizungsanlagen sowie die Energieausweispflicht.
Energiekennzahl
Berechneter jährlicher Energieverbrauch eines Gebäudes pro
Quadratmeter Nutz- bzw. beheizter Wohnfläche in der Einheit
kWh/m2a. Die Energiekennzahl hängt bei durchschnittlicher
Beheizung vom Wärmedämmstandard des Gebäudes ab.
Heizenergiebedarf
Der Heizenergiebedarf ist der zusätzlich zu den Wärmegewinnen (solare und interne Wärmegewinne) erforderliche Wärmebedarf, um ein Gebäude auf einer gewünschten Innentemperatur zu halten.
Kohlendioxid (Kohlenstoffdioxid, CO2)
Kohlendioxid entsteht bei der Verbrennung aller fossilen Brennstoffe. Durch den weiteren Fortgang der Industrialisierung ist ein
ständiger Anstieg von CO2 in der Atmosphäre festzustellen. Dieser wiederum wird als der Hautverursacher des anthropogenen
(= von Menschen gemachten) Treibhauseffektes angesehen. Als
Folge wird eine ständig zunehmende Erwärmung der Erdatmosphäre mit Verschiebung von Klimazonen befürchtet.
Jahresnutzungsgrad
Während sich der Wirkungsgrad auf einen momentanen Zustand einer Anlage zur Umwandlung von Energie (z.B. ein Heizkessel) bezieht, betrachtet der Jahresnutzungsgrad die Effizienz
einer Anlage, einschließlich aller Verluste, über ein Jahr.
Transmissionswärmeverluste
sind Wärmeverluste, die durch das Abwandern von Wärme aus
beheizten Räumen durch Wände, Fenster, Dachflächen, Fußböden usw. hindurch nach außen entstehen.
U-Wert
Der U-Wert (früher: k-Wert) ist eine Kenngröße, mit der der
Wärmeverlust durch ein Bauteil beschrieben wird. Je kleiner der
U-Wert, desto besser die wärmedämmenden Eigenschaften des
Bauteils.
Wärmebrücke
Bauteil mit höherer Wärmeleitfähigkeit als die umgebenden
Baustoffe, z. B. durchgehende Betondecke, ungedämmte Mörtelfuge, Heizkörpernische. Über diese Bauteile fließt die Wärme
zur Kälte hin ab. Das erhöht nicht nur die Heizkosten, sondern
ist durch mögliche Kondenswasserbildung auch gefährlich für
die Bausubstanz. Als geometrische Wärmebrücken werden Bauteile bezeichnet, deren innere wärmeaufnehmende Fläche sehr
viel kleiner ist als die äußere wärmeabgebende Fläche. Das ist
z.B. im Kantenbereich von Außenwänden eines Gebäudes der
Fall. Der kleinen Wärme aufnehmenden Fläche der Kante steht
hier eine sehr viel größere äußere Abkühlfläche gegenüber. In
der Kante fließt daher mehr Wärme ab als in einem ungestörten
Bereich der Wandfläche. Als weitere Folge ist dadurch die innere
Oberflächentemperatur der Kante deutlich niedriger als die der
übrigen Wandoberfläche.
Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG)
Die WLG gibt den Höchstwert der Wärmeleitfähigkeit für
Dämmstoffe an. Je kleiner der Wert, desto besser die Dämmwirkung. Je nach Gruppe ergeben sich so unterschiedlich gute
Werte bei gleicher Schichtdicke. Typische Polystyrol- und Mineralfaserplatten haben eine Wärmeleitfähigkeit von 0,04 W/mK
und gehören damit zur WLG 040. Bei gleicher Dämmschichtdicke und einem Dämmstoff der WLG 035 verbessert sich der
Wärmeschutz um ca. 12 %.
Impressum
Herausgeber
Produktion
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Zentrum für Energie, Bauen,
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in Zusammenarbeit mit
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24103 Kiel
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Redaktion
Umweltschutzamt der Landeshauptstadt Kiel
Layout
ZEBAU und
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24340 Eckernförde
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[email protected]
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Konzept
Projektleitung Jürgen Willmann
Projektleitung
Akquisition Anja Lehmann
Abwicklung Elisabeth Brenker
Druck Offset Company, Wuppertal
Die Broschüre „Sanieren & Sparen – vom Altbau zum Niedrigenergiehaus“ erscheint im Rahmen der Innovativen Bauausstellung (InBA) ® Kiel 2008.
Die InBA ist Teil des EU-Projektes REBECEE. Verantwortlich für den Inhalt der Broschüre ist das Umweltschutzamt der Landeshauptstadt Kiel.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.
Juli 2008
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Notizen
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