Sommerzeit – Zeckenzeit - Dr. med. Katharina Steinmann

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Sommerzeit – Zeckenzeit – Zeit für Borrelien & Co
Deutschlandweit sind sich die Experten einig: Der milde Winter begünstigt die
Ausbreitung des gemeinen Holzbocks (Iodex ricinus), der wichtigsten Zeckenart in
Deutschland. Die Zeckensaison dehnt sich bei uns immer weiter aus, weil der
Holzbock vom Klimawandel profitiert und selbst im kältesten Monat Januar aktiv sein
kann.
Durch einen Zeckenstich können bis zu 14 verschiedene Krankheitserreger
übertragen werden, am bekanntesten sind das FSME-Virus sowie die
Bakteriengruppe der Borrelien. Aktuell wurden bereits in Starnberg ein FSME- und
zwei Borreliose-Fälle gemeldet.1
Zecken können über weite Teile des Jahres aktiv sein, aber in den
Frühsommermonaten nimmt die Zeckenaktivität zu, damit auch die Inzidenz von
durch Zecken übertragener Erkrankungen. Die Borreliose ist in ganz Deutschland
endemisch mit Schwerpunkten im Süden und Osten. Epidemiologische Daten zur
Lyme-Borreliose aus Bayern zeigen eine Inzidenz von 48,8 Fällen / 100000
Einwohner mit einem Erkrankungsgipfel im Juli mit ca. 350 Fällen pro Meldewoche.2
Seltener, aber im süddeutschen Raum gehäuft, ist die FSME-Infektion. Hier wurden
2015 bundesweit 220 FSME-Erkrankungen durch das RKI erfasst. Dabei gelten nun
83 Landkreise in Bayern als FSME-Risikogebiet, d.h mit Ausnahme einer Zone aus
der Stadt München und einiger benachbarter Landkreise stellt sich Bayern
flächendeckend als Risikogebiet dar.3
Infektionsgefahren durch Zecken bestehen vor allem bei Freizeitaktivitäten in der
Natur, aber auch im waldfernen heimischen Garten. Untersuchungen im Raum
Stuttgart zeigten in 60% der untersuchten Gärten Zeckenaktivität.4
Was kann prophylaktisch getan werden ?
Die wichtigste Prophylaxe ist, gar nicht erst durch Zecken gestochen zu werden. Zur
Unterstützung hierfür gibt es zahlreiche Repellents. Das geschulte Personal der
Apotheken berät hierzu fachgerecht. Wer dennoch einen Holzbock auf frischer Tat
ertappt, sollte diesen vorsichtig herausziehen ohne zu quetschen. Hier gibt es
Hilfsmittel wie Zeckenzangen, -haken, -karten oder –pinzetten. Bei dem Ziel, eine
Infektion zu vermeiden, ist v.a. die Borreliose im Blickfeld, da FSME-Viren in den
Speicheldrüsen der Zecken unmittelbar nach dem Stichereignis infektiös wirken.
Damit es nicht zu einer bakteriellen Superinfektion an der Einstichstelle kommt, sollte
ein Desinfektionsspray angewandt werden. Im Tiermodell konnte eine BorrelienInfektion zu 100% durch die einmalige Anwendung von Azithromycin-Creme 4% an
1
SüddeutscheZeitung,AusgabeFürstenfeldbruck,vom10.6.16,SeiteR01
http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/borreliose/doc/rki_epibull_8_2015.pdf
3
http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2016/Ausgaben/18_16.pdf?__blob=publicationFile
4
https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?&tx_ttnews[tt_news]=30970&cHash=a0f6b295c232e9f7172040c2c1436502
2
der Stichstelle verhindert werden. An der Universitätshautklinik in Tübingen wird nun
in einer großen Studie geprüft, ob das Prinzip auch beim Menschen funktioniert.5
Wie kann systemisch therapiert werden ?
Über die schulmedizinischen Konzepte der Antibiose hinaus gibt es aus Sicht der
ganzheitlichen Medizin verschiedene Therapieansätze. Frau Dr. med. Ingrid Fonk,
die Begründerin der IST-Diagnostik (www.dr.fonk.de) hat vor vielen Jahren bereits
die IST-Komplexe Zecken I und II entwickelt, ein isopathisches Therapiekonzept,
welches die Mehrfachinfektion durch Zecken- und Insektenstiche berücksichtigt und
neben der Therapie auch erfolgreich zur systemischen Prophylaxe eingesetzt
werden kann.6 Gegen die zahlreichen durch einen Zeckenstich übertragbaren
Erreger (FSME, Borrelien, Francisella tularensis, Rickettsien, Babesien, Ehrlichien,
Anaplasmen, etc.) ist derzeit nur bei FSME eine aktive Schutzimpfung möglich.
Für die viral bedingte Erkrankung FSME gibt es derzeit keine wissenschaftlich
gesicherte Behandlung.Die bakterielle Borrelien-Infektion ist grundsätzlich
antibiotisch behandelbar, aber dennoch eine therapeutische Herausforderung.
Monatelange Mehrfach-Antibiose mit Hydroxychloroquin wie u.a. von der Deutschen
Borreliose-Gesellschaft empfohlen wird, lehnen nicht nur viele ganzheitlich
arbeitende Therapeuten ab, sondern auch Wissenschaftler wie Prof. Schaller von der
Universitätshautklinik Tübingen5. Während es für das Akutstadium und gerade bei
der frühen kutanen Manifestation der Lyme-Borreliose sowie bei neurologischer
Symptomatik im Rahmen einer disseminierten Infektion wissenschaftliche Evidenzen
für eine antibiotische Therapie gibt 7, ist die chronische Borreliose bzw.
persistierende Beschwerden nach antibiotischer Therapie (posttreatment lyme
disease syndrome) eine Herausforderung für jeden Therapeuten. Aktuell zeigte die
doppelblind, plazebokontroliert durchgeführte PLEASE-Studie, dass LangzeitAntibiose bei persistierenden Symptomen einer Lyme-Borreliose keinen zusätzlichen
positiven Effekt auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität über die der allen
Studienteilnehmer verabreichte 14-tägige Kurzzeit-Antibiose hinaus erzielte.8
Die chronische Borreliose kann durch ein ganzheitliches Therapiekonzept erfolgreich
behandelt werden. Die immunstimulatorische Haupttherapie mit isopathischen ISTKomplexen wird individuell erstellt gemäß dem Testergebnis. Ergänzend kommen
phytotherapeutische und orthomolekulare Präparate zum Einsatz. Dadurch werden
die Selbstheilungskräfte mobilisiert. Durch dieses schonende und umfangreiche
Therapieregime können deutliche gesundheitliche Verbesserungen bis zu kompletten
Heilungen erreicht werden.
Gezielte Therapie benötigt aber auch eine gezielte Diagnostik
5
MedicalTribune,51.Jahrgang,Nr.3,S.12vom22.1.2016
Dr.med.IngridFonk,KrankheitistmessbarauchwenndasLaborschweigt,AKSE-Verlag2011
7
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/013-044l_S2k_Kutane_Lyme_Borreliose_2016-05.pdf
8
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1505425
6
Zur Frage, ob es nun eine chronische Borreliose gibt oder ob es sich hierbei nur um
eine „Verlegenheitsdiagnose“ handelt, toben in medizinischen Fachkreisen die
Glaubenskriege. Die Labordiagnostik ist leider häufig sehr unbefriedigend, sie kommt
vor allem bei antibiotisch vorbehandelten chronischen Borreliosen an ihre Grenzen.
Hier kann die IST-Diagnostik Hilfestellung geben, ob eine latente Borreliose vorliegt.
Es handelt sich hierbei um ein elektrophysikalisches Testverfahren unter Einsatz von
Nosoden aus PCR-sequenzierter DNA von den in Deutschland hauptsächlich
vorkommenden Borrelienstämmen Borrelia garinii, B. afzelii und B. burgdorferi.
Hiermit lässt sich ein akute sowie chronische Borreliose zuverlässig nachweisen,
insbesondere auch bei vortherapierten Stadien.
Auch kann die IST-Diagnostik in der Hand des geschulten Experten (www.istakademie.de) bei unklaren, als Borreliose-Verdachtsfälle beschriebenen
Beschwerdebildern auch bisher unbekannte andere infektiös oder toxisch bedingte
Krankheitsbilder aufspüren.
Dr.med. Katharina Steinmann
Fachärztin für Innere Medizin und Naturheilverfahren
Jäger-von-Fall-Str. 5
85662 Hohenbrunn
Tel. 08102/8747231
[email protected]
www.dr-steinmann.info
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