Evolution der Tiere und Pflanzen

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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
Der Schwanz eines Pfaus ist ein Beispiel für sexuelle Selektion
Ernst Mayr: „Evolution ist der wichtigste Begriff in der gesamten Biologie“.
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Inhalt
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen...........................1
Inhalt...................................................................................................................................................... 2
Säugetiere sind Wirbeltiere.................................................................................................................... 4
Grundfragen und Aufgaben der Evolutionsforschung.............................................................................5
Die Entwicklung der Wirbeltiere - Abstammung und Verwandtschaft.....................................................6
Historische Betrachtung der Evolution und der Entwicklung des Evolutionsgedankens.........................7
a) Die Antike...................................................................................................................................... 7
b) Schöpfungsgeschichte:.................................................................................................................7
1. Buch Mose - Genesis, Altes Testament:........................................................................................8
c) Das Mittelalter................................................................................................................................ 8
d) Carl von Linné (1707-1778) und die Lehre von der Konstanz der Arten........................................9
Das System der Lebewesen nach Carl von Linné.............................................................................9
e) Cuviers Katastrophentheorie.......................................................................................................10
f) Die Abstammungstheorien von Lamarck (1744-1829) und Charles Darvin (1809-1882)..............10
Folie: Entwicklung des Evolutionsgedankes.........................................................................................11
Übersicht der Theorien......................................................................................................................... 12
Was bedeutet nun Evolution?............................................................................................................... 12
Der Artbegriff........................................................................................................................................ 13
a) Biologischer (= genetischer) Artbegriff:........................................................................................13
b) Morphologischer Artbegriff:.......................................................................................................... 13
c) Ökologischer Artbegriff:............................................................................................................... 13
Weitere wichtige Begriffe...................................................................................................................... 14
Genpool (auch „Genschatz“ oder „Genfundus“)...............................................................................14
Population:...................................................................................................................................... 14
Rassen (=Unterart):......................................................................................................................... 14
Wichtige Persönlichkeiten der Evolutionsforschung.............................................................................14
Der Stammbaum der Wirbeltiere (=Vertebrata)....................................................................................15
Aufgaben: Vererbung von Merkmalen.............................................................................................16
Der (phylogenetische) Stammbaum der Wirbeltiere.............................................................................19
Was ist phylogenetische Forschung?...................................................................................................20
Begriffe der Pyhlogenetik nach Hennig................................................................................................21
a) Taxon........................................................................................................................................... 21
b) Autapomorphie, Plesiomorphie:...................................................................................................21
c) Synapomorphie und Symplesiomorphie:.....................................................................................21
Beispiele für Symplesiomorphien:...................................................................................................22
Vergleiche: Monophylum und Paraphylum......................................................................................23
d) Wozu braucht man Autapomorphien?.........................................................................................24
Fische ein Monophylum?..................................................................................................................... 25
Die Wirbeltiere stammen von den Fischen ab.................................................................................25
f) Monophylum und Paraphylum......................................................................................................26
Gliederung der Erdgeschichte.............................................................................................................. 27
a) Archaikum und Proterozoikum.....................................................................................................27
b) Paläozoikum (=Erdaltertum)........................................................................................................27
c) Mesozoikum (=Erdmittelalter):.....................................................................................................28
d) Känozoikum (=Erdneuzeit):......................................................................................................... 28
Die Erdzeitalter in der Übersicht........................................................................................................... 29
Brückentiere......................................................................................................................................... 30
a) Der Archaeopterix........................................................................................................................ 30
Das Archaeopterixskelett..................................................................................................................... 31
Wo würdest Du die folgenden Tiere im Stammbaum einordnen?.........................................................32
a) Quastenflosser............................................................................................................................ 32
b) Ichthyostega (Devon Grönlands).................................................................................................32
c) Seymouria (Karbon Texas).......................................................................................................... 32
d) Cynognathus:.............................................................................................................................. 32
Merkmalszuordnung von Ichthyostega und Archaeopterix zu ihren jeweiligen Gruppen:.................33
Lebende „Fossilien“ (= noch lebende Dauerformen)............................................................................34
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Übersicht über einige noch lebenden „Fossilien“..................................................................................35
Der Stammbaum der Säugetiere.......................................................................................................... 37
Die drei Gruppen des Stammbaums der Säugetiere............................................................................38
a) Ursäuger (Protheria).................................................................................................................... 38
Die Kloakentiere:............................................................................................................................. 38
b) Beuteltiere/ Beutelsäuger (Metatheria)........................................................................................39
c) Plazentatiere (auch höhere Säugetiere genannt)........................................................................39
Warum sterben Tiere aus?................................................................................................................... 40
Die Entwicklung des Landlebens an vier Beispieltieren........................................................................41
Der Birkenspanner zeigt, wie Evolution funktioniert.............................................................................42
Weitere Beispiele für das Wirken von Mutation und Selektion:........................................................42
Kontinentalverschiebungstheorie......................................................................................................... 43
Ähnlichkeit von Merkmalen I: Übernommene Merkmale......................................................................44
Ähnlichkeit von Merkmalen II: Homologien..........................................................................................44
Beispiele für homologe Organe:......................................................................................................45
„Abgefahrenes“ Beispiel zu homologen Merkmalen:.......................................................................46
Weitere Homologiebeispiele............................................................................................................ 46
Homologe Organe bei Pflanzen.......................................................................................................46
Ähnlichkeit von Merkmalen III: Analoge Merkmale...............................................................................47
Konvergenz als Ursache für analoge Merkmale...................................................................................49
Homologien erklären die Biogenetische Grundregel (Haeckel):...........................................................50
Kritik an Haeckel:............................................................................................................................. 50
Belege für die biogenetische Grundregel nach Haeckel.......................................................................51
Beispiel für eine Homologiezuordnungen.............................................................................................52
Homologievergleich des Armskeletts....................................................................................................53
Vergleich der homologen Knochen mit analogen Fluganpassungen....................................................54
Homologieforschung durch Homologiekriterien....................................................................................55
a) Kriterium der Lage....................................................................................................................... 55
b) Kriterium der Kontinuität (Stetigkeit)............................................................................................55
c) Kriterium der spezifischen Qualität..............................................................................................56
Homologie des Verhaltens................................................................................................................... 57
Widersprüche zwischen homologem Aussehen und homologem Verhalten?..................................58
Schwalben: Es gibt 75 Schwalbenarten:..........................................................................................58
Hinweise auf die Entwicklung der Arten: Rudimentäre Organe............................................................59
Hinweise auf die Entwicklung der Arten: Atavismen.............................................................................61
Hinweise auf die Entwicklung der Arten: Zeugnisse aus der Paläontologie..........................................62
Voraussetzung für Fossilisation:......................................................................................................62
Nachweis von Verwandtschaft: Die Präzipitin-Reaktion.......................................................................63
Präzipitinreaktion - eine Eiweißfällreaktion...........................................................................................64
Nachweis von Verwandtschaft: die Molekularbiologie zeigt die Homologie von Makromolekülen....65
1. Möglichkeit: Basensequenzanalyse:............................................................................................65
2. Möglichkeit: DNA-Hybridisierung:................................................................................................65
Methoden der Altersbestimmung.......................................................................................................... 66
a) Relative Altersbestimmung (Stratigraphische Methode):.............................................................66
Fluortest.......................................................................................................................................... 66
b) Absolute Altersbestimmung:........................................................................................................ 66
1. Die 14C-Methode = Radiokarbonmethode:...................................................................................66
Lösung des unglaublich schweren Wirbeltierdominos..........................................................................67
Wiederholungsaufgaben...................................................................................................................... 68
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Säugetiere sind Wirbeltiere
Lust auf ein Spiel aus Klasse 5? Genau, wir fangen nochmal ganz von vorne an. ;-)
Ordne die Dreiecke so an, dass zueinander passende Begriffe sich berühren. Eine Linie stellt eine
Außenseite dar.
Die Lösung ist auf der letzten Seite. :-)
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Grundfragen und Aufgaben der Evolutionsforschung
•
Wie ist das Leben entstanden?
•
Gab es einen Schöpfer? Gab es eine zufällige „Urzeugung“?
•
Wie reagieren anorganischen Stoffe zu organischen?
•
Welche genetischen Grundlagen sind für eine Entwicklung notwendig?
•
Wie ist ein sich selbst reproduzierendes Protein-DNA-System entstanden, welches die Basis aller
Lebensvorgänge bildet?
•
Welche Fakten sprechen für eine gemeinsame Abstammung aller Lebewesen?
•
Auf welchen Mechanismen beruhen anatomische, physiologische, ethologische
Gemeinsamkeiten von Lebewesen?
•
Wie lassen sich Fossilfunde einordnen und so für die Stammbaumrekonstruktion nutzen?
•
In welchen Phasen/ Stufen ist die Evolution abgelaufen?
•
Inwiefern unterscheiden oder ähneln sich rezente (heute lebende) und fossile Arten?
•
Welche Evolutionsfaktoren gibt es?
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Die Entwicklung der Wirbeltiere - Abstammung und Verwandtschaft
Du kennst sicher einige Haustiere wie den Hund, die
Katze oder das Hausschwein. Diese stammen von
Wildtieren ab und wurden vom Menschen bewusst in
vielen Jahrhunderten gezüchtet. So wurde das
Hausschwein aus dem Wildschwein gezüchtet und
der Hund stammt vom Wolf ab.
Daraus folgt also, dass sich die Arten über viele
Generationen hinweg verändern.
Also kann man vermuten, dass auch die verschiedenen Wirbeltierklassen voneinander
abstammen. Es dauerte aber Jahrmillionen, bis sich die heutige Vielfalt bildete.
Von der Natur werden dabei Eigenschaften, wie z.B. das Haarkleid, in der Regel nur einmal
„erfunden“, diese neuen Eigenschaften werden dann im Stammbaum weitervererbt, umgewandelt
oder sie verschwinden völlig.
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Historische Betrachtung der Evolution und der Entwicklung des Evolutionsgedankens
Biologen schätzen, dass auf der Erde heute etwa 1,5 Millionen verschiedene Tierarten und über
400 000 verschiedene Pflanzenarten leben. Jeder Lebensraum wurde von ihnen erschlossen. Diese
Artenvielfalt ist erstaunlich und hat schon im Altertum die Menschen beschäftigt.
Der Frage nach der Herkunft dieser Vielfalt an Lebewesen (Woher? und Warum?) galt das Interesse der
Menschheit seit Anbeginn.
a) Die Antike
Aristoteles (385-322 v. Chr.) war Begründer der Naturphilosophie, welche durch christliche Strömungen
im Mittelalter mit dem Schöpfungsbericht in Einklang gebracht wurden. Diese Schöpfungsdarstellung, die
auch heute noch in jeder Bibel zu finden ist, galt bis ins 18. Jahrhundert als unantastbare Wahrheit!
Jeder, der dieser widersprach, riskierte, als Ketzer verbrannt zu werden.
Kerngedanke dieser Schöpfungsphilosophie ist, dass die heutige Vielfalt durch einen einmaligen
Schöpfungsakt entstand. (Allerdings ist die Bibel nicht immer wortwörtlich zu verstehen, selbst
Augustinus warnte vor wörtlicher Auslegung des Schöpfungsberichtes!)
Nach Aristoteles kann man die Natur in Pflanzen und Tiere unterteilen. Die Tiere unterteilte er zudem in
Bluttiere (Wirbeltiere) und blutlose Tiere (wirbellose Tiere).
Durch genaue Beobachtungen konnte er damals schon die Delphine und Wale den Säugetieren
zuordnen und er sah bei den Affen ein Bindeglied zwischen Mensch und Tier.
Aristoteles (so wie auch Platon 427 - 347 v.Chr.) glaubte an eine dualistische Natur:
a) die stoffliche Welt der Körper und Materie
b) die unstoffliche Welt der Seelen, des Geistes, der Ideen sowie der Lebenskraft, welche er „vis vitalis“
nannte
Er glaubte zum Beispiel auch, und das ist ihm nicht vorzuwerfen, wenn man bedenkt, WANN diese Ideen
entstanden sind und welche Mittel damals nur zur Verfügung standen, dass Lebewesen durch spontane
Urzeugung aus Schlamm entstehen (vor allem Fische, Würmer und Insekten).
In vielen philosophischen Vorstellungen und Religionen hat sich diese Vorstellung bis heute gehalten.
b) Schöpfungsgeschichte:
Die Schöpfungsgeschichte der Bibel ist nicht die einzige. Viele Kulturen glauben, dass die frühe
Menschheit durch Geister, Götter und Dämonen geschaffen oder beeinflusst wurde. Je nach Kultur muss
man diese Götter mehr oder weniger milde stimmen oder besänftigen, um Katastrophen, wie Stürme,
Epidemien oder Brände zu vermeiden. Dazu dienten kultische Rituale.
Für den europäischen Kulturkreis ist die jüdischen Schöpfungsgeschichte die bedeutendste. Sie
entstammt dem Alten Testament und wurde vermutlich 1000 – 500 v. Chr. aufgezeichnet. Der
wesentliche Gedanke ist das gleichzeitige Entstehen allen Lebens als Produkte eines Schöpfungsaktes.
Die Arten seien unveränderlich.
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1. Buch Mose - Genesis, Altes Testament:
„Dann sprach Gott: Es lasse
sprießen die Erde grünende,
samenhaltende Kräuter und
fruchttragende Bäume, die
Früchte bringen nach ihrer
Art, Früchte, die in sich
Selbst ihren Samen tragen
auf Erden.“
„So schuf Gott die großen
Seeungeheuer und all die
lebenden Wesen, die sich
regen, von denen das Wasser
wimmelt, nach ihren Arten,
und alle beschwingten
Vögel in ihren Arten.“
„So machte Gott das Wild
des Feldes nach seiner Art,
das Vieh nach seiner Art
und alles Gewürm, das auf
dem Boden kriecht,
nach seiner Art.“
„Dann sprach Gott:
Lasst uns den Menschen machen
als unser Ebenbild, uns ähnlich.“
„Da bildete Gott der Herr
den Menschen aus dem Staub
der Erde und hauchte ihm den
Odem des Lebens ins Angesicht.“
Schöpfungsgeschichte: Arten galten als etwas unveränderliches.
c) Das Mittelalter
Viele Forscher des Mittelalters sahen auch keinen Grund, die herrschende Philosophie der Schöpfung
anzuzweifeln.
Paracelsius (1498-1541) war beispielsweise bemüht, künstliches Leben auf diesem Wege herzustellen.
Er nannte das zu erschaffende Wesen „Homunculus“
Der Erbauer des Mikroskops, der Holländer Loewenhoek, entdeckte 1675 unter seinem Mikroskop als
Erster Bakterien und Einzeller. Er hielt an der „Schlammzeugungstherorie“ fest.
Selbst Newton, Descartes und Immanuel Kant hielten an der Theorie der Schöpfung fest!
Wenigen Wissenschaftlern und Philosophen kamen Zweifel. Zu den wenigen gehörten der engl. Arzt
Harvey (1578-1657) und der italienische Arzt Redi, welcher durch einen Versuch 1650 zeigte, dass aus
faulem Fleisch unter einem Fliegenschutz keine Würmer wachsen.
Louis Pasteur bewies erst 1860, dass die Mikroorganismen in faulem Fleisch von außen hinein gelangt
sein müssen. Damit war die Theorie von der Urzeugung widerlegt. An der Schöpfung der Lebewesen in
einem einmaligen Schöpfungsakt wurde dennoch festgehalten.
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d) Carl von Linné (1707-1778) und die Lehre von der Konstanz der Arten
Linné war der erste Biologe, der eine umfassende Systematisierung der Organismen nach anatomischen
und physiologischen Merkmalen durchführte. Eine Veränderbarkeit der Arten erkannte er auch nicht (
binäre Nomenklatur).
taxonomische Kategorie = Taxa
Gegenwart
Zeit
Schöpfung
Der schwedische Biologe Carl von Linné (1707-1778) stellte 1735 in seinem Buch, dem „Systema
Naturae“ ein von ihm entwickeltes Ordnungsystem der Tier und Pflanzenwelt vor. Dieses galt bis in die
1980er Jahre als einzige Möglichkeit, Tiere und Pflanzen zu klassifizieren. Linnes Nomenklatur beruhte
allein auf äußerlichen Merkmalen der Tiere und Pflanzen.
Seine Leistung ist aber enorm, da er sehr sauber sehr viele Tiere (4230) und Pflanzen (14000)
kategorisierte und erstmals Verwandtschaften zwischen Arten feststellte. Verwandte Arten ordnete er in
Gattungen ein.
Viele dieser Verwandtschaften sind heute durch genetische Untersuchungen bestätigt wurden. Allerdings
zeigen heutige Untersuchungen auch Unterschiede, so stellt die damalige Gruppe der Reptilien keine
einheitliche Gruppe dar. Schildkröte, Krokodil und Echse sind gar nicht so nah miteinander verwandt.
Linné ging ebenfalls von einer einmaligen Schöpfung der Lebewesen aus und glaubte demzufolge
ebenfalls, so wie alle vor ihm auch, an die Artkonstanz, die Unveränderbarkeit der Lebewesen.
Das Vorhandensein ausgestorbener Arten, bekannt durch fossile Funde, wurde z.B. mit der biblischen
Sintflut, in welcher viele Arten gestorben sein sollen, erklärt.
Aber Linné war auch ein schlauer Fuchs, um den Menschen (als Gattung „Homo“) aufgrund seiner
Verwandtschaft zu den Menschenaffen in seinen Stammbaum der Tiere aufnehmen zu können, was ja
der Lehre der Kirche widersprach, nannte er diese Gruppe „Primaten“ und bezeichnete den Menschen
als Krönung der Schöpfung. Er postulierte das als biblischen Schöpfungsplan, welche er nun offengelegt
habe. So konnte die Kirche nicht widersprechen. :-)
Das System der Lebewesen nach Carl von Linné
Systematische Kategorie
R eich
U nterreich
S tamm
K lasse
(Unterklasse)
O rdnung
F amilie
G attung
A rt
Einordnung „Wolf“
Tierreich
Vielzeller
Wirbeltiere (Vertebrata)
Säugetiere (Mammalia)
Höhere Säugetiere (Eutheria)
Raubtiere (Carnivora)
Hunde (Canidae)
Canis
Wolf (Canis lupus)
Merksatz zur Reihenfolge:
Klasse Ordnung herrscht in der Familie, wenn der Gatte artig ist.
Problematisch sind nach diesem System die Einordnungen der Fossilien. Wie kann man z.B. frühe
Formen der Gattung „Homo“ (Mensch) einordnen, wenn sie sich in nur wenigen Merkmalen
unterscheiden?
Dieses System gilt heute als veraltet! Man findet es aber noch in vielerlei Büchern - aber bitte nicht
verwirren lassen.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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e) Cuviers Katastrophentheorie
Georges Léopold Chrétien Frédéric Dagobert, Baron de Cuvier (oder auch Georges Cuvier für seine
Freunde *g*) (1769-1832), erklärte die Absenz vieler Arten durch eine hypothetische
„Katastrophentheorie“, welche zum plötzlichen Aussterben vieler Lebewesen führte.
 Die überlebenden Arten führten eine Neubesiedlung durch.
++
Gegenwart
Katastrophe
+++
Katastrophe
Schöpfung
Aber diese Theorie ließ vieles unberücksichtigt. Die abgestufte Ähnlichkeit von Arten und die bei vielen
Arten „fließenden“ Artgrenzen konnten so nicht erklärt werden.
f) Die Abstammungstheorien von Lamarck (1744-1829) und Charles Darvin (1809-1882)
Arten sind nicht konstant, stattdessen findet eine stetige Entwicklung der Lebewesen statt.
=> Evolution
Die Evolution beschreibt den Vorgang der Entwicklung der Lebewesen von einfachen zu
komplexen Formen. Evolution ist ebenfalls die Erklärung dafür, dass alle Lebewesen durch
gemeinsame Abstammung miteinander verwandt sind und vermutlich von einem gemeinsamen
ersten Lebewesen abstammen.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Folie: Entwicklung des Evolutionsgedankes
 Lehre von der Konstanz der Arten:
z.B. LINNÉ (1707-1778)
 umfassende Systematisierung der Organismen
Gegenwart
Zeit
Schöpfung
aber: wie erklärt man fossilie Funde von ausgestorbenen Tieren?
 Katastrophentheorie:
CUVIER (1769-1832)
plötzliches Aussterben von Lebewesen
 Neubesiedlung durch überlebende Arten
Gegenwart
++
Katastrophe
+++
Katastrophe
Schöpfung
aber: wie erklärt man abgestufte Ähnlichkeiten und dass die Grenzen der Art manchmal fließend
sind?
 Abstammungstheorie:
LAMARCK (1744-1829)
DARWIN (1809-1882)
keine Konstanz der Arten, sondern stetige Entwicklung der Lebewesen
Gegenwart
 EVOLUTION
+
+
+
+
Entstehung des
Lebens
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Übersicht der Theorien
LINNÉ:
Lehre von der Konstanz der Arten (1737)
„Alle heutigen Arten sind durch einen Schöpfungsakt entstanden“.
LAMARCK:
Abstammungstheorie (Descendenztheorie) (1809)
„Lebewesen entwickeln sich von einfachen zu komplexen Lebewesen. Entscheidend für
diese Entwicklung ist der Gebrauch oder Nichtgebrauch von Organen und die folgende
Weitervererbung von so erworbenen Veränderungen.“
(Theorie von der „Wandelbarkeit der Arten“)
CUVIER:
Katastrophentheorie (1828)
„Fossile Funde wie Versteinerungen von nicht mehr existierenden Arten sind Reste von
riesigen Naturkatastrophen (z.B. Sintflut)“.
Cuvier war entschiedener Gegner der Abstammungstheorie!
DARWIN:
Neue Version der Abstammungstheorie (1859)
„The Origin of Species by Means of Natural Selection!“
Zwischen den Individuen einer Art bestehen Unterschiede. Diese sind zufällig. Die Natur
selektiert von diesen Individuen die geeignetsten aus: „Survival of the fittest“.
MENDEL:
Vererbungsgesetze (1865)
Die Mendelschen Regeln beschreiben die Vielfalt der Lebenwesen. Eine Evolution der
Arten erkannte Mendel jedoch nicht
HAECKEL:
Biogenetisches Grundgesetz (1866-1969)
„Die Ontogenese ist eine verkürzte Wiederholung der Phylogenese!“
Ernst Haeckel ist der bedeutendste deutsche Vertreter der Abstammungslehre.
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/1._Buch_Mose
http://www.bibel-online.net/geschichte.html (Zeittafel der Bibelentstehung)
Was bedeutet nun Evolution?
Heute weiß man, vor allem durch die Pionierarbeit Charles Darwins, dass alle heutigen Tier- und
Pflanzenarten sich in einem permanenten Entwicklungsprozess befinden. Diese Arten haben sich durch
diese Entwicklung im Laufe sehr großer Zeiträume (Jahrmillionen), aus einfacheren Lebewesen zu
komplexeren entwickelt. Am Anfang stand vermutlich nur eine Art, ein sehr einfacher Einzeller.
So sind im Grunde alle Lebewesen miteinander verwandt, wobei die Verwandtschaft zu einigen
Lebewesen geringer ist als zu anderen. ;-)
Dabei liegt der Evolution das Prinzip zugrunde, dass die Entwicklung immer von einfacheren
Formen und Strukturen zu komplexeren abläuft!
Achtung Begriffstrennung: Die Evolution ist ein Vorgang und keine Theorie, dass sie stattfindet
ist unumstritten, es gibt Millionen von Belegen. Die Erklärung, wie sie stattfindet wird in Darwins
Evolutionstheorie oder auch der „Synthetischen Evolutionstheorie“ erklärt. Dabei handelt es sich
aber tatsächlich um Theorien, da niemand genau sagen kann, wie das komplexe System des
Lebens auf diesem Planeten funktioniert.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Der Artbegriff
Die kleinste Einheit der Evolutionsforschung ist die Art. Nun ist es nicht immer einfach, zu bestimmen,
welche Tiere zur gleichen Art gehören (oder evtl. doch nur zu verschiedenen Rassen).
Linné definierte als Erster genau den Begriff der Art (=Species). Er tat dies nach morphologischen
Merkmalen, also äußerlichen Merkmalen der Gestalt und des Körpers:
Linné: Eine Art ist eine Gruppe von Lebewesen, die in ihrem inneren Aufbau und ihrer
äußeren Gestalt übereinstimmen.
Diese Definition gilt heute als überholt. Es gibt heute mehrere Definitionen. Eine recht einfache und gut
zu gebrauchende Definition ist die biologische Definition des Artbegriffs:
a) Biologischer (= genetischer) Artbegriff:
Diese Definition ist die biologisch eindeutigste. Es gibt verschiedene Formulierungen:
•
Eine Art umfasst alle Individuen, die sich miteinander auf natürliche Weise faktisch und
potenziell fortpflanzen können und fruchtbare Nachkommen hervorbringen.
Alle Mitglieder einer Art können miteinander fruchtbare (!) Nachkommen zeugen. Unter Biologen
oft etwas salopp gesagt: Alles was sich scharrt und paart, gehört zu einer Art. ;-)
•
Ernst Mayr (1969): „Arten sind Gruppen von sich miteinander kreuzenden natürlichen
Populationen, die von anderen Gruppen reproduktiv isoliert sind.“
•
Phylogenetisches (evolutionäres) Artkonzept:
Als Art wird eine monophyletische Abstammungsgemeinschaft definiert, welche (aus einer
bis vielen Populationen) innerhalb einer bestimmten Zeitspanne lebt (gekennzeichnet durch
eine Linie im Stammbaum). Eine Art beginnt nach einer Artaufspaltung (Verzweigung im Stammbaum) und endet, wenn die neue Linie sich erneut spaltet oder alle Mitglieder dieser Art
aussterben.
•
Populationsgenetisches Artkonzept: Eine Art besteht aus mindestens einer Population,
deren Genpool gegen Populationen anderer Arten generativ isoliert ist.
b) Morphologischer Artbegriff:
Zu einer Art gehören alle Organismen, die in ihren wesentlichen Merkmalen oder im Verhalten
übereinstimmen (z.B. Aussehen, Anatomie, Verhalten).
c) Ökologischer Artbegriff:
Tiere, die sich eine ökologische Nische teilen, gehören zu einer Art. (Kaum zu gebrauchen, weil er sehr
ungenau ist!)
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Art_%28Biologie%29
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Weitere wichtige Begriffe
Genpool (auch „Genschatz“ oder „Genfundus“)
Der Genpool ist die Gesamtheit der genetischen Informationen und aller Genvariationen (Allele), über die
eine Art verfügt. Jedes Individuum einer Art hat aber nur einen Bruchteil der insgesamt vorhandenen
Allele.
http://de.wikipedia.org/wiki/Genpool
Population:
Die Gesamtheit der Individuen einer Art, die in einem bestimmten Verbreitungsgebiet leben und sich
untereinander fortpflanzen (Fortpflanzungsgemeinschaft) nennt man Population. Eine Art besteht in der
Regel aus vielen Populationen.
Rassen (=Unterart):
Eine Rasse ist eine Einheit unterhalb des Artbegriffes, also Gruppen von Individuen innerhalb einer Art,
welche sich in mindestens einem reinerbigen Merkmal voneinander unterscheiden aber dennoch
fortpflanzungsfähige Nachkommen mit den Individuen andere Gruppen haben können.
Kommen weitere Merkmale der Unterschiedlichkeit hinzu, kann eine Trennung und
Auseinanderentwicklung zu zwei neuen Arten stattfinden. Phylogenetiker verwenden häufiger den
moderneren Ausdruck Unterart oder Subspezies.
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rasse
Wichtige Persönlichkeiten der Evolutionsforschung
Linne pd: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Carolus_Linnaeus_%28cleaned_up_version%29.jpg
Cuvier:pd http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Georges_Cuvier_large.jpg
Lamark CC-By-SA: http://de.wikipedia.org/wiki/Lamarck; Author Valérie75;
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
http://commons.wikimedia.org/wiki/Jean-Baptiste_Lamarck
Darwin: pd http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Charles_Darwin_by_Julia_Margaret_Cameron.jpg
http://commons.wikimedia.org/wiki/Charles_Darwin
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Der Stammbaum der Wirbeltiere (=Vertebrata)
Die Wirbeltiere sind miteinander verwandt, d.h. sie hatten gemeinsame Vorfahren. Einer dieser Vorfahren
ist vermutlich das so genannte Urwirbeltier. Es unterschied sich von den Weichtieren und anderen
damals lebenden Tierarten durch die Ausbildung einer sehr ursprünglichen Wirbelsäule.
Es lebte vermutlich vor vielen hundert Millionen Jahren als Meeresbewohner und kann als Verbindung
zwischen wirbellosen Tieren und Wirbeltieren gesehen werden. Von ihm stammen die ersten Fische ab.
In den folgenden Millionen von Jahren haben sich daraus die Amphibien, die Reptilien, die Vögel und die
Säugetiere entwickelt. Heute kennt man ca. 55.000 Wirbeltierarten.
Traditionell wurden die Wirbeltiere immer in 5 Klassen eingeteilt: Fische, Amphibien, Reptilien,
Säugetiere, Vögel.
Genetische Untersuchungen konnten dies aber nicht in einem Punkt unterstützen. Die klassischen
„Reptilien“ sind keine einheitliche Gruppe (=Monophyllum)
Gemeinsamkeiten aller Wirbeltiere:
1. Knocheninnenskelett (Wirbelskelett als Achse)
2. 2 Paar Extremitäten
3. Gehirn (geschützt von Schädelkapsel)
4. Rückenmark
5. geschlossenes Blutkreislaufsystem
Die Gemeinsamkeiten lassen auf gemeinsame Vorfahren und eine Verwandtschaft der Tierarten
schließen.
 Die Entwicklung führt vom Einfachen zum Komplexen.
Zusatzinformationen:
Federn wurden auch bei manchen Arten der Dinosaurier gefunden. Daher nimmt man an, dass auch sie
zumindest ansatzweise gleichwarm waren. Dies ist ein direkter Beweis für die Aufspaltung der
klassischen Gruppe der Reptilien in zwei Gruppen!
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirbeltiere
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Aufgaben: Vererbung von Merkmalen
1. Ordne in der Gruppe die folgenden Begriffe in den Stammbaum ein:
Merkmale:
•
Kiemen,
•
Lunge,
•
Eier mit Kalkschale,
•
innere Befruchtung durch Penis, äußere Befruchtung,
•
wechselwarm,
•
gleichwarm,
•
lebend gebärend (mit Gebärmutter!),
•
Federn,
•
Haare,
•
Milchdrüse,
•
kernlose rote Blutkörperchen,
•
Knochen aus Knorpel und Kalk,
•
Wirbelsäule,
•
Haut ohne Federn Haare oder Schuppen,
•
Seitenlinienorgan
•
Hornschuppen,
•
Zähne,
•
2 Beinpaare (mit Oberarm/-schenkel, Elle & Speiche/Schienbein & Wadenbein sowie die
Hand-/Fußknochen und Fingern bzw. Zehen)
•
Luftröhre,
•
Augenlider,
•
feuchte & stark luftdurchlässige Haut (ohne Federn, Haare, Schuppen)
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
•
•
•
•
•
•
•
•
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Krallen oder Nägel aus Horn,
Harnblase,
beschalte Eier,
3 Gehörknöchelchen
Extremitäten lang und schlank,
lang gestreckte Halswirbel,
aufrechter Gang auf den Hinterbeinen,
Mangel an Zähnen
2. „Eine Linie beschreibt eine Art“! Ist diese Aussage richtig?
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Der (phylogenetische) Stammbaum der Wirbeltiere
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Was ist phylogenetische Forschung?
Das Wort Phylogenese (Stammesentwicklung) leitet sich vom griechischen Wort „philon“ (Stamm,
Geschlecht) dem Wort „genessi“ (Geburt, Entstehung) ab. Es beschreibt unter anderem eine modernere
und wissenschaftlichere Einordnung von Lebewesen in Stammbäume, um die stammesgeschichtliche
Entwicklung und die biologische Evolution der Lebewesen nachzuvollziehen und zu verstehen. Das
Prinzip des Einordnens von Lebewesen in phylogenetische Stammbäume nennt man auch Kladistik.
Einer der wichtigsten Begründer des phylogenetischen Forschungszweiges innerhalb der biologischen
Disziplinen war Willi Hennig. Bevor er nach vererbbaren Merkmalen Stammbäume aufstellte, galt das
klassische System von Carl von Linné (mit Dir sicher bekannten Begriffe wie Ordnung, Gattung, Familie
usw.), welches Verwandtschaft vor allem nach äußerlichen Faktoren definierte (siehe auch den Abschnitt
zu Linné weiter vorn).
Die heutigen genauen genetischen Untersuchungsmethoden bestätigen Hennigs Arbeitsweise. Je
genauer mittlerweile Gensequenzen analysiert werden, desto genauer werden die Stammbäume.
Die Konsequenz ist, das einige bekannte Einordnungen, die viele Jahre lang als richtig galten, neu
getroffen werden mussten. So gibt es z.B. nicht die einheitliche Gruppe der Reptilien. Die Reptilien
umfassen vielmehr drei Gruppen, mit optisch ähnlichen Kriechtieren, welche direkt miteinander verwandt
und somit nicht nicht einheitlich sind!
Der Vorteil des phylogenetischen Systems liegt in seiner Sichtweise auf vererbbare Merkmale (hinter
denen sich ja Gene verbergen) und der Entwicklung der natürlichen Verwandtschaftsgruppen. Schwierig
hingegen ist natürlich, dass die Entwicklung der Arten nicht beobachtet werden kann. Fossile Funde und
deren Analyse stellen deshalb eine wichtige Grundlage der phylogenetischen Forschung dar.
Zum Erstellen von Stammbäumen sind u.a. folgende Arbeitsweisen möglich:
- Auswertung von äußeren und physiologischen Merkmalen (z.B. des Stoffwechsels) von lebenden Tieren
und Fossilien
- Vergleich der äußeren und physiologischen Merkmale von Lebewesen
- Analyse der Ontogenese (da sich in dieser die Stammesentwicklung widerspiegelt (siehe E.Haeckel))
- Analyse der DNA
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Begriffe der Pyhlogenetik nach Hennig
a) Taxon
Eine Art wird bei Hennig Taxon genannt. Dabei wird nicht wie in der klassischen Stammbaumforschung
nur von einer Art, wie z.B. dem „Hund“, ausgegangen. Eine Taxon ist grundsätzlich eine Linie im
Stammbaum, welche mehrere Arten zusammenfassen kann (wurde in der klassischen
Stammbaumforschung dann als Gattung, Ordnung usw. bezeichnet).
Taxa und deren Verwandtschaft werden in der Phylogenetik (auch Kladistik genannt) niemals nur anhand
des Aussehens zusammengefasst. Grundlage ist immer das Vorhandensein von einheitlichen Genen!
Diese sind bei genauer Betrachtung aber mit recht hoher Wahrscheinlichkeit auch optisch anhand des
jeweilig ausgeprägten Merkmals erkennbar.
b) Autapomorphie, Plesiomorphie:
Der zentrale Begriff der Phylogenetik ist der der Autapomorphie. Er bezeichnet ein (aut)apomorphes
Merkmal, welches als neu entwickeltes Merkmal eine Art von einer anderen verwandten Art
unterscheidet. Die Autapomorphie stellt sozusagen eine „Neuerfindung der Natur“ dar (=evolutive
Neuheit). Sie wird auch oft als abgeleiteter Merkmalszustand bezeichnet.
Demgegenüber gibt es auch die Plesiomorphie. Sie ist ein bereits vorhandenes, ursprüngliches
Merkmal oder dessen Merkmalsausprägung. Plesiomorphe Merkmale sind bereits vor der jeweils
betrachteten Stammeslinie entstanden und haben sich nicht im Laufe der Zeit verändert. Plesiomorphien
sind also bei mehreren Arten zu finden.
Beispiele für Plesiomorphien:
•
Bei Menschen wäre dies z.B. das Vorhandensein von Eckzähnen, welche schon bei älteren
Säugetierarten zu finden sind.
•
Ein weiteres Beispiel wäre das Merkmal „Vierfüßigkeit“ bei den landlebenden Wirbeltieren
(Tetrapoden). Da alle Vertreter dieser Teilgruppe vier Gliedmaßen haben, können
Verwandtschaftsverhältnisse mit diesem plesiomorphen Merkmal nicht bestimmt werden.
c) Synapomorphie und Symplesiomorphie:
Das eben genannte Merkmal „Vierfüßigkeit“ ist gleichzeitig eine Synapomorphie der Wirbeltiere,
gegenüber der Gruppe der Fische, da die Vierfüßigkeit von den Tetrapoden neu erworben wurde. Der
Begriff Synapomorphie (altgriechisch: Syn/ Sym = mit) ist ein untergeordneter Begriff. Er bezeichnet den
gemeinsamen Besitz einer Apomorphie von mehreren so genannten Schwestertaxa (=Schwesterarten)
(z.B. Milchdrüsen bei allen Säugetieren).
Dementsprechend ist eine Symplesiomorphie ein ursprüngliches Merkmal, welches mehreren Taxa
zugeordnet werden kann, aber keine Neuentwicklung darstellt! Sie ist also eine Übereinstimmung in
plesiomorphen Merkmalszuständen.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Beispiele für Symplesiomorphien:
- die Wirbelsäule aller Säugetiere
- die oben genannte Vierfüßigkeit aller Tetrapoden
- der fünfstrahlige (pentadaktyle) Bau der Hände z.B. bei Eidechsen, Mäusen und Menschen
Unterscheide:
Apomorphien sind Merkmale, welche durch eine Art neu entstanden sind.
(z.B. Flügel als Autapomorphie der geflügelten Insekten, Deckflügel als Autapomorphie der Käfer)
Synapomorphien begründen hingegen ein Schwestergruppenverhältnis. Eine Stammart hatte die
Apomorphie „erfunden“ und diese dann an die nachfolgenden Arten vererbt.
(z.B. zwei Flügelpaare" sind eine Synapomorphie welche man bei Libellen und Heuschrecken findet).
 Die Zusammenfassung von Taxa (Arten) aufgrund von Symplesiomorphien führt zu paraphyletischen
Gruppen. (Gruppe, welche nicht die komplette Verwandtschaftslinie mit einschließt, also
Schwestergruppen außen vor lässt).
 Zusammenfassungen aufgrund von Synapomorphien führen zu monophyletischen Gruppen (Eine
monophyletische Gruppe beinhaltet eine Stammart und alle Nachfahren dieser Stammart).
Merkmale, die bei diesen Vergleichen betrachtet werden, können übrigens anatomische, physiologische
(=Stoffwechsel) sowie physiologische oder genetische Merkmale (gleiche DNA Sequenz) sein. Selbst der
Verlust eines Merkmals kann als Autapomorphie gesehen werden, wenn er eine Weiterentwicklung
darstellt (z.B. Wegfall der Schwanzwirbelsäule beim Menschen).
Plesiomorphe Merkmale sind also in der Regel die einfacheren und ursprünglicheren und
apomorphe Merkmale sind die komplizierteren, höher entwickelten Merkmale.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Vergleiche: Monophylum und Paraphylum
Monophylum (monophyletische Gruppe):
=> direkte Verwandtschaft!
Paraphylum (paraphyletische Gruppe):
Verwandtschaft, aber nicht die komplette
Gruppe in inkludiert!
So ist die früher oft genannte Gruppe der „Reptilien
„ eine paraphyletische Gruppe, da sie die Vögel
nicht mit einschließt.
Polyphylum (polyphyletische Gruppe):
Ist zu nichts zu gebrauchen *g*.
Kann nicht als Beweis für direkte
Verwandtschaft verwendet
werden!
Quelle aller drei Bilder:
GNU-Lizenz für freie Dokumentation sowie Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported;
http://de.wikipedia.org/wiki/GNU-Lizenz_für_freie_Dokumentation; http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de
1. Wikivommonsuser JacekFH, Thanks - http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Monophyletic.svg
2. Wikivommonsuser JacekFH, Thanks - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Paraphyletic.svg
2. Wikivommonsuser JacekFH & Zeimusu, Thanks; http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Polyphyletic-mammals-birds.svg
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
24
d) Wozu braucht man Autapomorphien?
Autapomorphien sind das zentrale Beweismittel bei der heutigen Stammbaumforschung! Ist ein Merkmal
als Autapomorphie erkannt, so stellt es das Alleinstellungsmerkmal einer Art dar. Diese Art kann nun als
Taxon und als Monophyla begründet werden.
Wissenschaftlich bewiesen ist es aber erst, wenn zugleich eine plesiomorphe Merkmalsalternative
gefunden ist!
Als Autapomorphie wird ein Merkmal dann sicher erkannt und zugeordnet, wenn es innerhalb des
eigenen Stammlinie (=Taxons) homolog vorhanden ist und bei allen Schwestergruppen nicht vorhanden
ist.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung:
Das Taxon der Insekten hat als begründende Autapomorphie zwei Flügelpaare. Damit ist das
Insektentaxon Pterygota (Fluginsekten) begründet.
Die Vorfahren der heutigen Fluginsekten waren flügellos. Diese Flügellosigkeit der Urinsekten (und
übrigens auch aller übrigen Gliederfüßer wie Spinnen, Tausendfüßern, Krebsen usw.) ist also eine
Plesiomorphie.
Betrachtet man jetzt die Pterygota (Fluginsekten) für sich, kann man das Merkmal „zwei Flügelpaare“
nicht mehr zur Rechtfertigung weiterer Arten verwenden. Für alle Arten innerhalb des Taxons
Fluginsekten ist also das Merkmal „zwei Flügelpaare“ ein plesiomorphes Merkmal!
Erst deren weitere Veränderung, z.B. Umwandlung des vorderen Paares zu Flügelklappen (bei allen
Käfern) stellt eine neue Autapomorphie dar, welche nun das Taxon der Käfer begründet.
Zusatzinformationen (vor allem, wenn die Begriffe noch verwirrend sind!):
http://de.wikipedia.org/wiki/Kladistik
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
25
Fische ein Monophylum?
Die Wirbeltiere stammen von den Fischen ab
Quelle Bild: cc-by-sa, Wikipedia.org; https://de.wikipedia.org/wiki/Kiefermäuler
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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f) Monophylum und Paraphylum
siehe Wikilink „Kladistik
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kladistik
http://de.wikipedia.org/wiki/Phylogenese
http://de.wikipedia.org/wiki/Paraphylum#Verwandtschaftsverhältnisse
http://de.wikipedia.org/wiki/Plesiomorphie
http://de.wikipedia.org/wiki/Autapomorphie
http://de.wikipedia.org/wiki/Willi_Hennig
http://de.wikipedia.org/wiki/Systematik_%28Biologie%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Biogenetisches_Grundgesetz
http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Haeckel
http://de.wikipedia.org/wiki/Homologie_(Biologie)
http://de.wikipedia.org/wiki/Analogie_%28Biologie%29
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Gliederung der Erdgeschichte
a) Archaikum und Proterozoikum
•
•
•
•
•
Vor ca. 4,6 Milliarden Jahren ist die Erde entstanden.
Aus der Zeit von vor ca. 3,5 Milliarden Jahren stammen die ältesten fossilen Funde. Eine genaue
Datierung ist bei so großen Zeitabständen sehr schwierig.
Vor ca. 2,5 Milliarden Jahren entstand erster freier Sauerstoff in der Atmosphäre.
Vor 1,5 Milliarden Jahren entstanden die ersten Eukaryoten, also Zellen, welche über einen
Zellkern verfügten.
Vor ca. 700 Millionen Jahren sind erste Tierarten entstanden.
b) Paläozoikum (=Erdaltertum)
Kambrium: Zeitraum von -542 bis -500 Mio. Jahren
- bereits reiches Tier- und Pflanzenleben vorhanden, Leben kommt aber nur im Meer vor!
Vermutlich stieg genau in diesem Zeitraum die Artenzahl enorm an. Man spricht von der
„Kambrischen Explosion“.
- nachgewiesenes tierisches Leben: vermutlich alles wirbellose Gruppen (also Hohltiere,
Trilobiten (Dreilappkrebse), Schnecken, Stachelhäuter sowie Gliederfüßer)
- nachgewiesenes pflanzliches Leben: Algen (Grün-, Rot- und Blaualgen)
- viele Versteinerungen erhalten
Ordovicium: Zeitraum von -500 bis -435 Mio. Jahren
- Kieferlose Urfische stellen die ersten nachgewiesenen Wirbeltiere dar.
- Algen entwickeln sich weiter und werden komplexer.
- Vermutlich sind kleine, gepanzerte, kieferlose, fischähnliche Tiere die ersten Wirbeltiere.
Silur: Zeitraum von -435 bis -400 Mio. Jahren
- Besiedlung des Festlandes durch Nacktfarne und bärlappartige Gefäßsporenpflanzen beginnt.
- Die Anzahl der wirbellosen Tierarten nimmt enorm zu.
- nachgewiesenes tierisches Leben im Meer: Korallen, Trilobiten, Kopffüßer,
Stachelhäuter, Muscheln, Schnecken uvm.
- Entstehung der Panzerfische (Wirbeltiere!), welche bereits über einen Kiefer verfügen.
- Es gibt bereits drei Gruppen von Fischen (solche mit paarigen Brustflossen, Fische mit
Hautknochen und Fische mit Kieferskelett (Vorfahren der heutigen Haie).
Devon: Zeitraum von -400 bis -350 Mio. Jahre
- Sumpflandschaften entstehen, starke Zunahme der Gefäßsporenpflanzen wie
Schachtelhalmen, Bärlappen, Urfarnen usw.).
- Pflanzen haben schon echte Wurzeln und Wasserleitungssysteme im Inneren (Leitbündel
und -gefäße).
- Blätter haben schon Spaltöffnungen.
- Im Meer starke Zunahme der Fische (Devon ist das Zeitalter der Fische), erstes Auftreten von
Knochenfischen, Lungenfischen und Quastenflossern.
- Beginn der Landeroberung der Tiere  erste Gliederfüßer an Land (Insekten, Spinnen,
Skorpione, Tausendfüßer sowie erste Amphibien), am Ende des Zeitalters vermutlich erste
Landwirbeltiere (Ichthyostega).
Diese Eroberung des Festlandes durch Skorpione und Tausendfüßer war möglich, da sie bereits
über einen Chitinpanzer als Verdunstungsschutz verfügten.
Karbon: Zeitraum von -350 bis -280 Mio. Jahren
- Farnwälder aus Bärlapp, Farnen und Schachtelhalmen entstehen (so genannte
Steinkohlewälder, da sie die Grundlage der heutigen Steinkohle sind!). Typische Bäume
sind Schuppenbäume, Siegelbäume, Riesenschachtelhalme.
- Samenfarne entstehen als Vorläufer der Nacktsamer.
- Gliederfüßler werden immer größer und nehmen zum Teil Riesenformen an (Urlibelle mit
80cm Spannweite!).
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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- Zu Beginn des Karbons sind Amphibien die dominiernde Gruppe
- zum Ende des Karbons entstehen erste Reptilien.
Perm: Zeitraum von -280 bis -220 Mio. Jahren
- Baumfarne dominieren die Pflanzenwelt, erste Ginkogewächse bilden sich! Nacktsamer
nehmen zu.
- Artensterben: Trilobiten und Panzerfische sterben aus.
- Reptilien beginnen die Dominanz, erste Saurier tauchen auf, frühe Säugetiere entstehen,
spielen aber anzahlmäßig keine Rolle.
c) Mesozoikum (=Erdmittelalter):
Trias: Zeitraum von -220 bis -190 Mio. Jahren
- Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper werden gebildet (Bodenformen).
- Erste Nadelbäume entstehen. Palmfarne dominieren aber anfangs.
- Große Amphibien (Riesenlurche) sind weit verbreitet.
- Reptilien v.a. die Anzahl der Saurier nimmt stark an Land, in der Luft und im Wasser zu
- erste Blütenpflanzen entstehen
- Vermutlich sind gegen Ende des Trias schon sehr einfache Säugetiere vorhanden.
Jura: Zeitraum von -190 bis -135 Mio. Jahren
- Zeitalter der Saurier (Hauptzeit der Saurier!), gegen Ende Entstehung des Archaeopteryx!
- Ginkobäume, Nadelbäume und Palmfarne dominieren.
- Ammoniten und Belemniten sind weit verbreitet.
- Erste Knorpelfische und erste Knochenfische entstehen.
- Erste Beuteltiere entstehen.
Kreide: Zeitraum von -135 bis -70 Mio. Jahren
- Erstes Auftreten von Bedecktsamern! Laubbäume und Gräser entstehen. Viele
Blütenpflanzen.
- Ammoniten, Belemniten sowie die Dinosaurier sterben aus.
- Knochenfische und Beuteltiere nehmen nehmen entsprechend in ihrer Anzahl zu!
- Erste hoch entwickelte Säugetiere! (Kloakentiere, Beuteltiere)
- Beginn des Reptiliensterbens
- Erste echte Vögel.
d) Känozoikum (=Erdneuzeit):
Tertiär: Zeitraum von -70 bis -2 Mio. Jahren (umfasst Paläozan, Eozän, Oligozän, Miozän, Pliozän)
- Blütenpflanzen beginnen ihre Dominanz.
- Reptilien nehmen in ihrer Anzahl stark ab.
- Vögel und höhere Säugetiere nehmen sehr stark in ihrer Anzahl zu.
(z.B. erste große Plazentatiere, Urinsektenfresser, pflanzenfressende Urhuftiere,
Urraubtiere usw.)
- Die gleichwarmen Säugetiere erobern auch kältere Lebensräume
- Beuteltiere werden weitgehend verdrängt.
- Doof gelaufen für den Rest der Lebewesen: Auftreten des Urmenschen! ;-)
Quartär: Zeitraum von -2 Mio. Jahren bis heute (umfasst Pleistozän und Holozän)
Pleistozän
- v.a. durch Eiszeiten Aussterben vieler Säugetierarten und vieler Pflanzenarten
- Urmensch entwickelten sich stark fort.
Holozän: (=Jetztzeit)
- Beginn vor etwa 10 000 Jahren
- heutige Tier- und Pflanzenwelt
In jedem Zeitalter liegt eine charakteristische Flora und Fauna vor.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Die Erdzeitalter in der Übersicht
Unser Planet existiert seit ca. 4,55 Milliarden Jahren. Diese Zeitspanne teilen Geologen in 4 Äonen ein.
Allerdings lassen Forschungen im Gestein unseres Planeten meist nur eine Untersuchung des letzten
Äons zu. Zudem war davor die Erdkruste nicht völlig erstarrt, was eine heutige Untersuchung so gut wie
unmöglich macht. Die davor liegenden Äonen fasst man auch als „Präkambrium“ zusammen.
Äonothem
Ärathem
2,588
23,03
65,5
145,5
199,6
251
299
359,2
416
443,7
488,3
542
Neoproterozoikum
Neues
Proterozoikum
Dauer: 458 Ma
Mesoproterozoikum
Mittleres
Proterozoikum
Dauer: 600 Ma
Ediacarium
Cryogenium
635
850
Tonium
1.000
Stenium
Ectasium
1.200
1.400
Calymmium
1.600
Paläoproterozoikum
Frühes
Proterozoikum
Dauer: 900 Ma
Statherium
Orosirium
Rhyacium
Siderium
1.800
2.050
2.300
2.500
Mesozoikum
Erdmittelalter
Dauer: 185,5 Ma
Paläozoikum
Erdaltertum
Dauer: 291 Ma
Proterozoikum
Archaikum
≈ Beginn
(mya)
Quartär
Neogen
Paläogen
Kreide
Jura
Trias
Perm
Karbon
Devon
Silur
Ordovizium
Kambrium
Känozoikum
Erdneuzeit
Dauer: 65,5 Ma
Phanerozoikum
System
Neoarchaikum
Dauer: 300 Ma
Mesoarchaikum
Dauer: 400 Ma
Paläoarchaikum
Dauer: 400 Ma
Eoarchaikum
Dauer: n. def.
Hadaikum
Dauer: n. def.
2.800
3.200
3.600
4.000
4.600
Quelle: GNU Public Lizense, http://de.wikipedia.org/wiki/GNU_General_Public_License, Autoren siehe http://de.wikipedia.org/w/index.php?
title=GNU_General_Public_License&action=history, http://de.wikipedia.org/wiki/Erdzeitalter
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erdzeitalter
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
30
Brückentiere
Brückentiere sind aus der heutigen Sicht „Übergangsformen“ oder „connecting links" (manchmal auch
gefundene „missing links“). Sie zeigen Merkmale zweier Gruppen, zwischen denen sie eine
Zwischenstellung einnehmen (connecting links). Demzufolge hat bei ihnen im Stammbaum eine
Aufspaltung in zwei Linien stattgefunden. Diese Übergangsformen zwischen zwei Tier- oder
Pflanzengruppen weisen sowohl Merkmale der phylogenetisch älteren als auch jüngeren Gruppe auf.
Brückentiere, welche Merkmale zweier Gruppen aufweisen werden auch Mosaikform genannt.
Brückentiere zeigen Merkmale mehrerer Tiergruppen (=> sie hatten gemeinsame Vorfahren!)
Sie werden auch als „Missing Link“ bezeichnet, wenn es fossile Formen sind, welche eine Lücke
im Stammbaum zwischen zwei Arten oder zwei Gruppen schließen.
a) Der Archaeopterix
Ein bekanntes Beispiel für ein solches
Brückentier ist der Urvogel Archaeopterix.
Gefunden im fränkischen Jura, lebte vor
ca. 140 Mio. Jahren. Er stellt ein Bindeglied zwischen Reptil und Vogel dar.
Quelle Grafik: Public domain by Wikicommonsuser Frederik Spindler:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Archaeopteryx_Spindler2005s.jpg
Merkmale eines Kriechtiers:
Kiefer mit Zähnen, Hautschuppen, gespreizte Finger mit Krallen, Schwanzwirbelsäule
Merkmale eines Vogel:
Körperform, Federn, Flügel und Flugfähigkeit, 3 Zehen nach vorn gerichtet, der 4. Zeh ist nach hinten
gerichtet (=Fersensporn).
Kopf
Rumpf
Extremitäten
Sonstiges
„Reptilien“-Merkmale
 kleines, einfaches Gehirn
 Kegelzähne
 Reptilienartiger Kopf
 lange, bewegliche Schwanzwirbelsäule
 Rippen ohne Versteifungsfortsätze
 Brustbein noch klein und ohne Kamm
 Wirbelform eher reptilienartig
 Beckenknochen sind nicht verwachsen
 3 freie - nicht verwachsene (!) Finger
(ohne Endglieder) mit Krallen
 Schien- und Wadenbein sind
nicht miteinander verwachsen.
 nur sehr einfaches Gehirn
 Kegelzähne
Vogelmerkmale
 Vogelschädel mit großen
Augenhöhlen, Schnabel
 vermutlich vergrößertes Kleinhirn (dient
der 3D Bewegungskoordination)
 Brustbein und Rabenschnabelbein
 Becken nach vorn geöffnet
 Schambein nach hinten gerichtet
 3 Finger im Flügel
 Die vorderen Gliedmaßen sind Flügel
 Vogelarmskelett
 Vier Zehen mit typischer Vogelstellung,
dabei ist die erste Zehe nach hinten
gerichtet!
 Mittelfußknochen verwachsen
 Laufknochen
 Oberschenkelform ist vogelähnlich
 Federn und Federkleid
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Das Archaeopterixskelett
So sah eines der vom Archaeopterix gefundene versteinerten Skelette aus:
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Wo würdest Du die folgenden Tiere im Stammbaum einordnen?
a) Quastenflosser
(ausgestorbene Art: Crossopterygier)
Lebte vor etwa 380 Millionen Jahren:
Quelle Bild: Public Domain by Wikicommons & FishBaseartist Robbie Cada:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Coelacanth.png
•
•
•
•
•
lebte im Süßwasser
sehr frühes Wirbeltier
Hatte vier Flossen, welche schon ein wenig wie Gliedmaßen aussahen (enthielten bereits feste
Knochen!).
Mit diesem Gliedmaßen war eine plumpe und einfache Bewegung an Land möglich (z.B.:
während Trockenperioden)!
Hatte zwar Kiemen, konnte an Land aber auch über die Schwimmblase Atemgase aus der Luft
aufnehmen!
b) Ichthyostega (Devon Grönlands)
Lebte vor ca. 350 Mio. Jahren:
•
verfügte bereits über richtige Gliedmaßen mit je 5 Zehen, Schulter- und Beckengürtel, hatte
allerdings noch eine Schwanzflosse (mit Schuppen bedeckt).
•
„Fisch mit Beinen“: Bindeglied zwischen
Fischen und Amphibien
Seitenlinienorgan
•
Der Körperbau ähnelte dem heutiger
Schwanzlurche
•
besaß noch sein Seitenlinienorgan und ein
fischähnliches Gebiss.
Quelle Bild: Creative Commons Attribution 2.5 License by
Wikicommonsuser ArthurWeasly: http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Ichthyostega_BW_2.jpg
c) Seymouria (Karbon Texas)
Lebte vor 280 Mio. Jahren:
•
Bindeglied zwischen Amphibien und Reptil
d) Cynognathus:
Bindeglied zwischen Reptil und Säugetier
(Trias)
•
Reptilienmerkmale: Reptilienschwanz,
Körperbau
•
Säugermerkmale: Säugetierzähne, Fell
Quelle Bild: GNU Free Documentation License 1.2 & Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0 by Wikicommonsuser Nobu Tamura - Thank
you; http://en.wikipedia.org/wiki/File:Cynognathus_BW.jpg; http://en.wikipedia.org/wiki/GNU_Free_Documentation_License;
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Merkmalszuordnung von Ichthyostega und Archaeopterix zu ihren jeweiligen Gruppen:
Ichthyostega
zwischen Fisch & Amphibien
Fischgestalt
fischähnlicher Schwanz
Rückenflosse
4 Beine
Knochen
5 Zehen
Archaeopterix
zwischen „Reptil“ & Vogel
Zähne
Schuppen
gespreizte Finger
Schwanz
Federn
Flügel und Flugfähigkeit
3 Zehen nach vorn, der 4. nach hinten
(=Fersensporn)
keine Kiemen
Erstes bekannte Landwirbeltier
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Archaeopteryx
http://de.wikipedia.org/wiki/Ichthyostega
Foto eines Modells: http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Archaeopteryx-model.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Quastenflosser
http://de.wikipedia.org/wiki/Ichthyostega
http://de.wikipedia.org/wiki/Cynognathus
http://de.wikipedia.org/wiki/Mosaikform
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Lebende „Fossilien“ (= noch lebende Dauerformen)
Neopilina (Urschnecke):
•
1951 entdeckt, nur noch ein lebender Vertreter einer ehemalig größeren Gruppe!
•
lebt in der Tiefsee der Meere unterhalb von 3500 m
•
Vergleichbare fossile Vorformen lassen auf eine 450 Mio. Jahre lange Stammeslinie schließen.
Nautilus (Perlboot):
•
Heute noch drei lebende Arten der ehemals großen Gruppe bekannt
•
Merkmal: Kopffüßer mit umfangreicher Schale
•
Verwandt mit Tintenfischen
•
Vorkommen im südwestlichen Pazifik
•
Fossile Formen kennt man schon aus dem Perm (vor 150-200 Mio. Jahren)
Quastenflosser (noch lebende Art: Latimeria chalumnae):
•
1938 erstmals rezent wiederentdeckt
•
lebt heute in einer Tiefe von 150-800m im Meer (Salzwasser!) um die Komoreninseln
•
einziger rezenter Vertreter der Gruppe der Crossopterygier - alle anderen sind längst
ausgestorben! Deshalb dachte man auch, dass dieser seit 80 Mio. Jahre für ausgestorben sei!
Pfeilschanzkrebs (Xiphosura)
•
Heute noch drei lebende Arten der ehemals großen Gruppe bekannt
•
Gehört zu den Gliedertieren. Somit liegt Verwandtschaft mit Krebsen, Spinnen und Insekten vor.
•
Fossile Formen kennt man schon aus dem Perm (bis vor 175 Mio. Jahren!
Schnabeltier Ornithorhynchus anatinus:
•
Kloake als Auslassöffnung für Exkremente und Fortpflanzungszellen (äußere Befruchtung über
Eierlegen)
•
Haare am ganzen Körper
•
entenartiger Schnabel
•
wechselwarm
•
säugt (!) seine Jungen
Zusatzinfotmation:
Der Gingko gilt als Bindeglied zwischen Nadelbaum und Laubbaum.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Übersicht über einige noch lebenden „Fossilien“
a) Pflanzen
Ginkobaum
• Amborellaceae
• Cycads
Horsetails Equisetum (Equisetaceae)
• Metasequoia Dawn Redwood (Cupressaceae; a borderline example, related to Sequoia and
Sequoiadendron)
• Sciadopitys tree (Sciadopityaceae)
• Whisk ferns Psilotum (Psilotaceae)
• Welwitschia (Welwitschiaceae)
• Wollemia tree (Araucariaceae; a borderline example, related to Agathis and Araucaria)
b) Pilze
• Neolecta
c) Tiere
• Wirbeltiere
• Säugetiere
• Cypriot mouse (Mus cypriacus)
• Giant Panda (Ailuropoda melanoleuca)
• Okapi (Okapia johnstoni)
• Laotian Rock Rat (Laonastes aenigmamus)
• Monito del Monte (Dromiciops gliroides)
• monotremes (the platypus and echidna)
• Mountain Beaver (Aplodontia rufa)
• Opossums
• Vögel
• Magpie-goose (Anseranas semipalmata)
• Hoatzin (Ophisthocomus hoazin)
• Coliiformess (mousebirds and relatives, 6 living species in 2 genera)
• Acanthisittidae (New Zealand "wrens")
• Broad-billed Sapayoa (Sapayoa aenigma)
• Bearded Reedling (Panurus biarmicus)
• Reptilien (beide Gruppen)
• Crocodilia (crocodiles, gavials and alligators)
• Tuataras (Sphenodon punctatus and Sphenodon guntheri)
• Amphibien
• Purple frog (Nasikabatrachus sahyadrensis)
• Knochenfische
• Bowfin (Amia calva)
• Coelacanth (the lobed-finned Latimeria menadoensis and Latimeria chalumnae)
• Queensland lungfish (Neoceratodus fosteri)
• Sturgeons and paddlefish (Acipenseriformes)
• Haie
• Frilled shark (Chlamydoselachus anguineus)
•
Nichtwirbeltiere
• Insekten
• Mantophasmatodea (gladiators; a few living species)
• Mymarommatid wasps (10 living species in genus Palaeomymar)
• Notiothauma reedi (a scorpionfly relative)
• Orussidae (parasitic wood wasps; about 70 living species in 16 genera)
• Peloridiidae (peloridiid bugs; fewer than 30 living species in 13 genera)
• Sikhotealinia zhiltzovae (a jurodid beetle)
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
•
•
•
•
36
Syntexis libocedrii (Anaxyelidae cedar wood wasp)
Krebse
• glypheoid lobsters (3 living species: Neoglyphea inopinata, N. neocaledonica, and
Laurentaeglyphea neocaledonica)
• Triops cancriformis (a notostracid crustacean)
Schnecken
• Nautilina (e.g. Nautilus pompilius)
• Neopilina galateae, a monoplacophorid mollusc
• Ennucula superba (Nut clam)
andere Nichtwirbeltiere
• crinoids
• Horseshoe crabs (only 4 living species of the class Xiphosura, family Limulidae:
Limulus polyphemus,Tachypleus gigas, Tachypleus tridentatus and Carcinoscorpius
rotundicauda)
• Lingula anatina (an inarticulate brachiopod)
• onychophorans
• Valdiviathyris quenstedti (a craniforman brachiopod)
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lebendes_Fossil
http://en.wikipedia.org/wiki/Living_fossil
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
37
Der Stammbaum der Säugetiere
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Säugetiere
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
38
Die drei Gruppen des Stammbaums der Säugetiere
Man kennt heute ca. 5500 Arten Säugetierarten weltweit.
Man kann sie in drei 3 Gruppen (eierlegenden Ursäuger (Protheria), die Beutelsäuger (Metatheria) und
die höheren Säugetiere/ Plazentatiere (Eutheria) einteilen.
a) Ursäuger (Protheria)
Man kennt nur noch eine Gruppe innerhalb der Ursäuger. Sie umfasst
fünf Arten und wird Kloakentiere genannt.
Die Kloakentiere:
•
•
Vertreter: Schnabeltier, Schnabeligel, Ameisenigel
insgesamt nur 5 Arten, alle 5 in Australien, Neuseeland und
Neuguinea.
Merkmale:
- legen Eier! (also nicht lebend gebärend),
- haben Milchfelder statt Milchdrüsen.
- Sie lecken die Milch von Milchfeldern, da sie
kein
Maul oder Lippen haben (stattdessen haben
sie einen Schnabel)
- An jedem Knöcheln hat das Schnabeltier
einen Verteidigungssporn (Merkmal,
welches nur das Schnabeltier hat)
- Kloake, welche eine gemeinsame
Körperöffnung für Fortpflanzungszellen,
Harnleiter und Darm ist. Man findet sie bei
allen Vögeln, den meisten Reptilien und hier
bei den Kloakentieren.)
Quelle Bild: Public Domain by Brehms Tierleben,
Small Edition 1927 & Wikicommons - Thank You:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Ameisenigel_Unterseite-drawing.jpg
Schnabeltier
Quelle Bild: Public Domain by John Lewin, State Library of NSW
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Platypus_by_Lewin.jpg
Ameisenigel
Quelle Bild: public domain by Wikicommons & Allan Whittome
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Echinda_burningwell.jpg
Das Schnabeltier gilt als ursprüngliches Säugetier. Es zeigt noch einige Merkmale der Krichtiere
(ehemals Reptilien):
Reptilienmerkmale: eierlegend, Kloake
Säugermerkmale: Milchdrüsen, Haare
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
39
b) Beuteltiere/ Beutelsäuger (Metatheria)
•
Vertreter: Koalabär, Känguru (insgesamt ca. 320 Arten)
•
Merkmale:
- Der Nachwuchs verlässt sehr früh in seiner Entwicklung die Gebärmutter und wächst dann
in einem Beutel der Mutter heran.
- kleineres Gehirn als die Plazentatiere
- Löcher in der Gaumenplatte
- in der Regel 5 Schneidezähne (mit bis zu einer Gesamtzahl von 50 Zähnen!)
Alle vier Fotos fotografiert in Australien 2005 von Grit Noak - Danke
c) Plazentatiere (auch höhere Säugetiere genannt)
- Vertreter: die meisten Dir bekannten Säugetiere ;-) (spalten sich auf in Carnivora (Raubtiere) &
Nagetiere & evtl. eine hypothetischen dritte Gruppe) (ca. 1200 Arten)
Aufgaben:
1. Im Stammbaum sind die drei genannten Gruppen nicht auf einer Hierarchieebene. Kann man sie
dennoch vergleichen?
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kloakentiere
http://de.wikipedia.org/wiki/Beuteltiere
http://de.wikipedia.org/wiki/Plazentatiere
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
40
Warum sterben Tiere aus?
a) Natürliche Auslese durch Fressfeinde und Artgenossen:
Konkurrenzausschlussprinzip: Bewohnen zwei Arten den gleichen Lebensraum und fressen sie die
gleiche Nahrung (d.h. sie besetzten die gleiche ökologische Nische!), wird sich auf lange Sicht die
stärkere von beiden durchsetzten (vgl. Flugsaurier - Vögel).
b) Aussterben durch Umweltkatastrophen und schnelle Veränderungen des Biotops
Arten sterben durch Umweltkatastrophen aus (Vulkanausbruch, Eiszeit, Meteoriteneinschlag).
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
41
Die Entwicklung des Landlebens an vier Beispieltieren
Quastenflosser: frühes Wirbeltier, konnte
vermutlich schon kurze Strecken über trockenes
Land laufen, besaß eine einfache, nicht sehr
effiziente Lunge und kräftige Flossen.
Ichthyostega: zwischen Fischen und Amphibien
einzuordnen, lebte schon zeitweise an Land, hatte
aber noch den langen Fischschwanz; Die Flossen
waren allerdings schon in kurze, kräftige Beine mit
jeweils 5 Fingern/ Zehen umgewandelt.
Gephyrostegus: lebte vorwiegend an Land,
legte seine Eier aber noch im Wasser ab.
Hylonomus: lebte zwar teilweise noch im Wasser,
legte aber seine Eier schon an Land ab. Diese
besaßen bereit eine dünne Kalkschale.
Rekonstruktion von Tiktaalik roseae, einem
Brückentier zwischen Muskelflosser-Fischen und
Landwirbeltieren aus dem Oberdevon
Quelle Bild: Public Domain by Wikicommonsuser TomCatX
& Zina Deretsky, National Science Foundation:
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Tiktaalik_roseae_l
ife_restor.jpg
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hylonomus
Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hylonomus_BW.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Ichthyostega
Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ichthyostega_skull.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Quastenflosser
Wichtig: Die heutigen Quastenflosser entsprechen nicht den Ursprünglichen! Erstens ist „Quastenflosser“
ein Überbegriff, zweitens fand eine Entwicklung seitdem statt!
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
42
Der Birkenspanner zeigt, wie Evolution funktioniert
Der Birkenspanner ist ja bereits bekannt. Er ist ein weiß-grauer Schmetterling, welcher durch seine Farbe
besonders auf Birken gut getarnt ist. Er ist ein gerne verwendetes Beispiel für den Beweis der Evolution.
Eine (zufällige) Veränderung im Erbgut (= Mutation) des Birkenspanners verändert die Farbe seiner
Flügel. Er ist durch diese Mutation fast braun-schwarz. Normalerweise haben solche Birkenspanner keine
besonders große Lebenserwartung, da sie an den Birken leicht von ihren Fressfeinden, den Vögeln, zu
erkennen sind.
Im frühindustriellen England des späten 19. Jahrhunderts färbten sich die Birken aber durch die enorme
Luftverschmutzung mit Ruß sehr dunkel. Auf diesen Birken wurde die weiße Variante schneller
gefressen, während die dunkle gut getarnt war. Dadurch nahm die Anzahl der dunklen Birkenspanner
deutlich zu. Es liegt also ein Beispiel der natürliche Selektion vor. Lebewesen, welches am Besten an
die Natur angepasst sind, haben die besten Überlebenschancen und können somit besonders viele
Nachkommen haben (Survival of the fittest).
Weitere Beispiele für das Wirken von Mutation und Selektion:
•
1961 wurde auf einem Bauernhof in Großbritanien eine Katze geboren, welche keine Stehohren,
sondern seitlich abgeknickte Ohren hatte. Sie wurde vom Menschen weiter gezüchtet
(menschliche Selektion). Es wurde eine neue Katzenrasse geschaffen: die schottische
Faltohrkatze.
•
Vermutlich im Jahre 1190 zeigte eine Rotbuche im Frühjahr ein Wachstum von roten, statt grünen
Blättern. Sie wurde Blutbuche genannt. 1836 wuchs eine weitere besondere Rotbuche. Sie hatte
hängende Zweige und Blätter. Sie wurde Trauerbuche genannt. Neue Buchenarten sind durch
Punktmutationen aus der Rotbuche entstanden.
Aufgaben:
1. Welchen Selektionsvorteil hatte der Archaeopterix gegenüber den Reptilien seiner Zeit? Warum
ist er trotzdem ausgestorben?
2. Das Alpenschneehuhn hat ein weißes Winterkleid. Finde einen Erklärungsweg, wie es dazu
kommen konnte. Welchen Selektionsvorteil hat das Tier dadurch?
3. Denke mal an die Nahrungsbeziehungen zurück: Viele Arten leben mit ihren Fressfeinden im
biologischen Gleichgewicht. Welche Tiere werden aussortiert? Welchen Vorteil hat dies?
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Birkenspanner
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
43
Kontinentalverschiebungstheorie
Der Polarforscher und Meteorologe Alfred Wegner (1880-1930) hat eine Theorie aufgestellt, wonach sich
die Kontinente nicht fest auf einer Position befinden, sondern vielmehr bewegen. Ihm fiel z.B. auf, das die
westliche Küstenlinie Afrikas gut an die östliche Küste Südamerikas passen würde.
Geologische Untersuchungen zeigen auch, das beide Küsten identisches Gestein mit zum Teil in den
gleichen Tier-und Pflanzenfossilien besitzen.
Als Ursache gilt, die die Erde umgebende, bewegliche Erdkruste, welche auf den darunterliegen flüssigen
Magmaschichten „schwimmt“. Die Kontinente tauchen dabei ca. 30-40 km tief in die glühende Magma
des Erdinnere ein.
Die Erdkruste besteht aus verschiedenen geologischen Platten, welche so gegeneinander beweglich
sind. 70% der Erdkruste sind von Meeren bedeckt. Die restlichen 30% stellen heute die Landmasse der
Kontinente dar.
Dabei kann man nun unterschieden zwischen den Meeresböden (aus schwerem Basalt) und den
Landmassen / Kontinenten (aus leichterem Granit).
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
44
Ähnlichkeit von Merkmalen I: Übernommene Merkmale
Um Merkmale genau analysieren zu können, muss man ihren stammesgeschichtlichen Ursprung kennen.
Dabei ist es entscheidend, Homologien von Analogien zu unterscheiden.
Plesiomorphe Merkmale sind nicht neu entstanden und schon bei vorhergehenden Arten zu finden. Diese
Merkmale haben sich nicht verändert. Ein Beispiel sind die Haare des Menschen. Dieses Merkmal ist
schon vorher zu finden, es taucht sogar bei allen Säugetieren auf.
 Eine Verwandtschaft ist also nur weitläufig durch solche Merkmale zu bestimmen.
Ähnlichkeit von Merkmalen II: Homologien
Homologe Merkmale (homos gr. gleich, übereinstimmend) (bzw. seltener auch homologe
Verhaltensweisen) ähneln sich in der Regel nicht.
Homologie liegt z.B. bei dem Flügel der Fledermaus und der menschlichen Hand vor. Eine weitaus
schwerer zu verstehende Homologie liegt zwischen dem Wirbeltierzahn und der Haifischschuppe vor.
Aber Achtung, homologe Merkmale müssen nicht gleich aussehen. Oft haben sich Aussehen und
Funktion im Laufe der Evolution verändert. Ihre Gemeinsamkeit ist eher der gemeinsame Grundbauplan
(wohinter dann gleiche Gene stecken).
Ein solcher Funktionswechsel kann als Anpassung an eine veränderte Lebensweise oder einen anderen
Lebensraum entstanden sein. Homologe Organe können deshalb unter Umständen sehr unterschiedlich
gestaltet sein!
Eine ehemals gleiche Grundstruktur ist im Laufe der Zeit und der Veränderung der ökologischen
Erfordernisse variiert.
Damit können homologe Organe sehr unterschiedliche Funktionen haben und somit auch sehr
verschieden aussehen bzw. sehr unterschiedlich gestaltet sein!
Bekannte Beispiele sind die schon genannten Vordergliedmaßen der Wirbeltiere (z.B. als Laufbeine, als
Flügel (Vögel, Flugsaurier, Fledermäuse), als Flossen (Fische, Pinguine, Ichthyosaurier, Wale), als
Greifwerkzeuge (Mensch, Affen), als Grabwerkzeuge (Maulwürfe, Nacktmullen).
All diese homologen Organe haben den gleichen ursprünglichen Bauplan, welcher auf ein gemeinsames
Ursprungsgen zurückgeht.
 Homologien sind zum Beweisen von Verwandtschaftsverhältnissen der wichtigste Beleg. Liegt eine
bewiesene Homologie vor, so ist die stammesgeschichtliche Verwandtschaft der verglichenen Tiere oder
Pflanzen sicher bewiesen.
Merkmale, Organe oder Strukturen, welche sich auf den gleichen Grundtyp/ Grundbauplan
zurückführen lassen (in Bau und Entstehung), bezeichnet man als homolog!
Homologen Strukturen liegt ein gemeinsames Erbgut zugrunde!
Liegt in Folge einer gemeinsamen genetischen Information eine Homologie vor, so ist die
stammesgeschichtliche Verwandtschaft der beiden Lebewesen bewiesen!
Zur Bestimmung, ob ein Merkmal homolog ist, können Homologiekriterien dienen!
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
45
Beispiele für homologe Organe:
•
Die knochenähnlichen Kiemenbögen der Fische findet man bei Säugetieren noch immer. Sie
befinden sich als unsere Gehörknöchelchen (Hammer, Steigbügel, Amboss) im Innenohr. Sie
haben eine andere Funktion und anderes Aussehen, gehen aber auf einen gemeinsamen
genetischen Ursprung zurück  homologes Merkmal.
•
die Vorderextremitäten der Wirbeltiere (Fledermausflügel <-> Delfinflosse)
•
die verschiedenen Typen der Insektenbeine: Grabbein (Maulwurfsgrille), Sprungbein
(Heuschrecke), Sammelbein (Honigbiene) usw.
•
Alle Tiere der Gruppe der Bärtierchen (=Tardigrada) verfügen über feine Stilette als kalkhaltige
Mundwerkzeuge.  homologes Merkmal  Autapomorphie des Taxons Bärtierchen
(=Tardigrada).
Stilette bei Insektenlarven und auch bei Fadenwürmern (Nematoda) hingegen haben einen
anderen Ursprung und sind somit ein analoges Merkmal.
Tipp: Betrachtet man nun zwei Merkmale, so ist die Wahrscheinlichkeit für eine Homologie (im Gegensatz
zur vermuteten Analogie) mit zunehmender Komplexität des Merkmales größer!
Quelle Bild: Public Domain by Wikicommonsuser Alexei Kouprianov sowie Carl Gegenbaur „Grundzüge der vergleichenden Anatomie“.
2. Auflage, 1870 - Danke http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Gegenbaur_1870_hand_homology.png
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
46
„Abgefahrenes“ Beispiel zu homologen Merkmalen:
Es gibt Gene, die findet man bei einer unglaublichen Vielzahl an Arten. Je mehr Arten über ein
gemeinsames Gen verfügen, desto älter ist es stammesgeschichtlich, also desto länger ist eine
Entstehung her.
Ein Beispiel ist die Gruppe der so genannten Homeobox-Gene (kurz Hox-Gene). Bei Wirbeltieren hat
diese Gengruppe unter anderem die Aufgabe die Augen auszubilden (aber auch andere
Körperabschnitte).
Man findet diese Gengruppe sogar bei Drosophila melanogaster (=Fruchtfliegen), welche ja ganz andere
Augen haben: Komplexaugen anstelle von Linsenaugen!
Es kann als generelle Regel gelten, dass im Laufe der Evolution nicht zweimal das gleiche Gen neu
erfunden wird (nur sehr wenige Ausnahmen!).
Bei dem blinden Schwanzlurch „Grottenolm“ ist diese Gengruppe auch vorhanden, obwohl er nicht über
Augen verfügt. Vermutlich hat es eine andere Aufgabe.
Vermutlich ist es energetisch effizienter, nicht alles immer neu zu erfinden, sondern Vorhandes
abzuwandeln.
Weitere Homologiebeispiele
•
•
•
•
Dem Spritzloch / Atemloch der Haie liegt die gleiche genetische Herkunft wie unserem Mittelohr
zugrunde.
Die Kiemenbögen der Fische sind homolog zu den einigen Teilen des Kiefergelenkes der
Reptilien und zu den Gehörknöchelchen Hammer und Amboss der Wirbeltiere.
Ähnliches gilt für die Schwimmblasen der Fische, welche vom Ursprung her als vorläufer der
Lungen von Amphibien, Reptilien und Säugetieren gesehen werden können.
Die Federn der Vögel und die Reptilienschuppen sind homolog
Homologe Organe bei Pflanzen
Auch bei Pflanzen können wir homologisieren. Betrachtet man Keimblätter, Laub-, Blüten- und
Staubblätter einer Pflanze, so erkennt man deren Homologie. Man spricht von Blattmetamorphosen, zu
denen auch Blattdornen und Blattranken gehören.
Blüte und Blütenstand: Linum flavum (Blüte) und Lindheimera texana (eine Asteracea): Blütenstand. Bei
dem hier gewählten Artenpaar sind die Blüte bzw. der Blütenstand etwa gleich groß.
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
47
Ähnlichkeit von Merkmalen III: Analoge Merkmale
Betrachtet man nun ein Merkmal bei verwandten Arten, so muss es nicht zwangsweise auf identisches
Erbgut zurückgehen.
Ein Beispiel ist der stromlinienförmige Körper mit Flossen der Fische und der Seehunde bzw. der
Körperbau des Wales. Es liegen unabhängige Entwicklungen vor, da die Vorfahren der Seehunde und
der Wale an Land lebten und somit eine andere Gestalt hatten. Man nennt solche Merkmale, welche sich
sehr ähnlich sind, aber auf unterschiedliche Entwicklungen und Gene zurückzuführen sind, analoge
Merkmale.
Ursache ist in der Regel eine konvergente Evolution durch die ähnliche (also analoge) Organe
entstanden sind.
Beispiele für analoge Organe und Strukturen:
•
Saumflossen bei Kalmaren und Fischen
•
vierkammrige Herz bei Säugetieren und Vögeln
•
Insektenbein und Wirbeltierbein
•
Insektenflügel und Vogelflügel
•
Linsenaugen von Tintenfischen und Wirbeltieren
Analogien (ana gr. gemäß, logos gr. Wort, Vernunft) sind so etwas wie „Fallen“ für Phylogenetiker. Wenn
man zwei Arten vergleicht und beide haben eine Struktur, welche auf den ersten Blick gleich ist (was
dann bedeuten würde, dass Verwandtschaft vorliegt), so kann es sein, dass in Wirklichkeit die Strukturen
beider Tiere zwar gleich aussehen und die gleiche Funktion erfüllen, aber einen verschiedenen Bauplan
haben und verschiedener Herkunft und somit genetisch unterschiedlich sind. Oft merkt man erst bei
genauer mikroskopischer Betrachtung, dass zwei vermeintlich gleiche Organe einen unterschiedlichen
Grundaufbau haben.
Organe oder Strukturen, die die gleiche Funktion erfüllen, aber einem im Grunde verschiedenen
Bauplan haben (und somit verschiedene Gene zugrunde liegen) und verschiedener Herkunft sind,
bezeichnet man als analog.
Problematik: Homologe Organe können trotz eines gemeinsamen Ursprungs sehr verschieden gestaltet
sein. Analoge Organe hingegen sind aufgrund ihrer gleichen Funktion oft sehr ähnlich! Dies erschwert
eine Unterscheidung enorm. Der Grad der Übereinstimmung ist manchmal so groß, dass analoge
Organe fälschlicherweise für homolog gehalten werden und erst genetische Untersuchungen eindeutige
Klarheit bringen können.
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Beispiel für analoge Merkmale: Das Linsenauge des Menschen und das Linsenauge des Tintenfisches
sehen sich sehr ähnlich (Augenlider, Iris, Linse, Netzhaut usw.). Beide Linsenaugen haben die gleiche
Funktion und einen fast identischen Aufbau (Das Wirbeltierlinsenauge ist allerdings invers in Bezug auf
seine Netzhaut, das der Tintenfische evers!).
Erst eine Untersuchunge der Ontogenese eines Tintenfisches zeigt, dass dessen Linsenauge aus einem
anderen Keimblatt entstanden ist.
Eine solche Untersuchung zeigt dann, die Netzhaut und Pigmentschicht des Wirbeltierauges bei der
Entwicklung aus einer Vorstülpung des Zwischenhirns entstehen. Beim Tintenfisch hingegen wird die
Netzhaut aus Oberhaut gebildet. Sie ist also ein Teil der tierischen Epidermis!
Daraus leiten sich konstruktionsbedingt morphologische Unterschiede ab:
- Die Wirbeltiernetzhaut ist mehrschichtig.
- die Wirbeltiernetzhaut ist invers, d.h. ihre Sehzellen sind vom Lichteinfall weggewandt
- die Tintenfischnetzhaut ist hingegen einschichtig und dem Licht zugewandt, als evers.
Analoge Organe sind äußerlich sehr ähnliche Merkmale, welche die gleiche Funktion haben, aber
unabhängig voneinander entstanden und nicht auf gemeinsame Gene zurückzuführen sind.
Ursache ist eine konvergente Entwicklung.
Konvergente Entwicklung = Anpassung nicht-homologer Organe an die gleiche Funktion (aufgrund
sehr ähnlicher Umweltbedingungen / ökologischer Nischen).
=> Verwandtschaften lassen sich durch Analogien keinesfalls bestimmen (bestenfalls ausschließen, d.h.
Analogien zeigen meistens eine getrennte Entwicklung!).
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Konvergenz als Ursache für analoge Merkmale
Ursprünglich verschieden gestaltete Organe oder Strukturen zweier nicht eng verwandter Lebewesen
werden im Laufe der Evolution aufgrund ihrer Anpassung an die gleiche Umwelt einander zunehmend
ähnlicher. Solche analoger Merkmale entstehen also als Anpassung nicht-homologer Organe an
ähnliche Umweltbedingungen bzw. ähnliche Erfordernisse. Diese Ausprägung gleicher Funktionen
bezeichnet man als konvergente Entwicklung.
Besonders eindrucksvoll sind Konvergenzen, wenn ganze Organsysteme oder der Gesamthabitus der
Tiere/ Pflanzen davon betroffen sind:
•
Fischgestalt oder Wurmgestalt als „Lebensformtyp“
•
Stammsukkulenz bei verschiedenen Pflanzen
•
Ranken:
Blattranken (Erbse)
Sprossranke (Weinstock, Passionsblume)
Wurzelranke (Vanille)
•
Dornen:
„Blattdornen“ (Rose, Kaktus, Berberitze) => werden Stachel genannt
Sprossdornen (Schlehe, Weißdorn)
Wurzeldornen (Palmen)
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
50
Homologien erklären die Biogenetische Grundregel (Haeckel):
Ernst Haeckel beobachtete Homologien von Embryonalstadien. Er machte folgende Beobachtungen:
1. Die Embryonalstadien der Wirbeltiere zeigen vor allem in den sehr jungen Stadien auffallende
Übereinstimmung in der Gestalt.
2. Einige Merkmale findet man bei allen Wirbeltieren als Anlage. Dazu gehören u.a. die Kiemenbögen.
3. Einige Tiere zeigen besondere Anlagen, welche eigentlich Entwicklungsrudimente darstellen. So fand
Haeckel bei den sonst zahnlosen Bartenwalen embryonale Zahnanlagen. Diese werden im Laufe der
Entwicklung allerdings zurückgebildet und verschwinden dann ganz.
Auch die sonst beinlose Blindschleiche, welche ja zu den Eidechsen gehört, bildet in der
Embryonalentwicklung Anlagen von Vordergliedmaßen. Bei der adulten Blindschleiche ist davon aber nur
noch der Beckengürtel erhalten. Die Vordergliedmaßen haben sich dann wieder zurückgebildet.
=> Ernst Haeckel 1866: Biogenetisches Grundgesetz:
Die embryonale Entwicklung eines Lebewesens (=Ontogenese) ist die unvollständige und
schnelle Wiederholung der Stammesentwicklung (=Phylogenese). Sie zeigt einen beschleunigten
Verlauf der Stammesentwicklung.
Ein Tier „klettert“ also gewissermaßen an seinem eigenen Stammbaum empor, wobei die
Embryonalstadien die aktuellen Zustandsbilder der einzelnen Stämme zeigen
Belege beim Menschenembryo:
- Kiemen
- eine fischähnliche 1. embryonale Stufe
- Kleinkinder sind Außensohlengänger.
- embryonales Haarkleid
- kleine Schwanzanlage
Kritik an Haeckel:
•
•
•
Ein Teil der auftretenden Bildungen stellen Eigenanpassungen des Keimes dar
(z.B. Eihäute, Dottersack).
Es werden nicht alle (!) Stadien der Phylogenese durchlaufen, auch sind nur einzelne Organe
betroffen.
Es werden keine Adultstadien rekapituliert, sondern nur Organanlagen.
=> Umformung zur Biogenetischen Grundregel:
In der Embryonalentwicklung eines Lebewesens werden auch Merkmale seiner
stammesgeschichtlichen Vorfahren angelegt, die dem Erwachsenenstadium fehlen.
Erklärung
• Erhaltung älterer Bauplanmerkmale
• Zugrundeliegende Gene können nicht einfach verschwinden.
 Bedeutung von Larvenstadien:
Entdeckung von Verwandtschaftsbeziehungen, die durch den
Vergleich der adulten Tiere nicht möglich wäre.
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
51
Belege für die biogenetische Grundregel nach Haeckel
 Ernst Haeckel 1866: Biogenetisches Grundgesetz
Die embryonale Entwicklung eines Lebewesens (=Ontogenese) ist die unvollständige und
schnelle Wiederholung der Stammesentwicklung (=Phylogenese).
Haeckels Zeichnungen von 1892 als Beleg für seine ontogenetische Grundregel. Heute weiß man, dass
die Embryonen nicht ganz exakt sind. Es scheint, als hätte der Meister die Ähnlichkeiten überbetont.
Quelle Bild: Public domain by Wikicommons sowie Romanes's 1892 copy of Ernst Haeckel's allegedly fraudulent embryo drawings (this version
of the figure is often attributed incorrectly to Haeckel).
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Haeckel_drawings.jpg
Merke:
•
•
Ontogenese = Keimesentwicklung
Phylogenese = Stammesentwicklung
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
Ähnliche Lebensweise von:
52
Beispiel für eine Homologiezuordnungen
Muscheln
Trochophoralarve
Entenmuscheln
Naupiluslarve
Seescheide
Larve mit
Neuralrohr
und Chorda
auch bei
marine
Schnecken
Ruderfußkrebse
Wirbeltierembryonen
Symbole:
keine engere Verwandtschaftsbeziehung
Verwandtschaft
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Homologievergleich des Armskeletts
120 Salamander
121 Schildkröte
122 Krokodil
123 Vogel
124 Fledermaus
125 Wal
126 Maulwurf
127 Mensch
Quelle: Public Domain by Wilhelm Leche, 1909 - thank you
http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Arm_skeleton_comparative_NF_0102.5-2.png
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
54
Vergleich der homologen Knochen mit analogen
Fluganpassungen
Man sieht die Vordergliedmaßen von drei
Wirbeltiergruppen mit analog gebildeten Flügeln:
1) Flugsaurier (Pterosauria):
Die Flügel werden vom 4. Finger getragen.
2) Fledertier (Chiroptera):
Die Flügel werden vom 2. bis 5. Finger getragen.
3) Vogel (Aves):
Die Flügel werden wesentlich vom 2. Finger getragen.
Quelle Bild: Public domain by Wikicommonsuser Lauranrg & John Romanes': Darwin and after Darwin http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Homology.jpg
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
55
Homologieforschung durch Homologiekriterien
Der Nachweis von Homologien zum Erstellen von Verwandtschaften ist schwierig. Um sie eindeutig
nachweisen zu können, benötigt man verschiedene Kriterien.
a) Kriterium der Lage
Strukturen sind dann homolog, wenn sie trotz ihrer unterschiedlichen Ausprägung in einem
vergleichbaren Gefügesystem die gleiche Lage einnehmen.
Beispiele:
• Bei Insekten sind die verschieden gestalteten Insektenbeine homolog, da sie alle am Thorax
(also der Brust) des Tieres ansetzen.  Kriterium der Lage erfüllt
•
Die Schwimmblase der Fische und die Lungen der Landwirbeltiere sind homolog, da sie aus
dem gleichen Keimblatt entstehen und die gleiche Position im Körper einnehmen.
 homolog trotz unterschiedlicher Form!
•
Die Homologie von Vogelflügel und Maulwurfsbein wird also durch eine vergleichbare Lage im
Skelett beider Tiere begründet.
b) Kriterium der Kontinuität (Stetigkeit)
Trifft das Kriterium der Lage nicht zu, so kann dennoch Homologie vorliegen, wenn sich trotz
unterschiedlicher Lage die beiden Strukturen durch Zwischenformen (auch Fossilen), die je
untereinander Schritt für Schritt homologisierbar sind, verbinden lassen.
Beispiele:
• Die Halsschlagader von Säugetieren kann aufgrund von Embryonalstadien (z.B. Kiemenspalte
beim Menschen) mit den Kiemenbogenarterien der Fische als Homologie verbunden werden.
• Die Schwimmblase der Fische und die Lungen der Landwirbeltiere sind homolog, da sich die
Entwicklung Schritt für Schritt von den Amphibien über die Sauropsiden nachvollziehen lässt.
• Die Gehörknöchelchen der Landwirbeltiere sind über Zwischenstufen aus ersten Kiemenbögen
der Fische entstanden.
• Die Griffelbeine der Pferde sind mit den Mittelhandknochen anderer Wirbeltiere homolog, weil
man durch fossile Funde zeigen kann, dass Urpferde eine schrittweise Reduktion der Zehen
durchlaufen haben.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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c) Kriterium der spezifischen Qualität
Treffen die beiden vorherigen Merkmale nicht zu, so kann dennoch Homologie vorliegen, sofern zwei
ähnliche Strukturen in mehreren Sondermerkmalen übereinstimmen. Entscheidend für das
Homologiekriterium der spezifischen Qualität ist also der „innere Aufbau“ eines Merkmals. Stimmt er bei
beiden Arten in zahlreichen Einzelheiten überein, kann Homologie vorliegen.
Beispiel:
Die Haifischschuppen (im Englischen interessanterweise „denticals“ genannt) und der Wirbeltierzahn
haben den gleichen inneren Aufbau.
Beim Hai nennt man diese Schuppen auch Placoidschuppen. Sie treten bei allen Knorpelfischen auf
und bedecken deren Körper. Man kann sie deutlich fühlen, wenn man mit der Hand über die Haut
eines Haies streift. Sie fühlt sich scharf, in etwa wie Sandpapier, an.
Weitere abgewandelte Placoidschuppen sind zu finden bei:
- dem Dorn bei Dornhaien
- der Säge der Sägefische
- dem Schwanzdorn beim Stachelrochen
Quelle Zeichnung Zahn: Public Domain von Wikicommonsuser Uwemuell http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Schematic_section_tooth.svg - Danke
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Homologie_%28Biologie%29#Homologiekriterien
http://de.wikipedia.org/wiki/Placoidschuppe
http://de.wikipedia.org/wiki/Ganoidschuppe
http://de.wikipedia.org/wiki/Kiemenbogen
http://en.wikipedia.org/wiki/Pharyngeal_arch
http://de.wikipedia.org/wiki/Gehörknöchelchen
http://en.wikipedia.org/wiki/Ossicles
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Homologie des Verhaltens
Auch Verhalten wird vererbt. Dies gilt insbesondere für Instinkthandlungen. Aber auch hier kann
Verhalten zwischen zwei Arten gleich sein, analog oder homolog!
Homologe Verhaltensweisen liegen dann vor, wenn sie sich auf dieselbe Grundhandlung
zurückführen lassen. Je mehr Übereinstimmungen, desto enger die Verwandtschaft zwischen den
Arten.
z.B.:
•
•
•
•
Das ritualisierte Scheinputzen bei der Einleitung der Balz verwandter Entenarten ist sehr ähnlich
(Stockerpel, Knäckerpel, Mandarinerpel).
Futterlocken / Balzbewegung bei Hühnern und dem Fasan
Greifreflex bei Menschen- und Affenbabies
Hochziehen der Schultern bei Lärm
Die Warnrufe verschiedener Vogelarten (Eichelhäher, Amsel, Krähe usw.) sind ein Beispiel für analoges
Verhalten.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Widersprüche zwischen homologem Aussehen und homologem Verhalten?
Mauersegler (leben auch in der Stadt) werden oft mit Schwalben (gehören zu den Sperlingsvögeln,
leben nicht in größeren Städten) verwechselt. Tatsächlich sind sie nicht direkt miteinander verwandt.
Mauersegler
Rauchschwalbe
verwandt
Kolibri
konvergente Entwicklung
verwandt
Nektarvogel
keine engere Verwandtschaftsbeziehung
konvergente Entwicklung
Verwandtschaft
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mauersegler
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwalben
http://de.wikipedia.org/wiki/Konvergenz_%28Biologie%29
Schwalben: Es gibt 75 Schwalbenarten:
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Hinweise auf die Entwicklung der Arten: Rudimentäre Organe
Was haben der Blinddarm und das Steißbein gemeinsam? Ganz einfach, beides sind im Grunde
überflüssige Organe, welche bei unseren Vorfahren eine Funktion hatten, aber dem Menschen nicht
dienlich sind. Solche Organe, welche sich im Laufe der Evolution zurückgebildet haben, aber noch
teilweise vorhanden sind, nennt man rudimentäre Organe.
Rudimentäre Organe sind Organe, Spuren oder Überbleibsel in rezenten Lebewesen, die,
verursacht durch eine Änderung der Lebensweise einer Art, im Laufe der Stammesentwicklung
funktionslos wurden, unnötig sind und sich zurückbildetet haben.
Die Rückbildung geschieht nicht durch Nichtgebrauch, wie z.B. bei Muskeln, sondern durch
fehlende Selektion.
Beispiele beim Menschen:
• Schwanzwirbelsäule bzw. Steißbein (Rest eines früheren Schwanzes)
• Wurmfortsatz (enthielt bei unseren Vorfahren zelluloseverdauende Enzyme, heute Teil des
Lymphsystems, unterstützt somit in geringem Maße das Immunsystem).
• ausgeprägter Eckzahn und verkümmerte Weisheitszähne (Eckzähne dienten der Einschüchterung
von Rivalen und dem Verzehr von rohem Fleisch.)
• Rest der Augennickhaut (diente als drittes Augenlid bei verwandten Säugetieren)
• Funktionslose Muskeln der oberen Ohrmuscheln (dienten zur Bewegung und Ausrichtung der
Ohren - bei vielen Affenarten noch zu finden)
• Körperbehaarung beim Menschen (diente als Wärmeisolierung)
• zurückgebildete Schwimmhäute
• Darwin'scher Ohrhöcker (Spitze der Säugerohren)
• Brustwarzen der Männer (vermutlich!)
• Verhaltensrudiment: Drohgebärden bei Mensch, Menschenaffe und Hirsch
Beispiele bei anderen Tieren
• Hinterextremitäten und Beckengürtel der Bartenwale (Blauwal)
• Wale sind ehemalige Landsäugetiere, welche sekundär ins Wasser zurückgekehrt sind.
•
Reste des Ober- und Unterschenkels sind beim Grönlandwal zusätzlich vorhanden.
Weitere Anpassungen des Walkörpers an das Wasserleben:
- Stromlinienform
- Das Ende der Wirbelsäule wird zur Schwanzflosse umgewandelt. Sie dient so dem
Hauptantrieb des Wals.
- Umbildung der Vorderextremitäten zu Schwimmflossen
- Zurückbildung des Felles, stattdessen Ausbildung einer Fettschicht
- Ersatz der Zähne durch Barten (Gewicht)
- Reduzierung der Halswirbel
•
•
•
•
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•
•
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Die Blindschleiche zeigt einen vollständigen Schultergürtel sowie Reste eines Beckengürtels
Beim Pferd sind die Griffelbeine als rudimentäre Mittelfußknochen vorhanden.
Rückbildung der Flügel beim Pinguin
Reste des Ober- und Unterschenkels beim Grönlandwal
Reste von Hinterextremitäten bei Riesenschlangen
Abstufungen der Augenrückbildung bei Höhlentieren (z.B. Blindmulle, Fledermäuse usw.)
Gehäusereste bei Nacktschnecken
Augen beim Maulwurf
Riesenschlangen haben noch Reste der Hinterextremität und des Beckens.
Kiwi und Strauß haben noch kleine stummelförmige Flügel, obwohl sie flugunfähig sind.
Schildkröten haben noch Rippen, welche mit dem Panzer verwachsen sind. Obwohl diese
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
•
•
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Rippen somit unbeweglich sind und keine Rippenatmung (Brustkorbatmung) möglich ist,
haben einigen Arten seit 200 Mio. Jahren immer noch Zwischenrippenmuskeln.
Bartenwale haben noch Reste von Zähnen im Kiefer, obwohl sie eigentlich Krill filtrieren.
Seelöwe und Walross haben noch Nägel an den Flossen.
Beuteltierembryonen bilden noch einen Eizahn aus (mit dem sich einfachere Tiere aus dem
Kalkei befreiten).
Viele flugunfähige Laufkäfer haben Reste von Hautflügeln unter ihren verwachsenen
Flügeldecken.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Hinweise auf die Entwicklung der Arten: Atavismen
Sind Organe bei einer Art vollständig zurückgebildet, treten aber vereinzelt noch bei einigen Mitgliedern
dieser Art auf, so spricht man von einem Atavismus.
Die Ausbildung eines ursprünglichen Organs, welche als Rückschritt in der Stammesgeschichte
zu erklären ist, nennt man Atavismus.
Beispiele sind beim Menschen die Ausbildung eines Schwanzes, mehrerer Brustwarzen oder auch einer
starken Ganzkörperbehaarung (fellähnlich).
Der Grund, warum Atavismen als Rückschritte zu früheren Evolutionsstufen führen, liegt in der falschen
Aktivierung von Genen. Viele unserer Gene sind phänotypisch inaktiv (und rezessiv). Meist werden sie
vom Organismus zusätzlich blockiert. In sehr seltenen Fällen werden sie aber dennoch während der
Ontogenese aktiviert, was dann zur Ausbildung von Atavismen führt.
Beispiele:
• Sehr selten werden dreizehige Pferde geboren.
• Fruchtfliegen (Drosphila) entwickeln selten häutige Hinterflügel.
• Das Wegerichgewächs „Löwenmäulchen“ hat Lippenblüten, selten treten
radiärsymmetrische Blütenformen auf.
• überzählige Brustwarzen längs der Milchleiste bei Menschen
• Schwanzanlage als Steißbeinverlängerung beim Menschen
Ein bekanntes Beispiel dafür, welches wissenschaftlich allerdings noch nicht 100%ig
abgesichert ist, sind das neandertalerähnliche Aussehen und Verhaltensweisen von
Türstehern. *g*
Ursachen:  Störungen in der Embryonalentwicklung
 Rückmutation (ungewollte Rückkreuzung)
Aufgaben:
1. Was ist der Unterschied zwischen einem rudimentärem Organ und einem Atavismus?
2. Wie würdest Du die in seltenen Fällen bei menschlichen Neugeborenen auftretenden „Kiemen“
interpretieren?
Zusatzinformationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Atavismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Rudiment
http://en.wikipedia.org/wiki/Vestigiality
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Hinweise auf die Entwicklung der Arten: Zeugnisse aus der Paläontologie
Verwandtschaft kann durch Vergleich heute lebender Organismen mit fossilen Formen geschehen
(Paläontologie). Die Kombination beider liefert Beweise für die Entwicklung der Arten.
So zeigen Zwischenformen oft einen gemeinsamen Ursprung von heute lebenden (rezenten) Arten.
Fossilien = chemisch oder physikalisch (z.B. versteinerte) konservierte, vorzeitliche Lebewesen oder
Reste und Spuren davon!
Voraussetzung für Fossilisation:
1.) Rasche Sedimentation
- Knochenfunde (Knochen und Zähne)
- Sedimentabdrücke (Fußabdrücke usw)
- echte Versteinerungen
2.) Lebewesen muss über Hartteile verfügen oder konserviert sein in
- Dauerfrostböden  Eismumien (z.B. Mammutfunde)
- fossilen Baumharzen (Bernstein)
- Einbettung in Ölschiefer (Burgeus-Schiefer)
- Mooren durch Gerbsäuren (Moorleichen)
11.03.17
Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Nachweis von Verwandtschaft: Die Präzipitin-Reaktion
Die Präzipitin-Reaktion erlaubt Rückschlüsse auf den Verwandtschaftsgrad zwischen zwei Arten. Dazu
wird die Proteinähnlichkeit auf serologischem Weg durch Antigen-Antikörper-Reaktion untersucht.
So sind Aussagen über den Verwandtschaftsgrad zwischen beispielsweise Mensch und Schimpanse
möglich:
Einem Testtier (z.B. einem Kaninchen) wird Blutserum des Menschen gespritzt. Das Testtier sollte nicht
näher mit dem zu untersuchenden Tier verwandt sein! Im Testtier läuft nun eine Immunabwehrreaktion
gegen die ihm körperfremden Antikörper (also das Humaneiweiß).
Nach ca. 6-8 Wochen wird dem Testkanninchen nun Blut entnommen und daraus das Serum gewonnen
(= Antihumanserum!).
Dieses Antihumanserum enthält nun Antikörper gegen Humaneinweiße. Kommt das Serum nun mit
Humaneiweisen in Kontakt, so flockt es aus und wird trüb (aufgrund der Verklumpungsreaktion der
Antikörper).
 Ausfällung des menschlichen Eiweißes (= Agglutination) zu 100%
Gibt man nun Serum in das Blut eines anderen Tieres, so kommt es entsprechend der Verwandtschaft
ebenfalls zu einem Verklumpen, entsprechend des Verwandtschaftsgrades.
 abgeschwächte Ausfällung
Denn je höher die Verwandtschaft, desto eher befinden sich im Tier auch gemeinsame Eiweiße!
Der Grad der Ausfällung entspricht also dem Grad der Verwandtschaft.
Mensch (100%) <–> Schimpanse (85%)
Mensch <–> Gorilla (64%)
Mensch <–> Orang Utan (42%)
Die Präzipitinreaktion ist eine Eiweißfällreaktion, welche grob Rückschlüsse auf den
Verwandtschaftsgrad zwischen zwei Arten erlaubt.
Mensch
Serum
Kaninchen
H2O; Glucose; Ionen
und Serumproteine
(= lösl. Eiweiß)
Bildung von Antikörpern
Kaninchenserum mit Antikörpern
gegen menschliches Serumeiweiß
ergibt mit Serum von:
Ausfällung (Niederschlag = Präzipitin)
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Präzipitinreaktion - eine Eiweißfällreaktion
Erlaubt Rückschlüsse auf den Verwandtschaftsgrad zwischen zwei Arten:
Mensch
Serum
H2O; Glucose; Ionen
und Serumproteine
(= lösl. Eiweiß)
Kaninchen
Bildung von
Antikörpern
Präzipitintest: Anti-Humantestserum
•
Menschen 100 % Ausfällung
•
Schimpansen 85 %
•
Gorilla 64 %
•
Orang Utan 42 %
•
Pavian 29 %
•
Rind 10 %
•
Rotwild 7 %
•
Pferd 2 %
•
Beuteltier 0 %
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Nachweis von Verwandtschaft: die Molekularbiologie zeigt die Homologie von Makromolekülen
Erinnere Dich: Basensequenz der DNA  AS-Sequenz  Protein
1. Möglichkeit: Basensequenzanalyse:
Wird durch eine Gelektrophorese von zwei Tieren die DNA sequenziert und dann die Sequenz verglichen,
so kann man sagen, dass aufgrund der Universalität des genetischen Codes eine hohe Übereinstimmung
des Codes als Beweis für einen hohen Verwandtschaftsgrad gilt.
2. Möglichkeit: DNA-Hybridisierung:
Der DNA-Doppelstrang von zwei zu vergleichenden Lebewesen wird getrennt und dann werden beide
Einzelstränge zusammengefügt. So kann man schnell erkennen, welche Abschnitte komplementär sind.
Art A
Art B
100 oC „Schmelzen“
60 oC
Hybridisierung
hybridisieter
Doppelstrang
Je höher die Anzahl komplenetärer Basesequenzen,
- desto schneller geschieht die Bildung des neuen DNA-Hybid-Doppelstranges.
- desto hitzebeständiger ist der neue Doppelstrang  Eine höhere Schmelztemperatur ist ein Indiz
für hohen Verwandtschaftsgrad.
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Methoden der Altersbestimmung
Grob gesagt gibt es zwei Methoden der Altersbestimmung: die relativen und die absoluten Methoden.
a) Relative Altersbestimmung (Stratigraphische Methode):
Man versucht, das Alter eines Fossils dadurch zu bestimmen, indem man das Alter der Fundstelle (bzw.
der geologischen Schicht) bestimmt (was durch spezielle andere Funde bzw. dokumentierte
Schichtungen leichter ist). Hintergrund ist, dass das Fossil entsprechend seines Alters in eine bestimmte,
zu der Zeit sich bildende Gesteinsschicht eingebettet ist.
Verfälschend wirken hier vor allem das Wetter, Erdbeben sowie die Plattentektonik, welche zu einem
falschen Fundort führen können.
Kommen Fossilien in einer bestimmten Schicht besonders häufig vor, werden sie auch von Archaeologen
als „Leitfossilien" bezeichnet:
•
Trilobiten für das Paläozoikum
•
Ammoniten für das Mesozoikum
Findet man also Fossilien mit Leitfossilien zusammen, so kann deren Alter leicht bestimmt werden, auch
wenn man sonst nicht so viel über das Gestein weiß.
Fluortest
In fluoridhaltigen (F-) Böden und auch in fluoridhaltigen Wasser werden Hydroxydionen gegen Fluorid
ausgetauscht. Je länger ein Tier in einem solchen Lebensraum lebt, desto höher ist die aufgenommene
Menge. So kann man indirekt das relative Alter in einem gemeinsamen Fundgebiet berechnen.
b) Absolute Altersbestimmung:
1. Die 14C-Methode = Radiokarbonmethode:
Diese Methode wurde 1948 von Willard Frank Libby entdeckt. Er erhielt dafür 1960 den Nobelpreis.
Bei dieser Methode wird das Alter eines Fossils dadurch bestimmt, dass der Anteil des noch enthaltenen
14
C-Isotops gemessen wird.
Dazu muss man verstehen, dass es in der Atmosphäre neben dem Kohlenstoff mit der Massenzahl 12
(12C) auch ein ein instabiles 14C-Isotop gibt. Es entsteht aus dem normalen Stickstoff durch kosmische
Strahlung in 30km Höhe in der Atmosphäre. Sein Anteil in der Atmosphäre ist konstant! Dieses 14C-Isotop
wird durch die Photosynthese in alle Pflanzen eingebaut und gelangt so in jedes Tier.  Jedes
Lebewesen nimmt das 14C-Isotop mit der Nahrung auf, solange es lebt!
Das 14C-Isotop zerfällt unter Aussendung von Betastrahlung allerdings in Stickstoff (=14N)
Das Verhältnis von 12C zu 14C ist seit Millionen von Jahren gleich geblieben!
Stirbt ein Lebewesen, kann es kein 14C mehr aufnehmen. Der vorhandene Anteil im Körper nimmt nun
durch den Betazerfall stetig ab. Die Halbwertszeit liegt bei ca. 5.730 Jahren, also ist nach ca. 6000
Jahren die Hälfte des 14C-Isotops verschwunden! Nach 11.400 Jahren ist nur noch ein Viertel vorhanden
usw.
Die eigentliche Altersbestimmung eines Fossils gelingt nun leicht, indem man den verbliebenen 14CGehalt misst. Aus dem Mengenverhältnis von 12C zu 14C kann leicht das Alter bestimmt werden!
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Einschränkungen der 14C-Methode:
• Das Fossil muss noch genügend Kohelnstoffreste enthalten (Knochen,Leder, Haut, Haare usw.).
• Da die HWZ nur ca. 6000 Jahre beträgt, ist die Genauigkeit der Messung bei älteren Fossilien
beeinträchtigt. Man kann heute maximal 60000 Jahre alte Fossilien zurückdatieren.
Möchte man weiter zurückdatieren, muss man andere (langlebigere) Isotope verwenden. Es
eignen sich Uran- und Kaliumisotope.
•  Methode ungeeignet für sehr viele sehr alte Fossilien (Saurier).
• Langfristig schwankte der CO2-Gehalt der Atmosphäre.  Der 14C-Gehalt schwankt ebenfalls!
Fossile Eisproben aus dem ewigen Eis der Polkappen (und anschließende Gasmessungen)
können allerdings hierüber zum Teil Auskunft geben.
• Beim Messen können heutige 14C-Isotope zu Verunreinigungen führen.
• Verfälschungen durch Atombombentests
• Verfälschungen durch Freisetzen von CO2 aus Erdöl (dieses enthält logischerweise sehr viel
weniger 14C).
Lösung des unglaublich schweren Wirbeltierdominos
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Kapitel 12.01: Evolution der Tiere und Pflanzen als Ursache der Vielfalt der Lebewesen
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Wiederholungsaufgaben
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Nenne zwei Gründe, die zum Aussterben einer Art führen können.
Erkläre Ähnlichkeiten der Wirbeltierembryos im Sinne der biogenetische Grundregel.
Was Sind Fossilien? Nenne Beispiele
Wie entstehen Fossilien?
Beschreibe die 14C Methode zur Altersbestimmung.
Die Altersbestimmung mit der 14C Methode bezeichnet man als absolute Datierung, die mit Hilfe
geologischer Schichten als relative Datierung. Erkläre.
7. Warum ist die folgende Aussage problematisch? „Eine 10m dicke Gesteinsschicht umfasst einen
doppelt so großen Zeitraum, wie eine 5m dicke Gesteinsschicht.“
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