Patienteninformation Klinik für Nuklearmedizin Therapie von Prostatakarzinom mit Radium-223Dichlorid Sehr geehrter Patient Man hat bei Ihnen ein Prostatakarzinom festgestellt. Mittels dieser Information werden die Einzelheiten einer Alpharadin Therapie mit Radium-223-Dichlorid besprochen. Was ist Radium-223-Dichlorid Radium-223-Dichlorid ist ein Radiopharmakon (ein radioaktives Medikament), das für die Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs, der bis in die Knochen gestreut hat, untersucht wird. Es wird als Injektion in eine Vene Ihres Armes verabreicht. Radium-223-Dichlorid ähnelt Kalzium und wird deshalb von den Knochen aufgenommen. Es wirkt durch Abgabe radioaktiver Strahlung, die die Tumorzellen, die in den Knochen gestreut haben, abtöten soll. Die Reichweite der ins Gewebe abgegebenen Strahlung (vorwiegend Alphateilchen) ist sehr gering (weniger als 100 Mikrometer), weshalb Radium-223-Dichlorid nur auf die Tumorzellen wirkt, die sich in der Nähe des behandelten Knochens befinden. Wie funktioniert die Radium-223-Dichlorid Therapie Die Zulassung dieses Medikamentes durch die Swissmedic steht noch aus. Das Medikament wird deswegen in dem sogenannten Compassionate Use Modus von der Firma Bayer zur Verfügung gestellt. Es sind sechs Injektionen alle 4 Wochen geplant. Vor jeder Injektion wird ein ärztliches Gespräch mit Frage nach eventuellen Nebenwirkungen und eine Blutentnahme durchgeführt. Ist diese Bestrahlung gefährlich für mich und merke ich etwas davon Frühschäden beziehungsweise frühe Toxizitäten: Die in frühen Studien zu Radium223-Chlorid beobachteten Toxizitäten, die als frühe Nebenwirkungen erachtet werden könnten, sind: Blutarmut (Anämie), verringerte Anzahl weisser Blutkörperchen, verringerte Anzahl an Blutplättchen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit (für gewöhnlich leicht) Verstopfung oder Knochenschmerzen. Es wurde von lebensbedrohlichen und/oder tödlichen Blutungsfällen (Hämorrhagien) berichtet. Die meisten der hämatologischen und nichthämatologischen Ereignisse, die mit dem Goldstandard plus Radium-223-Dichlorid behandelt wurden, waren im Vergleich mit der Sicherheit der besten Standardtherapie plus Placebo insgesamt von ähnlichem Schweregrad. Spätschäden beziehungsweise späte Toxizitäten: Während der klinischen Entwicklung wurde für Alpharadin ein vorteilhaftes Sicherheitsprofil nachgewiesen. Es besteht jedoch immer die Möglichkeit, dass unerwartete unerwünschte Ereignisse oder Spätfolgen auftreten. Wie bei jeder Strahlenbehandlung können Spätfolgen wie sekundäre Primärmalignome, z. B. Myelodysplastisches Syndrom, Leukämie oder andere sekundäre Primärkrebserkrankungen auftreten. Nach erfolgten Beobachtungen ist dies jedoch äusserst selten. Bei der Verabreichung radioaktiver Medikamente besteht aufgrund der vom Prüfmedikament ausgehenden Strahlung und aufgrund einer möglichen Verunreinigung der Körperflüssigkeiten des Patienten, wie z. B. Urin oder Stuhl, grundsätzlich ein mögliches Risiko für Dritte. Nachdem einem Teilnehmer Radium-223-Dichlorid intravenös gespritzt wurde, ist das Risiko einer Strahlenbelastung Dritter aufgrund der geringen Reichweite der Alphateilchen (< 0,1 mm) im Gewebe und aufgrund des geringen Anteils an GammaStrahlung, die vom Körper des Patienten ausgeht, sehr gering. Wie ist der Therapieablauf? Zuerst erhalten Sie ein Aufklärungsgespräch durch den behandelnden Nuklearmediziner. Danach wird ein intravenöser Zugang in Ihren Arm gelegt. Danach erhalten Sie 250 ml NaCl (Natrium Chlorid). Nach ca. 15 min. wird Ihnen das Radium-223-Dichlorid injiziert. Es sind 6 Therapien geplant. Es erfolgt eine Therapie alle 4 Wochen. Patienteninformation Klinik für Nuklearmedizin Rechtliches und Kosten Das Medikament wird von der Firma Bayer kostenlos in diesem Programm zur Verfügung gestellt. Zusätzliche Untersuchungen wie z.B. Arzttermine oder Blutuntersuchungen werden jedoch über die KK in Rechnung gestellt. Bei Notfällen, Unklarheiten oder bei unerwarteten Wirkungen oder Nebenwirkungen können Sie sich an den unten stehenden Arzt wenden. Name: Prof. Dr. med. Niklaus Schäfer Funktion: LA Klinik für Onkologie Einrichtung: UniversitätsSpital Zürich Anschrift: Rämistrasse 100, 8091 Zürich Telefonnummer (mit 24-StundenErreichbarkeit): 044/ 255 11 11 Beachten Sie bitte: Das Parkplatzangebot des UniversitätsSpitals ist beschränkt. Bitte nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel (Tram 6 und 10 ab Hauptbahnhof) Ich habe von dieser Kenntnis genommen. Patienteninformation Patienten Vor- und Nachname ______________________________________ Ort und Datum ______________________________________