Profilpapier für die Juniorprofessur Social Entrepreneurship (W1)

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Profilpapier für die
Juniorprofessur Social Entrepreneurship (W1)
1. Denomination und Profil der Professur
Die Professur für „Social Entrepreneurship“ ist als W1-Juniorprofessur für den interdisziplinären Themenbereich „Persönlichkeitsentwicklung und Ausbildung gesellschaftlicher Verantwortung und Nachhaltigkeit der Studierenden der Leuphana
Universität Lüneburg“ denominiert.
2. Zuordnung der Professur
Die Juniorprofessur ist thematisch und fachlich dem Nachhaltigkeitsschwerpunkt zugeordnet und hier insbesondere der
managementwissenschaftlichen Nachhaltigkeitsforschung der Fakultät III, Umwelt und Technik. Die institutionelle Zuordnung
erfolgt dementsprechend am Centre for Sustainability Management (CSM).
3. Einordnung des Fachgebiets national und international
Substanzielle Probleme der (globalen) Gesellschaft, die Grenzen staatlicher Sozialversorgung, das Versagen von Märkten
bei der Befriedigung sozialer Bedürfnisse und der Produktion
sozialer Werte, ethische Grundfragen ökonomischen und unternehmerischen Handelns, die Neuorganisation von Non-ProfitOrganisationen nach ökonomischen Grundsätzen sowie deren
steigender Wettbewerbsdruck um Finanzressourcen haben gezeigt, dass ein Bedarf zur Entwicklung neuer Konzepte des Zusammenwirkens zwischen wirtschaftlichen Aktivitäten und sozialen Interessen besteht. Dabei ist die Anwendung der Grundsätze unternehmerischen Handelns sowie der Einsatz unternehmerischer Fähigkeiten zur Lösung sozialer Probleme in der
Praxis bereits vorangeschritten (dies beweisen auch nicht zuletzt die international vergebenen Preise an erfolgreiche Sozialunternehmer durch Förderinstitutionen, wie z.B. die
Schwab Foundation). Ebenso wird die Rolle und Verantwortung
von Unternehmen in der Gesellschaft in unterschiedlichen wissenschaftlichen Diskursen, wie beispielsweise der Corporate
Social Responsibility, des Corporate Citizenships oder des
Stakeholder Approaches, intensiv thematisiert. Wenig systematische wissenschaftliche Aufmerksamkeit haben bisher jedoch
solche Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen erhalten,
deren explizites Ziel es ist, sozialen Erfordernissen mit ei-
ner unternehmerischen Herangehensweise zu begegnen (vgl. Perrini 2006, 2).
Sowohl im deutsch- als auch im englischsprachigen Raum (USA,
UK) wird das Forschungsgebiet „Social Entrepreneurship“ meist
von Professorinnen und Professoren bedient, deren Denominationen Themenbereiche wie Entrepreneurship, Small Business
Management, Umwelt, Nachhaltigkeit, Strategisches Management
oder Finance umfassen. Dementsprechend behandeln sie „Social
Entrepreneurship“ meist nur als ein Randthema. Die explizite
Lehr- und Forschungsausrichtung einer Professur auf „Social
Entrepreneurship“ und deren konsequente Einbettung in den
interdisziplinären Forschungsrahmen der Nachhaltigkeit ist
bisher nicht erfolgt. Eine entsprechende Denomination stellt
für Deutschland ein Novum dar und ist auch im internationalen
Rahmen als eine Innovation einzustufen.
Zusammenfassend kann daher festgehalten werden, dass die Leuphana Universität Lüneburg mit der Einrichtung der Professur
„Social Entrepreneurship“ einerseits in der projektorientierten Lehre und Studierendenbetreuung und auch im Komplementärstudium des Leuphana College wesentliche Impulse setzen
und andererseits ihren Lehr- und Forschungsschwerpunkt Nachhaltigkeit in Deutschland weiter zu einer Spitzenstellung
ausbauen sowie an die internationalen Entwicklungen dieses
Wissenschaftsdiskurses anknüpfen und sie weiterentwickeln
kann.
4. Begründung des Professurenprofils
Die Juniorprofessur „Social Entrepreneurship“ entwickelt ein
Beratungs- und Projektangebot für Studierende, das Lernwirkungen durch eine Kombination von Theorievermittlung und
praktischer Umsetzung erzielt. In der transdisziplinär ausgerichteten Forschung baut die Professur ein akademisches Programm auf, das bahnbrechende Theorieansätze mit innovativen
gesellschaftsorientierten Initiativen verbindet. Da es sich
um kein etabliertes Gebiet handelt, aber eines mit verschiedenen Bezügen zu vorhandenen Professuren, eignet sich eine
Juniorprofessur als Stellenkategorie. Außerdem darf mit einem
Wachstum in diesem Feld im deutschsprachigen Raum und damit
künftigen Berufungschancen gerechnet werden. Die Professur
setzt neue Erkenntnisse aus ihren Forschungsaktivitäten systematisch im Rahmen ihrer Lehr- und Projekttätigkeit um und
qualifiziert sich in Lehre und Forschung zu einer bzw. einem
im Themenfeld anerkannten Expertin bzw. Experten. In diesem
Zuge wird auch die gesellschaftsverantwortliche Entwicklung
der Leuphana Universität Lüneburg aktiv mitgestaltet.
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4.1. Bedarf und thematische Ausrichtung
Das Erfordernis und die Attraktivität, „Social Entrepreneurship“ als ein eigenes Lehr- und Forschungsfeld einzurichten,
begründet sich in der Aktualität und Dringlichkeit bestehender (globaler) Gesellschaftsprobleme und der bisher wenig erforschten Thematik. In inhaltlicher Hinsicht sprengt die
neuartige Beziehung zwischen Unternehmertum, ökonomischen
Handlungsweisen und Gesellschaft sowie die explizite Ausrichtung auf die Generierung sozialen Wertes nicht nur das
vorhandene Instrumentarium konventioneller (kommerzieller)
Entrepreneurshipansätze, sondern auch einen rein wirtschaftswissenschaftlich fundierten Forschungsfokus. Dementsprechend
muss eine umfassende und inter- und transdisizplinär angelegte wissenschaftliche Aufarbeitung des Forschungsfeldes erfolgen, die methodisch von einer konzeptionellen und empirisch
ausgerichteten Grundlagenforschung bis hin zur praktisch
orientierten Projektforschung reicht.
Von der Professor „Social Entrepreneurship“ wird in erster
Linie der Lehrbereich der Persönlichkeitsbildung abgedeckt
und die Verantwortungsübernahme für Studierende des gesamten
Fächerspektrums der Leuphana Universität erwartet. Darüber
hinaus soll sowohl die sozialwissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung an der Leuphana Universität Lüneburg ergänzt
als auch die inter- und transdisziplinäre Lehre und Forschung
gleichermaßen gestärkt werden. Der thematische Bedarf der Juniorprofessur „Social Entrepreneurship“ für die inter- und
transdisziplinäre Lehre und Forschung leitet sich aus zwei
Punkten ab: einerseits aus dem Potenzial und der Innovativität der Entwicklung von wirtschaftswissenschaftlich fundierten Handlungsempfehlungen zur Lösung (globaler) gesellschaftlicher Probleme. Andererseits ergibt sich der Bedarf aus dem
inhärenten interdisziplinären Charakter und der thematischen
Bedeutung der Denomination für eine nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung zukünftiger Entscheidungsträgerinnen und –
träger hinsichtlich ihrer Bereitschaft, gesellschaftliche
Verantwortung zu übernehmen.
Die inhaltliche Hauptaufgabe der Professur „Social Entrepreneurship“ besteht in der Aufarbeitung und Vermittlung grundsätzlicher Fragen zum Themenbereich des Einsatzes von Entrepreneurship für gesellschaftliche Anliegen sowie die Entwicklung von Projektmanagementmethoden des „Social Entrepreneurships“ aber auch Fragen der didaktischen Gestaltung der
Ausbildung von gesellschaftlich orientierten Unternehmerpersönlichkeiten an Hochschulen sowie in der Definition und
Abgrenzung des Forschungsfeldes und wichtiger Schlüsselkonzepte.
Mit der Einrichtung dieser Juniorprofessur hat die Leuphana
Universität Lüneburg die Chance, ihre begonnene Neuausrichtung in der Lehre weiter zu verstärken, und die Grundsätze
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einer nachhaltigen, handlungsorientierten und humanistischen
Ausbildung der Studierenden zu verantwortlich handelnden
Mitgliedern der Gesellschaft systematisch umzusetzen. Die
Zielsetzung soll durch ergänzende Angebote für das bisherige
Curriculum sowie durch die aktive Unterstützung für alle in
diesem Feld aktiven Studierenden erreicht werden. Es geht um
zusätzliche Lehr- und Serviceangebote sowie Forschungskontexte für Studierende, die zur Ergänzung, Vertiefung und Profilbildung des Studiums dienen sollen und zwar durch die Stellenkategorie auf die derzeit sinnvollste Weise. Dies ist vor
allem auf die weitgehende Nichtbesetzung dieses relativ jungen Lehr- und Forschungsfeldes (vgl. Austin et al. 2006, 1;
Roberts & Woods 2006, 45) im deutschsprachigen Raum zurückzuführen. Auch im internationalen Umfeld gibt es bisher nur wenige Professuren mit einer expliziten und exklusiven Ausrichtung auf die interdisziplinäre „Social Entrepreneurship“Lehre und –Forschung (z.B. Helene and Grant Wilson Professor
of Social Entrepreneurship an der Pace University), obwohl in
einschlägigen (wissenschaftlichen) Publikationen wiederholt
auf die aktuelle Bedeutung und das große Entwicklungspotenzial des Themenfeldes hingewiesen wird.
4.2. Beitrag zur Forschung
Die Juniorprofessur „Social Entrepreneurship“ soll an der
Schnittstelle zwischen innovativem Unternehmertum und Management sowie nachhaltigem gesellschaftlichen Wandel forschen.
Dabei spielt einerseits die Zusammenarbeit mit der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung sowie andererseits die inter- und transdisziplinäre Vernetzung mit den Natur-, Technik- und Geisteswissenschaften eine wichtige Rolle.
Die Juniorprofessur soll sich wissenschaftlich weiterentwickeln und zur interdisziplinären Profilierung der Forschung
im Bereich der Nachhaltigkeitswissenschaften mit international anerkannten Forschungsleistungen beitragen und die grundlegende Entwicklung dieses Forschungsfeldes vorantreiben. Von
der Juniorprofessur werden erstens wesentliche innovative
Forschungsleistungen zum „Social Entrepreneurship“ mit internationaler Beachtung und hochwertige Publikationen in renommierten Fachzeitschriften erwartet. Dem Entwicklungsstand des
Forschungsfeldes entsprechend sollen die Forschungsarbeiten
primär durch konzeptionelle Grundlagenarbeiten gekennzeichnet
sein.
Zur Bearbeitung des Themenfeldes „Social Entrepreneurship“
wird eine interdisziplinäre Durchdringung aus unterschiedlichen, insbesondere wirtschaftswissenschaftlichen und (organisations-) soziologischen Perspektiven sowie eine Verknüpfung
mit dem Themenbereich des Sustainable Entrepreneurship erwar-
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tet. Hierzu bieten sich theoretische Ansätze des (Strategischen) Managements, des (kommerziell orientierten) Entrepreneurships und der Organisationstheorie an. Darüber hinaus
können mit Hilfe der Ansätze der Neuen Politischen Ökonomie,
der neuen Institutionenökonomie oder soziologischer Theorien
(z.B.
der
Strukturationstheorie)
makroökonomische
Fragestellungen
sowie
Wechselwirkungen
zwischen
dem
(strukturellen) Einbettungskontext und gesellschaftsorientierten
Initiativen bearbeitet werden.
Die interdisziplinäre Forschungsausrichtung der Juniorprofessur „Social Entrepreneurship“ zielt vor allem auch auf die
aktive Identifikation disziplinenübergreifender Problemlagen
und Forschungsthemen. Aufgrund der inhaltlichen Felder des
„Social Entrepreneurships“, die neben Umweltschutz und Nachhaltigkeit, auch Armutsbekämpfung, Menschenrechte und Bürgerbeteiligung, Jugend, Erziehung und Bildung sowie wirtschaftliche Entwicklung im Allgemeinen umfassen, ergeben sich zahlreiche Ansatzpunkte für trans- und interdisziplinäre Forschungsprojekte mit dem bestehenden Kollegium der Leuphana
Universität Lüneburg.
Die Professur ist in einen inter- und transdiszplinären Forschungsverbund eingebunden. Die erfolgreiche Bearbeitung der
Forschungsthemen bedingt eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Arbeitsbereichen der Nachhaltigkeitswissenschaften. Diese Zusammenarbeit erstreckt sich nicht nur auf den
direkten Forschungsoutput (Publikationen, gemeinsame Drittmittelprojekte). Es werden effektive Beiträge zur Etablierung
des Forschungsverbunds erwartet (gemeinsame Weiterentwicklung
des Forschungsprofils, Fragen der Forschungsorganisation im
Verbund usw.).
4.3. Beitrag zur Lehre / zum Transfer
Die Juniorprofessur „Social Entrepreneurship“ hat ihren
Schwerpunkt in der Lehre sowie in der Studierendenbetreuung
der laufenden Studiengängen Diplom, Magister, Staatsexamen,
in Bachelorstudiengängen und im Leuphana College. Dabei soll
eine forschungsbasierte, auf Projektseminaren und Lehrprojekten ausgerichtete Lehre für Studierende angeboten werden.
Die Juniorprofessur soll sich einerseits mit der Projektmanagementausbildung und andererseits mit der Erarbeitung von Managementmethoden für die Organisation und Durchführung gesellschaftlicher Projekte und Initiativen von NPOs und NGOs
wie Universitäten und anderen Organisationen befassen. Dies
umfasst die Anwendung allgemeiner betriebswirtschaftlicher
und spezifischer Managementmethoden auf NPOs ebenso wie die
Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für die unterschiedlichen Anspruchsgruppen von „Social Enterprises“. Die Juniorprofessur „Social Entrepreneuship“ stellt insbesondere im
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Rahmen konkreter studentischer Projekte ein Bindeglied zwischen natur-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschungseinheiten dar und unterstützt dadurch die Neu- und Grundausrichtung der Leuphana Universität Lüneburg hin zu einer
interdisziplinären und anwendungsorientierten Lehre und Forschung.
Die Professur „Social Entrepreneurship“ hat als qualifizierende forschungsorientierte Juniorprofessur ein Lehrdeputat
von vier Semesterwochenstunden. Sie sichert damit wichtige
Lehrveranstaltungen im Leuphana College und steht darüber hinaus den Masterstudiengängen im Nachhaltigkeitsschwerpunkt
offen. Zusätzlich bedient die Juniorprofessur die „Perspektive Projekt und Praxis“ des Komplementärstudienprogramms im
Leuphana College durch die Unterstützung und Betreuung organisierter, gemeinnütziger oder sozial orientierter Projekte
der Studierenden.
Die Aktivitäten der Juniorprofessor konzentrieren sich auf
die Fragestellungen der Initiierung und Durchführung gesellschaftsorientierter Initiativen.
Von der Juniorprofessur wird eine konzeptionell anspruchsvolle, methodisch facettenreiche und fundierte, anwendungsorientierte sowie empirisch untermauerte Lehre mit hohem didaktischen Anspruch erwartet. Im Zentrum stehen dabei die Studierendenbetreuung und die Durchführung von studentischen Projekten. Im Zuge der Modernisierung der Lehrstrukturen fördert
die Inhaberin/der Inhaber die Entwicklung und Einführung
neuer Lehr- und Lernformen. Diese wird vor allem durch die
Entwicklung und Organisation von seminar- und projektbasierten Lehrveranstaltungen verwirklicht (z.B. „Social Entrepreneurship Business Plan Wettbewerbe“, die Entwicklung von
Fallstudien realer „Social Enterprises“, Entwicklung von Beratungsprojekten für „Social Enterprises“). Im Rahmen dieser
Lehrveranstaltungen führen die Studierenden Projekte durch,
die auf die Erzielung gesellschaftlicher Wertbeiträge ausgerichtet sind. Dadurch trägt die Lehre der Juniorprofessur
den besonderen Anforderungen der Entrepreneurship-Ausbildung
Rechnung, die auf konkretem Erfahrungslernen beruht („handson experience“), das nicht durch konventionelle Lehrveranstaltungen mit Vorlesungscharakter vermittelt werden kann
(vgl. Tracey & Phillips 2007, 265). Die Studierenden durch
diese Erfahrungen systematisch an ein Selbstverständnis als
gesellschaftlich verantwortungsbewusste Weltbürger herangeführt. Ergänzend hierzu soll den Studierenden durch eine systematische Einbindung unterschiedlicher erfolgreicher „Social
Entrepreneurs“ ein Überblick über die realtypische Breite des
„Social Entrepreneurships“ vermittelt werden.
Durch die studentischen Projekte im Rahmen des Komplementärstudiengangs wird ein konkreter Beitrag der Leuphana Universität Lüneburg zur gesellschaftlichen Entwicklung auf der re-
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gionalen, nationalen und internationalen Ebene erzielt. Projekte im regionalen Umfeld der Leuphana Universität Lüneburg
werden besonders angeregt.
Die Professur entwickelt dafür einen Dreijahresplan zu qualitätssichernden Maßnahmen in der Lehre und gibt einen Überblick hinsichtlich der von ihr geplanten Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen. Dieser wird nach der Evaluation für die
verbleibenden drei Jahre der Juniorprofessur aktualisiert.
Die Professur baut durch ihr Kontaktnetzwerk in Zusammenarbeit mit dem Career-Service der Leuphana Universität Lüneburg
eine Praktikumsbörse für die Vermittlung von Praktikumsplätzen in „Social-Enterprises“ auf.
5. Berücksichtigung des Gleichstellungsauftrags
5.1. Erhöhung des Frauenanteils / Förderung von Wissenschaftlerinnen
Die Leuphana Universität Lüneburg setzt in ihrer Personalstruktur verstärkt auf die Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses. Im fachdisziplinären Feld sieht sie herausragende Möglichkeiten Frauen mit dieser Juniorprofessur in ihrer
wissenschaftlichen Qualifikation zu befördern. Bei gleicher
Qualifikation und Eignung sollen Bewerberinnen zur Erhöhung
des Wissenschaftlerinnenanteils an der Universität Lüneburg
berücksichtig werden.
5.2. Schwerbehindertenförderung
Schwerbehinderte werden bei gleichwertiger
Eignung bevorzugt eingestellt.
Qualifikation
und
6. Einschätzung der Investitions- und Personalmittel
Die Juniorprofessur „Social Entrepreneurship“ erfordert keine
Laborausstattung oder aufwändige technische Einrichtungen. Im
Rahmen der Investitionsmittel ist die für die Sozialwissenschaften übliche Grundausstattung mit PC, Drucker, Büroräumen
und Büromaterial ausreichend. Die jährliche Mittelzuteilung
erfolgt im Rahmen des für die Universität und die Fakultät
geltenden Mittelverteilungsmodells unter Berücksichtigung der
erbrachten Leistung.
7. Weitere Erwartungen und Konkretisierung der formalen Einstellungsvoraussetzungen
Sie soll mit einer Stelleninhaberin oder einem Stelleninhaber
mit einer wirtschaftswissenschaftlich oder stark handlungsorientierten, soziologisch fundierten Grundausbildung oder
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einer Grundausbildung auf Basis einer Kombination beider Disziplinen besetzt werden.
Einstellungsvoraussetzungen sind eine Promotion und wissenschaftliche Publikationen von überragender Qualität auch in
international anerkannten Fachzeitschriften, nachgewiesene pädagogische Eignung, Teamfähigkeit, und gute Netzwerkkontakte
in wirtschaftswissenschaftlichen Fachkreisen sowie gute Kenntnisse der deutschen und englischen Sprache. Vor dem Hintergrund einer Anwendungsorientierung in Lehre und Forschung
sind Erfahrungen im Projektmanagement und der Praxis von NonProfit-Organisationen erwünscht. Idealerweise bringt die Bewerberin oder der Bewerber bereits Kontakte zu einschlägigen
(inter-) nationalen Organisationen des „Social Entrepreneurships“ mit (z.B. Schwab Foundation for Social Entrepreneurship, Ashoka, BonVenture, Andromeda, Foursome usw.)
Für die Stelleninhaberin/den Stellinhaber wird vorausgesetzt,
dass sie/er im Fachbereich in der akademischen Selbstverwaltung aktiv sein wird.
Von der Professur werden auch starke Impulse für die Drittmittelakquisition für Forschung und Lehre/Weiterbildung erwartet.
8. Evaluation
Die Anstellung als Juniorprofessur erfolgt zunächst für drei
Jahre. Nach einer positiven Zwischenbegutachtung nach drei
Jahren unter Einbezug von auswärtigen Gutachten kann die Verlängerung des Dienstverhältnisses erfolgen.
Die Evaluierung erfolgt in den folgenden Bereichen:
- Erfolge mit Lehr- und Transferprojekten (eingeleitete und
abgeschlossene
gesellschaftsorientierte
Projekte
mit
Studierenden)
- Lehre (Studentische Lehrbeurteilungen, Qualität und Angebotsvielfalt)
- Forschung (Veröffentlichungen und Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses)
- Einwerbung von Drittmitteln für Forschung und Lehre
(letzteres insbesondere für die Durchführung von Projekten mit Studierenden)
- Beitrag zur Profilierung der Forschungsinitiative Nachhaltigkeit der Leuphana Universität Lüneburg
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Literatur
Austin, J.; Stevenson, H. & Wei-Skillern, J. (2006): Social
and Commercial Entrepreneurship: Same, Different, or
Both, in: Entrepreneurship Theory and Practice, January
2006, 1-22.
Mair, J. & Marti, I. (2004): Social Entrepreneurshipresearch:
A Source of Explanation, Prediction, and Delight, Working
Paper No. 546, March 2004, revised April 2005, IESE Business School, University of Navarra,
http://insight.iese.edu/doc.asp?id=341&ar=6, Abfrage vom
30.10.2007.
Naujoks, H. & Schöning, M. (2007): Soziale Entrepreneure: Mit
unternehmerischem Geschick gesellschaftliche Probleme lösen – geht das? Ein schottischer Journalist, ein indischer Herzchirurg und ein Schweizer Informatiker zeigen, wie man Gutes tut, ohne auf Spenden oder Steuergelder angewiesen zu sein. In: Harvard Business Manager,
Januar 2007, 47-57.
Perrini, F. (2006): The New Social Entrepreneurship: What
Awaits Social Entrepreneurship Ventures, Northhampton MA:
Edward Elgar Publications.
Roberts, D. & Woods, C. (2006): Changing the world on a
shoestring: The concept of social entrepreneurship, in:
University of Auckland, Business Review, Autumn 2006, 4551.
Tracey, P. & Philips, N. (2007): The Distinctive Challenge of
Educating Social Entrepreneurs: A Postscript and Rejoinder to the Special Issue on Entrepreneurship Education,
in: Academy of Management Learning & Education, Vol. 6,
No. 2, 264-271.
Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen (2005): Empfehlungen zur Qualitätssicherung von Berufungsverfahren in Universitäten und Hochschulen, Hannover: Baumgart.
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