Das Gehirn – gemacht zum Lernen - die

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Das Gehirn –
gemacht zum Lernen
Glauben Sie, dass es an Ihrem Gehirn liegt, wenn Sie über ein schlechtes
Gedächtnis klagen? Das menschliche Gehirn ist aus drei Teilen aufgebaut. Diese
drei Teile lassen sich gut miteinander vergleichen, wenn wir einen Ausflug in die
Tierwelt machen. Dazu nehmen wir das Gehirn eines Reptils, das Gehirn eines
Kaninchens und schliesslich das Gehirn des Menschen.
Das Reptiliengehirn ist ein instinktives Gehirn. Es ist so angelegt, dass das ganze
Verhalten vorprogrammiert (also angeboren) ist. Ein Krokodil schlüpft aus dem Ei,
wird von der Mutter ins Wasser getragen und weiß, wie es Nahrung findet.
Es folgt seiner Mutter, kann sich darauf verlassen, dass es in einer relativ sicheren
Umgebung gehalten wird. Es “weiß“ also bereits bei der Geburt eine Menge, aber in
seinem “kleinen Gehirn“ ist für neue Informationen aus der Umwelt, für neues
Verhalten, also für Lernen, nur wenig Platz. Fressen, Wachsen, Schlafen, für
Nachwuchs sorgen, also der Kampf ums Überleben ist die Hauptsache. Ein solches
Gehirn ist also vollgestopft mit biologischen Programmen.
Sie können mit der Hardware bei einem Computer verglichen werden, denn sie sind
direkt ins Gehirn hineingebaut, sozusagen hineinverdrahtet.
Anders sieht es aus, wenn wir das Gehirn eines Säugetiers betrachten: Hier finden
wir nämlich noch ein Zwischenhirn (Limbisches System). Über diesem befindet sich
bereits ein “kleines“ Neuhirn, welches sich beim Menschen zu einem
hochqualifizierten Organ entwickelte.
Beim Säugetier können wir sagen, dass es zu ca. 50 % mit biologischen
Programmen “gefüllt“ ist, während ca. 50 % seiner Gehirnkapazität bereits Lernen
zulässt. Jedenfalls kann ein Säugetier mehr von seinen Eltern und von der Umwelt
lernen als ein Reptil! Damit kann es sich auf neue Umwelteinflüsse einstellen, im
Gegensatz zu den Dinosauriern, deren Reptiliengehirne eben diese Umstellung
anscheinend nicht zuliess, was letztendlich ihr Aussterben auslöste!
Das Limbische System kann als Erfinder von Lernen (bzw. Gedächtnis) bezeichnet
werden, denn diese Hirnstruktur ermöglicht es einem Organismus, aus Erfahrungen
zu lernen. Dadurch aber wird man unabhängiger von eingebauten biologischen
Programmen, so dass sich die Überlebenschancen erhöhen.
Der Mensch besitzt ebenfalls ein Reptilien- und Zwischengehirn, sowie ein
ausserordentlich entwickeltes Großhirn (auch Kortex genannt). Der Kortex ist für
“typisch menschliche“ Prozesse zuständig. So ermöglicht er z.B. das abstrakte
Denken, das Umgehen mit Symbolen (Sprache, Mathematik, formale Logik,
Notenschrift etc.).
Außerdem laufen im Großhirn Prozesse ab, welche in uns ein “Gewissen“ entstehen
lassen (Moral / Ethik). Damit aber wird der Mensch in höchstem Maße von
Lernprozessen abhängig! Er hat nur ein Minimum an biologischen Programmen
“mitbekommen“, dafür aber ein Maximum an Lernfähigkeit!
Allerdings lautet einer der wenigen biologischen Befehle:
Lerne! Lerne laufen! Lerne sprechen! Lerne denken! Deshalb ist das Kind ja so begierig, Neues aufzunehmen.
Fast jedes Verhalten sowie jede
Meinung des Menschen muss durch
Lernprozesse erworben werden. Die
ungeheuren Kapazitäten des Gehirns
können daher erst durch Lernen genutzt
werden! Je besser jemand lernen kann,
desto intelligenter wird er zwangsläufig
sein. Intelligenz bedeutet, neue Fakten
wahrnehmen, bekannte Fakten
miteinander verbinden, sie analysieren
und Schlüsse ziehen sowie aus Fehlern
lernen. Ohne die phänomenale Leistung
eines normalen Gehirns wäre das nicht
möglich.
Erst die Tatsache, dass unser Gehirn ein so phantastisches Lerninstrument ist,
erlaubt es uns, in jeden Kulturkreis hineinzuwachsen, oder in eine andere Kultur
überzuwechseln.
Kurz: Unser Gehirn schreit förmlich danach, lernen zu dürfen!!
Wussten Sie eigentlich, dass Lernprozesse, wie alle Überlebensmechanismen,
zunächst mit Lustgefühlen verbunden sind? Kinder erleben angenehme Gefühle,
wenn sie die Welt untersuchen oder wenn sie ihre Umwelt nachahmen. Erst wenn
diese Umwelt das Lernen wollen immer wieder bestraft, werden solche Aktivitäten mit
Unlust assoziiert. Lass das! Stell das sofort wieder hin! Fass das nicht an! Frag nicht
soviel!
Und in der Schule: Male nicht ins Buch! Sitz still! Lerne Vokabeln! Sprich nicht mit
den anderen Kindern! Dadurch aber wird die angeborene Fähigkeit zum Lernen
unterdrückt! Man wird zum Gehirn-Muffel gemacht! Und später wird man sich laufend
beweisen, wie “schwer“ lernen oder lesen ist. Man erfährt dann, “dumm“ man selbst
anscheinend ist (Das kapiere ich nie!)
Daraus resultiert das “schlechte Gedächtnis“
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