Nierenkrebs Bösartige Tumoren der Niere gehören zu den eher seltenen Erkrankungen. Sie machen im Erwachsenenalter etwa 3 Prozent aller Krebserkrankungen aus. Die häufigste Form ist das Nierenzellkarzinom (Hypernephrom). Definition Unter Nierenkrebs werden bösartige (maligne) Tumoren verstanden, die vom Nierengewebe ausgehen. Im Erwachsenenalter handelt es sich dabei in 85 % der Fälle um Nierenzellkarzinome (Hypernephrome). Seltenere Formen sind Nephroblastome (Wilms-Tumoren), Sarkome oder Lymphome der Niere. In den meisten Fällen betrifft Nierenkrebs nur eine der beiden Nieren. Ursachen Die Ursachen für die Entstehung von Nierenkrebs sind bisher nicht eindeutig geklärt. Angenommen wird eine Veränderung am Erbgut, bei der ein bestimmtes Tumor-Suppressor-Gen („Krebs-Verhinderungsgene“ ) - diese hemmen im Normalfall die Vermehrung von unausgereiften Zellen, die der Ausgangspunkt von Tumorzellen sind - seine Funktionsfähigkeit verliert. Bestimmte Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Nierenkrebs, zB Übergewicht, fettreiche Ernährung, Rauchen, hormonelle Faktoren und ein häufiger Kontakt mit nierenschädigenden Lösungsmitteln, Petroleumprodukten und Asbest. Symptome Frühzeichen der Erkrankung gibt es nicht. Nierenkrebs wird deshalb immer wieder zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung des Bauchs entdeckt, die bei den Betroffenen aus anderweitigen Gründen durchgeführt wird. Häufig treten Symptome erst dann auf, wenn der Tumor bereits sehr groß ist oder in Lymphknoten bzw. andere Selten, dafür aber bösartig! Organe gestreut (metastasiert) hat. Die meisten Patienten leiden dann unter allgemeinen Beschwerden wie Fieber, Abgeschlagenheit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Rückenschmerzen. Ein wichtiges Symptom, das direkt auf eine Erkrankung der Niere hindeutet, ist Blut im Urin. Auch eine allgemeine Blutarmut und Bluthochdruck können auftreten. Hat sich der Tumor in andere Organe ausgebreitet, sind Knochenschmerzen möglich. Diagnose Zur Klärung der Diagnose Nierenkrebs werden in der Regel bildgebende Verfahren eingesetzt, da die körperliche Untersuchung und auch die Blut- und Urinanalysen keine eindeutigen Befunde liefern. Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie), die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) können dagegen recht zuverlässig einen Tumor von anderen Erkrankungen wie Nierensteinen oder einer Zyste unterscheiden. Auch eine Röntgenuntersuchung der Niere mit Kontrastmittel (Urographie) kann Hinweise auf Krebs liefern. Therapie Bösartige Nierentumoren werden operativ behandelt. In den meisten Fällen wird dabei die betroffene Niere vollGesunde Niere ständig entfernt, um sicherzustellen, dass kein Tumorgewebe im Körper zurückbleibt. Die zweite, meist gesunde Niere kann die Funktion der fehlenden Niere vollständig ersetzen. Hat sich der Tumor bereits in andere Organe ausgebreitet, kann im Anschluss an die Operation eine Bestrahlung durchgeführt werden. Mit ihrer Hilfe werden abgesiedelte Krebszellen zerstört und am weiteren Wachstum gehindert. Darüber hinaus lassen sich Symptome wie Knochenschmerzen durch die Bestrahlung lindern. Prognose - Rehabilitation Entscheidend für den Verlauf der Krankheit ist, ob der Krebs frühzeitig erkannt wird oder nicht. Heilungsraten von 80 bis 90 % sind in einem frühen Stadium möglich. Im Anschluss an die Behandlung von Nierenkrebs sind keine speziellen Rehabilitationsmaßnahmen nötig. Die meisten Patienten können vier bis sechs Wochen nach der Operation ihre berufliche Tätigkeit wieder aufnehmen. Nachsorge Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen werden nach der operativen Entfernung eines Nierentumors über einen Zeitraum von zehn Jahren durchgeführt. Sie erfolgen anfangs alle drei Monate, später einbis zweimal im Jahr. Vorbeugen Gezielte Maßnahmen zur Vorbeugung von Nierenkrebs sind bisher nicht bekannt. Allerdings können bestimmte Risikofaktoren wie fettreiche Ernährung oder Rauchen gemieden werden. Auch die Einnahme von Schmerzmitteln wegen anderer Erkrankungen kann beeinflusst werden. So ist es bei wiederkehrenden Schmerzen, zB Migräneanfällen, ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um sich gezielt beraten zu lassen.