Metastasierender Nierenkrebs - EAU Patient Information

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Patienteninformation
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Deutsch
Metastasierender Nierenkrebs
Die unterstrichenen Begriffe sind im Glossar aufgeführt.
Nierentumore können sich in andere Organe oder
weit entfernt liegende Lymphknoten ausbreiten. Dieses Stadium wird als metastasierende Erkrankung
bezeichnet. In diesem Fall gilt der Nierentumor als
Primärtumor, die Tumoren in anderen Organen als
Metastasen. Ihr Arzt kann Ihnen zu einer chirurgischen
Therapie der metastasierenden Erkrankung raten, in
der Regel kombiniert mit einer Antiangiogenese-Therapie, die auch als gezielte Krebstherapie bekannt ist.
In seltenen Fällen kommt auch eine Immuntherapie
zum Einsatz. Zur Behandlung der Metastasen kann
eine Strahlentherapie empfohlen werden.
Im Allgemeinen lässt sich eine metastasierende Erkrankung nicht heilen. Ziel der Behandlung ist die
Reduzierung der Tumormasse des Primärtumors und
der Metastasen. Dies eröffnet Ihnen die Chance, länger und mit weniger Beschwerden zu leben.
Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, die Sie mit Ihrem Arzt besprechen sollten.
Es handelt sich um allgemeine Informationen, die
nicht speziell auf Ihre individuellen Bedürfnisse ab-
gestimmt sind. Bitte denken Sie daran, dass das Therapieangebot in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich sein kann.
Was ist ein metastasierender Nierenkrebs?
Wenn ein Nierenkrebs metastasiert, breitet er sich in
der Regel in die Lungen, Knochen, entfernt liegende
Lymphknoten oder das Gehirn aus (Abb. 1). Metastasen sind auf CT-Aufnahmen zu erkennen, entweder
bereits bei der ersten Diagnose oder später bei einem
Nachsorgetermin. Sie können auch entdeckt werden,
weil sie Beschwerden verursachen. Abhängig davon,
wohin sich der Krebs ausgebreitet hat, kann eine
metastasierende Erkrankung asymptomatisch (beschwerdefrei) sein, oder ganz verschiedene Symptome verursachen. Die häufigsten Beschwerden sind
ein lang anhaltender Husten bei Lungenmetastasen
oder Knochenschmerzen, wenn der Krebs die Knochen befallen hat.
Behandlungsmöglichkeiten
Wenn Sie eine metastasierende Erkrankung haben,
wird die chirurgische Entfernung der betroffenen Niere empfohlen, um die Tumormasse zu verkleinern
und die Beschwerden zu lindern. Diese Operation
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Hirnmetastase
Lungenmetastase
Nierentumor
Knochenmetastase
Abb. 1: Ein metastasierender Nierenkrebs kann sich in Lungen, Knochen oder Gehirn ausbreiten.
wird als zytoreduktive Nephrektomie bezeichnet. Der Eingriff ist nur möglich, wenn Sie kräftig genug sind, sich der
Operation zu unterziehen. Verläuft er erfolgreich, können Sie länger und mit weniger Nebenwirkungen überleben.
Verursachen die Metastasen starke Schmerzen oder andere Symptome, können weitere Operationen erforderlich
werden, um die Tochtergeschwülste zu entfernen. Ihr Arzt kann dies empfehlen, wenn die Tumoren operabel und Sie
fit genug sind, um eine große Operation zu überstehen.
Wenn der Primärtumor nicht sehr groß ist oder Ihre andere Niere nicht gut arbeitet, kann Ihr Arzt auch eine zytoreduktive Nierenteilresektion empfehlen. Bei dieser Operation verschont der Chirurg so viel gesundes Nierengewebe
wie möglich.
Bei einer metastasierenden Erkrankung wird die operative in der Regel mit einer medikamentösen Therapie kombiniert. Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die zur Behandlung von Nierenkrebs eingesetzt werden:
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• Antiangiogenese-Therapie, auch als gezielte
• Die Erfahrung Ihres Arztes: Fragen Sie Ihren Arzt
Krebstherapie bezeichnet
• Immuntherapie
• Chemotherapie, kombiniert mit Immuntherapie
•
•
gezielt nach seiner Erfahrung mit dem empfohlenen Therapieverfahren
Ihre persönlichen Präferenzen und Werte
Unterstützung während der Therapie
Die am häufigsten eingesetzte Arzneimitteltherapie
bei Nierenkrebs ist die Antiangiogenese.
Ihr Arzt kann eine medikamentöse Therapie im Vorfeld der Operation empfehlen, um den Tumor so weit
schrumpfen zu lassen, dass er entfernt werden kann.
In einigen Fällen wird eine Antiangiogenese-Therapie
vor der Operation eingesetzt, um zu testen, wie der
Krebs darauf reagiert. Reagiert er gut darauf, wird
die Therapie nach der Operation fortgesetzt. Es kann
aber auch sein, dass Ihr Arzt eine medikamentöse
Therapie erst im Anschluss an die Operation empfehlt.
Ist eine Operation nicht möglich, werden Sie sofort
mit einer medikamentösen Therapie beginnen. Die
Arzneimittel beeinflussen die Mechanismen, derer
sich der Tumor bedient, um zu wachsen. Im Allgemeinen wird eine Antiangiogenese-Therapie eingesetzt.
In seltenen Fällen kann Ihnen eine Immuntherapie
empfohlen werden. Die Arzneimitteltherapie kann
Ihre Symptome lindern und dazu führen, dass der
Primärtumor und die Metastasen schrumpfen.
Verursachen die Metastasen nach der Operation oder
während der medikamentösen Therapie noch immer
Beschwerden, kann eine Strahlentherapie helfen, die
Symptome weiter zu lindern.
Die folgenden Themen sollten Sie bei der Planung Ihrer Behandlungsstrategie mit Ihrem Arzt diskutieren:
• Ihre medizinische Vorgeschichte (Anamnese)
• Ihre Nierenfunktion
• Ob Sie einen oder mehrere Tumore in einer oder
•
•
beiden Nieren haben
Wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat
Welche Behandlungsverfahren an Ihrem Krankenhaus angeboten werden
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Zytoreduktive Nephrektomie
Die zytoreduktive Nephrektomie ist das empfohlene
Therapieverfahren bei metastasierendem Nierenkrebs, wenn Sie kräftig genug für die Operation sind
und sich der Tumor entfernen lässt. Ziel ist, so viel
Tumorgewebe wie möglich zu entfernen. Um das zu
erreichen, kann es nötig sein, umgebende Organe
wie die Milz, die Bauchspeicheldrüse oder Teile des
Darms oder der Leber mit zu entfernen.
Die zytoreduktive Nephrektomie wird unter Vollnarkose in Seiten- oder Rückenlage durchgeführt, abhängig
von der Lokalisation und Ausdehnung des Tumors.
Wie wird eine zytoreduktive
Nephrektomie durchgeführt?
Das Standardverfahren ist die offene zytoreduktive
Nephrektomie. Zunächst wird die Größe des Tumors
bestimmt und der Arzt prüft, auf welche umgebenden
Gewebe oder Organe er sich bereits ausgebreitet hat.
Der Operateur eröffnet die Bauchwand, um die Niere direkt zu erreichen. Um ein weiteres Streuen des
Tumorgewebes zu vermeiden, belässt er die Niere in
einer schützenden Hülle aus Fettgewebe, während er
die Nierenarterie, die Nierenvene und den Harnleiter
von der Niere löst und das Organ entfernt.
Zytoreduktive Nierenteilresektion
Wenn der Tumor in der Niere nicht sehr groß ist,
oder wenn die andere Niere nicht gut arbeitet, kann
Ihr Arzt eine zytoreduktive Nierenteilresektion empfehlen. Dies ist ein selten angewandtes Verfahren.
Ziel ist, den vom Tumor betroffenen Teil der Niere zu
entfernen und zugleich möglichst viel gesundes Nierengewebe zu erhalten. Der Eingriff kann offen chirurgisch oder laparoskopisch durchgeführt werden.
Eine andere Möglichkeit ist, den Tumor mit einer Ablationstherapie (Verödung) zu behandeln. Sie kann
als Radiofrequenzablation (RFA) oder als Kryotherapie durchgeführt werden. Ziel dieser Verfahren ist,
die Tumorzellen durch Erhitzen (RFA) oder Einfrieren
(Kryotherapie) zu zerstören. Das ist unter lokaler Betäubung oder in Vollnarkose möglich.
Metastasektomie
Ihr Arzt kann zu einer zusätzlichen Operation zur Entfernung der Tochtergeschwülste (Metastasen) raten.
Dies wird nur empfohlen, wenn die Entfernung der
Metastasen technisch möglich ist und Sie kräftig genug sind, sich einer großen Operation zu unterziehen. Der Eingriff kann helfen, wenn Sie unter starken
Schmerzen leiden oder andere Symptome Sie belasten.
Wie bereite ich mich auf den Eingriff vor?
Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, wie Sie sich auf
den Eingriff vorbereiten müssen. In den letzten sechs
Stunden vor der Operation dürfen Sie weder essen,
noch trinken oder rauchen, um sich auf die Narkose
vorzubereiten. Wenn Sie Medikamente einnehmen,
besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob sie die Einnahme
für mehrere Tage unterbrechen müssen.
Mit welchen Nebenwirkungen muss ich
rechnen?
Nach einer zytoreduktiven Nephrektomie können Sie
über mehrere Wochen geringe Flankenschmerzen
verspüren.
Empfehlungen für die vier bis sechs Wochen nach
der Operation:
• Trinken Sie 1-2 Liter Flüssigkeit pro Tag, vor al•
•
•
lem Wasser
Heben Sie keine Lasten über 5 kg
Führen Sie keine schweren Übungen durch
Besprechen Sie jegliche Medikamenteneinnahme mit Ihrem Arzt
Sie müssen sofort Ihren Arzt oder das Krankenhaus
aufsuchen, wenn Sie:
•
•
•
•
ein Fieber entwickeln
Blut verlieren
plötzlich Schmerzen auftreten
Blut im Urin bemerken
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Was kann die Behandlung erreichen?
Eine erfolgreiche zytoreduktive Nephrektomie gibt sie
Ihnen die Chance, länger zu leben und unter weniger
Nebenwirkungen zu leiden.
Wie sieht die Nachsorge aus?
Nach der zytoreduktiven Nephrektomie bei Nierenkrebs wird Ihnen Ihr Arzt in der Regel eine medikamentöse Behandlung empfehlen.
Medikamentöse Behandlung der metastasierenden
Erkrankung
Die Arzneimitteltherapie ist eine gebräuchliche Option zur Behandlung des metastasierenden Nierenkrebses. Es gibt verschiedene Formen dieser Behandlung:
• Antiangiogenese-Therapie, auch als gezielte
medizinische Fachbegriff für diese medikamentöse
Behandlung Antiangiogenese-Therapie. Sie wird oft
auch als gezielte Therapie bezeichnet, weil sie hauptsächlich Krebszellen betrifft.
Es gibt verschiedene Typen von Angiogenesehemmern, wobei jeder einen spezifischen Faktor des Tumorwachstums zum Ziel hat. Die meisten Antiangiogenese-Medikamente sind Tabletten, die Sie zuhause
einnehmen können. Einige werden als Infusion über
eine Vene zugeführt und erfordern deshalb einen Klinikaufenthalt. Gebräuchliche Angiogenesehemmer
für die Behandlung von Nierenkrebs sind:
•
•
•
•
•
•
Sunitinib
Pazopanib
Axitinib
Sorafenib
Tivozanib
Bevacizumab (in Kombination mit einer Immuntherapie)
Therapie bezeichnet
• Immuntherapie
• Chemotherapie, in Kombination mit Immuntherapie
Diese Medikamente beeinflussen die Mechanismen
des Tumorwachstums. Alle Entscheidungen, welche
Therapie die richtige für Sie ist, werden nach gründlicher Abwägung Ihres Allgemeinzustands, Ihrer
Beschwerden und Ihrer Prognose getroffen. Dabei
werden auch weitere Tests oder Aufnahmen hinzugezogen.
Im Allgemeinen wird eine Antiangiogenese-Therapie
bei Nierenkrebs empfohlen. Wenn Sie einen seltenen
Typ eines Nierenkrebses haben, kann Ihr Arzt zu einer Chemotherapie kombiniert mit einer Immuntherapie raten.
Antiangiogenese-Therapie
Angiogenesehemmer verlangsamen das Tumorwachstum und können den Tumor sogar schrumpfen
lassen. Sie verhindern die Bildung neuer Blutgefäße,
die den Krebs mit Nährstoffen versorgen und sein
Wachstum ermöglichen. Die Bildung neuer Gefäße
wird Neoangiogenese genannt, und so lautet der
Antiangiogenese-Medikamente, die sich spezifisch gegen das Enzym „mTOR“ richten, sind als
mTOR-Hemmer bekannt. Das mTOR-Enzym ist
wichtig für das Zellwachstum und -überleben. Die folgenden gezielten Arzneimittel attackieren dieses Enzym, um den Tumor schrumpfen zu lassen:
• Temsirolimus
• Everolimus
Auf der Grundlage Ihrer individuellen Prognose und
der Charakteristik des Tumors wird Ihr Arzt das beste
Antiangiogenese-Medikament für Ihre spezielle Situation auswählen. Falls dieses Medikament nicht wirken oder Ihre Symptome nicht lindern sollte, können
Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob ein Versuch mit
einem anderen sinnvoll wäre.
Da diese Medikamente die Bildung neuer Blutgefäße
im ganzen Körper beeinträchtigen, haben Sie eine
ganze Reihe von Nebenwirkungen.
Eine häufige Nebenwirkung ist das Erschöpfungssyndrom (Fatigue). Das bedeutet, dass Sie sich müder
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fühlen als üblich, Ihnen Energie fehlt, und dass Schlaf
nichts dagegen ausrichten kann. Sie können auch
Schmerzen in Gelenken, Muskeln und im Brustkorb
bekommen. Eine Fatigue kann eine Nebenwirkung
der Medikamente sein, aber auch durch den Tumor
oder die Metastasen verursacht werden.
Es ist normal, dass Sie sich während der Therapie
unwohl oder krank fühlen. Auch Durchfall oder Verstopfung können auftreten. Wenn Sie eine dieser
Beschwerden haben, lassen Sie es Ihr Behandlungsteam wissen. Ihr Arzt kann Ihnen Medikamente geben, um diese Symptome zu kontrollieren.
Es kann sein, dass Sie während der Behandlung
an Bluthochdruck leiden. Ihr Blutdruck wird vor dem
Beginn und in den ersten Wochen der Therapie kontrolliert. Wenn nötig, wird Ihnen Ihr Arzt blutdrucksenkende Medikamente verschreiben. Eine Antiangiogenese-Therapie kann auch Erektionsstörungen
verursachen.
Die Medikamente können die Funktion der Schilddrüse beeinträchtigen. Sie produziert Hormone und
steuert den Energiehaushalt Ihres Körpers. Sinkt
der Spiegel von Schilddrüsenhormonen in Ihrem
Blut, können Sie sich müde und kalt fühlen sowie an
Gewicht zunehmen. Wird die Schilddrüse dagegen
überaktiv, fühlen Sie sich erhitzt, verschwitzt, rastlos,
verlieren an Gewicht und bekommen Probleme, sich
zu konzentrieren oder zu schlafen.
Sunitinib, Pazopanib, Axitinib, Sorafenib, Tivozanib
und Bevacizumab beeinträchtigen die Wundheilung,
so dass Sie diese Behandlung nicht beginnen können, bevor Ihre Operationswunden vollständig abgeheilt sind.
So lange Sie diese Medikamente einnehmen, können
Sie unter Kurzatmigkeit, Brustschmerzen sowie geschwollenen Knöcheln und Füßen leiden. Sie können
auch das Entstehen von Blutgerinnseln fördern und
so das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöhen.
Ihre Haut kann austrocknen, sich röten oder einen
Ausschlag entwickeln. In einigen Fällen verfärbt sich
die Haut vorübergehend gelblich, was aber nach
dem Ende der Behandlung wieder verschwindet. Ihre
Finger und Zehen können sich taub anfühlen oder
kribbeln. Ihr Haar kann während der Behandlung
ergrauen. In den Therapiepausen zwischen den Behandlungszyklen kann die Farbe zum Teil wieder zurückkehren. Sie können auch ein sogenanntes HandFuß-Syndrom entwickeln, das sich durch Blasen und
Hautrötung an den Handinnenflächen und Fußsohlen
bemerkbar macht. Wenn dies bei Ihnen auftritt, kann
Ihr Arzt eine Anpassung oder Unterbrechung der Behandlung empfehlen.
Die mTOR-Hemmer Temsirolimus und Everolimus
können andere spezifische Nebenwirkungen verursachen, meist betrifft das Ihr Blut und Ihre Lungen.
Durch die Therapie kann es zu einem vorrübergehenden Abfall der Zahl der roten oder weißen Blutkörperchen oder der Blutplättchen kommen. Ein
Abfall der weißen Blutkörperchen beeinträchtigt das
Abwehrsystem und kann das Risiko für Infektionen
erhöhen. Ein Mangel an roten Blutkörperchen kann
zu Müdigkeit und Atemnot führen. Möglicherweise
benötigen Sie eine Bluttransfusion, wenn die Werte
zu sehr absinken. Ein Abfall der Blutplättchen kann
durch Nasenbluten, Zahnfleischbluten nach dem
Zähneputzen, viele stecknadelkopfgroße rote Punkte
(Petechien) in der Haut oder Blutergüsse an Armen
und Beinen auf sich aufmerksam machen.
Wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen bemerken,
sollten Sie Ihr Behandlungsteam ansprechen. Ihr Arzt
wird Ihr Blutbild regelmäßig überprüfen.
mTOR-Hemmer können auch Ihren Blutzuckerspiegel
beeinflussen und Ihre Cholesterinwerte erhöhen. Diese Blutwerte werden deshalb regelmäßig überprüft.
Ein weiteres mögliches Symptom sind schmerzhafte Entzündungen der Mundschleimhaut. Eine Mundspülung kann helfen, die Symptome zu lindern. Verzichten Sie aber auf Mundspülungen, die Alkohol,
Peroxide, Jod oder Thymian enthalten, da diese die
Beschwerden verschlimmern können. Fragen Sie
Ihr Behandlungsteam, welche Marken Sie benutzen
können.
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Ihre Lungen können durch die Arzneimitteltherapie
angegriffen werden. Informieren Sie Ihr Behandlungsteam, wenn Sie im Therapieverlauf einen Husten entwickeln.
Mehr darüber, wie Sie die Nebenwirkungen bewältigen können, erfahren Sie im Kapitel Umgang mit den
Nebenwirkungen einer Arzneimitteltherapie.
Immuntherapie
Die Immuntherapie ist eine Arzneimitteltherapie, die
Ihr Immunsystem im Kampf gegen die Tumorzellen
stärkt. Diese Therapien werden nur in besonderen
Fällen eingesetzt. Wenn Ihr Allgemeinzustand gut ist
und Sie wenige Metastasen in den Lungen haben,
kann Ihr Arzt diese Behandlung empfehlen.
Zwei verschiedene Arten von Immuntherapie werden
in der Behandlung des metastasierenden Nierenkrebses eingesetzt:
• Interferon-alpha (INF-α)
• Interleukin-2 (IL-2)
Ihr Arzt kann eine Behandlung mit Interferon-alpha
empfehlen, wenn Sie ein klarzelliges Nierenzellkarzinom haben und sich der Tumor nur in die Lungen
ausgebreitet hat. Interferon wird für gewöhnlich mit
dem Angiogenesehemmer Bevacizumab kombiniert
eingesetzt und unter die Haut gespritzt. Ihr Arzt wird
den Behandlungsplan mit Ihnen besprechen. Wenn
Ihnen Ihr Arzt eine Therapie mit Interleukin-2 empfiehlt, müssen Sie wegen der Nebenwirkungen während der Behandlung im Krankenhaus bleiben.
Interferon-alpha und Interleukin-2 können schwere
Nebenwirkungen verursachen. Zu den häufigsten
gehören Fatigue und grippeähnliche Symptome wie
Fieber und Schüttelfrost sowie Kopf-, Muskel- und
Gelenkschmerzen. Fast jeder immuntherapeutisch
behandelte Patient leidet anfangs unter diesen Nebenwirkungen, die sich aber in der Regel im weiteren
Behandlungsverlauf bessern. Die Symptome beginnen 2-4 Stunden nach der Injektion und halten etwa
12 Stunden an. Paracetamol kann helfen, die Beschwerden zu lindern.
Durch die Immuntherapie kann es zu einem vorrübergehenden Abfall der Zahl der roten oder weißen
Blutkörperchen oder der Blutplättchen kommen. Ein
Abfall der weißen Blutkörperchen beeinträchtigt das
Abwehrsystem und kann das Infektionsrisiko erhöhen. Ein Mangel an roten Blutkörperchen kann zu
Müdigkeit und Atemnot führen. Möglicherweise benötigen Sie eine Bluttransfusion, wenn die Werte
zu sehr absinken. Ein Abfall der Blutplättchen kann
durch Nasenbluten, Zahnfleischbluten nach dem
Zähneputzen, viele stecknadelkopfgroße rote Punkte (Petechien) oder Blutergüsse an Armen und Beinen auf sich aufmerksam machen. Auch Juckreiz,
Hauttrockenheit oder Ausschläge können auftreten.
Wenn Sie eine dieser Nebenwirkungen bemerken,
sollten Sie Ihr Behandlungsteam ansprechen. Ihr Arzt
wird Ihr Blutbild regelmäßig überprüfen.
Andere Symptome umfassen Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Appetitverlust, Geschmacksstörungen oder einen metallischen Geschmack im Mund.
Auch Halsschmerzen und Schluckbeschwerden können auftreten. Da sie zu Austrocknung, Gewichtsverlust oder Unterernährung führen können, sagen Sie
Ihrem Arzt oder Ihrer Pflegekraft unbedingt, wenn
diese Beschwerden nicht verschwinden.
Im Behandlungsverlauf können Sie sich depressiv
fühlen, Ängste oder Schlafstörungen entwickeln.
Diese Gefühle können eine Nebenwirkung der Immuntherapie sein, aber auch eine Reaktion auf Ihre
Diagnose. Sie können Ihr Behandlungsteam nach
psychologischer Unterstützung fragen, wenn Sie das
Gefühl haben, mit jemandem sprechen zu müssen.
Mehr darüber, wie Sie die Nebenwirkungen bewältigen können, erfahren Sie im Kapitel Umgang mit den
Nebenwirkungen einer Arzneimitteltherapie.
Chemotherapie
Die Chemotherapie ist eine Arzneimitteltherapie, die
aus einer oder mehreren für Zellen giftigen Chemikalien besteht. Sie bekämpft alle Zellen im Körper, die
sich rasch teilen. Dazu gehören Tumorzellen, aber
zum Beispiel auch Haarwurzeln und das Knochenmark. Eine Chemotherapie wird grundsätzlich in die
Vene verabreichet.
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Im Allgemeinen ist eine Chemotherapie gegen
Nierenkrebs nicht effektiv. Zur Behandlung eines
metastasierenden Nierenkrebses kann aber eine
Chemotherapie mit dem Wirkstoff 5-Fluorouracil in
Kombination mit einer Immuntherapie nach kompletter Entfernung des Primärtumors wirksam sein.
Strahlentherapie
Eine Strahlentherapie schädigt und zerstört Tumorgewebe. Nierentumoren sind im Allgemeinen aber
nicht sehr empfindlich für Strahlentherapie. Deshalb
wird eine Strahlentherapie nur zur Linderung von Beschwerden empfohlen, die durch einen Primärtumor
oder Metastasen verursacht werden, die sich nicht
chirurgisch entfernen lassen. Die zur Behandlung
notwendige Strahlendosis kann in einer Sitzung verabreicht werden. Es kann aber auch sein, dass Sie
mehrmals ins Krankenhaus gehen müssen, um eine
sogenannte fraktionierte Bestrahlung zu erhalten. In
diesem Fall erhalten Sie eine Strahlendosis pro Tag.
Eine Strahlentherapie wird bei Nierenkrebs generell
als Teil einer palliativen Behandlung empfohlen.
Klinische Studien
Ihr Arzt kann Ihnen vorschlagen, an einer klinischen
Studie teilzunehmen. Diese Art von Studie befasst
sich meist mit der Bewertung neuer Medikamente, es
kann aber auch um die Optimierung der Dosis oder
der Behandlungssequenz bereits existierender Arzneimitteltherapien gehen.
An einer klinischen Studie teilzunehmen, verschafft
Ihnen mehrere Vorteile. Sie gibt Ihnen die Chance,
mit Medikamenten behandelt zu werden, die noch
nicht allgemein verfügbar sind. Diese Wirkstoffe
wurden bereits vorher getestet, um sicherzustellen,
dass sie keine weiteren Gesundheitsrisiken mit sich
bringen. Es kann auch sein, dass Sie an einer klinischen Studie teilnehmen, die neue Kombinationen
verschiedener Medikamente untersucht oder in welcher Reihenfolge welche Arzneimittel nacheinander
eingesetzt werden können.
Ihr Arzt wird Sie mit allen Informationen versorgen,
die Sie im Vorfeld Ihrer Teilnahme an einer Studie benötigen könnten. Ihre Symptome und Ihr Allgemeinzustand werden intensiver und häufiger beobachtet
als es bei einem Standardverfahren üblich ist.
Es ist wichtig zu wissen, dass Sie Ihre Teilnahme an
einer klinischen Studie jederzeit und ohne Angabe
von Gründen beenden können.
Unterstützung für Patienten
mit einer metastasierenden
Erkrankung
Eine Krebsdiagnose verändert Ihr Leben und das
Ihrer Angehörigen sehr stark. Sie kann Angstgefühle, Unsicherheit, Furcht oder auch Depressionen
auslösen. Sich einer Krebstherapie zu unterziehen
ist nicht leicht und beeinträchtigt Ihre Arbeit und Ihr
gesellschaftliches Leben. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Pflegekraft, um Unterstützung zu
finden. Sie werden Ihnen Kontakte zu Patientenorganisationen oder anderen Stellen vermitteln, die
Sie mit psychologischem Beistand, aber auch mit
praktischen Hilfen und Ratschlägen zum Beispiel
in finanziellen Angelegenheiten unterstützen können.
Vorbereitung auf ein Beratungsgespräch
Es kann sehr hilfreich sein, sich gut auf ein Beratungsgespräch vorzubereiten. Das hilft Ihnen und
Ihrem Arzt, Ihre Fragen und Bedenken gezielt zu besprechen.
Anregungen zur Vorbereitung:
• Schreiben Sie die Fragen auf, die Sie Ihrem Arzt
•
stellen möchten. Das wird Ihnen helfen, sich an
alle Fragen zu erinnern und Ihre Gedanken zu
ordnen.
Nehmen Sie eine Begleitperson mit zum Gespräch, wenn das möglich ist. Es ist gut, die Aussagen des Arztes hinterher mit jemandem zu diskutieren und oft bleiben unterschiedliche Dinge
im Gedächtnis.
Patienteninformation - Metastasierender Nierenkrebs
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• Fragen Sie, welche Behandlungsoptionen Sie
haben
• Finden Sie heraus, welche Nebenwirkungen Ihre
•
•
Therapie haben kann und wie Sie mit ihnen umgehen können
Wenn der Arzt Ihnen unbekannte Worte benutzt,
fragen Sie ihn nach ihrer Bedeutung.
Sagen Sie Ihrem Arzt, welche Medikamente Sie
einnehmen und ob Sie alternative Heilmittel oder
Nahrungsergänzungsmittel benutzen. Einige dieser Wirkstoffe können die Krebstherapie beeinflussen.
kamenten behandelt werden, müssen Sie mit unangenehmen Nebenwirkungen rechnen. Diese
Nebenwirkungen kommen häufig vor und die Behandlungsstrategie schließt Therapien zu ihrer Beherrschung mit ein. Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Arzt
mitteilen, unter welchen Nebenwirkungen Sie leiden.
Schreiben Sie jeden Tag Ihre Symptome auf und versuchen Sie, sie so präzise wie möglich zu beschreiben. Notieren Sie, wie oft sie auftreten, und wie sehr
sie Sie im täglichen Leben beeinträchtigen. In einigen
Fällen können eine Unterbrechung der Therapie, eine
Anpassung der Dosis oder ein Abbruch der Therapie
überlegt werden.
Nach dem Beratungsgespräch:
• Recherchieren Sie im Internet oder in einer Bi-
•
•
•
bliothek nach weiteren Informationen über Ihre
Krebsform. Bedenken Sie dabei aber, dass nicht
alle Informationen, die Sie online finden, verlässlich und von guter Qualität sind. Ihr Arzt oder Ihr
Behandlungsteam können Ihnen verlässliche Internetseiten empfehlen.
Nehmen Sie Kontakt zu einer Patientenorganisation auf. Hier erhalten Sie Unterstützung und
weitere Informationen.
Diskutieren Sie mit Ihrem Behandlungsteam
mögliche finanzielle Folgen Ihrer Therapie. Sie
können Ihnen auch Kontakt zu Beratungsstellen
vermitteln, die Ihnen hinsichtlich Ihrer wirtschaftlichen Situation mit Rat und Tat zur Seite stehen
und vielleicht auch finanziell weiterhelfen können.
Wenn Sie möchten, fragen Sie ruhig nach einer
Zweitmeinung eines weiteren Spezialisten.
Es ist ganz normal, dass Sie nach einer Operation
unter Müdigkeit (Fatigue) leiden. Das bedeutet, Sie
fühlen sich müder als gewohnt, Ihnen fehlt Energie,
Sie haben Konzentrationsschwierigkeiten und es hilft
nicht, zu schlafen.
Was Sie dagegen tun können:
• Schreiben Sie alle Dinge auf, die Ihnen Energie
•
•
•
•
Unterstützung nach der Operation
In den ersten Tagen oder Wochen nach der Operation brauchen Sie vielleicht Hilfe bei alltäglichen Aktivitäten. Wenn möglich, bitten Sie Familienangehörige,
Freunde oder Nachbarn, Ihnen etwa beim Einkauf,
im Haushalt oder bei der Gartenarbeit zu helfen. Sie
können auch Ihr Behandlungsteam nach Informationen zu professionellen Hauspflegekräften fragen.
Umgang mit den Nebenwirkungen der
medikamentösen Behandlung
•
verschaffen und geben Sie diesen Vorrang im Tages- oder Wochenverlauf.
Besorgen Sie sich Unterstützung im Haushalt.
Gönnen Sie sich kurze Schlafpausen im Tagesverlauf.
Versuchen Sie, möglichst aktiv zu sein. Ein kurzer Spaziergang jeden Tag ist besser, als ein langer Spaziergang einmal pro Woche.
Wenn Sie gesellschaftliche Aktivitäten wie einen
Ausflug oder einen Besuch planen, denken Sie
daran, dass Sie während des Tages Ruhepausen
brauchen. Besprechen Sie dies mit Ihrer Familie,
Ihren Freunden oder Pflegekräften, so dass Sie
vorausplanen können. Es ist sehr wichtig, dass
Sie ihnen Bescheid geben, wenn Sie sich müde
fühlen.
Wenn Sie Auslandsreisen planen, besprechen
Sie das mit Ihrem Arzt. Er kann Ihnen Ratschläge zu empfohlenen Impfungen, möglichen Einschränkungen oder bestimmten Medikamenten
geben. Überprüfen Sie unbedingt auch Ihre Auslandsreisekrankenversicherung!
Wenn Sie wegen Ihres Nierenkrebses mit Medi-
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Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören auch
Übelkeit, Durchfall, Bluthochdruck, Haut und Mundhöhlenprobleme, sowie Geschmacksveränderungen.
Einige Ratschläge, wie Sie damit umgehen können,
sind unten aufgelistet.
Während der Behandlung können Sie eine therapiebedingte Übelkeit bekommen, Tumorwachstum oder
Ängste wegen Ihrer Prognose. Ihr Arzt kann Ihnen
Medikamente gegen Übelkeit verschreiben.
Es kann auch helfen, wenn Sie:
• kleinere Portionen, aber dafür öfter am Tag es•
•
•
•
sen, um Ihre Nährstoffversorgung sicherzustellen
Zwischenmahlzeiten essen
geringere Mengen, aber dafür öfter am Tag trinken, um nicht auszutrocknen
kalte Gerichte probieren, wenn Ihnen von heißen
übel wird
jemanden bitten, nach Möglichkeit für Sie zu kochen
Eine weitere häufige Nebenwirkung der Behandlung
ist Durchfall. Er kann zu Austrocknung führen. Deshalb ist es wichtig,
• mehr als üblich zu trinken
• Speisen zu meiden, von denen Sie denken, dass
Eine weitere mögliche Nebenwirkung der Arzneimitteltherapie sind trockene Haut oder Blasen an Händen und Füßen. Um Ihre Haut zu pflegen, können
Sie:
• Feuchtigkeitspräparate verwenden, die Ihre Haut
•
•
•
•
•
•
•
geschmeidig halten
locker sitzende Schuhe tragen
Ihre Haut nach dem Baden oder Waschen sanft
trocken tupfen
Sonnenbestrahlung vermeiden
Sonnenmilch verwenden
bei Gartenarbeiten und ähnlichen Tätigkeiten
Handschuhe tragen, um die Haut Ihrer Hände vor
Schäden zu schützen
Haushaltsreiniger mit starken Chemikalien meiden
auf Saunabesuche verzichten
Ihre Mundschleimhaut kann sich während der Behandlung rötlich verfärben und angegriffen werden.
Sie können Schmerzen beim Essen oder Zähneputzen bekommen. Um Infektionen zu vermeiden, ist es
wichtig, Ihren Mund und Ihre Zähne gründlich zu reinigen. Stellen Sie sicher, dass Sie:
• Ihre Zähne zwei Mal am Tag vorsichtig putzen
• eine weiche Zahnbürste benutzen
• eine milde Zahnpasta benutzen
sie den Durchfall verschlimmern
• die Analregion sauber zu halten, um Hautirritatio•
•
nen zu vermeiden
Feuchtigkeitscreme zu benutzen, wenn Sie Hautirritationen im Analbereich bemerken
den Arzt zu bitten, Ihnen Medikamente gegen
Durchfall zu verschreiben
Vor allem zu Beginn Ihrer Therapie können Sie auch
einen leichten bis mittelschweren Bluthochdruck bekommen. Dies ist eine normale Reaktion und lässt
sich mit einer Standardtherapie beherrschen. Ihr Arzt
wird Sie anleiten, ob, wie und wie oft Sie Ihren Blutdruck kontrollieren müssen. Wenn Sie sich benommen fühlen oder unter Kopfschmerzen leiden, informieren Sie schnellstmöglich Ihren Arzt!
Die Arzneimitteltherapie kann auch zu Veränderungen in Ihrem Geschmacksempfinden führen. Es kann
sogar sein, dass Ihnen plötzlich bestimmte Speisen
nicht mehr schmecken, die Sie zuvor mochten. Der
beste Weg herauszufinden, was sie mögen, ist, verschiedene Dinge zu probieren:
• Trinken Sie vor dem Essen Wasser, um Ihren Ge•
•
•
schmack zu neutralisieren
Wenn rotes Fleisch seltsam schmeckt, versuchen Sie weißes Fleisch – und umgekehrt
Wenn heiße Speisen seltsam schmecken, versuchen Sie es mit kalten Speisen – und umgekehrt
Versuchen Sie, Speisen kräftiger zu würzen oder
weniger Gewürze zu verwenden
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• Verwenden Sie Plastikbesteck, wenn Ihre Speisen metallisch zu schmecken scheinen
Ratschläge zur Lebensführung
Es ist wichtig, dass Sie einen gesunden Lebensstil
während und nach der Behandlung aufrechterhalten.
Versuchen Sie, sich regelmäßig körperlich zu bewegen. Finden Sie einen Sport, der Ihnen Spaß macht.
Wenn Sie unsicher sind, was Sie tun können, bitten
Sie Ihren Arzt, Sie zu einem Physiotherapeuten zu
überweisen.
Versuchen Sie, sich ausgewogen mit einer Mischung
von Gemüse, Früchten und Milchprodukten zu ernähren. Schließen Sie auch stärkehaltige Nahrungsmittel wie Brot und Kartoffeln, Reis oder Nudeln mit ein
sowie Eiweißlieferanten wie Fisch, Fleisch, Eier oder
Hülsenfrüchte. Versuchen Sie, weniger Zucker, Salz
und fette Speisen zu sich zu nehmen. Wenn Sie Fragen dazu haben, bitten Sie Ihren Arzt, Sie zu einem
Ernährungsberater zu überweisen.
Psychologische Unterstützung
Während der Behandlung machen Sie sich womöglich Sorgen um Ihre Prognose, den Einfluss der Krebserkrankung auf Ihre finanzielle Situation oder andere Dinge.
Wenn Sie das Gefühl haben, darüber mit jemandem
sprechen zu müssen, können Sie Ihren Arzt um eine
Überweisung zu einem Psychologen bitten. Auch
Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung an.
Gefühle oder eine Fatigue können negative Effekte
auf Ihr Sexualleben haben. Es ist wichtig, mit Ihrem
Partner über Ihre Gefühle zu sprechen. Es gibt viele Möglichkeiten für Intimität. Wenn Sie nicht sexuell
aktiv sein möchten, pflegen Sie körperliche Nähe, berühren und umarmen Sie einander, sitzen oder liegen
Sie eng beieinander.
Eine Krebsdiagnose lässt Sie das Leben aus einem anderen Blickwinkel betrachten und kann Ihre
Prioritäten verändern. Das kann sich auf Ihre Arbeit
ebenso auswirken wie auf Ihre Beziehungen, Ihnen die Orientierung nehmen und Sie verunsichern.
Sprechen Sie mit Ihrer Familie, Ihren Freunden oder
Ihrem Seelsorger über Ihre Gefühle und Wünsche.
Wenn Sie sich unwohl fühlen, diese Dinge mit Ihren
Nächsten anzusprechen, bitten sie Ihr Behandlungsteam, Sie zu einem Psychologen zu überweisen. Er
kann Ihnen die nötigen „Werkzeuge“ geben, mit diesen Gefühlen umzugehen.
Unterstützung für Angehörige und
Freunde
Eine Krebsdiagnose betrifft nicht nur den Patienten
selbst, sondern auch die Menschen in seinem Umfeld. Als Angehöriger können Sie viele verschiedene
Arten von Unterstützung anbieten. Oft können Sie
mit ganz praktischen Dingen helfen, wie Wäschewaschen, Gartenarbeiten oder Einkaufen.
Besprechen Sie mögliche finanzielle Auswirkungen
Ihrer Therapie mit Ihrem Behandlungsteam. Hier bekommen Sie Hinweise, an wen Sie sich für eine Beratung zu Ihrer wirtschaftlichen Situation und eventuell
auch für finanzielle Unterstützung wenden können.
Und Sie können Ihnen auch bei der Suche nach einer
Rechtsberatung für die Erstellung Ihres Testaments
oder ähnliche Aufgaben helfen.
Es kann auch hilfreich sein, gemeinsam zum Arzt zu
gehen. Sie können den Patienten zum Termin fahren
oder bei der Formulierung der Fragen helfen, die er
in der Sprechstunde stellen möchte. Es kann auch
gut sein, bei dem Gespräch dabei zu sein, denn Sie
könnten sich an andere Dinge erinnern oder sich auf
andere Details konzentrieren, als der Patient selbst.
Im Nachhinein können Sie das Gehörte dann miteinander diskutieren. Sie können den Arzt auch fragen,
wie die Therapie in Hinblick auf Fürsorge und psychische Auswirkungen Ihr Leben beeinflussen wird.
Operation und Krebstherapien können Ihr Sexualleben beeinträchtigen. So können Männer zum Beispiel
unter Erektionsstörungen als Nebenwirkung einer
Antiangiogenese-Therapie leiden. Auch depressive
Diagnose und Behandlung können für alle Beteiligten
sehr emotional sein. Eine Krebstherapie ist sehr intensiv und kann Ihr Leben ganz plötzlich verändern.
Fragen zur Lebenserwartung, zur Wirksamkeit der
Patienteninformation - Metastasierender Nierenkrebs
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Behandlung und auch zum Sterben werden aufkommen. Als Freund oder Angehöriger können Sie für
den Patienten da sein und zuhören. Sie brauchen
keine Antworten zu haben!
Wenn Sie das Gefühl haben, mit jemandem sprechen
zu müssen, wenden Sie sich an den Hausarzt oder
das Behandlungsteam, um Unterstützung zu bekommen. Auch Selbsthilfegruppen bieten Unterstützung
für Angehörige Krebserkrankter an.
Diese Organisationen können auch in praktischen
Fragen helfen, zum Beispiel bei finanzieller Unterstützung und Rechtsberatung.
Diese Informationen wurden zuletzt im Mai 2014
aktualisiert.
Sie können diese und weitere Informationen zu urologischen
Krankheitsbildern auf unserer Internetseite abrufen:
http://patients.uroweb.org.
Diese Broschüre ist Teil der EAU-Patienteninformationen zum
Thema Nierenkrebs. Sie enthält allgemeine Informationen über
dieses Krankheitsbild. Wenn Sie spezielle Fragen zu Ihrer eigenen
medizinischen Situation haben, sollten Sie Ihren Arzt oder andere
professionelle Gesundheitsdienstleister ansprechen. Keine Broschüre
kann ein persönliches Gespräch mit Ihrem Arzt ersetzen.
Mitwirkende Autoren:
Diese Informationsbroschüre wurde von der Europäischen Gesellschaft
für Urologie (EAU) in Zusammenarbeit mit der EAU-Sektion für UroOnkologie (ESOU), der Arbeitsgruppe Nierenzellkarzinom der Jungen
Akademischen Urologen (YAU) und der Europäischen Gesellschaft für
Urologiepflege (EAUN) erstellt.
Dr. Bülent Akdoǧan
Dr. Sabine D. Brookman-May
Prof.Dr. Martin Marszalek
Dr. Andrea Minervini
Prof. Haluk Özen
Dr. Alessandro Volpe
Ms. Bodil Westman
Die Inhalte dieser Broschüre stimmen mit den Leitlinien der EAU überein.
Patienteninformation - Metastasierender Nierenkrebs
Ankara, Türkei
München, Deutschland
Wien, Österreich
Florenz, Italien
Ankara, Türkei
Novara, Italien
Stockholm, Schweden
Die Übersetzung dieser Broschüre wurde
unterstützt durch die Asklepios Kliniken.
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