ANTIBIOTIKA

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winter 2013
Antibiotika
A
Gesund in Apfelmoar 9
in der Infektzeit
S
chon die ersten nasskalten Tage im Herbst kündigen mit Schnupfen, Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen die Rückkehr der
Infektzeit an. Erkältungen werden zum Großteil durch Viren
hervorgerufen, die beim ansonst gesunden Erwachsenen nach wenigen
Tagen unterstützender Therapie wieder abklingen. Diese beinhaltet je
nach Symptomatik: Schonung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Tee),
Reinigung der oberen Atemwege mittels Gurgellösung und kurzfristigen Einsatz abschwellender Nasentropfen bzw. -sprays.
Bei Säuglingen und Kleinkindern können Viren jedoch auch schwerwiegende Infektionen der Atemwege auslösen. Die engen Raumverhältnisse in den oberen Atemwegen können rasch zu bellendem Husten („seehundartig“ – ein typisches Symptom von Pseudokrupp) oder
Ohrenschmerzen führen. Bei viral bedingten Infekten der unteren
Atemwege, beispielsweise Bronchitis, ist eine Selbstreinigung durch
Abhusten für die Kleinen schwierig. Zur Behandlung eignet sich hier
besonders gut die Inhalationstherapie mit Kaltluftverneblern. Bei Bedarf lassen sich damit Medikamente bis tief in die Bronchien bringen.
Die Therapie wird von Kindern sehr gut angenommen.
bakterielle Superinfektion
Eine durch Viren hervorgerufene Erkältung kann durch die Schwächung des Immunsystems und Schädigung der Schleimhäute in weiterer Folge einem bakteriellen
Infekt Tür und Tor öffnen.
Man spricht in diesem Fall
von einer bakteriellen Superinfektion. Typisch dabei ist, dass
Der Einsatz von
nach anfänglicher Besserung
hochwirksamen
der Symptome plötzlich wieder eine Verschlechterung und
Arzneimitteln
eventuell auch erhöhte Tempegehört in die Hand
ratur oder gar Fieber auftreten.
Bei Kleinkindern ist eine
von Fachleuten!
Anzahl von acht bis zehn banalen Infekten pro Jahr als typisch anzusehen. Mit Eintritt in den
Kindergarten steigt die Häufigkeit von Infekten aufgrund des höheren Erregerkontaktes auf durchschnittlich zwölf pro Jahr an. Bei
Schulkindern und Jugendlichen nimmt sie auf acht bis fünf Infekte
pro Jahr ab.
Bei bakteriellen Infekten wie Angina, Mittelohrentzündung oder
Bronchitis kann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig werden.
Eine unkritische und freizügige Gabe ist allerdings nicht zu befürworten. Eine eingehende Untersuchung mit Stethoskop, Otoskop und
Mundspatel steht immer vor der Therapieentscheidung.
„
Artikel in der APOTHECUM Winterausgabe 2013 der
kann in wenigen Minuten aus einem Tropfen Blut der Fingerbeere
bestimmt werden und entscheidet über den Einsatz von Antibiotika.
Sollte eine antibiotische Therapie notwendig sein, ist es besonders
wichtig, die vorgeschriebene Einnahme sowohl in Menge als auch
Gesamtdauer vollständig einzuhalten, um die Gefahr von Rückfällen
und Resistenzbildung der Erreger zu minimieren.
Bei Verdacht auf Scharlach, einer Rachen- und Mandeletzündung durch
Streptokokken (Bakterien), welcher besonders im Kindergartenalter
häufig auftritt und unbehandelt zu schweren Folgeerkrankungen des
Herzens, der Nieren und der Gelenke führen kann, ist zur definitiven
Diagnosebestätigung ein Schnelltest (Rachenabstrich) möglich. Das
Ergebnis bestimmt nicht nur die Auswahl des antibiotischen Wirkstoffes und die Therapiedauer: Um eine mögliche weitere Ausbreitung zu verhindern, müssen Kinder bis 48 Stunden nach Beginn der
antibiotischen Therapie öffentlichen Betreuungseinrichtungen (z.B.
Kindergarten) fernbleiben. A
Dr.med. Gundolf HEber
Wahlarzt für Allgemeinmedizin
Haus der Gesundheit
8605 Kapfenberg
Siegfried-Marcus-Strasse 7
Unterstüttung durchs labor
T 0660 73 79 121
Eine moderne laborchemische Unterscheidung viraler und bakterieller F 0720 88 34 60
Infekte ist durch die Bestimmung des CRP-Wertes (C-reaktives Pro- E [email protected]
tein), eines hochempfindlichen Entzündungswertes, möglich. Dieser www.drheber.at
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