Psychische Belastungen

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Psychische Belastungen
eine Herausforderung für Pflegeeinrichtungen und Führungskräfte
Veranstaltung GDA Pflege
Gesund pflegen – Gesund bleiben
23.02.2012 Osnabrück
Dr. Christiane Perschke-Hartmann
1.
Was sind psychische Belastungen?
2.
Psychische Belastungen in der Pflege
3.
Mögliche Folgen
4.
Präventionsmöglichkeiten
5.
Zusammenfassung
AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen
Pflege_Psychische Belastungen_23.02.12
Folie 2
1.
Was sind psychische Belastungen?
2.
Psychische Belastungen in der Pflege
3.
Mögliche Folgen
4.
Präventionsmöglichkeiten
5.
Zusammenfassung
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Folie 3
Burnout –
das Gefühl, ausgebrannt zu sein
„Ich kann nicht mehr. Mir ist
alles zu viel. Schon beim
Aufstehen bin ich erschöpft.
Die Arbeit nimmt kein Ende. Ich
strenge mich an, aber ich
schaffe es nicht. Mir macht
nichts mehr Spaß. Ich fühle
mich die ganze Zeit gehetzt.
Was hat das alles überhaupt für
einen Sinn?“
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Folie 4
Belastungs–Beanspruchungs-Modell
Belastungen
Beanspruchungen
Gesamtheit der
erfassbaren
äußeren
(und inneren)
Anforderungen
Ressourcen
Individuelle
Auswirkungen
auf den
Menschen
(Wirkung)
(Ursache)
(wirken als Puffer bzw. Filter)
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Folie 5
Aspekte der psychischen Arbeitsbelastung
(vgl. www.baua.de/de/Themen-von-A-Z/Psychische-Fehlbelastung-Stress/ISO10075)
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Folie 6
1.
Was sind psychische Belastungen?
2.
Psychische Belastungen in der Pflege
3.
Mögliche Folgen
4.
Präventionsmöglichkeiten
5.
Zusammenfassung
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Folie 7
Psychische Belastungen in der Pflege
Beispiele: Umgang mit Leid und Tod Anderer,
ständig persönliche Zuwendung zeigen müssen,
Konflikte mit aufgebrachten „Kunden“, Angehörigen .....
Emotionsmanagement
Emotionale Dissonanz
Interaktionsarbeit
Grenzen zwischen Erwerbsarbeit und Freizeit lösen sich
auf (Zeitliche Grenzen verlieren an Bedeutung)
Hoher gesellschaftlicher Rechtfertigungsdruck
.....
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Folie 8
Psychische Belastungen in der stationären
Pflege im Vergleich mit übrigen
Wirtschaftszweigen
(Befragung unter Beschäftigten stationärer Einrichtungen 2004 bis 2009; „Fühlen Sie sich durch folgende Faktoren an Ihrem
Arbeitsplatz belastet?“ Hier nur Antwortkategorie „stark“; Quelle: Report Pflege 2011, S.17
9,2
Zahl der Überstunden
19,4
21,8
Risiko, arbeitslos zu werden
19,5
unerwartete Schwierigkeiten/
Probleme
12,6
übrige Wirtschaftszweige
stationäre Pflege
20,9
21,9
23,4
zu große Arbeitsmengen
24,3
hohes Arbeitstempo
26,2
21,4
erforderliche Genauigkeit
28,9
Störungen/Unterbrechungen bei
der Arbeit
24,7
29,8
29,3
Termin-/ Leistungsdruck
ständige Aufmerksamkeit/
Konzentration
37
29,6
38,8
22,9
hohe Verantwortung
0
5
10
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15
20
Folie 9
25
40,3
30
35
40
45
1.
Was sind psychische Belastungen?
2.
Psychische Belastungen in der Pflege
3.
Mögliche Folgen
4.
Präventionsmöglichkeiten
5.
Zusammenfassung
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Folie 10
Wie viele Menschen erkranken während ihres
Berufslebens an einem Burnout Syndrom oder einer
anderen psychischen Störung?
25 – 30 %
11 – 20 %
5 – 10 %
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Folie 11
Wie viele Menschen erkranken während ihres
Berufslebens an einem Burnout Syndrom oder einer
anderen psychischen Störung?
25 – 30 % Richtig!
11 – 20 %
5 – 10 %
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Folie 12
Folgen psychischer Beanspruchung
Körper
Körperlich
Psychisch
Verhalten
Leistung
Denken
Fühlen
Verhalten
wirtschaftlich
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Folie 13
Folgen psychischer Beanspruchung
Dauerstress begünstigt..
Psychische
Erkrankungen
Risikoverhalten
• Löst aus:
Stressdepression/
Burnout
• Begünstigt:
Angststörungen
Überernährung
Nikotinabusus
Alkoholabusus
Tablettenabusus
(...)
Körperliche
Erkrankungen
• Mit organischem
Korrelat (Herzinfarkt/
Hypertonie/ Diabetes)
• Ohne organisches
Korrelat (Schwindel/
Tinnitus/ Reizdarm)
• Infektionserkrankungen
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Folie 14
Folgen von Stress
Kurzfristige Folgen
Chronische Folgen
körperlich Stresshormone (Adrenalin,
Cortisol), Herzfrequenz,
Blutdruck
Psychosomatische
Erkrankungen
psychisch Anspannung, Nervösität, innere Resignation,
Unruhe, Frustration, Ärger,
Müdigkeit/ Schlafstörungen
Leistung
Leistungsschwankungen,
Konzentration, Fehlhandlungen
Verhalten
Konflikte, Mobbing, Vermeidung
Wirtschaftlich
Störfälle, Qualitätsverluste,
Unfälle
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Folie 15
Unzufriedenheit, Rückzug,
innere Kündigung,
Depressivität,
Angststörungen,
Drogenkonsum, Burnout,....
Fluktuation, Fehlzeiten,
Berufsunfähigkeit/
Frühverrentung
AU-Tage und – Fälle der Diagnosegruppe Z73 in den
Jahren 2004 - 2010 je 1.000 AOK Mitglieder
80
4
70
72,3
4
3,5
3,1
60
3
2,5
50
2,5
51,2
1,92
40
2
39,8
1,4
30
1
20
1,5
28,9
1
19,9
0,6
13,9
10
0,5
8,1
0
0
2004
2005
2006
2007
2008
Quelle: WIdO, 2011
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Folie 16
2009
2010
AU-Tage
AU-Fälle
Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der
Lebensbewältigung, AU-Tage je 1.000 AOKMitglieder nach häufigsten Berufsgruppen, 2010
233,3
Heimleiter, Sozialpädagogen
227,2
Telefonisten
223,7
Sozialarbeiter, Sozialpfleger
191,8
Helfer in der Krankenpflege
177,6
Krankenschwestern,-pfleger, Hebammen
153,1
Sportlehrer
Kindergärtnerinnen, Kinderpflegerinnen
148,8
Schneider
148,8
Handelsvertreter, Reisende
140,3
Fachschul-, Berufsschul-, Werklehrer
138,9
0
50
100
150
200
250
AU-Tage je 1.000 Mitglieder; Quelle WIdO 2011
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Folie 17
1.
Was sind psychische Belastungen?
2.
Psychische Belastungen in der Pflege
3.
Mögliche Folgen
4.
Präventionsmöglichkeiten
5.
Zusammenfassung
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Folie 18
Belastungs–Beanspruchungs-Modell
Belastungen
Beanspruchungen
Gesamtheit der
erfassbaren
äußeren
(und inneren)
Anforderungen
Ressourcen
Individuelle
Auswirkungen
auf den
Menschen
(Wirkung)
(Ursache)
(wirken als Puffer bzw. Filter)
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Folie 19
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Folie 20
Arbeitsfähigkeit und Einflussmöglichkeiten
(Illmarinen)
Quelle: Ilmarinen, 2003
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Folie 21
Führung und Gesundheit
Vorgesetzte
Achtsamkeit
für die eigene
Gesundheit
Achtsamkeit für
die Gesundheit
der Mitarbeiter
Achtsamkeit für
die Gesundheit
der Organisation
Führungsaufgaben:
Ermittlung von Gefährdungen und Belastungen
Gestaltung gesundheitsgerechter Arbeit
Organisation von Strukturen/ Prozessen/ Maßnahmen
Führungsverhalten:
Auswirkung von Führungsverhalten auf die Gesundheit der MA
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Folie 22
Fragen für Führungskräfte:
Was stärkt meine Mitarbeiter?
Wo sind ihre Kraftquellen?
Wie kann ich meine Mitarbeiter anerkennen und
wertschätzen?
Wie gehe ich mit meiner eigenen Gesundheit um?
Wie kann ich das Thema Gesundheit zum integralen
Bestandteil der Einrichtung machen?
....
Betriebliches Gesundheitsmanagement einführen
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Folie 23
Gesundheitspotenziale von Pflegekräften
Was ist ihnen wichtig?
Umgang mit Klienten
Lernen bei der Arbeit
Identifikation mit der eigenen Arbeit und der Einrichtung
Kein Zeitdruck
Keine Unterbrechungen
Rechtzeitige und ausreichende Information
Faire Beurteilung
(mehr) Unterstützung durch den/ die Vorgesetzten
Eindeutige Klärung von Zuständigkeiten
Keine körperlichen Belastungen
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Folie 24
Welche Ziele haben Sie?
Wo wollen Sie hin?
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Folie 25
Prävention durch Betriebliches
Gesundheitsmanagement (BGM)
• Ergebnisse- und
Vorgehensziele
überprüfen
Was ist gut gelaufen?
• Ziele definieren
Überprüfen
Maßnahmenplanung und
-umsetzung
Ziele
Analyse
• Bestandsaufnahme
• Maßnahmen planen
Was haben wir schon?
und umsetzen
Was wollen wir ändern?
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Wo wollen wir hin?
Folie 26
Dimensionen des BGM
Arbeitsbedingungen
(-inhalte, -umgebung, -zeit, -organisation)
Individuell / Verhalten
Organisation / Verhältnisse
Kompetenz, Fähigkeiten und
Fertigkeiten
Individuell / Verhalten
Organisation / Verhältnisse
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Unternehmenskultur und
Führungsorganisation
Individuell / Verhalten
Organisation / Verhältnisse
Personbezogenes Gesundheitsverhalten
Individuell / Verhalten
Folie 27
Organisation / Verhältnisse
Hilfen durch das AOK Institut für
Gesundheitsconsulting
Beratung und Begleitung im betrieblichen Kontext, z.B.
Analyse und Verbesserung der betrieblichen Gesundheitssituation
Workshops zu Stressbewältigung am Arbeitsplatz, zur Burnout
Prävention, zum Gesundheitstraining u.a.
Führungskräfte-Schulungen
Einrichtung gesundheitsgerechter Arbeitsplätze
Anwendung von speziell für die Pflege entwickelten Instrumenten
Weitere Informationen zu unserem Beratungs- und Gesundheitsangebot bei den AOK-Firmenkundenberatern vor Ort oder
im Internet unter – www.aok-institut.de
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Folie 28
1.
Was sind psychische Belastungen?
2.
Psychische Belastungen in der Pflege
3.
Mögliche Folgen
4.
Präventionsmöglichkeiten
5.
Zusammenfassung
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Folie 29
Zusammenfassung
Psychische Beanspruchungen: resultieren aus einem
Missverhältnis zwischen Belastungen und Ressourcen
Dauerhafte psychische Beanspruchungen führen zu
• gesundheitlichen Beeinträchtigungen und
• sinkender Leistungsfähigkeit
• Mit wirtschaftlichen Folgen für die Einrichtung
Präventionsmöglichkeiten bestehen in
• der Reduzierung von Belastungen und in
• der Stärkung von Ressourcen
Führungskräfte haben als Vorbild und Gestalter von
Arbeitsbedingungen eine wichtige Funktion
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Folie 30
Betriebliches Gesundheitsmanagement
setzt sowohl am individuellen Verhalten als auch
an den Verhältnissen / Arbeitsbedingungen
an,
indem Belastungen reduziert und
Ressourcen gestärkt werden.
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Folie 31
Ihre Fragen beantwortet gern
Dr. Christiane Perschke-Hartmann
Telefon 0511-8701 16141
[email protected]
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