11.1.Historische Atommodelle 11. Atomphysik 11.1.1. Das Atommodell des „deutschen“ Physikers Lenard (1862-1947) Sind die Atome wirklich massive Kugeln? Diese Frage versuchte Lenard mit folgendem Versuch zu klären: Er beschoss eine dünne, durch ein Gitter abgestützte, Aluminiumfolie ( 0,003 mm) mit Elektronen. Vakuum Alu K A Die Versuchsergebnisse : Schirm 35 kV • Viele Elektronen durchdringen die Folie. Die meisten unabgelenkt. • Mit zunehmender Dicke x der Folie werden mehr Elektronen absorbiert . Lenards Schlußfolgerungen für die er 1905 den Nobelpreis erhielt : • „ Das Innere des Atoms ist so leer wie das Weltall.“ „Ein Kubikmeterblock aus Platin beinhaltet höchstens 1 mm³ undurchdringliches Kernmaterial.“ • Der leere Raum ist von Kraftfeldern der pos. und neg. Ladungen erfüllt. • Der harte Kern des Atoms hat einen Radius von 1/1000 des Atomradius´. 11.1.2. Rutherfords Streuversuche und sein Atommodell; die Jagd nach dem harten Kern Rutherf. beschäftigte sich seit vielen Jahren mit der neu entdeckten α und β - Strahlung. Er identifizierte die α - Teilchen als He - Kerne. 1911 beschoss er die Atome einer hauchdünnen Goldfolie mit α-Teilchen - Granaten im Vergleich zu Lenards Elektronen, 7300-mal schwerer. Der Versuchsaufbau: Goldfolie Leuchtschir m α Mikroskop Versuchsergebnisse: • Die meisten Teilchen durchdringen die Folie geradlinig. • Die Teilchenzahl nimmt mit zunehmenden Streuwinkeln stark ab. • Die abgelenkten Teilchen sind kaum langsamer. Deutung: + + + + + Atommodell (Planetenmodell) • Kern: Fast die gesamte Atommase und seine gesamte positive Ladung Z .e ist im Kern (r = 10-14) vereint . • Hülle: Der Kern ist von negativen Elektronen umgeben, so dass das Atom nach aussen el. neutral wirkt. Der gesamte Atomradius beträgt r ≈ 1Å � . • Stabilität: Die Elektronen umkreisen den Kern, so dass F coulomb = Fzentripetal 11.1.3. Das Bohrsche Atommodell Die Schwächen des Rutherford Modells a) Bahnbegriff im Widerspruch zur Heisenbergschen Unschärferelation b) Diskrete Energieniveaus nicht erklärbar c) Kreisende Elektronen stellen beschleunigte Ladungen dar. Das würde bedeuten: Abstrahlung e.m. Wellen → Energieverlust → Elektronen stürzen in den Kern → Atome instabil Bohrsches Atommodell; Verbote für Elektronen Bohr übertrug die Vorstellung Plancks, dass die Wirkung gequantelt sei, auf den Drehimpuls des Elektrons und ergänzte Rutherfords Modell durch zwei Postulate : 1.Postulat: Die Energie des Atoms hat diskrete Werte und das Elektron umkreist den Kern auf den entsprechenden Bahnen strahlungsfrei. (physikalisch nicht begründbar) Für die Elektronen auf diesen Bahnen gilt die Quantenbedingung: me rn v n = n h = nħ 2π „Der Drehimpuls ist gequantelt“ 2. Postulat: Erniedrigt ein Atom den Energiezustand durch Bahnwechsel des Elektrons, so wird die Energiedifferenz als Strahlung emittiert: hν = E 1 − E 2 4 3 Lyman 2 Paschen + 1 Balmer Bemerkung zum 1.Postulat: Die Quantenbedingung kann umgeformt werden: 2 πrn = n h h = n = nλ Materie me v n p Erlaubt sind nur Bahnen deren Umfang ein Vielfaches der Elektronenwellenlänge ist. z.B. für n = 2 Nur so kann es nicht zu einer teilweisen destruktiven Interferenz kommen. Auf den erlaubten Bahnen können sich stehende Wellen ausbilden. r2