Einführung in die Logik - Tutorium Fr 14-16 Ralf Kozian Martin Rippel (XXXXXX) Übungsblatt 4 Seite 1/2 Aufgabe 1 Zu zeigen ist: ∀ϕ, ψ : ϕ, ψ ∈ F mLAL =⇒ W ertf (ϕ → ψ) = 1 ⇐⇒ (W ertf (ϕ) = 1 =⇒ W ertf (ψ) = 1) Annahme: ϕ0 , ψ 0 seien beliebige LAL -Formeln. Zu zeigen: W ertf (ϕ0 → ψ 0 ) = 1 ⇐⇒ (W ertf (ϕ0 ) = 1 =⇒ W ertf (ψ 0 ) = 1) =⇒: Annahme: W ertf (ϕ0 → ψ 0 ) = 1 Zu zeigen: W ertf (ϕ0 ) = 1 =⇒ W ertf (ψ 0 ) = 1 Annahme: W ertf (ϕ0 ) = 1 Zu zeigen: W ertf (ψ 0 ) = 1 W ertf (ϕ0 ) = 1 1 Aus der Definition des Wertes für eine beliebige Belegung f 0 gilt: W ertf (ψ 0 ) = 0 =⇒ W ertf (ϕ0 → ψ 0 ) = 0 W ertf (ϕ0 → ψ 0 ) = 1 =⇒ W ertf (ϕ0 ) = 0 0 Per Kontraposition ergibt sich: W ertf (ψ 0 ) = 1 Nun ist aber vorausgesetzt, dass W ertf (ϕ0 → ψ 0 ) = 1 und W ertf (ϕ0 ) = 1, also muss W ertf (ψ 0 ) = 1. ⇐=: Annahme: W ertf (ϕ0 ) = 1 =⇒ W ertf (ψ 0 ) = 1 Zu zeigen: W ertf (ϕ0 → ψ 0 ) = 1 Dies gilt aber schon nach der Definition des Wertes. Damit ist die Behauptung für beliebige Formeln ϕ0 und ψ 0 gezeigt, also folgt die Aussage. Aufgabe 2 Bemerkung: Die Anführungszeichen seien der Einfachheit halber weg gelassen. a) Zu zeigen: |= ϕ → (ψ → ϕ ∧ ψ) Nach Bemerkung aus der Vorlesung lässt sich das umformen zu: Nach Definition heißt das: ∀f f Belegung Annahme: 1 {ϕ} |= ψ → ϕ ∧ ψ ⇐⇒ {ϕ, ψ} |= ϕ ∧ ψ ∀α α ∈ {ϕ, ψ} =⇒ W ertf (α) = 1 =⇒ W ertf (ϕ ∧ ψ) = 1 Sei f 0 eine beliebige Belegung. Gelte weiterhin ∀α : α ∈ {ϕ, ψ} =⇒ W ertf (α) = 1. also (lt. Definition Wert): W ertf (ϕ → ¬ψ) = 0 ⇐⇒ W ertf (ϕ) = 1 1 Zu zeigen: W ertf (ϕ ∧ ψ) = 1 ist eine Abkürzung für W ertf (¬(ϕ → ¬ψ)) = 1, W ertf (¬ψ) = 0 Lösung: Dann folgt: W ertf (¬ψ) = 0 1 f 0 ist beliebige Belegung. Spezialisiere zweite Annahme auf ϕ und ψ. Dann folgt, da ϕ ∈ {ϕ, ψ} und ψ ∈ {ϕ, ψ}, dass W ertf (ϕ) = 1 und W ertf (ψ) = 1. W ertf (ϕ) = 1 =⇒ W ertf (ϕ → ¬ψ) = 0 =⇒ W ertf (ϕ ∧ ψ) = 1. Einführung in die Logik - Tutorium Fr 14-16 Ralf Kozian Aufgabe 3 Martin Rippel (XXXXXX) Übungsblatt 4 Seite 2/2 Bemerkung: Die Anführungszeichen seien der Einfachheit halber weg gelassen. ∃f (f Belegung W ertf (p1 ) = 1 1 Dann gilt: 1 a) Zu zeigen ist: {p1 } 6|= p2 . Vorausgesetzt sei, dass dies die äquivalent ist mit ¬ ({p1 } |= p2 ). W ertf (p2 ) = 0). Finde die Belegung f 0 mit W ertf 0 (p1 ) = 1 und W ertf 0 (p2 ) = 0. b) Angenommen es gelte: {p1 } |= ¬p2 . Laut Vorlesung ist dies äquivalent mit |= p1 → ¬p2 . Dann gilt laut Definition: ∀f f Belegung =⇒ W ertf (p1 → ¬p2 ) = 1 Man finde das Gegenbeispiel der Belegung f 0 mit W ertf 0 (p1 ) = 1 = W ertf 0 (p2 ). Dann folgt aus der Definition des Wertes: W ertf 0 (¬p2 ) = 0, und damit ergibt sich ebenfalls aus der Definition des Wertes, dass W ertf 0 (p1 → ¬p2 ) = 0. Damit ist das Gegenbeispiel erbracht, die Aussage gilt nicht. Zu zeigen ist: Für beliebige Σ mit Σ ⊆ F mLAL =⇒ Σ ⊆ Cn(Σ). Dabei sei Cn(Σ) := {ϕ| ϕ ∈ F mLAL 1 Aufgabe 4 Σ |= ϕ} die Menge aller LAL -Formeln, die logisch aus Σ folgen. Zuerst zeige ich, dass für beliebiges σ ∈ Σ gilt: Σ |= σ 0 . Dies heißt laut Definition: ∀f f Belegung ∀α α ∈ Σ =⇒ W ertf (α) = 1 =⇒ W ertf (σ 0 ) = 1 1 0 Sei also f 0 eine beliebige Belegung und es gelte ∀α : α ∈ Σ =⇒ W ertf 0 (α) = 1. Dann gilt wegen σ 0 ∈ Σ auch W ertf 0 (σ 0 ) = 1. Damit ist die Behauptung aber schon für beliebiges σ 0 ∈ Σ unter beliebiger Belegung f 0 gezeigt. Also gilt für alle σ ∈ Σ : Σ |= σ. Dann sind aber alle σ ∈ Σ auch enthalten in Cn(Σ). Das heißt: ∀σ(σ ∈ Σ =⇒ σ ∈ Cn(Σ)) Dies ist aber genau die Definition von einer Teilmenge, also: Σ ⊆ Cn.