Wie zeitgemäss ist Romantik?

Werbung
10 FRAGEN AN THOMAS EDELKAMP
THOMAS EDELKAMP ÜBER DIE
«ROMANTIK HOTELS & RESTAURANTS»
Vor 40 Jahren in Deutschland
gegründet, ist die MarketingKooperation «Romantik-Hotels & Restaurants» in der Schweiz
derzeit mit 28 Hotel-Betrieben
vertreten. Man setzt auf Traditionsbetriebe mit historischem
Hintergrund und gehobener
Gastronomie. Ein Modell mit
Zukunft? Ein Gespräch mit
Thomas Edelkamp, CEO und
Vorstand der «Romantik-Hotels & Restaurants».
Die Marke ist mit ihren Kunden gross geworden
und hat in allen Ländern eine loyale Klientel.
Tatsächlich spricht sie vor allem die «Best Ager»
mit hohem Einkommen an. Wir haben nun zur
Aufgabe, die Marke zu verjüngen – vor allem
in der Kommunikation. Dementsprechend werden wir neue Kanäle, sprich neue Medien, miteinbeziehen und unsere Bildsprache adaptieren,
um den Erlebnisfaktor stärker hervorzubringen.
Ist «Romantik-Hotels & Restaurants»
in der Schweiz gut vertreten?
Derzeit zählen wir 28 Mitglieder in
der Schweiz. Realistisch sind es rund
40 Betriebe in den nächsten drei bis fünf Jahren.
Wobei zu sagen ist, dass wir einen Gebietsschutz
für unsere Mitglieder haben. Noch bestehen in
der Schweiz «weisse Flecken», wie zum Beispiel
Basel oder Neuenburg, wo wir gerne geeignete
Hotels aufnehmen würden.
Wie zeitgemäss
ist Romantik?
Romantik klingt nach Gefühlstiefe,
lässt im Kopf Bilder von einem
Dinner bei Kerzenlicht aufkommen.
Konkret: Was erwartet den Gast
in einem Romantik-Hotel?
«Romantik-Hotels & Restaurants» sind Traditionsbetriebe, persönlich geführt von Gastgebern,
die tatsächlich noch individuell auf Gästewünsche eingehen. Die Hotels sind authentisch und
in der Regel historisch verankert. Zudem erfüllen sie in den Bereichen Komfort und Gastronomie höchste Ansprüche.
« JA KLAR: DER NAME IST
FLUCH UND SEGEN ZUGLEICH.
IN ROMANTIK WERDEN – ABHÄNGIG VON DER GENERATION
– SEHR UNTERSCHIEDLICHE DINGE
HINEININTERPRETIERT. »
THOMAS EDELKAMP
24
11 I2015
Ihre Mitglieder sind Privat-Hotels.
Wie sehen Sie Ihre Organisation?
Wir sind eine klassische MarketingKooperation, organisiert als Aktiengesellschaft. Die Firma gehört den Mitgliedern,
der Verwaltungs- oder Aufsichtsrat ist mit Hoteliers besetzt. Der wichtigste Grund, bei uns Mitglied zu werden: Wir sind eine starke Marke, die
international agiert und somit die Reichweite des
Hotels in einer Weise erhöht, die der Hotelier selber gar nicht erreichen könnte.
«Romantik» tönt etwas verstaubt.
Was sagen Sie dazu?
Der Marken-Name ist vor über 40 Jahren entstanden. Ich kenne die Beweggründe für die damalige Namensgebung nicht. Ja
klar: Der Name ist Fluch und Segen zugleich. In
«Romantik» werden – abhängig von der Generation – sehr unterschiedliche Dinge hineininterpretiert. Es ist unsere Aufgabe, in der weiteren
Positionierung der Marke sehr zielgruppenorientiert zu kommunizieren, Erlebnisse zu schaffen
für «Best Ager» ebenso wie für die Generation Y.
«Romantik-Hotels & Restaurants sind
eine Möglichkeit für eine MarketingKooperation. Amerikanische HotelKetten oder Accor bieten ebenfalls
solche Modelle an. Worin unterscheiden Sie sich?
Mir fällt spontan keine andere Marke ein, die
so authentisch in den Regionen verankert ist
wie «Romantik-Hotels & Restaurants». Wenn ich
über die Regionalität spreche und über den Trend
«weg von den Standards, hin zu authentischen
Leistungen», dann empfehle ich jedem PrivatHotel mit historischem Hintergrund: Schliessen
Sie sich den Romantik-Hotels an!
Vielleicht ist es bloss ein Klischee,
aber sind die Romantik-Hotels trotzdem
nicht eher etwas für ältere Leute?
Wie wollen Sie die 25- bis 35-jährigen
Jungen erreichen?
Was kostet eine Mitgliedschaft?
Die Gebühren für einen Hotelier,
sagen wir mal mit 40 Zimmern, liegen bei 6000 Euro Grundbeitrag plus
180 Euro pro Zimmer und Jahr. Für diesen Betrag
11 I2015
Romantik Hotel Bären, Dürrenroth.
machen wir Direktvertrieb und
Marketing.
Ihre Meinung zu
den Online-Buchungsplattformen
(OTAs), wie zum
Beispiel Booking.com?
Die OTAs sind eine Realität,
und sie werden im internationalen Hotel-Markt weiterhin
eine zentrale Rolle spielen. Sie
verkörpern eine Marktgrösse,
die wir nicht bekämpfen sollten! Wir als Branche müssen
lernen, das richtige Mass zu finden. Es gibt teurere und günstigere Distributionsmärkte – und
nicht alle sind für alle Zielgruppen geeignet.
Wie wichtig sind
Ihnen die SterneKlassifizierungen
Ihrer Mitglieder?
Sterne sind wichtig. Die Gäste
orientieren sich daran. Die
meisten unserer Mitglieder
sind im Viersterne-Segment
angesiedelt, einige im Dreisterne-Bereich. In Deutschland
haben wir auch FünfsterneBetriebe. Natürlich wäre es
wünschenswert, dass «Romantik-Hotels & Restaurants» als
Marke so stark wird, dass
Sterne nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
«Romantik-Hotels & Restaurants» in
zehn Jahren: Wo steht
die Kooperation?
Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz sind für
uns auch die Benelux-Länder,
Norditalien und Frankreich (vor
allem das Elsass) von grosser
Wichtigkeit. Wir möchten in
allen Ländern wachsen, gerne
auch in Spanien, wo wir derzeit
ein Haus auf Mallorca zu unseren Mitgliedern zählen. Zudem
wollen wir in Nordeuropa und
Grossbritannien Fuss fassen.
Unser Ziel ist es, die attraktivste
Hotel-Kooperation in Europa zu
werden – mit rund 300 Hotels in
fünf bis zehn Jahren. H❯
25
10 FRAGEN AN THOMAS EDELKAMP
FRAGE AN FÜNF SCHWEIZER
«ROMANTIK»-HOTELIERS:
«Dank den frischen Halbund Fertigfabrikaten von
Läderach kann ich meine
Gäste immer wieder
aufs Neue überraschen.»
Was bringt Ihnen
die Hotel-Kooperation?
FRANZ WEHREN,
Romantik-Hotel «L’Auberge d’Hermance, Hermance
«Die Häuser der Romantik-Hotel-Kooperation sind berühmt für
hervorragenden Service mit persönlicher Note und exklusivem
Ambiente mit Charme. Dieses Attribut erlaubt es, die Erwartungen der Gäste immer wieder zu übertreffen und ihnen das zu bieten, was einen Aufenthalt angenehm macht: individuelle Gastlichkeit auf hohem Niveau. Es ist zudem leichter, andere zu begeistern,
wenn man selbst begeistert ist von einer Marke.»
ARNO AFFOLTER,
Romantik-Hotel «Wilden Mann», Luzern
«Romantik-Hotels International ist für mich auf der einen Seite ein
wichtiger Marketing-Partner, und auf der anderen Seite profitiere
ich von Spezialtarifen beim Einkauf von Nonfoodartikeln (Seife,
Shampoo, Pantoffeln, Gläseruntersätze usw.) sowie von Rahmenverträgen mit Kreditkartenorganisationen.»
OTTO HAUSER,
Romantik-Hotel «Schweizerhof», Grindelwald
«Unser Leitgedanke war von jeher, unseren Gästen das wunderbare Gefühl von ‹Seelenfrieden› und körperlichem ‹Wohlbefinden›
zu geben. Das verkörpert die Authentizität der Romantik-Kooperation perfekt.»
JÖRG DEUBNER,
Romantik-Hotel «Villa Carona», Carona
«In unserer globalen, schnelllebigen Zeit wird wieder mehr auf
Altbewährtes mit Tradition und Qualität gesetzt. Romantik bringt
diese Botschaft geradlinig herüber! Romantik gibt unseren Gästen eine klare Aussage zu Qualität und Gastlichkeit, was wiederum Vertrauen und Sicherheit bei einer Buchung in einem Romantik-Hotel vermittelt.»
ADRIAN K. MÜLLER,
Präsident der «Romantik-Hotels & Restaurants Schweiz,
Romantik-Hotel «Stern», Chur
«Im Internet-Zeitalter ist für ein Hotel eine klare Positionierung
absolut zentral. Die Zeiten, von allem ein bisschen zu machen, sind
vorbei. Je klarer das Profil, desto zielgerichteter können Werbegelder platziert und investiert werden und desto grösser sind demzufolge die Chancen auf Erfolg.»
info
Domenico Miggiano, Küchenchef, Createur und
Inhaber des Gasthof Löwen in Bubikon, Zürich
Die Hotel-Marketing-Kooperation
«Romantik Hotels & Restaurants»
wurde 1971 in Deutschland ge­gründet.
Sie umfasst derzeit 200 Hotel-Betriebe
in neun europäischen Ländern. In
der Schweiz führen aktuell 28 Hotels
im Vier- und Dreisterne-Segment das
Label «Romantik-Hotels & Restaurants».
Hauptamtlicher Vorstand der Organisation ist seit Januar 2015 Thomas Edelkamp. Vorstandsvorsitzender ist
Ralph Düker, Hotelier des «RomantikHotels Zur Schwane» in Volkach (D).
Präsident der Romantik-Hotels in der
Schweiz und Mitglied des Vorstandes
ist Adrian Müller, Hotelier des «Romantik Hotels Stern» in Chur.
Thomas Edelkamp war zuletzt
als Vice President Franchise Development für Accor Deutschland tätig,
nachdem er zuvor für die Einführung
der Marke «All Seasons Hotels» verantwortlich zeichnete. Der gelernte
Hotel-Kaufmann verfügt über fundierte
Erfahrung in Sales und Marketing.
Unter anderem war er nach 2001 für
das Marketing der Accor-Hotel-Marken
Sofitel, Novotel und Mercure zuständig
und strukturierte zuvor als Verkaufsdirektor den ersten Multimarkenvertrieb der Accor Hotellerie Deutschland
GmbH. In der Branche bekannt ist
Edelkamp zudem durch sein Engagement als Geschäftsführer der FIFA
Worldcup Accommodation Services GmbH, die dafür sorgte, dass in
Deutschland zur Fussball-WM 2006
genügend Betten zur Verfügung
standen.
Von Profis für Profis. Profitieren Sie von einem exklusiven Angebot und einer einzigartigen Produktepalette
an Halb- und Fertigfabrikaten. Bestellen Sie unsere Produktekataloge und lassen Sie sich persönlich beraten.
Läderach PROFESSIONAL – Qualität verbindet.
Japanische Verführung
www.romantikhotels.com
26
11 I2015
Confiseur Läderach AG, Telefon 055 645 44 44, [email protected], www.laederachprofessional.ch
Herunterladen