Buch 2016.indb - FABi

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Materialwesen
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2.5 Der optimale Bestellzeitpunkt
Der Bestellzeitpunkt ist abhängig von
— der Beschaffungsart,
— der Höhe der Bestellmenge,
— dem Verbrauchsverlauf.
Terminplanung
bei
fertigungssynchroner
Beschaffung
bei
Vorratsbeschaffung
*
*
*
Bestellpunktverfahren
Bestellrhythmusverfahren
*
*
bei
Einzelbeschaffung
enge Kooperation mit
*
Zulieferer
Anlieferung in sehr kurzen
Zeitintervallen
Zulieferer entscheidet
selbstständig über Zeitpunkt
Entscheidung im
Bedarfsfall
Wir beschränken uns im folgenden Kapitel auf die Terminplanung bei
Vorratsbeschaffung. Wir gehen im folgenden auch davon aus, dass die optimale
Bestellmenge sinnvoll ermittelt werden konnte. Wenn sie ermittelt ist, kann der optimale
Bestellzeitpunkt dargestellt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, ob der Betrieb aus
Sicherheitsgründen einen eisernen Bestand halten möchte oder nicht.
Folgende Begriffe sind für die Berechnungen wichtig:
Mindestbestand
= Durchschnittlicher
Tagesverbrauch *
Sicherheitszuschlag
in Tagen
Meldebestand
= Durchschnittlicher
Tagesverbrauch *
Beschaffungszeit +
Mindestbestand
(Eiserner Bestand)
Höchstbestand
= Mindestbestand +
(optimale) Bestellmenge
2.5.1 Bestellpunktverfahren
Beim Bestellpunktverfahren wird eine Bestellung ausgelöst, wenn der Lagerbestand
bis auf einen festgelegten Meldebestand abgesunken ist. Das Verfahren ist also
gekennzeichnet durch eine feste Bestellmenge und variable Bestellzeitpunkte.
Beispiel: Von 200 Bestelleinheiten werden täglich 10 Einheiten verbraucht; eine
Bestellung reicht also für 20 Tage (Reichweite). Die Beschaffungszeit beträgt 8
Tage. Ohne Berücksichtigung eines eisernen Bestands kann die Bestellhäufigkeit
folgendermaßen grafisch dargestellt werden:
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Meldebestand ohne eisernen Bestand
Einheiten
200
100
Meldebestand =
Meldebestand
10
Bestelltermin
20
täglicher
täglicher Bedarf
Bedarf *Lieferzeit
*Lieferzeit
30
40
50
60
80 Tage
70
Wareneingang
Meldebestand also: 10 * 8 = 80 Einheiten.
Gehen Sie nun davon aus, dass der Betrieb aus Sicherheitsgründen einen Eisernen
Bestand von 60 Einheiten führen möchte. Ermitteln Sie wieder den Meldebestand
und den Bestellzeitpunkt.
Wenn immer noch 200 Stück bestellt werden, verändert sich dadurch der Meldebestand
folgendermaßen:
Einheiten
260
Meldebestand mit eisernem Bestand
200
Meldebestand =
Meldebestand
täglicher Bedarf *Lieferzeit + eiserner Bestand
100
Eiserner Bestand =
tägl. Bedarf * Sicherheitszuschlag in Tagen
Wareneingang
Bestelltermin
10
20
30
40
50
60
70
80
Tage
Meldebestand also: 10*8 + 60 = 140 Einheiten.
Die Höhe des Sicherheitsbestandes wird durch folgende Faktoren beeinflusst:
1. Ein stark schwankender Verbrauch von Stoffen führt zu großen Unsicherheiten in
der Planung – daher hoher Sicherheitsbestand
2. Je wichtiger ein Stoff eingestuft wird (das Fehlen würde zu hohen
Fehlmengenkosten führen) desto höher sollte der Sicherheitsbestand sein,
3. Die Unternehmenszielsetzung: Wird Wert auf Zuverlässigkeit und
Produktionssicherheit gelegt oder nimmt man aus Gründen der
Gewinnmaximierung Probleme in Kauf?
Moderne Materialwirtschaftssysteme auf EDV-Basis liefern in der Praxis automatisiert
Bestellvorschläge, die, wenn bereits eine funktionierende logistische Kette
zwischen Produzent und Zulieferer besteht, direkt über EDI1 an die Lieferanten
übermittelt werden (der eigentliche Bestellvorgang findet automatisch, ohne
manuellen Eingriff statt).
1
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EDI: Electronic Data interchange
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Wichtige Berechnungsgrößen:
Ø-Jahresverbrauch (Wareneinsatz) = Ø-Tagesverbrauch * Arbeitstage pro Jahr
oder
Ø-Jahresverbrauch (Wareneinsatz) = AB + Zugänge - EB
Der durchschnittliche Tagesverbrauch kann entweder über vorhandene Vergangenheitswerte oder über Planzahlen (sehr aufwändig) ermittelt werden.
Wir verwenden hier die einfache Methode über die Vergangenheitswerte:
Jahresbedarf
Anzahl der Arbeitstage pro Jahr
Diese Methode unterstellt allerdings, dass die Verarbeitung in gleichmäßigen
Arbeitsschritten erfolgt.
Wenn dies nicht der Fall ist, wendet man folgende Ansätze an:
Ø Tagesverbrauch
=
Ø Tagesverbrauch
=
Summe Lagerabgänge in der Periode
Anzahl der Tage in der Periode
oder:
Anfangsbestand + Summe Lagerzugänge - Endbestand
Anzahl der Tage in der Periode
Tendenzen (langfristig zunehmender / abnehmender Verbrauch) und zu erwartenden
Schwankungen (konjunkturell, saisonal) werden berücksichtigt.
Nochmals und ergänzend die wichtigsten Begriffe:
Ø Tagesverbrauch
=
Bestand
optimale Bestellmenge
maximaler Bestand
Meldebestand
Reichweite
Bestellintervall
eiserner Bestand
Zeitspanne
zwischen
Eintreffen Lieferung
und Nachbestellung
Wiederbeschaffungszeit
Bestellzeitpunkt
Lieferzeitpunkt
Bestellzeitpunkt
Zeit
Lieferzeitpunkt
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Vor- und Nachteile des Bestellpunktverfahrens:
Bestellung erfolgt, wenn
der Meldebestand erreicht
ist (Menge fest; Zeitpunkt
variabel).
Es wird ein Meldebestand
festgelegt
Vorteile
Ÿ gleichmäßige
Lagerhaltung
Ÿ flexibel, da keine festen
Liefertermine
Ÿ geringere
Lieferantenbindung
Nachteile
Ÿ Meldebestandsüberwachung nötig
Ÿ unregelmäßige
Bestellzeitpunkte
(höhere Bestellkosten)
Zusammenfassung:
Meldebestand = täglicher Bedarf * Lieferzeit + Eiserner Bestand
Optimale Bestellmenge =
200 * Jahresbedarf * BKfix
p * (LZS + LKS)
Maximaler Bestand = Eiserner Bestand + optimale Bestellmenge
Reichweite = Bestellmenge / Ø-Tagesverbrauch
2.5.2 Bestellrhythmusverfahren
Das Bestellrhythmusverfahren kann als Variante des Bestellpunktverfahrens angesehen
werden. Hier wird in bestimmten Abständen bestellt, unabhängig davon, wieviel
Bestand das Lager noch aufweist. Also: Fester Bestelltermin, variable Bestellmenge.
Beispiel: Der Lagerbestand wird in bestimmten Zeitabständen (z.B. einmal im Monat)
kontrolliert. Anschließend wird die Entscheidung getroffen, ob und wie viel nachbestellt
werden soll.
Diese Form wird in der Praxis hauptsächlich verwendet, wenn kein Lagerverwaltungssystem (EDV) verwendet wird und eine manuelle Kontrolle vorherrscht.
Es fallen also weniger Kosten für die Lagerverwaltung (EDV) an, die Gefahr der
Produktionsunterbrechung ist dabei allerdings höher. Um dieser Gefahr zu begegnen
sind in der Regel höhere Lagerbestände erforderlich.
Menge
Höchstbestand
BZ
BZ
Sicherheitsbestand
BZ = Beschaffungszeitraum
ÜZ
ÜZ
ÜZ = Überprüfungszeitpunkt
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ÜZ
Zeit
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Vor- und Nachteile des Bestellrhythmusverfahrens:
Bestellung zu festen
Lieferterminen
(Zeitpunkt fest;
Menge variabel).
Es findet regelmäßig
eine Überprüfung
statt
Vorteile
Ÿ Terminplanung entfällt
Ÿ keine Meldebestandsüberwachung nötig
Nachteile
Ÿ Lagerplatz wird
unterschiedlich belegt
Ÿ Lieferantenbindung
Ÿ hohe Kapitalbindungskosten bei schwankender
Produktion
2.6 Beschaffungsdurchführung
Jedes Unternehmen ist bestrebt, seine Materialien so günstig wie möglich
einzukaufen. Beim Angebotsvergleich (Preisanalyse) wird festgestellt, zu welchen
Preisen ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung von verschiedenen
Lieferanten erhältlich ist.
Preise werden häufig vom Markt bestimmt, daher ist es notwendig, Zielkosten für
jede Komponente festzulegen, um den vom Kunden akzeptierten Preis nicht zu
überschreiten. Diese Zielkosten sind die Obergrenze bei Preisverhandlungen mit den
Lieferanten (Target costing).
Abteilung:
Nach der Anforderung der
Lager, Fertigung
Anforderung (Bedarfsmeldung)
betroffenen Fachabteilung
wird der Einkauf tätig. Die
Auswahl möglicher Lieferanten
Abteilung
teilt
den
Anfragen und Einholen von Angeboten
möglichen
Anbietern
unsere genauen Wünsche
Angebotsprüfung ( Kostenvergleich)
Einkauf
mit
und
sortieren
anschließend
die
nicht
Bestellung
passenden Angebote aus.
Ablaufkontrolle
Die
verbleibenden
Angebote
werden
Wareneingang
Materialannahme und Eingangsprüfung
zunächst
nach
Rechnungsstellung und -prüfung
Finanzbuchhaltung
qualitativen
Kriterien
untersucht:
– Lieferant bietet nicht die gewünschte Ware / die gewünschte Qualität
– Lieferant kann nicht termingerecht liefern
– Lieferant kann nicht die gewünschte Menge liefern
– die Preisforderungen sind eindeutig zu hoch
– Umweltverträglichkeit / Zertifizierungen ...
Die verbleibenden Angebote werden miteinander anschließend nach folgenden
Kriterien verglichen:
– Preis, Rabatt, Skonto
– Zusatzleistungen (Montage, Transport, Service)
– Bestimmungen der allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB)
– Sonderangebote
Neben diesen Kriterien sind natürlich weitere zu nennen: So spielt die Zuverlässigkeit
des Lieferanten oder die persönlichen Beziehungen zu diesem eine Rolle.
Außerdem sind (abhängig von den Unternehmenszielen) z.B. ökologische
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Erwägungen (z.B. die Auswahl der verwendeten Stoffe oder deren Recylingfähigkeiten) zu berücksichtigen.
Um den richtigen Anbieter auswählen zu können, sind also mehrere Informationen nötig.
Dazu wird der Beschaffungsmarkt regelmäßig untersucht (Beschaffungsmarketing).
Der Angebotsvergleich kann mit Hilfe einer einfachen Bezugskalkulation durchgeführt
werden:
Lieferer A
Lieferer B
Lieferer C
Listeneinkaufspreis
- Rabatt
= Zieleinkaufspreis
- Skonto
= Bareinkaufspreis
+ Bezugskosten
= Einstandspreis
Nachdem die Bestellung erfolgt ist, werden die betroffenen Abteilungen informiert.
Finanzabteilung: zur Ermittlung der zu erwartenden Verpflichtungen und zur
Finanzplanung
Lager:
Die Warenannahmestelle muss für die Anlieferung disponieren
Anforderer:
Als Bestätigung für die getätigte Bestellung
Einkauf:
Eine Bestellkopie verbleibt im Einkauf zur weiteren Bearbeitung (z.B.
Terminüberprüfung, Mahnung).
Wenn das Unternehmen „just-in-time“ produziert, ist es natürlich ganz besonders
an einer langfristigen Zusammenarbeit mit den Lieferanten interessiert.
In diesem Fall bezieht sich das Auswahlverfahren nicht auf ein einziges Produkt.
Es steht vielmehr der Zulieferer selbst im Mittelpunkt. Man spricht dann von
Lieferantenscoring. Ein Beispiel dafür ist die ABC-Analyse, die auch hier sinnvoll zur
Bewertung von Lieferanten eingesetzt werden kann.
A-Lieferanten: Das Unternehmen macht mit den Zulieferern der A- Gruppe die
größten Umsätze. A-Lieferanten sind folglich von großer Bedeutung
und müssen bevorzugt behandelt werden.
Die Beziehung Kunde-Lieferer ist sehr eng. Meist handelt es
sich dabei um Systemlieferanten, die durch die Übernahme von
zusätzlichen Aufgaben dem weiterverarbeitenden Betrieb einen
zusätzlichen Nutzen bringen.
B-Lieferanten: Dies Zulieferer zeichnen sich durch eine mittlere Wichtigkeit und
durch eine mittlere Umsatzstärke aus. Der Einkaufsumsatz der
B-Kategorie liegt meist zwischen 10% und 20% des gesamten
Einkaufsumsatzes. Ca. 20% bis 30% der Zulieferer eines
Betriebes entfallen auf diese Klasse.
C-Lieferanten: Die C-Gruppe umfasst die größte Gruppe (Ca. 70% - 80% der
Zulieferer sind darin enthalten). Der Umsatz des Unternehmens
mit C-Lieferanten ist entsprechend gering (5%-15% des
Gesamtumsatzes). Die Beziehungen sollten möglichst kostenarm
gestaltet werden.
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Lieferantenscoring kann auch mit Hilfe einer Lieferantenmatrix erfolgen. Hier
werden die einzelnen Entscheidungskriterien wie Preis, Zuverlässigkeit, Qualität,
Zertifizierung, ... den eigenen Vorstellungen entsprechend gewichtet. Die Punkte
ergeben sich jeweils aus dem Vergleich der verschiedenen Angebote.
Kriterien
Preis
Qualität
Umweltverträglichkeit
...
Gesamt
Gewichtung
2
3
5
...
Angebot A
Punkte
gesamt
4
8
2
6
2
10
...
Angebot B
Punkte
gesamt
5
10
4
12
5
25
...
Aufgabenblock MAT 2
1.
Für die Herstellung des Produkts BASE 2005 werden jährlich 1050 Gussteile
benötigt. Der Einstandspreis pro Stück beträgt 24,00 €. Der Lagerhaltungskostensatz
liegt bei 20%. Pro Bestellung fallen 70,00 € an Bearbeitungskosten an.
Ermitteln Sie die optimale Bestellmenge mit Hilfe einer Tabelle und stellen Sie die
Situation grafisch dar.
2.
Für das Fremdbauteil Nr. N/89 stehen aus der Artikeldatei folgende Daten zur Verfügung:
durchschnittlicher Tagesverbrauch: .................................................................................... 600 Stück
Wiederbeschaffungszeit: ................................................................................................................. 25 Tage
Sicherheitsbestand: .....................................soll den Verbrauch für weitere 10 Tage decken
Beschaffungsprinzip: ..............................................................................................Vorratsbeschaffung
a. Errechnen Sie den Meldebestand.
b. Nennen Sie einen Grund, warum der Sicherheitsbestand geführt wird.
3.
Die WAFOS AG benötigt für Zweigwerk K Elektromotoren zum Einbau in ihre Produkte.
Jahresbedarf .....................................................................................................................................1.800 Stück
Preis pro Einheit ....................................................................................................................................100,00 €
Lagerhaltungskostensatz .........................................................................................................................30%
eiserner Bestand .................................................................................................................................. 10 Stück
täglicher Verbrauch...............................................................................................................................5 Stück
feste Bestellkosten ................................................................................................................................. 20,00 €
Lieferzeit.........................................................................................................................................................3 Tage
Ermitteln Sie die optimale Bestellmenge (gerundet auf glatte 10er-Zahl ) und den
Meldebestand sowie den Bestellzeitpunkt.
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4.
Im Zweigwerk Eiselfing wird an 260 Tagen pro Jahr gearbeitet. Am Anfang der Periode
waren vom Rohstoff AG/58 1.200,000 kg vorhanden. Die Inventur ergab am Ende
des Jahres einen Bestand von 800,000 kg. Es liegen Belege für Einkäufe während des
Jahres in Höhe von 5.320,000 kg vor.
a. Wie hoch ist der Jahresbedarf?
b. Ermitteln Sie den durchschnittlichen Tagesbedarf.
c. Aus Sicherheitsgründen bildet der Betrieb einen Mindestbestand von 300,000 kg. Die
Bestelldauer beträgt 4 Tage. Ermitteln Sie den Meldebestand.
5.
Es liegen folgende Verhältnisse vor:
Der Sicherheitsbestand beträgt 500 Stück und hat bei gleichmäßigem Verbrauch
eine Reichweite von einer Woche. Die Wiederbeschaffungszeit beträgt ebenfalls eine
Woche, die Bestellmenge beträgt 1.000 Stück.
a. Stellen Sie den Bedarfsverlauf grafisch dar.
b. Wie hoch ist der Höchstbestand anzusetzen?
c. Wie hoch ist der Meldebestand?
d. Wie hoch ist der durchschnittliche Bestand?
6.
Teil AG/67 wird verbrauchsgesteuert disponiert. Pro Woche werden 100 Teile
gleichmäßig verbraucht. Die Wiederbeschaffungszeit beträgt 3 Wochen, der
Sicherheitsbestand 100 Stück. Der Bestand zu Beginn der Woche 13 beträgt
400 Stück. Anfang Woche 14 werden 300 Stück bestellt.
a. Definieren sie den Begriff „verbrauchsgesteuert“.
b. Stellen Sie den Bestandsverlauf von Woche 13 - 17 grafisch dar. (Frage: Wird der
Sicherheitsbestand unterschritten?)
7.
Gegeben sei folgender Bestandsverlauf des Artikels RT-32 für ein Jahr:
a. Wie hoch ist der Jahresverbrauch?
b. Wie hoch ist der Durchschnittsbestand?
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c. Welches Bestellverfahren liegt vor?
d. Berechnen Sie die optimale Bestellmenge nach Andler, wenn gilt:
Fixe Bestellkosten: 100,00 € pro Bestellung, Preis pro Stück: 50,00 €
Lagerhaltungskostensatz: 20%
e. Wie viele Bestellungen sind bei der optimalen Bestellmenge nötig?
f. Ermitteln Sie die Reichweite (laut Grafik).
8.
Folgende Daten sind bekannt:
Jahresbedarf .........................................................................................................................16.000 Einheiten
Bestellkosten ...........................................................................................................................................100,00 €
Lagerhaltungskostensatz .........................................................................................................................16%
Bezugspreis/St. ........................................................................................................................................... 2,50 €
a. Ermitteln Sie die optimale Bestellmenge nach der Andlerschen Formel.
b. Nennen Sie drei Kritikpunkte gegen diese Formel.
c. Ermitteln Sie – am besten mit einer Tabellenkalkulation – die Lagerkosten, die Bestellkosten
und die Gesamtkosten und stellen Sie den Verlauf grafisch dar.
Bestellmenge
Bestellhäufigkeit
Ø LB
Lagerhaltungskosten
Bestellkosten
Gesamtkosten
800
1600
2400
3200
4000
9.
Gegeben sind:
Optimale Bestellmenge .................................................................................................................. 15 Stück
Jahresbedarf ........................................................................................................................................ 180 Stück
Einstandspreis pro Stück..............................................................................................................1.000,00 €
Lagerhaltungskostensatz .........................................................................................................................16%
a. Unterstellen Sie die Andlersche Formel. Wie hoch sind bei diesen Daten die bestellfixen
Kosten?
b. Nennen Sie zwei wesentliche Voraussetzungen für das Funktionieren der Andlerschen
Formel.
10.
Die Baumax AG erstellt in München ein Apartmenthaus mit 66 Wohneinheiten. Der
entsprechende Sachbearbeiter bekommt den Auftrag, Angebote für Einbauküchen für
diese Wohnungen einzuholen. Es gehen fünf Angebote ein, wobei drei in die nähere
Auswahl kommen (die gemachten Angaben beziehen sich auf je eine Küche):
techn. Ausstattung
Abweichungen
Preis
Buldo-Küchen
wie gefordert
keine
3.045,00
Dreierlei-Studio
wie gefordert
keine
3.210,00
Gourmet-Küchen
wie gefordert
keine
2.790,00
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a.
b.
Rabatt
15%
17%
10%
Skonto
3%
2%
--Lieferung
frei Haus
frei Haus
120,00
Montage
180,00
frei
240,00
Anschlüsse
50,00
frei
90,00
Ermitteln Sie das günstigste Angebot.
Erstellen Sie eine Lieferantenmatrix mit folgenden Zusatzinformationen:
Kriterien: Preis (Gewichtung 3), Termintreue (Gewichtung 2), Umweltzertifizierung
(Gewichtung 4).
Punkte
Buldo
Dreierlei
Gourmet
Preis
Termintreue
Umweltzertifizierung
Das günstigste Produkt bekommt 5 Punkte, das zweitbeste
3 Punkte, die teuerste Küche noch einen Punkte.
5
0
3
3
0
5
11.
a. Nennen Sie fünf Möglichkeiten, Bezugsquellen festzustellen.
b. Nicht immer wird ein Käufer das günstigste Angebot auswählen. Nennen Sie 3 Gründe.
c. Die WAFOS AG möchte die Einkaufsabteilung zentralisieren. Das bedeutet, dass nicht
mehr jede Abteilung für den eigenen Bedarf selbst bestellt, sondern eine zentrale Stelle
in Zukunft für den Einkauf verantwortlich ist.
Nennen Sie drei Gründe, die dafür sprechen und erklären Sie zwei Probleme, die mit
dieser Umstellung auftauchen können.
3. Optimale Lagerhaltung
In den vergangenen Jahren sind viele Unternehmen dazu übergegangen, ihre Lager
aus Kostengründen zu verkleinern und, falls möglich und so weit wie möglich gänzlich
abzuschaffen. Man spricht in diesem Zusammenhang von fertigungssynchroner
oder „Just in Time“ Produktion.
Die große Masse der Unternehmen kann trotzdem auf Lagerhaltung nicht verzichten.
Deshalb wollen wir uns die Lagerhaltung zunächst einmal genauer ansehen:
3.1
Die Lagerorganisation
Lager kosten viel Geld. Deshalb ist eine sinnvolle Lagerordnung ausschlaggebend
für die Wirtschaftlichkeit.
3.1.1 Lagerarten
In einem Industriebetrieb findet man Lager in allen Betriebsbereichen:
Im Beschaffungsbereich: Eingangslager, Hauptlager, Nebenlager
Im Produktionsbereich:
Bereitstellungslager, Handlager, Zwischenlager
Im Absatzbereich:
Fertigerzeugnislager, Ersatzteillager, Handelswarenlager
In der Verwaltung:
ein kleines Lager für Büromaterialien
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