Mediterrane Kost reduziert das Risiko einer Hüftfraktur minimal

Werbung
Bild: Monet | Fotolia.com
Neues aus der
Aus Kliniken und Einrichtungen
Uni.Klinik
Interessantes für unsere Zuweiser und Partner
Ausgabe 02 · 2016
Mediterrane Kost reduziert das
Risiko einer Hüftfraktur minimal
Ein Forscherteam um den Internisten
Dr. Bernhard Haring des Universitätsklinikum Würzburg (UKW) untersuchte
jetzt erstmals eine Ernährungsweise im
Zusammenhang auf Knochenbrüche.
Bernhard Haring und sein Team
untersuchten in einer großen retrospektiven Studie, ob eine mediterrane
Ernährungsweise im Gegensatz zu
anderen Diäten (z.B.: DASH) Einfluss
auf das Vorkommen von Knochenbrüchen bei Frauen nach der Menopause hat oder nicht. Die Forscher
werteten dazu Daten von mehr als
90.000 Frauen nach der Menopause
aus, die in aus 40 medizinischen
Zentren der USA rund fünfzehn Jahre
lang beobachtet wurden.
Mit Alltagswissen aufgeräumt
Entgegen der landläufigen Vermutung
über den Zusammenhang zwischen
Ernährungsverhalten und Knochenbrüchen konnten die Wissenschaftler
nach ihrer Datenanalyse keinen signifikanten Zusammenhang zwischen
einem gesundem Ernährungsstil und
dem Knochenbruchrisiko feststellen.
Ein durchaus überraschendes Ergebnis,
so Studienleiter Bernhard Haring: „Eine
geringe Risikoreduktion findet einzig
dann statt, wenn an mediterraner Kost
festgehalten wird, insbesondere eine
Reduktion von Hüftfrakturen.“ Die Bedeutung der Studie ist auch vor dem
Hintergrund zu sehen, dass, obschon
einzelne Ernährungsformen keinen
Schwerpunkt auf Milchprodukte bzw.
Bild: Fotolia | Belokoni Dmitri
Welche Bedeutung die einzelnen Bestandteile der Nahrung für die Knochengesundheit haben,
wurde in Vergangenheit leider häufig noch ergebnislos beforscht. Die suboptimale Zufuhr
einzelner Nährstoffe beispielsweise, tritt für gewöhnlich nicht für sich isoliert auf, sondern
spiegelt ein schlechtes Ernährungsverhalten wieder.
Hintergrundinfo
Mediterrane Kost oder Mittelmeerküche basiert auf den Essgewohnheiten der Kulturen mit
traditionellem Olivenbaumanbau
und ist gekennzeichnet durch viel
frisches Obst und Gemüse, viel
frischen Kräutern und Gewürzen
und einem geringen Anteil an
tierischen Lebensmitteln. Olivenöl
stellt die Hauptfettquelle dar.
Studien seit den 50ern haben
immer wieder gezeigt, dass die
Bewohner der Mittelmeerländer
im Gegensatz zu Nordeuropa und
den USA eine wesentlich höhere
Lebenserwartung haben und weniger Herzkreislauferkrankungen
aufweisen.
Kalziumaufnahme legen (z.B. Mediterrane Kost) keine Erhöhung des Hüftfrakturisikos gegeben war. Dies widerspricht der landläufigen Meinung, dass
vor allem eine Ernährung mit Schwerpunkten auf Milcheiweiß und Kalzium
das Knochenbruchrisiko senken könne.
Unabhängig von einem möglichen
Vorteil im Hinblick auf das Frakturrisiko,
sollten Frauen auf einen gesunden
Lebensstil basierend auf mediterraner
Kost und Bewegung achten. Durch
diesen Ernährungsstil wird insbesondere die Gesundheit des Herzkreislaufsystems gestärkt und zudem wirkt
sie sich auch vorteilig auf andere
Erkrankungen aus. „Leider werden in
vielen medizinischen Leitlinien Ernährung und Lebensgewohnheiten viel zu
wenig berücksichtigt. Würde sich das
ändern, so könnten die Gesundheitskosten dramatisch gesenkt werden
bei gleichzeitig verbessertem Wohlempfinden der Menschen“, schätzt
der Internist die Studienergebnisse
auf höherer Ebene ein.
Orginalpublikationen
Haring B, Crandall CJ, Wu C, LeBlanc ES,
Shikany JM, Carbone L, Orchard T, Thomas F,
Wactawaski-Wende J, Li W, Cauley JA,
Wassertheil-Smoller S. Dietary Patterns and
Fractures in Postmenopausal Women:
Results from the Women’s Health Initiative.
JAMA Intern Med. 2016 Mar 28.; Willet WC.
Mediterranean Diet and Fracture Risk.
JAMA Intern Med. 2016 Mar 28.
Herunterladen